Test des Aura Note Premier in der audiophil #15 (PDF)

HIGH FIDELITY
Aura Note Premier
GLANZ UND GLORIA
Der Aura Note sorgte bei Audiophilen und bei Ästheten gleichermaßen für
Aufsehen. Jetzt gibt es eine veredelte Neuauflage der Design-Anlage: den
Aura Note Premier.
Die Produkte der 1989 in England gegründeten Firma
Aura passten nie so recht in gängige HiFi-Schubladen.
Sie waren im Zweifelsfall zu extravagant, um richtig ernst
genommen zu werden – ein Schicksal, das manche Innovation
ja selbst unserer Tage noch ereilt. Heute ist Aura
weniger denn je ein traditionell aufgestelltes Unternehmen;
die Kooperation zwischen Aura Japan, der südkoreanischen
April Design und dem britischen Stardesigner
Kenneth Grange ist als ideelles Projekt der damaligen
Initiatoren zu begreifen: Man begibt sich nicht in das
Fahrwasser der Branche und ihrer Spielregeln, verspürt
keinen Druck, innerhalb bestimmter Zyklen neue Produkte
zu produzieren. Was zählt, ist einzig die Motivation, etwas
Neues hervorzubringen.
Kenneth Grange, der die Rolle des Vordenkers einnimmt,
hatte einen ersten Entwurf für Aura schon in den Achtzigern
entwickelt, das Konzept jedoch zunächst auf Eis gelegt.
Heute werden die aktuellen Komponenten mit anderen Augen
gesehen und finden Akzeptanz auf breiter Basis: Selbst
anspruchsvolle HiFi-Anhänger schätzen die Klangqualität
von Aura-Geräten, die reduziert-elegante Gestaltung trifft
ohnehin den Nerv stilbewusster Genießer.
Mittlerweile gruppieren sich um den 2007 vorgestellten Aura
Note herum drei weitere Eyecatcher zum Familienfoto voller
Chromglanz: Der Vollverstärker Aura Groove, der CD-Player
Aura Neo und der und der Aura Note Premier. Er wurde im
vergangenen Jahr präsentiert und stellt eine Weiterentwicklung
des Aura Note dar, mit behutsamen Modifikationen und
Aufwertungen versehen. Nach wie vor allerdings verkörpert
der Aura Note Premier eine reizvolle Idee: Ein einziges, noch
dazu sehr kleines Gerät bildet eine vollwertige Musikanlage,
von Lautsprechern einmal abgesehen.
PRÄZISION FÜHLEN
Inzwischen hat freilich dieser Ansatz einer Allround-Komponente
keine Alleinstellung mehr, doch das schmälert in
keiner Weise seine Attraktivität, zumal sich der Aura Note
Premier deutlich profiliert. Zuallererst ziehen natürlich
die perfekt chromierten Flächen bewundernde Blicke auf
sich: Die Frontblende samt ihrer runden, aus Metall gefrästen
Tasten, der Gehäusedeckel und der stabilisierend
wirkende CD-Auflagepuck glänzen um die Wette, spiegeln
ihre Umgebung. Das mechanisch sehr hochwertige
Toplader-Laufwerk steuert das Übrige zur Faszination bei,
die von der Ästhetik des Aura Note Premier ausgeht, denn
es gewährt freie Sicht auf die rotierenden CDs. Doch das
Beste daran: Seine Glasabdeckung ist von Hand zu betätigen
– eine Spur herrlich klassischer Note, die einfach
Spaß macht.
Konstruktiv unterscheidet sich der Premier an dieser Stelle
wesentlich vom ursprünglichen Aura Note; sein Laufwerk ist
von einem schützenden Aluminiumrahmen eingefasst, die
nach links und rechts frei bewegliche Glasabdeckung wird
nun in Aluminiumschienen geführt. Bei der Handhabung des
Laufwerksdeckels bekommt man im wahrsten Sinne ein Gefühl
für die Präzision, mit der der Aura Note Premier gefertigt
wird: Die geschliffenen Kanten der Glasscheibe laufen in ihren
Führungen wie Butter in der Pfanne. Auch die übrigen
Materialien und eine insgesamt spürbar exzellente Verarbeitungsqualität
zeugen vom hohen Anspruch seiner Macher,
sowohl in gestalterischen wie in technischen Belangen. Ein
sehr solider Gehäuserahmen aus dickwandigen, schwarz
eloxierten Aluminiumteilen sorgt für beachtliches Gewicht
und dämpft Vibrationen, an ihrer Unterseite gummierte Metallfüße
helfen zusätzlich, Schwingungen vom Innenleben
des Premier fernzuhalten.