Sucht im Alter - Unabhängig im Alter
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<strong>Sucht</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong><br />
Deutsche Hauptstelle für <strong>Sucht</strong>fragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: 02381-9015-13, E-Mail: bibliothek@dhs.de<br />
Autor<br />
Titel<br />
Text<br />
Standort<br />
Breitling, Lutz Ph. (u.a.)<br />
Aufhörversuche und -wille bei älteren Rauchern: Epidemiologische Beiträge zur Diskussion um "Lifestyle" versus "<strong>Sucht</strong>"<br />
in: Deutsches Ärzteblatt, Jg. 106(2009), H. 27, S. 451-455<br />
Internet: http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=65222, Stand: 14.08.2009<br />
Hintergrund: Forderungen der Ärzteschaft nach Änderungen der vergütungsrechtlichen Rahmenbedingungen hinsichtlich der<br />
Raucherentwöhnung finden derzeit regen Medieninteresse. Dadurch ist auch die Frage, ob Rauchen eher ein selbstbest<strong>im</strong>mtes<br />
"Lifestyle"- oder ein <strong>Sucht</strong>phänomen mit Krankheitswert ist, erneut in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt.<br />
Methoden: In einer bevölkerungsbezogenen Studie <strong>im</strong> Saarland wurden 10 000 Menschen (50-74 Jahre) zu Gesundheitsverhalten und<br />
Krankheitsvorgeschichte befragt. Bezogen auf alle tabakkonsumierenden Teilnehmer wurden die Häufigkeiten von Aufhörversuchen<br />
und -motivation analysiert sowie nach vorbestehenden Krankheiten, deren Risikopotenzial durch Rauchen zusätzlich stark erhöht<br />
wird, stratifiziert.<br />
Ergebnisse: Von 1 528 Teilnehmern, die bei Studienbeginn Raucher waren, berichteten 76% von mindestens einem<br />
Rauchstoppversuch in der Vergangenheit. Bei vorbestehenden Risikokonditionen nahm dieser Anteil weiter zu und erreichte bei<br />
Patienten mit bekannter Herz-Kreislauf-Erkrankung 89%. Lediglich 11% der Raucher zeigten sich mit ihrem Rauchverhalten zufrieden.<br />
30% der Probanden gaben an, weniger rauchen zu wollen und 59% erklärten, dass sie gerne ganz aufhören würden.<br />
Schlussfolgerungen: Die Mehrheit der Raucher in der älteren Generation der deutschen Bevölkerung möchte das Rauchen aufgeben<br />
und hat dies wiederholt erfolglos versucht. Besonders komorbide Risikopatienten, deren Zahl durch den demografischen Wandel<br />
weiter steigen wird, sind motiviert und würden besonders von einer effizienten Raucherentwöhnung profitieren. Der geradezu<br />
zynischen Darstellung des Rauchens als selbstbest<strong>im</strong>mtem "Lifestyle" muss aufs Deutlichste entgegengetreten werden.<br />
pdf<br />
Autor<br />
Titel<br />
Text<br />
Standort<br />
Bron, Bernhard<br />
<strong>Sucht</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>: Die Abhängigkeit alter Menschen von Alkohol und Medikamenten<br />
in: <strong>Sucht</strong>report, Nr. 3/1993, S. 6-11<br />
Im <strong>Alter</strong> wird die Abhängigkeit von <strong>Sucht</strong>mitteln oft noch schwerer erkannt als in jüngeren Jahren. Da die Kontrolle durch Beruf und<br />
Familie gering ist oder gar nich besteht, haben ältere Menschen einen größeren Spielraum als jüngere, he<strong>im</strong>lich zu trinken. Sie<br />
werden <strong>im</strong> sozialen Umfeld seltener auffällig, wenn es nicht bereits zu schweren Folgeerkrankungen gekommen ist.<br />
sto<br />
* Präsenzbestand<br />
Montag, 5. März 2012 Seite 7 von 96