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Thesenpapier zum Referat - horn-netz.de

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1985-1986<br />

Die<br />

Wie<strong>de</strong>rholung<br />

II.<br />

Einführung: Die Wie<strong>de</strong>rholung<br />

1. Zur Handlung<br />

Rahmenhandlung: Als gereifter Mann hält <strong>de</strong>r Erzähler Filip Kobal 1985 Rückschau auf<br />

seine Herkunft und Jugend.<br />

Binnenhandlung: Als 19jähriger Schulabgänger unternimmt Kobal von seinem<br />

österreichischen Heimatdorf aus eine Reise nach Slowenien. Er folgt dabei nicht nur <strong>de</strong>n<br />

Wurzeln seiner Familie, die im slowenischen Karst eine nostalgisch-verklärte Heimat und in<br />

Österreich ein Exilland sieht, son<strong>de</strong>rn auch seinem <strong>de</strong>utlich älteren Bru<strong>de</strong>r. Dieser gilt als im<br />

Krieg verschollen, hatte jedoch zuvor eine scheinbar beglücken<strong>de</strong> Zeit in Slowenien<br />

verbracht. Filip durchreist das Land (im Gepäck die Insignien seines Bru<strong>de</strong>rs: seine Kleidung<br />

sowie zwei Bücher, eines über Gartenbau und ein slowenisch-<strong>de</strong>utsches Wörterbuch) und<br />

macht in seiner Einsamkeit traumatische wie faszinieren<strong>de</strong> Erfahrungen. Insbeson<strong>de</strong>re<br />

nähert er sich <strong>de</strong>m Land über die Sprache an, die ihm wahrhaftig und unentfrem<strong>de</strong>t erscheint.<br />

Dennoch kehrt er schließlich unvermittelt nach Hause zurück, wo er sich auch mit seiner<br />

Familie (<strong>de</strong>m verbitterten Vater, <strong>de</strong>r sterben<strong>de</strong>n Mutter, <strong>de</strong>r irren Schwester) versöhnt fin<strong>de</strong>t.<br />

2. Zentrale Themen<br />

- Wie<strong>de</strong>rholung<br />

- I<strong>de</strong>ntitätsfindung<br />

- Reflexion auf Sprache<br />

3. Rezeption<br />

Die Wie<strong>de</strong>rholung ist Teil einer ganzen Reihe von Werken, mit <strong>de</strong>nen sich Handke einem<br />

breiten Publikum zunehmend verschloss (im Gegensatz zu Werken <strong>de</strong>r 70er Jahre). Bei <strong>de</strong>r<br />

Feuilletonkritik ebenso wie in Literaturwissenschaft erwirkten diese Texte eine gera<strong>de</strong>zu<br />

erbitterte Lagerspaltung: Während die einen die Texte verrissen o<strong>de</strong>r schlichtweg ablehnten<br />

(nicht zuletzt mit <strong>de</strong>m Argument eines mangeln<strong>de</strong>n postmo<strong>de</strong>rnen Gehalts), übten sich die<br />

an<strong>de</strong>ren in Verteidigung und Aneignung und reklamierten dabei ebenso trotzig <strong>de</strong>n Begriff <strong>de</strong>r<br />

Postmo<strong>de</strong>rne. (Zur Rezeption s. Hammer 1993)<br />

III.<br />

Gegen eine postmo<strong>de</strong>rne Deutung<br />

1. Postmo<strong>de</strong>rne und Popkultur in Deutschland<br />

- In <strong>de</strong>r Folge <strong>de</strong>r Frankfurter Schule bzw. <strong>de</strong>r Habermas-Debatte:<br />

negative Konnotierung <strong>de</strong>r Begriffe (vgl. Hoesterey 1990: 65f.;<br />

Koepnick 1996: 384ff.)<br />

- è im Bereich <strong>de</strong>r literarischen Praxis: „During the twentieth century<br />

German-language literature did not fully enmbrace postmo<strong>de</strong>rnism<br />

(...) For German-language literature, postmo<strong>de</strong>rnism was not a<br />

literary mo<strong>de</strong> or movement in the usual sense; it was a literary<br />

attitu<strong>de</strong>.“ (Stoehr 2001: 334)<br />

2. Inhaltliche Merkmale postmo<strong>de</strong>rnen Erzählens<br />

- Umberto Eco: Ironie als postmo<strong>de</strong>rne Grundhaltung<br />

- è Das Gegenprogramm <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rholung: „ein Erzählen, das<br />

geprägt ist von <strong>de</strong>m Verlangen nach <strong>de</strong>r unerreichbar großen Geste,<br />

(...) in <strong>de</strong>m sich die Sehnsucht nach einer Welt geglückter Ordnung<br />

zeigt.“ (Gabriel 1991: 106)<br />

3. Stilistische Merkmale postmo<strong>de</strong>rnen Erzählens<br />

- Werner Wolf: Illusionsstören<strong>de</strong>s Erzählen<br />

- Merkmale in postmo<strong>de</strong>rnen Texten: Metafiktionalität/Selbstreflexivität;

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