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Leseprobe - transcript Verlag

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KÖRPER-ÄSTHETIKEN<br />

Abb 16 | Julia Margaret Cameron, Sadness (Ellen Terry), 1864.<br />

Waren lebensweltliche Realität der (sexuellen) Macht von Männern über<br />

Frauen und insbesondere von männlichen Künstlern über ihre weiblichen<br />

Modelle und bildliche Interpretation von männlicher (individueller<br />

– und implizit stets bekleideter) Kreativität (dafür aber Unsichtbarkeit)<br />

und weiblicher entkleideter Sichtbarkeit im Bild stets anerkannt 103 , so ist<br />

103 | Vgl. dazu Linda Nochlin: »In the nineteenth century, and still today, the very<br />

idea – much less an available public imagery – of the male body as a source<br />

of gentle, inviting satisfaction for women’s erotic needs, demands and daydreams<br />

is almost unheard of, and again not because of some ›male-chauvinist‹<br />

plot in the arts, but because of the total situation existing between men and<br />

women in society as a whole«. Nochlin, Linda: Eroticism and Female Imagery<br />

in Nineteenth-Century Art. In: Hess/Nochlin 1973, S. 8-15, hier S. 14. Sie bindet<br />

damit die Bildpraxis direkt an eine lebensweltliche Realität und konstatiert<br />

deren wechselseitige Bedingtheit. Man beachte auch die Debatte um die Aneignung<br />

autonomer Blickstrategien durch Frauen (die jedoch konterkariert werden<br />

durch die Integration und Übernahme männlicher Blickachsen auf den eigenen

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