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Ausgabe 03/2007 - Gemeinnützige Treuhandstelle Hamburg e.V.

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Junge sein und Mann werden - Abenteuer oder Katastrophe? II<br />

Junge sein und Mann<br />

werden – Abenteuer oder<br />

Katastrophe? (Teil II)<br />

Interview über Jungenpädagogik mit Ulrich Meier, Pfarrer der<br />

Christengemeinschaft<br />

„Jungen brauchen eine andere Pädagogik als Mädchen“ – diese Erkenntnis wird<br />

in den letzten Jahren immer populärer. Etwa seit 1990 ist bemerkt worden, dass<br />

Jungen in ihrer Kindheit und Jugend nicht nur mehr Schwierigkeiten machen,<br />

sondern sie auch haben. Alle Störungen, die ein Kind in der Zeit des Heranwachsens<br />

haben kann, sind bei Jungen bis zu zehnmal häufiger vertreten als<br />

bei Mädchen - was Eltern und Pädagogen häufig an den Rand ihrer Fähigkeiten<br />

bringt. Doch wie fasst man Jungen anders an? Was steckt dahinter, wenn sie cool,<br />

aggressiv, beängstigend sind? Welche Entwicklungsschritte stehen heute für die<br />

erwachsenen Männer an, damit sie Orientierung geben können für ihre Söhne?<br />

Ulrich Meier, 1960 in <strong>Hamburg</strong> geboren, Waldorfschüler; in seiner Herkunftsfamilie hatte er sechs<br />

Brüder und zwei Schwestern. Seit August 2006 wieder in <strong>Hamburg</strong> in der Leitung des Priesterseminars<br />

und als Pfarrer in <strong>Hamburg</strong>-Mitte. Mitarbeit in der Redaktion „Die Christengemeinschaft“. Vater<br />

von fünf Söhnen. Autor von Büchern zum Thema Männer, Kindheit und Jugend.<br />

C. P.: Wie kann man damit umgehen,<br />

wenn Jungen bis hin zur Aggression die<br />

Grenzen überschreiten?<br />

U. Meier: Da gibt es eine einfache Antwort:<br />

indem man ihnen Verantwortung<br />

gibt. Das ist eine positiv gerichtete Art<br />

von Stärke und Aggression. Als Verantwortliche<br />

dürfen sie im guten Sinn<br />

König und auch Krieger (siehe dazu<br />

HINWEIS Februar) sein, ohne destruktiv<br />

zu werden.<br />

Wenn man als Pädagoge eine Gruppe<br />

vor sich hat, gibt es darin immer Rollen.<br />

Und eine für den Pädagogen am schwierigsten<br />

zu handhabende Rolle ist der<br />

gruppeninterne Anführer. Wenn der sich<br />

gegen den Pädagogen wendet, hat man<br />

einen „schwierigen“ Jungen. Ich muss<br />

mich als Pädagoge mit diesem Anführer<br />

positiv verbinden, denn sonst wird er<br />

nicht nur alleine, sondern mit der ganzen<br />

Gruppe gegen mich angehen. Ich muss<br />

ihm einen Teil meiner Verantwortung<br />

Hinweis März <strong>2007</strong>

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