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Bei einem Schleudertrauma auch an das Kiefergelenk denken

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ICCMO-Kompendium 2004<br />

Abb. 12 Aufzeichnung der Grenzbewegungen des Unterkiefers<br />

(maximale Öffnung, Protrusion und Seitbewegungen)<br />

vor Therapiebeginn. Links im Bild von der Seite<br />

gesehen. Das mittlere Bild zeigt die Bewegungen in der<br />

frontalen Ansicht. Die rechte Abbildung stellt die Geschwindigkeit<br />

der Bewegungen dar. Deutliche Einschränkung<br />

der Mundöffnung (23,7 mm) und der Protrusion<br />

(3,9 mm).<br />

<strong>einem</strong> Defizit von rechts 45°, links 45° nicht frei<br />

(Abb. 9). Nach m<strong>an</strong>ueller und zusätzlicher<br />

TENS-Therapie der Kaumuskulatur war die<br />

Hüftblockade deutlich geringer. Der Hüftabduktionstest<br />

nach Patrick-Kubis zeigt mit der<br />

Bissnahme im Mund (Abb. 11) rechts 15°, links<br />

20° und kinesiologisch waren die Störungen<br />

der Kiefer- und Kopfgelenke nicht mehr nachweisbar<br />

(Abb. 10). Die Umstände erlaubten<br />

nicht sofort eine kombinierte m<strong>an</strong>ualtherapeutisch-zahnärztliche<br />

Therapie mittels Aufbissschiene,<br />

wie es wünschenswert gewesen wäre.<br />

Die initiale CMD/CCD-Therapie musste vorerst<br />

auf m<strong>an</strong>ualtherapeutische Maßnahmen<br />

beschränkt werden. Vier Wochen nach Aufnahme<br />

des Erstbefundes, nach m<strong>an</strong>ueller<br />

Therapie und Heimübungen und vor dem<br />

Anfertigen einer Aufbissschiene waren die<br />

Abb. 14 Grenzbewegungen nach vier Wochen m<strong>an</strong>ueller<br />

Therapie und Heimtherapie. Keine Einschränkung mehr<br />

der Mundöffnung (49,5 mm) und der Protrusion (10,1<br />

mm). In der Mitte der Öffnungs- und Schließbewegung<br />

tritt ein Knacken auf.<br />

Blockaden im Bereich der <strong>Kiefergelenk</strong>e deutlich<br />

reduziert. Die Mundöffnung war nicht<br />

mehr eingeschränkt (Abb. 14). Die elektromyographische<br />

Messung der Kau-, Kopf- und<br />

Halsmuskulatur zeigte eine Verringerung der<br />

Muskelsp<strong>an</strong>nungen (Abb. 16). Auch wenn <strong>das</strong><br />

multikausale Beschwerdebild bisher nur stellenweise<br />

Erleichterung zeigte, so hatte Herr JM<br />

wieder Hoffnung. Zwei Jahre l<strong>an</strong>g konnte er<br />

wegen der eingeschränkten Mundöffnung<br />

große Bissen nicht abbeißen. Das war für ihn<br />

jetzt kein Problem mehr und zeigte ihm, <strong>das</strong>s<br />

eine therapeutische Intervention zu einer positiven<br />

Beeinflussung der Dysfunktionen führen<br />

k<strong>an</strong>n. Wegen der hier vorliegenden Wechsel-<br />

Abb. 13 Eingeschränkte Mundöffnung vor Therapiebeginn.<br />

Abb. 15 Elektromyogramm der Masseter links und rechts<br />

(LMM, RMM), der <strong>an</strong>terioren Temporalismuskeln links<br />

und rechts (LTA, RTA), des Sternocleidomastoideus links<br />

und rechts (LSM, RSM) und des linken und rechten<br />

Trapezius (LTR, RTR) vor Beh<strong>an</strong>dlungsbeginn. Hochsp<strong>an</strong>nung<br />

besonders des linken Sternocleidomastoideus<br />

und des rechten Schultermuskels.

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