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START<br />
SCHWIMMEN RADFAHREN LAUFEN ><br />
AB ZUM<br />
SPECIAL<br />
PERFEKTE<br />
LAUF<br />
TECHNIK<br />
GRUNDLEGENDE<br />
TECHNIK<br />
SCHNELLERE<br />
SCHRITTE<br />
VERLETZUNGS<br />
PRÄVENTION<br />
EINGETAUCHT!<br />
VOLLER SELBST<br />
VERTRAUEN INS<br />
OFFENE GEWÄSSER<br />
MIT TIPPS VON<br />
NATIONALTRAINER<br />
DER DTU DAN LORANG<br />
ERSTER WETTKAMPF<br />
IN 12 WOCHEN ZUM ERSTEN TRIATHLON<br />
VOM SOFA BIS ZUR ZIELLINIE:<br />
UNSER PLAN FÜR DIE SPRINTDISTANZ<br />
NR. 1/2014<br />
POWER IM WASSER<br />
OPTIMIERTE<br />
KRAULTECHNIK<br />
TEMPO IM SATTEL<br />
STRATEGIEN FÜR<br />
BERGE UND<br />
KURVEN<br />
DIE PERFEKTE<br />
RENNEINTEILUNG<br />
FLÜSSIGE<br />
WECHSEL<br />
WICHTIGE TIPPS<br />
FÜRS EVENT<br />
Deutschland:<br />
EUR 9,99<br />
Österreich:<br />
EUR 11,-<br />
Schweiz:<br />
CHF 15,-<br />
LU/BE<br />
EUR 11,50<br />
SCHNELLE TIPPS<br />
TRIATHLON TROTZ<br />
VOLLEM KALENDER<br />
PFLICHTAUSRÜSTUNG<br />
ALLES, WAS DU FÜR DEN<br />
EINSTIEG BRAUCHST<br />
SUPERFOODS<br />
9 NÄHRSTOFF<br />
BOMBEN
IST DAS ALLES,<br />
BERG?<br />
POWERBAR ®<br />
PERFORMANCE<br />
ENERGY BLENDS<br />
Mehr Leistung, mehr natürlicher Geschmack. Unsere<br />
Performance Energy Blends sind aus mindestens<br />
80% Früchten hergestellt und liefern dank C2MAX,<br />
einer 2:1 Kombination aus Glukose- und Fruktosequellen,<br />
durchschnittlich 35% mehr Energie als<br />
herkömmliche Fruchtpürees. Da ist mehr drin, damit<br />
du alles aus dir rausholen kannst. www.PowerBar.de<br />
PowerBar® is a registered trademark owned by Société des Produits Nestlé S.A., Vevey, Switzerland. ©2014 Nestlé.<br />
www.PowerBar.de
SPEZIAL<br />
HERAUSGEBER<br />
Ultimate Guide Media<br />
GESCHÄFTSFÜHRER Nathan Berkley<br />
FINANZDIREKTOR Richard Layton<br />
ARTDIRECTOR Tony Mullock<br />
FOTOREDAKTION Caroline Berkley<br />
ENDREDAKTION Andrea Musah<br />
ÜBERSETZUNG Thorsten Distler (www.thorstendistler.de)<br />
BÜRO DEUTSCHLAND<br />
Ultimate Guide Media<br />
Mattenwiete 5<br />
Eingang Katharinenfleet<br />
20457 Hamburg<br />
Telefon: +49 (0) 89 90 40 5 805<br />
BÜRO SPANIEN<br />
Ultimate Guide Media<br />
APDO de Correos 551<br />
03724 Moraira / Alicante<br />
SPAIN<br />
BÜRO UNITED KINGDOM<br />
Ultimate Guide Media Ltd<br />
Saracens House<br />
St Margaret´s Green<br />
Ipswich<br />
Soffolk<br />
IP42BN<br />
VAT Nummer: GB978825843<br />
HOMEPAGE: www.mensfitness.de<br />
LESERFRAGEN: leserbriefe@mensfitness.de<br />
MARKETING & SALES MANAGER<br />
Thorsten Rebek<br />
thorsten.rebek@ultimateguide.de<br />
Tel: +49 (0) 89 120 91 357<br />
PRESSEVERTRIEB<br />
VU VERLAGSUNION KG<br />
AM KLINGENWEG 10<br />
65396 WALLUF<br />
TEL. + 49 612 3620 0<br />
ABONNEMENTS<br />
IPS Pressevertrieb GmbH<br />
Ultimate Guide Abo-Service<br />
Postfach 1331<br />
53340 Meckenheim<br />
E-MAIL: abo-ugm@ips-d.de<br />
Telefon: +49 22 25/70 85-362<br />
Telefax: 0 22 25/70 85-399<br />
Homepage www.ips-d.de<br />
DRUCK UND BINDUNG:<br />
Quad/Graphics Europe Sp. z o. o.<br />
Drukarnia Wyszków<br />
ul. Pułtuska 120<br />
07-200 Wyszków, Polska<br />
www.quadgraphics.pl<br />
Das Papier, auf dem dieses Magazin gedruckt ist, besteht aus<br />
umweltverträglichen Fasern.<br />
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oder Dienstleistungen übernehmen, die in dieser Ausgabe veröffentlicht<br />
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oder Unterauftragnehmer für Verlust oder Schäden haftbar gemacht werden.<br />
WILLKOMMEN!<br />
Der erste <strong>Triathlon</strong> ist ein besonderes Abenteuer. Selbst<br />
Quereinsteiger aus anderen Sportarten sind immer verblüfft,<br />
wie sehr sie dabei an Kraft und Ausdauer zulegen und was für ein<br />
Glücksgefühl der erste Zieleinlauf ist. Die Kombination aus<br />
Schwimmen, Radfahren und Laufen kann allerdings schon eine<br />
gewaltige Herausforderung darstellen. Deshalb haben wir mit den<br />
Fachleuten von „<strong>Triathlon</strong> Plus“ und www.triradar.com diesen<br />
Leitfaden zusammengestellt. Du sollst dich damit in allen drei<br />
Disziplinen zum besseren Sportler entwickeln. Wir begleiten dich<br />
beim Einstieg in die <strong>Triathlon</strong>-Disziplinen, die neu für dich sind.<br />
Außerdem zeigen wir neue Methoden auf den Gebieten, die du<br />
bereits kennst. Nachdem du an deiner Technik gefeilt hast, kannst<br />
du unsere 12-Wochen-Trainingspläne sowie unsere Ernährungs- und<br />
Konditionstipps nutzen. Auf die Art näherst du dich Zug um Zug, Tritt<br />
für Tritt und Schritt für Schritt deinen Zielen.<br />
Elizabeth Elliott, Redakteurin<br />
AB ZUM TRIATHLON | 3
TRAININGSPLÄNE<br />
INHALT<br />
EINSTIEG<br />
SPRINTDISTANZ<br />
110 Dein spezieller Trainingsplan für<br />
den Schnuppertriathlon.<br />
OLYMPISCHE DISTANZ<br />
113 Bereite dich auf dein erstes<br />
Rennen über die Olympische<br />
Distanz vor.<br />
SCHLANKE MUSKELN<br />
129 Unser Ernährungsplan macht<br />
dich im Nu wettkampfbereit.<br />
DER ERSTE WETTKAMPF<br />
06 Wähle eines von fünf tollen<br />
Anfänger-Events aus.<br />
FASZINATION TRIATHLON<br />
13 Finde heraus, worum der wohl<br />
anstrengendste Sport der Welt<br />
überall einen solchen Anklang<br />
fi n d e t .<br />
SPRUNG INS KALTE WASSER<br />
18 Tipps für Anfänger aus der Hand<br />
erfahrener Profis.<br />
BASISAUSRÜSTUNG<br />
21 Alles, was du für deinen Sport<br />
brauchst.<br />
18<br />
SCHWIMMEN<br />
RADFAHREN<br />
GRUNDLAGEN<br />
28 Vor diese Disziplin haben<br />
Anfänger den meisten Respekt.<br />
Wenn du mit den Basics vertraut<br />
bist, verliert das Schwimmen<br />
aber viel von seinem Schrecken.<br />
SWIM LINGO<br />
SCHWIMMERLATEIN<br />
31 Lass dich durch die<br />
Fachausdrücke erfahrener<br />
Wasserratten nicht aus dem<br />
Konzept bringen. Tauch mit uns<br />
ein in den Schwimmerjargon.<br />
KRAULEN<br />
33 Die schnellste Schwimmart<br />
verhilft dir zum Blitzstart. Mit<br />
unseren Expertentipps bist du<br />
als Erster wieder an Land.<br />
PFLICHTPROGRAMM<br />
40 Das Training im Becken ist<br />
eine tolle Art, Feineinstellungen<br />
an der Technik vorzunehmen.<br />
Diese sechs unverzichtbaren<br />
Übungen sparen dir in der ersten<br />
Disziplin wertvolle Zeit.<br />
4 | AB ZUM TRIATHLON<br />
SCHLAGZAHL<br />
42 Expertentipps zum<br />
Schwimmrhythmus, von denen<br />
sowohl das Training als auch die<br />
Zeiten im Wasser profitieren.<br />
DIE GROSSE WENDE<br />
44 Findet das Schwimmen im<br />
Becken statt, solltest du die<br />
Wende richtig draufhaben. Führ<br />
Richtungswechsel wie die Profis<br />
aus.<br />
FREIWASSERSCHWIMMEN<br />
46 Du hast Respekt vor<br />
dem Schwimmen im offenen<br />
Gewässer? Mit der Hilfe und den<br />
Ratschlägen unserer Fachleute<br />
bist du im Handumdrehen<br />
wettkampfbereit.<br />
TAG AM SEE<br />
54 Du hast nicht so oft die<br />
Gelegenheit, im offenen Gewässern<br />
zu schwimmen? Mach das Beste<br />
aus deiner Zeit – mit diesen<br />
schnellen Trainingseinheiten fürs<br />
offene Gewässer.<br />
GRUNDLAGEN<br />
58 Radfahren ist nicht schwer,<br />
richtig gut Radfahren schon. Fang<br />
mit den Grundlagen an, um auf<br />
dieser Etappe Bestleistungen zu<br />
bringen.<br />
FAHRTECHNIK<br />
60 Das Fahren am Berg ist gar nicht<br />
so kompliziert. Ein paar einfache<br />
Kniffe, und du düst wie ein Profi<br />
bergauf, bergab und durch die<br />
Kurven.<br />
GRUPPENTRAINING<br />
64 Im Windschatten deiner<br />
Kollegen sparst du Energie. Doch<br />
das Fahren in der Gruppe bringt auch<br />
Gefahren mit sich. Diese wichtigen<br />
Ratschläge schützen dich und deine<br />
Trainingspartner vor Verletzungen.<br />
ZEITERSPARNIS<br />
66 Wer ein paar Sekunden<br />
schneller werden will, muss sich<br />
nicht unbedingt teures neues<br />
Equipment zulegen. Hier sind fünf<br />
Methoden, um aufs Gaspedal zu<br />
drücken, ohne das Bankkonto zu<br />
plündern.<br />
REIFENREPARATUR IN<br />
5 MINUTEN<br />
68 Die richtige Ausrüstung und ein<br />
kühler Kopf sind alles, was du brauchst,<br />
um in Null Komma Nichts wieder in die<br />
Spur zu kommen.<br />
VOLLE POWER<br />
70 Die Wochenenden sind ein wahrer<br />
Segen fürs Radtraining. Diese fünf<br />
Einheiten helfen dir, von deiner Freizeit<br />
maximal zu profitieren.<br />
TEMPOMACHER<br />
71 Teste einige dieser aerodynamischen<br />
Teile, um der Stoppuhr einige Sekunden<br />
und Minuten abzutrotzen.
KÖRPER<br />
129<br />
MOTIVATION<br />
STRETCHING<br />
116 Dieses Ganzkörper-<br />
Programm sorgt rundum für<br />
geschmeidige Muskeln.<br />
VERLETZUNGEN<br />
120Die am weitesten verbreiteten<br />
Verletzungen im <strong>Triathlon</strong> und die<br />
besten Tipps, um ihnen aus dem<br />
Weg zu gehen.<br />
92<br />
KÄMPFERNATUR<br />
86 George Comerford musste<br />
mit ansehen, wie seine Mutter<br />
an einer akuten Entzündung der<br />
Bauchspeicheldrüse starb. Ihr zu<br />
Ehren beschloss er, sich zu seinem<br />
ersten <strong>Triathlon</strong> anzumelden.<br />
TRIATHLET STATT SOFASURFER<br />
134 Michael Barnett war einst ein<br />
übergewichtiger Kettenraucher, der<br />
mit seiner Couch verheiratet war.<br />
Bis er beschloss, einen neuen Weg<br />
einzuschlagen ...<br />
ERNÄHRUNG<br />
124 Essenzielle Fakten zur<br />
Ernährung: Was muss ich wann<br />
essen?<br />
SUPERFOODS<br />
126 Diese Leckerbissen geben<br />
dem Körper einen gewaltigen<br />
Energieschub.<br />
FLÜSSIGER TREIBSTOFF<br />
128 Ohne Wasser geht nichts. So<br />
tankst du richtig nach.<br />
LAUFEN<br />
TRAINING<br />
RENNEN<br />
GRUNDLAGEN<br />
76 Auch, wenn diese Disziplin<br />
einfach aussieht: Hier werden<br />
Rennen entschieden. Mit unseren<br />
einfachen Basistipps wird der<br />
letzte Abschnitt für dich zum<br />
Erfolg.<br />
SCHRITTMACHER<br />
79 Mit den Empfehlungen unserer<br />
Fachleute kommst du richtig in Tritt.<br />
LAUFTECHNIK<br />
80 Gewöhn dir diese weit<br />
verbreiteten Technikfehler ab, um<br />
Verletzungen zu vermeiden und<br />
effektiver zu laufen.<br />
TEMPOTUNING<br />
81 Du hast nicht viel Zeit zum<br />
Trainieren? Kein Grund zur Sorge.<br />
Mit diesen Tempoläufen holst<br />
du das Maximum aus deinem<br />
<strong>Triathlon</strong>training heraus, um beim<br />
nächsten Event noch stärker zu<br />
werden.<br />
AUFSTIEG<br />
82 Ein Berglauf kann sogar den<br />
härtesten Triathleten erschüttern.<br />
Unsere Experten sind der Meinung:<br />
Übung macht den Meister.<br />
LAUFBAND<br />
83 Die klassische <strong>Fitness</strong>maschine<br />
ist nicht nur etwas fürs Training<br />
im Winter. Die Profis nutzen sie<br />
das ganze Jahr über, um an ihrer<br />
Technik zu arbeiten.<br />
VOLLGAS<br />
92 Du beherrschst mittlerweile<br />
die Grundlagen? Dann wird es<br />
Zeit, an Fahrt aufzunehmen.<br />
POWERPLAY<br />
98 Einige wichtige Workouts<br />
zum Kraftaufbau zuhause.<br />
RENNEN GEGEN DIE ZEIT<br />
102 Auch mit einem überfüllten<br />
Terminkalender ist das<br />
<strong>Triathlon</strong>training möglich. So<br />
klappt die Zeiteinteilung.<br />
RENNVORBEREITUNGEN<br />
140 Damit das ganze harte<br />
Training nicht umsonst war:<br />
Wichtige Maßnahmen vor dem<br />
großen Tag.<br />
FLÜSSIGE ÜBERGÄNGE<br />
144 So sparst du bei den<br />
Wechseln wertvolle Sekunden.<br />
LOCKERER EINSTIEG<br />
146 Die vier wichtigsten Tricks<br />
gegen das Lampenfieber an der<br />
Startlinie.<br />
86<br />
KRAFT UND KONDITION<br />
84 Kraft- und Konditions-<br />
Workouts sind ideal, um<br />
Verletzungen zu vermeiden. Diese<br />
fünf einfachen Läuferübungen<br />
kannst du überall und jederzeit<br />
durchführen.<br />
144<br />
AB ZUM TRIATHLON | 5
EINSTIEG<br />
EVENTS<br />
FÜR<br />
NEUEINSTEIGER<br />
SUCH DIR EINEN DIESER EINSTEIGERFREUNDLICHEN<br />
WETTKÄMPFE AUS UND FOLGE UNSEREN<br />
EXPERTENTIPPS<br />
6 | AB ZUM TRIATHLON
EVENTS<br />
IRONMAN AUSTRIA:<br />
IDEAL FÜR EHRGEIZIGE ANFÄNGER<br />
Nach einem Einsteiger-Event klingen 3,8 Kilometer Schwimmen,<br />
180 Kilometer Radfahren und 40 Kilometer Laufen zunächst<br />
nicht. Doch Ironman-Wettkämpfe sind inzwischen in aller Welt so<br />
beliebt, dass sich viele Sportler selbst für den ersten Wettkampf<br />
nur die Langdistanz vorstellen können. Schönere sportliche<br />
Tagesausflüge für Anfänger als beim Ironman in Klagenfurt gibt es<br />
nicht. Das Event ist jedes Jahr immer schon sehr früh ausgebucht.<br />
Nach einer Runde im See geht es 900 Meter durch einen Kanal. Die<br />
Navigation ist also ein Kinderspiel. Außerdem wird der Kanal links<br />
und rechts von Zuschauern gesäumt. Eine gute Gelegenheit, sich<br />
beim Schwimmen ordentlich anfeuern zu lassen. Die Radstrecke<br />
zieht sich auf zwei Runden über glatte Teerstraßen. Die Etappe<br />
ist jetzt zwar nicht komplett frei von jeglicher Steigung. Doch die<br />
Tatsache, dass dies die Ironman-Weltrekordstrecke ist, sagt schon<br />
alles über das Profil aus. Komplett flach ist dafür die Laufstrecke.<br />
Sie zieht sich am Nordufer des Wörthersees entlang bis hinein in<br />
die Klagenfurter Innenstadt. Dort gilt es, den Lindwurm im Herzen<br />
der Stadt zu umlaufen.<br />
Ironman Austria 8. Juni 2015<br />
www.ironmanklagenfurt.com<br />
Text Elizabeth Hufton Foto Alle Rechte vorbehalten (triangleevents/Herwig Kavallar)<br />
AB ZUM TRIATHLON | 7
EINSTIEG<br />
Foto humanrace.co.uk<br />
8 | AB ZUM TRIATHLON
EVENTS<br />
SHOCK ABSORBER-TRIATHLON NUR FÜR FRAUEN: IDEAL FÜR DEN<br />
ERSTEN VERSUCH OHNE MÄNNLICHE BETEILIGUNG<br />
Bei den meisten <strong>Triathlon</strong>-Wettkämpfen sind die Frauen zahlenmäßig immer<br />
noch stark unterlegen. Doch immer mehr Damen begeistern sich für den Sport.<br />
Dieses Event bietet die Möglichkeit, an einem Rennen teilzunehmen, ohne<br />
beim Schwimmen den Arm eines stämmigen Kerls ins Gesicht zu bekommen<br />
oder in der Kurve von einem Rowdy auf zwei Rädern geschnitten zu werden.<br />
Natürlich können auch Frauen ziemlich verbissen sein, wenn es darum geht, die<br />
Konkurrenz auszustechen. Erfahrungsgemäß herrscht bei diesem Rennen aber<br />
eine herzliche und entspannte Atmosphäre. Es ist also wie gemacht für frisch<br />
gebackene Triathletinnen. Der Dorney Lake, die Ruderanlage des britischen<br />
Eton College, ist übersichtlich und frei von Verkehr. Die ganze Veranstaltung ist<br />
familienkompatibel.<br />
Shock Absorber Women Only <strong>Triathlon</strong><br />
Termin 2015 bei Redaktionsschluss noch offen<br />
humanrace.co.uk/events/womenonly/womenonly-triathlon<br />
AB ZUM TRIATHLON | 9
EINSTIEG<br />
ROTHSEE TRIATHLON: IDEAL FÜR EINEN AUSFLUG<br />
MIT DER FAMILIE<br />
Der Rothsee im Fränkischen Seenland bietet für jeden<br />
Sportler und Begleiter etwas. Am Samstag werden die<br />
Wettkämpfe für Schüler, Jugendliche und Hobbysportler<br />
ausgetragen. Wer will, kann sich am Sonntag dann noch den<br />
Hauptwettkampf über die Olympische Distanz ansehen. Dir<br />
ist auch die komplette Strecke beim Jedermann-Wettkampf<br />
zu viel? Dann kannst du dich mit deinen Kollegen für die<br />
Staffelteilnahme anmelden.<br />
Rothsee <strong>Triathlon</strong> 27./28. Juni 2015<br />
www.rothsee-triathlon.de<br />
Foto Castle <strong>Triathlon</strong> Series<br />
10 | AB ZUM TRIATHLON
EVENTS<br />
CROSSTRIATHLON WUPPERTAL: IDEAL FÜR<br />
CROSS-EINSTEIGER<br />
Bei diesem Event stehen zwei Formate zur Auswahl:<br />
Der Bergische Hammer für erfahrenere Triathleten<br />
und das Bergische Hämmerchen als abgespeckte<br />
Version. Los geht es mit 500 Metern Schwimmen<br />
im beheizten Freibad Neuenhof. Danach folgen<br />
14 Kilometer Radfahren mit dem MTB durch den<br />
Staatsforst Burgholz. Die bergige Strecke verläuft<br />
über größtenteils breite Wege. Sie beinhaltet<br />
anspruchsvolle Anstiege als auch wunderbare<br />
Abfahrten auf insgesamt 330 Höhenmetern. Die<br />
komplette Strecke verläuft im Wald. Zum Abschluss<br />
wird noch einmal fünf Kilometer auf einer gut<br />
befestigten ehemaligen Eisenbahntrasse gelaufen.<br />
Spardabank Crosstriathlon Wuppertal<br />
Termin 2015 bei Redaktionsschluss noch offen<br />
www.triclub.de/sparda-bank-crosstriathlon/<br />
Foto Ian Robertson<br />
AB ZUM TRIATHLON | 11
ITU WORLD TRIATHLON HAMBURG:<br />
IDEAL FÜR DEN ERSTEN MOTIVATIONSKICK<br />
Der laut Website „größte <strong>Triathlon</strong> der Welt“ findet<br />
in Hamburg statt. Beim Rennen an der Alster entlang<br />
und durch die Stadt können sich Anfänger und<br />
Weltelite gleichermaßen von mehreren Tausend<br />
Zuschauern anfeuern lassen. Als Anfängerformate<br />
eignen sich am besten die Sprintdistanz (0,5 km/22<br />
km/5 km) oder die Staffel.<br />
ITU World <strong>Triathlon</strong> Hamburg<br />
Termin 2015 bei Redaktionsschluss noch offen<br />
hamburg.triathlon.org<br />
Foto Jan Pospisil, Sport Fotograf
FASZINATION TRIATHLON<br />
Text Alice Hector<br />
DER REIZ DES<br />
TRIATHLONS<br />
WER EINMAL DAMIT ANGEFANGEN HAT, KOMMT NUR SCHWER WIEDER<br />
DAVON WEG. WIR WOLLTEN WISSEN: WAS MACHT DEN REIZ DES<br />
TRIATHLONS AUS?<br />
Illustrationen © Peter Greenwood<br />
Samstagabend. Nach einem zweistündigen Lauf<br />
stakse ich mit meinem Partykleid auf High<br />
Heels durch den Flur. Es geht auf die Piste. Auf einem Bein<br />
balancierend stehe ich vor dem Spiegel. Mit einer Hand<br />
bürste ich mir die Zähne, während ich mir mit der anderen<br />
den Oberschenkel dehne. Ob das wohl alle Frauen so<br />
machen, bevor sie ausgehen? Ich muss lachen. Der Alltag<br />
eines Triathleten sieht einfach anders aus als der des<br />
Durchschnittsmenschen. Manchmal ist es mir auch ein<br />
bisschen peinlich. Vor meinen Freunden würde ich nie<br />
zugeben, solche storchartigen Verrenkungen vor dem<br />
Spiegel zu machen.<br />
Ein Vollblutsportler schaltet eben nie richtig ab. Es ist<br />
aber nicht so, dass ich damit alleine dastehe.<br />
James Paull, Mitglied des Somerset RC Tri, verrät uns<br />
sein schmutziges kleines Geheimnis: „Ich gebe zu: Ich trinke<br />
Wodka mit Lucozade Sport, wenn ich ausgehe.“<br />
Jon Gilling, ebenfalls Mitglied des Somerset RC Tri, gibt<br />
uns weitere Einblicke in die Zahnpflege-Routine eines<br />
Triathleten: „Ich stelle meine elektrische Zahnbürste auf<br />
genau zwei Minuten ein. Das ist die perfekte Übungsdauer<br />
für die Kniebeuge an der Wand. Wenn du die Knie um 90<br />
Grad beugst und dich mit dem Rücken gegen die Mauer<br />
lehnst, ist das ein tolles Training für die Schenkelstrecker.“<br />
ENGAGEMENT ODER<br />
BESESSENHEIT?<br />
Will Whitmore von DB Max Tri, meint dazu: „Einmal<br />
verbrachte ich den ersten Weihnachtsfeiertag im Bett, wo<br />
ich mit den Armen Schwimmzüge übte. Ich versuchte dabei,<br />
den Winkel im Arm richtig hinzubekommen. Einige meiner<br />
Freunde wiesen mich schon darauf hin, dass das keine<br />
normale Beschäftigung für Weihnachten sei. Ein anderer<br />
Spleen von mir: Wenn ich irgendwo im Urlaub bin, und sich in<br />
der Nähe ein großer Berg befindet, kann ich ihm nicht<br />
widerstehen. Und wenn es im Hotel einen <strong>Fitness</strong>raum gibt,<br />
muss ich ihn einfach austesten – selbst, wenn ich vorher<br />
schon trainiert habe.“<br />
Dir kommen solche Situationen bekannt vor? Willkommen<br />
in der <strong>Triathlon</strong>-Familie!<br />
Triathleten stehen extra früh auf, um noch vor der Arbeit<br />
trainieren zu können. Sie schleichen sich mittags zum<br />
Workout raus und geben vor, dass es „heute etwas länger<br />
wird im Büro“ – nur, um noch ein paar Bahnen im<br />
Schwimmbecken ziehen zu können ... Wer diesen Sport<br />
liebt, wird sich jetzt ertappt vorkommen. Manchmal erzähle<br />
ich meinen Freunden, dass ich arbeiten muss, und nicht,<br />
dass ich drei Stunden lang joggen gehe. Würde ich ihnen die<br />
Wahrheit sagen, müsste ich mich auf so Einiges gefasst<br />
machen. Manchmal ist es deshalb besser, die Arbeit<br />
vorzuschieben.<br />
Nigel Ashman aus der britischen Stadt Gloucester kann das<br />
gut nachvollziehen: „Ich bin Unternehmer und Personal<br />
Trainer. Wenn ich eine Absage bekomme, mache ich in der<br />
Regel keinen neuen Termin aus. Ich gehe auch nicht so<br />
regelmäßig ins Büro, wie sollte. Stattdessen zieht es mich<br />
nach draußen zum Laufen. Der Hund muss dabei als<br />
Argument herhalten. Er musste ja sowieso grad unbedingt<br />
mal raus ...“<br />
Die heimliche Einsatzfreude bedeutet nicht, dass wir nicht<br />
auf unseren Sport stolz wären. Die Titel „Triathlet“ oder<br />
„Ironman“ bringen uns in unseren Kulturkreisen schließlich<br />
auch Respekt und Bewunderung ein.<br />
Dazu Nigel: „Es besteht kein Zweifel, dass ich nicht wie ein<br />
Großteil der Bevölkerung bin. Allein schon, was die<br />
Gewichtsprobleme angeht. Dazu gefällt mir einfach das<br />
Gefühl, als fitter Mensch betrachtet zu werden.“<br />
Mike Atkinson ist Sportsoziologe an der englischen<br />
Loughborough University. Er geht davon aus, dass die<br />
Fähigkeit, die Strapazen eines Wettkampfs durchzustehen,<br />
als positiver Charakterzug ausgelegt wird. Die<br />
<strong>Triathlon</strong>gemeinde hebt sich durch die Fähigkeit und den<br />
Willen ihrer Mitglieder ab, im sportlichen Wettstreit<br />
AB ZUM TRIATHLON | 13
ERSTE KILOMETER<br />
PSYCHOLOGY<br />
14 | AB ZUM TRIATHLON
FASZINATION TRIATHLON<br />
Doctor Daves Diagnose<br />
DR DAVE PUGH, FACHMANN FÜR SPORTMEDIZIN,<br />
SCHAUT IN DEN KOPF DES TRIATHLETEN:<br />
Dehnst du dir auch beim Zähnebürsten die Oberschenkel? Dann bist du vielleicht<br />
bereits auf dem besten Weg zum <strong>Triathlon</strong>-Junkie ...<br />
„Triathleten sind hoch motivierte,<br />
ehrgeizige, fleißige Menschen. Sie<br />
zeichnen sich durch einen starken<br />
Siegeswillen aus oder möchten<br />
zumindest unbedingt ihre eigenen Zeiten<br />
verbessern. Die Sportler müssen ein<br />
wenig egoistisch denken und dazu in der<br />
Lage sein, ihren Terminkalender zu<br />
strukturieren. Schließlich müssen sie ein<br />
Gleichgewicht zwischen Arbeit und<br />
Freizeit finden.“<br />
„Oft ist zu beobachten, dass diese<br />
Leute sowohl beruflich als auch sportlich<br />
sehr zielstrebig sind. Gesundheit und<br />
Wohlbefinden sind meist genauso<br />
zentrale Themen wie das Equipment.<br />
Diese Sportler haben einen starken<br />
Willen. Bei den längeren Events pushen<br />
sie sich so weit, dass sie selbst nach<br />
Stürzen, Verletzungen und Reifenpannen<br />
noch ins Ziel kommen – und das trotz<br />
großer Schmerzen.“<br />
„Die Veranstaltungen können sehr<br />
intensiv sein. Bei den meisten<br />
Wettkämpfen herrscht dennoch eine<br />
entspannte Atmosphäre. Die Sportler<br />
helfen sich normalerweise genauso gern<br />
gegenseitig, wie sie ihre Erfahrungen mit<br />
dem Rest der <strong>Triathlon</strong>szene teilen.“<br />
Dr David Pugh gibt Vorlesungen in Sport- und<br />
Trainingsmedizin an der University of Glasgow.<br />
Außerdem ist er medizinischer Berater für den<br />
schottischen Rugbyverband Scottish Rugby. Zusätzlich<br />
leitet er die medizinische Abteilung des Fußballvereins<br />
Celtic Glasgow. Bei den Scottish Commonwealth Games<br />
fungierte er als Teamarzt.<br />
„Es gibt nicht allzu viele Leute, denen<br />
körperliche Schmerzen soziale und<br />
emotionale Befriedigung bringen.“<br />
leidensfähig zu sein. „Triathleten trainieren oft zusammen in<br />
Gruppen. Sie bilden eine Community, die durch die<br />
sportliche Belastung zusammengeschweißt wird“, erklärt<br />
er. „Außerdem stellt der gemeinsame Sport eine<br />
Möglichkeit da, seine Erfahrungen mit anderen Menschen<br />
auszutauschen. Nicht zuletzt findest du dort auch Leute mit<br />
derselben Lebenseinstellung.“<br />
Genau betrachtet ist es doch so: Es gibt nicht allzu viele<br />
Leute, die aus körperlichen Schmerzen soziale und<br />
emotionale Befriedigung ziehen. Es ist einfach erfrischend,<br />
sich mit ein paar anderen ebenso Sportverrückten<br />
auszutauschen!<br />
Die meisten Triathleten genießen das Training in der<br />
Gruppe. Sicher gibt es auch ein paar, die auf ihren langen<br />
Touren die Einsamkeit suchen. Doch selbst diese Mitglieder<br />
der Szene absolvieren nur selten alle ihre Einheiten alleine.<br />
Ein gemeinsames Training oder Event lässt einen echten<br />
Gemeinschaftssinn entstehen. Umso mehr freuen sich die<br />
Sportler aufs nächste Zusammentreffen.<br />
Will Whitmore stimmt dem zu: „Ich habe einen<br />
Trainingspartner. In der Gruppe holst du einfach mehr aus dir<br />
und dem Workout heraus. Außerdem hilft es, bei der Stange<br />
zu bleiben. Andernfalls kann es passieren, dass du das<br />
Training den ganzen Tag hinausschiebst und dann spät<br />
abends nur noch eine Einheit auf dem Rollentrainer<br />
hinbringst.“<br />
Dabei geht es aber selten darum, der Beste zu sein. Wer so<br />
denkt, macht sich das Leben nur unnötig schwer. Innerhalb<br />
der <strong>Triathlon</strong>gemeinde ist oft zu hören, dass die Leute<br />
persönliche Bestleistungen schlagen wollen. Das trifft vor<br />
allem auf die Leute zu, die schon einmal in die Profiszene<br />
hineingeschnuppert haben. Das ist zugleich auch eine sehr<br />
charakteristische Stellungnahme mit hoher Aussagekraft.<br />
Es bedeutet, dass du dich nicht unbedingt an den Besten<br />
misst, sondern an deinen eigenen Leistungen. Im <strong>Triathlon</strong><br />
gibt es weniger Riesen-Egos als in vielen anderen<br />
Sportarten. Bei manchen Events starten die Profis und<br />
Anfänger gemeinsam. Ein tröstlicher und überaus<br />
beflügelnder Gedanke.<br />
Alle ziehen am gleichen Strang. „Die Leute, mit dem ich<br />
trainiere, sind wie meine zweite Familie“, so Matt Wey aus<br />
Kent in England. „Es viel schöner, wenn du deine<br />
Erfahrungen und Gefühle mit anderen teilen kannst. Am<br />
Wettkampftag herrscht dann einfach eine tolle Atmosphäre.<br />
Es gibt ein echtes Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen<br />
den Mitglieder eines Vereins.“<br />
Das gemeinsame Training hat soziale Aspekte, weckt aber<br />
paradoxerweise gleichzeitig den Krieger in uns. Dort können<br />
wir den Kampfgeist und die inneren Aggressionen<br />
ausleben, die sich in anderen Lebensbereichen angestaut<br />
haben.<br />
Mike Atkinson geht davon aus, dass sowohl körperliche<br />
Probleme und das Gefühl der sozialen Vereinsamung<br />
Gründe für die steigende Beliebtheit des <strong>Triathlon</strong>s sind.<br />
Heutzutage müssen wir im Alltag nicht mehr kämpfen, um<br />
zu überleben. Unsere vererbten Anlagen als Jäger und<br />
Sammler werden nicht mehr wirklich auf die Probe gestellt.<br />
Die meisten Menschen in der westlichen Welt müssen sich<br />
keine Gedanken mehr um Lebensmittel, Wasser oder ein<br />
Dach über dem Kopf machen. Was die Abdeckung der<br />
Grundbedürfnisse angeht, ist der Alltag ziemlich locker. Der<br />
<strong>Triathlon</strong> ist der perfekte Gegenpol: Er fordert uns ständig<br />
heraus.<br />
„Ich kann mir nicht vorstellen, den ganzen Abend vor dem<br />
Fernseher zu verbringen. Nach der Arbeit muss ich einfach<br />
trainieren gehen – ganz gleich, ob ich zehn Kilometer laufe,<br />
im Klub eine Runde im Becken drehe oder eine<br />
Spinningstunde besuche“, lässt uns James Paull wissen.<br />
DER GROSSE KICK<br />
Bei dem ganzen heutigen Alltagsstress musst du von Zeit zu<br />
Zeit auch einmal ein bisschen Dampf ablassen. Wettkämpfe<br />
sind eine hervorragende Gelegenheit dazu. Du kannst dort<br />
den aufgestauten Emotionen freien Lauf lassen. Dadurch<br />
ergibt sich eine Art mentaler Reinigungsprozess. Um sich<br />
davon zu überzeugen, reicht es, sich Triathleten im Ziel<br />
anzusehen.<br />
James ist zwar in erster Linie Fußballer. Doch der <strong>Triathlon</strong><br />
gibt ihm den größeren Kick. „Es gibt nur wenig schönere<br />
Gefühle, als mit einer neuen Bestzeit ins Ziel zu kommen.<br />
Auch ein Torerfolg ist etwas Schönes. Aber der Zieleinlauf<br />
beim <strong>Triathlon</strong> ist einfach noch eine ganz andere Nummer.“<br />
Ja, du hast richtig gelesen: <strong>Triathlon</strong> ist besser als Fußball.<br />
Einmal ganz davon abgesehen, dass du dabei den Alltag<br />
noch besser hinter dir lassen kannst: Im Training vergisst du<br />
alle deine üblichen Ängste und Sorgen. Hier zählen nur die<br />
Freiheit und der Sport in seiner reinsten und einfachsten<br />
Form. Max Sauter von Somerset RC Tri fasst es perfekt<br />
AB ZUM TRIATHLON | 15
FASZINATION TRIATHLON<br />
zusammen: „Im Training habe ich Zeit, die Seele baumeln<br />
zu lassen. Wenn ich im Kopf immer wieder meinen<br />
Atemrhythmus von eins bis drei mitzähle, befreit mich das<br />
von belastenden Gedanken. Einer meiner Freunde gab<br />
den Schwimmsport auf. Er meinte, es wäre ihm zu<br />
langweilig, immer nur der schwarzen Linie zu folgen. Ich<br />
finde, genau die schwarze Linie ist die Antwort.“<br />
Ob Neueinsteiger oder Elitesportler: Das<br />
Ausdauertraining und die Wettkämpfe stellen einen<br />
Schock für den Körper dar. Du gehst dabei über deine<br />
Belastungsgrenzen hinaus. Das mag zunächst Angst<br />
machen. Irgendwann hast du dich aber mit dem Schmerz<br />
angefreundet. Du lernst, damit umzugehen. Und noch<br />
mehr: Du bekommst sogar Entzugserscheinungen, wenn<br />
du aufhörst. Du fühlst dich dann unruhig und gereizt. Es ist<br />
wie eine schleichende Sucht: vom Adrenalinschub vor<br />
dem Event bis hin zur Endorphinausschüttung danach.<br />
<strong>Triathlon</strong> ist eine natürliche Droge.<br />
Duncan Bawler vom Somerset RC Tri beschreibt es<br />
folgendermaßen: „Du spulst dein Pensum ab, siehst am<br />
Ende die Ziellinie vor dir und haust noch einmal alles raus<br />
zum Schluss-Spurt. Der beste Teil ist, wenn du im Ziel<br />
nach Luft ringend am Boden zusammenklappst und<br />
aussiehst wie ein Häufchen Elend. Alle Triathleten lieben<br />
dieses Gefühl: zu wissen, dass sie alles gegeben haben<br />
und das Rennen vorbei ist.“<br />
STEIGENDES SUCHTPOTENZIAL<br />
Anfangs war es vielleicht nur ein Mittel gegen den<br />
Bierspoiler, die Reiterhosen oder dicke Oberarme. Doch<br />
mit der Zeit nimmt dann der Reiz zu. Der Körper passt<br />
sich an und wird immer fitter. Das Training wird<br />
intensiver, die Automatismen schleifen sich ein. Der<br />
Sport bringt ein tiefergehendes Gefühl der inneren<br />
Zufriedenheit mit sich. Das Wohlbefinden nach dem<br />
harten Training. Das Bewusstsein, dass sich der Körper<br />
verbessert und an Kraft gewinnt – all das macht süchtig.<br />
Der Fokus verschiebt sich. Wo es anfangs noch darum<br />
ging, sich fitter zu fühlen, heißt es jetzt: „Nur, wenn ich<br />
Sport mache, fühle ich mich wirklich gut.“<br />
Matt Wey beschreibt, wie er den <strong>Triathlon</strong> erlebt:<br />
„Früher war alles festgefahren: aufwachen, essen, zur<br />
Arbeit fahren, nachhause kommen, Fernsehen<br />
schauen, ins Bett gehen. Es gab nichts, worüber ich<br />
mich definieren konnte. Die finanzielle und soziale<br />
Sicherheit war mir einfach nicht genug. Als ich den<br />
<strong>Triathlon</strong> für mich entdeckte, fühlte ich mich wieder<br />
lebendig. Es ist ein belebendes Gefühl, vertraute Wege<br />
zu verlassen und neue Pfade einzuschlagen. Das<br />
Unsere vererbten Anlagen als Jäger und Sammler werden heutzutage nicht mehr<br />
wirklich auf die Probe gestellt. Ein <strong>Triathlon</strong> ist der perfekte Gegenpol.<br />
möchte ich nicht mehr missen.“<br />
Dr Dave Pugh gibt an der University of Glasgow<br />
Vorlesungen in Sport- und Trainingsmedizin. Ihm zufolge<br />
sind es die chemischen Vorgänge, die uns immer wieder<br />
zum Training treiben. „Der Sport löst genauso wie Sex,<br />
das Lachen und Berührungen durch andere Menschen<br />
positive körperliche Reaktionen aus. Verantwortlich<br />
hierfür sind Botenstoffe im Gehirn, vor allem Serotonin,<br />
Adrenalin, Dopamin und Endorphin (siehe: „Harmonische<br />
Hormone“ weiter unten). Die Konzentration aller vier<br />
chemischen Stoffe lässt sich durch Sport und körperliche<br />
Bewegung beeinflussen. Mit dem Effekt, auch das<br />
Wohlbefinden entsprechend steigt.“<br />
Von außen betrachtet lässt sich das nur schwer<br />
nachvollziehen. Die Leute zucken zusammen, wenn ein<br />
Triathlet von ganztägigen Radtouren, Hunderten Bahnen<br />
im Becken und abfallenden schwarzen Zehennägeln<br />
spricht.<br />
Beim <strong>Triathlon</strong> geht es darum, sich ständig<br />
weiterzuentwickeln. Nach der Sprintdistanz kommt die<br />
Olympische Distanz. Nach der Olympischen Distanz der<br />
halbe Ironman. Und danach vielleicht sogar der ganze.<br />
Oder ein doppelter Ironman, ein Ultratriathlon, ein<br />
dreifacher, vierfacher ... Nach oben gibt es praktisch keine<br />
Grenzen. Unsere Ziele locken uns hinter dem warmen<br />
Ofen in den eigenen vier Wänden hervor, hinaus in kalte<br />
Winternächte. Wir laufen mit tauben Beinen, bibbern im<br />
Sattel und gehen bis an die Schmerzgrenze. Irgendwann<br />
kommt dabei immer der Gedanke: nie wieder. Doch dann<br />
machen wir doch wieder weiter.<br />
w<br />
Harmonische Hormone<br />
DR DAVE PUGH ÜBER DIE BOTENSTOFFE IM GEHIRN, DIE IM TRIATHLON FLÜGEL VERLEIHEN.<br />
Serotonin<br />
„Dieser Neurotransmitter entsteht<br />
im zentralen Nervensystem. Er<br />
steuert Gefühle wie Wut, die<br />
Körpertemperatur, die Laune, das<br />
Schlafverhalten, die Libido und den<br />
Stoffwechsel. Beim Sport kann er die<br />
Stimmung heben und die<br />
Zufriedenheit steigern. Bei<br />
Depressionen wirkt die Substanz<br />
stimmungsaufhellend – so wie etwa<br />
eine gute Laufeinheit.“<br />
Adrenalin<br />
„Das Hormon ist als<br />
Neurotransmitter am Kampfoder-Flucht-Mechanismus<br />
beteiligt. Es erhöht die<br />
Herzfrequenz sowie den<br />
Blutdruck. Bei hochintensiven<br />
Einheiten steigt seine<br />
Konzentration, bei niedrigem und<br />
mäßigem Trainingsniveau sinkt<br />
der Spiegel, was entspannend<br />
wirkt.“<br />
Dopamin<br />
„Ein Neurohormon, welches das<br />
Nervensystem beeinflusst. Es ist<br />
verantwortlich für die Steuerung<br />
des Schlaf-Wach-Zyklus.<br />
Langgezogene Workouts auf<br />
mäßigem Niveau führen zu einer<br />
Erhöhung.“<br />
Endorphin<br />
„Das Glückshormon wird durch<br />
die Hirnanhangdrüse sowie den<br />
Hypothalamus ausgeschüttet. Es<br />
kommt vor allem bei<br />
anstrengenden Aktivitäten,<br />
Aufregung, Schmerz und beim<br />
Orgasmus zum Zug. Deutsche<br />
Wissenschaftler führten 2008<br />
eine Studie zum Thema<br />
Endorphine durch. Sie stellten<br />
fest, dass die Konzentration<br />
während des Sports ansteigt. Das<br />
Hochgefühl beim Laufen ist also<br />
keine Einbildung.“<br />
16 | AB ZUM TRIATHLON
ERSTE KILOMETER<br />
SPRUNG INS<br />
KALTE WASSER<br />
Text Elizabeth Hufton Fotos <strong>Triathlon</strong>.org / Arnold Lim / Spomedis / Nigel Farrow / ITU, FinisherPix<br />
EIN TRIATHLON IST EINE ZIEMLICHE HERAUSFORDERUNG.<br />
DU SOLLTEST ALSO GUT VORBEREITET SEIN.<br />
Die meisten Ratschläge in unserem<br />
Partnermagazin „<strong>Triathlon</strong> Plus“ und auf<br />
TriRadar.com richten sich an Sportler, die auf<br />
dem Rad oder beim Schwimmen noch ein<br />
paar Sekunden mehr herausschinden wollen.<br />
Beide Quellen bieten wertvolle Ratschläge für Triathleten.<br />
Wer aber „neu im Geschäft“ ist und sich erst einmal die<br />
<strong>Fitness</strong>- und Konditionsgrundlagen aneignen muss,<br />
braucht erst einmal einige grundlegende Tipps. Hier sind<br />
unsere Ratschläge für Neueinsteiger, die eben erst mit dem<br />
Training beginnen. Danach berichten einige der besten<br />
Athleten davon, wie sie vom <strong>Triathlon</strong>-Virus infiziert<br />
wurden.<br />
KLEINE FORTSCHRITTE<br />
Dieser Leitfaden enthält das komplette Grundwissen.<br />
Hier findest du alles, was du brauchst, um das<br />
Schwimmen, Radfahren und Laufen zu überstehen. Dazu<br />
liefern wir dir Trainingsprogramme, die dich fit für den<br />
Wettkampf machen. Doch selbst, wenn du gerade erst in<br />
der Planungsphase deiner sportlichen Karriere steckst,<br />
kannst du bereits im Alltag darauf hinarbeiten. Geh<br />
sonntags mit Freunden spazieren, nimm die Treppe statt<br />
den Lift, geh mit den Kindern schwimmen, radle zur Arbeit<br />
etc. All das hilft, eine gute <strong>Fitness</strong>basis aufzubauen. Das<br />
kann nur hilfreich sein, wenn du dann ans Eingemachte<br />
geht. Selbst in ganz alltägliche Beschäftigungen kannst<br />
du kleine Übungen einbauen. Mach zum Beispiel einige<br />
Kniebeugen, während du deine Zähne putzt.<br />
SOFORTEINSTIEG<br />
Das Abspecken ist ein häufiger Grund, warum die Leute<br />
mit dem <strong>Triathlon</strong> anfangen. Wenn du viel abnehmen<br />
willst, mach nicht den Fehler, zu lange zu warten. Du<br />
musst nicht unbedingt gertenschlank sein, um ins Training<br />
einzusteigen. Wichtiger ist ein Termin beim Arzt, um sich<br />
durchchecken zu lassen. Lass dir bestätigen, dass dein<br />
Körper fürs Training bereit ist und geh es dann langsam<br />
an. Denk dran: Je früher du anfängst, umso schneller wirst<br />
du auch die überflüssigen Pfunde los. Bis das Zielgewicht<br />
erreicht ist, reicht es, sich ganz einfach mehr zu bewegen<br />
und weniger zu essen!<br />
MEIN ERSTES EVENT<br />
FRASER CARTMELL<br />
Gewinner des Ironman UK 2010 sowie des<br />
Ironman 70.3 2010 in Südafrika<br />
Mein erstes Event war ein XTERRA-Sprint in<br />
Oban an der schottischen Westküste. Das<br />
Schwimmen fand im Becken statt. Das Radfahren und<br />
Laufen wurden danach im Stil eines Zeitfahrens separat<br />
gestartet. Ich habe es richtig genossen. Ich war 15 und kam<br />
später ins Ziel als Lesley Paterson. Mittlerweile trete ich mit<br />
ihr fürs selbe Team (Trek/K-Swiss) an. Mein Equipment<br />
bestand damals aus meinem guten alten robusten<br />
Kona-Mountainbike und einem Biker-Outfit. Es war für mich<br />
schon ein toller Erfolg, einfach nur den Zieleinlauf zu<br />
schaffen, weil ich am Ende absolut fix und fertig war!<br />
Mir war klar, dass ich noch an weiteren Rennen teilnehmen<br />
würde. Daher borgte ich mir einen Neo für mein erstes<br />
richtiges Rennen. Die Entscheidung habe ich<br />
nie bereut.<br />
EMMA MOFFATT<br />
ITU-Weltmeisterin 2009 und 2010,<br />
Bronzemedaillengewinnerin bei den<br />
Olympischen Spielen 2008<br />
Ich bin in einer kleinen Siedlung namens Moree<br />
in New South Wales im Südosten Australiens<br />
aufgewachsen. Schon damals waren der Sport und die<br />
Bewegung in der freien Natur das Wichtigste für mich.<br />
Meine sportliche Karriere begann damals beim lokalen<br />
Surfclub. Ich war also schon immer eine Schwimmerin.<br />
Als ich etwa 13 war, entschloss ich mich zur Teilnahme an<br />
einem lokalen <strong>Triathlon</strong>. Viele meiner Verwandten hatten<br />
schon an einem Event teilgenommen, genau wie eine<br />
ganze Reihe meiner Freunde. Also meldete ich mich<br />
einfach an. Das Rennen lief besser als erwartet: Ich<br />
landete auf Platz eins. Seit jenem Tag bin ich in diesen<br />
Sport vernarrt. Nach dieser ersten Erfahrung ist alles<br />
ziemlich schnell gegangen: Ich durfte zunächst auf<br />
nationalem und dann auf internationalem<br />
Niveau mitmischen.<br />
TOM BISHOP<br />
3. Platz 2011 bei der ITU-Weltmeisterschaft (U23)<br />
1. Platz beim Windsor <strong>Triathlon</strong> 2011<br />
Einen ersten Vorgeschmack auf die Sportart<br />
bekam ich im Alter von acht Jahren. An meinem<br />
ersten Rennen durfte ich allerdings erst etwa fünf Jahre<br />
später teilnehmen, als ich mich im Sommer für die East<br />
Midlands <strong>Triathlon</strong> Series einschrieb. Es handelte sich<br />
dabei um TriStar 3-Events. Die Wettkämpfe waren alle<br />
kürzer als Super-Sprints. Das Schwimmen fand immer im<br />
Becken statt. Meine Eltern besorgten mir ein Straßenrad.<br />
Dazu hatte ich ein ordentliches Paar Laufschuhe und<br />
einen <strong>Triathlon</strong>anzug, bereitgestellt von Derby Tri. Meine<br />
große Stärke war das Radfahren. Dabei überholte ich so<br />
einige Leute. Bei jenem Rennen in Derby landete ich auf<br />
Platz zehn. Ich wusste sofort, dass noch<br />
weitere Wettkämpfe folgen würden.<br />
18 | AB ZUM TRIATHLON
ERSTE SCHRITTE<br />
GÜNSTIGER EINSTIEG<br />
Manche Leute, die gern mit dem <strong>Triathlon</strong> anfangen würden,<br />
lassen sich von den Kosten abschrecken. Dieser Leitfaden<br />
enthält viele Tipps zum Kauf des besten Equipments<br />
(weitere Informationen dazu in den nachfolgenden Artikeln).<br />
Das bedeutet jetzt aber nicht, dass du von Beginn an gleich<br />
die komplette Ausrüstung brauchst. Viele der weltbesten<br />
Triathleten sind mit geborgten Rädern, alten<br />
Surfer-Anzügen und abgetragenen Laufschuhen in ihre<br />
Karriere gestartet. Das kannst du natürlich nicht ein ganzes<br />
Sportlerleben lang durchhalten. Aber für den Anfang reicht<br />
es. Spar dir die kleinen Fortschritte, die sich durch besseres<br />
Equipment einstellen, für später auf.<br />
LOCKERER EINSTAND<br />
Der <strong>Triathlon</strong> ist ein Wettkampfsport. Das Training solltest<br />
du aber vor allem zu Beginn noch relativ locker angehen.<br />
Vergleich dich nicht zu sehr mit Freunden, die schon länger<br />
dabei sind. Und stürz dich nicht in Schwimm-, Rad- oder<br />
Lauf-Wettbewerbe. Wenn du als Anfänger gleich mit den<br />
anderen mithalten willst, führt das nur zu Frustrationen,<br />
Enttäuschungen und sogar Verletzungen. Sei geduldig und<br />
bereite dich mit einem unserer Trainingspläne weiter hinten<br />
im Heft auf deine individuellen Ziele vor. Ein Rennen gegen<br />
deine Kollegen und die Uhr kannst du dir immer noch am<br />
Wettkampftag liefern.<br />
STABILER START<br />
Mach dir keine Gedanken darüber, ob du als Letzter aus dem<br />
Becken krabbelst oder beim Radfahren einen Platten<br />
bekommst. Es gibt nur Eines, was einem Anfänger Angst<br />
machen sollte: Das Risiko von Verletzungen noch vor dem<br />
ersten Start. Blättere weiter bis zum Abschnitt mit den<br />
Gewichtsübungen und fang gleich mit dem Krafttraining an.<br />
Eine Alternative ist ein Core- oder Pilates-Unterricht im Studio.<br />
Unter den Spitzen-Triathleten kann es sich kein Einziger<br />
leisten, aufs Kraft- und Konditionstraining zu verzichten. Doch<br />
bei den Amateuren gibt es nur sehr wenige, die diesen Bereich<br />
wirklich ernst nehmen. Gewöhn es dir am besten jetzt gleich<br />
an, um jahrelang vor Verletzungen verschont zu bleiben.<br />
ELITESPORTLER UND IHR EINSTIEG IN DIE TRIATHLONSZENE<br />
LESLEY PATERSON<br />
Gewinnerin der XTERRA-<br />
Weltmeisterschaft 2011, des Ironman<br />
Mooseman 70.3 2011 sowie der XTERRA-<br />
Pazifik-Meisterschaft 2011<br />
Zum <strong>Triathlon</strong> bin ich durch meinen Vater<br />
gekommen. Er wollte meine Energie in<br />
sinnvolle Bahnen lenken! Mein erstes Rennen war der<br />
Super-Sprint für Einsteiger beim Stirling <strong>Triathlon</strong> Club.<br />
Das war eine einmalige Erfahrung. Ich war beim Rennen<br />
so nervös wie noch nie zuvor. Es waren sogar<br />
Weltmeister dabei. Ich war damals gerade einmal 14 und<br />
hatte einen Badeanzug und ein weites Sweatshirt an, um<br />
nicht zu frieren! Das Rad hatte ich mir geliehen, und ich<br />
hatte keine Ahnung, wie die Schaltung funktioniert. Als<br />
ich im Ziel war, konnte ich den nächsten Wettkampf kaum<br />
erwarten. Dieser Sport hat nicht nur mein Leben<br />
verändert. Ich habe dadurch auch Freunde<br />
fürs Leben gefunden.<br />
TOM LOWE<br />
3. Platz beim Ironman Arizona 2010,<br />
Gewinner des Ironman 70.3 Steelhead<br />
2011, 11. Platz bei der Ironman-<br />
Weltmeisterschaft 2011<br />
Ursprünglich war ich Läufer. Im Jahr 2003<br />
wurde mir die Sportart zu langweilig, die ich seit<br />
dem neunten Lebensjahr praktiziert hatte. Deshalb kaufte<br />
ich mir ein Fahrrad. Aufgrund meiner läuferischen<br />
Fähigkeiten und der einfachen Übertragung aufs Rad<br />
wurde ich 2004 für die Duathlon-Weltmeisterschaft ins<br />
britische Profiteam geholt. Seither gehe ich ein- bis<br />
zweimal pro Woche schwimmen. Mit 26 nahm ich an der<br />
<strong>Triathlon</strong>-Meisterschaft der britischen Streitkräfte teil.<br />
Beim Schwimmen lieferte ich eine unterdurchschnittliche<br />
Leistung ab. Dafür holte ich beim Radfahren und Laufen<br />
wieder ordentlich auf. Am Ende kam ich als Sechster und<br />
erster Teilnehmer der Army ins Ziel.<br />
AARON FARLOW<br />
Gewinner der Challenge Wanaka<br />
2012 und des Ironman UK 2011<br />
Ich übte in der Schulzeit alle drei Sportarten aus.<br />
Mein Turnlehrer empfahl mir damals, es einmal<br />
mit dem <strong>Triathlon</strong> zu versuchen. Ich war in keiner der<br />
Disziplinen ein Überflieger, mir gefiel aber das Kräftemessen.<br />
Mein erster Wettkampf war ein Sprint: der Condobolin-<br />
<strong>Triathlon</strong> in Australien. Es fühlte sich an wie ein Ironman und<br />
zog sich wie Kaugummi! Trotzdem erreichte ich in meiner<br />
Altersklasse den zweiten Platz. Mein Equipment bestand aus<br />
einem Mountainbike, einer Badehose und einem alten<br />
Trikothemd. Ich war sofort von dem Sport fasziniert.<br />
Besonders gefiel mir die Herausforderung, bis ins Ziel<br />
durchzuhalten. Mit der Zeit merkte ich, wie sehr mir der<br />
Wettkampfgedanke gefällt. Meine Mutter und meine<br />
Schwester schauten oft zu. Sie haben mich<br />
immer für meine Leistungen bewundert.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 19
THE EASIEST WAY<br />
TO IMPROVE TM<br />
DIE NEUE TOMTOM<br />
MULTI-SPORT CARDIO<br />
MIT EINGEBAUTEM<br />
HERZFREQUENZMESSER<br />
Die neue TomTom Multi-Sport Cardio verfügt über einen<br />
eingebauten Herzfrequenzmesser, mit dem Sie mehr aus jedem<br />
Training herausholen können. Sehen Sie Echtzeitinformationen<br />
zu Ihrem Lauf, Ihrer Rad- und Schwimmeinheit auf einen<br />
Blick. Verfolgen Sie Ihre Distanz, Zeit, Ihr Tempo, Ihre<br />
Geschwindigkeit und Ihre verbrannten Kalorien während<br />
des Trainings auf einem extragroßen Display.<br />
GPS SPORT UHREN<br />
WWW.TOMTOM.COM/SPORTS
BASISAUSRÜSTUNG<br />
ESSENZIELLES EQUIPMENT<br />
EIN TRIATHLET BRAUCHT RELATIV VIEL<br />
AUSRÜSTUNG. HIER IST UNSER<br />
RATGEBER MIT DEM WICHTIGSTEN<br />
EQUIPMENT.<br />
FAHRRAD<br />
SITZ<br />
Schmale Sättel sind himmlisch leicht,<br />
aber höllisch unbequem, wenn du<br />
eine aerodynamische Position<br />
einnimmst. Such dir also ein<br />
weiches Modell aus, um über den<br />
Asphalt zu schweben statt zu<br />
holpern.<br />
LAUFRÄDER<br />
Mit den aerodynamischeren<br />
breiten Felgen vor allem am<br />
Vorderrad lassen sich bei<br />
jedem Kilometer ein paar<br />
Sekunden einsparen.<br />
LENKER<br />
Ein <strong>Triathlon</strong>lenker ist die<br />
einfachste und effektivste<br />
Art, ein Rad<br />
aerodynamischer zu<br />
machen. Du kommst damit<br />
in eine tiefere, engere und<br />
windschnittigere Haltung<br />
hinein.<br />
RAHMEN UND GABEL<br />
Die größten Bestandteile<br />
des Rads müssen auf deine<br />
Größe abgestimmt sein.<br />
Rahmen und Gabel<br />
spielen eine zentrale<br />
Rolle für die Aerodynamik,<br />
das Gewicht und die<br />
Leistung des Drahtesels.<br />
Foto Russell Burton<br />
ANTRIEB<br />
Die Ritzel, Kettenblätter und<br />
das Schaltwerk<br />
lassen sich inzwischen in allen<br />
Preisklassen flüssig schalten.<br />
Wer mehr investiert, zahlt eher<br />
für reduziertes Gewicht als<br />
verbesserte Funktionalität.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 21
EINSTIEG<br />
Text Guy Kesteven, Mat Brett, Elizabeth Hufton<br />
BASISAUSRÜSTUNG FÜRS BIKE<br />
Ein Teil des Fahrradbudgets sollte auf jeden<br />
Fall diesem wichtigen Zubehör<br />
vorbehalten sein.<br />
PEDALE<br />
Um zusätzliche Power auf die Straße zu<br />
bringen, ersetze die flachen Pedale durch<br />
Klickpedale. Die Cleats an den Rennradschuhen rasten in<br />
den Pedalen ein. Du kannst dann mit den Füßen am Pedal<br />
sowohl ziehen als auch drücken.<br />
Dadurch steigt dein Kraftumsatz.<br />
TRAININGSEQUIPMENT<br />
Um bequem trainieren zu können, brauchst du so<br />
grundlegendes Zubehör wie gepolsterte Shorts oder<br />
Radlerhosen, ein kühles Trikot mit Reißverschlüssen an<br />
den Taschen für Lebensmittel, Werkzeug und<br />
Wertgegenstände, sowie eine leichte, wasserdichte Jacke.<br />
WERKZEUG<br />
Auf langen Touren und Wettkämpfen brauchst du einige<br />
leichte Hilfsmittel. Zudem ist es wichtig, dass du dich mit<br />
dem Werkzeug vertraut machst. Reifenheber, eine leichte<br />
aber effektive Pumpe (klein genug, um in die Trikottasche<br />
zu passen) sowie ein Multitool sollten immer mit dabei sein.<br />
HELM<br />
Zwar gibt es nach deutschem Straßenverkehrsgesetz<br />
keine Helmpflicht. Dennoch ist es ratsam, sich einen Helm<br />
anzuschaffen. Spätestens bei deinem ersten Rennen wirst<br />
du einen Kopfschutz brauchen. Such nach einem leichten,<br />
gut belüfteten Modell, das gut sitzt und die<br />
Sicherheitsstandards erfüllt. Wenn es dir wirklich auf die<br />
Sekunde ankommt, kannst du dir einen Aerohelm zulegen.<br />
Damit sich das lohnt, musst du aber auch in der kompletten<br />
aerodynamischen Position fahren können.<br />
SCHUHE<br />
Mit speziellen <strong>Triathlon</strong>schuhen bist du bestens für den<br />
Wettkampftag gerüstet. Sie haben normalerweise nur<br />
zwei Verschlussbänder und eine große Schlaufe an der<br />
Ferse, sodass du sie schnell anziehen kannst. Achte auf<br />
eine stabile Sohle für eine gute Kraftübertragung sowie<br />
eine gute Belüftung im Obermaterial.<br />
COMPUTER/GPS<br />
Ein Radcomputer ist keine Pflicht, macht aber das Training<br />
um Längen interessanter. Einsteigermodelle sind bereits<br />
ab 30 Euro erhältlich. Sie sind mit einem Magnet<br />
ausgestattet, der am Rad befestigt wird. Ein Sensor an der<br />
Gabel hält dann das Tempo fest. Die kostspieligeren<br />
GPS-Computer bieten eine Positionsbestimmung sowie<br />
eine präzise Nachverfolgung des Tempos sowie der<br />
Höhenmeter. Außerdem ist oft auch ein Pulsmesser mit im<br />
Paket enthalten. Selbst die günstigsten Modelle bewegen<br />
sich aber im dreistelligen Euro-Bereich.<br />
EXTRAS<br />
Leg ein bisschen mehr Geld auf die<br />
Ladentheke, um noch mehr dem<br />
Rad herauszuholen.<br />
TRIATHLON-<br />
LENKER<br />
Mit einem <strong>Triathlon</strong>lenker<br />
(auch als Aerolenker<br />
bezeichnet) kommst auf<br />
dem Straßenrad in eine<br />
aerodynamischere<br />
Position hinein. So wirst<br />
du beim Radfahren eine<br />
oder zwei Minuten<br />
schneller. Sinnvoll ist ein<br />
solcher Lenker, wenn du<br />
dir kein eigenes<br />
<strong>Triathlon</strong>rad leisten<br />
kannst oder auf technisch<br />
anspruchsvollen Strecken<br />
fährst, wo du auch die<br />
unteren Enden der Stange<br />
TRIATHLON- ODER STRASSENRAD?<br />
DIE GRETCHENFRAGE für jeden<br />
Triathleten bei der Auswahl des<br />
Bikes: Soll ich mir ein spezielles<br />
<strong>Triathlon</strong>rad holen, oder eine<br />
Straßenmaschine?<br />
Da <strong>Triathlon</strong>räder ohnehin erst bei<br />
gut 1.200 Euro anfangen, haben<br />
Neueinsteiger diese Frage für sich<br />
meist schnell geklärt. Beim<br />
Straßenrad ist wichtig, dass<br />
Steuerrohr und Vorbau niedrig<br />
genug für einen <strong>Triathlon</strong>lenker<br />
sind. Die immer beliebteren<br />
Sporträder mit den höheren<br />
Vorbauten sind hierfür nicht<br />
geeignet. Selbst, wenn du in die<br />
höhere Preisklasse ab 1.200 Euro<br />
vordringen willst, ist ein<br />
herkömmliches Straßenrad<br />
sicherer und bequemer. Das gilt vor<br />
allem dann, wenn du mit dem<br />
Radsportclub in der Gruppe fährst<br />
oder häufig Berge oder raue<br />
Straßenbeläge unter den Reifen<br />
hast.<br />
Für Straßenräder stehen außerdem<br />
weitaus mehr Optionen zur<br />
Auswahl, als das bei speziellen<br />
Maschinen für den <strong>Triathlon</strong> oder<br />
das Zeitfahren der Fall ist. Doch so<br />
oder so: Fährst du einen Großteil<br />
deiner Touren und Rennen allein und<br />
brauchst. Weitere Informationen findest<br />
du auf Seite 72.<br />
WATTMESSER<br />
Die nächste Stufe nach dem GPS-<br />
Fahrradcomputer ist ein sogenannter<br />
Powermeter. Am genausten sind<br />
Mess-Systeme, die sich an der Radnabe<br />
befestigen lassen. Die kosten aber weit über<br />
1.000 Euro. Außerdem benötigst du hierfür<br />
möglicherweise die Hilfe eines Trainers, um die Daten<br />
richtig auszuwerten.<br />
AERODYNAMISCHE LAUFRÄDER<br />
Spezielle Laufräder bringen die größten Vorteile mit sich.<br />
Tiefere Felgen sind aerodynamischer. Manchmal<br />
beeinträchtigen sie aber bei starkem Wind die<br />
Manövrierfähigkeit. Wenn du dir nur einen Satz neuer<br />
Laufräder leisten kannst, solltest du dir 40 bis 60 Millimeter<br />
tiefe Felgen aussuchen. Das ist ein guter Kompromiss<br />
zwischen Aerodynamik und Kontrolle. Weitere<br />
Informationen auf Seite 72.<br />
auf weitgehend flachen Strecken,<br />
zahlt sich eine aggressive (sprich:<br />
tiefe) Fahrhaltung definitiv aus.<br />
Sportler, die es sich leisten können,<br />
verwenden gern zwei Räder: Ein<br />
günstigeres Straßenrad<br />
(vorzugsweise mit Schutzblechen)<br />
für den Löwenanteil der<br />
Trainingsfahrten und ein<br />
<strong>Triathlon</strong>rad. Letzteres wird nur in<br />
den Tagen vor dem Rennen und<br />
beim Wettkampf selbst aus der<br />
Garage geholt, um noch ein paar<br />
Watt mehr an Leistung<br />
herauszukitzeln.<br />
22 | AB ZUM TRIATHLON
BASISAUSRÜSTUNG<br />
NEOPRENANZUG<br />
SCHULTERN UND ARME<br />
Sichere und schnelle Schwimmer<br />
brauchen den zusätzlichen Auftrieb nicht<br />
unbedingt. Sie können einen Anzug mit<br />
niedrigerer Wandstärke im<br />
Schulter- und Armbereich<br />
wählen. Diese erhöhte<br />
Flexibilität erlaubt einen<br />
flüssigeren Armzug.<br />
STRETCHING-EINSÄTZE<br />
Bei manchen teuren Anzügen<br />
bestehen Rumpf und<br />
Schulterpartie aus besonders<br />
dehnungsfähigen Einsätzen. So<br />
haben die Arme besonders viel<br />
Spielraum.<br />
DEHNUNGSFÄHIGE<br />
MANSCHETTEN<br />
Manschetten am Ende<br />
der Ärmel und Beine<br />
erleichtern beim Wechsel<br />
das Abziehen.<br />
BESCHICHTETE ÄRMEL<br />
Es gibt Modelle mit beschichteten<br />
Panels in den Unterarmen. Diese sind<br />
dazu ausgelegt, den<br />
Wasserwiderstand zu erhöhen und<br />
so die Zugkraft zu verstärken.<br />
BEINE<br />
Die meisten Neoprenanzüge verwenden an den<br />
Beinen dickeres Material. Sinnvoll ist das vor allem<br />
bei schwereren Beinmuskeln, die leichter nach<br />
unten sinken und so die stromlinienförmige<br />
Ausrichtung des Körpers beeinträchtigen. Das<br />
dickere Material gibt dem Unterkörper im Wasser<br />
Auftrieb, was sich positiv auf die<br />
Schwimmgeschwindigkeit auswirkt.<br />
MATERIAL<br />
Die maximal erlaubte Stärke für einen „Neo“ im<br />
<strong>Triathlon</strong> beträgt fünf Millimeter. Je dicker das<br />
Neopren, umso mehr Auftrieb hat es und umso<br />
unbeweglicher wird es. Die meisten Hersteller<br />
verwenden daher an verschiedenen Stellen<br />
unterschiedliche Stärkegrade. Die meisten<br />
Anzüge bestehen aus denselben Materialien.<br />
Teure Anzüge sind zudem häufig mit<br />
Spezialbeschichtungen ausgerüstet. Diese<br />
verringern den Wasserwiderstand, erhöhen<br />
die Flexibilität und lassen Luftkammern<br />
entstehen, die für weiteren Auftrieb sorgen.<br />
SITZ<br />
Es ist ganz wichtig, dass der Anzug gut sitzt. Wenn<br />
er zu eng ist, kann er reiben und den Träger<br />
einengen. Ist das Material zu locker, dringt Wasser<br />
ein, und der Widerstand steigt. Jeder vernünftige<br />
Händler wird dich den Anzug vorher ausprobieren<br />
lassen, bevor du deine Entscheidung triffst. Unter<br />
triathlon.de und www.testswim.com findest du<br />
außerdem aktuelle Termine mit Testschwimm-<br />
Angeboten in ganz Deutschland.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 23
EINSTIEG<br />
BASISAUSRÜSTUNG FÜRS SCHWIMMEN<br />
Der Wetsuit ist das Wichtigste, wenn es zum Wettkampf<br />
geht. Im <strong>Triathlon</strong>-Einkaufskorb dürfen aber auch noch<br />
andere wichtige Artikel nicht fehlen.<br />
BADEKAPPE<br />
Badekappen sind beim Rennen Pflicht. Gewöhn dich also<br />
am besten schon im Becken daran. Die Kappe reduziert<br />
daneben auch den Wasserwiderstand, erleichtert dir also<br />
das Schwimmen. Zieh beim Wettkampf deine eigene<br />
Schwimmkappe auf, dann deine Brille, gefolgt von der<br />
Rennkappe. So kann die Schwimmbrille nicht rutschen,<br />
während der Kopf warm bleibt.<br />
TRAININGSEQUIPMENT<br />
Die meisten Trainingspläne empfehlen den Einsatz von<br />
Trainingsequipment. Damit lassen sich die Techniken<br />
einüben, während du dich auf spezifische Bereiche<br />
konzentrieren kannst. Die Hilfsmittel sind recht günstig zu<br />
haben. Für den Anfang reichen die folgenden<br />
Trainingshilfen: ein Schwimmbrett (zum Festhalten<br />
mit den Händen und Einüben des Beinschlags),<br />
Paddles (zum Kraftaufbau in Schultern und Rücken)<br />
sowie eine Pull Buoy (eine Schwimmhilfe, die<br />
zwischen die Beine geklemmt wird und so den<br />
Trainingsfokus auf den Oberkörper verschiebt).<br />
SCHWIMMBRILLE<br />
Sinnvoll ist ein Modell mit auswechselbaren Gläsern:<br />
transparent für drinnen und getönt für helle Tage im<br />
Freien. Auch eine Schwimmmaske kann dir im Wettkampf<br />
weiterhelfen, weil sie ein größeres Blickfeld bietet.<br />
SCHMIERMITTEL<br />
Ein gutes Schmiermittel verhindert, dass der Wetsuit<br />
beim Schwimmen im Nacken scheuert. Trag auch etwas<br />
auf die Unterarme, Hand- und Fußgelenke auf, um beim<br />
Wechsel den Anzug schnell von der Haut zu bekommen.<br />
Gut geeignet sind günstige Produkte wie Vaseline oder<br />
Babyöl. Nur ein Wort der Warnung: Diese beiden<br />
Produkte beschleunigen den Verschleiß des<br />
Neoprenanzugs. Sanfter zum Material ist spezielles<br />
Schmiermittel vom <strong>Triathlon</strong>- oder Surfer-Shop.<br />
BADEANZUG/BADEHOSE<br />
Mit richtiger Badebekleidung wird das Training leichter.<br />
Die Strandhose bzw. der Bikini bremsen dich nur aus.<br />
Männer sollten eng anliegende Badehosen mit Bein<br />
wählen, Frauen einen hochgeschlossenen Anzug mit<br />
einem entsprechendem Rückenausschnitt, der im<br />
Wasser den Widerstand verringert<br />
EXTRAS<br />
Kein unverzichtbares Zubehör, aber dennoch ganz<br />
nützlich und sinnvoll …<br />
SCHWIMMCOMPUTER<br />
Du stehst noch am Anfang und brauchst ein wenig<br />
Motivation sowie die Möglichkeit, deine Fortschritte<br />
mitzuverfolgen? Dann lohnt sich eine Schwimmuhr wie die<br />
Swimovate PoolMate, die deine Bahnen mitzählt. Das Gerät<br />
erkennt bei jedem Zug deine Armbewegung und nutzt die<br />
Unterbrechung des Rhythmus beim Wenden zum<br />
Bahnenzählen. Anhand dieser Daten, des Tempos sowie<br />
der Schlagzahl des Schwimmers errechnet der Computer<br />
einen Effektivitätswert. Diesen kannst du dazu verwenden,<br />
an deiner Technik zu arbeiten und schneller zu werden.<br />
WETTKAMPF-AUSRÜSTUNG<br />
Mit dieser Zusatzausrüstung sparst du am großen<br />
Tag Zeit und Nerven.<br />
STARTNUMMERNGÜRTEL<br />
Nach den Regeln der meisten <strong>Triathlon</strong>rennen<br />
müssen die Sportler ihre Startnummer beim<br />
Radfahren auf dem Rücken und beim Laufen<br />
an der Körpervorderseite tragen. Am<br />
einfachsten geht das mit einem<br />
Startnummerngürtel. Den kannst du dir für<br />
den ersten Wechsel ans Rad hängen, um ihn<br />
später umzulegen, wenn du auf den Sattel<br />
steigst. Beim Laufen drehst du ihn einfach<br />
nach vorn. In solchen Gürteln sind auch Fächer<br />
für den Proviant vorgesehen.<br />
SATTELTASCHE<br />
Eine kleine Radtasche ist ganz nützlich, um ein<br />
Multitool, einen Ersatzschlauch und<br />
Reifenheber mitzunehmen. Nur für den Fall<br />
der Fälle ... Die aerodynamischste Variante ist<br />
eine Satteltasche. Bei Langstreckenrennen<br />
haben sich auch Rahmentaschen bewährt,<br />
die am Oberrohr befestigt werden. Darin<br />
finden zusätzliche Lebensmittel und<br />
Getränke sowie weitere Werkzeuge Platz.<br />
ELASTISCHE<br />
SCHNÜRSENKEL<br />
Tausch vor dem Rennen deine normalen<br />
Schnürsenkel gegen eine elastische Variante<br />
aus. Die kannst du dann schon bevor es<br />
losgeht auf die richtige Passform einstellen.<br />
Wenn du dann noch Talkum in die Schuhe<br />
streust, kannst du sie beim Wechsel ganz<br />
schnell überziehen.<br />
TRIATHLONANZUG<br />
Um zwischen den Disziplinen<br />
keine Zeit für den<br />
Klamottenwechsel zu<br />
vergeuden, kannst du unter<br />
dem Wetsuit einen<br />
<strong>Triathlon</strong>anzug tragen,<br />
den du das ganze Rennen<br />
über anlässt. Es gibt die<br />
aerodynamischeren und<br />
besser sitzenden Einteiler<br />
sowie Zweiteiler aus Shorts<br />
und Oberteil. Letztere Version<br />
ist bei Langstreckenrennen<br />
günstiger, wo Toilettenpausen<br />
zu erwarten sind. Für was du<br />
dich aber auch entscheidest<br />
– wichtig ist eine enge Passform,<br />
um Luft und Wasser keine Angriffsfläche<br />
zu bieten. Dazu brauchst du ein paar<br />
sichere Taschen für deine Gels sowie ein<br />
hochwertiges Sitzpolster. Dieses<br />
sollte dich auf dem Rad<br />
schützen, dich beim Laufen<br />
aber nicht behindern. In die<br />
Modelle für Frauen sind<br />
auch oft Sport-BHs mit<br />
eingearbeitet.<br />
Wenn du zum Schwimmen<br />
nur den <strong>Triathlon</strong>anzug benutzt<br />
(beispielsweise bei Rennen im<br />
Schwimmbecken oder in wärmeren<br />
offenen Gewässern) ist der Einteiler<br />
geschickter. Achte aber auf Taschen<br />
mit Reißverschluss. Dadurch sinkt<br />
nämlich der Widerstand.<br />
24 | AB ZUM TRIATHLON
BASISAUSRÜSTUNG<br />
LAUFSCHUHE<br />
FERSENKAPPE<br />
Eine interne Abgrenzung<br />
an der Schuhrückseite.<br />
Sie versteckt sich in der<br />
Regel zwischen dem<br />
Außenmaterial und dem<br />
Futter. Ihre Funktion<br />
besteht darin, die Ferse zu<br />
stabilisieren und zu<br />
stützen.<br />
OBERMATERIAL<br />
Die meisten<br />
Hersteller<br />
verwenden<br />
fortschrittliche<br />
technische<br />
Textilien. Sie<br />
schützen und<br />
stützen den Fuß.<br />
Gleichzeitig sorgen<br />
sie für Belüftung<br />
und den<br />
Abtransport von<br />
Schweiß.<br />
LAUFSOHLE<br />
Der äußere Teil der Sohle<br />
verrät dir, ob deine<br />
Schuhe noch gut sind. Die<br />
Laufsohle hat die<br />
Aufgabe, für den nötigen<br />
Grip zu sorgen.<br />
MITTELSOHLE<br />
Diese Schicht besteht meist aus Schaum<br />
und dient der Dämpfung. Die meisten<br />
Schuhmarken verwenden für diesen Teil<br />
der Sohle ihre eigene Polstertechnik. Es<br />
gibt auch Ausführungen mit einem<br />
festeren Schaumteil an der Innenkante.<br />
Diese Ausführung baut<br />
Einwärtsdrehungen vor.<br />
EINLEGESOHLE<br />
Die Brandsohlen werden direkt unter<br />
dem Fuß platziert. Sie dienen dem<br />
Komfort, bieten zusätzliche<br />
Polsterung und stützen den Fuß<br />
zusätzlich.<br />
Foto Robert Smith<br />
AB ZUM TRIATHLON | 25
BASISAUSRÜSTUNG<br />
BASISAUSRÜSTUNG FÜRS LAUFEN<br />
Du kannst auch in ganz alten Klamotten durchstarten.<br />
Doch mit dem richtigen Trainingsequipment wirst du<br />
noch mehr Spaß am Laufen haben.<br />
TRAININGSEQUIPMENT<br />
Die ideale Garderobe für Läufer: Shorts oder eine<br />
Trainingshose und ein T-Shirt aus technischen<br />
Textilien, das den Schweiß abtransportiert und nicht<br />
scheuert. Dazu gehört außerdem eine leichte und<br />
wasserabweisende Jacke.<br />
SPORT-BH<br />
Das Laufen ist die einzige Disziplin im <strong>Triathlon</strong>, wo<br />
der Körper stärkeren Belastungen ausgesetzt ist.<br />
Frauen brauchen daher einen Sport-BH. Wichtig ist,<br />
dass er gut passt und die richtige Form und Größe<br />
hat. Für kleinere Größen reicht unter Umständen<br />
auch ein Top, für größere Körbchengrößen muss<br />
es ein separater BH zum Einstellen sein.<br />
EXTRAS<br />
Pulsmesser und GPS-Uhren bieten nützliche<br />
Funktionen.<br />
LAUFCOMPUTER<br />
Zu Beginn reicht eine ganz einfache billige Stoppuhr<br />
aus. Mit der Zeit kann es sich aber lohnen, Geld in<br />
einen richtigen Sportcomputer zu investieren. Es gibt<br />
viele Leute, die gern mit Herzfrequenzmesser<br />
trainieren. Die günstigsten Uhren kosten um die 60,<br />
die teuersten mehrere 100 Euro. Eine GPS-Uhr hält<br />
akkurat das Tempo und die Distanz fest. In der Regel<br />
ist auch ein Pulsmesser mit dabei. So ist eine genaue<br />
Bestimmung des Leistungsniveaus und der<br />
sportlichen Fortschritte möglich. Wer nicht so großen<br />
Wert auf Kartenfunktionen legt, kann ein<br />
GPS-System wie den Garmin Forerunner 910X für<br />
alle drei Disziplinen verwenden. Damit lassen sich<br />
sogar die Distanzen beim Freiwasserschwimmen<br />
messen.<br />
SCHUH-<br />
KATEGORIEN<br />
WETTKAMPFSCHUHE<br />
Diese Kategorie ist extrem leicht, bietet aber<br />
nur eine minimale Dämpfung und Stabilität.<br />
Am besten sind die entsprechenden Modelle<br />
für leichte, schnelle und effektive Läufer<br />
geeignet. Selbst dann sollten sie aber nur<br />
über kürzere Strecken getragen werden.<br />
NEUTRALE LAUFSCHUHE<br />
Vielseitiger als der Wettkampf-Laufschuh,<br />
aber immer noch ausreichend leicht und<br />
schnell. Solche Laufschuhe sind in der Regel<br />
ganz gut gedämpft und weisen eine<br />
ordentliche Stabilität auf.<br />
Wettkampforientierte Triathleten können<br />
sie sowohl für Rennen als auch schnellere<br />
Trainingseinheiten benutzen.<br />
GEDÄMPFTE LAUFSCHUHE<br />
Diese Laufschuhe können ziemlich viel<br />
wegstecken. Die meisten Marken<br />
verwenden ein hauseigenes Material zur<br />
Dämpfung, wie etwa bei den Nike Air, Asics<br />
Gel oder Brooks DNA. Dieses wird mit<br />
unterschiedlichen Arten von EVA-Schaum<br />
kombiniert, um maximalen Komfort zu<br />
bieten.<br />
STABIL-LAUFSCHUH<br />
Auch dieses Schuhwerk bietet so viel Komfort<br />
wie ein gedämpfter Laufschuh bereitstellen<br />
kann. Allerdings kontrolliert der Schuh<br />
zusätzlich die Bewegung des Fußes bei<br />
Überpronation (Einwärtsdrehung).<br />
Bewerkstelligt wird dies durch einen Block<br />
festeren Schaumstoffs in der Mittelsohle (für<br />
gewöhnlich in Grau gehalten). Für diese<br />
Pronationsstütze am Innenrand des Schuhs<br />
greifen die Hersteller ebenfalls oft auf eigene<br />
Technologien zurück. Beispiele hierfür<br />
wären der Space Trusstic von Asics oder<br />
das ForMotion-System von Adidas.<br />
BARFUSS-SCHUHE<br />
Die immer beliebteren<br />
minimalistischen Laufschuhe<br />
vermitteln das natürlichste<br />
Laufgefühl aller Kategorien –<br />
was allerdings stark auf Kosten<br />
der Kontrolle und Dämpfung geht.<br />
Wer diese Modelle nutzen will, sollte<br />
eine natürliche federnde Laufbewegung<br />
beherrschen. Dabei ist es wichtig, den<br />
Mittelfuß oder Vorfuß zuerst aufzusetzen.<br />
26 | AB ZUM TRIATHLON
SCHWIMMEN<br />
DIE ERSTE TRIATHLONDISZIPLIN IST FÜR VIELE<br />
SPORTLER EIN SCHWACHPUNKT. ABER DAS<br />
LÄSST SICH ÄNDERN ...<br />
AB ZUM TRIATHLON | 27
SCHWIMMEN<br />
DIE BASICS FÜRS<br />
SCHWIMMEN<br />
WIR MÖCHTEN DIR DIE ANGST VOR DIESER TECHNISCH ANSPRUCHSVOLLEN TRIATHLONDISZIPLIN NEHMEN.<br />
Beim Wettkampf stellt das Schwimmen den<br />
kleinsten Teil des Rennens dar. Dennoch ist es für<br />
viele Teilnehmer die größte Herausforderung im<br />
<strong>Triathlon</strong>. Wer schon seit seiner Schulzeit nicht mehr<br />
geschwommen ist, braucht zum Neueinstieg die<br />
Hilfe eines Profis. Wenn aber die grundlegende Technik beim<br />
Kraulen schon einmal da ist, sollten sich mit dem nötigen Einsatz<br />
und dem erforderlichen Fokus auf die Technik schnell große<br />
Fortschritte einstellen. Ganz gleich, auf welchem Niveau du<br />
schwimmst: Es ist nie zu spät, sich technisch weiterzuentwickeln<br />
in und im Wasser neue Kräfte freizusetzen.<br />
VOLUMENPLANUNG<br />
Es ist nicht ganz leicht, die erforderlichen Wochenstunden<br />
fürs Schwimmen zu ermitteln. Nur als grobe Richtschnur:<br />
Um einen Sport wirklich zu beherrschen, braucht der<br />
durchschnittliche Mensch um die 10.000 Übungsstunden.<br />
Das entspricht in etwa drei Trainingsstunden am Tag, und<br />
das zehn Jahre lang! Natürlich haben die meisten<br />
Triathleten nicht einmal annähernd so viel Zeit wie etwa<br />
olympische Schwimmer. Umso weniger, als sie ja das<br />
Training auf drei Sportarten verteilen müssen. Die<br />
folgenden Aspekte spielen mit in die Planung des<br />
Schwimmtrainings hinein.<br />
ERFAHRUNG<br />
Viele Triathleten haben zuvor nur eine Sportart betrieben.<br />
Wenn jemand aus der Schwimmerecke kommt, kennt er<br />
natürlich schon die grundlegenden Techniken für seine<br />
schnelle Züge und Schläge. Wenn das bei dir der Fall ist,<br />
bist du schon einmal mehrere 100 Trainingsstunden im<br />
Plus. Neueinsteiger müssen ein wenig Zeit investieren,<br />
28 | AB ZUM TRIATHLON
GRUNDLAGEN<br />
DREI EINFACHE DEHNUNGEN<br />
1BRUSTSTRECKUNG IM TÜRRAHMEN<br />
Geh im Türrahmen oder an<br />
einem Pfosten in Position und<br />
setz den nach oben<br />
angewinkelten Unterarm auf das<br />
Objekt. Jetzt den Brustkorb sanft<br />
nach vorne drücken und in die<br />
Dehnung hineinspüren. Zielbereiche<br />
sind die Schultervorderseite sowie<br />
die gesamte Brustmuskulatur.<br />
Halte jede<br />
dieser<br />
Dehnübungen<br />
etwa 20 Sekunden<br />
lang und sie jeweils<br />
zwei bis drei Mal.<br />
2FUSSGELENKSDEHNUNG IM SITZEN<br />
Setz dich auf den Boden und streck die Beine<br />
vor dem Körper aus. Nun das Fußgelenk<br />
eines Beins auf den Oberschenkel des<br />
anderen Beins setzen. Das obere Bein festhalten wie<br />
in der Darstellung zu sehen. Die<br />
untere Hand zieht dabei den<br />
Fuß sanft zum Körper. Die<br />
Dehnung sollte vom äußeren<br />
Spann bis in die Außenseite<br />
des Schienbeins hinein<br />
spürbar sein.<br />
3HÜFT- UND OBERSCHENKELDEHNUNG<br />
Geh in die dargestellte Position hinein. Das<br />
Führungsbein ist um 90 Grad<br />
angewinkelt, das hintere Bein nach hinten<br />
ausgestreckt. Jetzt die Hüfte sanft nach vorne<br />
bewegen und dabei die Gesäßmuskulatur<br />
anspannen. Die Dehnung wird sich an der<br />
Hüftvorderseite und möglicherweise auch im<br />
Quadrizeps (in der vorderen<br />
Oberschenkelmuskulatur) bemerkbar machen.<br />
um diesen Rückstand wieder aufzuholen. Sehen wir uns<br />
zur Verdeutlichung einmal zwei Athleten an. Zunächst der<br />
Profi-Triathlet Björn Andersson, einer der schnellsten<br />
Radfahrer der Szene: Bevor er mit dem <strong>Triathlon</strong> anfing,<br />
schwamm er schon auf Wettkampfniveau. Sein<br />
Schwimmtraining beschränkt sich auf vier Kilometer pro<br />
Woche. Trotzdem ist er schnell genug, um immer mit an<br />
vorderster Front das Ufer zu erreichen. Danach kann er<br />
sich auf das konzentrieren, was er am allerbesten kann:<br />
Das Radfahren.<br />
Vergleichen wir das einmal mit dem Profi-Triathleten<br />
Adam Bowden. Er war zuvor ein reiner Läufer und<br />
schwimmt im Training bis zu vier Kilometer am Tag. Nur so<br />
schafft er es, seine Leistung im Wasser auf das Niveau<br />
seiner Rad- und Laufrunden zu heben.<br />
TECHNIK<br />
Es bringt nichts, fünfmal die Woche durchs Wasser zu<br />
planschen, wenn du eine Technik hast wie ein Stück Holz<br />
im Whirlpool. Hier hilft nur Schwimmunterricht durch<br />
einen <strong>Triathlon</strong>trainer oder einen<br />
spezialisierten Schwimmtrainer. Gib<br />
lieber einmal gut 100 Euro für ein paar<br />
Stunden aus, als endlos<br />
Eintrittsgebühren sinnlos im Becken<br />
zu versenken, wenn du mit<br />
schwacher Technik trainierst.<br />
VOLUMEN<br />
Fürs Schwimmtraining gibt es keine festen Vorgaben,<br />
was die Distanz oder Häufigkeit angeht. Am Ende kommt<br />
es darauf an, wie die Vorgeschichte und die Ziele des<br />
Einzelnen aussehen. Für den Durchschnittssportler ist es<br />
am besten, kurz und dafür oft zu schwimmen. Kleine<br />
Einheiten an vier bis fünf Tagen pro Woche helfen, die<br />
Bewegungsmuster rascher einzuschleifen. So wird es<br />
leichter, sich ohne Übertraining oder Langeweile<br />
technisch weiterzuentwickeln. Daneben ist das Ganze<br />
natürlich eine Frage der Prioritäten. Pass das<br />
Schwimmtraining an deine Bedürfnisse an und versuch,<br />
„VIEL HILFT SCHON EINMAL DAS<br />
WISSEN, DASS DER STIL STARK VOM<br />
INDIVIDUELLEN KÖRPERTYP ABHÄNGT.“<br />
in der verfügbaren Zeit so viel wie möglich zu erreichen.<br />
DER EIGENE STIL<br />
Die Meinung, dass es einen idealtypischen Schwimmstil<br />
gibt, ist weit verbreitet. Aber das ist ein Trugschluss. Du<br />
musst dir ja nur einmal die Eliteschwimmer oder<br />
-triathleten anschauen. Da wirst du eine riesige<br />
Bandbreite unterschiedlicher Stile beobachten können.<br />
Bei manchen sind die Züge langgezogen und flüssig, bei<br />
anderen eher kurz und abgehackt. Jeder schwimmt<br />
anders, aber schnell sind sie alle.<br />
Die Preisfrage ist natürlich, wie du den Stil findest, der am<br />
besten zu dir passt. Hier hilft schon einmal das Wissen,<br />
dass der Stil stark vom individuellen Körpertyp abhängt.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 29
SCHWIMMEN<br />
Foto SWIMTREK<br />
Es gibt viele Möglichkeiten,<br />
seine Schwimmzeiten zu<br />
verbessern.<br />
„UM VIEL KRAFT FREIZUSETZEN,<br />
MUSST DU FLEXIBEL SEIN.“<br />
Faktoren wie Größe, Armlänge, Auftrieb und Flexibilität<br />
unterscheiden sich stark von einem Menschen zum<br />
anderen. Und sind doch so ausschlaggebend für den<br />
individuellen Schwimmstil.<br />
GRÖSSE<br />
Viele Eliteschwimmer sind sehr groß. Bei den Männern<br />
gibt es wenige Schwimmer unter 1,90 Meter. Das Tempo<br />
im Wasser ergibt sich durch eine Kombination aus<br />
Schlaglänge und Schlagfrequenz (diese entspricht der<br />
Zahl der Züge pro Minute). Große Menschen machen<br />
normalerweise längere Züge bei einer niedrigeren<br />
Frequenz.<br />
Je kleiner du bist, umso mehr rückt die Schlagfrequenz in<br />
den Vordergrund. Der Vorteil, den kleinere Leute<br />
gegenüber größeren haben: Sie können die Schläge pro<br />
Minute leichter hochfahren, ohne gegen das Wasser<br />
ankämpfen zu müssen.<br />
AFFENINDEX<br />
Der Begriff stammt aus der Szene der Sportkletterer, ist<br />
aber auch fürs Schwimmen relevant. Der Affenindex ist<br />
ein Maß für die Armspanne abzüglich der Körpergröße.<br />
Der Zentimeterwert lässt sich ganz einfach ermitteln<br />
(siehe nebenstehende Anleitung). Bei den meisten<br />
Erwachsenen liegt der Affenindex zwischen -8 und +10.<br />
Das heißt, die Armspanne beträgt knapp acht Zentimeter<br />
weniger bis zehn Zentimeter mehr als die Körpergröße.<br />
Der Durchschnittswert liegt zwischen Null und +2. Wer für<br />
seine Körpergröße lange Arme hat, ist mit langgezogenen<br />
und flüssigen Schwimmbewegungen besser bedient. Bei<br />
Sportlern mit kürzeren Armen ist ein solcher Stil weniger<br />
sinnvoll.<br />
WASSERLAGE<br />
Vor allem unter den Männern gibt es viele Triathleten, die<br />
eine schlechte Wasserlage haben. Der Grund dafür sind<br />
die starken Beinmuskeln, die eine Schräglage im Wasser<br />
bewirken und so den Widerstand erhöhen. Ein wichtiger<br />
Ratschlag für diese Schwimmertypen ist, den Blick direkt<br />
auf den Beckenboden zu richten. Dadurch sinkt der<br />
Oberkörper etwas, während der Unterkörper nach oben<br />
kommt.<br />
Du liegst bereits schön flach im Wasser oder verfügst<br />
über einen sehr effektiven Beinschlag, der dem<br />
Unterkörper viel Auftrieb gibt? Dann kann es sogar<br />
kontraproduktiv sein, senkrecht nach unten zu blicken.<br />
Unter Umständen bekommt der Unterkörper dadurch zu<br />
viel Auftrieb, und du hast das Gefühl, nicht im<br />
Gleichgewicht zu sein. In dem Fall ist es am besten, den<br />
Blick am Beckenboden immer einen oder zwei Meter<br />
vorauseilen zu lassen.<br />
FLEXIBILITÄT<br />
Ausschlaggebend für deine Schwimmzeiten sind nicht<br />
nur die Trainingsstunden im Becken. Für einen kräftigen<br />
und effektiven Zug musst du flexibel sein. Die<br />
australische Schwimmerlegende Ian Thorpe erschien<br />
immer schon 30 Minuten vor Trainingsstart, um an seiner<br />
Mobilität und Flexibilität zu arbeiten. Dieses zusätzliche<br />
MISS DEINEN AFFENINDEX<br />
1Setz an einer<br />
Mauer oder an<br />
einem Pfosten die<br />
Fingerspitzen der<br />
unteren Hand auf den<br />
Boden und greif mit der<br />
anderen Hand so weit<br />
wie möglich nach oben.<br />
<strong>Fitness</strong>training wird oft als Grund dafür angegeben, dass<br />
er bei Olympia so viele Medaillen holen konnte. Schlechte<br />
Flexibilität kann die unterschiedlichsten technischen<br />
Mängel nach sich ziehen. Dazu zählen etwa das<br />
Überkreuzen der Arme, das Absacken der Ellbogen oder<br />
zu tiefe Beine. All das kann beim Potenzial im Wasser<br />
stark einschränken.<br />
Um diese Probleme zu beheben, musst du vielleicht nicht<br />
einmal Trainingszeiten opfern. Große Fortschritte kannst<br />
du bereits mit einem Dehnungsprogramm vor den<br />
Fernseher erreichen. Triathleten müssen sich auf drei<br />
Hauptbereiche konzentrieren: den oberen Rücken mit den<br />
Schultern, die Hüftgegend sowie die Fußgelenke (siehe<br />
Dehnungsübungen auf der letzten Seite).<br />
2Richte dich auf und<br />
lass dabei die obere<br />
Hand auf dem Objekt<br />
liegen. Vergleich dann<br />
die Position deiner<br />
Fingerspitzen mit deiner<br />
Körpergröße. Halte dazu am<br />
besten in der Hosentasche ein<br />
Lineal bereit.<br />
3Ist die Armspanne<br />
beispielsweise fünf<br />
Zentimeter kleiner<br />
als die Körpergröße,<br />
beträgt der Affenindex -5. Bei<br />
einer um zwei Zentimeter<br />
längeren Spannweite von<br />
Fingerspitze zu Fingerspitze<br />
im Vergleich zur Körpergröße<br />
liegt der Affenindex bei +2.<br />
30 | AB ZUM TRIATHLON
SCHWIMMERLATEIN<br />
WIR BRINGEN DIR DIE GEHEIMSPRACHE<br />
DES SCHWIMMSPORTS BEI<br />
WAS BRINGT DIE BUGEWELLE FÜRS ZWEISEITIGE ATMEN?<br />
WIR ERKLÄREN DIR DIE GRUNDLEGENDEN SCHWIMMBEGRIFFE, DIE DU IM TRAININGSALLTAG<br />
BRAUCHEN KANNST.<br />
UNSER<br />
EXPERTE<br />
Paul Newsome<br />
Paul ist <strong>Triathlon</strong>-Leistungssportler und hat einen<br />
sportwissenschaftlichen Abschluss. Er arbeitet als<br />
leitender Trainer beim Trainingsanbieter Swim Smooth.<br />
Wer<br />
W<br />
schon einmal Schwimmunterricht genommen<br />
oder an einem Training im Becken teilgenommen<br />
hat, wird wissen: Im Schwimmsport gibt es<br />
ziemlich viele Fachausdrücke. Jede Bewegungsphase hat<br />
ihre eigene Bezeichnung und wird noch einmal in einzelne<br />
Abschnitte unterteilt. Lass dich von dem ganzen Jargon<br />
aber nicht abschrecken. Wenn du einmal verstanden hast,<br />
was genau damit gemeint ist, wirst du den nötigen<br />
Durchblick haben. Um dich dabei zu unterstützen, haben<br />
wir für dich dieses Glossar zusammengestellt. Es enthält<br />
die am weitesten verbreiteten Begriffe, auf die du über<br />
kurz oder lang wahrscheinlich irgendwann einmal stoßen<br />
wirst. Danach bist du dem regelmäßigen Schwimmtraining<br />
nach den Plänen weiter hinten im Heft schon wieder einen<br />
Zug näher. Außerdem musst du dann keine Angst mehr<br />
haben, dich beim Gruppentraining zu blamieren.<br />
KÖRPERROTATION<br />
Die Drehung des Schwimmers um die Längsachse der<br />
Wirbelsäule. Diese Drehung (auch als Rollbewegung<br />
bezeichnet) steigert den Kraftumsatz, senkt den<br />
Wasserwiderstand und erleichtert die Lockerung der<br />
Arme außerhalb des Wassers.<br />
WASSERLAGE<br />
Du solltest möglichst flach im Wasser liegen. Häufige<br />
Schwachpunkte sind hierbei die Hüfte und die Beine, die<br />
oft nach unten absacken. Wenn das passiert, steigert<br />
steigt der Widerstand, weil das Wasser von vorn eine<br />
größere Angriffsfläche bekommt.<br />
BEIDSEITIGE ATMUNG<br />
Hierbei atmest du während des Schwimmens auf beiden<br />
Seiten ein – nach einem festen Rhythmus oder einfach<br />
nach Bedarf. Bei der einseitigen Atmung holst du nur auf<br />
deiner bevorzugten Seite Luft.<br />
BUGWELLE<br />
Die Welle, die durch deinen Vortrieb im Wasser entsteht.<br />
Sie entsteht vor dem Kopf und erzeugt auf Höhe des<br />
Gesichts ein Wellental. Mit einer guten Kraultechnik<br />
kannst du dieses Wellental zum Atmen ausnutzen, um<br />
den Kopf tief im Wasser zu behalten.<br />
WASSERGEFÜHL<br />
Eine komplexe Fähigkeit zur Koordination des Körpers, die<br />
teils veranlagt, teils erfahrungsbedingt ist. Hat ein<br />
Schwimmer ein gutes Wassergefühl, stimmt er seine<br />
Bewegungen so aufeinander ab, dass er optimalen<br />
Vortrieb hat. Es entsteht ein Gespür für die fließenden<br />
Bewegungen im Wasser. Übungen und<br />
Visualisierungstechniken helfen, die Fähigkeit<br />
auszubauen.<br />
ZUGFREQUENZ<br />
Die Anzahl der Armzyklen, die du pro Minute schaffst. Je<br />
höher die Zug- oder Zyklusfrequenz, umso schneller<br />
bewegst du deine Arme. Typische Werte liegen im<br />
Bereich von 35 bis 110 Zyklen pro Minute. Die meisten<br />
Hobbyschwimmer bewegen sich mit Frequenzen von 50<br />
bis 65 Zügen pro Minute fort.<br />
ZUGLÄNGE<br />
Dieser Wert beschreibt die zurückgelegte Distanz pro<br />
Armzug auf einer definierten Strecke. Dafür wird einfach<br />
die Zahl der Züge pro Bahn gezählt. Die Länge der Bahn<br />
( 25, 33 oder 50 m) wird dann durch den ermittelten Wert<br />
geteilt. Je länger die Bahn, umso genauer ist die Methode<br />
natürlich. Typische Werte wären 11 bis 30 Züge in einem<br />
25 Meter langen Pool.<br />
SCHWIMMGESCHWINDIGKEIT<br />
Die Zeit, die du für eine bestimmte Distanz brauchst. Es<br />
können auch Werte auf 400 oder 1.000 Meter angegeben<br />
werden – am häufigsten sind jedoch die 100 Meter als<br />
Referenzwert.<br />
Leistungsschwimmer rauschen beim Sprint<br />
beispielsweise mit 50 Sekunden pro 100 Meter durchs<br />
Wasser. Bei längeren Strecken sinkt die Geschwindigkeit<br />
dann auf 1:00-1:05 Minuten pro 100 Meter.<br />
Fortgeschrittene Sportler erreichen bei Ausdauer-Events<br />
Werte von 1:10 bis 1:30 Minute. Mittelmäßige<br />
Hobbyschwimmer bewegen sich in Regionen von 1:30 bis<br />
2:10 Minuten auf 100 Meter, während Anfänger auf diese<br />
Distanz etwa drei Minuten brauchen.<br />
TRAININGSUHR<br />
Sicher ist dir schon einmal eine solche Uhr an der Wand<br />
der Schwimmhalle aufgefallen. Trainingsuhren haben<br />
AB ZUM TRIATHLON | 31
SCHWIMMERLATEIN<br />
keinen Minutenzeiger, sondern nur ein Kreuz aus<br />
Sekundenzeigern. Mit etwas Übung lernst du, dir<br />
mithilfe des Sekundenkreuzes die Trainingsdistanzen<br />
zeitlich einzuteilen. Der Schlüssel zum Erfolg: Du musst<br />
in etwa wissen, welche Zeit du für eine bestimmte<br />
Entfernung brauchst. Nehmen wir einmal an, du<br />
schaffst die 400 Meter in knapp acht Minuten. Befindet<br />
sich der rote Zeiger beim Start an der zwölf-Uhr-Marke,<br />
musst du fertig sein, wenn er sich wieder in der oberen<br />
Position befindet. Zeigt er „zehn nach“ an, hast du eine<br />
Zeit von 8:10 Minuten. Hat er hingegen erst die Position<br />
„viertel vor“ erreicht, warst du 7:45 Minuten schnell. Mit<br />
der Trainingsuhr lassen sich auch die Pausen<br />
kontrollieren. So kannst du beispielsweise beim<br />
Intervalltraining zum richtigen Zeitpunkt wieder in die<br />
nächste Wiederholung starten.<br />
LANG-/KURZBAHN<br />
Das Wort „Kurzbahn“ bezieht sich auf 25 Meter lange<br />
Becken, während eine Langbahn über 50 Meter geht.<br />
Bei den Olympischen Spielen wird immer auf der<br />
Langbahn geschwommen. Die Zeiten sind dabei etwas<br />
schlechter als auf der Kurzbahn.<br />
Das liegt daran, dass die<br />
Schwimmer nicht so oft wenden<br />
können. Das kraftvolle Abstoßen<br />
von der Wand bringt auf den<br />
Kurzbahnen nämlich einen<br />
Zeitvorteil.<br />
HYPOXIETRAINING<br />
Bei der reduzierten Atmung wird die Sauerstoffzufuhr<br />
durch seltenere Atemzüge als gewohnt<br />
heruntergefahren. So wird beispielsweise vom 5erauf<br />
den 7er- oder sogar 9er-Zug gewechselt. Viele<br />
Trainer sagen, dies baue die Kapazität der Lunge und<br />
die aerobe Ausdauer auf. Es gibt aber noch keine<br />
Studien, die dies eindeutig belegen. Bei Swim Smooth<br />
nutzen wir das Atemmangeltraining ebenfalls. In den<br />
Sätzen soll der Schwimmer lernen, tiefer einzuatmen,<br />
anstatt die Luft anzuhalten. Die tieferen Atemzüge<br />
sollen dem Sportler helfen, ruhig zu bleiben. So kann er<br />
sich voll auf die symmetrische Bewegungsabfolge<br />
konzentrieren.<br />
WASSERSCHATTEN<br />
Ähnlich wie beim Windschatten an<br />
Land geht es auch hier darum, sich<br />
kraftsparender fortzubewegen.<br />
Dafür positioniert sich der Sportler<br />
hinter oder seitlich versetzt zu seinem<br />
Vordermann. Auf die Art spart der Schwimmer<br />
etwas Energie. Die Praxis ist absolut mit den Regeln des<br />
<strong>Triathlon</strong>s und des Freiwasserschwimmens vereinbar.<br />
Mehr dazu erfährst du weiter hinten im Heft.<br />
ORIENTIERUNG<br />
Beim Freiwasserschwimmen musst du ab und zu den<br />
Kopf aus dem Wasser heben, um nach vorn zu blicken und<br />
dich zu orientieren. Der Körper kippt dabei um die Achse<br />
seines Schwerpunktes nach hinten. Das heißt, die Beine<br />
sinken nach unten, wodurch sich der Widerstand<br />
vergrößert. Am besten ist es daher, den Kopf so wenig wie<br />
möglich anzuheben, um den Effekt auf ein Minimum zu<br />
beschränken. Weitere Informationen zur Orientierung im<br />
offenen Gewässer findest du weiter hinten im Heft.<br />
DIE ARMBEWEGUNG IM ÜBERBLICK<br />
1 EINTAUCHPHASE<br />
Hierbei stößt die Hand kurz vor dem Kopf<br />
wie eine Speerspitze ins Wasser. Sie sollte<br />
so sauber wie möglich ins Wasser<br />
einstechen.<br />
2 STRECKPHASE<br />
Diese Phase besteht aus der Streckung der<br />
Hand unterhalb der Wasseroberfläche nach<br />
vorn. Die Körperrotation muss die Streckung<br />
des Armes unterstützen.<br />
3 ANSTELLEN/GREIFEN<br />
Hier geht es darum, die Hand und den Unterarm auf die<br />
anstehende Zugphase vorzubereiten. Du musst dafür<br />
den Arm beugen, um anschließend Druck nach unten<br />
aufs Wasser auszuüben, sozusagen das Wasser zu<br />
greifen.<br />
4 ZUGPHASE<br />
Dieser Teil des Bewegungsablaufs erzeugt<br />
den meisten Vortrieb. Du beschleunigt dabei<br />
die Hand unterhalb des Kopfes nach hinten<br />
in Richtung Hüfte.<br />
5 DRUCKPHASE<br />
Der letzte Teil der Bewegung, bei dem der<br />
Arm das Wasser nach hinten wegdrückt.<br />
Hierbei werden Hand und Unterarm nach<br />
hinten angewinkelt.<br />
6 RÜCKHOLPHASE<br />
In diesem Abschnitt des Zyklus nimmst du den Arm<br />
mit hoher Ellbogenhaltung aus dem Wasser, um ihn<br />
entspannt nach vorn zu schwingen.<br />
Fotos Joe Branston Illustrationen Ben Foxall<br />
32 | AB ZUM TRIATHLON
KRAULEN<br />
UNSER<br />
EXPERTE<br />
Richard Smith<br />
Smith kann einen Master of Science (M.Sc.) in<br />
Sportwissenschaften und einen akademischen Abschluss als<br />
Trainer vorweisen. Er ist seit 15 Jahren im Profisport tätig, wo er<br />
unter anderem Leistungssportler betreut.<br />
KRAULEN<br />
Foto iStockphoto.com<br />
DIE SCHNELLSTE UND EFFEKTIVSTE<br />
TECHNIK UND DAMIT AUCH DIE<br />
BESTE FÜR DEN TRIATHLON<br />
Beim <strong>Triathlon</strong> und im Schwimmsport allgemein ist die<br />
effektivste Art der Fortbewegung das Kraulen, auch als<br />
„Freistilschwimmen“ bezeichnet. Obwohl beim Freistil – wie<br />
das Wort schon sagt – jeder seinen Schwimmstil frei wählen<br />
kann, entscheiden sich die meisten fürs Kraulen. Und das<br />
zurecht. Es ist nämlich nicht nur die schnellste Schwimmart, daneben<br />
lässt sich der Stil auch am einfachsten lernen, weil er die natürlichsten<br />
Bewegungsmuster beinhaltet.<br />
Das hohe Tempo ist durch den ständigen Wechsel zwischen den<br />
Arm- und Beinbewegungen bedingt, die den Körper vorwärts treiben.<br />
Durch die asymmetrischen Züge und Schläge pflügt sich der Körper<br />
förmlich durchs Wasser. Bei einem Großteil des Zugs befindet sich der<br />
Schwimmer in Seitenlage – ganz anders als bei symmetrischeren<br />
Stilrichtungen wie dem Brustschwimmen und dem Schmetterling. Hier<br />
ist der frontale sowie durch die Eintauchtiefe bedingte Widerstand<br />
größer. Die flüssigen Bewegungsabläufe, die hohe Energieentwicklung<br />
und der niedrige Widerstand machen aus dem Kraulen den bevorzugten<br />
Schwimmstil im <strong>Triathlon</strong>.<br />
Die grundlegende Kraultechnik ist auf Kurz- und Langbahn identisch<br />
zum Freiwasserschwimmen. Die größere Entfernung und die<br />
Beschaffenheit des Wassers im offenen Gewässer erfordern dennoch<br />
eine leichte Umstellung. Beim Freiwasserschwimmen empfiehlt sich<br />
eine stärkere Rotation der Arme. In der Rückholphase sollte der Körper<br />
indes nicht so stark gedreht werden wie gewohnt. So gleichst du<br />
etwaige Wasserbewegungen aus, während du besser durch die Wellen<br />
gleitest.<br />
Für jeden Triathleten ist es wichtig, die grundlegenden<br />
Bewegungsmuster zu beherrschen. Dazu zählen das Paddeln,<br />
Wassertreten, Wenden und Starts genauso wie die anderen<br />
Schwimmstile. Das ist wichtig für die Motivation, als Abwechslung und<br />
zur Entwicklung einer sauberen Technik.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 33
SCHWIMMEN<br />
KURZE ÜBERSICHT DER<br />
WICHTIGSTEN ZUGPHASEN<br />
Es ist unumstritten, dass das Freistilschwimmen<br />
auf lange Sicht die schnellste Art der<br />
Fortbewegung im Wasser ist. Du willst dich<br />
davon mit eigenen Augen überzeugen? Dann<br />
sieh dir Aufnahmen von Michael Phelps bei den<br />
Olympischen Spielen in London an. Vielen Neueinsteiger<br />
behagt die Technik aber nicht, wegen der Blickrichtung zum<br />
Boden. Meist ziehen die Leute zu Beginn das entspanntere<br />
Brustschwimmen vor. Doch auch wenn der Wechselschlag<br />
auf den ersten Blick abschrecken mag: Die Technik ist<br />
einfacher, als es scheint. Zudem lassen sich viele der dafür<br />
notwendigen Fähigkeiten auf die meisten anderen Stile<br />
übertragen. Es ist nur wichtig, die folgenden Grundlagen im<br />
Hinterkopf zu behalten, dann wirst du schon sehr bald auf<br />
den Spuren der Olympiaschwimmer durchs Wasser<br />
tanken.<br />
ARME<br />
Die Armbewegung ist in vier Abschnitte<br />
unterteilt: Die Eintauch-, Streck-, Zug-/<br />
Druck- und Rückholphase. Der Arm sollte<br />
mit nach unten weisender Handfläche<br />
ins Wasser eintauchen und dabei in etwa<br />
in Verlängerung der Schulter gehalten<br />
werden. Während der Körperdrehung den<br />
Arm komplett nach vorn strecken. Erst dann<br />
die Hand beugen, das Wasser greifen, und<br />
den Unterarm unter dem Körper wie ein<br />
Ruder in Richtung Hüfte ziehen. Dabei ist<br />
wichtig, dass der Ellbogen weit angehoben<br />
bleibt. Für den Vortrieb sorgen die Hand und<br />
der Unterarm. Beim Zurückziehen hinter<br />
die Hüftebene die Hand so drehen, dass die<br />
Handfläche zum Körper weist, bevor Sie das<br />
Wasser verlässt und über dem Kopf wieder<br />
nach vorn schwingt.<br />
KOPF<br />
Der Kopf sollte während des gesamten Zugs<br />
möglichst ruhig bleiben. Irgendwann musst du<br />
aber natürlich Luft holen. Beim Freistil kommt<br />
die zweiseitige Atmung zum Einsatz. Dreh dafür<br />
einfach den Kopf auf die Seite, die sich gerade in der<br />
Rückholphase befindet. Das ist einer der Punkte, der<br />
Anfängern oft schwerfällt. Die Technik kannst du<br />
bereits im Stand außen am Beckenrand trainieren.<br />
Wenn du unter Wasser ausatmest, findest du<br />
besser in den Rhythmus. Außerdem bleibst du auf<br />
die Art schön flach im Wasser. Andernfalls besteht<br />
die Gefahr, dass du beim Ausatmen den Körper<br />
aufstellst.<br />
34 | AB ZUM TRIATHLON
KRAULEN<br />
ROTATION<br />
Du beginnst in der flachen Wasserlage mit<br />
dem Gesicht nach unten. Der Körper sollte<br />
sich bei jedem Schlag um 45 Grad um die<br />
Achse der Wirbelsäule auf die jeweilige<br />
Seite drehen. Die Core-Muskulatur ist<br />
dabei angespannt, wären die Schultern<br />
und die Hüfte aufeinander ausgerichtet<br />
bleiben. So nimmst du im Wasser eine<br />
hydrodynamische Form ein. Zudem hat<br />
der Arm dadurch in der Rückholphase<br />
einen großen Spielraum oberhalb der<br />
Wasseroberfläche.<br />
BEINE<br />
Beim Freistil kommt nur ein kleiner<br />
Teil des Vortriebs aus den Beinen. Die<br />
Beinbewegung ist dennoch wichtig.<br />
Du schaffst damit einen Gegenpol zur<br />
Armbewegung. Der Beinschlag sorgt<br />
dafür, dass der Körper flacher im Wasser<br />
liegt, wodurch der Widerstand sinkt. Die<br />
peitschende Bewegung sollte aus der Hüfte<br />
und nicht aus dem Knie heraus kommen.<br />
Das restliche Bein dabei so locker wie<br />
möglich halten. Achte auf eine flüssige<br />
Bewegung, statt wild mit den Beinen<br />
umherzustrampeln. Die großen Zehen<br />
berühren sich fast, wenn sie sich aneinander<br />
vorbei bewegen.<br />
CHECKLISTE<br />
WASSERLAGE<br />
Ganz wichtig ist die flache Lage des Körpers.<br />
Sind Kopf, Schultern, Hüfte und Füße<br />
aufeinander ausgerichtet, bewegst du dich<br />
mit dem geringstmöglichen Widerstand<br />
durchs Wasser. Es ist aber nicht so einfach,<br />
den Körper richtig in die Horizontale zu<br />
bringen. Vor allem Leute mit schweren und<br />
muskulösen Beinen tun sich oft schwer.<br />
Bei ihnen sinkt der Unterkörper häufig<br />
zu tief ab. Beim Atmen ist es wichtig,<br />
den Kopf nicht zu weit aus dem Wasser<br />
herauszuheben. Genauso entscheidend ist<br />
ein gleichmäßiger Beinschlag. So bleiben<br />
die Hüfte und die Beine schön an der<br />
Oberfläche auf Höhe der Schultern.<br />
Vier schnelle Maßnahmen auf<br />
dem Weg zum perfekten Kraulstil<br />
• Der Körper muss so stromlinienförmig<br />
wie möglich sein. Stell dir<br />
vor, du würdest durch ein schmales<br />
Wasserrohr schwimmen.<br />
• Atme langsam ins Wasser aus.<br />
Dann bleibt der Körper flach an der<br />
Wasseroberfläche.<br />
• Dreh den Rumpf um 45 Grad zur<br />
Seite, während der Arm am Ende<br />
der Rückholphase das Wasser<br />
verlässt. Die Core-Muskulatur<br />
unterstützt dabei die Schultern.<br />
• Der Beinschlag muss<br />
gleichmäßig sein und aus der Hüfte<br />
heraus kommen. Dadurch<br />
vermeidest du das Absacken des<br />
Unterkörpers.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 35
SCHWIMMEN<br />
Foto iStockphoto.com<br />
KRAULTECHNIK<br />
BASISLAGER<br />
A<br />
bsolute Grundlagen fürs Freistilschwimmen<br />
sind die flache Wasserlage und die effektive<br />
stromlinienförmige Haltung. Darauf bauen<br />
die drei Basisbewegungen auf: Der<br />
Beinschlag gibt den Rhythmus vor, balanciert<br />
den Körper aus und sorgt für einen leichten Vortrieb; der<br />
Armzug besteht aus der Eintauch-, Streck-, Zug-, Druck-<br />
und Rückholphase und liefert den größten Vortrieb; die<br />
Atmung bestimmt ebenfalls maßgeblich den Rhythmus und<br />
das Timing. Die Arme und Beine sollten sich flüssig,<br />
geschmeidig und kontinuierlich bewegen. Dazu dreht sich<br />
der Körper entlang seiner Längsachse. Die Körperdrehung<br />
nutzt du gleichzeitig, um auf der Seite des entspannten Arms<br />
in der Rückholphase Luft zu holen.<br />
ERFOLG AUF DER<br />
GANZEN LINIE<br />
Beim Freistil können die<br />
Teilnehmer<br />
jeden beliebigen Stil nutzen<br />
(außer in Lagenstaffeln).<br />
Das Frontkraulen gilt unter<br />
allen Schwimmstilen als<br />
schnellste Variante.<br />
36 | AB ZUM TRIATHLON
KRAULEN<br />
WASSERLAGE<br />
TIMING<br />
Der Körper sollte anfangs in einer stromlinienförmigen Position mit dem Gesicht<br />
nach unten horizontal im Wasser liegen. Kopf, Schultern, Hüfte und Füße sind in<br />
der Nähe der Wasseroberfläche aufeinander ausgerichtet. Sobald sich der<br />
Körper in Bewegung setzt, sollte er um etwa 45 Grad um die eigene Längsachse<br />
rotieren. Der Kopf darf seine stabile Position nur zum Luftholen verlassen.<br />
Das Timing der Armbewegung ist bei jedem Schwimmer anders, je nach<br />
Körperbau, Stil und Distanz. Am weitesten verbreitet ist die folgende in die<br />
Länge gezogene Variante, die dem Abschlagschwimmen sehr nahe<br />
kommt: Während sich der obere Arm in der Rückholphase am Kopf<br />
vorbeibewegt, leitet der untere Arm die Zugphase ein.<br />
ATMUNG<br />
Der Wechselschlag und die Rotation ermöglichen<br />
das Luftholen auf beiden Seiten. Das erleichtert<br />
es dem Sportler, seine Balance und seinen<br />
Rhythmus zu finden. Sobald das Gesicht ins Wasser<br />
eingetaucht ist, sollte die Ausatmung beginnen. Das<br />
Ausatmen solange fortsetzen, wie der Körper zurück<br />
zur Mitte rollt, während sich der Arm in der Druckphase<br />
streckt. Zum Einatmen die Kopfbewegung mit der<br />
Körperrotation synchronisieren. Der Mund sollte dabei<br />
nur gerade so aus der Oberfläche herausragen,<br />
während der hintere Arm mit der Rückholphase<br />
beginnt.<br />
Der Vortrieb erzeugt vor dem Kopf eine Bugwelle.<br />
Dahinter entsteht auf Höhe des Gesichts ein Wellental.<br />
Dieses erlaubt es dir, einzuatmen, ohne den Kopf<br />
anheben zu müssen. Die Kopfdrehung sollte bereits<br />
genügen. Das Einatmen sollte abgeschlossen sein,<br />
sobald sich der obere entspannte Arm auf Kopfhöhe<br />
befindet. Ab dort den Kopf zusammen mit dem<br />
restlichen Körper wieder zurück zur Mitte drehen.<br />
Die Atemmuster können je nach Länge und<br />
Intensität der Schwimmstrecke variieren. Auf kürzeren<br />
Distanzen atmen die Sportler in der Regel explosiver<br />
und weniger häufig. Bei Langstrecken-Events geht die<br />
Tendenz dahin, alle zwei bis drei Züge Luft zu holen.<br />
Immer, wenn sich das<br />
Gesicht unterhalb der<br />
Wasseroberfläche befindet,<br />
solltest du ausatmen.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 37
SCHWIMMEN<br />
ARMZUG<br />
1. GRUNDPRINZIPIEN<br />
Das Wichtigste für einen effektiven und kräftigen Armzug beim Freistil ist die<br />
hohe Ellbogenhaltung während der Zug- und Druckphase. Befindet sich der<br />
Ellbogen aufgrund mangelhafter Körperrotation unterhalb des Handgelenks,<br />
hat der Arm eine schlechte Hebelwirkung. Der Sportler kann dann die große<br />
kräftige Schulter- und Rückenmuskulatur nicht wirklich effektiv einsetzen.<br />
Die hohe Ellbogenhaltung lässt sich außerhalb des Wassers trainieren.<br />
Hierfür empfehlen sich Visualisierungsübungen. Als eher praxisorientierte<br />
Trainingsmethoden kannst du Trockenübungen mit Trainingsbändern<br />
absolvieren. Knie dich dazu mit dem Arm auf einen Gymnastikball auf den<br />
Boden. Dann zuerst das Handgelenk anwinkeln, gefolgt vom Ellbogen, um<br />
den Ball nach vorn zu rollen und mit dem Arm über den Ball zu kommen. Auf<br />
die Art bekommst du ein gutes Gefühl für die richtige Armhaltung mit dem<br />
hohen Ellbogen.<br />
2. EINTAUCH UND STRECKPHASE<br />
Beim Freistil sollte die Hand mit der Handfläche nach unten und leicht gebeugtem<br />
Ellbogen wie eine Speerspitze ins Wasser vorstoßen. Stell dir dafür eine gerade Linie<br />
vor, die parallel zur Bahn durch deine Schulter geht. Ziel mit der Hand auf einen Punkt<br />
etwas innerhalb dieser Linie. Im Anschluss den Körper drehen, um den Arm noch weiter<br />
nach vorn zu strecken. Handgelenk und Ellbogen folgen der Hand. Den Ellbogen dabei<br />
immer noch schön angehoben lassen. In dieser Phase ist es wichtig, dass sich auch die<br />
Schulter weit oben befindet, fast im Kontakt mit der Wange. Ohne eine sauber<br />
durchgezogene Körperdrehung sackt der Ellbogen ab, während die Hand nach oben zur<br />
Wasseroberfläche wandert und die Handfläche sich nach vorn öffnet. All das erhöht den<br />
Wasserwiderstand und bremst dich aus. Dazu kommt, dass der Arm in dieser<br />
ungünstigen Haltung nur eine schwache Zugbewegung ausführen kann.<br />
38 | AB ZUM TRIATHLON
KRAULEN<br />
3. ANSTELLEN/GREIFEN<br />
Gegen Ende der Armstreckung<br />
beginnen die Hand, das Handgelenk und<br />
der Unterarm, sich nach unten zu<br />
bewegen. Der Ellbogen bleibt dabei<br />
weiterhin angehoben und gebeugt.<br />
Nach dem Abknicken des Handgelenks<br />
(fachsprachlich: Greifen oder Anstellen)<br />
spürst du den Widerstand des Wassers<br />
unter der Hand. Jetzt kannst du den<br />
Unterarm als Hebel für die Zugphase<br />
ansetzen. Diese Bewegung solltest du<br />
nicht überhastet ausführen. Ein gängiger<br />
Anfängerfehler besteht darin, die Hand<br />
mit tief nach unten hängendem Ellbogen<br />
gerade nach hinten zu ziehen. Dadurch<br />
bekommst du keinen Druck auf die<br />
Hand. Merke: Wer schnell schwimmen<br />
will, muss erst einmal lernen, langsam<br />
zu schwimmen.<br />
4. ZUG/DRUCKPHASE<br />
Den Ellbogen weiter beugen, bis er etwa<br />
um 90 Grad angewinkelt ist. Die<br />
Bewegung der Hand nach hinten zur<br />
Körpermitte fortführen. Wenn sich der<br />
Ellbogen auf Höhe der Brustmuskulatur<br />
befindet, den Körper wieder zurück in die<br />
Horizontale rotieren lassen. Der Arm und<br />
die Hand setzen die Bewegung mit nach<br />
unten weisenden Fingern nach hinten<br />
fort. Wenn der Arm die Hüftachse<br />
überschritten hat, beginnt die<br />
Druckphase. Ab diesem Punkt beginnt<br />
der Körper, sich auf die andere Seite zu<br />
drehen. In der Druckphase wird der<br />
Trizeps aktiv. Während sich die Hand an<br />
Hüfte und Oberschenkel vorbei nach<br />
hinten bewegt, die Handfläche nach<br />
innen drehen, um den Arm mit dem<br />
kleinen Finger voran mit möglichst<br />
geringem Widerstand flüssig aus dem<br />
Wasser herausnehmen zu können.<br />
„Eine gute<br />
Körperrotation<br />
verleiht dir ohne weiteren<br />
Kraftaufwand zusätzlichen<br />
Schub.<br />
Ideal ist eine Drehbewegung<br />
von 45 bis 60 Grad<br />
bei jedem Zug.“<br />
BEINSCHLAG<br />
Paul Newsome, Triathlet und<br />
leitender Trainer bei SwimSmooth<br />
5. RÜCKHOLPHASE<br />
Bei der Rückholphase gibt der Ellbogen die<br />
Bewegung vor. Er ist gebeugt und befindet<br />
sich dank der Schulter- und Körperrotation<br />
oberhalb der Wasseroberfläche. Den Arm<br />
relativ nah am Körper und Kopf vorbei nach<br />
vorn ziehen. Der gebeugte Ellbogen<br />
befindet sich dabei weiter oben als die<br />
Hand. Erst, wenn die Hand die<br />
Schulterebene erreicht hat, beginnt der<br />
Arm zur Vorbereitung der nächsten<br />
Eintauchphase mit den Fingerspitzen voran<br />
nach vorne zu stoßen. Manche erfolgreiche<br />
Schwimmer holen in der Rückholphase<br />
weiter zur Seite aus. Bei stärkerem<br />
Wellengang hingegen ist häufig zu<br />
beobachten, dass die Schwimmer den Arm<br />
geradliniger, höher und enger am Körper<br />
nach vorne schwingen, um den Abstand zur<br />
Wasseroberfläche zu vergrößern.<br />
Der Beinschlag sollte aus der Hüftmuskulatur heraus kommen. Bei<br />
der Abwärtsbewegung ist das Knie ganz leicht gebeugt, während<br />
der Fuß gestreckt ist. Ab einer Tiefe von 20 bis 30 Zentimetern<br />
beschleunigt der Fuß nach unten, bis das Bein voll gestreckt ist. Eine gute<br />
Richtlinie für den Beinschlag: Die großen Zehen bewegen sich so nah<br />
wie möglich aneinander vorbei. Die Aufwärtsbewegung (die<br />
Entspannungsphase des Beins) kommt ebenfalls aus der Hüfte heraus.<br />
Das Bein ist dabei gestreckt, während die Zehen weiterhin ebenfalls<br />
gestreckt bleiben. Dies unterstützt den natürlichen Beinschwung nach<br />
oben. Am Ende in der oberen Position das Knie wieder leicht beugen.<br />
Für die meisten Neulinge ist ein effektiver und stromlinienförmiger<br />
Beinschlag der Schlüssel zum Erfolg. Er stellt die Ausgleichsbewegung<br />
zum Armzug dar und reduziert den Wasserwiderstand auf ein Minimum.<br />
Durch die Arbeit am Beinschlag und Rotationsübungen (siehe<br />
Übungsabschnitt) ist es möglich, sich einen natürlichen<br />
Schwimmrhythmus anzugewöhnen. Der am weitesten verbreitete<br />
Rhythmus beim Freistilschwimmen sind sechs Beinschläge pro<br />
komplettem Armzyklus. Beim Langstreckenschwimmen waren früher<br />
zwei Schläge mit Überkreuzung der Fußgelenke üblich. Das Prinzip ist<br />
mittlerweile überholt. Die Bewegung diente fast ausschließlich der<br />
Aufrechterhaltung des Gleichgewichts.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 39
SCHWIMMEN<br />
PFLICHT-<br />
PROGRAMM<br />
HOL MIT DIESEN ZUSÄTZLICHEN ÜBUNGEN IM<br />
SCHWIMMTRAINING NOCH EIN PAAR SEKUNDEN MEHR RAUS<br />
Technikübungen, Krafttraining und<br />
Stretching – für den Erfolg im<br />
Wasser genauso wichtig wie das<br />
Bahnenziehen. Wie bei jedem<br />
Techniktraining ist es auch hier sinnvoll,<br />
einen Trainer zurate zu ziehen.<br />
Wenn du einmal weißt, wie es geht,<br />
kannst du dir die Ausführung mit unseren<br />
Anleitungen wieder ins Gedächtnis rufen.<br />
Zusammen mit dem regulären<br />
Trainingsprogramm helfen dir diese sechs<br />
Übungen, in den kommenden Monaten an<br />
Tempo zu gewinnen.<br />
AUSFÜHRUNG<br />
Dieses Workout muss gar keinen zusätzlichen<br />
Zeitaufwand bedeuten. Bau es einfach mit in<br />
dein Aufwärmtraining und ins Cool-down ein.<br />
Die beste Strategie ist, die Abläufe kurz und<br />
dafür häufig zu absolvieren. Versuch, kein allzu<br />
großer Perfektionist zu sein. Für den <strong>Triathlon</strong><br />
reicht es, wenn die Grundlagen sitzen. Der<br />
Grundgedanke ist, die Bewegungsmuster in<br />
den Kopf zu bekommen, um während des<br />
Rennens technisch sauber zu schwimmen. Du<br />
wirst bereits nach einigen Wochen gewaltige<br />
Verbesserungen bemerken.<br />
Text Nicola Barfoot, Glen Gore, Doug Hall, Ralph Hydes, Paul Newsome, Phil Mosley Illustrationen Phil Nicodemi<br />
40 | AB ZUM TRIATHLON
IM BECKEN<br />
1 SEITENSCHWIMMEN 2 ROTATION<br />
ÜBUNGEN FÜRS BECKEN<br />
TRAINIERE mit Flossen den seitlichen<br />
Beinschlag. Der untere Arm ist dabei vor dem<br />
Körper nach vorn gestreckt, der obere Arm liegt<br />
an der Körperflanke an. Wichtig ist die präzise<br />
Seitenlage. Die Hüfte ist im Verhältnis zum<br />
Beckenboden um 90 Grad nach oben gedreht.<br />
Der Blick geht nach unten. Nur zum Luftholen<br />
drehst du den Kopf um etwa 90 Grad nach oben.<br />
Achte auch auf den Führungsarm. Er sollte in<br />
Verlängerung der Körperflanke gerade nach vorn<br />
gestreckt sein. Verläuft der Arm schräg, treibst du<br />
in die entsprechende Richtung ab. Zur geraden<br />
Ausrichtung der Führungshand hilft es, die<br />
Schulterblätter nach unten und zueinander<br />
ziehen. Auf einer leeren Bahn kannst du<br />
zwischendurch auch die Augen schließen. Das ist<br />
dann ein echter Test für die Ausrichtung des<br />
Körpers. Wenn du die Übung beherrschst,<br />
profitierst du davon auch beim normalen<br />
Kraulzyklus.<br />
OHNE Körperrotation wirst du nicht effektiv<br />
schwimmen können. Der Rumpf leitet die<br />
Bewegung der Arme und Beine ein. Für eine<br />
bestmögliche Hebelwirkung musst du den<br />
Körper um die eigene Längsachse drehen.<br />
Hüfte und Schulter müssen sich immer im<br />
zusammen bewegen. Die Rotation trainierst du<br />
durch einarmiges Kraulen. Den inaktiven Arm<br />
einfach an der Körperflanke halten. Die Atmung<br />
läuft über die nicht aktive Seite. Dadurch übst du<br />
die beidseitige Rotation so ein, wie dies bei<br />
herkömmlichen einarmigen Übungen nicht<br />
möglich ist. Spann die tief liegende Halte- und<br />
Stützmuskulatur an. Diese sogenannte Core-<br />
Muskulatur umfasst in etwa den Bereich, den<br />
du auch brauchst, um auf der Toilette den Urin<br />
„abzuklemmen“. Konzentrier dich auf eine<br />
gleichmäßige Rotation von maximal 45 Grad<br />
auf beiden Seiten. Den Kopf dabei ruhig halten<br />
und auf eine flache Wasserlage achten.<br />
3 ZUGÜBUNG 4 GESCHLOSSENE FAUST<br />
EINE HOHE Ellbogenhaltung in der<br />
Rückholphase ist wichtig, um beim Zug weit<br />
ausholen zu können. Bei dieser Übung<br />
verlängerst du auf beiden Seiten den<br />
Armzyklus in der Zugphase. Das Gegenteil<br />
wären schnellere und breitere Bewegungen,<br />
die mehr Energie erfordern. Eine<br />
eingeschränkte Bewegungsfähigkeit der<br />
Schultern behindert dich bei diesem<br />
Bewegungsablauf. Vergiss also nicht, vor jeder<br />
Einheit die Schulterpartie etwas zu dehnen. Die<br />
Schultern bzw. der Oberarm bewegen sich bei<br />
dieser Technik knapp am Ohr vorbei. Die<br />
Fingerspitzen gleiten an der Wasseroberfläche<br />
entlang nach vorn, bis der Arm vollständig<br />
gestreckt ist. Im Anschluss das Handgelenk<br />
abknicken, um Zug auf die Hand zu bekommen.<br />
Deine Zugfrequenz wird mit dieser Technik<br />
sinken. Du musst also die Zahl der Beinschläge<br />
erhöhen, um genug Auftrieb zu haben.<br />
DIE HAND Spielt in der Zugphase eine<br />
wichtige Rolle beim Greifen. Ohne die<br />
Handfläche wird der Zug schwächer, wodurch<br />
das Schwimmtempo sinkt. Auch am<br />
Unterarm ist in dieser Phase der<br />
Wasserwiderstand spürbar, der dir hilft, dich<br />
nach vorn abzudrücken. Mit mehr Druck auf<br />
den Unterarmen wird der gesamte Zug<br />
kräftiger. Schwimm wie gewohnt, aber mit<br />
geschlossenen Fäusten. So musst du die<br />
Unterarme statt der Finger und Handflächen<br />
für den Vortrieb einsetzen. Anfangs ist es<br />
schwer, sich an diese Variante des Kraulens<br />
zu gewöhnen. Die Technik erlaubt es dir, die<br />
Effektivität beim Anstellen (beim<br />
Druckaufbau aufs Wasser) und in der<br />
Zugphase zu verbessern. Außerdem<br />
gewinnst du dadurch an Kraft. Trainier diesen<br />
Ablauf über kurze Sätze von 25 Metern<br />
Länge.<br />
5 ANGEHOBENER KOPF 6 EINARMIGES KRAULEN<br />
WER SICH gut orientieren kann, kommt schneller<br />
ins Ziel. Unerfahrene Schwimmer müssen<br />
abbremsen, um ihre Position zu bestimmen. Die<br />
schnellsten Leute sind in der Lage, im vollen<br />
Tempo zur Orientierung den Kopf zu heben und<br />
dann ohne Tempoabfall weiterzuschwimmen. Die<br />
folgende Übung hilft dir, diese Fähigkeit<br />
weiterzuentwickeln: Heb den Brustkorb und<br />
verstärke gleichzeitig den Beinschlag, um<br />
waagerecht im Wasser liegenzubleiben. Fang mit<br />
kurzen Distanzen an, um die Übung sauber<br />
hinzubekommen. Schwimm über fünf Zyklen<br />
hinweg normal. Dann über zwei Züge hinweg den<br />
Kopf anheben und direkt nach vorn blicken. Der<br />
Ablauf muss dir in Fleisch und Blut übergehen.<br />
Trainier diesen Wechsel (5 normale Zyklen, 2<br />
Zyklen mit angehobenem Kopf) über 8 x 25 Meter.<br />
Leg nach jedem Durchlauf 20 Sekunden Pause<br />
ein. Versuch, dein normales Schwimmtempo<br />
beizubehalten, wenn du den Kopf anhebst.<br />
NUR ALLZU oft ist zu beobachten, dass die Leute den<br />
Ellbogen sinken lassen, wenn sie beim Kraulen die<br />
Zugphase einleiten. Das zieht große Krafteinbußen<br />
nach sich. Es ist wichtig, den Ellbogen auch im Wasser<br />
weit angehoben zu lassen, um die Hebelwirkung zu<br />
verstärken. Die Zugphase wird dadurch um Längen<br />
effektiver. Stell dir vor, du würdest dich an den<br />
Sprossen einer Leiter nach vorn hangeln, die am<br />
Beckenboden liegt. Einarmige Übungen sind die<br />
beste Art, die hohe Ellbogenposition einzustudieren.<br />
Fang mit einer Bahn Kraulschwimmen an, bei der du<br />
nur den linken Arm benutzt. Der Arm der Gegenseite<br />
bleibt gerade nach vorn gestreckt, während du mit<br />
dem anderen Arm ziehst. Auf der nächsten Bahn dann<br />
nur den rechten Arm verwenden. Flossen helfen dir<br />
dabei, an der Oberfläche in der Horizontalen zu<br />
bleiben und dich stärker auf den hohen Ellbogen zu<br />
konzentrieren. Absolvier Sätze über 4 x 50 Meter,<br />
jeweils 25 Meter mit links und 25 mit rechts. Zwischen<br />
den Sätzen zehn Sekunden pausieren. Hilfreich ist<br />
auch ein Schnorchel. So musst du den Kopf zum<br />
Atmen nicht aus dem Wasser strecken.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 41
SCHWIMMEN<br />
GEFÜHL FÜRS<br />
TEMPO<br />
Lern im Becken dein Tempo einzuschätzen, um effektiver<br />
zu trainieren und im Rennen deine Ziele zu erreichen<br />
UNSER<br />
EXPERTE<br />
Richard Smith<br />
Smith kann einen Master of Science (M.Sc.) in<br />
Sportwissenschaften und einen akademischen Abschluss als<br />
Trainer vorweisen. Er ist seit 15 Jahren im Profisport tätig, wo er<br />
unter anderem Leistungssportler betreut.<br />
W<br />
enn du dich einmal ein paar Monate lang<br />
mit dem Schwimmen beschäftigt hast,<br />
solltest du dich schon etwas sicherer und<br />
lockerer im Wasser bewegen. Auf diesem<br />
Fundament kannst du aufbauen, indem du<br />
Feineinstellungen an deiner Schwimmtechnik vornimmst. Du<br />
musst weiter auf ein hohes Volumen achten. Wenn du im<br />
Verein bist oder einen Coach hast, nutze das Trainingsangebot<br />
mindestens einmal pro Woche. Außerdem kannst du jetzt<br />
anfangen, deinen Zug an unterschiedliche Gegebenheiten<br />
anzupassen. Fürs Becken, wo wahrscheinlich deine ersten<br />
Rennen stattfinden, brauchst du beispielsweise spezielle<br />
Fähigkeiten.<br />
DIE RICHTIGE SCHLAGZAHL<br />
Ein wichtiger Punkt ist die Beurteilung des eigenen Tempos.<br />
Mit der richtigen Schlagzahl wirst du beim Schwimmen eine<br />
tolle Zeit vorlegen. Wenn du gut ins Rennen startest, kann<br />
das den Unterschied zwischen einer durchschnittlichen und<br />
einer tollen Leistung ausmachen. Im <strong>Triathlon</strong> ist häufig zu<br />
beobachten, dass die Schwimmzeiten nicht an die<br />
Leistungen im Training heranreichen. Andere Triathleten<br />
liefern beim Schwimmen eine starke Vorstellung ab, müssen<br />
aber dann im späteren Rennverlauf eine ganze Reihe von<br />
Konkurrenten an sich vorbeiziehen lassen.<br />
Ein typischer Fehler ist eine unrealistische Zielvorgabe auf<br />
Grundlage hochgerechneter Zeiten aus dem<br />
Intervalltraining. Weitere Knackpunkte: eine schlechte<br />
Tempokontrolle und ein zu schneller Start. In dem Fall<br />
gelangt nicht genug Sauerstoff zur beanspruchten<br />
Muskulatur. Dies führt zu vorzeitigen Ermüdungserscheinungen<br />
und technischen Defiziten.<br />
Die Kontrolle der Schlagzahl ist beim Schwimmen<br />
ungleich schwieriger als beim Radfahren und Laufen.<br />
Schließlich sind im Wasser die Rückmeldungen der Uhr oder<br />
des Sportcomputers zu Zeit, Distanz und Tempo nicht so<br />
leicht abzulesen. Erschwert wird dies vor allem beim<br />
Freiwasserschwimmen noch durch äußere Bedingungen<br />
wie trübes Wasser, Strömungen und Orientierungsfehler.<br />
Fürs Training gibt es Hilfsmittel wie etwa den Finis<br />
Swimsense Performance Monitor (weitere Informationen<br />
unter www.finisinc.com). Ein besseres Gefühl fürs Tempo<br />
sowie ein gutes Gespür fürs eigene Belastungsempfinden<br />
bei unterschiedlichen Tempi bekommst du durch<br />
Trainingsuhren. Wer dieses Hilfsmittel nutzt, kann seinen<br />
Wettkampfrhythmus optimal bestimmen.<br />
Das Geheimnis des Erfolgs bei der Tempokontrolle: Ein<br />
System unterschiedlicher Belastungsstufen und ein Gefühl<br />
für die verschiedenen Intensitäten auf verschiedenen<br />
Distanzen. Im Idealfall kannst du zwischen den folgenden<br />
fünf Belastungsstufen „umschalten“: lockeres<br />
Regenerationstempo, gleichmäßige Schlagzahl im aeroben<br />
Bereich, realistisches Wettkampftempo, gesteigertes<br />
Wettkampftempo sowie Sprint.<br />
Die Schlagzahl für den Wettkampf ermittelst du<br />
folgendermaßen: schwimm auf kurzen Strecken und über<br />
die Renndistanz auf Zeit (also beispielsweise 200 und 400<br />
oder 500 und 1.000 Meter). So stellst du erst einmal fest, ob<br />
für dich das Tempo und/oder die Ausdauer im Wasser ein<br />
Problem darstellen. Ermittle zudem die Zeit, mit der du<br />
100-Meter-Intervalle bei jeweils fünf bis zehn Sekunden<br />
Zwischenpause durchhalten kannst. Aufgrund dieser Daten<br />
solltest du eine realistische Zielzeit fürs Rennen abschätzen<br />
können.<br />
Rechne dann die Zielzeit auf einzelne Bahnen sowie<br />
bestimmte Intervalllängen um ( 50 Meter, 100 Meter usw.).<br />
Die Werte dienen dir als Grundlage fürs Schwimmtraining im<br />
Wettkampftempo. Für eine Zielzeit von sieben Minuten auf<br />
400 Meter wären das also 1:45 Min. auf 100 m; 52,5 Sek. auf<br />
50 m; 26,25 Sek. auf 25 m. Die 25 m im Wettkampftempo<br />
sollten sich locker und entspannt anfühlen. Mit einer<br />
realistischen Zielzeit kommen dir die 100-Meter-Intervalle<br />
im ermittelten Tempo zügig aber machbar vor.<br />
Ein Beispiel: Einheit 1 (s. Kasten) sieht 25-Meter-Intervalle<br />
im Wettkampftempo vor. Wenn du die Zielzeit über 25 Meter<br />
nie um mehr als eine Sekunde überschreitest, ist die<br />
Wahrscheinlichkeit groß, dass du auch auf 50 Meter, 100<br />
Meter und mehr konstant schwimmen kannst. Neben den<br />
Einheiten im Wettkampftempo solltest du das Umschalten<br />
zwischen den Belastungsstufen trainieren. Besonders<br />
wichtig sind die Stufen, die jeweils direkt über und unter dem<br />
Wettkampfniveau liegen. Auch hierzu ein Beispiel: In Einheit<br />
2 durchläufst du auf 100 Metern Distanz die einzelnen Stufen<br />
vom Regenerationstempo bis hin zum gesteigerten<br />
Wettkampftempo. Danach schraubst du die Intensität wieder<br />
Schritt für Schritt herunter. Versuch es außerdem mit<br />
negativen Splits: Dabei schwimmst du die zweite Hälfte einer<br />
mitgestoppten Einheit etwas schneller als die erste.<br />
In keinem Schwimmtraining sollten das Schwimmen auf<br />
Wettkampftempo und das Umschalten zwischen den<br />
Belastungsstufen fehlen. Die Tempokontrolle ist eine<br />
wichtige Fähigkeit. Es braucht Zeit und Geduld, um ein<br />
Gespür dafür zu bekommen. Mit näherrückendem<br />
Wettkampftermin sollten immer mehr Einheiten im<br />
Wettkampftempo mit ins wöchentliche Programm<br />
einfließen.<br />
42 | AB ZUM TRIATHLON
TEMPOKONTROLLE<br />
TRAININGSBEISPIELE<br />
Erkunde deine<br />
unterschiedlichen<br />
Belastungsstufen, um im<br />
Rennen deine Leistung<br />
einschätzen zu können<br />
EINHEIT 1<br />
TEMPOKONTROLLE<br />
NACH ZIELZEIT<br />
WARM-UP<br />
Zentrale Einheit:<br />
16 x 25 m im Wettkampftempo über 400 m,<br />
je 5–10 Sek. Pause<br />
8 x 50 m im Wettkampftempo über 400 m,<br />
je 10–15 Sek. Pause<br />
4 x 100 m im Wettkampftempo über 400 m,<br />
je 10–15 Sek. Pause<br />
2 x 200 m im Wettkampftempo über 400 m,<br />
je 10–15 Sek. Pause<br />
+ 1 Min. Zusatzpause nach jedem<br />
400-Meter-Block<br />
Cool-down<br />
„DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGS BEI<br />
DER TEMPOKONTROLLE: DAS<br />
GEFÜHL FÜR UNTERSCHIEDLICHE<br />
BELASTUNGSSTUFEN.“<br />
EINHEIT 2<br />
BELASTUNGSSTUFEN<br />
UND TEMPOKONTROLLE<br />
WARM-UP<br />
Zentrale Einheit:<br />
4 x 100 m, dabei stufenweise Erhöhung<br />
des Tempos um 2 Sek. pro 100 m (von<br />
Stufe 1 bis Stufe 4 ), je 10 Sek. Pause<br />
(Wettkampftempo in der 3. Runde)<br />
4 x 100 m, dabei stufenweise Drosselung<br />
des Tempos (ausgehend vom gesteigerten<br />
Wettkampftempo auf Stufe 4 ) um 2 Sek.<br />
pro 100 m (von Stufe 4 bis Stufe 1 )<br />
Cool-down<br />
AB ZUM TRIATHLON | 43
SCHWIMMEN<br />
UNSER<br />
EXPERTE<br />
Phil Mosley<br />
Der Spitzentriathlet und Trainer Phil Mosley<br />
kann einen Abschluss in Sporttherapie<br />
vorweisen. Er war 2012 britischer Duathlon-<br />
Meister in der Amateurklasse.<br />
GUT IN DER SPUR<br />
STARKE TIPPS FÜR ERFOLGREICHES HALLENSCHWIMMEN<br />
BEIM ERSTEN TRIATHLON<br />
Das Startsignal für meinen allerersten<br />
<strong>Triathlon</strong> hörte ich in einer<br />
Schwimmhalle. Das war vor 15<br />
Jahren. Ich kann mich noch an jedes<br />
Detail erinnern.Was jetzt nicht<br />
unbedingt von Vorteil ist ...!<br />
Das Schwimmen ging nur über 400 Meter. Ich<br />
dachte mir damals: „Das wird ein<br />
Zuckerschlecken.“ Womit ich voll daneben lag. Ich<br />
startete viel zu schnell ins Rennen und hatte am<br />
Ende keine Luft mehr. Als ich versuchte, jemanden<br />
zu überholen, rammte ich einen über und über<br />
tätowierten Kerl. Ich verlor den Überblick über<br />
meine Runden, vermasselte die Wenden und<br />
machte Fehler über Fehler. Ein übler Einstand. Was<br />
mir damals fehlte, war keineswegs die <strong>Fitness</strong>,<br />
sondern vielmehr das Wissen und die Erfahrung.<br />
Deshalb möchte ich gern meine Tipps für eine<br />
schnelle und stressfreie Schwimmrunde beim<br />
ersten <strong>Triathlon</strong> mit dir teilen. Damit du im Becken<br />
nicht so untergehst wie ich.<br />
Diese Fähigkeiten sind auch von großem Wert,<br />
wenn du ein spezifischeres Wettkampftraining im<br />
Schwimmbecken absolvierst. Deine Einheiten<br />
werden dadurch effektiver.<br />
Armkreisen<br />
Die Arme jeweils<br />
zehn Sekunden nach<br />
vorne und hinten<br />
kreisen lassen. Die<br />
Übung mehrmals<br />
wiederholen.<br />
Armschwingen vor/zurück<br />
Die Arme in der<br />
Horizontalen 20 Sekunden<br />
lang nach vorn und hinten<br />
schwingen.<br />
ROLLWENDE:<br />
GRUNDLAGEN<br />
Nicht bei jedem Rennen sind Rollwenden<br />
gestattet. Bei zu vielen Sportlern im Becken<br />
sind können sie gefährlich sein. Wenn du die<br />
Rollwende beherrschst, gewinnst du damit<br />
wertvolle Sekunden, wenn sie die<br />
Rennleitung erlaubt. Die Technik ist auch<br />
praktisch fürs Training,<br />
um besser in den Schwimmrhythmus<br />
hineinzukommen.<br />
1 DAS T ANVISIEREN<br />
Die Fliesen am Ende jeder Bahn des Schwimmbeckens sind mit<br />
einem „T“ markiert. Beschleunige mit einem Beinschlag in<br />
Richtung dieser Markierung. Wenn du dich direkt darüber<br />
befindest, mach einen letzten langen Zug und lass den anderen<br />
Arm an der Körperflanke anliegen.<br />
2 ROLLEN<br />
Führ das Kinn zum Brustkorb und leite die<br />
Vorwärtsrolle ein. Verwende dabei den<br />
Führungsarm als Hebel und zum<br />
Ausbalancieren. Drück dadurch den Körper<br />
nach vorn und unten.<br />
44 | AB ZUM TRIATHLON
ERFOLG IN DER BAHN<br />
KIPPWENDE<br />
A<br />
ANSCHLAG<br />
Berühr mit der Hand die<br />
Mauer und zieh die Beine<br />
unter den Körper.<br />
B<br />
ABSTOSSEN<br />
Die Hände übereinanderlegen<br />
und mit den Füßen kraftvoll<br />
abstoßen. Das Kinn dabei<br />
etwas nach unten ziehen.<br />
1. WARM-UP<br />
Die Muskulatur kann mehr leisten, wenn sie warm ist. Es ist<br />
aber unwahrscheinlich, dass du vor dem Rennen noch ein<br />
paar Runden im Becken drehen kannst. Daher solltest<br />
durch dynamisches Stretching die Gelenke lockern und das<br />
Blut in Wallung bringen. Versuch es mit den zwei hier<br />
dargestellten Übungen, bevor du ins Wasser springst.<br />
2. SPLITS<br />
Die meisten Leute gehen das Rennen zu schnell an. Das<br />
führt zur Ansammlung von Milchsäure in der Muskulatur.<br />
Du hast dann das Gefühl, durch deine Adern und Venen<br />
würde Blei statt Blut fließen. Durch den Adrenalinkick beim<br />
Sprung ins kalte Nass fühlt sich außerdem jedes Tempo bis<br />
auf den Sprint an wie ein Kriechgang. Die beste Strategie:<br />
Nimm dir vor, die erste Hälfte langsamer zu schwimmen als<br />
die zweite. Auf die Art wirst du am Ende wahrscheinlich<br />
sogar zwei gleichmäßige Splits schwimmen.<br />
3. SCHWIMMSTIL<br />
Auch, wenn wir uns auf den vorherigen Seiten aufs Kraulen<br />
eingeschossen haben: Im Becken kannst du deinen Stil frei<br />
wählen. Wenn du mit Brustschwimmen, Rückenschwimmen<br />
oder sogar im Paddelstil schneller bist: lass<br />
dich nicht davon abhalten. Wenn es gar nicht anders geht,<br />
kannst du im flachen Teil des Beckens sogar eine Zeit lang<br />
stehenbleiben und Luft schnappen. Es ist im Wettkampf<br />
nicht sinnvoll, sich wegen ein paar Sekunden unnötig zu<br />
schinden. Vor allem, weil nachher noch anstrengende<br />
Rad- und Laufrunden auf dich warten.<br />
4. WASSERSCHATTEN<br />
Meist ist das Feld so organisiert, dass alle Sportler in<br />
deiner Spur ein ähnliches Niveau haben – es sei denn,<br />
jemand hat bei der Anmeldung gemogelt. Wenn du es<br />
schaffst, im Wasserschatten deines Vordermannes<br />
oder deiner Vorderfrau zu schwimmen, sparst du etwa<br />
zehn Prozent deiner Energie. Ein Sprint zum Überholen<br />
lohnt sich wirklich nur dann, wenn der- oder diejenige<br />
mehr als zehn Prozent langsamer ist als du selbst. Das<br />
Überholen wird sich einfach anfühlen, wegen der<br />
Sogwirkung des anderen Schwimmers. Häufig ist es<br />
aber besser, einfach nur dranzubleiben und sich die<br />
Energie für den Rest des Rennens aufzusparen.<br />
Weitere Infos zum Schwimmen im Wasserschatten<br />
findest du weiter hinten im Heft.<br />
5. WENDE UND AUSSTIEG<br />
Bei Schwimmwettkämpfen im Becken ist immer wieder zu<br />
beobachten, wie die Triathleten bei den Wenden am Ende<br />
der Bahnen viel Zeit verlieren. Dabei musst du nicht einmal<br />
unbedingt eine Rollwende hinlegen. Oft reicht schon ein<br />
guter Anschlag mit Kippwende (siehe Illustrationen). Diese<br />
Technik ist leicht zu lernen und spart dir ordentlich Zeit.<br />
Wichtig ist auch, schnell aus dem Becken<br />
herauszukommen. Das ist gar nicht so einfach, wenn du<br />
müde bist!<br />
3 SUMMEN<br />
Dein Gesicht sollte jetzt zur Wasseroberfläche<br />
zeigen, während sich die Beine in der Nähe<br />
der Wand befinden. Wenn du während der<br />
Vorwärtsrolle summst, vermeidest du es,<br />
Wasser in die Nase zu bekommen.<br />
4 ABSTOSSEN UND DREHEN<br />
Sobald die Füße die Wand berühren, kannst<br />
dich mit den Beinen kraftvoll abstoßen. Dreh<br />
dabei den Körper zügig, um wieder in die<br />
flache Bauchlage zu kommen.<br />
5 DEN TORPEDO MACHEN<br />
Die Arme nach vorn in die Torpedoposition strecken.<br />
Dafür eine Hand auf die andere legen. Bis zu den<br />
Flaggen ( 5 m hinter der Beckenwand) unterhalb der<br />
Wasseroberfläche bleiben. Ab dort kannst du wieder<br />
mit dem normalen Zug anfangen.<br />
Foto Shutterstock llustrationen Tom Hughes, Phil Nicodemi<br />
AB ZUM TRIATHLON | 45
SCHWIMMEN<br />
Foto: Frank Wechsel/triathlon.org Text: Antonia Kanczula<br />
UNSERE<br />
SCHWIMMEXPERTEN<br />
RICH BRADY<br />
Brady ist beim britischen<br />
<strong>Triathlon</strong>verband British <strong>Triathlon</strong> für<br />
die Leistungsentwicklung zuständig.<br />
Er kann auf sechs Ironman-<br />
Wettkämpfe und fünf<br />
Weltmeisterschaften zurückblicken.<br />
DR STEPH FORRESTER<br />
Dr Steph Forrester ist ehemaliger<br />
Triathlet des britischen Teams.<br />
Außerdem gibt er Vorlesungen am<br />
Sports Technology Institute der<br />
britischen Loughborough University.<br />
LEANDA CAVE<br />
Die Profi-Triathletin Cave ist die<br />
amtierende Weltmeisterin im<br />
Ironman <strong>Triathlon</strong> und im<br />
Ironman 70.3. Sie ist die erste<br />
Frau, die das Double geschafft<br />
hat.<br />
HELEN JENKINS<br />
Helen Jenkins (geborene<br />
Tucker) gewann 2008 und 2011<br />
die ITU-WM.<br />
Bei den Olympischen Spielen in<br />
London war sie Mitglied des<br />
britischen Teams.<br />
46 | AB ZUM TRIATHLON
MEISTERKLASSE FREIWASSER<br />
MEISTERKLASSE<br />
FREIWASSER<br />
DIE TIPPS UNSERES EXPERTENTEAMS TRAGEN<br />
DICH BEI DEINEM ERSTEN FREIWASSERTRIATHLON<br />
ÜBER DIE SCHWIMMDISTANZ.<br />
Vielen Sportlern bereitet das<br />
Freiwasserschwimmen beim<br />
<strong>Triathlon</strong> Kopfzerbrechen. Das ist<br />
verständlich. Schließlich gibt es im<br />
offenen Gewässer eine ganze Reihe<br />
nervenaufreibender Faktoren. Wer schon einmal<br />
inmitten einer Horde schlagender Füße und<br />
fliegender Fäuste durchs kalte und trübe Wasser<br />
gekrault ist, wird das nachvollziehen können. Dazu<br />
noch der Neo, der an allen Ecken und Enden spannt<br />
und bis oben hin mit Adrenalin vollgepumpt zu<br />
sein scheint. Eine echte Zerreißprobe für die<br />
Nerven. Dass offene Gewässer nicht so sicher und<br />
vorhersehbar sind wie das Becken einer<br />
Schwimmhalle, müssen wir wahrscheinlich nicht<br />
extra dazusagen.<br />
Dabei muss das Freiwasserschwimmen gar<br />
nicht so stressig sein. Es gilt nur, die am weitesten<br />
verbreiteten Fehler zu vermeiden und von Beginn<br />
an die Rennstrategie fest im Blick zu behalten.<br />
Dann sollte es eigentlich laufen.<br />
Zur Unterstützung haben wir ein Team an<br />
Schwimmspezialisten befragt, die schon alles<br />
erlebt, mitgemacht, und gewonnen haben, was<br />
die <strong>Triathlon</strong>welt so bietet. Sie stehen dir mit ihren<br />
Ratschlägen zur Seite, damit du bei deinem ersten<br />
<strong>Triathlon</strong> im offenen Gewässer einen perfekten<br />
Start erwischst.<br />
RICHARD STANNARD<br />
Stannard ist zehnmaliger<br />
Gewinner des Schwimmens<br />
beim London <strong>Triathlon</strong>,<br />
zweimaliger Aquathlon-<br />
Weltmeister und Trainer für<br />
Leistungssportler.<br />
DR VICTOR THOMPSON<br />
Der klinische Sportpsychologe ist<br />
auch selbst ein eifriger Triathlet,<br />
der schon an<br />
Weltmeisterschaften<br />
teilgenommen hat.<br />
DR GARY BRICKLEY<br />
Brickley gibt Vorlesungen in<br />
Sportwissenschaften an der<br />
britischen University of Brighton.<br />
Daneben betreut er Mitglieder<br />
des britischen Paralympic-Teams.<br />
MIDGIE THOMPSON<br />
Thompson ist qualifizierte<br />
Leistungstrainerin sowie Direktorin von<br />
Bright Futures Coaching. Sie selbst<br />
nimmt an Wettkämpfen über die<br />
Olympische Distanz teil.<br />
MARK YEOMAN<br />
Der britische Hobbytriathlet<br />
Yeoman nimmt seit 2006<br />
an Wettkämpfen teil. Er hat schon<br />
verschiedene Rennen vom Sprint<br />
bis zur olympischen Distanz<br />
gewonnen.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 47
SCHWIMMEN<br />
Startbereit<br />
Die Phase vor dem Startsignal kann<br />
ganz entscheidend fürs Rennen sein.<br />
1<br />
Auf die Plätze ...<br />
DER PERFEKTE START<br />
DEINE STARTPOSITION IM WASSER KANN DEN WEITEREN<br />
RENNVERLAUF STARK BEEINFLUSSEN. GEH ALSO NICHT<br />
EINFACH AN DIE HINTERSTE POSITION.<br />
Während du aufs Startsignal wartest, kannst du<br />
den Körper schon einmal in Schwimmposition<br />
bringen – sofern dies der Platz, die Strömung<br />
und der Wetsuit erlauben. Helen Jenkins<br />
beschreibt die Position: „Komm in die<br />
Waagerechte und hol mit einem Arm aus. So<br />
bist du beim Startschuss bereit, durchzustarten.<br />
Wenn viel los ist, wirst du allerdings etwas<br />
aufrechter im Wasser stehen. Die Arme kannst<br />
du dann aber trotzdem bereithalten. Die Beine<br />
sollten sich schon ein bisschen locker bewegen,<br />
ohne groß Energie zu verschwenden.“ Rich<br />
Brady verrät uns die richtige Strategie bei<br />
längeren Wartezeiten am Start: „In dem Fall<br />
empfehle ich, richtig zu schwimmen, anstatt nur<br />
im Wasser zu treten. Auf die Art hältst du dich<br />
warm.“<br />
2<br />
Fertig ...<br />
Der Schritt ins Wasser ist<br />
eine der entscheidenden<br />
Phasen beim<br />
Freiwasserschwimmen.<br />
Art und der Ort des<br />
Einstiegs bestimmen maßgeblich<br />
deine Rennstrategie und Rennposition.<br />
Sicher sieht es toll aus, wenn die<br />
Profis an vorderster Front ins<br />
Wasser hechten. Für die breite<br />
Masse der Triathleten sieht die<br />
Realität aber nicht ganz so<br />
spektakulär aus. Die meisten laufen<br />
einfach ins kalte Nass hinein. Der<br />
Physiologe Gary Brickley geht<br />
genauer auf den Einstieg ein:<br />
„Versuch, so früh wie möglich ins<br />
Wasser zu kommen und Stück für<br />
Stück einzutauchen. Achte vor<br />
allem darauf, den Kopf langsam an<br />
die Wassertemperatur zu<br />
gewöhnen.“<br />
Der Ort kann genauso wichtig<br />
sein wie der Zeitpunkt des<br />
Einstiegs. Unter Experten sind sich<br />
einig: Das Hauptaugenmerk liegt<br />
auf der Erfahrung. Wieg alle<br />
Faktoren des Renntags ab, bevor du<br />
in Position gehst. Das beinhaltet<br />
auch Faktoren wie die Strecke, die<br />
Schwimmtechnik und die anderen<br />
Teilnehmer.<br />
Starke und selbstbewusste<br />
Schwimmer sind mit einer Position<br />
in vorderster Reiher besser bedient.<br />
So können sie den direktesten Weg<br />
zur ersten Boje zurücklegen. Der<br />
Triathlet Mark Yeoman schildert die<br />
Vorteile: „Man findet dadurch<br />
innerhalb kürzester Zeit seinen<br />
Rhythmus.“<br />
Doch erfahrene Schwimmer<br />
können auch davon profitieren,<br />
wenn sie weiter hinten starten. Laut<br />
der Profi-Triathletin Leanda Cave<br />
kann das dem Sportler einen<br />
mentalen Schub verleihen: „Du<br />
ziehst dann an anderen Leuten<br />
vorbei, was dir mentalen Auftrieb<br />
gibt. Ich schwimme gern links<br />
außen, weil ich nach rechts einatme.<br />
Das bedeutet, ich sehe nach den<br />
ersten hundert Metern, an wessen<br />
Fersen ich mich heften kann.“<br />
„Vielleicht kennst du ja auch<br />
jemanden, der ein bisschen<br />
schneller ist als du selbst. Dann ist<br />
es durchaus sinnvoll, in seiner Nähe<br />
zu starten und sich sozusagen<br />
mitziehen zu lassen.“<br />
Auch wer weniger Vertrauen in<br />
die eigenen Schwimmkünste hat,<br />
sollte sich nicht unbedingt gleich<br />
ganz hinten einordnen. Yeoman<br />
erklärt, warum dich das in die<br />
Bredouille bringen kann: „Die<br />
ganzen Schwimmer vor dir hauen<br />
kräftig rein, um gut wegzukommen.<br />
Das Wasser ist dann ziemlich<br />
aufgewühlt. Die Luftblasen machen<br />
es dir schwer, unter Wasser noch<br />
etwas zu sehen.“ Mehr Fre i- und<br />
Spielraum hast du an der Seite, wie<br />
diese Aussage Bradys bestätigt:<br />
„Dort kannst du auch später noch<br />
entscheiden, ob du weiter nach vorn<br />
schwimmen möchtest, wenn es<br />
besser läuft als gedacht.“<br />
Wenn es dann losgeht, musst du dich auf die<br />
kraftvollen Elemente deines Schlagzyklus<br />
und den Beinschlag konzentrieren. Finde<br />
deine Linie und such dir jemanden, an<br />
den du dich dranhängen kannst. „Mach<br />
mindestens zehn explosive Züge. Pass aber<br />
auf die anderen Schwimmer auf. Keiner<br />
hat es verdient, einen Fuß ins Gesicht zu<br />
bekommen“, so Leanda Cave.<br />
Los!<br />
3<br />
Versuch, in Schwung zu kommen, ohne<br />
dich gleich voll auszupumpen. „Ein Sprint<br />
über 100 Meter gleich zu Beginn ist nicht zu<br />
empfehlen. Gut möglich, dass dir danach<br />
der Saft ausgeht und du wieder vom Feld<br />
überrollt wirst“, erläutert Cave.<br />
48 | AB ZUM TRIATHLON
MEISTERKLASSE FREIWASSER<br />
IM WASSER-<br />
SCHATTEN<br />
MACH DIR DIE HARTE ARBEIT DER<br />
ANDEREN SCHWIMMER ZUNUTZE,<br />
UM SELBST ENERGIE FÜR ANDERE<br />
PHASEN DES RENNENS ZU SPAREN.<br />
LASS DICH MITREISSEN ...<br />
Das Schwimmen im Wasserschatten ist ein<br />
wichtiges Hilfsmittel im <strong>Triathlon</strong>, um Zeit und<br />
Energie zu sparen. Dazu der Trainer Richard<br />
Stannard: „Die Technik gibt dir die Gelegenheit, deine<br />
Züge in die Länge zu ziehen. Du hast dadurch minimal<br />
mehr Zeit, richtig einzuatmen. Bei starken<br />
Wasserbewegungen kann dich der Vordermann<br />
außerdem vor den Wellen schützen.“<br />
Rich Brady haut in die gleiche Kerbe: „Je näher die<br />
Saison rückt, umso wichtiger ist es, das Schwimmen<br />
im Wasserschatten zu üben. Ich empfehle mindestens<br />
eine Trainingseinheit pro Woche, vorzugsweise im<br />
offenen Gewässer.“ Stannard fügt hinzu: „Um das<br />
Prinzip zu verstehen, tausch auch einmal Plätze mit<br />
dem Vordermann. Auf die Art werden dir die großen<br />
Vorteile der Technik erst richtig bewusst.“<br />
Eine Position auf Hüfthöhe des Vordermanns bringt<br />
eine hervorragende Sogwirkung und erhöht die freie<br />
Sicht. „Es ist allerdings nicht ganz einfach, diese<br />
Position zu halten. Außerdem kann es etwas<br />
aufdringlich wirken“, gibt Brady zu bedenken. „Den<br />
meisten Sportlern würde ich empfehlen, sich an die<br />
Hacken des Schwimmers vor ihnen zu hängen.“<br />
Fürs Schwimmen im Wasserschatten ist es<br />
sinnvoll, sowohl im Training als auch im Rennen einen<br />
Partner zu haben, der auf gleichem Niveau oder etwas<br />
schneller schwimmt. Echte Taktikfreaks studieren die<br />
sogar die Teilnehmerliste im Vorfeld. Stannard rät<br />
hingegen, am Wettkampftag flexibel zu bleiben:<br />
„Wenn ich nicht in Führung bin, passe ich meine<br />
Strategie entsprechend an. Ich teste dann<br />
unterschiedliche Positionen, bevor ich mich<br />
entscheide, wo ich schwimmen will.“<br />
AB ZUM TRIATHLON | 49
SCHWIMMEN<br />
ÄNGSTE<br />
ÜBERWINDEN<br />
IM WASSER MUSST DU NEBEN KÖRPERLICHEN GRENZEN<br />
AUCH MENTALE BLOCKADEN ÜBERWINDEN.<br />
Selbst alte Hasen gehen immer<br />
mit einer gewissen inneren<br />
Unruhe in die Schwimmphase<br />
eines <strong>Triathlon</strong>rennens hinein. Als erste<br />
Etappe des Wettkampfs stellt das<br />
Schwimmen nicht nur die Weichen für<br />
den weiteren Rennverlauf. Außerdem<br />
spielen hier viele unkontrollierbare<br />
Faktoren mit hinein.<br />
Der klinische Sportpsychologe Dr<br />
Victor Thompson zählt einige davon auf:<br />
„Das Wasser ist eindeutig kälter als im<br />
Becken, die Sicht ist erschwert, und<br />
manchmal handelt es sich um<br />
Salzwasser mit Wellengang. Es gibt<br />
keine schwarze Linie zur Orientierung,<br />
und die nächste seichte Stelle zum<br />
Ausruhen befindet sich am Zielufer. Und<br />
dann der Neo, der am Renntag noch<br />
enger zu sitzen scheint als sonst schon.<br />
Kurzum: Es gibt viele Gründe, sich<br />
unwohl zu fühlen.“<br />
Auch, wenn es sich „nur“ um mentale<br />
Blockaden handelt – sie wirken sich<br />
spürbar auf den Körper aus, wie uns der<br />
Physiologe Dr Gary Brickley versichert:<br />
„Das eiskalte Wasser führt dazu, dass<br />
der Körper verspannt. Es wird dann<br />
schwer, kontrolliert weiterzuatmen.“<br />
Da es beim Schwimmen auf eine<br />
entspannte Körperhaltung ankommt,<br />
beeinträchtigt die mentale und<br />
körperliche Anspannung unmittelbar die<br />
Technik. Thompson beschreibt die<br />
Zusammenhänge: „Das beklemmende<br />
Gefühl bewirkt die Ausschüttung von<br />
Adrenalin in den Blutkreislauf. Dies gibt<br />
dir zunächst zusätzliche Power, die aber<br />
ein paar Minuten nach dem Start ihren<br />
Tribut fordert: Wer nämlich im<br />
übersteigerten Tempo loslegt, wird<br />
später kräftig abbauen.“<br />
BLOCKADEN<br />
ÜBERWINDEN<br />
„Um die Angst vor dem Schwimmen<br />
zu überwinden, musst du den negativen<br />
Gedankenzyklus durchbrechen“, so die<br />
Trainerin Midgie Thompson, die<br />
Leistungssportler betreut. „Wenn du<br />
nicht daran glaubst, dass du es schaffst,<br />
dann schaffst es auch nicht. Positive<br />
Gedanken hingegen tragen dich bis ins<br />
Ziel. Das Mentaltraining ist längst kein<br />
Privileg olympischer Profisportler mehr.<br />
Ich empfehle jedem Sportler<br />
unabhängig vom Niveau, den Geist<br />
genauso gut auf den Wettkampf<br />
vorzubereiten wie den Körper.“<br />
Victor Thompson betont, wie wichtig<br />
es ist, mit dem Umfeld vertraut zu sein:<br />
„Du solltest schon vor dem Event im<br />
offenen Gewässer schwimmen und das<br />
Equipment testen. Probier alles aus,<br />
vom Start bis hin zum Abziehen und<br />
Aufsetzen der Schwimmbrille im tiefen<br />
Wasser.“<br />
Daneben sind<br />
Visualisierungstechniken sinnvoll. Lass<br />
das Rennen vom Start bis zum Ziel vor<br />
deinem geistigen Auge ablaufen wie<br />
einen Film. Dadurch entspannt du<br />
Körper und Geist. Midgie Thompson<br />
kennt noch eine weitere Übung:<br />
„Betrachte dich selbst von außen in<br />
einer Situation, in der du die Oberhand<br />
hast. Stell dir vor, wie du aufkommende<br />
Probleme selbstbewusst löst.“<br />
Thompson fährt fort: „Sieh dir deinen<br />
privaten ‚Wettkampffilm‘ vor dem<br />
Rennen immer und immer wieder an.<br />
Wenn du dann wirklich am Start<br />
stehst, wirst du entspannter sein.<br />
Schließlich hast du dich selbst bereits in<br />
derselben Situation als ruhig und<br />
konzentriert erlebt.“<br />
Ein weiteres tolles Hilfsmittel, einen<br />
kühlen Kopf zu behalten, ist Cave<br />
zufolge die Konzentration auf den<br />
Atemrhythmus: „Ein sauberes<br />
Atemmuster erlaubt es dir, die anvisierte<br />
Zugfrequenz und den gewünschten<br />
Schwimmrhythmus aufrechtzuerhalten.<br />
Zähl innerlich mit, um den Rhythmus<br />
nicht zu verlieren: ‚eins, zwei, eins, zwei,<br />
...‘.“<br />
DER COACH IM KOPF<br />
Negative Gedanken wirst du nie<br />
komplett ausblenden können. Doch du<br />
kannst sie ins Positive umkehren. Es ist<br />
sinnvoll, für alle Bedenken positive<br />
Tipps als Antwort bereitzuhalten. Victor<br />
Thompson geht näher auf die Methode<br />
ein: „Finde heraus, was dir hilft, flüssig<br />
weiterzuschwimmen und<br />
selbstbewusst zu bleiben. Sätze wie:<br />
Gut so! Immer schön durchziehen.‘ sind<br />
günstiger als negative Formulierungen<br />
wie ‚Bleib dran, Mann! Hetz nicht so<br />
durch die Züge.‘ Viele Triathleten<br />
versteifen sich außerdem zu sehr auf die<br />
Zeit. Für sie heißt es dann ‚hopp oder<br />
top‘, sprich: Erfolg oder Niederlage. Ich<br />
empfehle immer, sich mehrere Ziele zu<br />
setzen. Das eröffnet die Chance,<br />
mehrere Aufgaben erfolgreich<br />
abzuhaken und so Selbstbewusstsein<br />
zu tanken.“<br />
Außerdem gilt es, unnötigen Stress zu<br />
vermeiden. Ein Beispiel hierfür wäre<br />
eine zu knappe Anreise zum<br />
Veranstaltungsort.<br />
Mit den Worten Midgie Thompsons:<br />
„Je weniger Stress du im Vorfeld des<br />
Rennens hast, umso entspannter bist<br />
du, wenn der Startschuss fällt.“<br />
50 | AB ZUM TRIATHLON
MEISTERKLASSE FREIWASSER<br />
KRIEG DIE KURVE<br />
EINE SCHNELLE WENDE KANN DIE GANZE<br />
RENNSITUATION VERÄNDERN. MIT DEN<br />
FOLGENDEN TECHNIKEN HAST DU SCHON BALD<br />
DEN BOGEN RAUS ...<br />
Neue Techniken<br />
Meistere diese wichtigen Wendetechniken,<br />
um beim Freiwasserschwimmen mehr zu<br />
erreichen<br />
1<br />
Enge Wende<br />
Eine unscheinbare Boje kann das ganze Rennen<br />
beeinträchtigen. Es ist also sinnvoll, sich um die Wende<br />
Gedanken zu machen, die eigene Strategie zu planen<br />
und auf die Schaumschlägerei vorbereitet zu sein.<br />
Du hast zwei Möglichkeiten: Entweder, du wählst die<br />
kürzestmögliche Strecke um die Boje herum, oder du<br />
gehst dem Gedränge aus dem Weg.<br />
Leanda Cave vergleicht die Wende an der Boje mit<br />
dem Moshpit auf einem Heavy-Metal-Konzert: „Die<br />
engste Kurve um die Boje lohnt sich wirklich nur dann,<br />
wenn du in Front liegst oder das Wasser absolut klar ist.<br />
Selbst dann musst du darauf gefasst sein, dass dir die<br />
eine oder andere Hand auf den Knöchel haut!“<br />
2<br />
Weite Wende<br />
Rich Brady ist derselben Meinung: „Der kürzeste<br />
Weg ist auch der am meisten umkämpfte.<br />
Deswegen ist es besser, ein wenig auszuweichen.<br />
Weiter außen ist das Feld nicht ganz so dicht<br />
gedrängt, das Wasser ist ruhiger und du hast genug<br />
Platz, um schön durchzuziehen.“<br />
Cave ergänzt diese taktische Vorgabe mit einem<br />
praktischen Tipp zur Schwimmtechnik: „Mach<br />
für jeden Zug an der Innenseite der Boje zwei an<br />
der Außenseite in Verbindung mit 20 starken<br />
Beinschlägen.“<br />
Wenn genug Platz ist, leg zwei flüssige<br />
120-Grad-Kehren ein statt mehrerer kantiger<br />
Richtungswechsel von 90 Grad.<br />
Profitechnik<br />
3<br />
Foto: Delly Carr/spomedis/triathlon.org<br />
Richard Stannard kennt sogar eine Methode, mit der du<br />
beim Umrunden der Boje im Wasserschatten bleibst:<br />
„An dieser Technik habe ich hart gearbeitet. Sie besteht<br />
darin, praktisch fast um die Boje herumzutauchen,<br />
indem du den Rücken wölbst, um die Kurve schneller<br />
zu kriegen. Statt eine halbe Körperlänge zu verlieren,<br />
gewinnst du eine halbe. Wenn der Vordermann wieder<br />
beschleunigt, hängst du ihm zwei oder drei Züge später<br />
wieder an den Fersen.“<br />
AB ZUM TRIATHLON | 51
SCHWIMMEN<br />
Photography: Frank Wechsel/triathlon.org<br />
Flüssiger<br />
Wechsel<br />
Das Keep Ende der<br />
1 your Schwimmrunde body flat... ist<br />
genauso wichtig wie der Beginn.<br />
1 Auf der Zielgeraden<br />
Brickleys Strategie ist, den gewohnten Beinschlag bis<br />
zu den letzten 50 bis 100 Metern durchzuhalten, um<br />
ihn dann noch einmal zu verstärken: „Dadurch gelangt<br />
wieder mehr Blut in die Beine, die dann besser auf die<br />
Wechselzone vorbereitet sind. Nutze den ein- oder<br />
beidseitigen Beinschlag des Brustschwimmens in<br />
Verbindung mit den Armzügen des Kraulschwimmens.“<br />
2<br />
Auf den letzten Metern<br />
Oft gibt es beim <strong>Triathlon</strong> Rampen zum Ausstieg.<br />
Wenn aber das Schwimmen am Strand stattfindet<br />
und das Wasser allmählich seichter wird, ist Leanda<br />
Caves Meinung nach die Delfintechnik unter<br />
Umständen schneller. Darüber hinaus gibt sie uns<br />
den Tipp, Liegestütze mit ins Training einfließen zu<br />
lassen: „Es wird dir dann leichter fallen, aus dem<br />
Wasser herauszukommen.“<br />
BLICK VORAUS<br />
NICHTS IST ÄRGERLICHER, ALS IN DIE FALSCHE RICHTUNG ZU<br />
STEUERN UND DADURCH ENERGIE ZU VERGEUDEN. AUF DIESE<br />
PUNKTE MUSST DU ACHTEN ...<br />
3<br />
Am Ufer<br />
Die Orientierung im offenen Gewässer ist eine<br />
Gratwanderung zwischen geradlinigem Kurs<br />
und effektivem Schwimmen, wie uns Yeoman<br />
erklärt. „Wenn du zu oft nach oben schaust, geht dir die<br />
Power im Zug verloren. Die Hüfte sackt ab und der<br />
Wasserwiderstand steigt. Geht der Blick zu selten<br />
nach oben, kann es sein, dass du von der Linie<br />
abkommst und 50 oder sogar 100 Meter zu viel<br />
schwimmst.“<br />
Unverzichtbar ist die Sichtung des<br />
Veranstaltungsorts im Vorfeld. Such dir markante<br />
Objekte zur Orientierung. Warte damit nicht, bis du<br />
mitten im Rennen bist. Helen Jenkins liefert uns dazu<br />
einige Erfahrungswerte: „Wenn es ein gut organisierter<br />
Wettkampf ist, sind die Bojen klar erkennbar. Vergiss<br />
aber nicht: Ohne das ganze Gewimmel mögen sie ganz<br />
gut auffallen. Aber unter Wettkampfbedingungen sind<br />
sie unter Umständen um Einiges schlechter sichtbar.“<br />
„Such dir also lieber einen Punkt an Land aus – ein<br />
Gebäude, einen auffälligen Baum, eine Flagge oder ein<br />
Banner. Vor allem auf dem Weg zurück ist das eine<br />
große Hilfe.“<br />
„Schau alle drei bis vier Atemzüge einmal nach oben.<br />
Wenn du hinter den Füßen oder auf Hüfthöhe im<br />
Wasserschatten schwimmst, reicht unter Umständen auch<br />
ein Kontrollblick nach je sechs bis sieben Atemzügen.<br />
Folge deinem Vordermann aber niemals blind. Wenn sich<br />
der Schwimmer vor dir nämlich verzettelt, heißt es:<br />
mitgefangen, mitgehangen“, warnt Mark Yeoman.<br />
Die Aktion selbst sollte so flüssig wie möglich ablaufen.<br />
Nimm dir vor, den Kopf zu heben, das Ziel zu erfassen und<br />
mit derselben Bewegung den Kopf zum Luftholen zur<br />
Seite zu drehen. Der Biomechaniker Dr Steph Forrester rät,<br />
zur Unterstützung des Prozesses den Zug zu verkürzen:<br />
„Ein kürzerer Zug bei gleichbleibend hohem Tempo kann<br />
helfen, den Körper zu stabilisieren.“ Brickley findet die<br />
angepasste Handhaltung für den Vorgang hilfreich: „Statt<br />
die Hand wie gewohnt ins Wasser zu tauchen und direkt<br />
wieder nach hinten zu ziehen, solltest du sie richtig nach<br />
unten aufs Wasser klatschen lassen. Das gibt Auftrieb.“<br />
Die Experten sind sich einig: Das Aufstehen<br />
lohnt sich erst, wenn das Wasserbett oder die<br />
Rampe eine Armlänge entfernt sind. „Schwimm<br />
weiter, bis du beim Zug mit den Händen den<br />
Boden berührst“, meint Mark Yeoman. Wenn<br />
du einmal aufgestanden bist, zieh zum Laufen<br />
die Knie weit nach oben, um nicht gegen den<br />
Wasserwiderstand anlaufen zu müssen.<br />
4<br />
Auf dem Trockenen<br />
Von Richard Stannard stammt der folgende<br />
Ratschlag, um den Körper beim Wechsel aufs<br />
Radfahren vorzubereiten: „Es stellt sich immer<br />
ein leichter Schwindel ein. Je öfter du den Wechsel<br />
trainierst, umso mehr gewöhnt sich der Körper<br />
daran, das Blut von den Schultern wieder auf die<br />
Arme und Beine zu verteilen.“<br />
52 | AB ZUM TRIATHLON
MEISTERKLASSE FREIWASSER<br />
Ruck, zuck<br />
raus<br />
Kurzer Keep Leitfaden<br />
1 your body zum Ausstieg flat...<br />
aus dem Wetsuit<br />
1 HALS<br />
Schon im Wasser den<br />
Klettverschluss am Hals<br />
öffnen. Beim Herauslaufen<br />
den Reißverschluss nach<br />
unten ziehen.<br />
2 SCHULTERN<br />
Den Wetsuit von<br />
den Schultern<br />
abstreifen.<br />
WEG DAMIT!<br />
3ERSTER ARM<br />
Den Anzug vom ersten<br />
Arm abziehen. Dabei hilft<br />
Schmiermittel auf den<br />
Unterarmen und<br />
Handgelenken, vor dem<br />
Rennen aufgetragen.<br />
PROFITIPPS FÜR DEN SCHNELLEN NEOWECHSEL<br />
Das geschmeidige<br />
Abstreifen des<br />
Neoprenanzugs ist eine<br />
Kunst für sich, die Einiges an<br />
Übung erfordert. Schneide dir vor<br />
dem Wettkampf die Finger- und<br />
Fußnägel. Problematisch sind<br />
außerdem auch immer die<br />
Hand- und Fußgelenke. Auf diese<br />
Stellen solltest du großzügig<br />
Schmiermittel auftragen.<br />
Warte nicht, bis du ganz aus<br />
dem Wasser draußen bist. Mark<br />
Yeoman hält es stattdessen für<br />
günstiger, schon im flachen<br />
Wasser mit dem Ausziehen<br />
anzufangen: „Öffne kurz vor dem<br />
Aufrichten den Nacken des<br />
Anzugs. So kann Wasser ins<br />
Innere eindringen, was die<br />
Reibung zusätzlich verringert.“<br />
Öffne den Reißverschluss des<br />
Wetsuits auf dem Weg zum Rad<br />
bis zur Taille. Wenn du deine Arme<br />
und Hände befreit hast, kannst du<br />
auch die Kappe und die<br />
Schwimmbrille abziehen.<br />
Yeoman fügt hinzu: „Beim<br />
Übergang von der horizontalen<br />
Wasserlage zum aufrechten<br />
Laufen kann es sein, dass dir<br />
etwas schwindlig wird. Fang<br />
daher gleich an, leicht zu joggen,<br />
damit das Blut zurückfließen<br />
kann.“<br />
Wenn du beim Rad<br />
angekommen bist, kannst du den<br />
Anzug vom Unterkörper<br />
abziehen. Leanda Cave schildert<br />
die weitere Strategie: „Der<br />
Großteil des Wassers wird sich bis<br />
dorthin an den Unterschenkeln<br />
gesammelt haben. Stell dich auf<br />
eine Hälfte des Anzugs und zieh<br />
gleichzeitig das Bein der anderen<br />
Seite mit einem Ruck nach oben.“<br />
Yeoman rekapituliert die<br />
Reihenfolge, die du im Kopf<br />
behalten solltest: „Arm, Arm,<br />
Oberkörper, Bein, Bein. Übe das<br />
Abstreifen bei jedem<br />
Freiwasserschwimmen.<br />
Konzentrier dich auf schnelle und<br />
kurze Bewegungen.“<br />
4 ZWEITER ARM<br />
Wenn der andere Arm<br />
draußen ist, kannst du<br />
mit befreitem<br />
Oberkörper<br />
in Richtung<br />
Wechselzone laufen.<br />
5 BEINE<br />
Am Rad angekommen den<br />
Anzug bis zu den<br />
Oberschenkeln<br />
hinunterziehen. Dann mit<br />
einem Fuß auf eine Seite<br />
steigen, um die jeweils<br />
andere abzuziehen.<br />
Gleichzeitig die Mütze und die<br />
Schwimmbrille abnehmen.<br />
Illustrationen: Anne Cakebread<br />
AB ZUM TRIATHLON | 53
SCHWIMMEN<br />
EIN TAG AM SEE<br />
EIN GUTES FREIWASSERTRAINING BESTEHT AUS MEHR ALS EIN PAAR<br />
LOCKEREN RUNDEN IM SEE. MIT DIESEN EINHEITEN MACHST DU DAS<br />
BESTE AUS DEINER TRAININGSZEIT.<br />
UNSER<br />
EXPERTE<br />
Richard Smith<br />
Smith kann einen Master of Science (M.Sc.) in<br />
Sportwissenschaften und einen akademischen Abschluss<br />
als Trainer vorweisen. Er ist seit 15 Jahren im Profisport tätig,<br />
wo er unter anderem Leistungssportler betreut.<br />
E<br />
ines der wichtigen Prinzipien eines erfolgreichen<br />
Trainingsprogramms ist die spezifische<br />
Zielsetzung. Im offenen Gewässer braucht der<br />
Sportler Selbstvertrauen, <strong>Fitness</strong> und spezifische<br />
Fähigkeiten – ganz unabhängig davon, wie gut er im<br />
Schwimmbecken ist.<br />
Das Freiwasserschwimmen kann Spaß machen und<br />
neue Horizonte eröffnen. Auf den Triathleten warten<br />
dort aber auch viele Herausforderungen: Massenstarts<br />
im tiefen Wasser, ein Pulk von Konkurrenten, das<br />
Problem mit der Orientierung, Bojen, Strömungen und<br />
Gezeiten, das Atmen bei Turbulenzen oder in der<br />
Dünung, die Kälte, die blendende Sonne sowie die<br />
unterschiedlichsten Ausstiegszonen.<br />
Es empfiehlt sich, am Wettkampftag auf all das gut<br />
vorbereitet zu sein. Das folgende Trainingsbeispiel ist als<br />
Anregung gedacht. Es soll dir helfen, deine Freiwasser-<br />
Einheiten etwas besser zu strukturieren und dich<br />
weiterzuentwickeln. Außerdem soll es dich anspornen,<br />
voller Selbstvertrauen immer spannendere Wettkämpfe in<br />
Angriff zu nehmen.<br />
Wenn du erst anfängst, solltest du dir zuerst einmal im<br />
Schwimmbecken die erforderlichen Grundlagen fürs<br />
Freiwasserschwimmen erarbeiten. Dazu gehören die<br />
Orientierung, das Schwimmen geradeaus, das zweiseitige<br />
Atmen, das Schwimmen im Wasserschatten und die<br />
Fortbewegung in nächster Nähe zu anderen Sportlern. Als<br />
Alternative kannst du dir auch einen anderen Trainingsort<br />
suchen, der dir die nötige Sicherheit gibt. Ein Beispiel wäre<br />
etwa eine seichte Kiesgrube mit ruhigem Wasser. Im<br />
Idealfall ziehst du zusätzlich einen Trainer zurate.<br />
Ganz gleich, wie erfahren du bist: Versuch immer, beim<br />
Training die Wettkampfsituation so gut wie möglich<br />
nachzustellen. Und denk dran: Das Meer ist noch einmal<br />
eine ganz andere Herausforderung wie ein See! Hier sind<br />
drei Freiwasser-Workouts, die du als Vorlage für deine<br />
Einheiten nutzen kannst. So holst du das Maximum aus<br />
deinem Tag am See heraus.<br />
TRAININGSPLÄNE ››<br />
WARM-UP IM OFFENEN GEWÄSSER<br />
Schwimm dich erst einmal über 100 bis 400 Meter<br />
ein. Such dir dann eines der folgenden Warm-ups<br />
aus.<br />
HAUPTTEIL<br />
Such dir für den Hauptteil des Trainings eines der<br />
beschriebenen Workouts aus. Gelegentlich lohnt sich<br />
das Zeitschwimmen über eine festgelegte Strecke<br />
oder die Teilnahme an reinen Schwimmevents, um<br />
die eigenen Fortschritte mitzuverfolgen. Versuch es<br />
auch mit Staffeln zur Boje und zurück, wenn möglich<br />
mit Start und Ausstieg. Das Training zu zweit oder in<br />
der Gruppe bringt viel Spaß und Motivation mit sich. Es<br />
ist unverzichtbar, vor dem eigentlichen Wettkampf<br />
schon öfter im offenen Gewässer trainiert zu haben.<br />
54 | AB ZUM TRIATHLON
FREIWASSERTRAINING<br />
WARM-UP<br />
WARM-UP 1 WARM-UP 2 WARM-UP 3<br />
SCHWIMMEN<br />
Übung über 10–25 Meter auf 15–25 Meter<br />
1. 3 x Paddeln (unterschiedliche Positionen)<br />
2. 3 x einseitiger Armzug<br />
3. 3 x 6-3-6*<br />
4. 3 x Abschlagschwimmen mit zweiseitiger Atmung<br />
5. 3 x Kopfheben/Orientierung<br />
(Klärung der Begriffe siehe Notizen)<br />
Start im tiefen Wasser/Beschleunigungstraining<br />
10 x 25–50 m Start-/Beschleunigungstraining<br />
Beschleunige aus einer Startposition im tiefen<br />
Wasser heraus.<br />
Die ersten 6–10 Zyklen sind kurz und dynamisch.<br />
Im Anschluss kurz im gesteigerten<br />
Wettkampftempo schwimmen<br />
Staffel mit fortlaufender Orientierung und Wende<br />
Der erste Schwimmer beschleunigt nach einem<br />
Freiwasserstart und legt 15 bis 20 Meter zurück.<br />
Dann hält er seine Position im Wasser und wird<br />
zur „Boje“. Der nächste Schwimmer muss sich<br />
dann an der Position des vorherigen orientieren.<br />
Er kann entweder direkt 15 bis 20 Meter weiter<br />
schwimmen oder die „Boje“ zuvor noch einmal<br />
komplett umrunden<br />
FOKUS<br />
Hauptaugenmerk der einzelnen Übungen<br />
1. Wassergefühl<br />
2. Zuglänge und Greifen des Wassers mit der Hand<br />
3. Zuglänge und Körperrotation<br />
4. Zweiseitige Atmung<br />
5. Rhythmus und Orientierung<br />
Starttechnik im tiefen Wasser, Beschleunigung<br />
und reduzierte Atmung zu Beginn eines Rennens<br />
(und dadurch geringeres Sauerstoffangebot in<br />
der Muskulatur)<br />
Start/Beschleunigung, Orientierung und<br />
Wenden<br />
HINWEISE<br />
Gefühl für den Schlagzyklus und<br />
Verschiebung des Fokus auf die Technik<br />
Steigende Intensität zum Haupttraining hin mit den<br />
ersten Wiederholungen unterhalb der maximalen<br />
Leistung<br />
Aufbau von Selbstvertrauen für Massenstarts (im Falle<br />
eines Gruppentrainings)<br />
Staffelschwimmen geradeaus oder im Zickzack,<br />
um die Orientierung und die Wende über<br />
unterschiedliche Distanzen zu trainieren<br />
NOTIZEN<br />
Paddeln Das Schwimmen mit kontinuierlichen Wellenbewegungen der Hände und Unterarme. Es gibt drei grundlegende Positionen fürs Paddeln: Mit vor dem Körper gestreckten Armen, mit nach vorn gestreckten<br />
und leicht nach unten gebeugten Armen sowie mit seitlich nach außen gestreckten Armen und nach unten angewinkelten Ellbogen. Einarmiges Schwimmen Das Kraulen mit nur einem Arm. Den inaktiven Arm zur<br />
Stabilisierung entweder an der Körperseite halten oder vor dem Körper ausstrecken. 6-3-6 Sechs Beinschläge auf einer Seite gefolgt von drei kompletten Beinschlägen und im Anschluss sechs Beinschlägen auf der<br />
anderen Seite. Abschlagschwimmen Normale Kraultechnik mit einer Besonderheit: Der obere Arm schließt die Rückholphase ab, sodass er wieder parallel zum Zugarm verläuft. Erst dann wird die Hand des Zugarms<br />
angestellt (angewinkelt), um die Zugphase einzuleiten. Kopfheben/Orientierung Kraulen mit angehobenem Blick zur Orientierung. Der Kopf muss komplett angehoben sein, damit du gleichzeitig einatmen kannst.<br />
HAUPTTEIL<br />
HAUPTTEIL 1 HAUPTTEIL 2 HAUPTTEIL 3<br />
SCHWIMMEN<br />
Start, Wettkampftempo, Beschleunigung, Wettkampftempo, zum<br />
Abschluss Wiederholungen über verschiedene Distanzen<br />
Start im tiefen Wasser und Beschleunigung, Übergang<br />
zum Wettkampftempo, erneute Beschleunigung, dann<br />
wieder zurück ins Wettkampftempo. Am Ende das<br />
Wettkampftempo aufrechterhalten mit intensiviertem<br />
Beinschlag zum Abschluss<br />
Hypoxietraining über 50–100 m<br />
50–100 m entspanntes Schwimmen<br />
50–100 m reduzierte Atmung alle 3, 5, 7 Züge<br />
(beim Luftholen Orientierung)<br />
50–100 m Beschleunigung auf eine<br />
Geschwindigkeit über Wettkampftempo<br />
Schwimmen im Wasserschatten<br />
Schwimmen hintereinander im Wasserschatten mit<br />
Trainingspartner oder Trainingsgruppe derselben<br />
Niveaustufe<br />
Nach 25/50 m bewegt sich der Frontmann etwas zur<br />
Seite, um sich nach hinten an die letzte bzw. (beim<br />
Training mit nur einem Partner) zweite Position fallen zu<br />
lassen. Den Ablauf über eine bestimmte Distanz oder<br />
vorgegebene Zahl an Führungswechseln wiederholen<br />
FOKUS<br />
Fähigkeit, das Tempo zu wechseln und zwischen<br />
den Stufen umzuschalten (unverzichtbar fürs<br />
offene Gewässer)<br />
Reduzierte Atmung (dadurch verringerter<br />
Sauerstofftransport zur Muskulatur) im<br />
Wettkampftempo oder mit definierter<br />
Geschwindigkeit<br />
Aufbau von Selbstvertrauen beim Schwimmen in<br />
der Gruppe, dazu Routine bei der Orientierung,<br />
beim Schwimmen im Wasserschatten und bei der<br />
Tempowahl<br />
HINWEISE<br />
Abstimmung der verschiedenen Geschwindigkeitsstufen<br />
entsprechend der physiologischen Belastung und des<br />
Rennverlaufs über ausgedehnte Strecken (Die Elemente<br />
können auf eine Einheit und längere Distanzen verteilt<br />
werden, zum Beispiel 100 m Start/200 m<br />
Wettkampftempo/100 m Beschleunigung/250 m<br />
Wettkampftempo/100 m Abschluss. Eine Unterteilung in<br />
mehrere kürzere Blöcke ist aber ebenso legitim, etwa 3 x<br />
200 m, unterteilt in 25 m/50 m/25 m/50 m/50 m)<br />
Gesteigerte <strong>Fitness</strong> und Geschwindigkeit beim<br />
Freiwasserschwimmen<br />
Wiederholungen entweder in durchgehender<br />
Einheit oder mit kurzen Pausen<br />
Unterhaltsame Gruppeneinheit, die sowohl die<br />
Fähigkeiten als auch die <strong>Fitness</strong> fordert<br />
SICHER IST Das Schwimmen im offenen und kalten Gewässer bringt gewisse Gefahren mit sich. Nutze nur ausgewiesene<br />
SICHER ›› Trainingsgewässer, trag eine farbige Schwimmkappe und geh nie allein zum Training.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 55
SEBASTIAN KIENLE<br />
N O S H O R T C U T S<br />
Swim, bike, run. Three words.<br />
Three disciplines. One lifestyle.<br />
SCOTT-SPORTS.COM<br />
© SCOTT SPORTS SA 2014 | Photo: Richard Baybutt
RADFAHREN<br />
STEIGERE DURCH<br />
ERFAHRUNG UND<br />
GESCHICK IM SATTEL DEIN<br />
DURCHHALTEVERMÖGEN<br />
Foto Russell Burton<br />
AB ZUM TRIATHLON | 57
RADFAHREN<br />
Text Mat Brett, Leanda Cave, Phil Graves, Phil Mosley<br />
GRUNDLAGEN<br />
RADFAHREN<br />
„DAS FAHRRADFAHREN VERLERNT MAN NICHT“, HEISST ES IMMER. ES IST ABER<br />
EIN GEWALTIGER UNTERSCHIED, OB SICH JEMAND LEDIGLICH IM SATTEL HALTEN<br />
KANN ODER WIRKLICH DIE GRUNDLAGEN EFFEKTIVEN FAHRENS BEHERRSCHT.<br />
Die meisten Erwachsenen hierzulande würden<br />
wohl die Frage, ob sie das Radfahren beherrschen,<br />
bejahen. Wenn sich die Leute ohne<br />
entsprechenden sportlichen Background an den<br />
<strong>Triathlon</strong> heranwagen, merken sie dann erst:<br />
„Mist, ich bin ja in den letzten zehn Jahren gar nicht gefahren.“<br />
Die schicken Straßenmaschinen sind sicher ein attraktiver<br />
Aspekt dieser Sportart. Bevor du aber knapp 2.500 Euro auf die<br />
Ladentheke blätterst, solltest du erst einmal wissen, worauf es<br />
wirklich ankommt. Ganz oben auf der Liste steht die<br />
Eingewöhnung. Mach dich erneut mit dem Fahrrad und seinen<br />
Funktionen vertraut. Dazu solltest du dir im Vorfeld einige<br />
zusätzliche grundlegende Fähigkeiten aneignen und ein paar<br />
Kilometer abspulen, bevor du richtig durchstartest.<br />
DER MODERNE RADFAHRER<br />
INSTINKITIVE KONTROLLE<br />
Um gut fahren zu können, musst du dich auf deinem Rad<br />
wohlfühlen. So sehr, dass du fast vergisst, dass du im Sattel<br />
sitzt. Du musst den Drahtesel instinktiv steuern. Wenn das<br />
Rad nicht richtig funktioniert oder zehn Zentimeter zu klein<br />
ist, wird es nie zu deinem besten Freund. Bei alten Rädern<br />
empfiehlt es sich daher, einen Termin im Fahrradladen vor<br />
58 | AB ZUM TRIATHLON
GRUNDLAGEN<br />
Ort auszumachen. Je nachdem, was alles einzustellen und<br />
zu reparieren ist, wird dich das gut 70 Euro kosten. Bitte den<br />
Mechaniker außerdem darum, das Rad so gut es geht an<br />
dich und deinen Stil anzupassen. Wenn du mit dem Rad<br />
einigermaßen zurechtkommst, kannst du darauf so lange<br />
trainieren, bis du dir eine neue Rennmaschine zulegst. Dabei<br />
musst du dir nicht gleich mehrere 1.000 Euro aus der Tasche<br />
ziehen lassen. Online gibt es viele attraktive Angebote. Beim<br />
Kauf im Laden hast du allerdings den Vorteil, dass der<br />
Mechaniker für dich die Einstellungen vornehmen kann.<br />
Falls du dir das Rad online holst, teste vorher in Läden und<br />
bei Kollegen unterschiedliche Fahrräder und Einstellungen.<br />
So findest du heraus, was für dich am bequemsten ist.<br />
BASISPFLEGE<br />
Eine der größten Herausforderungen für Neueinsteiger ist<br />
die Mechanik des neuen Fahrrads. Die absoluten Basics<br />
solltest du beherrschen. Die allererste Lektion: Die<br />
Reparatur eines Plattens unterwegs. Halte auf jeder<br />
Trainingsfahrt Flickzeug bereit – selbst, wenn du nur gut<br />
zehn Kilometer weit von zuhause entfernt bist. Ein<br />
Ersatzschlauch, Reifenheber und eine Pumpe sollten immer<br />
mit dabei sein. Nützlich ist auch ein Multitool. Damit lassen<br />
sich sämtliche lockeren Schrauben und Bolzen festziehen.<br />
Außerdem sind mit dem praktischen Werkzeug selbst<br />
unterwegs Einstellungen am Sattel oder Lenker möglich.<br />
Leg dir zudem eine gute Standpumpe für zuhause zu. In der<br />
Luftrucktabelle des ADFC (www.adfc-bw.de) findest du den<br />
erforderlichen Wert für deinen Reifen. Lern außerdem, wie<br />
das Abschmieren und Ölen der Kette und Zahnkränze<br />
funktioniert. Auch das Einstellen und Überprüfen der<br />
Bremsen gehört zu den Grundlagen. Manche Händler und<br />
Werkstätten bieten Pflege- und Reparaturkurse an.<br />
KONTROLLE<br />
Ein Triathlet sollte sein Rad auf verschiedenen<br />
Untergründen im Griff haben. Es dauert oft jahrelang, bis ein<br />
Sportler sein Rad richtig beherrscht. Wer neu oder unsicher<br />
im Sattel ist, sollte Touren mit erfahreneren Sportlern<br />
unternehmen, um sich von ihnen etwas abzuschauen. Die<br />
anderen Sportler können dir dabei auch Tipps zum Umgang<br />
mit dem Fahrrad geben. Mit einer guten Kontrolle übers Rad<br />
ist nicht nur das Training angenehmer und effektiver, du<br />
kannst dabei außerdem beim Wettkampf mehrere Minuten<br />
herausholen. Du sparst auf diese Art Energie, weil du<br />
immer die kürzeste und schnellste Linie fährst.<br />
Zu allererst solltest du das Auf- und Absteigen üben. Falls<br />
du Laufschuhe trägst, müssen die Bänder und Schlaufen<br />
weit genug vom Kettenblatt entfernt sein. Du hast spezielle<br />
Rennradschuhe? Dann kannst du entscheiden, ob du sie<br />
beim Wechsel schon vor dem Aufsteigen anziehen willst.<br />
Du musst dann unter Umständen ein Stück weit mit ihnen<br />
laufen, bevor du die Aufstiegszone erreichst. Die<br />
Alternative wäre, erst auf dem Rad hineinzuschlüpfen, was<br />
jedoch viel Übung erfordert.<br />
Die nächsten Lektionen wären Kurven- und Slalomfahrten<br />
sowie das Umkurven anderer Fahrer. Wenn du eher<br />
langsam unterwegs bist, behalte dein Umfeld im Auge.<br />
Halte dich immer rechts, selbst in den Kurven.<br />
Kurvenfahrten übst du am besten, indem du eine<br />
Wasserflasche mitten auf einen freien asphaltierten Platz<br />
legst, wo kein Verkehr herrscht. Fahr dann einfach ein<br />
paarmal um die Flasche herum. Wenn du dir sicherer wirst,<br />
steigere schrittweise dein Tempo beim Hineinfahren in die<br />
Kurve und beim Herausfahren. Weitere Infos zum Fahren in<br />
der Kurve findest du weiter hinten im Heft. Auch das Fahren<br />
bergauf und bergab will gelernt sein. Es ist schließlich sehr<br />
wahrscheinlich, dass du bei deinem ersten Wettkampf<br />
gleich auf ein paar Hügel triffst. Auch dazu findest du auf<br />
den folgenden Seiten mehr.<br />
DAS RAD IM TRIATHLON<br />
SPEZIFISCHE VORBEREITUNG<br />
Wenn du vorher schon Radsportler warst, bist du es<br />
wahrscheinlich gewöhnt, vier oder mehr Stunden im Sattel<br />
zu verbringen. In der Vorbereitung auf einen <strong>Triathlon</strong> wäre<br />
es aber vergebliche Liebesmühe, längere Touren als die<br />
tatsächliche Rennstrecke zu fahren. Beim Sprint bist du<br />
etwa eine bis zwei Stunden unterwegs, auf der<br />
Olympischen Distanz zwei bis drei und beim halben<br />
Ironman vier bis fünf Stunden. Der Ironman ist eine<br />
Ausnahme. Du wirst im Training kaum mehr als acht<br />
Stunden am Stück im Sattel verbringen wollen. Fünf- bis<br />
sechsstündige Touren sollten es aber schon sein. Auch den<br />
mentalen Aspekt des Rennens solltest du einstudieren.<br />
Wenn du etwa im Sprint aus allen Rohren feuern willst,<br />
musst du das auch trainieren.<br />
NEUER UNTERSATZ<br />
Du bist vorher nur auf Straßenmaschinen gefahren? Dann<br />
werden Spezialräder fürs Zeitfahren eine große<br />
Umstellung für dich sein. Du kannst aber davon ausgehen,<br />
dass du damit alle zehn Kilometer eine Minute einsparst.<br />
Bereits ein <strong>Triathlon</strong>lenker auf dem Straßenrad kann viel<br />
bewirken – genauso wie andere aerodynamische<br />
Hilfsmittel. So kann dir ein Aerohelm bis zu 20 Watt<br />
Leistung zusätzlich bringen. Wenn man bedenkt, dass<br />
sogar die besten Radfahrer beim Ironman nicht mehr als<br />
durchschnittlich 310 Watt auf die Pedale bringen, ist das<br />
schon enorm.<br />
NEUER STIL<br />
Die Radetappe eines <strong>Triathlon</strong>s unterscheidet sich stark<br />
vom normalen Zeitfahren oder Straßenrennen. Beim<br />
reinen Radrennen geht es nur darum, als Erster ins Ziel zu<br />
kommen oder eine neue persönliche Bestleistung<br />
aufzustellen. Du kannst also bis zur Ziellinie sämtliche<br />
Reserven aufbrauchen. Beim <strong>Triathlon</strong> hingegen wartet<br />
nachher noch ein Lauf auf dich. Es ist daher wichtig, die<br />
letzten Kilometer bis zum zweiten Wechsel gelassen<br />
anzugehen. Schließlich willst du ja mit einigermaßen<br />
frischen Beinen in die Laufetappe starten.<br />
FLEXIBILITÄT<br />
Das Laufen und Radfahren sind nur schwer miteinander<br />
vereinbar. Wenn jemand mit dem Laufen anfängt, lässt oft<br />
seine Leistung im Sattel nach. Zum Glück gibt es ein<br />
Gegenmittel: Mit regelmäßigem Stretching wirst du auf<br />
dem Rad und beim Laufen gleichermaßen stärker. Mit den<br />
Dehnungsübungen bringst du den Körper wieder ins Lot.<br />
Das betrifft vor allem Schwachpunkte wie etwa verspannte<br />
Hüftbeuger, die typisch für Radfahrer sind. Die gesteigerte<br />
Flexibilität wirkt wahre Wunder, was die Leistungen beim<br />
Radfahren und Laufen angeht. Eine zweite Maßnahme<br />
besteht darin, die allgemeine Kraft sowie die Core-<br />
Muskulatur (die tief liegende Halte- und Stützmuskulatur)<br />
aufzubauen. So hast du mehr Power zur Verfügung, wenn<br />
es auf dem Rad ans Zeitfahren geht. Ein guter<br />
Ausgangspunkt sind unsere Programme zum Kraftaufbau<br />
und zum Stretching weiter hinten im Heft.<br />
WENIGER RENNEN<br />
Radsportler würden am liebsten jedes Wochenende ein<br />
Rennen fahren. Als Triathlet kannst du dir das aber nicht<br />
leisten. Selbst nach der Sprintdistanz dauert es eine ganze<br />
Zeitlang, bis du dich von der intensiven Belastung und den<br />
drei unterschiedlichen Disziplinen erholt hast. Du musst<br />
dafür mehr trainieren und weniger Wettkämpfe<br />
absolvieren. Noch im grünen Bereich würde ein<br />
Sprintrennen an jedem zweiten Wochenende liegen, oder<br />
ein Wettkampf über die Olympische Distanz alle drei<br />
Wochen, oder auch ein halber Ironman alle fünf oder sechs<br />
Wochen. Radsportler nutzen Rennen gern als Training. Das<br />
ist beim <strong>Triathlon</strong> nicht so einfach möglich. Schließlich<br />
brauchst du danach etwa eine Woche Zeit zur<br />
Regeneration, gefolgt von zwei Wochen Training, um<br />
wieder wettkampfbereit zu sein.<br />
Ein <strong>Triathlon</strong>lenker<br />
am Straßenrad kann schon<br />
viel bewirken<br />
AB ZUM TRIATHLON | 59
MEHR POWER<br />
AM BERG<br />
SITZENBLEIBEN ODER<br />
AUFSTEHEN? WAS BRINGT<br />
AM BERG MEHR?<br />
J<br />
eder Radfahrer hat sich am Fuß<br />
eines scheinbar endlosen Bergs<br />
schon einmal gefragt, ob er lieber<br />
aus dem Sattel gehen oder lieber<br />
sitzen bleiben soll. Es gibt<br />
überraschend wenig Leute, die auf diese<br />
Frage die richtige Antwort kennen. Sicher<br />
ist dir schon aufgefallen, dass manche<br />
Fahrer konsequent im Sattel sitzenbleiben<br />
und lieber die Kurbeln kreisen lassen. Der<br />
Oberkörper sieht in dieser Position so<br />
entspannt aus, als wäre das Ganze gar<br />
keine große Anstrengung. Andere<br />
wiederum gehen gern aus dem Sattel, um<br />
sich nach oben zu tanken. Das Rad macht<br />
dann bei jedem Pedalzyklus einen<br />
merklichen Satz nach vorn.<br />
Sitzenbleiben oder aufstehen? Wir<br />
sagen dir, welche Strategie zu welchem<br />
Zeitpunkt am besten ist, damit du den<br />
nächsten Berg schneller und lockerer<br />
hinaufkraxelst. Nur so viel: Es ist weniger<br />
eine Frage der persönlichen Vorliebe, als<br />
du vielleicht denkst. Es gibt nämlich<br />
durchaus eine logische Strategie, nach der<br />
du dich richten kannst.<br />
3<br />
Hände<br />
Setz die Hände locker auf den oberen Teil<br />
des Lenkers.<br />
1<br />
Oberkörper<br />
Halte den Oberkörper<br />
entspannt.<br />
UNSER<br />
EXPERTE<br />
Phil Mosley<br />
Phil ist Triathlet, Leistungssportler<br />
und Trainer. Er war 2012 Duathlon-<br />
Champion im Hobbybereich.<br />
Im Stand<br />
Der Energieaufwand ist größer, weil die Beine das<br />
1 gesamte Körpergewicht tragen müssen und nicht<br />
mehr durch den Sattel entlastet werden.<br />
Zusätzliche Energie brauchst du auch für die<br />
2 Aktionen des Oberkörpers.<br />
Im Stand ist der Windwiderstand etwas größer,<br />
3 was dich leicht bremsen kann.<br />
Es wird eine größere Bandbreite an<br />
4 Muskelfasern beansprucht. Dadurch sinkt der<br />
Druck auf einzelnen Muskelgruppen.<br />
Die mögliche Maximalkraft ist größer. Du kannst<br />
5 im Stand auch die steilsten Abschnitte eines<br />
Anstiegs noch überwinden.<br />
Im Sattel<br />
Im Sattel ist der Oberkörper entspannt,<br />
1 verbraucht also nicht unnötig Energie.<br />
Der Sattel trägt einen Teil deines<br />
2 Körpergewichts. Das entlastet die Beine<br />
und spart Energie.<br />
In der tiefen Sitzhaltung bietest du den<br />
3 Wind weniger Angriffsfläche als im Stand.<br />
Du forderst immer wieder dieselben<br />
4 Muskelgruppen. Die wiederholte<br />
Belastung kann Schmerzen verursachen.<br />
Foto Paul Smith<br />
2<br />
Gang<br />
Wähle im Sattel einen niedrigen Gang<br />
und leg eine hohe Frequenz vor. Konzentrier<br />
dich auf flüssige Tretzyklen.<br />
„WENN DU IM SATTEL BLEIBST,<br />
SOLLTEST DU IN EINEM LEICHTEN GANG<br />
FLÜSSIG VOR DICH HINTRETEN.“<br />
Schlussfolgerung<br />
Allgemein gesprochen ist es besser, am Berg<br />
im Sattel zu bleiben, weil du dadurch weniger<br />
Energie vergeudest. An langen oder steilen<br />
Anstiegen solltest du zwischen Phasen im Sitzen<br />
und kurzen Abschnitten im Stand wechseln.<br />
Wenn du aus dem Sattel herausgehst, ist das<br />
eine willkommene Abwechslung für deine<br />
Beinmuskulatur. Außerdem gibt dir das an<br />
steileren Passagen den nötigen Schub.<br />
Im Sattel solltest du in einem leichten Gang<br />
flüssig vor dich hintreten. Der Oberkörper bleibt<br />
dabei entspannt. Konzentrier dich auf einen<br />
runden und flüssigen Pedalzyklus. Die Hände<br />
sitzen hierbei locker auf dem Lenker.<br />
60 | AB ZUM TRIATHLON
MEHR TEMPO<br />
BERGAB<br />
DIE EINFACHSTE ART, SEKUNDEN<br />
GUTZUMACHEN: DIE RICHTIGE<br />
TECHNIK BEI DER ABFAHRT<br />
Was machen die meisten Leute, wenn sie nach<br />
einem harten Anstieg den Gipfel erreicht<br />
haben? Sie hören auf zu treten und lassen<br />
sich zur Erholung bergab einfach rollen. Ein<br />
Riesenfehler! Schließlich kannst du dich<br />
beim Bergabfahren schön von der Konkurrenz absetzen ...<br />
Wenn du oben am Berg angekommen bist, schalte<br />
stufenweise wieder hoch. Tritt mit deiner gewohnten Frequenz<br />
weiter. (Die Frequenz ist die Zahl an Pedalumdrehungen pro<br />
Minute.) Mit dem Treten solltest du nur dann komplett aufhören,<br />
wenn sich die Beine selbst im höchsten Gang so schnell<br />
bewegen, dass es unangenehm wird. Das kann eigentlich nur<br />
auf wirklich langgezogenen und geraden Abfahrten<br />
passieren. Und selbst dann ist es günstiger, immer noch<br />
leicht weiterzutreten. Nur so kannst du die Milchsäure<br />
aus der Muskulatur herausspülen, um nachher keine<br />
steifen Beine zu bekommen.<br />
Nimm eine möglichst aerodynamische Position<br />
ein. Solltest du das Gefühl haben, demnächst<br />
bremsen zu müssen, setz die Hände auf die<br />
Bremsabdeckungen, so kannst du wenn nötig im<br />
Handumdrehen reagieren. Die Arme sollten<br />
auch in dieser Position weiter gebeugt bleiben,<br />
sodass der Oberkörper weit unten in einer<br />
stromlinienförmigen Haltung bleibt.<br />
Hände<br />
4<br />
Beine<br />
Wenn möglich immer locker weitertreten.<br />
Wird die Abfahrt zu holprig, um<br />
sitzenzubleiben, leicht aus dem Sattel<br />
gehen, um mit den Beinen Stöße und<br />
Unebenheiten aufzufangen.<br />
2<br />
Besteht die Wahrscheinlichkeit, dass du<br />
irgendwann das Tempo schnell drosseln<br />
musst? Dann setz die Hände auf die<br />
Bremsabdeckungen.<br />
UNSER<br />
EXPERTE<br />
Mat Brett<br />
SO IST ES RICHTIG<br />
1 Augen<br />
Den Blick auf die Straße richten und möglichst<br />
vorausschauend fahren, um den Weg<br />
abzuscannen. Dann sinkt die Gefahr, irgendwann<br />
unerwartet bremsen zu müssen. Achte auch<br />
darauf, wie sich die anderen Fahrer verhalten.<br />
ABFAHRTEN<br />
Mat Brett ist Radfahrer, Triathlet und ehemaliger Redakteur<br />
der Magazine „Cycling Plus“ und „<strong>Triathlon</strong> Plus“.<br />
3<br />
Arme<br />
Die Arme gebeugt halten, um Stöße<br />
abzufedern und die Angriffsfläche an<br />
Kopf und Oberkörper für den Fahrtwind zu<br />
reduzieren.<br />
Foto: ©James Lampard<br />
5<br />
Kurbeln<br />
Wenn du mit dem Treten aufhören musst,<br />
die Kurbeln aufeinander ausrichten und<br />
beide Beine beugen.<br />
„TRITT LEICHT WEITER, UM DIE<br />
MILCHSÄURE AUS DER MUSKULATUR<br />
HERAUSZUSPÜLEN UND NACHHER<br />
KEINE STEIFEN BEINE ZU BEKOMMEN.“<br />
Schnelle Tipps für die Abfahrt<br />
Wenn du bergab vor einer Kurve das Tempo stark drosseln<br />
1 musst, schalte noch vor dem Bremsen in einen leichteren<br />
Gang herunter.<br />
Feuchte Abfahrten sind oft furchtbar rutschig, vor allem in<br />
2 den Kurven. Geh es an diesen Stellen besonders vorsichtig<br />
und langsam an. Vergiss außerdem nicht: Feuchte Bremsen<br />
brauchen länger, um zu greifen.<br />
Ein Profitipp: Wenn du nur minimal das Tempo reduzieren<br />
3 willst, kannst du dich auch einfach nur ein Stück aufrichten,<br />
um dem Wind etwas mehr Angriffsfläche zu bieten.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 61
RADFAHREN<br />
Vor der Kurve<br />
Wenn du bremsen musst, solltest du<br />
das bereits vor der Kurve machen.<br />
Drossle die Geschwindigkeit sachte,<br />
um trotzdem noch genug Tempo in<br />
die Ausfahrt mitzunehmen. Setz die<br />
Vorderbremse wohl dosiert ein. Verwende<br />
die Hinterbremse, wenn du schneller und<br />
stärker bremsen willst. Schalte schon<br />
vor der Kurve in den Gang, den du bei der<br />
Ausfahrt verwenden möchtest.<br />
MIT ZUG<br />
DURCH DIE KURVE<br />
MIT DER RICHTIGEN TECHNIK GEWINNST DU IN<br />
DEN KEHREN WERTVOLLE SEKUNDEN.<br />
In der Kurve<br />
Beim Hineinfahren mit dem Treten aufhören.<br />
Den Körper und das Rad neigen, um den Lenker<br />
möglichst wenig bewegen zu müssen. Das innere<br />
Pedal weit nach oben führen, sodass es nicht<br />
auf der Straße aufschleifen kann. Den Großteil<br />
des Gewichts aufs äußere Pedal verlagern.<br />
Normalerweise sind die Bremsen in der Kurve<br />
tabu. Behalte trotzdem die Hände über den<br />
Bremshebeln – nur für den Fall. Den Oberkörper<br />
möglichst tief halten, um die Straßenlage zu<br />
stabilisieren. Den Blick auf den Ausfahrtpunkt<br />
richten.<br />
UNSER<br />
EXPERTE<br />
Mat Brett<br />
Mat Brett ist Triathlet und ehemaliger<br />
Redakteur der Magazine „Cycling Plus“<br />
und „<strong>Triathlon</strong> Plus“.<br />
In den meisten Kurven kannst<br />
du einfach weitertreten. Wenn<br />
es aber enger wird, musst du<br />
die Pedale ruhen lassen und<br />
vielleicht sogar ein wenig<br />
bremsen. In solchen Situationen ist eine<br />
gute Kurventechnik Gold wert. Je mehr<br />
Tempo du mit in die nächste Gerade<br />
hinüberretten kannst, umso besser wirst<br />
du im Sattel insgesamt abschneiden.<br />
Und das Beste daran: Das Ganze kostet<br />
dich keine zusätzliche Energie. Folge<br />
unseren einfachen Ratschlägen und<br />
übe die Techniken im Training, um zum<br />
Kurvenexperten zu werden. Achte<br />
immer auf den Verkehr und scher<br />
nicht aus, wenn andere Fahrzeuge in<br />
der Nähe sind. Diese Regel gilt nicht<br />
nur für so scharfe Kurven wie die in<br />
der Abbildung. Du solltest dich auch in<br />
allen anderen Schleifen daran halten,<br />
die so stark sind, dass du die Bremsen<br />
brauchst und mit dem Treten aufhören<br />
musst. Vergiss außerdem nicht, sowohl<br />
Links- als auch Rechtskurven zu üben.<br />
Sonst bekommst du am Wettkampftag<br />
ein Problem.<br />
62 | AB ZUM TRIATHLON
KURVENFAHRT<br />
PROFITIPP<br />
„Die beste Methode, um das Kurvenfahren<br />
zu lernen: Geh mit Leuten auf die Piste, die<br />
besser sind als du und kopiere ihre Aktionen.<br />
Wenn du etwas besser bist, könnt ihr auf<br />
einer kurvigen Abfahrt eine Verfolgungsjagd<br />
starten. Wechselt euch dabei an der Spitze ab.<br />
Ich persönlich lasse mich auch gern bei<br />
Gruppenfahrten in kurvigen Abschnitten<br />
absichtlich zurückfallen. Danach versuche ich,<br />
wieder aufzuholen.“<br />
LEANDA CAVE, Profi-Triathletin<br />
Ausfahrt<br />
Rad und Körper mit einer flüssigen<br />
Bewegung wieder in die Senkrechte<br />
bringen. Die Unterarme zurück auf den<br />
<strong>Triathlon</strong>lenker setzen (falls du einen<br />
verwendest). Wenn keine Gefahr mehr<br />
besteht, dass die Pedale aufschleifen,<br />
kräftig in die Pedale treten, um wieder in<br />
den Rhythmus zu kommen. Das wird dir<br />
umso leichter fallen, je mehr Schwung du<br />
aus der Kurve mitbringst.<br />
IDEALLINIE<br />
1 Die Standardlinie<br />
2<br />
Die Position am rechten Straßenrand<br />
ist in einer Rechtskurve die kürzeste<br />
Strecke und die einzige Option, wenn es<br />
Verkehr gibt. Allerdings ist dies auch die<br />
engste Linie. Das heißt, du musst unter<br />
Umständen mit dem Treten aufhören,<br />
abbremsen und danach ordentlich in die<br />
Pedale treten, um wieder auf Touren zu<br />
kommen. Im Rennen ist dies also nicht die<br />
Ideallösung.<br />
Die Rennlinie<br />
In engen Kurven ist es oft am besten, die eigene Fahrbahnseite<br />
voll auszunutzen. (Wenn die Straße gesperrt ist, kannst du<br />
natürlich die gesamte Fahrbahn verwenden.) Die Kurve ist dann<br />
nicht mehr so eng und du musst weniger bremsen. So kannst<br />
du mehr Tempo in die nächste Gerade mitnehmen. Scher beim<br />
Einfahren weit und steuere dann auf den Scheitelpunkt am<br />
rechten Straßenrand zu. Beim Ausfahren wieder weit nach<br />
außen driften, um den Kurvenbogen in die Länge zu ziehen und<br />
zu glätten. Nutze diese Linie nur, wenn du hundertprozentig<br />
sicher bist, dass nichts passieren kann. Wenn die Straße nicht<br />
gesperrt ist, darfst du auf keinen Fall weiter als bis zur Mittellinie<br />
ausscheren. Bleib in Linkskurven noch weiter auf deiner Seite,<br />
um dich am Scheitelpunkt mit dem Kopf nicht hinüber auf die<br />
andere Fahrbahnseite zu lehnen.<br />
Foto Nigel Farrow<br />
AB ZUM TRIATHLON | 63
RADFAHREN<br />
SICHER IN DER GRUPPE<br />
KURZER RATGEBER ZUM INTENSIVEN UND<br />
SICHEREN TRAINING MIT FREUNDEN<br />
UNSER<br />
EXPERTE<br />
Eamonn Deane<br />
Deane ist zweimaliger britischer<br />
Champion. Daneben hat er sich auch<br />
für die Ironman-WM qualifiziert.<br />
Illustrationen Phil Nicodemi<br />
Die Fahrradkolonnen auf der Tour de France sehen<br />
spektakulär aus. Die Räder der Fahrer sind im<br />
Pulk jeweils nur wenige Millimeter voneinander<br />
entfernt. Sicher hast du auch Bilder von Ausreißern<br />
im Kopf, die versuchen, sich von der Gruppe<br />
abzusetzen. Was bei den Profis so spielerisch leicht aussieht,<br />
erfordert eine Menge Übung.<br />
Bei vielen Hobbyrennen gilt Windschattenverbot. Das heißt,<br />
es muss ein Abstand von meist zehn Metern zum Vordermann<br />
eingehalten werden.<br />
Das heißt aber nicht, dass du das Prinzip beim Training nicht<br />
nutzen kannst. Wenn du mit Freunden unterwegs bist, hast du<br />
aufgrund der Straßen- und Verkehrsbedingungen sogar oft gar<br />
keine andere Wahl, als nah zum Vordermann aufzuschließen.<br />
Durch den Windschatten kann der nachfolgende Fahrer<br />
15 Prozent seiner Energie sparen. Es ist also sehr sinnvoll,<br />
diese Technik zu beherrschen. Ein dreistündiger Ausritt kann<br />
schließlich ziemlich schlauchen und der Gegenwind kann<br />
einem den Spaß ganz schön vermiesen. Wenn du die Technik,<br />
beherrschst, kannst du als Frontmann erst richtig in die Pedale<br />
treten. Danach kannst du dich zurückfallen lassen, um dich zu<br />
erholen. Jemand anders übernimmt dann die Führungsposition.<br />
Ein solches Training erlaubt es dir, ordentlich Tempo zu machen<br />
und Ausdauer aufzubauen. Und zwar ohne dem Risiko<br />
muskulärer Schäden, wie es bei Solotouren besteht.<br />
Wenn du es nicht gewohnt bist, hast du unter Umständen<br />
etwas Angst davor, zu nahe aufzufahren. Mit zunehmender<br />
Erfahrung wirst du aber schneller und müheloser fahren.<br />
Dein Training wird dadurch produktiver. Verinnerliche zuerst<br />
die Technik, bevor du Tempo machst. Das Prinzip ist immer<br />
dasselbe, ob es sich nun um zwei oder zwölf Fahrer handelt.<br />
Die Trainingspartner fahren hintereinander und<br />
nehmen an Fahrt auf. Wenn die Gruppe gut im Rollen ist,<br />
schert der Frontmann auf eine Seite aus. Dann lässt er alle<br />
anderen Fahrer an sich vorbeiziehen, um sich am Ende als<br />
Schlussmann in die Kolonne einzuordnen. In größeren<br />
Gruppen sind die Phasen an der Spitze kürzer. Es genügt, ein<br />
paar Sekunden lang vorne zu bleiben. Je kleiner die Gruppe,<br />
64 | AB ZUM TRIATHLON
GRUPPENFAHREN<br />
umso länger musst du vorne durchhalten. Fahr rund und<br />
gleichmäßig und versuch, die Lücke vor dir so klein wie<br />
möglich zu halten. Zunächst wirst du instinktiv den Abstand<br />
vergrößern. Mit wachsendem Selbstvertrauen wirst du aber<br />
immer mehr aufschließen.<br />
Dein Vorderrad sollte allerdings nie das Hinterrad deines<br />
Vordermanns überlappen. Halte das Tempo auf konstantem<br />
Niveau. Unnötige Bremsmanöver oder plötzliche<br />
Richtungswechsel sind tabu. Damit kannst du deine<br />
Kollegen nämlich böse überraschen. Versuch, plötzliche<br />
Tempoänderungen bergauf und bergab zu vermeiden,<br />
sonst sind die anderen Fahrer gezwungen, zu bremsen oder<br />
Lücken zu schließen.<br />
Beschleunige nicht zu stark, wenn du die Führung<br />
übernimmst, so bringst du die Gruppe leicht aus dem<br />
Rhythmus. Der Fahrer, der sich zurückfallen lässt, muss<br />
dann beispielsweise den anderen hinterhersprinten. Das<br />
Ziel besteht darin, zusammen ein gleichbleibendes Tempo<br />
vorzulegen. Auch, wenn die Mitglieder der Gruppe dafür<br />
aufgrund größerer Widerstände durch Wind oder Berge<br />
stärker in die Pedale treten müssen.<br />
Bei Seitenwind ist es am besten, sich möglichst breit<br />
auf der Straße zu verteilen und kaskadenförmig versetzt<br />
nebeneinander zu fahren. Bei dieser Windstaffel genießt<br />
jeder Fahrer den Windschutz seines Vordermanns. In<br />
großen Gruppen ist diese aufgefächerte Formation nur auf<br />
gesperrten Straßen wirklich möglich. Mit kleinen Teams lässt<br />
sie sich aber auch so trainieren.<br />
Die Fahrer sollten sich gegenseitig durch Zeichen<br />
und Zurufen vor Gefahren warnen. In der engen Gruppe<br />
ist es nicht immer leicht, Hindernisse rechtzeitig zu<br />
erkennen. Einige praktische Handzeichen findest du im<br />
nebenstehenden Kasten.<br />
ZEICHENSPRACHE IM SATTEL<br />
In der Gruppe sind Warnhinweise für die anderen Mitglieder Gold wert. Schließlich haben die nachfolgenden Fahrer<br />
weniger Zeit, auf Gefahren oder wechselnde Straßenverhältnisse zu reagieren. Eine gute Kommunikation ist das A<br />
und O in der Kolonne. Der nachfolgende Fahrer reagiert immer aufs Hinterrad seines Vordermanns. Das kann eine<br />
Art Dominoeffekt auslösen. Daher trägt vor allem der vorderste Fahrer eine große Verantwortung.<br />
Zeichen zum Überholen Manche finden es am<br />
Hinterrad 2 des Vordermanns so schön, dass sie glatt<br />
den Führungswechsel vergessen. Lass in dem Fall<br />
den Unterarm kreisen, um den Fahrer hinter dir<br />
durchzuwinken. Eine elegantere Variante besteht<br />
darin, den Ellbogen wiederholt seitlich<br />
herauszustrecken.<br />
Zeichen für<br />
1 Schlaglöcher<br />
Schlaglöcher können den<br />
Schlauch, den Reifen, die<br />
Felgen sowie die Speichen<br />
beschädigen und zu Stürzen<br />
führen. Der vorderste Fahrer<br />
sollte daher seine Hinterleute<br />
sowohl durch Zurufen als<br />
auch durch ein Handzeichen<br />
auf die Gefahr aufmerksam<br />
machen. Dafür einfach mit<br />
der Hand auf die jeweilige<br />
Seite zeigen, auf der sich der<br />
Straßenschaden befindet.<br />
FACHJARGON<br />
Nützliche Ausdrücke fürs Fahren in der Gruppe<br />
Antritt Anziehen des Tempos vor dem Führungswechsel.<br />
Wichtig: Nur der aktuelle Frontmann sollte vor dem<br />
Ausscheren antreten. Der nachfolgende Fahrer muss das<br />
Tempo konstant halten. Andernfalls bringt er unnötig Unruhe<br />
in die Gruppe.<br />
Belgischer Kreisel Eine Form des Fahrens im Windschatten, bei<br />
der ständig durchgewechselt wird. Das Ganze sieht von oben<br />
aus wie ein langgezogenes schräg gegen die Windrichtung<br />
versetztes Oval, das sich vorwärts bewegt und in dem<br />
laufend die Positionen im oder gegen den Uhrzeigersinn<br />
getauscht werden.<br />
Fahren auf der Windkante Kommt der Gegenwind schräg von vorn,<br />
fährt die Gruppe seitlich versetzt. Das geht natürlich nur bis<br />
zum Straßenrand. Die Fahrer dahinter müssen sich in einer<br />
Linie aufreihen. Sie „stehen im Wind“, haben also keinen<br />
Windschutz durch den Vordermann. Mit anderen Worten: Sie<br />
fahren auf der Windkante.<br />
Fahren in der Doppelreihe Bei dieser Formation bewegen sich zwei<br />
Reihen genau nebeneinander fort. Es wird nicht versetzt<br />
gefahren. Zum Wechsel schert der linke Fahrer nach links<br />
und der rechte nach rechts aus. Wichtig ist dabei, dass die<br />
Gruppe beim Wechsel breiter wird.<br />
Hinterradfahren Ein weiterer Begriff fürs Fahren im Windschatten.<br />
Hinterradlutscher Wenn ein Fahrer immer nur im Windschatten<br />
mitfährt, aber nie die Arbeit an der Spitze übernimmt.<br />
Windkante Die Windkante bezeichnet starken Seitenwind. Im<br />
Profirennsport wird die Windkante auch taktisch genutzt, um<br />
ein Feld auseinanderzureißen.<br />
Windstaffel Eine einfache Form des Gruppenfahrens, die ist<br />
häufig im Breitensport genutzt wird. Die Radler fahren<br />
seitlich versetzt, um in den Genuss des Windschattens zu<br />
kommen.<br />
Zeichen zum<br />
3 Abbremsen<br />
Ob Querstraße, Ampel,<br />
Fußgänger oder<br />
Bahnübergang: Der erste<br />
Fahrer muss seine Gruppe<br />
rechtzeitig warnen, wenn er<br />
vorhat, anzuhalten. Dafür<br />
empfiehlt sich ein lautes<br />
„Stop“ oder „Halt“. Wenn du<br />
dazu noch den Arm seitlich<br />
nach außen streckst und eine<br />
dämpfende Handbewegung<br />
ausführst, sind keine Fragen<br />
mehr offen.<br />
Zeichen für geparkte Autos Die Mitglieder der Gruppe sollten sich<br />
4 gegenseitig vor Hindernissen warnen. Das gilt vor allem für geparkte<br />
Autos, aber auch für Baustellen und langsamere Fahrer. Dafür als Frontmann<br />
einfach den rechten Arm hinter den Rücken nehmen und entweder mit der Hand<br />
oder mit den Daumen nach links winken beziehungsweise deuten. (Bei Gefahren<br />
auf der linken Seite das Signal mit Links geben.)<br />
AB ZUM TRIATHLON | 65
RADFAHREN<br />
Foto www.robertsmithphotography.co.uk<br />
ZEIT-ERSPARNIS<br />
OHNE TEURES EQUIPMENT SCHNELLER INS ZIEL<br />
66 | AB ZUM TRIATHLON
TEMPOTIPPS<br />
UNSER<br />
EXPERTE<br />
Phil Mosley<br />
Phil Mosley ist Leistungssportler, Triathlet und Trainer<br />
mit einem Abschluss in Sporttherapie. Er war 2012<br />
Duathlon-Champion im Hobbybereich.<br />
Das Radfahren kann ein teures Pflaster<br />
sein. Wattmesser, Aerohelme und tiefe<br />
Carbonreifen können allesamt helfen,<br />
bessere Zeiten zu erzielen. Allerdings<br />
musst du dafür finanziell ganz schön<br />
bluten. Leg nicht noch mehr hart verdientes Bargeld<br />
auf die Ladentheke. Sieh dir stattdessen diese<br />
günstigen Alternativen an, die du für einen Apfel und<br />
ein Ei umsetzen kannst:<br />
UNTERWEGS MEHR ESSEN<br />
1Bei einer dreistündigen Fahrt verbrennst du je nach<br />
Körpergewicht und Anstrengung um die 2.300 Kalorien.<br />
Das entspricht der Zufuhr, die die meisten Menschen an<br />
einem durchschnittlichen Tag benötigen. Es ist also<br />
wichtig, Treibstoff nachzuschieben, um das<br />
Energieniveau konstant zu halten.<br />
Dr Kevin Currell ist Direktor für Sporternährung am<br />
English Institute of Sport. Sein Ratschlag lautet: „Nimm<br />
auf langen Touren 60 Gramm Kohlenhydrate pro Stunde<br />
zu dir. Betrachte das Ganze als Snack-Tour. Es ist dabei<br />
nicht wichtig, woher die Kohlenhydrate stammen. Du<br />
kannst Drinks, Gels oder belegte Brötchen verwenden.<br />
Zwei oder drei Energiegels entsprechen je nach Größe<br />
60 Gramm Kohlenhydraten.“<br />
Versuch nicht, mit einem leeren Tank an einem<br />
langgezogenen, steilen Anstieg an deinen Kollegen<br />
vorbeizuziehen.<br />
DIE OBERSCHENKEL<br />
2 TRAINIEREN<br />
Forschungen an der University of Copenhagen haben<br />
gezeigt: Die Ausdauer und die Wattleistung beim<br />
Radfahren lassen sich durchs Krafttraining merklich<br />
steigern. Bei den Untersuchungen mussten sich<br />
Leistungssportler einem 16-wöchigen schweren<br />
Krafttraining unterziehen. Die Wattleistung beim<br />
45-minütigen Zeitfahren verbesserte sich dadurch um<br />
acht Prozent, wenn die Probanden das Krafttraining<br />
mit dem Radfahren kombinierten. Die Kontrollgruppe<br />
trainierte nur auf dem Rad.<br />
Du machst dir Sorgen darüber, dass dir das<br />
Krafttraining große und schwere Muskeln beschert?<br />
Die Angst ist unbegründet. Die dänischen Forscher<br />
wiesen darauf hin, dass das 16-wöchige Krafttraining<br />
zwar zu erhöhten Spitzenleistungen und größeren<br />
Muskelfasern führte. Körpergewicht und Beinumfang<br />
der Athleten blieben jedoch unverändert.<br />
MIT BESSEREN SPORTLERN<br />
3 FAHREN<br />
Das Radfahren ist nie verschwendete Zeit. Doch<br />
einmal pro Woche solltest du dich im Frühling und<br />
Sommer richtig fordern. Dafür kannst du<br />
beispielsweise mit Leuten fahren, die etwas<br />
schneller sind als du selbst. Das wird nicht immer<br />
Spaß machen. Zwischendurch wirst du es hassen,<br />
immer wieder abgehängt zu werden. Wichtig ist nur,<br />
sich dadurch nicht demotivieren zu lassen. Mit dem<br />
nötigen Elan und der entsprechenden Willenskraft<br />
wirst du es schaffen, durchzuhalten und jede Woche<br />
wieder beim Training aufzutauchen. So kommst du<br />
jedes Mal ein Stück weiter, bevor du schlapp machst.<br />
Dass du immer der Langsamste in der Gruppe bist,<br />
wirst du am Wettkampftag schnell vergessen haben,<br />
wenn du mit einer neuen Bestleistung ins Ziel<br />
kommst.<br />
FÜR ABWECHSLUNG<br />
4 SORGEN<br />
Es gibt viele verschiedene Methoden, um an seiner<br />
VO2 max, der Laktatschwelle oder anderen<br />
Aspekten zu arbeiten. Aber oft ist es so, dass sich ein<br />
Sportler irgendwann auf eine kleine Übungsauswahl<br />
beschränkt, die er Woche für Woche immer wieder<br />
auf die gleiche Art abarbeitet. Solche Routinen sind<br />
zwar durchaus hilfreich, wenn du aber frischen Wind<br />
ins Training bringen willst, solltest du auch einmal<br />
komplett neue Wege einschlagen. Ein Trainer kann<br />
dir dabei sehr weiterhelfen. Er wird viele Ideen parat<br />
haben, an die du zuvor noch nie gedacht hast. Wenn<br />
du dir keinen Coach leisten kannst, nutze die große<br />
Auswahl an Trainingsbüchern, Magazinen und<br />
Online-Ressourcen. Dort findest du eine große<br />
Palette an Vorschlägen, die du ausprobieren kannst.<br />
KILOMETER MACHEN<br />
5 Die Gesamtdistanz, die du jede Woche auf dem<br />
Rad zurücklegst, steht im direkten Zusammenhang<br />
mit deinem Tempo und <strong>Fitness</strong>niveau. Sicher kannst<br />
du auch mit relativ wenig Training Großes erreichen.<br />
Ein ganzes Stück besser wirst du aber auf jeden Fall<br />
dann, wenn du mehr fährst. Nicht umsonst legen die<br />
besten Radler der Welt um die 800 Kilometer pro<br />
Woche zurück. Das ist natürlich mehr, als ein<br />
Hobbysportler im Terminkalender unterbringen<br />
kann. Doch das Prinzip ist klar.<br />
Die Herausforderung besteht darin, bei den ganzen<br />
familiären, beruflichen und zahllosen anderen<br />
Verpflichtungen noch die Zeit für den Sport zu finden.<br />
Ob du nun ganz früh aufstehst, beim Fernsehen<br />
gleichzeitig auf dem Rollentrainer Kilometer machst<br />
oder andere Aktivitäten zurückschraubst – Luft nach<br />
oben ist immer.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 67
RADFAHREN<br />
ZURÜCK IM RENNEN<br />
LASS DIR VON EINEM KAPUTTEN REIFEN NICHT DAS GANZE RENNEN<br />
VERDERBEN. BLEIB EINFACH GANZ RUHIG UND PACK DAS FLICKWERKZEUG<br />
AUS. DANN BIST DU IM NU WIEDER IN DER SPUR.<br />
Fotos <strong>Triathlon</strong>.org/ Spomedis/ ITU<br />
UNSER<br />
EXPERTE<br />
Eamonn Deane<br />
Unser Fachmann ist zweimaliger britischer Champion<br />
im Zeitfahren und ehemaliger Teilnehmer der<br />
Ironman-Weltmeisterschaft.<br />
Irgendwann hat jeder Radler einmal einen Platten.<br />
Im Training ist der Plattfuß eine nervige<br />
Unterbrechung. Doch im Wettkampf steht und fällt<br />
das ganze Rennen mit dem Zustand der Reifen. Jetzt<br />
ist es nur leider nicht so, dass sich Reifenpannen<br />
vorhersagen lassen. Du kannst das ganze Jahr über<br />
pannenfrei durch die Weltgeschichte fahren und dann bei<br />
ein- und derselben Tour gleich zweimal Pech haben.<br />
Ein Platten kostet Zeit. Lass dir davon aber nicht das<br />
ganze Rennen kaputtmachen. Und denk dran: Je weiter die<br />
Distanz, umso weniger fällt die Unterbrechung ins Gewicht.<br />
Wenn du abgeklärt handelst und weißt, wo du hinpacken<br />
musst, sitzt du im Handumdrehen wieder fest im Sattel.<br />
Das Reifenflicken ist normalerweise keine so<br />
komplizierte Angelegenheit. Doch wenn du mit dem Kopf<br />
gerade voll beim Rennen bist, kann es sein, dass du zunächst<br />
keinen klaren Gedanken fassen kannst. Umso wichtiger ist<br />
es, die Handgriffe aus dem Effeff zu beherrschen. Die<br />
meisten Sportler eignen sich das entsprechende Know-how<br />
auf Trainingsfahrten an, wo sie am Straßenrand<br />
gelegentliche Reifenpannen beheben müssen. Noch<br />
leichter ist es natürlich, den Schlauch zuhause in der Garage<br />
zu wechseln. Was natürlich absolut zu empfehlen ist, wenn<br />
du dir nicht sicher bist oder noch keinerlei Erfahrung mit dem<br />
Schlauchwechsel hast.<br />
Natürlich gibt es auch ein paar Punkte, die du beachten<br />
kannst, damit es gar nicht erst zur gefürchteten Panne<br />
kommt. Überprüf die Reifen regelmäßig auf kleine<br />
Steinchen, Dornen oder Glasscherben, die sich in der<br />
Lauffläche festgefahren haben. Diese Fremdkörper können<br />
auf Dauer durch den Mantel bis zum Schlauch vordringen.<br />
Kleine spitze Objekte im Mantel sind einer der häufigsten<br />
Gründe für den Plattfuß. Inspizier nach dem Waschen der<br />
Räder die Reifen. Entferne alle Steinchen und ähnlichen<br />
Fremdkörper. Überprüf dann den Luftdruck. Ist er zu niedrig,<br />
kann die Felge den Schlauch einklemmen.<br />
68 | AB ZUM TRIATHLON
REIFENREPARATUR<br />
SCHRITT FÜR SCHRITT<br />
REPARATUR-<br />
LEITFADEN<br />
Bleib im Rennen cool und folge dieser<br />
Anleitung. Der Reifenwechsel sollte in fünf<br />
Minuten erledigt sein. Je öfter du übst, umso<br />
schneller wirst du den Reifen bei Bedarf in<br />
der Wettkampfsituation reparieren können.<br />
NÖTIGES<br />
EQUIPMENT<br />
Satteltasche, Ersatzschlauch,<br />
Reifenheber, CO2 -Pumpe<br />
SCHRITT 1 Rad abbauen<br />
Geschätzte Zeit: 10 Sekunden<br />
Öffne den Schnellspanner an der Radnabe, indem du ihn vom<br />
Rad weg nach außen klappst. Nach ein paar Umdrehungen<br />
gegen den Uhrzeigersinn lässt sich das Rad aus den<br />
Ausfallenden herausnehmen. Unter Umständen musst du auch<br />
den Schnellspanner an den Bremsarmen öffnen. Bei manchen<br />
Gabeln ist ein Sicherungshaken angebracht. Hier ist es<br />
erforderlich, den Hebel vollständig zu lockern. Beim Anbringen<br />
eines Reifens immer darauf achten, dass sich der<br />
Schnellspannhebel nicht zu nahe an der Gabel befindet. Er lässt<br />
sich dann nämlich schwieriger öffnen.<br />
SCHRITT 2 Mantel abziehen<br />
Geschätzte Zeit: 1 Minute<br />
Darauf achten, dass im Schlauch keine Luft mehr ist. Dann das Ende<br />
eines Reifenhebers zwischen die Felge und den Reifen schieben.<br />
Anschließend den Plastikhebel nach unten drücken, um den Mantel<br />
über die Felge nach außen zu heben. Das Ende des Reifenhebers an<br />
einer Speiche einhaken. Diesen Schritt mit dem zweiten und dritten<br />
Reifenheber auf Höhe des jeweils nächsten Speichenlochs<br />
wiederholen. Unter Umständen genügen bereits zwei Reifenheber.<br />
Einen der Reifenheber wieder von der Speiche aushaken und damit<br />
an der Felge entlangfahren, um den Mantel auf einer Seite von der<br />
Felge abzuziehen.<br />
SCHRITT 3 Schlauch abziehen<br />
Geschätzte Zeit: 1 Minute<br />
Das Reifenventil durchs Loch schieben und den<br />
Schlauch vom Reifen nehmen bzw. aus dem Mantel<br />
herausziehen. Mit den Fingern vorsichtig über die<br />
Innenseite des Mantels fahren. Dabei versuchen, die<br />
Ursache des Plattens ausfindig zu machen. Damit<br />
ersparst du dir in den meisten Fällen einen<br />
zermürbenden zweiten Plattfuß nur wenige Minuten<br />
später.<br />
SCHRITT 4 Schlauch einsetzen<br />
Geschätzte Zeit: 1 Minute<br />
Überprüf vor dem Wettkampf, ob das Ventil deines<br />
Ersatzschlauchs lang genug für deine Reifen ist.<br />
Manche Reifen haben nämlich tiefere Felgen. Unter<br />
Umständen brauchst du hierfür Ventilverlängerungen<br />
oder einen Adapter. Den neuen Schlauch zunächst<br />
leicht aufpumpen – gerade so viel, dass er seine Form<br />
beibehält. Dann das Ventil durchs Loch im Rahmen<br />
schieben und den Schlauch auf der Felge in Position<br />
bringen.<br />
SCHRITT 5 Mantel aufziehen<br />
Geschätzte Zeit: 1 Minute<br />
An der Felge entlang den Mantel Stück für Stück wieder nach<br />
innen drücken. Auf Höhe des Ventillochs das Ventil etwas in den<br />
Reifen hineindrücken, damit der Schlauch an dieser Stelle nicht<br />
zwischen Mantel und Felge eingeklemmt wird. Die letzten paar<br />
Zentimeter sind die schwersten, vor allem in einer hektischen<br />
Rennsituation. Fahrradmechaniker empfehlen, mit den Händen<br />
fest über den Reifen zu streichen, um den Gummi in Richtung<br />
des noch vorstehenden Mantelabschnitts zu ziehen. Wenn du<br />
dabei Reifenheber verwendest, musst du gut aufpassen. Es<br />
passiert nämlich schnell, dass der Schlauch zwischen Mantel<br />
und Felge eingeklemmt wird.<br />
SCHRITT 6 Aufpumpen<br />
Geschätzte Zeit: 20 Sekunden<br />
Stell sicher, dass das Ventil offen ist. Dann das<br />
Mundstück der Pumpe aufs Ventil setzen und die<br />
Kartusche drehen, um sie zu öffnen. Nun strömt das<br />
Gas aus der Patrone in den Reifen. Manche CO2-<br />
Pumpen sind mit einer zusätzlichen Sicherung<br />
ausgestattet.<br />
SCHRITT 7 Rad montieren<br />
Geschätzte Zeit: 20 Sekunden<br />
Das Rad wieder in die Nabe setzen, ausrichten und den<br />
Schnellspanner festziehen. Darauf achten, dass die<br />
Bremsen nicht schleifen. Gegebenenfalls musst du<br />
auch den Schnellspanner wieder am Bremshebel<br />
befestigen.<br />
SCHLAUCHREIFEN<br />
TIPPS FÜR<br />
DEN NOTFALL<br />
Was ist zu tun, wenn ein Schlauchreifen<br />
im Rennen einen Platten hat?<br />
Beim Schlauchreifen ist der Mantel zu einer geschlossenen<br />
Hülle vernäht. Du brauchst also keinen Ersatzschlauch. Auch<br />
Reifenheber sind überflüssig. Der Schlauch ist nämlich mit<br />
Klebstoff oder Band an der Felge befestigt. Im aufgepumpten<br />
Zustand erhöht der Druck die Haftung am Reifen. Es ist also<br />
nicht nötig, neuen Klebstoff oder zusätzliches Band<br />
aufzubringen.<br />
Statt eines Schlauchs brauchst du hier einen Ersatzreifen.<br />
Im Falle einer Panne musst du den platten Reifen sauber von<br />
der Felge abziehen. Der Ersatzreifen sollte schon einmal im<br />
Einsatz gewesen sein. So ist sichergestellt, dass er<br />
dehnungsfähig genug ist und immer noch Reste von Kleber<br />
oder Klebeband daran haften. Den Reifen auf der Felge<br />
zentrieren und aufpumpen. Fertig.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 69
WOCHENENDTOUREN<br />
WOCHENEND-<br />
POWER<br />
FÜNF WOCHENENDFAHRTEN FÜR AUSDAUER,<br />
FAHRRADBEHERRSCHUNG UND FETTVERBRENNUNG<br />
UNSER<br />
EXPERTE<br />
Phil Mosley<br />
Phil Mosley ist als Trainer, geprüfter<br />
Sporttherapeut sowie Leistungssportler im<br />
Duathlon und <strong>Triathlon</strong> aktiv.<br />
Ein effektives Samstags- und<br />
Sonntagstraining ist Gold wert,<br />
wenn du deine Fähigkeiten auf<br />
dem Rad verbessern willst. Unter<br />
der Woche finden die meisten von<br />
uns die nötige Zeit, ein paar Runden zu<br />
schwimmen oder zu laufen. Sich aber zwei<br />
Stunden oder länger auf den Sattel zu<br />
schwingen, ist schon ein größeres Projekt. Der<br />
Beruf, die Familie und schlechtes Wetter – oft<br />
kommt alles zusammen, und das Training fällt<br />
flach.<br />
Meinen Athleten sage ich immer wieder: Es<br />
ist besser, am Wochenende richtig gut zu<br />
trainieren, als unter der Woche schnelle Alibi-<br />
Einheiten abzuspulen. Doch auch am<br />
Wochenende ist es natürlich nicht immer<br />
einfach, die Zeit für regelmäßige, lange<br />
Ausfahrten aufzubringen. Da hilft es nur,<br />
verschiedene Optionen in der Hinterhand zu<br />
haben. Hier ist eine Liste an Einheiten, die dich<br />
fitnesstechnisch weiterbringt, wenn dir der<br />
Alltag in den Weg kommt.<br />
EINHEIT 1<br />
TRAINING<br />
AN DER<br />
LAKTATSCHWELLE<br />
EINHEIT 2<br />
SPINNING-<br />
UNTERRICHT<br />
EINHEIT 3<br />
MOUNTAIN-<br />
BIKEN<br />
BESCHREIBUNG Zwei oder drei 15- bis 30-minütige Wiederholungen knapp unterhalb der Laktatschwelle (sprich: ein hartes Tempo, das auf längere Zeit durchzuhalten ist). Dazu ein<br />
Warm-up und ein Cool-down sowie 5 Minuten aktive Regeneration zwischen den Wiederholungen. NUTZEN Durch das Training an der Laktatschwelle verlängerst du die Zeitspanne<br />
bis zur Ermüdung, ohne dich im Training komplett zu verausgaben. PRO Du kannst das Training über die Wochen und Monate Stück für Stück aufbauen. Das Prinzip lässt sich gut auf<br />
<strong>Triathlon</strong>rennen übertragen. Viele Leistungssportler verwenden es. Die Einheit dauert nur 90 Minuten. KONTRA Es ist schwer, auf die Art in der Gruppe zu trainieren. Damit die<br />
Methode richtig funktioniert, ist eigentlich ein Watt- oder zumindest ein Pulsmesser erforderlich. Du brauchst ein gutes Gespür dafür, wann deine Lakatschwelle erreicht ist.<br />
EFFEKTIVITÄT<br />
BESCHREIBUNG Gruppenunterricht im <strong>Fitness</strong>center auf einem festen Trainingsrad. NUTZEN Die wiederholten hochintensiven Phasen können helfen, Kraft und<br />
Spitzengeschwindigkeit zu steigern. PRO Es handelt sich hierbei um vorgefertigte, strukturierte Einheiten inklusive Warm-up, Hauptsatz und Cool-down. Der Lehrer und die anderen<br />
Teilnehmer sorgen für Motivation. Das Training nimmt normalerweise nicht mehr als eine Stunde in Anspruch. KONTRA Es gibt keinen strukturierten Aufbau von Woche zu Woche<br />
oder Monat zu Monat. Du bekommst dabei kein Gefühl fürs Straßenrad. Die Qualität des Trainings hängt vom Lehrer ab.<br />
EFFEKTIVITÄT<br />
BESCHREIBUNG Zwei- oder dreistündige Touren im Gelände. NUTZEN Weiterentwicklung der Fettverbrennung und Fahrtechnik. PRO Selbstvertrauen für die Straße.<br />
Willkommene Abwechslung zum Straßenradfahren. Einfache Trainingsvariante, um warm zu bleiben. Du bewegst dich zwar langsamer fort, musst aber mehr Energie<br />
aufbringen. KONTRA Die Intensität kann stark schwanken. Das Risiko einer Reifenpanne ist größer.<br />
EFFEKTIVITÄT<br />
EINHEIT 4<br />
ROLLENTRAINER<br />
EINHEIT 5<br />
LANGE<br />
TOUREN<br />
BESCHREIBUNG Training auf einem feststehenden Rad. NUTZEN Möglichkeit, unabhängig vom Wetter sämtliche Trainingseinheiten zu absolvieren. PRO Das Bremsen fällt weg,<br />
weil es hier keine Querstraßen, Kurven oder Abfahrten gibt. Der Rollentrainer erlaubt es dir, dich auf deine Pedaltechnik zu konzentrieren. Hochwertigere Rollentrainer verfügen<br />
über eine Watt- und Tempomessung und sogar virtuelle Touren auf Basis realer Strecken. KONTRA Das Training kann ziemlich langweilig sein. Du bekommst dabei kein Gefühl fürs<br />
Fahren auf der echten Straße. Dir entgeht der soziale Aspekt des Sports.<br />
EFFEKTIVITÄT<br />
BESCHREIBUNG Zwei bis vier Stunden auf abgelegenen Straßen im Plaudertempo. NUTZEN Verbesserte Fähigkeit des Körpers, Fett als Treibstoff zu verwenden und dadurch<br />
gesteigerte Effektivität. PRO Eine einfache Alternative für Fahrten in der Gruppe. Radtouren erlauben es dir, neue Strecken zu erkunden. Weiterentwicklung von Ausdauer und<br />
Effektivität. KONTRA Zeitaufwändige Trainingsmethode. Fahrten alleine können langweilig sein. Abhängigkeit vom Wetter.<br />
EFFECTIVENESS:<br />
70 | AB ZUM TRIATHLON
TEMPO MACHER<br />
Text Nik Cook Foto Joby Sessions<br />
TEMPO MACHER<br />
WENN DICH DAS TRIATHLONFIEBER SO RICHTIG GEPACKT HAT, LOHNT ES SICH, EIN WENIG INS<br />
EQUIPMENT ZU INVESTIEREN. DIESE AUSRÜSTUNG VERLEIHT DIR FLÜGEL ...<br />
Geld allein macht nicht glücklich.<br />
Wenn du in gutes Zubehör<br />
investierst, kann es dir aber helfen,<br />
ein bisschen schneller zu werden.<br />
Beim <strong>Triathlon</strong> gilt dies vor allem für<br />
die Radetappe.<br />
Mit dem richtigen Equipment lassen sich<br />
bereits über die 40 Standardkilometer Minuten<br />
statt nur Sekunden gutmachen.<br />
Natürlich kannst du beim <strong>Triathlon</strong> auch sehr<br />
erfolgreich sein, ohne viel Geld auszugeben. Die<br />
größten Zeitersparnisse erreichst du immer noch<br />
durchs Training. Nichtsdestotrotz hat die Turbo-<br />
Ausrüstung schon etwas für sich: Der Klang eines<br />
Scheibenrads, das sich durch den Wind pflügt,<br />
das Fahrgefühl auf einem perfekt eingestellten<br />
<strong>Triathlon</strong>rad und das kribbelnde Gefühl, wenn<br />
das Paket mit der neuen Carbongabel geliefert<br />
wird.<br />
Beim <strong>Triathlon</strong> stehen Wissenschaft und<br />
Technik voll im Dienste der Geschwindigkeit. Die<br />
meisten Triathleten geben mit Stolz zu, süchtig<br />
nach den neusten Hightech-Bauteilen zu sein.<br />
Die Leute geben immer wieder gern Geld für<br />
neues und schnelleres Zubehör aus.<br />
Wenn du aber für Aeroteile und andere coole<br />
Teile das Konto plünderst, solltest du aber schon<br />
wissen: Welche Investitionen lohnen sich<br />
wirklich, und was ist reine Spielerei?<br />
AB ZUM TRIATHLON | 71
RADFAHREN<br />
EQUIPMENT<br />
Du hast ein bisschen Geld auf der<br />
hohen Kante? Hier sind die<br />
Ausrüstungsteile mit dem besten<br />
Preis-Tempo-Verhältnis. Die<br />
geschätzte Zeitersparnis bezieht sich<br />
jeweils auf 40 Kilometer Radfahren<br />
auf der Olympischen Distanz.<br />
ZEIT-<br />
ERSPARNIS:<br />
180 SEK.<br />
PREIS PRO<br />
SEKUNDE:<br />
70 Cent<br />
PROFIKÄUFE<br />
Eine kurze Internetrecherche wird dir zeigen, wie viel Zeit<br />
und Geld in die Forschung nach schnellerem<br />
Bike-Equipment gesteckt wird. Das ganze Feld kann<br />
einen Neueinsteiger schnell überfordern und verwirren.<br />
Damit du dich bei dem ganzen Fachchinesisch trotzdem<br />
noch zurechtfindest, haben wir zwei Experten zurate<br />
gezogen.<br />
Kraig Willett ist ein amerikanischer Radfahrer und<br />
früherer Leistungssportler. Er ist der Betreiber der<br />
Website BikeTechReview.com, die sich mit technischen<br />
TRIATHLONLENKER<br />
(ETWA 125 €)<br />
Beim <strong>Triathlon</strong> gehört der Aeorolenker fast schon zum<br />
guten Ton. Überprüf deine Haltung mit den Händen an<br />
der Stange. Ein falsch angebrachter Lenker kann dich<br />
wertvolle Sekunden und Minuten kosten. Beim<br />
Straßenrad ist die Fahrposition relativ relaxt. Wenn du da<br />
einfach einen Aerolenker anbringst, kann das<br />
körperliche Beschwerden nach sich ziehen.<br />
Es ist sogar möglich, dass der Leistungsumsatz durch<br />
eine zu gestreckte Haltung sinkt. Bei kürzeren<br />
<strong>Triathlon</strong>lenkern ist dieses Risiko geringer. Allerdings<br />
sind diese Varianten auch weniger effektiv, was die<br />
Leistungssteigerung angeht. Die zweite Option wäre,<br />
sich zusätzlich eine nach vorn geneigte Sattelstütze zu<br />
kaufen, welche die Fahrposition nach vorn verschiebt.<br />
Mit einer Lenker-Vorbau-Einheit kannst du weitere<br />
Sekunden gewinnen. Eine solche Anschaffung ist<br />
aber eher im Zuge einer allgemeinen Optimierung<br />
von Fahrrad oder Rahmen sinnvoll. Vergiss<br />
außerdem nicht: An sehr hügeligen oder technisch<br />
besonders anspruchsvollen Strecken fallen die<br />
Vorteile der Aerodynamik weniger ins Gewicht. Hier<br />
gilt es abzuwägen, was mehr bringt: der <strong>Triathlon</strong>lenker<br />
oder die Möglichkeit, auch beim Fahren im Stand noch<br />
schalten zu können.<br />
Beurteilungen von Bauteilen beschäftigt. Außerdem hat<br />
er bereits am Ironman teilgenommen. Daneben hat er im<br />
Windtunnel von San Diego (lswt.com) über 100 Sportlern<br />
geholfen, ihre Fahrposition zu verbessern. Dazu zählen<br />
Leistungssportler aus dem <strong>Triathlon</strong>sport, Profifahrer des<br />
Weltradsportverbands, erfolgreiche Tour-de-France-<br />
Fahrer, die auf dem Podest gelandet sind, sowie<br />
Weltmeister und olympische Champions. Kraig<br />
beaufsichtigt seit über einem Jahrzehnt im Radsport<br />
Testfahrten im Windtunnel. Sein Antrieb ist der Wunsch,<br />
ZEIT-<br />
ERSPARNIS:<br />
60 SEK.<br />
PREIS PRO<br />
SEKUNDE:<br />
26 €<br />
AERODYNAMISCHE RÄDER MIT TIEFEN FELGEN<br />
(AB ETWA 1.500 €)<br />
Wir haben die Aeoromodelle mit normalen Reifen-<br />
Speichen-Konfigurationen verglichen. Eine der<br />
beliebtesten und effektivsten Verbesserungen<br />
sind Räder mit tiefen Felgen. Die tieferen und<br />
profilierten Felgen teilen die Luft effektiver als<br />
Standardreifen. Durch die eingeschränkte Zahl<br />
und Länge der Speichen entstehen auch weniger<br />
Luftwirbel. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit groß,<br />
dass die neuen Reifen leichter sind als die alten.<br />
Da das Rotationsgewicht hinter der Aerodynamik<br />
gleich an zweiter Stelle kommt, sollte dadurch auch<br />
das Tempo steigen. Solche Reifen weisen zudem<br />
eine größere seitliche Stabilität auf. Dies schlägt sich<br />
in einer verbesserten Beschleunigung, leichteren<br />
Manövrierbarkeit und geringeren Energieverlusten<br />
aufgrund von Verwindungen nieder. Je nach Profil<br />
lassen sich einige tiefe Felgen außerdem bei<br />
starkem Wind sehr gut fahren. Aerodynamische<br />
Räder haben also viele Vorteile auf einmal.<br />
den Leuten zu optimalen Leistungen im Sattel zu<br />
verhelfen.<br />
Unser zweiter Experte ist Marc Laithwaite von der<br />
Ausdauertraining-Beratungsseite The Endurance Coach<br />
(www.theendurancecoach.com). Daneben ist der<br />
Sportwissenschaftler beim britischen <strong>Triathlon</strong>verband,<br />
beim britischen Leichtathletikverband und im britischen<br />
Verband der Radtrainer als Trainer der Stufe drei<br />
anerkannt. Marc fährt außerdem Rad auf<br />
Wettkampfniveau und betrachtet sich als Allroundsportler.<br />
72 | AB ZUM TRIATHLON
TEMPO MACHER<br />
AEROHELM<br />
(ETWA 190 €)<br />
Beim normalen Helm sorgen Belüftungskanäle für<br />
die nötige Abkühlung am Kopf. Das erzeugt<br />
Turbulenzen und Widerstände. Was natürlich<br />
ungünstig ist, wenn du beim <strong>Triathlon</strong> möglichst<br />
windschnittig über die Straßen brausen willst.<br />
Neben den Armen und Schultern bietet der Kopf der<br />
Luft die größte Angriffsfläche. Umso wichtiger ist<br />
es, dass der Helm schön stromlinienförmig ist.<br />
Aerohelme haben keine Lüftungskanäle. Das<br />
tropfenförmige Design erlaubt es der Luft<br />
außerdem, ganz geschmeidig um den Herrn<br />
herumzuströmen. Dadurch sinkt der Widerstand,<br />
was sich positiv auf die Zeit auswirkt. Um das<br />
Maximum aus dem Helm herauszuholen, musst du<br />
den Kopf jedoch ganz gerade halten und nach vorn<br />
blicken, damit er hinten schön abschließt. Sobald du<br />
den Kopf drehst oder nach unten schaust, ist die<br />
aerodynamische Wirkung dahin. Bei höheren<br />
Temperaturen kann ein solcher Helm auch zur<br />
schnelleren Ermüdung führen.<br />
ZEIT-<br />
ERSPARNIS:<br />
60 SEK.<br />
PREIS PRO<br />
SEKUNDE:<br />
3 €<br />
ZEITFAHRRAHMEN<br />
(AB ETWA 2.000 €)<br />
Preislich gibt es bei diesen Rahmen nach oben<br />
praktisch keine Grenzen. Solche Rahmen sind so<br />
gestaltet, dass sie die größtmögliche Aerodynamik<br />
bieten. Sämtliche Rohre verfügen über ein Profil,<br />
während die Kabel im Rahmen versteckt sind.<br />
Das Design zielt auf Tempo und eine aggressive<br />
Fahrposition ab. Das steile Sattelrohr zwingt den<br />
Fahrer, sich weit nach vorn auf den Aerolenker zu<br />
lehnen. Das ermöglicht maximale Wattleistungen<br />
und Windschnittigkeit. Lenker-Vorbau-Einheit,<br />
tiefe Felgen und flache Sattelstreben gehören<br />
zum Standard. Vielseitig sind solche Zeitfahrräder<br />
allerdings nicht. Aber schließlich machst du damit ja<br />
auch keine langen Ausfahrten im Winter, und auch<br />
keine gemächlichen Touren zur Regeneration. Die<br />
angegebene Zeitersparnis ergibt sich im Vergleich<br />
mit dem Standard-Straßenrad. Vergiss auch nicht<br />
die Kosten für die zusätzlichen Bauteile, falls du<br />
diese nicht von einem anderen Rad übernimmst.<br />
ZEIT-<br />
ERSPARNIS:<br />
120 SEK.<br />
PREIS PRO<br />
SEKUNDE:<br />
17,50 €<br />
NICHT NUR<br />
FÜR PROFIS<br />
Vielen Hobbyfahrern ist es peinlich,<br />
Spitzenequipment zu verwenden.<br />
Fälschlicherweise haben sie oft das Gefühl,<br />
dass ihr Leistungsstand eine solche<br />
Ausrüstung nicht rechtfertigt oder die<br />
Technik bei ihrem niedrigeren<br />
Leistungsniveau keine deutlichen Vorteile<br />
mit sich bringt. Doch genau das Gegenteil ist<br />
der Fall. Der Durchschnittsfahrer hat sogar<br />
noch größere Vorteile zu erwarten als der<br />
Profi. Darin sind sich unsere beiden<br />
Experten einig.<br />
„Die verbesserte Aerodynamik bringt<br />
einen bestimmten Prozentsatz an<br />
Zeitersparnis mit sich. Wer langsamer ist,<br />
verbringt mehr Zeit auf der Strecke. Damit<br />
verschiebt sich das Verhältnis zum Positiven<br />
hin. Außerdem ist die Auffassung weit<br />
verbreitet, dass windschnittige Teile unter<br />
40 km/h keinen Sinn ergeben. Die<br />
Forschung sagt uns aber etwas anderes“,<br />
erklärt uns Kraig Willett.<br />
Unabhängig vom Rad gilt: Du musst<br />
unbedingt einen guten Kompromiss<br />
zwischen Aerodynamik, Wattleistung und<br />
Komfort finden. Das windschnittigste Rad<br />
und die aggressivste Fahrposition bringen<br />
gar nichts, wenn du nicht flexibel und stark<br />
genug bist. Du musst in der Lage sein, mit<br />
dem Oberkörper unten auf dem<br />
<strong>Triathlon</strong>lenker immer noch die<br />
erforderliche Leistung auf die Pedale zu<br />
bringen.<br />
Willett verbringt viel Zeit damit, die<br />
optimale Haltung für seine Kunden zu<br />
ermitteln. Er rät dazu, Nägel mit Köpfen zu<br />
machen: „Bring den Körper in eine gute<br />
stabile Position. Teste anfangs, was bei<br />
großen Veränderungen der Haltung<br />
passiert. Feineinstellungen sind zu diesem<br />
Zeitpunkt völlig fehl am Platz!“<br />
Schau dir als Nächstes deinen<br />
Körperbau kritisch an. Wenn du etwas<br />
Übergewicht hast, machst du damit<br />
möglicherweise die fahrtechnischen<br />
Gewinne durchs Equipment wieder<br />
zunichte. Laithwaite betont ebenfalls: „Einer<br />
Schlüsselfaktor beim Radfahren ist das<br />
Verhältnis zwischen Leistung und Gewicht.<br />
Einige Sportler gehen davon aus, dass dies<br />
nur auf bergigen Strecken relevant wäre.<br />
Das ist aber falsch. Größere Fahrer haben<br />
eine größere Körperfläche. Das Verhältnis<br />
zwischen Leistung und<br />
Körperfläche ist beim<br />
Zeitfahren von grundlegender<br />
Bedeutung. Die Forschung hat<br />
gezeigt, dass ein Sportler mit<br />
größerer Angriffsfläche bei<br />
gleicher Wattleistung langsamer<br />
fährt.“<br />
AB ZUM<br />
TRIATHLON<br />
| 73
TEMPO MACHER<br />
ZEIT-<br />
ERSPARNIS:<br />
70 SEK.<br />
PREIS PRO<br />
SEKUNDE:<br />
43 €<br />
SCHEIBENRAD +<br />
AERODYNAMISCHES RAD<br />
(ETWA 3.000 €)<br />
Mal ganz ehrlich: Scheibenräder sind einfach cool,<br />
allein schon, weil sie so schön durch die Landschaft<br />
rauschen. Sie sind sozusagen die Extremvariante der<br />
tiefen Felge. Dadurch sind sie auch entsprechend<br />
schneller. Ohne Speichen kommt es praktisch zu<br />
keinerlei Turbulenzen. Die Hersteller der neuesten<br />
Modelle werben sogar damit, dass ihre Produkte dem<br />
Fahrer unter bestimmten Windbedingungen mehr<br />
Antrieb geben. Sei aber vorsichtig. Ein tolles Aerorad<br />
kann schnell zum Klotz am Bein werden, wenn du den<br />
falschen Reifen aufziehst. Der Gewinn im Vergleich zu<br />
einem ordentlichen Rad mit tiefer Felge beträgt nur<br />
zehn Sekunden. Und auf hügeligen Strecken ist die<br />
leichtere Variante mit Speichen unter Umständen die<br />
bessere. Ein komplettes Scheibenrad kann dir<br />
außerdem bei starkem Seitenwind ziemlich zu<br />
schaffen machen. Die angegebenen Verbesserungen<br />
beziehen sich auf den Vergleich mit normalen<br />
Laufrädern, bestehend aus Felge und Speichen.<br />
AERODYNAMISCHES TRINKSYSTEM<br />
(ETWA 40 €)<br />
Vergleichsobjekte waren Standard-<br />
Flaschensysteme an Unter- und Sattelrohr. Ein<br />
überraschendes Ergebnis aus dem Windtunnel:<br />
Trotz der vergrößerten Angriffsfläche teilen<br />
aerodynamische Trinksysteme effektiv die Luft,<br />
wenn sie richtig angebracht sind. In Kombination<br />
mit Halterungen für Ersatzflaschen hinter dem<br />
Sattel erreichst du so die praktischste und eine der<br />
aerodynamischste Konfigurationen. Daneben hast<br />
du auch noch den theoretischen Vorteil, beim<br />
Trinken weit unten in einer windschnittigen<br />
Position zu bleiben. Du solltest dir trotz<br />
aerodynamischem Equipment aber keinen ganzen<br />
Bauchladen an Plastikboxen und Utensilien an die<br />
Stangen klemmen. Sonst geht der Schuss nämlich<br />
schnell nach hinten los, und die ganzen Vorteile<br />
sind wieder dahin. Auch die Profis achten darauf,<br />
dass der vordere Teil ihrer Maschinen frei von<br />
unnötigem Zubehör ist.<br />
ZEIT-<br />
ERSPARNIS::<br />
20 SEK.<br />
PREIS PRO<br />
SEKUNDE:<br />
2,80 €<br />
ANGESICHTS DER OBEN GENANNTEN Zeitvorteile ist<br />
klar, dass sich mit einem entsprechend großen<br />
Geldbeutel tatsächlich bessere Zeiten „kaufen lassen“.<br />
Die Zeitgewinne sind für sich genommen nicht groß.<br />
Aber nur die ersten fünf unserer Vorschläge können dich<br />
auf 40 Kilometer gesehen schon fast sechs Minuten<br />
schneller machen.<br />
Wichtig ist, die Maßnahmen wohl dosiert einzusetzen,<br />
um nicht den gegenteiligen Effekt zu bewirken. Einige<br />
kleine Unachtsamkeiten, und die aerodynamischen<br />
Gewinne sind wieder dahin. Dann ist das sauer Ersparte<br />
zum Fenster hinausgeworfen. Achte insbesondere<br />
darauf, dass die Reifen immer den richtigen Luftdruck<br />
haben, der Reißverschluss deines Trikots geschlossen ist<br />
und deine Startnummer nicht wild im Wind<br />
umherflattert.<br />
Vergiss auch nicht: <strong>Triathlon</strong>rennen werden nicht im<br />
Windtunnel entschieden. Was im kontrollierten<br />
Testumfeld wie einem Labor nach mathematischen<br />
Gleichungen für einen einzelnen Profi funktioniert, muss<br />
für dich nicht unbedingt die richtige Lösung sein. Trau dich<br />
ruhig, etwas herumzuexperimentieren. Ganz gleich, wie<br />
dein Leistungsstand aussieht: Wenn einige zusätzliche<br />
Zubehörteile dir für den Renntag zusätzliches<br />
Selbstvertrauen geben, steigen deine Chancen so oder<br />
so – ganz gleich, wie gut das Equipment im Testlabor<br />
abgeschnitten hat. Es tut doch immer gut, sich und<br />
seinem Rad ab und zu etwas zu gönnen. Umso besser,<br />
wenn dabei unter dem Strich auch noch ein paar<br />
Sekunden herausspringen.<br />
74 | AB ZUM TRIATHLON
LAUFEN<br />
DER SCHLÜSSEL ZUR STARKEN DRITTEN<br />
ETAPPE: EFFEKTIVE TECHNIK UND<br />
KLUGES TRAINING<br />
Foto Joby Sessions<br />
AB ZUM TRIATHLON | 75
LAUFEN<br />
DIE BASICS<br />
Text Elizabeth Hufton<br />
LAUFEN<br />
OB LÄUFERGREENHORN ODER<br />
ERFAHRENER ASPHALTCOWBOY: IM<br />
TRIATHLON GELTEN FÜR ALLE SPORTLER<br />
EIGENE GESETZE.<br />
76 | AB ZUM TRIATHLON
GRUNDLAGEN<br />
Die Mehrheit der Umsteiger kommt vom Laufen.<br />
Doch selbst Veteranen der Straße tun sich erst<br />
einmal schwer, beim <strong>Triathlon</strong> einen starken<br />
Abschluss hinzulegen. Wenn du lauftechnisch<br />
noch grün hinter den Ohren bist, wirst du anfangs<br />
das Gefühl haben, gegen Windmühlen zu kämpfen. Der<br />
Körper muss erst einmal lernen, mit der starken körperlichen<br />
Belastung und dem großen Energieaufwand umzugehen. Wir<br />
möchten dich auf deinen ersten Schritten begleiten.<br />
NEUEINSTEIGER<br />
Du hast vorher noch keinen Laufsport betrieben? Lass dich<br />
von der Aufgabe nicht abschrecken, die vor dir liegt. Der<br />
Körper passt sich überraschend schnell an die Anforderungen<br />
an. Es kann sein, dass du dich in den ersten Minuten relativ<br />
schwach fühlst, dann aber eine halbe Stunde problemlos<br />
durchhältst. Du musst nur ein paar Grundlagen beachten,<br />
damit deine ersten Touren schmerzfrei verlaufen und du<br />
schnell weiterkommst.<br />
AUSWAHL DER SCHUHE<br />
Der Laufsport belastet die Muskeln, Bänder und Gelenke<br />
stark. Du brauchst unbedingt die richtigen Schuhe, um die<br />
Stöße teilweise abzufedern. Such einen spezialisierten<br />
Laufsport- oder <strong>Triathlon</strong>laden auf. Lass dort deinen Laufstil<br />
analysieren und hol dir fachmännische Ratschläge zu den<br />
richtigen Laufschuhen.<br />
SANFTE EINGEWÖHNUNG<br />
Lauf anfangs wenn möglich auf weicheren Untergründen.<br />
Gut geeignet sind ebene Feldwege, Parks oder auch<br />
Grasstreifen am Straßenrand. So kann sich der Körper an die<br />
Belastung gewöhnen, bevor er es mit hartem Teer und<br />
Asphalt zu tun bekommt.<br />
AUSLAUFEN<br />
Dein erster Lauf wird möglicherweise so aussehen wie bei<br />
den meisten Anfängern: Du startest voller Enthusiasmus,<br />
legst deine Tour zurück und bekommst dann leichte<br />
Schmerzen. Die überwindest du zuerst. Doch dann wird dir<br />
schwindlig, und du musst fünf oder sechs Minuten vor dem<br />
Ziel abbrechen. Lass dich davon jedoch nicht entmutigen.<br />
Völlig falsch wäre es, daraus zu schließen, dass du einfach<br />
nicht für den Laufsport gemacht bist. Nichtsdestotrotz ist es<br />
natürlich hart, sich daran zu gewöhnen. Hier gibt es keine<br />
Wasserflaschen und auch keinen Sattel, der dein<br />
Körpergewicht trägt. Statt alles gleich auf eine Karte zu<br />
setzen, solltest du daher von Anfang an alle paar Minuten<br />
Pausen im Schritttempo einplanen. Du kannst den<br />
Laufanteil zwischen dem Pausen allmählich hochfahren,<br />
bist du die komplette zusammenhängende Strecke schaffst.<br />
UMSTEIGER<br />
Gut möglich, dass du schon ein erfahrener Läufer bist.<br />
Für den <strong>Triathlon</strong> musst du dich trotzdem mit neuen<br />
theoretischen und praktischen Ansätzen befassen.<br />
Ein spezieller Laufshop hilft<br />
dir bei der Auswahl der<br />
richtigen Schuhe.<br />
BRICK-EINHEITEN<br />
Schlechte Nachrichten für alle altgedienten Läufer: Auch<br />
jahrelange Erfahrung wird dich nicht durch die Laufetappe<br />
eines <strong>Triathlon</strong>s tragen. Du musst deinen Trainingsplan um<br />
mindestens eine Brick-Einheit pro Woche erweitern. Es<br />
handelt sich dabei nicht um Lauf- oder Radeinheiten. Das<br />
Brick-Training ist ein separates Workout mit verschiedenen<br />
möglichen Varianten. Fang am besten ganz einfach an: eine<br />
40- bis 50-minütige Fahrt im Bereich des<br />
Wettkampftempos, direkt gefolgt von einem 10-minütigen<br />
Lauf. Am einfachsten geht das natürlich im <strong>Fitness</strong>center<br />
oder auf dem Rollentrainer. Wenn der Renntermin<br />
näherrückt, richte dir zuhause eine Wechselzone im<br />
Miniformat ein – komplett mit Markierung, um das<br />
Absteigen und Laufen mit dem Rad sowie das Anziehen<br />
der Laufschuhe zu trainieren.<br />
REDUZIERTES<br />
VOLUMEN<br />
Wenn du vorher Laufsport betrieben hast, bist du<br />
wahrscheinlich an vier bis fünf Läufe pro Woche gewöhnt.<br />
Beim <strong>Triathlon</strong>training sind solche Umfänge nicht mehr<br />
möglich. Du wirst nicht die Zeit haben, so oft auf die Piste zu<br />
gehen. Zu häufige Lauftouren führen nur dazu, dass du dich<br />
am Ende schlapp fühlst, dein Verletzungsrisiko erhöhst<br />
und den Gesamt-Trainingserfolg gefährdest. Leg jede<br />
Woche zwei bis drei Laufeinheiten ein. Trainierst du auf die<br />
Mittel- oder Kurzdistanz, sollten das wirklich ergiebige<br />
Workouts sein, im Idealfall im Verein. In den Einheiten<br />
Nummer drei und vier kannst du dich wieder eher auf die<br />
Ausdauer konzentrieren.<br />
IRONMAN<br />
Du nimmst beim ersten Mal gleich den Ironman in Angriff?<br />
Wenn du nicht bereits Marathonläufer bist, hast du in dem<br />
„GUT MÖGLICH, DASS DU SCHON EIN<br />
ERFAHRENER LÄUFER BIST. BEIM<br />
TRIATHLON KOMMEN TROTZDEM NEUE<br />
HERAUSFORDERUNGEN AUF DICH ZU.“<br />
Fall viel Lauferfahrung nachzuholen. Wenn du die Zeit<br />
dazu hast, lohnt sich ein Marathon einige Monate vor dem<br />
<strong>Triathlon</strong> über die Langdistanz. Dabei lernt der Körper, sich<br />
auf solche langgezogenen Läufe einzustellen. Außerdem<br />
zeigt dir das, was gegen Ende des <strong>Triathlon</strong>s auf dich<br />
wartet. Such dir ein Programm aus, mit dem du in drei bis<br />
vier Laufeinheiten pro Woche auf den Marathon<br />
hinarbeiten kannst. Halte das Schwimm- und Radtraining<br />
dabei einfach auf konstantem Niveau. Gönn dir nach dem<br />
Rennen zwei Wochen Auszeit, bevor du mit einem<br />
triathlonspezifischen Programm anfängst (sprich: mit<br />
weniger Laufvolumen).<br />
TRAINING MIT EXPERTEN<br />
Ein <strong>Triathlon</strong>klub ist die beste Art, dazuzulernen. Falls es in<br />
deiner Nähe keinen Verein gibt, finde Trainingspartner, die<br />
in deinen schwächeren Disziplinen ihre Stärken haben. Bist<br />
du ein Radfahrer, geh mit Laufspezialisten trainieren. Bist<br />
du ein Läufer, such dir einen fähigen Radsportler fürs<br />
Gruppentraining. So verhinderst du es, deine starken<br />
Disziplinen überzubetonen.<br />
TREIBSTOFF STATT ESSEN<br />
Du hast dich noch nie eingehender mit einer Sportart<br />
beschäftigt? Dann beschränkt sich deine Erfahrung mit<br />
Energydrinks wahrscheinlich auf die Katerkur nach einer<br />
durchzechten Nacht. Sportlernahrung ist ein wichtiger<br />
Treibstoff für deine <strong>Triathlon</strong>-Touren. Je früher du dich<br />
damit vertraut machst, umso besser.<br />
Das Laufen erfordert den größten Energieaufwand aller<br />
drei <strong>Triathlon</strong>disziplinen. Gleichzeitig ist es beim Joggen<br />
am schwierigsten, Lebensmittel zu verdauen. Der<br />
Körper muss erst einmal lernen, mit solchen<br />
Nährstoffen umzugehen. Sporternährung ist speziell für<br />
diesen Zweck ausgelegt. In jeder Laufeinheit, die über<br />
eine Stunde hinausgeht, brauchst du für alle 30 weiteren<br />
Minuten 30 Gramm Kohlenhydrate. Dies entspricht<br />
einem Energydrink von etwa einem halben Liter oder<br />
einem Gel. Selbst, wenn du <strong>Triathlon</strong> machst, um<br />
abzunehmen, darfst du auf diese Kalorien nicht<br />
verzichten. Sie ermöglichen es dir, härter zu trainieren.<br />
So wirst du überflüssige Pfunde schneller<br />
los als mit jeder noch so konsequenten<br />
Diät.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 77
GRUNDLAGEN<br />
Du kannst davon ausgehen, dass deine Zeit auf der<br />
Laufstrecke im <strong>Triathlon</strong> schlechter ist als deine<br />
persönliche Bestleistung beim reinen Lauf.<br />
DER TRIATHLON VOM SCHEITEL BIS ZUR<br />
SOHLE<br />
Du hast bereits anstrengende Etappen im Wasser und im<br />
Sattel hinter dir. Du kannst aber nicht davon ausgehen,<br />
dass du dich körperlich oder mental so fühlst wie bei<br />
einem reinen Wettrennen.<br />
KOPF<br />
Auf der letzten Etappe machen sich bereits vorhandene<br />
Probleme noch deutlicher bemerkbar. Falls es hingegen<br />
besser läuft als erwartet, besteht die Herausforderung<br />
darin, die Konzentration hochzuhalten. Erfahrene Läufer<br />
können davon ausgehen, dass sie um zehn Prozent<br />
langsamer sind als ihre normale persönliche Bestleistung<br />
auf der Straße. Wer das akzeptiert, ist bereits einen Schritt<br />
näher an einer guten Leistung im <strong>Triathlon</strong>. Ein weiterer<br />
Aspekt ist die Motivation. Wenn du die Laufschuhe<br />
schnürst, bist du bereits 40 Minuten bis zehn Stunden<br />
unterwegs – je nachdem, ob du im Sprint schnell oder<br />
beim Ironman langsam unterwegs bist. Vergiss nicht,<br />
dass es immer noch um die Gesamtleistung geht, und<br />
nicht einfach nur darum, bis zur Ziellinie durchzuhalten.<br />
OBERKÖRPER<br />
Du hast sicher schon einmal Marathonläufer gesehen, die<br />
sich am Ende mit einem krummen Rücken erschöpft ins<br />
Ziel schleppen. Beim <strong>Triathlon</strong> – selbst beim Sprint –<br />
starten die Teilnehmer oft schon derart geschlaucht auf<br />
die Laufstrecke. Schuld daran ist die spezielle<br />
Kombination belastender Faktoren im <strong>Triathlon</strong>: die<br />
allgemeine Erschöpfung, die Beanspruchung der<br />
Schulterpartie und der Arme beim Schwimmen und die<br />
gekrümmte Haltung auf dem Fahrrad. Was du dagegen<br />
tun kannst? Bleib im Training konsequent, um am großen<br />
Tag fit genug zu sein und nicht zusammenzusacken. Bau<br />
außerdem Kraft- und Konditionstraining mit in deine<br />
Einheiten ein (siehe Übungen weiter hinten im Heft).<br />
HERZ UND LUNGE<br />
Du wirst vom Schwimmen und Radfahren schon ziemlich<br />
erschöpft sein. Der <strong>Triathlon</strong> hat jedoch auch einen Vorteil<br />
dem regulären Laufwettkampf gegenüber (solange du fit<br />
genug bist): In den ersten beiden Disziplinen hast du dich<br />
nämlich bereits effektiv aufgewärmt. Das Blut zirkuliert,<br />
die Herzfrequenz und die Körpertemperatur sind erhöht.<br />
Die idealen Voraussetzungen, um durchzustarten.<br />
BAUCH<br />
Im Sattel kannst du einfacher Nahrung verdauen als beim<br />
Laufen. Teste im Training ausgiebig die<br />
Nahrungsaufnahme, damit dir zu Beginn der Laufrunde<br />
nichts mehr im Magen liegt. Je kürzer und schneller das<br />
Rennen, umso weniger feste Nahrung kann der Körper<br />
gebrauchen. Halte dich auf der Olympischen Distanz<br />
oder beim Sprint an Gels und Getränke. Auf der<br />
Mitteldistanz (d. h.: im 70.3-Format) oder der<br />
Langstrecke (sprich: beim Ironman) brauchst auch beim<br />
Laufen Nährstoffe. Der am weitesten verbreitete<br />
Anfängerfehler beim Ironman: eine mangelnde<br />
Nahrungszufuhr oder die Verwendung der falschen<br />
Lebensmittel, die Übelkeit auslösen und ungeplante<br />
Toilettenpausen notwendig machen. Auch hier ist die<br />
Erfahrung der beste Lehrmeister.<br />
BEINE<br />
Der kniffligste Bereich beim Wechsel vom Rad auf die<br />
Laufstrecke, der oft in weniger als einer Minute über die<br />
Bühne geht. Auf dem Rad sind die Beine isoliert. Den<br />
Oberkörper hältst du dabei ruhig. Die meiste Energie<br />
kommt aus den Schenkelstreckern. Auf der Laufstrecke<br />
müssen dann die Muskeln an der Beinrückseite wieder<br />
mehr Arbeit übernehmen. Es dauert eine Zeitlang, bis die<br />
Blutzufuhr wieder hergestellt ist. Bis es so weit ist, fühlt<br />
sich die Muskulatur an wie Wackelpudding. Das Joggen<br />
fällt dir dann natürlich entsprechend schwer. Auch<br />
dagegen hilft ein gutes Training. Absolvier mindestens<br />
einmal pro Woche eine Brick-Einheit, sprich: eine<br />
Kombination aus Radfahren und Laufen.<br />
FÜSSE<br />
Debütanten wundern sich oft darüber, dass ihre Füße nach<br />
dem Abstieg vom Rad taub sind. Das Anziehen der<br />
Laufschuhe wird damit zur echten Herausforderung.<br />
Beheben lässt sich das durch Socken, welche die Füße<br />
warmhalten. Auch Cleats mit mehr seitlichem Spielraum auf<br />
dem Pedal sind eine gute Gegen maßnahme. Falls all das<br />
nicht hilft, kannst du die Füße auch mit Talkum oder Vaseline<br />
einreiben, um leichter in die Schuhe zu schlüpfen. Auch der<br />
Einsatz elastischer Schnürsenkel ist hilfreich.<br />
78 | AB ZUMTRIATHLON
LAUFTECHNIK<br />
SCHRITT- MACHER<br />
EINE SAUBERE TECHNIK HILFT DIR SCHNELLER ZU LAUFEN,<br />
KRAFTVOLLER DURCHZUZIEHEN UND LÄNGER DURCHZUHALTEN.<br />
UNSERE<br />
EXPERTIN<br />
Michelle Dillon<br />
Michelle ist zweimalige Olympiateilnehmerin,<br />
Duathlon-Weltmeisterin, <strong>Triathlon</strong>-<br />
Europameisterin sowie Trainerin.<br />
So läuft das Rennen besser<br />
1 Armhaltung<br />
Die Arme sollten die Laufbewegungen<br />
ausgleichen. Die beste Haltung sieht<br />
folgendermaßen aus: Du bleibst im<br />
Schultergürtel ganz entspannt und<br />
winkelst die Arme um 90 Grad an. Die<br />
Arme dürfen vor- und zurückschwingen.<br />
Der Oberkörper muss dabei aber ruhig<br />
bleiben. Der Schub kommt aus der<br />
unteren Körperhälfte.<br />
2<br />
Körperneigung<br />
Wenn du dich leicht nach vorn neigst,<br />
entlastest du den unteren Rücken.<br />
Wichtig ist, den Körper aufzurichten,<br />
statt einen Buckel zu machen. Die Hüfte<br />
hat somit den idealen Winkel. Du setzt<br />
so die Gesäßmuskulatur stärker ein, die<br />
dir mehr Antrieb und Power gibt. Davon<br />
profitiert auch die Geschwindigkeit.<br />
5<br />
Welche Kopfhaltung ein Läufer wählt, hängt<br />
ein Stück weit von ihm selbst ab. Finde heraus,<br />
was für dich am bequemsten ist. Manche Läufer<br />
schauen gerne auf den Boden direkt vor sich,<br />
während andere den Kopf lieber aufrecht halten<br />
und den Blick in die Ferne schweifen lassen.<br />
Wichtig ist nur, den Kopf ziemlich ruhig zu halten.<br />
6<br />
7<br />
Kopfhaltung<br />
Schulterposition<br />
Versuch, den Schultergürtel locker zu halten<br />
und wenn möglich nicht zu bewegen. Durchs<br />
Schwimmen und Radfahren können sich in dem<br />
Bereich viele Verspannungen ansammeln.<br />
Um dem entgegenzuwirken, solltest du beim<br />
Lauftraining die Schultern entspannen – vor<br />
allem, wenn du erschöpft bist.<br />
Handhaltung<br />
Auch die Hände sollten entspannt und ganz<br />
natürlich gekrümmt sein. Balle die Hände nicht<br />
zur Faust. Die Anspannung kann sich sonst bis<br />
hinauf in die Schultern ziehen, wodurch viel<br />
wertvolle Energie verloren geht.<br />
3<br />
Schrittlänge<br />
Wenn die Schritte zu lang sind, kann das zu<br />
schmerzhaften Verletzungen und sogar Rissen<br />
der hinteren Oberschenkelmuskulatur führen.<br />
Um nicht in dieses Muster zu verfallen, solltest<br />
du darauf achten, pro Minute eine Frequenz von<br />
90 bis 100 Schritten aufrechtzuerhalten. Beweg<br />
dich außerdem ganz locker.<br />
4<br />
Abrollbewegung<br />
Lande auf dem Mittelfuß statt auf der Ferse.<br />
Dadurch senkst du die Verletzungsgefahr.<br />
Außerdem verschiebst du hiermit die<br />
Belastung mehr auf stärkere Muskelgruppen.<br />
Du wirst dadurch zum schnelleren und<br />
effektiveren Läufer. Versuch, den Fuß<br />
unterhalb des Körpers aufzusetzen. Damit<br />
solltest du normalerweise der Mittelfußtechnik<br />
ziemlich nahe kommen.<br />
„UM KEINE ZU LANGEN SCHRITTE ZU<br />
MACHEN, SOLLTEST DU DARAUF ACHTEN,<br />
PRO MINUTE EINE FREQUENZ VON 90 BIS<br />
100 SCHRITTEN AUFRECHTZUERHALTEN.<br />
LAUF AUSSERDEM GANZ LOCKER.“<br />
Foto © Jesse Wild<br />
AB ZUM TRIATHLON | 79
LAUFTECHNIK<br />
FEHLER-<br />
KORREKTUR<br />
Am effektivsten bewegst du dich,<br />
wenn sich der Körper nur sehr<br />
wenig nach oben und unten<br />
bewegt.<br />
Halte die Arme entspannt und lauf<br />
möglichst rund. Zieh die Fersen<br />
weiter nach oben als bis zur<br />
Knieebene.<br />
RICHTIGE SCHRITTLÄNGE<br />
Setzt die Füße unterhalb der Hüfte<br />
auf den Boden (unterhalb deines<br />
Schwerpunkts), und nicht vor dem<br />
Körper. Landet der Fuß zu weit<br />
vorn, ist die Schrittlänge zu groß.<br />
Dadurch bremst du dich selbst aus.<br />
Foto <strong>Triathlon</strong>.org | Frank Wechsel/ ITU<br />
TECHNIK<br />
STICHT TEMPO<br />
GEH DEN HÄUFIGSTEN TECHNIKFEHLERN AUS DEM WEG, UM<br />
EFFEKTIVER ZU LAUFEN UND VERLETZUNGSFREI ZU BLEIBEN<br />
UNSER<br />
EXPERTE<br />
Mike Antoniades<br />
Antoniades übernimmt beim<br />
Laufberater The Running<br />
School die Leistungsaufsicht.<br />
Die meisten Triathleten wissen<br />
nicht, wie das technisch<br />
saubere und effektive Laufen<br />
geht, weil es ihnen nie jemand<br />
gezeigt hat. Zum Glück gibt es<br />
auf Leistungssportler spezialisierte<br />
Lauftrainer wie Alberto Salazar. Alberto<br />
betreut unter anderem den doppelten<br />
olympischen Goldmedaillengewinner Mo<br />
Farah. Eines seiner Mottos: Technik sticht<br />
Tempo. Ein Lauftrainer verbringt auf<br />
diesem Niveau viel Zeit damit, an der<br />
Technik seiner Sportler zu feilen.<br />
Emma-Kate Lidbury, viermalige<br />
Siegerin beim Ironman 70.3, hat drei<br />
Monate lang an ihrem Laufstil gearbeitet.<br />
Sie hat den Eindruck, dass sie dadurch am<br />
Ende langer Wettkämpfe mehr<br />
Stehvermögen hat. Mittlerweile arbeitet sie<br />
jede Woche an ihrer Biomechanik.<br />
Die meisten Triathleten scheinen jedoch<br />
davon auszugehen, dass sie ihre Liebe zum<br />
Laufsport einfach mit Schmerzen bezahlen<br />
müssen. Viele Sportler verletzen sich jedes<br />
Jahr und verpassen dadurch wertvolle<br />
Trainingsstunden. Dabei ist das schnelle<br />
Laufen ist eine Fähigkeit, die sich lernen und<br />
weiterentwickeln lässt.<br />
Wir beschreiben hier einige der am<br />
weitesten verbreiteten Technikfehler, die<br />
immer wieder zu beobachten sind. Darüber<br />
hinaus liefern wir dir einige Tipps, die dir<br />
helfen, technisch weiterzukommen.<br />
DIE VIER HÄUFIGSTEN<br />
FEHLER<br />
So klein die technischen Unzulänglichkeiten<br />
auch sein mögen – wenn sie sich innerhalb<br />
eines 60-minütigen Laufs 10.000 Mal<br />
wiederholen, können sie zu kleinen<br />
Verletzungen führen. Diese können sich mit<br />
der Zeit zu ernsthaften Beschwerden<br />
auswachsen.<br />
1 SCHLURFSCHRITT<br />
Oft ist zu beobachten, dass die Leute die<br />
Fersen nicht richtig anheben. Das Problem<br />
dabei: Die Schenkelstrecker und Hüftbeuger<br />
werden über Gebühr beansprucht. Dazu stellen<br />
sich Verspannungen des IT-Bands ein.<br />
2 RIESENSCHRITTE<br />
Mit einer zu großen Schrittgröße bremst du<br />
jedes Mal ein wenig ab, wenn du die Ferse oder<br />
den Vorderfuß aufsetzt.<br />
SCHLAFFE ARME ODER KONTRAPRODUKTIVE<br />
3 SCHWÜNGE<br />
Ein häufiger Fehler besteht darin, die Arme im<br />
Bogen von einer Seite zur anderen zu<br />
schwingen. Dies erhöht den Druck auf den<br />
unteren Rücken. Manche Leute lassen die Arme<br />
einfach links und rechts neben dem Körper<br />
baumeln. Keine der beiden Praktiken ist im<br />
Sinne eines ökonomischen Laufstils.<br />
ZU LANGER BODENKONTAKT<br />
4 Bei vielen Läufern bleibt der Fuß zu lange in<br />
Kontakt mit dem Boden. Gründe hierfür sind<br />
entweder ein zu starkes Aufsetzen des Fußes<br />
oder ineffektive Abrollbewegungen.<br />
LEICHTE LANDUNG<br />
Die effektivste Technik besteht<br />
darin, auf den Fußballen zu landen<br />
und nicht etwa auf den Fersen. Das<br />
liegt allerdings nicht jedem. Wer<br />
gern von der Ferse bis zur zu den<br />
Zehen abrollt, sollte versuchen, den<br />
Fuß lockerer aufzusetzen und den<br />
Bodenkontakt möglichst kurz zu<br />
gestalten.<br />
RUNDE BEWEGUNGEN<br />
Wenn du den Fuß vom Boden<br />
nimmst, führ die Ferse weit nach<br />
oben in Richtung Gesäß. So<br />
beziehst du die<br />
Oberschenkelrückseite und die<br />
große Gesäßmuskulatur mit ein.<br />
Das Ergebnis ist ein runder<br />
Bewegungsablauf, der keine zu<br />
großen Schrittlängen zulässt.<br />
AKTIVE ARME<br />
Die Arme werden beim Laufen oft<br />
vernachlässigt. Dabei geben sie<br />
den Beinrhythmus vor und sorgen<br />
für die nötige Balance. Die Ellbogen<br />
sollten etwa um 90 Grad<br />
angewinkelt sein. Die Hände<br />
schwingen dabei von der Hüfte<br />
zum Kinn.<br />
SCHLUSSFOLGERUNG<br />
Diese Techniktipps lassen sich nicht<br />
von heute auf morgen umsetzen. Du<br />
kannst deine Lauftechnik aber<br />
optimieren, wenn du geduldig daran<br />
arbeitest. Nimm immer nur jeweils eine<br />
Veränderung mit in dein Programm auf.<br />
Wenn du sie immer einmal<br />
verinnerlicht hast, kannst du dich auf die<br />
nächste Schwachstelle konzentrieren.<br />
80 | AB ZUM TRIATHLON
TEMPOLÄUFE<br />
GIB GAS<br />
Erhöhe mit diesen zwei Einheiten dein Lauftempo<br />
TEMPOTRAINING FÜR ANFÄNGER<br />
Trainingszeit insgesamt: 30 Minuten<br />
Nach einem lockeren Lauf von 5 Minuten Dauer das Tempo 10<br />
Minuten lang steigern – so lange, bis du bei 75 Prozent deiner<br />
Maximalgeschwindigkeit angekommen bist. Dann umkehren und<br />
dieselbe Strecke wieder zurücklaufen. Die Geschwindigkeit dabei<br />
10 Minuten lang aufrechterhalten. Wenn du die richtige Schlagzahl<br />
erwischst, wirst du beim konzentrierten 10-minütigen Tempolauf<br />
auf dem Rückweg etwas weiter als bis zu deinem Startpunkt<br />
kommen. Am Ende mit einem lockeren Trab über 5 Minuten die<br />
Körpertemperatur wieder nach unten bringen.<br />
TEMPOTRAINING FÜR FORTGESCHRITTENE<br />
Trainingszeit insgesamt: 53 Minuten<br />
Absolvier nach einem lockeren 10-minütigen Warm-up 4 x 3<br />
Minuten bei 80 Prozent der Maximalleistung (Schwellentraining).<br />
Erhol dich zwischen den Läufen jeweils 2 Minuten und nach dem<br />
kompletten Zyklus 3 Minuten lang. Im Anschluss 20 Minuten bei<br />
einer kontrollierten Schlagzahl von 70 bis 75 Prozent des<br />
Maximaltempos zurücklegen. Am Ende mit einem lockeren Trab<br />
über 5 Minuten die Körpertemperatur wieder nach unten bringen.<br />
Photo James Lampard<br />
TEMPO-TUNING<br />
DIE SPITZENMETHODE, DIE AUCH DEN<br />
PROFIS RICHTIG BEINE MACHT<br />
UNSER<br />
EXPERTE<br />
Martin Yelling<br />
Martin Yelling ist Trainer und zweimaliger britischer<br />
Duathlon-Champion in der Leistungsklasse. Zudem kann<br />
er einen Zieleinlauf beim Ironman in Hawaii vorweisen.<br />
Es ist eigentlich ganz einfach: Schnellere Läufe<br />
im Training machen dich fitter und stärker.<br />
Du bist damit besser auf die Abschlussphase<br />
eines <strong>Triathlon</strong>s oder eines separaten<br />
Laufevents vorbereitet. Das heißt jetzt aber<br />
nicht, dass jeder Lauf eine Qual sein muss. Du hast zum<br />
Saisonabschluss noch ein paar <strong>Triathlon</strong>rennen oder<br />
Läufe geplant und brauchst noch einmal einen kurzen<br />
Auftrieb? Dann sind Tempoläufe die ideale Methode fürs<br />
effektive Lauftraining. Es ist kein Geheimnis, dass die<br />
besten Profi-Triathleten und -Läufer in ihre regulären<br />
Workouts Tempoläufe mit einbauen.<br />
Ein solches Training bereitet den Körper darauf vor, auf<br />
längeren Strecken das Tempo hoch zu halten. Das ist ganz<br />
wesentlich, wenn am Ende eines Wettkampfs nach dem<br />
Schwimmen und Radfahren die Beinmuskeln zu brennen<br />
beginnen. Tempoläufe stärken das Herz, die Lunge und<br />
die Muskulatur.<br />
AUSFÜHRUNG<br />
Du hast vor, zum zigsten Mal für einen lockeren Trab vor<br />
die Tür zu gehen? Tu das nicht! Das Tempotraining ist<br />
eine Möglichkeit, Abwechslung ins Training zu bringen<br />
und neue Motivation zu tanken. Es gibt der Laufleistung<br />
beim <strong>Triathlon</strong> noch einmal einen ordentlichen Schub.<br />
Das Tempo ist dabei hart, aber noch gut durchzuhalten.<br />
Es handelt sich um ein kontrolliertes, ausdauerndes und<br />
effektives Training. Du musst dabei die Konzentration<br />
hochhalten. Die Belastung liegt bei etwa 75 Prozent der<br />
Maximalleistung. Die Einheit sollte dich mehr fordern als<br />
eine einfache Tour zur Erhöhung des Trainingsvolumens.<br />
Du darfst danach aber auch nicht total ausgepumpt sein.<br />
Dass das Tempo zu hoch ist, merkst du an den folgenden<br />
Anzeichen: Das Herz hämmert wie ein Presslufthammer,<br />
du keuchst wie eine Dampflok und die Muskulatur brennt.<br />
In dem Fall ist es Zeit, einen Gang runterzuschalten.<br />
Wenn dir hingegen alles locker vorkommt und du über<br />
die Strecke schwebst, ist die Einheit nicht anstrengend<br />
genug. Finde den goldenen Mittelweg. Das erfordert ein<br />
wenig Übung. Um die richtige Belastungsstufe zu finden,<br />
brauchst du Disziplin, Geduld und eine Möglichkeit zur<br />
Leistungskontrolle.<br />
NUTZEN<br />
Das Schöne am Tempotraining: Es ist ein zeitsparendes<br />
Workout, das du das ganze Jahr über absolvieren kannst.<br />
Es bringt dich sowohl fitness- als auch renntechnisch<br />
absolut weiter. Es reicht, einen wöchentlichen Tempolauf<br />
ins Trainingsprogramm einzubauen. Du wirst damit nach<br />
dem Radfahren auf der Laufstrecke mehr Stehvermögen<br />
haben.<br />
Ich betreue Joel Jameson, der den Outlaw <strong>Triathlon</strong> 2011<br />
gewonnen hat. Sein Trainingsplan umfasst auch<br />
Tempoläufe. Beim Ironman profitiert er davon, dass er zu<br />
einem der schnellsten Läufer gehört. Er meint zu dem<br />
Thema: „Mein bevorzugtes Tempotraining für eine gute<br />
Laufleistung beim Ironman 70.3 sind Brick-Einheiten. Nach<br />
einer 65-Kilometer-Tour mit einigen Intervallen treibe ich<br />
gut 12 Kilometer lang das Tempo sukzessive nach oben.<br />
Die letzten fünf Kilometer entsprechen dann einem<br />
Tempotraining.”<br />
Meine Frau Liz Yelling ist zweimalige olympische<br />
Marathonläuferin. Auch sie lässt jede Woche Tempoläufe<br />
mit ins Training einfließen: „Grundvoraussetzung für eine<br />
gute Laufleistung bei Marathon ist ein ökonomischer<br />
Laufstil.<br />
Genau das lässt sich mit Tempoläufen erreichen“, so Liz.<br />
„Mein reguläres Tempotraining dauert zwischen 40<br />
und 60 Minuten.“<br />
AB ZUM TRIATHLON | 81
BERGLÄUFE<br />
ES GEHT BERGAUF<br />
DURCHS TRAINING AM BERG VERBESSERST DU DEINE ZEITEN IM<br />
FLACHEN GELÄNDE.<br />
Illustration© Anne Cakebread<br />
UNSERE<br />
EXPERTIN<br />
Andrea Whitcombe<br />
Andrea hat bei den Commonwealth Games eine Silbermedaille<br />
gewonnen. Außerdem hat sie bei Olympia als 5.000-Meter-<br />
Läuferin teilgenommen. Inzwischen arbeitet sie als Trainerin.<br />
Du hast Angst vor steilen Anstiegen<br />
oder machst einen Bogen um<br />
Berge? Überleg dir, Bergläufe mit ins<br />
Trainingsprogramm einzubeziehen,<br />
um das enorme Potenzial dieser<br />
Trainingsmethode zu nutzen.<br />
Das Training am Berg verbessert den<br />
Kraftumsatz der Beinmuskulatur. Es beschleunigt<br />
das Schritttempo, erhöht die Schrittlänge und<br />
stärkt das Herz-Kreislauf-System. Zu guter Letzt<br />
ist es auch der Laufökonomie zuträglich.<br />
Trainier an einer kleinen Steigung von bis zu<br />
15 Prozent, für die du maximal 30 Sekunden<br />
brauchst. Dabei baust du Geschwindigkeit und<br />
Power auf. Absolvier zehn Wiederholungen<br />
und erhol dich auf dem Weg zurück jeweils im<br />
Schritttempo.<br />
Die Tempoausdauer lässt sich an einem<br />
mittelgroßen Hügel mit einer Steigung von<br />
zehn Prozent weiterentwickeln. Die Dauer<br />
eines Intervalls sollte hier zwischen 30 und<br />
90 Sekunden liegen. Absolvier 12 bis 15<br />
Wiederholungen und tanke auf dem Rückweg im<br />
lockeren Trab neue Kräfte.<br />
Für die Kraftausdauer brauchst du einen<br />
langgezogenen Hügel mit einer Steigung von<br />
fünf Prozent. Arbeite hier mit Intervallen von<br />
90 bis 180 Sekunden Länge. Absolvier 6 bis 15<br />
Wiederholungen und erhol dich auf dem Weg<br />
zurück nach unten jeweils im Trab.<br />
Technik am Berg<br />
1 Arme<br />
Konzentrier dich am Berg auf einen<br />
kraftvolleren Armschwung. So kannst du<br />
dich regelrecht nach oben tanken.<br />
2<br />
Körperhaltung<br />
Den Körper ein kleines Stück nach vorn<br />
neigen. Das Kinn angehoben lassen, den<br />
Rücken gerade lassen und eine aufrechte<br />
Haltung einnehmen.<br />
3<br />
Hüftbeuger<br />
In der Standphase (wenn der Fuß am<br />
Boden sitzt, kurz bevor du dich abdrückst)<br />
stellen die Hüftbeuger viel Energie bereit.<br />
In der Schwungphase beschleunigen sie<br />
indes das Bein nach vorn.<br />
4<br />
Oberschenkel und Knie<br />
Du musst die Knie weit anheben, wenn du<br />
am Hügel läufst. Das ist effektiver, als mit den<br />
Füßen über den Boden zu schlurfen. Bergläufe<br />
bringen Power für die Oberschenkel. Du lernst<br />
dabei, das Knie weiter anzuheben und das<br />
Bein schneller nach vorn zu beschleunigen.<br />
5<br />
Waden<br />
Am Berg kontrahiert die<br />
Wadenmuskulatur schneller. Durch die<br />
erhöhte Leistung wird sie explosiver. Das<br />
liegt daran, dass dort mehr Muskelfasern<br />
aktiv sind, nämlich zwei- bis dreimal mehr<br />
als bei einem flachen Profil.<br />
7<br />
Fußgelenke<br />
„AM BERG FORDERST DU DIE<br />
WADENMUSKULATUR STÄRKER. ES<br />
WERDEN DORT ZWEI- BIS DREIMAL SO<br />
VIELE MUSKELFASERN BEANSPRUCHT<br />
WIE IM FLACHEN GELÄNDE.“<br />
Die Knöchel müssen flexibel sein, damit<br />
du dich mit dem Fuß möglichst effektiv<br />
abstoßen kannst.<br />
6<br />
Landung<br />
Achte darauf, auf dem Fußballen zu<br />
landen, im Anschluss mit den Fersen<br />
schön abzurollen und das Gewicht<br />
abzufedern.<br />
82 | AB ZUM TRIATHLON
LAUFBANDTRAINING<br />
CHAMPIONS AM<br />
LAUFENDEN BAND<br />
DIE PROFIS NUTZEN DAS LAUFBAND, UM IHRE BEINFREQUENZ ZU ERHÖHEN UND AN IHRER TECHNIK ZU<br />
FEILEN. SIEH DIR AN, WIE DIE CHAMPIONS TRAINIEREN, UM DIR EINE SCHEIBE VON IHNEN ABZUSCHNEIDEN.<br />
Foto Corbis, <strong>Triathlon</strong>.org/ Delly Carr/Janos Schmidt / ITU<br />
UNSER<br />
EXPERTE<br />
Garth Fox<br />
Garth Fox ist Triathlet und Radfahrer. Darüber hinaus<br />
hat er einen Master in Sportwissenschaften.<br />
I<br />
m Juni 2011 hatte ich das Glück, in Folge einer<br />
Einladung zum amerikanischen <strong>Triathlon</strong>team<br />
Profis wie Andy Potts, Hunter Kemper und Sarah<br />
Haskins in Aktion zu sehen. Das Training fand im<br />
amerikanischen olympischen Trainingszentrum in<br />
Colorado Springs statt. Nach einer mörderischen<br />
Schwimmeinheit gingen mehrere Athleten direkt aufs<br />
Laufband. Und das, obwohl draußen ein sonniger<br />
Sommertag war. Dort absolvierten sie 30 Minuten im<br />
gleichmäßigen Tempo. Im Gespräch mit einem ihrer<br />
Trainer stellte sich heraus: Die Einheit zielte ausschließlich<br />
auf das Laufgefühl und die Technik ab. Der <strong>Fitness</strong>aspekt<br />
war Nebensache.<br />
Ich dachte mir damals: Wenn einige der besten Athleten<br />
dieser Welt mitten im Sommer Laufbänder verwenden,<br />
muss es dafür einen guten Grund geben. Sonst hätten sie<br />
ja auch die anderen hochmodernen<br />
Trainingsmöglichkeiten nutzen können. Ich möchte hier<br />
einige der Trainingsmethoden der Weltelite fürs Laufband<br />
vorstellen. Vielleicht willst du dir ja das eine oder andere<br />
abschauen.<br />
Chris McCormack<br />
Auf Twitter schrieb der mehrmalige<br />
Weltmeister: „Zweite Laufeinheit des<br />
Tages. 10 km Laufband mit 10 x 400 m<br />
bei 24 km/h für Beinfrequenz.<br />
Brauche eine höhere Schlagzahl.“<br />
Für McCormack sind solche<br />
Geschwindigkeiten über kurze Dauer<br />
durchzuhalten. Die meisten Hobbyläufer würden bei dem<br />
Tempo wahrscheinlich ziemlich schnell schlappmachen.<br />
Eine mit dem Freizeitsport kompatible Variante mit<br />
demselben Trainingseffekt wären beispielsweise 6 x 30<br />
Sekunden bei 17 km/h mit 90-sekündigen<br />
Erholungsphasen. In dieser Einheit geht es weniger um die<br />
<strong>Fitness</strong> des Herz-Kreislauf-Systems als vielmehr um<br />
effektive Bewegungsabläufe. Die Beinfrequenz steigt mit<br />
einem solchen Training. Gleichzeitig fördert es die<br />
Biomechanik sowie die Ausbildung der läuferspezifischen<br />
Core-Muskulatur. Solche Workouts sind also die perfekte<br />
Ergänzung zum gewohnten Winterprogramm, das aus<br />
langatmigen und langsamen Einheiten im<br />
Grundlagenbereich besteht. Im Wesentlichen trägt diese<br />
Methode außerdem auch im langsameren Tempo zu einer<br />
besseren Technik bei.<br />
Chrissie Wellington<br />
Auch die viermalige Weltmeisterin im<br />
Ironman absolvierte unter der Leitung<br />
des berühmten <strong>Triathlon</strong>trainers Brett<br />
Sutton bekanntermaßen ab und an<br />
einen Marathon auf dem Laufband.<br />
Sutton ist dafür bekannt, auf den<br />
mentalen Aspekt des Sports genauso<br />
viel Wert zu legen wie auf die körperlichen Fähigkeiten. Das<br />
Ziel solcher Einheiten ist der Aufbau psychischer<br />
Widerstandskraft. Gleichzeitig hat Chrissie damit Kontrolle<br />
über Variablen wie den Wind und die Steigung. Außerdem<br />
dämpft das Laufband natürlich den Aufprall beim Laufen.<br />
Dadurch sinkt das Verletzungsrisiko.<br />
Was kann der Hobbyläufer daraus lernen? Ganz einfach:<br />
Niemand sollte davor zurückscheuen, die eine oder andere<br />
längere Laufband-Einheit mit ins wöchentliche<br />
Trainingsprogramm aufzunehmen. Ein 40- bis 60-minütiges<br />
Workout im gleichmäßigen Tempo lohnt sich vor allem dann,<br />
wenn der Sport im Freien besonders ungemütlich,<br />
unpraktisch oder sogar gefährlich ist. Auf seifiges<br />
Kopfsteinpflaster im Herbst und spiegelglatte Wege im<br />
Winter wirst du sicher gern verzichten. Die Biomechanik<br />
unterscheidet sich zwar auf der Maschine leicht vom<br />
Bewegungsablauf im Freien. Aber dem Herz-Kreislauf-<br />
System ist es egal, wie es seine aerobe <strong>Fitness</strong> ausbaut.<br />
Haile Gebrselassie<br />
Der ehemalige Weltrekordhalter im<br />
Marathon und zweimalige olympische<br />
Goldmedaillengewinner über 10.000<br />
Meter zählt zweifellos zu den größten<br />
Läufern aller Zeiten. Gebrselassie ist<br />
aber nicht gerade der Erste, der einem<br />
beim Stichwort Laufband einfallen<br />
würde. Viele Leser wird es daher überraschen, zu erfahren,<br />
dass seine bevorzugte Nachmittagseinheit an fünf oder<br />
sechs Tagen pro Woche aus kurzen Einheiten auf der<br />
Maschine besteht. Das Hauptaugenmerk richtet er dabei auf<br />
flüssige Bewegungsmuster und das Lauftempo.<br />
Auch, wenn diese Workouts immer nur jeweils 15 Minuten<br />
dauern – sie ermöglichen es ihm, sich in einem kontrollierten<br />
und vorhersehbaren Umfeld einzig und allein aufs<br />
Beintempo und die Technik zu konzentrieren. Bei einer<br />
solchen Einheit ist auch ein Spiegel hilfreich. Er gibt ein<br />
ständiges Feedback zur Form. Wenn du das nächste Mal<br />
nicht die Zeit für einen richtigen Lauf hast, spring stattdessen<br />
aufs Laufband. Leg dort den Fokus auf eine aufrechte<br />
Körperhaltung und eine durchgestreckte Hüfte. Versuch, die<br />
Füße direkt unterhalb des Körperschwerpunkts<br />
aufzusetzen, dich minimal nach vorn zu lehnen und den<br />
Bodenkontakt möglichst gering zu halten.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 83
LAUFEN<br />
KRAFT UND KONDITION<br />
GEH VERLETZUNGEN AUS DEM WEG UND HALTE LÄNGER<br />
DURCH – DANK UNSERES FLEXIBLEN LÄUFER-WORKOUTS<br />
FÜR ZUHAUSE UND UNTERWEGS<br />
Illustrationen Ben Foxall<br />
UNSER<br />
EXPERTE<br />
Dan Lorang<br />
Dan Lorang (35) ist Diplomsportwissenschaftler und Bundestrainer Elite der<br />
Deutschen <strong>Triathlon</strong> Union. Seit über 10 Jahren ist er Trainer und<br />
sportwissenschaftlicher Berater im Profisport.<br />
V<br />
erletzungsprobleme können dir selbst beim noch<br />
so gut geplanten <strong>Triathlon</strong>training die Tour<br />
vermasseln. Der Traum vom Event, auf das du<br />
mehrere Monate hingearbeitet hast, zerplatzt<br />
dann wie eine Seifenblase. Nichtsdestotrotz ist<br />
oft zu hören, dass die Sportler ohne Rücksicht auf Verluste ihre<br />
Einheiten im Becken, auf dem Rad und auf der Laufstrecke<br />
herunterreißen. Und dabei komplett das so wichtige Kraft- und<br />
Konditionstraining vernachlässigen. Dieses spielt eine ganz<br />
wesentliche Rolle bei der Verletzungsprävention. Das folgende<br />
Workout hilft dir, kraft- und konditionstechnisch voll auf der Höhe<br />
zu bleiben – und zwar unabhängig davon, wo du gerade bist.<br />
Laufsportler und Triathleten haben am häufigsten Probleme<br />
mit den Beinen. Schuld daran sind die ständig wiederkehrenden<br />
und gleichbleibenden linearen Bewegungsmuster beim<br />
Radfahren und Laufen. Dazu kommen dann noch die harten<br />
Stöße beim Laufen, vor allem auf der Straße.<br />
Zu den Auslösern für Verletzungen zählen oft Haltungsfehler.<br />
Ein Beispiel ist die gekrümmte Sitzhaltung im Bürostuhl, die zur<br />
Verkürzung der Muskulatur an der Oberschenkelrückseite führt.<br />
Ebenso ungünstig ist das Laufen mit mangelnder funktionaler<br />
Kraft im Oberkörper.<br />
Zu den neueren Verletzungsursachen gehört die<br />
zunehmende Tendenz zum Mittel- oder Vorderfußlaufen. Auch<br />
die noch extremeren Varianten wie das Laufen mit<br />
Minimalschuhen oder barfuß sind ohne richtige Vorbereitung<br />
schädlich. Die Sportler versäumen es zu oft, für diese Techniken<br />
zunächst einmal die notwendigen Muskel-Bänder-Strukturen<br />
um Unterschenkel und Fuß zu stärken.<br />
Die am weitesten verbreiteten Beschwerden oder<br />
Verletzungen im <strong>Triathlon</strong> und Laufsport sind: Schmerzen am<br />
IT-Band (auch als Läuferknie bezeichnet),<br />
Schienbeinschmerzen, Überlastungen der Wadenmuskulatur<br />
sowie Entzündungen der Plantarsehne. All diese Probleme<br />
lassen sich durch regelmäßiges Kraft- und Konditionstraining im<br />
Wochenplan weitestgehend vermeiden. Keine Angst: Du musst<br />
dafür nicht extra ins <strong>Fitness</strong>center fahren oder dir ein großes<br />
Arsenal an teurem Equipment zulegen.<br />
Das Kraft- und Konditions-Workout auf diesen Seiten lässt<br />
sich ganz leicht ins reguläre Training mit einbauen. Das Schöne<br />
an den Übungen: Du bist damit nicht ortsgebunden. Die<br />
Bewegungen zielen auf die Verletzungsprävention ab und<br />
können sich mit der Zeit positiv auf die Leistung auswirken. Dafür<br />
sorgen Trainingseffekte wie die Optimierung der Haltung, die<br />
Verbesserung und Korrektur der Muskelbeteiligung und die<br />
Erhöhung der funktionalen Kraft, Dynamik und<br />
Strapazierfähigkeit.<br />
84 | AB ZUM TRIATHLON
KRAFT UND KONDITION<br />
1<br />
HALBE EINBEINKNIEBEUGE<br />
Wirkung Unterstützt die korrekte Muskelaktion sowie die<br />
Funktionalität und senkt das Risiko von Hüft- und<br />
Knieproblemen.<br />
Ausführung Das Gewicht auf ein Bein verlagern. Wenn nötig,<br />
kannst du dich anfangs mit den Händen an einem stabilen<br />
Gegenstand festhalten, um die Balance zu halten. Dann die<br />
Gesäßmuskulatur des Standbeins anspannen. Das<br />
Körpergewicht nach hinten bringen und gleichzeitig mit dem<br />
Standbein in die halbe Kniebeuge kommen. Anfangs steht die<br />
saubere Technik im Vordergrund. Arbeite dich bis auf 2–3<br />
Sätze zu je 6 Wiederholungen (WH) pro Bein vor.<br />
Fahr erst dann die Satzlängen hoch.<br />
TRAININGSHINWEISE<br />
A Die Gesäßmuskulatur bereits vor dem Absenken<br />
anspannen. So stellst du sicher, dass du die Muskulatur richtig<br />
aktivierst.<br />
B Auf die gerade Ausrichtung von Knie, Hüftgelenk und Fuß<br />
achten. Das Knie darf nicht nach innen oder außen driften<br />
C Das Knie des Standbeins nicht weiter nach vorn schieben<br />
als bis zur Zehenebene.<br />
D Den Schwerpunkt nach hinten verlagern und den<br />
Rücken gerade halten.<br />
2<br />
MONSTERSCHRITTE<br />
Wirkung Aktiviert und stärkt die Gesäßmuskulatur funktional,<br />
erhöht die Stabilität der Hüfte und den Antrieb beim Laufen,<br />
lindert Schmerzen am IT-Band.<br />
Ausführung Leg dir ein kurzes Trainingsband um die Knie. Um<br />
den Widerstand zu erhöhen, kannst du ein weiteres Band um<br />
die Fußgelenke wickeln. Nun in die halbe Kniebeuge gehen und<br />
dabei die Knie nach außen drücken. Das Band spannt sich<br />
dadurch, während die Gesäßmuskulatur aktiv wird.<br />
Anschließend mit einem Bein einen kleinen Schritt zur Seite<br />
machen, sodass die Spannung aufs Band steigt. Dann das<br />
andere Bein nachziehen. Auf die Art über eine Strecke von 5–10<br />
Metern fortfahren. Dann den Rückweg antreten (diesmal mit<br />
dem anderen Bein zuerst). Als Nächstes aus derselben<br />
Startposition heraus mit rechts einen kleinen Schritt schräg<br />
nach vorn machen. Dieselbe Bewegung mit dem linken Bein<br />
wiederholen. Pendle auch mit dieser Technik wieder auf einer<br />
Strecke von 5–10 Metern (einmal vor, einmal zurück).<br />
TRAININGSHINWEISE<br />
A Während der gesamten Übung den Rücken gerade halten<br />
und aufrichten. Dabei auf eine gute Haltung achten.<br />
B Die Trainingsbänder durchgehend auf Spannung halten.<br />
Hierfür die Gesäßmuskulatur aktivieren und Druck nach außen<br />
ausüben.<br />
3 TREPPENSTEIGEN<br />
4 WADENHEBEN<br />
Wirkung Dient durch die Streckung von Hüfte, Knie und Fußgelenk der<br />
Ausbildung funktionaler Kraft und Power.<br />
Ausführung Einen Stuhl oder eine Bank vor eine Wand stellen. Dann einen<br />
Fuß auf die Sitzfläche setzen. Aus dieser Position heraus den Körper<br />
kraftvoll senkrecht nach oben drücken. Dabei den Arm der Gegenseite<br />
mitnehmen, um zusätzlich Schwung zu holen. Eine schwierigere Variante<br />
besteht darin, nach dem Aufsteigen das andere Bein und den Arm der<br />
Gegenseite anzuheben. Die obere Position kurz halten und dann wieder<br />
absteigen. Bei der dritten Version drückst du dich dynamischer nach oben.<br />
Das Ziel besteht darin, mit dem Fuß des Standbeins kurz die Bank zu<br />
verlassen oder sogar in der Luft die Beine zu wechseln. Nach der weichen<br />
Landung auf der Sitzfläche wieder absteigen und die Übung wiederholen.<br />
Arbeite auf 2–3 Sätze zu je 8–12 WH hin, bevor du es mit der jeweils<br />
nächstschwereren Übung versuchst.<br />
TRAININGSHINWEISE<br />
A Das Knie nicht stärker als 90 Grad beugen.<br />
B Den Rücken gerade halten und auf eine saubere Ausrichtung des<br />
Körpers achten.<br />
C Nach dem Aufsteigen den Körper stabilisieren und kontrolliert wieder<br />
absteigen, sodass das Standbein immer gerade ausgerichtet bleibt.<br />
Wirkung Baut bei Läufern spezifische Kraft im Bereich der<br />
Achillessehne auf und senkt dadurch das Verletzungsrisiko.<br />
Ausführung Stell dich mit einem Fuß auf eine Stufe oder<br />
einen stabilen Block. Erkunde dann den gesamten<br />
Bewegungsumfang deines Fußgelenks. Dafür die Ferse<br />
langsam sinken lassen, bis die Wade vollständig gestreckt<br />
ist. Anfangs kannst du dich an einem stabilen Gegenstand<br />
wie einer Wand oder einem Pfosten festhalten, um das<br />
Gleichgewicht zu halten. Aus der unteren Position heraus<br />
den Körper kraftvoll nach oben drücken, um auf die Zehen<br />
zu kommen. Den Ablauf wiederholen, bis du keine<br />
technisch saubere WH mehr schaffst. Dann das andere Bein<br />
trainieren. Mit der Zeit die Zahl der WH und Sätze ausbauen.<br />
TRAININGSHINWEISE<br />
A Den Körper stabilisieren und aufrecht halten. Die Hüfte<br />
auf der Seite des inaktiven Beins nicht absacken lassen.<br />
B Die Abwärtsbewegung kontrollieren und explosiv nach<br />
oben kommen – wie beim Laufen, wenn du dich vom Boden<br />
abstößt.<br />
5<br />
AUSFALLSCHRITT MIT STRECKUNG<br />
Wirkung Baut in der Muskulatur der Oberschenkelrückseite und der Hüfte Power für<br />
exzentrische Bewegungen auf. Fördert die Stabilität und das Muskelgleichgewicht und<br />
senkt das Risiko von Zerrungen und Rissen in der Muskulatur der<br />
Oberschenkelrückseite.<br />
Ausführung Aus dem aufrechten Stand heraus nach vorne in den Ausfallschritt<br />
kommen. Dabei die Arme schräg nach vorn und unten bis auf Kniehöhe strecken.<br />
Wieder zurück in die Ausgangsposition kommen und im Anschluss einen Ausfallschritt<br />
schräg nach vorn und außen ausführen. Bei den nächsten zwei WH Ausfallschritte zur<br />
Seite und schräg nach hinten machen (für die letzte Ausführung die Hüfte nach hinten<br />
öffnen und den hinteren Fuß nach außen drehen). Dazwischen jedes Mal<br />
wieder in die Ausgangsposition zurückkehren. Nach Abschluss eines<br />
kompletten Durchlaufs mit einem Bein den kompletten Zyklus mit dem<br />
anderen Bein wiederholen. Für den Anfang genügen drei WH. Mit der Zeit die Zahl der<br />
WH aufbauen.<br />
TRAININGSHINWEISE<br />
A Den Rücken gerade halten und darauf achten, dass sich das Knie immer senkrecht<br />
oberhalb des Fußes befindet (jedoch nie weiter vorn als die Zehenebene).<br />
B Mit kurzen Bewegungen anfangen und mit der Zeit die Reichweite sowie das<br />
Tempo erhöhen.<br />
C Bei Verspannungen oder einer schlecht ausgebildeten Muskulatur in der<br />
Oberschenkelrückseite zunächst nur die Ausfallschritte nach vorn trainieren.<br />
SCHLUSSFOLGERUNG<br />
Bereits drei <strong>Fitness</strong>-Workouts pro Woche liefern relativ schnelle<br />
und solide Fortschritte, was die Kraft und Verletzungsprävention<br />
angeht. Am meisten Zeit sparst du natürlich, wenn du das Kraft- und<br />
Konditionstraining ins tägliche Training einbaust, etwa als<br />
dynamisches Warm-up. Übungen zur Aktivierung und Stärkung der<br />
Gesäßmuskulatur vor dem Lauftraining fördern die Muskelaktivität<br />
und die Biomechanik.<br />
Triathleten fangen häufig erst dann mit dem Kraft- und<br />
Konditionstraining an, wenn schon etwas passiert ist. Besser ist es<br />
natürlich, diese Workouts als essenziellen Teil eines ausgewogenen<br />
und gut durchdachten Trainingsplans zu betrachten. Die Konstanz ist<br />
der Schlüssel zum Erfolg. Fang gleich beim nächsten Training mit der<br />
Verletzungsprävention an. Warte nicht, bis du die Übungen nach<br />
einer Verletzung als Reha-Maßnahme brauchst.<br />
Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell sich der<br />
menschliche Körper auf unterschiedlichste Anforderungen einstellt.<br />
Umso wichtiger ist es, das Kraft- und <strong>Fitness</strong>programm<br />
abwechslungsreich zu gestalten, was die Übungsauswahl, WH/<br />
Sätze sowie die Belastung angeht. Pass die Workouts an deine<br />
Stärken und Schwächen sowie dein Trainingsprogramm an.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 85
MOTIVATIONSQUELLE<br />
Der Stoke City-Fan besuchte als Kind mit<br />
seiner Mutter jedes Heimspiel seines<br />
Premier-League-Vereins. Jetzt nutzt er<br />
den Sport, um ihr zu Ehren Spendengelder<br />
zu sammeln.<br />
86 | AB ZUM TRIATHLON
GEORGE COMERFORD<br />
KÄMPFER-<br />
NATUR<br />
ALS GEORGE COMERFORD SEINE MUTTER VERLOR,<br />
HALF IHM DER TRIATHLON DABEI, WIEDER NACH VORN ZU BLICKEN.<br />
Text Jessica Bradley Fotos James Lampard<br />
Den 26. April 2012 wird George<br />
Comerford nie vergessen. „Der Tag<br />
fing eigentlich ganz normal an“,<br />
erinnert sich der 18-jährige britische<br />
Student aus Stoke-on-Trent. „Meine<br />
Mutter ging zur Arbeit, und ich<br />
machte mich auf den Schulweg. Als<br />
ich sie am Nachmittag das nächste<br />
Mal sah, lag sie mit einer akuten<br />
Pankreatitis im Krankenhaus. Ich wusste damals nicht<br />
einmal, was das war. Ich sah nur, dass sich ihr<br />
Gesundheitszustand rapide verschlechterte. Alle<br />
wichtigen Organe versagten ihren Dienst. Nur einen Tag<br />
nach der Einweisung fiel sie ins Koma.“<br />
Georges Mutter Suzanne hatte zuvor keine<br />
gesundheitlichen Probleme gehabt. Die Entzündung der<br />
Bauchspeicheldrüse traf sie aus heiterem Himmel.<br />
Entsprechend hart war es für George und die anderen<br />
Angehörigen der eng zusammenstehenden Familie, mit<br />
der Diagnose zurechtzukommen. Nach vier Wochen im<br />
Krankenhaus erlag Suzanne ihrer akuten Erkrankung im<br />
Alter von nur 49 Jahren. „Da ist mir erst einmal bewusst<br />
geworden, dass so etwas jeden treffen kann“, sagt<br />
George. „Ich empfand es als unglaublich ungerecht, dass<br />
wir uns schon so früh von ihr verabschieden mussten.<br />
Aber es hat mir auch gezeigt, wie wertvoll das Leben ist.<br />
Keiner weiß, wann seine Zeit kommen wird, zu gehen.<br />
Umso wichtiger ist es, sich voll und ganz aufs Hier und<br />
Jetzt einzulassen.“<br />
Als seine Mutter gestorben war, fasste George sofort<br />
den Entschluss, in ihrem Andenken den wohltätigen<br />
Suzanne Comerford Memorial Fund zu gründen. George<br />
zu seinen Beweggründen: „Ich wollte nicht, dass man sie<br />
vergisst. Der wohltätige Verein ist meine Art, den<br />
Mitarbeitern im Krankenhaus etwas zurückzugeben und<br />
die Leute über diese lebensbedrohliche Krankheit<br />
aufzuklären. Sämtliche Spenden gehen direkt an die<br />
Station, die sich um meine Mutter gekümmert hat.“<br />
Nach der Gründung der Organisation suchte George<br />
gleich nach guten Möglichkeiten, Spendengelder zu<br />
sammeln. „Ich wollte etwas Großes leisten“, meint er.<br />
„Etwas, das mich wirklich fordert. Erst dachte ich an einen<br />
Marathon. Bei den Olympischen Spielen in London haben<br />
mich allerdings dann die Brownlee-Brüder so beflügelt,<br />
dass ich mich stattdessen für einen <strong>Triathlon</strong> entschied.<br />
Obwohl es eine ziemliche Herausforderung war, hatte ich<br />
das Gefühl: Das kannst du packen.“<br />
Als er den Entschluss gefasst hatte, startete George<br />
AB ZUM TRIATHLON | 87
MOTIVATIONSQUELLE<br />
sofort mit dem Training. Dabei lief es anfangs alles<br />
andere als glatt: „Als Kind bin ich viel geschwommen.<br />
Ich dachte deshalb, ich würde ziemlich schnell wieder<br />
auf Touren kommen. Doch meine erste<br />
Schwimmstunde war eine Katastrophe“, räumt er ein.<br />
„Schon nach knapp zwei Bahnen Kraulen schnappte<br />
ich nach Luft. Auch das erste Lauftraining war nicht viel<br />
besser. Doch meine Mutter hatte mir beigebracht, nie<br />
aufzugeben. Deshalb blieb ich am Ball.“<br />
Glücklicherweise fand George im Schwimmbecken<br />
nach ein paar Wochen den Rhythmus wieder.<br />
Außerdem war er ein Naturtalent auf dem Rad. Ganz<br />
anders sah es allerdings beim Laufen aus: „Immer,<br />
wenn ich nach dem Radfahren in die Laufschuhe<br />
schlüpfte, hatte ich Beine wie Wackelpudding.<br />
Außerdem bereiten mir meine Knie Probleme“,<br />
berichtet er. „Dankbarerweise konnte mir hier mein<br />
Onkel weiterhelfen. Er spielte seinerzeit Fußball für<br />
Stoke City. Er ist also ziemlich fit und brachte mir die<br />
Grundlagen bei.“<br />
Zu seinen besten Zeiten schaffte es George, jede<br />
Woche neben der Arbeit und dem Studium noch zehn<br />
Stunden ins Training zu investieren. Darüber hinaus<br />
steckte er viel Zeit ins Kraft- und <strong>Fitness</strong>training. Dazu<br />
hielt er sich an einen strikten Ernährungsplan, während<br />
er viele Kohlenhydrate zu sich nahm. So holte er sich<br />
den notwendigen Treibstoff für seine<br />
Trainingseinheiten. Zusätzlich versorgte er seinen<br />
Körper mit einem gesunden Mix aus Eiweiß, Obst und<br />
Gemüse. „Du musst immer versuchen, für deine Ziele<br />
die bestmöglichen Voraussetzungen zu schaffen“, so<br />
George. „Manchmal ist es schwer, die notwendige Zeit<br />
aufzubringen. Aber wer etwas erreichen will, muss<br />
Opfer bringen. Außerdem liebe ich den Kick, den mir<br />
George ist ein Naturtalent auf dem Rad,<br />
hatte beim Laufen aber anfangs mit wackligen Beinen<br />
nach dem Wechsel zu kämpfen.<br />
der Sport gibt. Daneben ist das Training natürlich eine<br />
gute Ablenkung. Auf die Art komme ich auch mal raus<br />
aus meinen vier Wänden. Ich habe gelernt, mit dem Tod<br />
meiner Mutter umzugehen und zu akzeptieren, dass<br />
ich das Schicksal nicht ändern kann. Der <strong>Triathlon</strong> war<br />
praktisch meine Rettung. Er hat mich wieder in die Spur<br />
gebracht.“<br />
Georges harter Einsatz über die Wintermonate hat<br />
sich bezahlt gemacht. Letztes Jahr absolvierte er in<br />
Stratford-upon-Avon sein erstes Rennen über die<br />
Sprintdistanz. Dabei schloss er mit einer sehr<br />
respektablen Leistung von einer Stunde und 26<br />
Minuten ab. Dazu George: „Ich war wirklich zufrieden<br />
mit meiner Vorstellung. Vor allem, weil ich in meiner<br />
Startergruppe nach dem Schwimmen der Erste am<br />
Ufer war. Nachdem ich mir aber meine Zwischenzeiten<br />
angesehen hatte, war mir klar: Es gibt noch Luft nach<br />
oben. Vor allem in den Wechselzonen, wo ich ziemlich<br />
planlos war. Zum Beispiel vergeudete ich Zeit mit dem<br />
Sockenwechseln. Ich habe jeden einzelnen<br />
schmerzvollen Moment dieses Tages genossen. Am<br />
Ende wusste ich: ‚Das ist nicht dein letzter Wettkampf<br />
gewesen.‘ Das <strong>Triathlon</strong>fieber hatte mich gepackt. Und<br />
das Beste daran: Ich hatte dabei im Namen meiner<br />
Mutter auch noch Geld für einen guten Zweck<br />
gesammelt.“<br />
Ein paar Wochen später stand George dann in<br />
Leicester tatsächlich an der Startlinie seines zweiten<br />
Sprint-Events. „Mir gefällt der offensive Charakter der<br />
Kurzdistanz“, erklärt er. „Das liegt mir persönlich am<br />
besten. Du gibst anderthalb Stunden lang Vollgas und<br />
musst dir keine großen Gedanken über die Einteilung<br />
des Rennens machen. Diesmal schaffte ich es in einer<br />
Stunde und 15 Minuten ins Ziel. Ich war überglücklich.<br />
Zeitgleich mit dem Startsignal ist mir nämlich die<br />
Schwimmbrille kaputtgegangen.“<br />
Obwohl George ein <strong>Triathlon</strong>-Anfänger ist, hat er<br />
sich für seine erste Saison große Ziele gesetzt: „Im<br />
Training versuche ich immer, meine persönlichen<br />
Bestleistungen zu knacken. Jede Einheit ist mir wichtig.<br />
Wenn ich mich so weiterentwickle wie bisher, ist dieses<br />
Jahr sogar die Qualifikation für das britische Team in<br />
meiner Altersklasse denkbar. Wenn es dieses Jahr<br />
nichts wird, wird das mein Ziel für die nächste Saison.<br />
Ich bin fest entschlossen, den Sprung eines Tages zu<br />
schaffen.“<br />
88 | AB ZUM TRIATHLON
GEORGE COMERFORD<br />
Voll Stoff: George verrät uns seine<br />
drei besten Tempo-Workouts.<br />
1. LAUFEN: WARM-UP 5 Min. joggen. HAUPTEINHEIT 12 x 400 m mit<br />
30 Sek. Regeneration zwischen den Sätzen. COOL-DOWN 5 Min. Joggen.<br />
2. RADFAHREN: WARM-UP 5 Min. lockeres Treten.<br />
HAUPTEINHEIT 1 Min. Vollgas im größten Gang, den du schaffst, gefolgt<br />
von 30 Sek. Pause. Über 90 Min. hinweg wiederholen (oder so lange, bis es<br />
nicht mehr geht). COOL-DOWN 5 Min. lockeres Treten.<br />
3. SCHWIMMEN: WARM-UP 400 m lockere Bahnen.<br />
HAUPTEINHEIT 3 x 400 m Zeitschwimmen mit zwei Min. Regeneration<br />
zwischen den Sätzen. COOL-DOWN 300 m lockere Bahnen.<br />
Fußball liegt George am<br />
Herzen, aber Erfolg im<br />
<strong>Triathlon</strong> ist jetzt sein<br />
großes Ziel.<br />
„Es ist schwer, die notwendige<br />
Zeit aufzubringen. Aber wer<br />
etwas erreichen will, muss Opfer<br />
bringen. Außerdem liebe ich den<br />
Kick, den mir der Sport gibt.“<br />
Wir fragen George was er anderen jungen Leuten<br />
raten würde, die sich in derselben Situation<br />
wiederfinden. Seine Antwort: „Es ist immer hart, seine<br />
Eltern zu verlieren. Ganz gleich, wie alt du bist: Weh tut<br />
es immer. Du kannst aber nichts daran ändern und<br />
denjenigen auch nicht zurückholen. Versuch, nach vorn<br />
zu schauen und deine Eltern stolz zu machen. Ich<br />
denke, dass meine Mutter stolz auf mich wäre. Darauf,<br />
dass sich etwas gefunden habe, worin ich gut bin und<br />
was ich liebe. Und darauf, dass ich mich zu dem<br />
Menschen entwickelt habe, der ich jetzt bin.“<br />
George und seine Angehörigen haben bisher etwa<br />
6.000 Euro für den Suzanne Comerford Memorial<br />
Fund gesammelt. Um Kontakt mit George<br />
aufzunehmen und einen Beitrag zu leisten, besuche<br />
die Seite www.i-m.co/comeg001/FundWebsite<br />
(Angebot nur auf Englisch).<br />
Wir bedanken uns beim Fußballverein Stoke City FC<br />
für die Bereitstellung ihrer Anlagen für die Aufnahmen.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 89
BE ONE WITH YOUR BIKE <br />
HAND<br />
Handschuhe, Lenker bänder<br />
und Zubehör sorgen für<br />
ein direktes Lenkergefühl,<br />
maximal präzise Kontrolle<br />
und reduzieren Taubheitsgefühle<br />
sowie Ermüdungserscheinungen.<br />
FOOT<br />
Schuhe, Sohlen, und Schuhzubehör<br />
richten Hüfte, Knie<br />
und Fuß gelenke korrekt<br />
aus und sorgen so für eine<br />
direktere Kraftüber tragung<br />
und eine Steigerung der<br />
Effizienz.<br />
SIT<br />
Spezielle Formgebungen,<br />
gezielt platzierte Aussparungen<br />
und unterschiedlich<br />
ausge präg te Polsterungsgrade<br />
unserer Sättel<br />
und Sitzpolster sorgen für<br />
hohen Fahr komfort. Zudem<br />
ver mindern sie unangenehme<br />
Reibung und reduzieren<br />
den Druck im Damm bereich<br />
und an den Sitzknochen.<br />
Das Body Geometry Fit System verhilft Alltagsfahrern,<br />
Hobby sportlern und Profiathleten durch eine<br />
Optimierung der Sitz position zu einem völlig neuen<br />
Fahrgefühl. Es vermindert radtypische Ermüdungserscheinungen,<br />
mobilisiert Leistungsreserven und<br />
bringt so letztendlich mehr Spaß am Fahrradfahren.<br />
Denn wir sind der Überzeugung, dass<br />
sich das Fahrrad dem Menschen anpassen<br />
muss – und nicht etwa umgekehrt.<br />
FIT<br />
Eine Body Geometry Fit<br />
Session ist eine individuelle<br />
Einzelberatung durch einen<br />
geschulten Body Geometry<br />
Fit Techniker. Dieses ausgeklügelte<br />
System verhilft<br />
dir zu einem optimalen Fahrerlebnis.<br />
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TRAINING<br />
avoid injury<br />
DU WEISST INZWISCHEN, WORAUF ES BEIM SCHWIMMEN, RADFAHREN UND<br />
LAUFEN ANKOMMT. DAS HEISST, DU KANNST JETZT DEINEN ERSTEN<br />
TRIATHLON INS AUGE FASSEN.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 91
TRAINING<br />
VOLL GAS<br />
DU BIST FIT GENUG, UM DEINE DISTANZ DURCHZUHALTEN? DANN<br />
KANNST DU DICH JETZT STÄRKER DARAUF KONZENTRIEREN,<br />
TEMPO ZU MACHEN.<br />
Bist du schon soweit, dass du in allen drei<br />
Disziplinen über eine solide <strong>Fitness</strong>basis<br />
verfügst und mindestens zweimal pro<br />
Woche trainieren kannst? Falls ja, bist du<br />
bereit fürs Tempotraining. Arbeite mit<br />
erhöhter Intensität, um bei deinen Wettkämpfen in den<br />
gelben und roten Drehzahlbereich hochschalten zu<br />
können. Damit du dabei nicht überdrehst, ist es aber<br />
wichtig, dass der Motor im normalen Ausdauerbereich<br />
schön rund läuft. Überprüfe daher zuerst, ob du wirklich<br />
bereit bist, und bau das Tempotraining schrittweise in<br />
deinen Wochenplan ein.<br />
WAS IST TEMPOTRAINING?<br />
Der Begriff bezieht sich auf Trainingsmethoden, die<br />
dein Renntempo erhöhen. Eine präzisere Bezeichnung<br />
wäre Training im Entwicklungs- und Spitzenbereich.<br />
Wenn du beispielsweise auf den Ironman hinarbeitest,<br />
ist das Tempotraining unter Umständen gar nicht<br />
einmal so schnell. Trotzdem macht es dich fit für den<br />
Wettkampftag, sodass du effektiver schwimmen, Rad<br />
fahren und laufen kannst.<br />
Meistens geht es dabei um eine Art des<br />
Intervalltrainings. Eine Alternative für eine<br />
ausgedehnte Tour über eine Stunde im gleichmäßigen<br />
Tempo sähe beispielsweise folgendermaßen aus: ein<br />
10-minütiges Warm-up gefolgt von zwei<br />
15-minütigen härteren Intervallen mit einer<br />
fünfminütigen Pause, am Ende ein 10-minütiges<br />
Cool-down. Die Länge der Intervalle kann stark<br />
variieren. Von einigen 40-Sekunden-Sprints mit dem<br />
Rad bis hin zum 40-Minuten-Lauf im Marathontempo<br />
ist alles möglich.<br />
Selbst, wenn du dich nicht auf ein bestimmtes Rennen<br />
vorbereitest: Das Tempotraining verbessert die<br />
<strong>Fitness</strong>. Zudem ist es eine zeitsparende Art, das<br />
92 | AB ZUM TRIATHLON
TEMPOTRAINING<br />
spezifische <strong>Triathlon</strong>training<br />
mit ins Programm<br />
einzubauen.<br />
WOZU<br />
TEMPOTRAINING?<br />
Wenn du nicht gerade<br />
Profisportler bist, steht<br />
dir nur eine begrenzte Zeit<br />
fürs Training zur<br />
Verfügung. Beim Training<br />
zählt also jede Minute. Um den<br />
bestmöglichen Trainingserfolg zu<br />
erzielen, kannst du statt des Volumens<br />
auch die Intensität der Trainingseinheiten<br />
erhöhen. Die Intensität gibt an, wie hart ein Training ist.<br />
Du kannst sie an deiner Herzfrequenz, deiner<br />
Wattleistung und deiner Schlagzahl ablesen.<br />
Bei einem intensiven Training bewegst du dich an oder<br />
oberhalb deiner anaeroben Schwelle (auch als<br />
Laktatschwelle oder Wettkampftempo bezeichnet).<br />
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen:<br />
Hochintensive Belastungen über kurze Dauer bringen<br />
in Verbindung mit angemessenen Erholungspausen<br />
die besten Leistungszuwächse.<br />
Eine Studie aus dem Jahr 1998 an der kanadischen<br />
McMaster University untersuchte die Auswirkungen<br />
von Fahrrad-Intervalltraining auf die VO2 max. Dabei<br />
stellte sich heraus, dass die VO2 max der Teilnehmer<br />
durch das Training um neun Prozent zunahm. Gute<br />
Neuigkeiten also für die Sprintdistanz und die<br />
Standardstrecke. Schließlich sind Verbesserungen<br />
der VO2 max und der anaeroben Schwelle<br />
unverzichtbar für bessere Leistungen auf diesen<br />
Distanzen. Wie sich herausgestellt hat, fördert zudem<br />
das Training mit höherer Intensität in allen<br />
ERFOLGSKONTROLLE<br />
SUBJEKTIVES BELASTUNGSEMPFINDEN<br />
Hierbei richtet sich der Sportler bei der Beurteilung seiner<br />
Leistung nach seinem Gefühl. Atmung, Herzfrequenz,<br />
Muskulatur und Ermüdungserscheinungen fließen mit in<br />
die Bewertung ein. Jeder hat hier seine eigenen Maßstäbe.<br />
Eine einfache Lösung für den Anfang ist etwa eine<br />
Belastungsskala von eins bis zehn. Mit wachsender<br />
Erfahrung kann der Sportler mithilfe dieser Methode seine<br />
Schlagzahl genauso präzise kontrollieren wie mit einem<br />
Pulsmesser.<br />
TEMPO<br />
Die gute alte Messmethode unter Berücksichtigung von<br />
Distanz und Zeit. Zur Bestimmung sind einfache<br />
Stoppuhren genauso gut geeignet wie Hightech-<br />
Lösungen, sprich GPS-Systeme oder Laufcomputer. Wenn<br />
du auf ein bestimmtes Renntempo hintrainierst, ist das<br />
natürlich sehr praktisch. Diese Methode nutzen auch die<br />
olympischen Champions und Weltmeister Alistair<br />
und Jonathan Brownlee am liebsten. Wie auch<br />
beim Puls hängen die Werte bei der<br />
Tempomessung natürlich ebenfalls von<br />
äußeren Faktoren ab. Vor allem auf dem<br />
Rad können dir die Wetter- und<br />
Straßenbedingungen sowie das<br />
Equipment immer wieder einen Strich<br />
durch die Rechnung machen und deine<br />
Zeiten durcheinanderbringen. Wenn du<br />
Geschwindigkeiten und<br />
Wattbereichen<br />
kräftesparende<br />
Bewegungsmuster.<br />
7 EINHEITEN FÜR<br />
EINSTEIGER<br />
Mit diesen schnellen<br />
Einheiten der<br />
<strong>Triathlon</strong>trainer Ralph<br />
Hydes und Paul Ryman hat<br />
das Tempotraining sogar in der<br />
Mittagspause Platz.<br />
1 TEMPOTRAINING SCHWIMMEN<br />
WARMUP: 200 m lockeres Kraulen auf 6 x 50 m mit<br />
15 Sek. Erholung.<br />
HAUPTEINHEIT: So viele WH (Wiederholungen) über<br />
100 m wie möglich. Über 100 m ein hartes Tempo mit<br />
8/10 der Maximalbelastung durchhalten, dann 30<br />
Sek. Erholung.<br />
COOLDOWN: 200 m Ausschwimmen: 100 m<br />
Kraulen,<br />
100 m andere Stile.<br />
2 WETTKAMPFTEMPO SCHWIMMEN<br />
WARMUP: 400 m lockeres Schwimmen.<br />
HAUPTEINHEIT: 10–15 x 100 m mit 10–15 Sek. Pause.<br />
Jede Woche zwei weitere WH dazunehmen. Je nach<br />
Schlagzahl sollten in einer 45-minütigen Einheit<br />
20–30 WH möglich sein.<br />
COOLDOWN: 400 m lockeres Schwimmen, danach<br />
Stretching.<br />
3 KRAFTTRAINING RAD<br />
WARMUP: 5–10 Min. lockeres Treten.<br />
aber so eingestellt bist wie die britischen Brownlee-<br />
Brüder, brauchst du dieses feste Wettkampftempo<br />
unbedingt, um im Rennen Gas geben zu können.<br />
HERZFREQUENZ<br />
Ein einfacher Pulsmesser kostet nicht viel und liefert<br />
doch sehr nützliches Feedback. Und zwar nicht nur zur<br />
Intensität deines Trainings, sondern auch zu deinem<br />
Ruhepuls. Dieser ist sehr aussagekräftig, was den<br />
allgemeinen <strong>Fitness</strong>zustand angeht. Bei den meisten<br />
Herzfrequenzmessern kannst du vier bis fünf<br />
Belastungsbereiche einstellen. Über Alarmsignale<br />
erhältst du eine Rückmeldung, wenn eine bestimmte<br />
Intensität erreicht ist. Der Nachteil: Solche Pulsmesser<br />
berücksichtigen nicht die Wetterbedingungen,<br />
allgemeine Ermüdungszustände oder Adrenalin- und<br />
Koffeinkicks. Je fitter du bist, umso schneller solltest du<br />
bei niedrigeren Herzfrequenzen durchhalten.<br />
Teurere Modelle ermöglichen die<br />
Durchführung von <strong>Fitness</strong>tests und die<br />
Nachjustierung der<br />
Belastungsbereiche in Verbindung<br />
mit den Trainingsfortschritten.<br />
Ersatzweise kannst du mit einem<br />
Trainer zusammen arbeiten der<br />
Tests mit dir durchführt, um die<br />
Trainingsbereiche zu ermitteln.<br />
HAUPTEINHEIT: Einen relativ steilen Berg mit etwa<br />
5–12 Prozent Steigung vier Mal im moderaten bis<br />
harten Tempo erklimmen. Der Anstieg sollte 4–7<br />
Minuten lang dauern. Im lockeren Tempo wieder nach<br />
unten fahren und in dieser Erholungsphase Abfahrten<br />
üben.<br />
COOLDOWN: 5–10 Min. lockeres Treten, danach<br />
Stretching.<br />
4 WETTKAMPFTEMPO RAD<br />
WARMUP: 10 Min. lockeres Treten.<br />
HAUPTEINHEIT: 4–5 x 4–5 km im harten Tempo oder<br />
im Wettkampftempo, zur Regeneration 3 Min.<br />
lockeres Fahren.<br />
COOLDOWN: 5–10 Min. lockeres Treten.<br />
5 INTERVALLE LAUFEN<br />
WARMUP: 5 Min. Schritttempo, 5 Min. Joggen mit<br />
Steigerung zum schnellen Lauf, dabei schrittweise<br />
Erhöhung der Herzfrequenz.<br />
HAUPTEINHEIT: Zu Beginn 5 x 50 m Sprinten mit 50 m<br />
lockerem Joggen zur Regeneration. Danach 10 x 90<br />
Sek. mit 30 Sek. langsamem Joggen zur Regeneration.<br />
WH 1–3 bei 6/10 der max. Belastung, WH 4–7 bei 7/10<br />
und WH 8–10 bei 8/10.<br />
COOLDOWN: 5 Min. lockeres Joggen, dann<br />
Stretching.<br />
6 TEMPOWECHSEL LAUFEN<br />
WARMUP: 5 Min. Schritttempo, 5 Min. Joggen mit<br />
Steigerung zum schnellen Lauf, dabei schrittweise<br />
Erhöhung der Herzfrequenz.<br />
HAUPTEINHEIT: 3 Min. lockeres Lauftempo, dann 2<br />
Min. lang Temposteigerung auf mittlere Schlagzahl,<br />
danach 1 Min. im hohen Tempo. Den Durchlauf 45 Min.<br />
lang wiederholen.<br />
COOLDOWN: 5 Min. lockeres Joggen, dann<br />
Stretching.<br />
7 BRICKTRAINING<br />
WARMUP: 5 Min. lockeres Radfahren (wenn möglich<br />
auf einem Spinning-Rad statt einem herkömmlichen<br />
Heimtrainer).<br />
HAUPTEINHEIT: 6 Min. auf dem Spinning-Rad (je 1<br />
Min. im Sitzen, gefolgt von 1 Min. im Stand). Direkt im<br />
Anschluss<br />
4 Min. im moderaten Tempo auf dem Laufband. Den<br />
Durchlauf 3 Mal wiederholen.<br />
COOLDOWN: 5 Min. lockeres Radfahren, dann<br />
Stretching.<br />
PROFESSIONELLES TRAINING<br />
Dir ist es mit der Trainingsintensität wirklich ernst?<br />
Dann ist eine der besten Maßnahmen der Beitritt zu<br />
einem <strong>Triathlon</strong>verein in deiner Nähe. Eine Alternative<br />
wäre ein Trainer, der dir bei der Zusammenstellung<br />
deines Trainingsprogramms behilflich sein kann.<br />
Sieh dir die besten Triathleten der Welt an, um eine<br />
Vorstellung davon zu bekommen, wie ein solches<br />
härteres Training aussehen kann. Du wirst allerdings<br />
wahrscheinlich nicht mit derselben Intensität<br />
trainieren können wie sie.<br />
Die Prinzipien, auf die sie vertrauen, sind aber<br />
identisch. So kannst du dich auf dein nächstes<br />
Hobby-Event genauso gut vorbereiten wie die Profis<br />
auf ihre Weltmeisterschaften oder Olympischen<br />
Spiele.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 93
TRAINING<br />
SCHNELLER SCHWIMMEN MIT JULIE DIBENS<br />
UNSERE<br />
EXPERTIN<br />
Julie Dibens<br />
Julie Dibens ist dreimalige Xterra-Weltmeisterin<br />
sowie eine ehemalige Schwimmerin des britischen<br />
Nationalteams. Nicht zuletzt deshalb ist sie nach der<br />
ersten Etappe immer mit unter den ersten Triathleten<br />
in der Wechselzone.<br />
Das Tempotraining bereitet den Körper darauf vor,<br />
das gesamte Schwimmen mit einer hohen<br />
Schlagzahl durchzuhalten. Die Gewöhnung an<br />
diese Art des Trainings dauert mindestens sechs Wochen.<br />
Wenn du aber hart an dir arbeitest, wirst du schnell<br />
Fortschritte machen.<br />
Bei drei Mal Schwimmen pro Woche sollten im Idealfall<br />
eine Ausdauereinheit und eine Einheit im<br />
Wettkampftempo dabeisein. In der dritten Stunde solltest<br />
du dich sowohl mit dem Tempo als auch der Technik<br />
beschäftigen. Sehen wir uns die beiden letztgenannten<br />
Einheiten einmal genauer an.<br />
TEMPOTRAINING<br />
Um das geplante Wettkampftempo zu bestimmen,<br />
musst du von der Leistung ausgehen, die du dir fürs<br />
Schwimmen erwartest. Rechne diese Zeit auf eine<br />
Strecke von 100 Metern um. Willst du am<br />
Wettkampftag etwa die 1.500 Meter in 25 Minuten<br />
abschließen, musst du die 100 Meter in 1:40 packen.<br />
Diese Schlagzahl gilt es auch in der Haupteinheit der<br />
Trainingsstunde durchzuhalten. Dabei solltest du<br />
dieselbe Distanz wählen, die am Wettkampftag auf<br />
dich wartet. Das Warm-up und Cool-down vor bzw.<br />
nach dem Haupttraining gehören natürlich fest dazu.<br />
Versuch, während des Trainings möglichst<br />
kontrolliert zu schwimmen und auf die Technik zu<br />
achten.<br />
KOMBINIERTE TEMPO-TECHNIK-EINHEIT<br />
Bei diesem Training lernst du, auch bei steigendem<br />
Tempo noch technisch saubere Züge auszuführen. Mit<br />
4–6 Sprints über jeweils 100 Meter erhöhst du dein<br />
Spitzentempo. Den höchsten Gang brauchst du<br />
beispielsweise, wenn du beim Start dem großen<br />
Getümmel entgehen willst – oder, wenn du einem<br />
schnelleren Schwimmer auf den Fersen bleiben willst,<br />
um dich im Windschatten mitziehen zu lassen.<br />
Wenn du dein Spitzentempo erhöhst, wird sich außerdem<br />
das Wettkampftempo über 1.500 Meter lockerer<br />
anfühlen. Wichtig ist natürlich, trotz höherer Intensität die<br />
Technik nicht zu vernachlässigen. Deshalb solltest du<br />
auch einige langsame und kontrollierte Übungen mit<br />
einfließen lassen, die sich mit 100-Meter-Sprints<br />
abwechseln.<br />
Vom Tempotraining profitiert<br />
unter Umständen auch das<br />
Wettkampftempo.<br />
94 | AB ZUM TRIATHLON
TEMPOTRAINING<br />
SCHNELLER RADELN MIT EMMA SNOWSILL<br />
UNSERE<br />
EXPERTIN<br />
Emma Snowsill<br />
Snowsill hat Titel bei den Olympischen Spielen und<br />
den Commonwealth Games eingefahren. Daneben ist<br />
sie dreimalige Weltmeisterin. Sie gehört damit zu den<br />
erfolgreichsten Triathletinnen weltweit.<br />
Was mich persönlich angeht, so sind ausdauernde Touren<br />
im gleichmäßigen Tempo in der Saisonpause das perfekte<br />
Fundament für die kürzeren und schnelleren<br />
Tempoeinheiten, wenn die Wettkampfzeit wieder näherrückt. Wenn<br />
es soweit ist, solltest du das Volumen des Radtrainings<br />
herunterfahren und gleichzeitig die Intensität erhöhen.<br />
Egal, ob du die Dauer oder Zahl der Einheiten herunterschraubst<br />
– das Radtraining sollte auf jeden Fall härter werden. Es gibt<br />
verschiedene Wege, um das Tempo hochzufahren. Die drei<br />
einfachsten Methoden sind meiner Erfahrung nach das<br />
Intervalltraining, das Krafttraining und das Zeitfahren.<br />
INTERVALLTRAINING<br />
Fang mit 4 x 10 Minuten an und steigere dich allmählich bis auf 6 x 10<br />
Minuten. Die Erholungsphasen sollten jeweils 5 Minuten betragen. Gib<br />
in den intensiven Phasen immer alles. Du solltest dabei wirklich aus<br />
allen Rohren feuern.<br />
KRAFTTRAINING<br />
Such dir einen langen Berg und schalte in einen möglichst hohen Gang<br />
– den höchsten, den du packst. Fahr dann so schnell es geht 5 Minuten<br />
lang bergauf. Erhol dich anschließend 2 Minuten lang, während du die<br />
Kurbeln locker kreisen lässt. Den Durchlauf 5–6 Mal wiederholen.<br />
Arbeite Schritt für Schritt auf dieses Ziel hin. Geh nicht schon beim<br />
ersten Mal bis zum Anschlag. Sonst holst du dir Verletzungen an den<br />
Knien. Fang mit einigen kürzeren Intervallen an und verlängere<br />
allmählich die Distanz.<br />
ZEITFAHREN<br />
Bau ein Zeitfahren mit in deine Trainingswoche ein. Leg dafür zunächst<br />
eine Distanz fest, für die du um die 20 Minuten brauchst. Erhöhe Woche<br />
für Woche die Dauer, bist du etwa bei einer Stunde angelangt bist. Das<br />
Tempo sollte etwa so hoch sein, dass du es nach eigener Einschätzung<br />
auch etwa zwei Stunden lang durchhalten könntest. Plan für die<br />
Rennsaison jede Woche ein Zeitfahren über 40 Kilometer ein.<br />
ÜBER DIE<br />
SCHWELLE<br />
In der Trainingstheorie ist oft vom<br />
Schwellentraining die Rede. Der<br />
Begriff bezieht sich auf Einheiten<br />
im Bereich der Laktatschwelle. Es<br />
ist wichtig, einige solcher Workouts<br />
mit in den Trainingsplan<br />
aufzunehmen. Bei den meisten<br />
Rennen, an denen du teilnimmst,<br />
bewegst du dich schließlich am Ende<br />
an oder sogar über der<br />
Laktatschwelle.<br />
Du wirst dich jetzt fragen, was<br />
genau es mit der Laktatschwelle auf<br />
sich hat. Wenn die Muskulatur<br />
Glukose zu Energie umwandelt,<br />
entsteht Milchsäure (Laktat). Diese<br />
gelangt von der Muskulatur ins Blut.<br />
Die Laktatschwelle beschreibt die<br />
Intensität, bei der dein Körper die<br />
Milchsäure nicht mehr schnell genug<br />
abbauen kann. Es kommt in der<br />
Folge zu einem Laktatüberschuss.<br />
Das passiert in der Regel, wenn du<br />
dich im Bereich von 80 bis 90<br />
Prozent deiner maximalen<br />
Herzfrequenz bewegst. Der genaue<br />
Schwellenwert ist jedoch von<br />
Sportler zu Sportler verschieden.<br />
Bei einer Intensität oberhalb der<br />
Laktatschwelle erreicht die<br />
Konzentration der Milchsäure<br />
letztendlich ein Niveau, das eine<br />
erhöhte Atemfrequenz hervorruft.<br />
Gleichzeitig kommt es zu<br />
keuchenden Atemgeräuschen.<br />
Es gibt eine ganze Reihe<br />
physiologischer Prüfungen wie etwa<br />
Bluttests zur Ermittlung der<br />
Laktatschwelle. Mit etwas Erfahrung<br />
solltest du aber irgendwann auch<br />
selbst spüren, wenn du an der<br />
Grenze angelangt bist. Die Beine und<br />
der Atem werden dann spürbar<br />
schwerer. Die beiden Symptome<br />
sind bereits verlässliche Signale.<br />
Je größere Intensitäten du vor<br />
Erreichen der Laktatschwelle<br />
aushalten kannst, umso besser ist<br />
deine Leistung bei<br />
Ausdauersportarten. Und je fitter du<br />
wirst, umso länger wirst du es an der<br />
Schwelle aushalten, bevor du<br />
abbremsen oder stehenbleiben<br />
musst.<br />
Gleichmäßiges Training unterhalb<br />
des Grenzwertes über längere<br />
Zeitspannen hinweg schiebt die<br />
Schwelle nach oben. Um aber noch<br />
die letzten Temporeserven aus dem<br />
Körper herauszukitzeln, musst du an<br />
deine Grenzen gehen. Es ist wichtig,<br />
dass du dich an das brennende<br />
Gefühl in den Armen und Beinen<br />
gewöhnst.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 95
TEMPOTRAINING<br />
SCHNELLER LAUFEN MIT SIMON LESSING<br />
UNSER<br />
EXPERTE<br />
Simon Lessing<br />
Simon Lessing ist viermaliger Weltmeister sowie<br />
ehemaliger Teilnehmer der Olympischen Spielen und<br />
der Commonwealth Games. Mittlerweile arbeitet er<br />
als <strong>Triathlon</strong>trainer.<br />
Was das Training angeht, so war ich schon immer<br />
ein Freund der Regel „mehr Intensität und<br />
weniger Volumen“. Bei mir auf jeden Fall greift<br />
das Prinzip. Meiner Meinung nach versteifen sich die<br />
Triathleten allgemein zu sehr aufs Volumen. Klar muss<br />
jeder für sich selbst herausfinden, was ihn am meisten<br />
weiterbringt. Doch viele Triathleten wären wohl<br />
überrascht, mit wie viel weniger Trainingszeit sie sich<br />
trotzdem noch weiterentwickeln könnten.<br />
Zeit und Energie sind bei besser strukturierten<br />
intensiveren Workouts wie dem Intervalltraining besser<br />
angelegt. Eine Intervalleinheit bringt einfach mehr als der<br />
gewohnte 90-minütige Dauerlauf.<br />
INTERVALLTRAINING<br />
Für einen Triathleten ist es wichtig, während des<br />
gesamten Laufs ein hohes Tempo aufrechterhalten zu<br />
können. Wer sich im Training nur langsam bewegt, wird<br />
kaum seine Effektivität oder sein Lauftempo steigern.<br />
Intervalle sorgen für die nötige Effektivität im geplanten<br />
Wettkampftempo. Sie ermöglichen es dir, eine höhere<br />
Schlagzahl bei niedrigerer Herzfrequenz durchzuhalten.<br />
Neueinsteiger sollten einen Monat lang ohne bestimmte<br />
Trainingsvorgaben einfach nur drei- bis viermal pro<br />
Woche zum Laufen nach draußen gehen. Erst danach<br />
würde ich jede Woche ein Workout mit leichten Intervallen<br />
dazunehmen. Du hast einen <strong>Triathlon</strong> über die<br />
Olympische Distanz ins Auge gefasst? Dann wähl für die<br />
Intervalle eine Geschwindigkeit, die du auf den zehn<br />
Kilometern beim Laufen durchhalten möchtest. Leg nach<br />
einem 20-minütigen Warm-up 5 x 800 Meter mit dem<br />
Wettkampftempo für die zehn Kilometer zurück, gefolgt<br />
von 2:30 Minuten im lockeren Tempo zur Erholung.<br />
Die Intervalle kannst du auch in Form eines Fahrtenspiels<br />
absolvieren. Dabei läufst du nach dem 20-minütigen<br />
Warm-up mit ganz unterschiedlichen Geschwindigkeiten<br />
statt in einem durchgehenden Tempo. Eine große<br />
Struktur braucht es dafür nicht. Such dir einfach spontan<br />
Laternenpfähle oder Orientierungspunkte in der<br />
Landschaft für deine Sprints aus. Leg zwischen den<br />
Intervall-Durchläufen immer wieder Ausdauerphasen im<br />
moderaten und gut durchzuhaltenden Tempo ein.<br />
Eine weitere Alternative wären Intervalleinheiten auf Zeit.<br />
Dabei läufst du 5 x 3–4 Minuten in deinem<br />
Wettkampftempo für die zehn Kilometer. Nimm dir<br />
zwischen den intensiven Phasen jeweils 2:30 Minuten<br />
Zeit zur Erholung.<br />
96 | AB ZUM TRIATHLON
ADVERTORIAL<br />
HIGHTECH<br />
FÜR DRINNEN<br />
Der ultimative<br />
Indoor-Trainer<br />
von Wahoo<br />
Das ist Training 2.0 –<br />
Mit dem KICKR Power<br />
Trainer haben die Tüftler<br />
aus dem Hause Wahoo jetzt<br />
den ultimativen Indoor-Trainer<br />
für Radfahrer entwickelt. Mit<br />
WLAN-Technologie, modernster<br />
Software und einem<br />
einzigartigen Aufbau.<br />
Den KICKR kannst du über<br />
ein Tablet, Smartphone oder<br />
deinen Computer steuern, via<br />
Bluetooth oder ANT+. Über<br />
verschiedene Apps kannst du<br />
legendäre Routen wie Alpe<br />
d’Huez fahren oder deine<br />
DIE HIGHLIGHTS DES KICKR<br />
POWER TRAINER IM ÜBERBLICK<br />
1.<br />
POWER-TRAINING: Stelle deine gewünschte<br />
Wattzahl ein und der Widerstand passt sich automatisch<br />
an. Der laufradlose Aufbau ermöglicht es,<br />
deine Leistung direkt an der Hinternabe zu messen, ohne<br />
dass Reifen oder Rollenklemme die Daten verwässern. So<br />
fährst du gleichmäßig und präzise mit der richtigen Power.<br />
2.<br />
PERFEKTES STRASSENGEFÜHL:<br />
Das ausgeklügelte Flywheel des KICKR<br />
sorgt in Verbindung mit dem<br />
elektromagnetischen Widerstand für ein<br />
unglaublich realistisches Straßengefühl.<br />
Ob du einen sanften Hügel hinunterrollst<br />
oder dich einen harten<br />
Anstieg hochkämpfst – es fühlt<br />
sich einfach verdammt echt an.<br />
3.<br />
UNBEGRENZTE<br />
OPTIONEN:<br />
Die Wahoo-Software<br />
ist mit unzähligen Apps<br />
kompatibel und wurde<br />
ganz bewusst als Open<br />
Source Software<br />
entwickelt, so dass<br />
jeder App-Entwickler<br />
und –User seine<br />
individuellen Touren und<br />
Trainingseinheiten einspeisen<br />
kann. Das eröffnet<br />
unednliche Möglichkeiten,<br />
die es so bislang tatsächlich<br />
noch nicht gab.<br />
4.<br />
DRAHTLOSE<br />
STEUERUNG:<br />
Der KICKR Power Trainer kann<br />
über jedes iPhone, iPad oder Android-Gerät mit Bluetooth<br />
Smart (4.0) gesteuert werden, über ein Bluetooth-Smartfähiges<br />
MacBook oder einen Windows PC mit ANT+.<br />
eigenen Power-Intervalle<br />
erstellen. Richtig spannend<br />
wird es, wenn du den KICKR<br />
mit dem TICKR-Brustgurt zur<br />
Herzfrequenzmessung und<br />
dem RPM Trittfrequenzsensor<br />
von Wahoo verbindest – dann<br />
steuerst du dein Training wie<br />
die Profis vom Team Sky, die<br />
ihre Indoor-Einheiten mittlerweile<br />
nur noch auf dem KICKR<br />
absolvieren.<br />
Übrigens: Auf der Eurobike<br />
hat der KICKR gerade den Gold<br />
Award in der Kategorie „Best<br />
Accessory” gewonnen.<br />
Mehr Informationen zum KICKR Power Trainer und zu allen weiteren<br />
kompatiblen Produkten bekommst du unter www.wahoofitness.com<br />
Erhältlich exklusiv über den Importeur NC-17 (www.nc-17shop.de)
TRAINING<br />
KRAFT<br />
TRAINING IM<br />
TRIATHLON<br />
EIN EINFACHES KRAFTTRAINING FÜR<br />
ZUHAUSE SCHAFFT EIN SOLIDES<br />
FUNDAMENT FÜR DEINE<br />
TRIATHLONEINHEITEN.<br />
Text Ralph Hydes Foto Robert Smith<br />
98 | AB ZUM TRIATHLON
KRAFTAUFBAU<br />
Vermutlich hast du nicht unbedingt jeden Tag<br />
mehrere Stunden lang Zeit zum Radfahren,<br />
Schwimmen und Laufen. Die Wahrscheinlichkeit<br />
ist also groß, dass dir das spezifische Krafttraining<br />
abgeht, das du zum Tempoaufbau brauchst. Die<br />
meisten Leute, die vor dem Computer arbeiten, kennen das<br />
Problem: Während sie den ganzen Tag lang im Bürostuhl sitzen,<br />
verkürzt sich die Muskulatur. Das führt zum<br />
Muskelungleichgewicht und Haltungsfehlern. In der<br />
Konsequenz bedeutet das eine Schwächung der Muskulatur<br />
und ein erhöhtes Risiko für überlastungsbedingte<br />
Verletzungen. Ein richtig ausgeführtes Krafttraining bringt<br />
dieselben positiven Auswirkungen mit sich wie längere<br />
Trainingseinheiten – allerdings in kürzerer Zeit.<br />
Bevor wir auf die Details eines effektiven Krafttrainings<br />
eingehen, sollten wir uns erst einmal ansehen, was genau Kraft<br />
eigentlich ist. Kraft ist als die Fähigkeit eines Muskels definiert,<br />
Energie zu erzeugen. Im <strong>Triathlon</strong> bezieht sich das<br />
hauptsächlich auf die Kraftausdauer, sprich: die Bereitstellung<br />
von Energie durch wiederholte Aktivität der Muskulatur. Je<br />
mehr Kraftausdauer du hast, umso besser kannst du über eine<br />
ausgedehnte Dauer hinweg das Tempo aufrechterhalten.<br />
Wichtig ist ein ausgewogenes Verhältnis der<br />
gegenüberliegenden Muskelgruppen (auch als Agonisten und<br />
Antagonisten bezeichnet). Zudem müssen die Synergisten gut<br />
ausgebildet sein. (Das sind die Nebenmuskeln, die den<br />
Hauptmuskel bei der Bewegung unterstützen.) Das hilft dir<br />
beim Radfahren am Berg, beim Schwimmen in unruhigen<br />
Gewässern und beim Laufen auf ungleichmäßigem Terrain. Ein<br />
Muskelungleichgewicht führt zu Fehlhaltungen und<br />
ineffektiven Bewegungsmustern. Mögliche Folgen sind<br />
vorzeitige Ermüdung und Verletzungen.<br />
DIE BASIS DES<br />
KRAFTTRAININGS<br />
Haben wir dich davon überzeugt, dass dir das Krafttraining<br />
weiterhilft? Gut! Dann sollten wir uns jetzt überlegen, wie du die<br />
Workouts in deinem ohnehin schon vollgepackten<br />
Trainingskalender unterbringst.<br />
Zunächst einmal ist wichtig, die Übungen langsam mit ins<br />
Trainingsprogramm einzuflechten. Das gilt vor allem dann,<br />
wenn du vorher noch nie Krafttraining gemacht oder schon<br />
lange nicht mehr geübt hast. Fang mit einem Workout pro<br />
Woche an. Du kannst abends zuhause trainieren, oder im<br />
Anschluss ans Schwimmen, Radfahren oder Laufen.<br />
Das Training zuhause ist die einfachste Art, die Übungen ins<br />
Programm einzuflechten. Der Vorteil: Du kannst trainieren,<br />
wenn es dir am besten passt. Andererseits gibt es daheim viele<br />
Sachen, die dich ablenken können. Du solltest dir daher ein Eck<br />
als speziellen <strong>Fitness</strong>bereich reservieren. Erstell dann eine<br />
Liste der Übungen, die du absolvieren willst.<br />
Hake während des Workouts die einzelnen Sätze ab. Hilfreich<br />
ist es auch, sich die Satzzahlen und Satzlängen zu notieren.<br />
Damit wird es leichter, sich Woche für Woche weiterzuentwickeln.<br />
Für diese Übungen brauchst du nur ein Trainingsband wie etwa<br />
ein Thera-Übungsband (www.thera-band.de) und einen<br />
Gymnastikball. Wenn du daheim keinen Teppich hast,<br />
empfiehlt sich außerdem eine rutschfeste Übungsmatte.<br />
WORKOUTAUFBAU<br />
● Jede Muskelgruppe bis zu 3 Mal pro<br />
Woche an nicht aufeinanderfolgenden<br />
Tagen trainieren.<br />
● Jede Einheit mit einem Warm-up<br />
beginnen, das aus 5–10 Minuten<br />
leichtem Kardiotraining bestehen<br />
sollte. Ideal ist das Krafttraining nach<br />
einer lockeren Tour auf dem Rad, im<br />
Schwimmbecken oder auf der<br />
Laufstrecke.<br />
● Für jede Einheit 1–2 Übungen pro<br />
Muskelgruppen auswählen. Davon<br />
jeweils 1–3 Sätze absolvieren.<br />
● Von Groß nach Klein trainieren, das<br />
heißt: große Muskelgruppen wie die<br />
Beine und die Brustmuskulatur zuerst,<br />
kleinere Muskeln wie den Bizeps und<br />
Trizeps erst später.<br />
● Zur Weiterentwicklung jede Woche<br />
eine Wiederholung (WH) hinzufügen.<br />
● Für ein ausgewogenes Training in<br />
jeder Trainingswoche sämtliche<br />
Muskelgruppen beanspruchen.<br />
Im Rennen ist die Kraft<br />
genauso wichtig wie die<br />
Ausdauer.<br />
Foto <strong>Triathlon</strong>.org/ Janos Schmidt/ ITU<br />
AB ZUM TRIATHLON | 99
TRAINING<br />
KRÄFTIGUNGSÜBUNGEN<br />
1 LATZIEHEN<br />
Das Radfahren ist nicht gerade gut für die Haltung. Ist die<br />
Muskulatur verspannt, beeinträchtigt dies auch die Atmung und<br />
Flexibilität. Diese Übung hilft dir, wieder ins Lot zu kommen: Nimm die<br />
beiden Enden des Trainingsbands in die Hände und stell dich mit flachem<br />
Rücken an die Wand. Die Füße dürfen ein paar Zentimeter von der Wand<br />
entfernt und die Knie leicht gebeugt sein. Nun die Arme über dem Kopf<br />
strecken und dann versuchen, die Ellbogen seitlich an der Wand entlang<br />
ein kleines Stück nach unten zu ziehen.<br />
2 SCHULTERROTATION<br />
Viele Triathleten bekommen durchs Schwimmen Schulterprobleme. Vor<br />
allem, wenn die Technik beim Armzug unzureichend ist. Diese Übung beansprucht<br />
die schwächste Muskulatur der Rotatorenmanschette. Diese Muskelgruppe ist<br />
unverzichtbar für gute Leistungen beim Schwimmen und für die Kraft der Schultern.<br />
Das Trainingsband dafür auf Ellbogenhöhe an einem unbeweglichen Objekt<br />
befestigen. Nun mit seitlich am Körper anliegenden Ellbogen die Faust vom<br />
Befestigungspunkt und vom Körpermittelpunkt weg nach außen bewegen. Die<br />
Übung mit dem anderen Arm wiederholen. Auf jeder Seite 3 x 15–20 WH ausführen.<br />
3 SCHWIMMZUG<br />
Eine weitere hervorragende Übung für mehr Power im Becken.<br />
Dafür ein Ende eines Trainingsbands an einem unbeweglichen Objekt<br />
befestigen. Das andere Ende in die Hand nehmen. Dann den Körper nach<br />
vorne neigen und einen Schwimmzug ausführen. Ideal sind natürlich<br />
zwei Trainingsbänder (eines pro Hand). Damit lassen sich die<br />
abwechselnden Armbewegungen des Schwimmens noch besser<br />
nachstellen. Wenn du das nächste Mal ins Wasser springst, wirst du<br />
wieder ein Stück mehr Kraft zur Verfügung haben.<br />
4 KNIEBEUGE<br />
Die Füße schulterbreit voneinander entfernt auf den Boden setzen. Dann den<br />
Körper nach hinten sinken lassen – so, als würdest du auf einem Stuhl Platz nehmen.<br />
Je weiter du mit dem Po nach unten kommst, umso mehr spürst du die Anspannung in<br />
der Oberschenkelrückseite und der Gesäßmuskulatur. Die Knie bleiben dabei auf die<br />
Fußgelenke ausgerichtet. Schwerer wird die Übung, wenn du vor der Kniebeuge<br />
leicht in die Luft springst. Ein Satz besteht aus 1 Minute durchgehendem<br />
Kniebeugentraining. Zwischen den Sätzen 15 Sekunden pausieren. Du entwickelst<br />
hierbei die fürs Radfahren und Laufen nötige Power in den Beinen.<br />
100 | AB ZUM TRIATHLON
KRAFTAUFBAU<br />
5 GYMNASTIKBALLLIEGESTÜTZ<br />
In den Liegestütz kommen und die Füße auf einen Gymnastikball<br />
setzen. Die Bauchmuskulatur anspannen und den Körper absenken. Die<br />
Bauchmuskulatur dabei fest anspannen, damit die Hüfte nicht absackt.<br />
Einfacher wird die Übung, wenn du die Hüfte ein bisschen nach oben<br />
herausstreckst. Du kannst aber auch mit den Händen weiter nach hinten<br />
laufen, um wie in der Abbildung zu sehen die Schienbeine statt der Füße<br />
auf den Gymnastikball zu setzen. Führ mit sauberer Technik 3 Sätze zu 15<br />
WH aus. Eine schwierigere Variante besteht darin, ein Bein anzuheben.<br />
Achte in dem Fall aber darauf, dass die Hüfte trotzdem noch gerade bleibt.<br />
6 BAUCHMUSKELDREHUNG<br />
Diese Bewegung dient dem Aufbau der schrägen Bauchmuskulatur an<br />
den Körperflanken. Die Übung fördert die Stabilität des Körpers. Die<br />
Bauchmuskeldrehung empfiehlt sich daher zum Abschluss eines jeden<br />
Workouts. Setz dafür mit gebeugten Knien die Füße flach auf den Boden.<br />
Anschließend den Oberkörper anheben und auf eine Seite drehen, um mit dem<br />
Ellbogen das Knie der Gegenseite zu berühren. Den Körper dann zurück zum<br />
Boden sinken lassen. Die Übung auf der anderen Seite wiederholen. Wichtig:<br />
heb beim Hochkommen die Füße nicht an. Sonst setzt du eher die Hüftbeuger<br />
als die Bauchmuskeln ein. Führ 15–20 WH und 3 Sätze pro Seite aus.<br />
7<br />
KLAPPMESSER AM GYMNASTIKBALL<br />
Eine tolle Übung zum Aufbau der tief liegenden Halte- und<br />
Stützmuskulatur. Die sogenannte Core-Muskulatur brauchst du in allen drei<br />
Disziplinen gleichermaßen. Hierfür die Hände auf den Boden und die Füße auf<br />
einen Gymnastikball setzen. Nun die Knie hoch zum Brustkorb ziehen, um in eine<br />
Art waagerechte Hocke zu kommen. Im Anschluss die Füße kontrolliert nach<br />
hinten wegdrücken. Diese Klappmesser-Variante ist zunächst etwas knifflig. Es<br />
ist also sinnvoll, anfangs mit einem Trainingspartner zu arbeiten, um nicht<br />
unsanft auf dem Boden zu landen.<br />
8<br />
OBERSCHENKELCURL AM GYMNASTIKBALL<br />
Eine Übung zum Aufbau der Muskulatur an der Oberschenkelrückseite und<br />
im Gesäß. Leg dich auf den Boden und setz die Fersen auf einen Gymnastikball. Die<br />
Beine dabei ausstrecken. Jetzt die Hüfte und den Rücken anheben, sodass der Körper<br />
von den Fersen bis zu den Schultern eine gerade Linie bildet. Die Gesäßmuskulatur<br />
sowie die Bauchmuskulatur während der Übung angespannt lassen. Aus dieser<br />
Ausgangsposition heraus die Beine zum Hintern heranziehen. Die Übung<br />
beansprucht die Bauchmuskeln sowie die Oberschenkelrückseite gleichermaßen.<br />
Sie ist also sinnvoller als der reine Oberschenkel-Curl an der Maschine.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 101
TRAINING<br />
Text Ralph Hydes, Rob Griffiths, Paul Ryman Fotos James Lampard, Romilly Lockyer, Michael Dannenberg/ MAD Photography<br />
RENNEN GEGEN<br />
DIE UHR<br />
ES WÄRE SCHON EINE TOLLE SACHE, JEDE WOCHE 20 STUNDEN<br />
INS TRAINING ZU INVESTIEREN.<br />
ABER DAS KÖNNEN SICH DIE WENIGSTEN LEISTEN. DESHALB<br />
GILT ES, DAS BESTE AUS DER TRAININGSZEIT ZU MACHEN.<br />
UNSERE EXPERTEN<br />
RALPH HYDES<br />
Hydes ist Lauf-, Duathlon- und<br />
<strong>Triathlon</strong>trainer. Er hat schon<br />
zahlreichen Sportlern geholfen,<br />
internationales Wettkampfniveau<br />
zu erreichen.<br />
ROB GRIFFITHS<br />
Griffiths verhilft als leitender<br />
Trainer von TrainingBible UK<br />
Dutzenden Hobbysportlern<br />
und Neueinsteigern beim<br />
<strong>Triathlon</strong> zum Erfolg.<br />
PAUL RYMAN<br />
Der Personal Trainer Ryman geht als<br />
Hobbyläufer für Großbritannien an<br />
den Start. Er hat bereits dreimal den<br />
Ironman abgeschlossen, mit einer<br />
persönlichen Bestleistung von 10:23.<br />
102 | AB ZUM TRIATHLON
ZEITERSPARNIS<br />
AB ZUM TRIATHLON | 103
TRAINING<br />
DALLI, DALLI<br />
NEUE ZIELE UND VERSCHÄRFTE EINHEITEN FÜR MAXIMALE<br />
EFFEKTIVITÄT. ROB GRIFFITHS VERRÄT UNS, WIE ES<br />
FUNKTIONIERT.<br />
Wie viel Zeit hast du jede<br />
Woche fürs Training<br />
übrig? Wenn deine<br />
Antwort lautet „Nicht<br />
genug“, kennst du<br />
wahrscheinlich die Situation: Der stressige<br />
Job, die Familie und die ganzen anderen<br />
Verpflichtungen nehmen dich voll in<br />
Beschlag, und du findest kaum die Zeit für ein<br />
effektives Training, das zu den gewünschten<br />
Ergebnissen führt.<br />
Wenn das bei dir so ist, stell dir zunächst<br />
die Frage: Sind deine Ziele und Erwartungen<br />
angesichts deines vollen Terminkalenders<br />
eigentlich realistisch? Es ist einfach eine<br />
Tatsache: Je größer beim <strong>Triathlon</strong> die<br />
Entfernungen werden, umso mehr Zeit und<br />
Energie musst du ins Training stecken. Genau<br />
deshalb ist es so wichtig, bei der Zielsetzung<br />
die Realität nicht aus den Augen zu verlieren.<br />
Es ist wichtig, die Wettkampfziele auf den<br />
Wochenplan und die verfügbare Zeit<br />
abzustimmen.<br />
Andernfalls wirst du bei deinen Rennen<br />
immer wieder Enttäuschungen erleben.<br />
Zeiteinschränkungen bedeuten, dass du<br />
jede Minute jeder Einheit maximal nutzen<br />
musst, um möglichst effektive Ergebnisse zu<br />
erzielen. Für die meisten Triathleten – auch<br />
für die Profis – ist das Volumen der wichtigste<br />
Maßstab für die Trainingsleistung.<br />
Das Volumen bezieht sich auf die Dauer<br />
oder Distanzen unserer Einheiten,<br />
multipliziert mit den Wochenstunden. Heraus<br />
kommt ein Wert, der die Trainingszeit oder<br />
Entfernung pro Woche angibt. Viele Profis<br />
und auch gute Freizeitspieler spulen jede<br />
Woche viele Stunden oder Kilometer ab. Sie<br />
konzentrieren sich weitaus stärker auf das<br />
Volumen als die Intensität. Die Intensität<br />
beschreibt, wie sehr dich ein bestimmtes<br />
Training fordert. Messen lässt sie sich durch<br />
die Herzfrequenz, Wattangaben sowie deine<br />
Schlagzahl. Bei einer intensiven Einheit<br />
würdest du beispielsweise bis an die<br />
anaerobe Schwelle gehen (auch als<br />
Laktatschwelle bezeichnet).<br />
Ein Sportler mit einem vollgepackten<br />
Wochenplan muss sein Volumen begrenzen.<br />
Freizeitsportler können sich nicht den Luxus<br />
leisten, ihre Trainingszeit frei einzuteilen. Das<br />
bringt wiederum ganz eigene<br />
Herausforderungen mit sich. Schließlich<br />
dauert es einfach eine Zeitlang, bis sich<br />
jemand seine Grundlagenausdauer<br />
erarbeitet hat und effektiv Fett als Treibstoff<br />
verbrennt. Durch kluge Trainingsplanung und<br />
Periodisierung der Einheiten zu spezifischen<br />
Blöcken lässt sich ein praktikabler Jahresplan<br />
zusammenstellen.<br />
LEISTUNGSBEREITSCHAFT<br />
Viele Forschungen deuten darauf hin,<br />
dass sich durch kurze hoch intensive Phasen<br />
im Wechsel mit angemessenen Ruhephasen<br />
die größten Leistungssprünge erzielen<br />
lassen. Im Jahr 1998 wurde hierzu an der<br />
kanadischen McMaster University eine<br />
Untersuchung durchgeführt. Sie beschäftigte<br />
sich mit den Auswirkungen des Fahrrad-<br />
Intervalltrainings auf die VO2 max. Die<br />
Forscher stellten dabei fest, dass hierbei die<br />
maximale Sauerstoffaufnahme um neun<br />
Prozent zunahm. Ein Beleg dafür, dass sich<br />
Der perfekte Zeitpunkt<br />
DAS RICHTIGE TIMING NACH DER INNEREN UHR<br />
Das <strong>Triathlon</strong>training,<br />
die Familie, der Beruf,<br />
ein festes Zeitfenster<br />
von acht bis neun<br />
Stunden für den Schlaf<br />
... Es ist nicht leicht, das<br />
alles unter einen Hut zu<br />
bringen. Viele Sportler<br />
trainieren gerne früh<br />
am Morgen, bevor die<br />
ganzen anderen<br />
Verpflichtungen<br />
anstehen.<br />
Die Wissenschaft zeigt<br />
jedoch, dass<br />
morgendliche Einheiten<br />
am ungünstigsten sind.<br />
Das liegt am<br />
menschlichen<br />
Biorhythmus, der<br />
körperliche<br />
Grundfunktionen sowie<br />
die sportliche Leistung<br />
beeinflusst.<br />
Das Training zur frühen<br />
Morgenstunde ist<br />
natürlich immer noch<br />
besser als gar nichts.<br />
Geschickter ist es<br />
allerdings, die Workouts<br />
auf die innere Uhr<br />
abzustimmen. Das<br />
bedeutet: lockere oder<br />
gleichmäßige Belastung<br />
am Morgen und<br />
Tempotraining und<br />
Technikübungen im<br />
späteren Tagesverlauf,<br />
wenn dir härtere<br />
Einheiten leichter fallen.<br />
Der Tag-Nacht-<br />
Rhythmus reagiert auf<br />
externe Reize wie etwa<br />
Sonnenlicht. Im Winter<br />
musst du also unter<br />
Umständen das<br />
Workout auf die<br />
Mittagspause<br />
verschieben oder ins<br />
<strong>Fitness</strong>center gehen,<br />
um wach zu werden.<br />
Nur 20 Prozent der Einheiten sorgen für 80<br />
Prozent der <strong>Fitness</strong>. Die größte Wirkung auf die<br />
Leistung zeigt hartes Intervalltraining.<br />
Rob Griffiths<br />
durch relativ kurze Übungseinheiten die VO2<br />
max steigern lässt. Gute Neuigkeiten also für<br />
Sprints und Standarddistanzen. Schließlich<br />
sind Verbesserungen der VO2 max und der<br />
anearoben Schwelle ganz grundlegende<br />
Faktoren für die Leistungsfähigkeit über<br />
diese Entfernungen.<br />
Mein alter Athletiktrainer, der legendäre<br />
Frank Horwill, hat schon vor geraumer Zeit<br />
ein fünfstufiges Trainingssystem erstellt.<br />
Dieses beinhaltete regelmäßige<br />
hochwertige Trainingseinheiten bei<br />
Intensitäten oberhalb des<br />
Wettkampftempos. Mit dem System war er<br />
besonders in der Leichtathletik sehr<br />
erfolgreich. Auch bei kurzen <strong>Triathlon</strong>rennen<br />
zeigt es eine hohe Effektivität.<br />
Längere <strong>Triathlon</strong>-Wettkämpfe bringen<br />
auch andere Anforderungen mit sich. Die<br />
Ökonomie in den Bewegungen wird dabei<br />
entscheidender. Die Ökonomie beschreibt,<br />
wie effektiv der Körper eines Sportlers mit<br />
dem Sauerstoff umgeht. Die<br />
Sauerstoffbestimmung ist eine weitere Art,<br />
beim Training den Energieumsatz zu<br />
ermitteln. Der Sauerstoffverbrauch lässt<br />
direkte Rückschlüsse auf den<br />
Energieverbrauch zu. Die Ausbildung einer<br />
effektiven Technik beim Schwimmen,<br />
Radfahren und Laufen erfordert Disziplin.<br />
Aber es lohnt sich, dranzubleiben.<br />
Ein wichtiger kontrollierbarer Faktor zur<br />
Verbesserung der Effektivität und<br />
allgemeinen Leistung ist das Idealgewicht.<br />
Der Körperfettanteil steht im direkten<br />
Zusammenhang mit der Leistung.<br />
Die Ökonomie lässt sich zudem durch die<br />
Intensität und Frequenz positiv beeinflussen.<br />
Ein Training im hohen Tempo oder mit hoher<br />
Leistung ermöglicht erwiesenermaßen<br />
sparsamere Bewegungen in sämtlichen<br />
Tempi und auf allen Leistungsstufen. Eine der<br />
besten Arten, an seiner Technik und somit<br />
Effektivität zu arbeiten, sind häufigere<br />
Einheiten – selbst, wenn es sich dabei nur um<br />
kurze Workouts handelt. Um beispielsweise<br />
bei nur zwei Trainingsstunden zum<br />
effektiveren Schwimmer zu werden,<br />
müsstest du viermal pro Woche je 30<br />
Minuten lang schwimmen.<br />
Regelmäßige plyometrische Workouts<br />
wie Sprünge sollen ebenfalls eine sehr<br />
positive Auswirkung auf die Ökonomie<br />
haben. Es empfiehlt sich also, entsprechende<br />
Übungen mit ins Lauftraining einfließen zu<br />
lassen.<br />
Die große Frage ist: Wie viel Zeit musst du<br />
ins Training investieren, um im Wettkampf<br />
eine gute Vorstellung abzugeben? Die<br />
Antwort: Es hängt davon ab, wie deine Ziele<br />
104 | AB ZUM TRIATHLON
aussehen und auf welche Distanz du dich<br />
vorbereitest. Nur zur Orientierung: Um in<br />
deiner Klasse wettkampffähig zu sein,<br />
brauchst du mindestens die folgenden<br />
wöchentlichen Trainingsstunden...<br />
Sprintdistanz 5/6 Stunden<br />
Kurzdistanz 7/8 Stunden<br />
Mitteldistanz 9/10 Stunden<br />
Langdistanz 12 Stunden<br />
Dabei ist wichtig: jede Stunde zählt. Achte<br />
also darauf, in den Workouts wirklich<br />
konzentriert zu Werke zu gehen und dich<br />
konstant weiterzuentwickeln.<br />
EXPERTENTIPPS FÜR<br />
DEN ENGEN<br />
TERMINKALENDER<br />
1TESTEN Verschwende deine Zeit nicht mit<br />
Ratespielen. Ermittle stattdessen deine<br />
wichtigsten Eckdaten wie etwa die<br />
Herzfrequenzbereiche.<br />
2PLANEN Stell dir entweder selbst ein<br />
Programm zusammen, oder besorg dir<br />
einen Plan von einem Trainer. Du sparst<br />
dadurch einerseits wertvolle Zeit.<br />
Andererseits hilft dir das, deine<br />
Trainingsstunden im hektischen Alltag<br />
unterzubringen, ohne jedes Mal neu mit der<br />
Planung anfangen zu müssen.<br />
3DIE 80/20-REGEL BERÜCKSICHTIGEN<br />
Die Faustregel: 80 Prozent der <strong>Fitness</strong><br />
stammt aus 20 Prozent deiner Einheiten. Die<br />
größte Wirkung zeigt hartes Intervalltraining.<br />
4AN DER TECHNIK FEILEN Werde zum Meister<br />
des ökonomischen Schwimm-, Fahr- und<br />
Laufstils. Das erreichst du, indem du in allen<br />
drei Disziplinen deine Technik auf Topniveau<br />
bringst.<br />
5HÄUFIG TRAINIEREN<br />
Wenn du wenig und dafür öfter trainierst,<br />
trägt das zu deiner Ökonomie bei.<br />
ZWISCHEN HART UND LOCKER ABWECHSELN<br />
6 Die Einheiten sollten einerseits richtig hart<br />
sein, andererseits aber auch genug Pausen<br />
enthalten.<br />
AUFS GEWICHT ACHTEN<br />
7 Wenn du deine Leistung verbessern willst,<br />
behalte dein Wettkampfgewicht auf dem<br />
Schirm. Dies ist einer der kontrollierbaren<br />
Faktoren, die deine Leistung stark<br />
beeinflussen.<br />
ZEITERSPARNIS<br />
15 KURZE<br />
WORKOUTS FÜR<br />
DIE MITTAGSPAUSE<br />
VERSUCH ES MIT DIESEM ZEITSPARENDEN<br />
EINHEITEN NACH VORLAGE UNSERER<br />
TRAINER RALPH HYDES UND PAUL RYMAN.<br />
1SCHWIMMEN AUF<br />
TEMPO<br />
Ein fantastisches kurzes<br />
Tempotraining für die<br />
Mittagspause. Warm-up 300 m<br />
lockeres Kraulen; 6 x 50 m mit 15<br />
Sek. Erholung nach jeder<br />
Wiederholung (WH). Für den<br />
Hauptsatz so viele WH über 100 m<br />
wie ihm Zeitrahmen möglich. Die<br />
Zahl der WH hängt vom eigenen<br />
Tempo ab. Absolvier 100 m bei<br />
8/10 deiner Maximalleistung mit<br />
jeweils 30 Sek. Regeneration nach<br />
jedem 100-Meter-Sprint. Am Ende<br />
200 m zum Cool-down: 100 m<br />
langsames Kraulen mit perfekter<br />
Technik, 100 m unterschiedliche<br />
Schwimmstile.<br />
2TURBOBRENNER<br />
SZünde gleich zum Start in<br />
den Tag auf dem<br />
Rollentrainer den Turbo, um die<br />
Konkurrenz stehenzulassen. Fang<br />
mit einem 10-minütigen Warm-up<br />
an. Erhöhe dabei schrittweise die<br />
Herzfrequenz. Fahr dann 5 Min. lang<br />
jeweils 20 Sek. mit hoher Schlagzahl<br />
in einem leichten Gang und 40 Sek.<br />
im lockeren Spinning-Tempo. Gönn<br />
dir 2 Minuten zur Erholung. Im<br />
Hauptsatz dann versuchen, die<br />
Herzfrequenz auf 8/10 der<br />
Maximalleistung zu halten. Fahr<br />
hierzu 5 Min. mit mindestens 90 U/<br />
Min., 5 Min. mit mindestens 60–70<br />
U/ Min., 5 Min. mit mindestens<br />
80–90 U/ Min. und 5 Min. mit<br />
mindestens 60–70 U/ Min.<br />
Anschließend 3 x jeweils 1 Min. im<br />
harten und 1 Min. im sehr lockeren<br />
Tempo. Zum Abschluss 5–10 Min.<br />
Cool-down.<br />
3STEILER<br />
AUFSTIEG<br />
Die meiste Zeit verbringt du<br />
beim <strong>Triathlon</strong> auf dem Rad. Die Kraft<br />
im Sattel ist ein Schlüsselfaktor für<br />
gute Leistungen auf sämtlichen<br />
<strong>Triathlon</strong>distanzen. Beginn mit einem<br />
einfachen Warm-up von 5–10 Min.<br />
Such dir für den Hauptsatz einen<br />
relativ steilen Berg mit mindestens 5<br />
% (maximal 12 %) Steigung. Dann 4 x<br />
mit großem Krafteinsatz nach oben<br />
fahren. Eine Tour sollte 4–7 Min. lang<br />
dauern. Erhol dich auf dem Weg<br />
zurück nach unten. Komm<br />
zwischendurch immer wieder aus<br />
dem Sattel heraus, übertreib es aber<br />
mit der Intensität nicht. Arbeite<br />
kontrolliert und kraftvoll. Zum<br />
Cool-down 5–10 Min. locker treten.<br />
Den Abschluss bildet eine<br />
Stretching-Einheit.<br />
4 STUFEN-<br />
TRAINING<br />
Konzentrier dich bei diesem<br />
Workout auf die Form und Technik. Es<br />
steigert deine Beingeschwindigkeit<br />
und dein Lauftempo. Und denk daran:<br />
Es handelt sich bei den Intervallen um<br />
kein Maximaltraining. Warm-up mit 5<br />
Min. im Schritttempo, dabei innerhalb<br />
von 5 Min. Übergang zum Joggen und<br />
Aufbau der Herzfrequenz. Für den<br />
Hauptsatz intensive Phasen über 5 x<br />
50 m, zwischendurch<br />
Erholungspausen über jeweils 50 m.<br />
Der Hauptsatz geht über 20 Min. und<br />
10 WH, bestehend aus 90 Sek.<br />
starker Belastung und 30 Sek. im<br />
sehr lockeren Lauftempo zur<br />
Erholung. Für die WH 1–3 sollte die<br />
Belastung bei 6/10, für die WH 4–7<br />
bei 7/10 und für die WH 8–10 bei<br />
8/10 liegen. Zum Abschluss 5 Min.<br />
Cool-down sowie etwas Stretching.<br />
5 BRICK-EINHEIT<br />
In der begrenzten Zeit der<br />
Mittagspause kannst du eine<br />
Brick-Einheit im <strong>Fitness</strong>center<br />
ausführen. Das bedeutet, du<br />
absolvierst zwei Disziplinen<br />
hintereinander, um den Wechsel vom<br />
Rad auf die Laufstrecke zu<br />
simulieren. Warm-up mit 5 Min.<br />
lockerem Radfahren (wenn möglich,<br />
auf dem Spinning-Rad statt auf dem<br />
herkömmlichen Heimtrainer).<br />
Direkt im Anschluss zum Hauptsatz<br />
übergehen, der 30 Min. dauert.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 105
TRAINING<br />
Absolvier 6 Min. auf dem Spinning-Bike<br />
nach folgender Vorgabe: 1 Min. im Sitzen<br />
bei 90–100 U/min und 1 Min. im Stand bei<br />
65–75 U/min. Dann vom Rad<br />
herunterspringen, um einen schnellen<br />
Wechsel nachzustellen und direkt mit<br />
dem Laufen weiterzumachen. Das heißt:<br />
4 Min. auf dem Laufband oder im Freien.<br />
Den kompletten Durchlauf 3 Mal<br />
wiederholen. An die Einheit ein<br />
Cool-down und einige<br />
Dehnungsübungen anschließen. Zur<br />
Verbesserung der Flexibilität alle<br />
Dehnungen mindestens 45 Sek. lang<br />
halten.<br />
6 KRAFTZYKLUS<br />
Das <strong>Fitness</strong>training im Studio ist<br />
ein grundlegender Bestandteil.<br />
Versuch es mit diesem Workout, damit dir<br />
beim <strong>Triathlon</strong> nicht die Kraft ausgeht.<br />
Nach 5 Min. Warm-up auf dem<br />
Spinning-Rad 5 Min. lang nach folgendem<br />
Muster trainieren: 30 Sek. hart/30 Sek.<br />
sehr locker. Dann über 30 Min. hinweg<br />
den folgenden Durchlauf absolvieren:<br />
1) Kniebeuge mit nach vorn gestreckten<br />
Armen: 20 WH. 2) Breite Liegestütze: 20<br />
WH. 3) Klimmzüge im breiten Obergriff: 10<br />
WH. 4) Treppensteigen an der Bank: 20<br />
WH. 5) 800-Meter-Lauf auf dem<br />
Laufband mit 4 % Steigung. 6)<br />
Wechselseitiger Ausfallschritt: 20 WH. 7)<br />
Unterarmstütz: 30 Sek. 8) Rückenstrecken<br />
mit den Händen auf dem Hintern, nach<br />
unten gezogenem Kinn und nach unten<br />
gerichtetem Blick: 20 WH. 9) Medizinball-<br />
Crunches: 20 WH. 10) Seitstütz links: 30<br />
Sek. 11) Seitstütz rechts: 30 Sek. 12)<br />
Rückenstrecken mit den Händen links und<br />
rechts neben dem Kopf, angehobenen<br />
Ellbogen, nach unten gezogenem Kinn<br />
und nach unten gerichtetem Blick: 20 WH.<br />
Zum Abschluss 5–10 Min. Cool-down auf<br />
dem Spinning-Rad sowie eine<br />
Dehnungseinheit. Alle Übungen<br />
mindestens 45 Sek. lang halten.<br />
7SCHWIMMEN AN<br />
DER SCHWELLE<br />
Wenn die Zeit knapp ist, brauchst<br />
du hochwertige Einheiten mit minimalen<br />
Pausen. Eine Top-Lösung hierfür ist die<br />
Arbeit an der Laktatschwelle. Dies ist die<br />
Grenzbelastung, die du gerade so<br />
durchhalten kannst. Sie entspricht deinem<br />
Wettkampftempo. Es ist wichtig, die<br />
Anzahl an WH über mehrere Wochen<br />
hinweg aufzubauen und dabei das Tempo<br />
aufrechtzuerhalten. Warm-up über 400<br />
m im lockeren Schwimmtempo. Danach<br />
10–15 x 100 m mit 10–15 Sek. Pause<br />
zwischen den intensiven Phasen. Jede<br />
Woche zwei weitere WH dazu nehmen. Je<br />
nach Wettkampftempo solltest du 20 bis<br />
30 WH pro 45-Min.-Einheit schaffen.<br />
Vergiss nicht das lockere Cool-down im<br />
Becken und das Stretching am<br />
Beckenrand.<br />
8PYRAMIDENTRAINING<br />
IM BECKEN<br />
Beim Pyramidentraining verlängerst du<br />
mit jeder Wiederholung die Distanz.<br />
Gleichzeitig steigt die<br />
Regenerationsphase jedes Mal um 5 Sek.<br />
Ein Beispiel: Warm-up über 5–10 Min.,<br />
dann im Hauptsatz 100 m mit 10 Sek.<br />
Pause, 200 m mit 15 Sek. Pause, 300 m<br />
mit 20 Sek. Pause, 400 m mit 25 Sek.<br />
Pause. Danach erneut die 400 m<br />
schwimmen und das Volumen<br />
stufenweise wieder zurückfahren.<br />
Insgesamt absolvierst du dabei 2.000 m.<br />
Für Abwechslung im Training sorgt ein<br />
Wechsel zwischen harten und einfachen<br />
WH oder negative Splits (hierbei<br />
schwimmst du den zweiten Teil jeder<br />
Wiederholung schneller als den ersten).<br />
9RADFAHREN AUF<br />
TEMPO<br />
Warm-up mit 5 Min. lockerem<br />
Radfahren, im Idealfall auf dem<br />
Rollentrainer oder Spinning-Rad. Danach<br />
einige kurze Temposteigerungen über<br />
etwa 30 Sek. (3–5 WH).<br />
Im Hauptsatz dann 90–95 U/min im<br />
höchstmöglichen Tempo, das du bei<br />
einem Puls unter 80 % deiner maximalen<br />
Herzfrequenz aufrechterhalten kannst.<br />
Satzdauer 30–45 Min., im Anschluss 5<br />
Min. lockeres Cool-down auf lockerem<br />
Niveau, aber mit relativ hoher<br />
Trittfrequenz.<br />
10 RADFAHREN<br />
AN DER<br />
SCHWELLE<br />
Warm-up mit 10 Min. lockerem Treten.<br />
Dann für den Hauptsatz im<br />
Wettkampftempo oder schneller 4–5 km<br />
mit 3 Min. lockerem Treten im Anschluss<br />
zur Erholung. Danach den Durchlauf<br />
wiederholen. Nach 4–5 Zyklen<br />
Cool-down über 5–10 Min. hinweg.<br />
11<br />
LAUFEN IM<br />
GRUNDTEMPO<br />
Mit zu den wichtigsten<br />
Einheiten zählen das ganze Jahr über<br />
Läufe im Basistempo. Diese sind auch als<br />
Regenerationsläufe bekannt. Absolvier<br />
dafür 30–45 Min. in einem Tempo, in dem<br />
du dich noch unterhalten könntest. Auch,<br />
wenn es dir langsam vorkommt: Genau<br />
darum geht es – um die Basis. Konzentrier<br />
dich auf deine Lauftechnik.<br />
12<br />
LAUFEN IM<br />
WETTKAMPF-<br />
TEMPO<br />
Ein gutes Schwellentraining besteht darin,<br />
das Wettkampftempo 1 km lang<br />
durchzuhalten. Gönn dir 90 Sek. zur<br />
Erholung und wiederhol den Durchlauf<br />
dann. (Vergiss nicht, dich für diese Einheit<br />
durch 10 Min. lockeres Joggen und einige<br />
kurze Sprints aufzuwärmen.) Absolvier 4–8<br />
WH. Beende die Einheit, wenn du das<br />
Wettkampftempo nicht mehr halten kannst.<br />
13 STEIGERUNGS-<br />
LAUF<br />
Eine effektive Trainingsmethode für das<br />
ganze Jahr. Beginne mit einem lockeren<br />
Lauf über 3 Min. Erhöhe dann das Tempo<br />
2 Min. lang auf eine mittlere, dann 1 Min. lang<br />
auf eine hohe Schlagzahl. Den Durchlauf<br />
wiederholen, bis die 45 Min. voll sind. Das<br />
Schöne an diesem Training ist die<br />
abwechslungsreiche Tempogestaltung.<br />
14 BRICK-TRAINING<br />
IM STUDIO<br />
Dafür gehst du am besten ins<br />
<strong>Fitness</strong>center, wo du Zugang zu einem<br />
Laufband und einem Heimtrainer hast. Nach<br />
dem Warm-up eine Einheit über 10 Min. bei<br />
80 % auf dem Rad zurücklegen. Schlag<br />
dabei eine Frequenz von 95 U/min oder<br />
schneller an. Dann vom Rad absteigen und<br />
direkt im Anschluss 10 Min. auf dem<br />
Laufband absolvieren. (Denk daran: Die<br />
Herzfrequenz auf dem Rad liegt etwa 8<br />
BPM unter der beim Laufen. Du arbeitest<br />
also mit unterschiedlichen Pulsfrequenzen.)<br />
Nach Abschluss des Laufs den Zyklus<br />
wiederholen. Geh dabei hoch bis auf 85 %,<br />
wenn du gut drauf bist.<br />
15<br />
SCHNELLE CORE-<br />
EINHEIT<br />
Konzentrier dich auf Übungen<br />
zum Aufbau der Stabilität – vor allem, wenn<br />
du in dem Bereich deine Schwachpunkte<br />
hast. Das können etwa<br />
Bauchmuskelübungen mit Fokus auf<br />
Technik und Form sein. Sinnvoll sind auch<br />
Bewegungsabfolgen, welche die<br />
gewünschte Muskulatur in der<br />
notwendigen Reihenfolge aktivieren. Ein<br />
Beispiel: Leg dich mit Gesicht nach unten auf<br />
den Boden und heb ein Bein an. Die Kraft<br />
kommt aus der Gesäßmuskulatur und nicht<br />
aus der Oberschenkelrückseite heraus. So<br />
erreichst du es, dass die Gesäßmuskulatur<br />
beim Zurückziehen des Beins in der<br />
Laufbewegung effektiv arbeitet. Auf die Art<br />
beugst du Verspannungen an der<br />
Oberschenkelrückseite vor.<br />
106 | AB ZUM TRIATHLON
ZEITERSPARNIS<br />
Saubere<br />
Planung<br />
So setzt du im Training die<br />
richtigen Prioritäten:<br />
Gestalte deine Trainingsplanung so<br />
flexibel, dass du damit auch auf Notfälle wie<br />
Spätschichten oder Krankheitstage<br />
reagieren kannst.<br />
Das Leben lässt sich<br />
nicht planen, ein<br />
Training schon. Ein<br />
eigener Coach ist die<br />
effektivste Art, den<br />
Trainingsplan in den<br />
Alltag einzubauen. Wenn<br />
das für dich nicht infrage<br />
kommt, musst du lernen,<br />
das Training in einem<br />
flexiblen System<br />
unterzubringen. Dabei<br />
musst du auch etwaige<br />
Notfälle wie<br />
Spätschichten oder<br />
kranke<br />
Familienmitglieder<br />
berücksichtigen.<br />
Ermittle das<br />
wöchentliche Minimum,<br />
das du brauchst, um<br />
deine Wettkampfziele zu<br />
erreichen. Außerdem<br />
solltest du wissen, wie<br />
viel Zeit du maximal<br />
investieren kannst.<br />
Fülle den Minimalplan<br />
mit primären Inhalten,<br />
die absolut notwendig<br />
sind, um die gesetzten<br />
Ziele zu erreichen. In der<br />
Regel sollten pro<br />
Disziplin jede Woche<br />
mindestens eine<br />
intensive Einheit oder<br />
eine Technikeinheit<br />
sowie ein Ausdauer-<br />
Workout dabeisein.<br />
Überleg dir dann, mit<br />
welchen sekundären<br />
Einheiten du den Plan<br />
noch auffüllen kannst.<br />
Diese Workouts<br />
beinhalten<br />
Regenerationseinheiten<br />
oder zusätzliches<br />
Tempotraining. Diese<br />
können die Leistung<br />
steigern, dürfen aber bei<br />
Zeitmangel auch<br />
wegfallen.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 107
TRAINING<br />
MULTI-<br />
TASKING<br />
EIN BABY ZUHAUSE, 70 STUNDEN AUF DER ARBEIT, STÄNDIGE PARTYS<br />
UND DANN NOCH TRIATHLONTRAINING. ES IST TATSÄCHLICH MÖGLICH ...<br />
NAME GORDON SMART ALTER 33 WOHNORT KINROSS, SCHOTTLAND<br />
BERUF REDAKTEUR, THE SCOTTISH SUN ERFOLGE ERSTER TRIATHLON IN<br />
2:39:24<br />
“<br />
Als ich an meinem ersten <strong>Triathlon</strong><br />
teilnahmen, war ich verantwortlich<br />
für die Kolumne „Bizarre“ [eine<br />
Klatschspalte] in der schottischen<br />
Boulevardzeitung „The Scottish Sun“. Um<br />
8:00 Uhr jeden Morgen prasselten die<br />
E-Mails auf mich ein, mit den neuesten<br />
Meldungen aus Amerika. An drei oder vier<br />
Abenden pro Woche war ich außerdem<br />
immer bis nach Mitternacht unterwegs. An<br />
den Wochenenden gab es dann noch die<br />
Festivals, oder ich musste zu Interviews ins<br />
Ausland. Ich arbeitete jede Woche<br />
mindestens 70 Stunden.<br />
Die Arbeit gefiel mir. Es war aber wirklich<br />
stressig. Bei der ‚Sun‘ erwarten sie immer<br />
vollen Einsatz. Je mehr du dich engagierst,<br />
umso höher ist schließlich die Chance, dass<br />
du an eine große Story herankommst.<br />
Auf die Idee zu einem ‚Sun‘-<strong>Triathlon</strong>team<br />
kamen wir, weil einige unserer Leute im<br />
Vorjahr einen <strong>Triathlon</strong> absolviert hatten. Ich<br />
kannte damals den britischen<br />
Fernsehmoderator Vernon Kay schon ein<br />
bisschen. Er hatte sich bereits mit dem<br />
Rennfahrer Jenson Button ein wenig über das<br />
Thema unterhalten. Deshalb schlug Vernon<br />
mir vor, mit einzusteigen. Er meinte nur: „Du<br />
bist der einzige Kerl, den ich kenne, der noch<br />
mehr Vollgas gibt als ich!“ Ich war dumm<br />
genug, einzuwilligen.<br />
Zu dem Zeitpunkt war meine Frau Kate<br />
hochschwanger. Es war ziemlich schwierig,<br />
viermal die Woche zum Training zu kommen,<br />
um 6:30 Uhr aufzustehen, während des<br />
Arbeitstags ins <strong>Fitness</strong>center zu rennen, am<br />
Wochenende lange Rad- und Lauftouren zu<br />
absolvieren und Runden im offenen<br />
Gewässer zu drehen. Mein Sohn Jimmy kam<br />
im Februar zur Welt. Anfangs fielen ziemlich<br />
viele Einheiten flach. Der kleine Kerl hielt uns<br />
nämlich die ganze Nacht über auf Trab, und<br />
nach gerade mal einer Stunde Schlaf musste<br />
ich schon wieder raus, ab auf die Arbeit. Es<br />
war schrecklich.<br />
Das Gute daran war, dass ich durch das<br />
ganze Training auf der Arbeit wirklich fit und<br />
konzentriert war. Doch dann waren da auch<br />
die Nächte, an denen ich einfach keinen Schlaf<br />
fand. Dazu noch meine Frau, die sich<br />
beschwerte, weil ich mehr Zeit mit dem<br />
Training als zuhause mit unserem Baby<br />
verbrachte. Mir selbst ging das auch ab. Ich<br />
hätte morgens lieber anderthalb Stunden mit<br />
unserem Sohn verbracht, als draußen im<br />
strömenden Regen.<br />
Anfangs war ich in den Trainingseinheiten<br />
ziemlich relaxt. Ich wollte einfach nur fitter<br />
werden. Ich trainierte mit einem Kerl namens<br />
James Daly. Auf der Arbeit hatte ich außerdem<br />
Zac Taylor als Partner, der<br />
Teil des Teams ist und als Trainer arbeitet.<br />
Er brachte uns wirklich in Form.<br />
Dann traf ich einen Mann namens Dermott<br />
Hayes von RG Active. Sein Geschäftspartner<br />
trainiert Jenson Button. Dermott war einfach<br />
fantastisch. Er machte mit uns VO2<br />
max-Tests, um uns einen kleinen Plan zu<br />
erstellen. Wir machten viele Brick-Einheiten<br />
und nahmen an Hobbyrennen teil. Er machte<br />
mich topfit. Zu den Spitzenzeiten trieb ich jede<br />
Woche über zehn Stunden Sport.<br />
Das wirkte sich durchaus auch auf meine<br />
Durch das Training fühlte ich mich auf der<br />
Arbeit einfach toll. Allerdings gab es da auch<br />
die schlaflosen Nächte. Ich verbrachte mehr<br />
Zeit mit dem Sport als mit unserem Baby.<br />
Arbeit aus. Komischerweise schaffte ich es<br />
nämlich sechs Monate lang, trotz der ganzen<br />
Party-Events relativ nüchtern zu bleiben. Ich<br />
kam früher nachhause und hatte am nächsten<br />
Tag auf der Arbeit keinen Kater. Ein ganz neues<br />
Lebensgefühl! Am Ende hatte ich trotzdem<br />
das ganze Training satt.<br />
Ich hatte die Nase voll davon, immer ganz<br />
früh aufzustehen und voll durchzustarten.<br />
Dazu standen große Events wie das<br />
legendäre schottische Musikfestival „T in the<br />
Park“ an, über die ich berichten musste.<br />
Darunter litt natürlich mein Training.<br />
Am Wettkampftag war ich nichtsdestotrotz<br />
tipptopp vorbereitet. Meine Leistung beim<br />
Schwimmen enttäuschte mich ein wenig. Ich<br />
hätte erwartet, es unter 25 Minuten zu<br />
schaffen, brauchte aber letztendlich 28. Dafür<br />
war ich beim Radfahren ziemlich gut. Ich kam<br />
nach 1:12 Stunden in die Wechselzone. Beim<br />
Laufen ging mir dann aber der Saft aus. Ich<br />
wollte eigentlich die Zweieinhalb-Stunden-<br />
Marke knacken. Glücklicherweise hatte ich mit<br />
Jenson fürs Rennen ein Handicap von einer<br />
halben Stunde ausgemacht. Ich wusste, dass<br />
ich es schon hatte. Also konnte ich einfach nur<br />
das Laufen genießen.<br />
Als ich über die Ziellinie lief, war ich schon<br />
erleichtert, dass alles vorbei war. Allerdings<br />
erholte ich mich auch recht schnell wieder von<br />
dem Rennen. Dadurch kam ich auf die Idee mit<br />
dem halben Ironman.<br />
Meine Frau arbeitet als Personal Trainer.<br />
Nach der Geburt unseres Babys war sie etwas<br />
raus aus dem Geschäft. Inzwischen trainiert<br />
sie aber wieder. Es hat sie wirklich gewurmt,<br />
dass sie nicht sechs Monate lang auf ein Event<br />
trainieren konnte wie ich. Inzwischen ist sie<br />
wieder im Training, während ich mich um<br />
Jimmy kümmere. Ich hatte ihr versprochen,<br />
dass sie sechs Monate gut bei mir hat. Aber<br />
muss das gerade jetzt sein ...?<br />
108 | AB ZUM TRIATHLON
ZEITERSPARNIS<br />
NAME SARAH RUSSELL ALTER 41 WOHNORT TUNBRIDGE WELLS, ENGLAND<br />
BERUF LAUFTRAINERIN, RENNLEITERIN UND FREIBERUFLICHE AUTORIN<br />
ERFOLGE MITGLIED DES BRITISCHEN TEAMS BEI DEN EUROPA UND<br />
WELTMEISTERSCHAFTEN 2006 UND 2007 IM DUATHLON<br />
Sarah Russell hat zwei Kinder,<br />
Eddie und Charlie. Sie lebt<br />
zusammen mit ihrem<br />
Ehemann John in Tunbridge Wells im<br />
Südosten Englands.<br />
Sie ist Gründerin, Trainerin und<br />
Mentorin der Laufgruppe Sarah’s<br />
Runners. Außerdem übernimmt sie<br />
bei einem Halbmarathon die<br />
Rennleitung. Daneben arbeitet sie<br />
etwa 25 bis 35 Stunden pro Woche<br />
als freiberufliche Autorin im Bereich<br />
Gesundheit und <strong>Fitness</strong>.<br />
Sie ist ehemalige Ruderin der<br />
Leichtgewichtsklasse und gehört<br />
zum britischen Duathlon-Team der<br />
Freizeitklasse. Trotz allem schafft sie<br />
es noch, zwölf bis 15 Stunden<br />
Training in den Wochenplan zu<br />
packen. Zudem nimmt sie an<br />
<strong>Triathlon</strong>-Wettkämpfen über die<br />
Langdistanz sowie an Ultra- und<br />
Marathonläufen teil.<br />
Dazu Sarah selbst: „Manchmal ist<br />
es wirklich schwer, alles auf die<br />
Reihe zu bekommen. Ich habe das<br />
Gefühl, immer etwas<br />
hinterherzuhängen. Mir hilft vor<br />
allem, dass auch John Läufer ist.<br />
Außerdem sind auch unsere Jungs<br />
wirklich fit und sportlich. Ich<br />
bekomme also von allen Seiten<br />
ziemlich viel Unterstützung und<br />
Zuspruch. Meine Freunde fragen<br />
mich trotzdem immer wieder, wie<br />
ich das alles schaffe. Unser<br />
Geheimnis ist ganz einfach, dass wir<br />
sportlich viel miteinander<br />
unternehmen. Der <strong>Triathlon</strong>-Sport<br />
ist wirklich ein großer Teil unseres<br />
Familienlebens. Trotzdem bedarf es<br />
natürlich Einiges an Planung. Unsere<br />
Wochenenden sind immer wieder<br />
echte Events!“<br />
„Mein Training ist nicht besonders<br />
durchstrukturiert. Es fällt mir schwer,<br />
ein festes Trainingsprogramm<br />
einzuhalten. Ich tue mir leichter,<br />
wenn ich flexibel bleibe. Ich habe es<br />
schon probiert, und es hat mich zu<br />
sehr gestresst. Ich habe gelernt, es<br />
entspannter anzugehen und mein<br />
Training auf die Familie einzustellen.<br />
Das heißt natürlich, dass ich nicht das<br />
komplette Potenzial ausschöpfe.<br />
Aber irgendwo musst du Abstriche<br />
machen, um ein vernünftiges<br />
Gleichgewicht zu finden.“<br />
„Sportlichen Perfektionismus<br />
kannst du dir als Mutter nicht leisten.<br />
Sarah mit Eddie und Charlie<br />
beim Sevenoaks <strong>Triathlon</strong> 2010<br />
Nichts bremst dich mehr aus als ein<br />
krankes Kind. Da kommt dann der<br />
gute alte Rollentrainer zu neuen<br />
Ehren. Das ist oft die einzige Option,<br />
wenn die Kinder krank sind oder<br />
Ferien haben.“<br />
„Organisation ist alles, aber<br />
manchmal hast du einfach keine<br />
Kontrolle über den Alltag. Einmal<br />
hatte ich einen 30-Kilometer-Lauf<br />
geplant. Dann aber kam um 7.00<br />
Uhr morgens Charlie angerannt und<br />
erzählte mir, dass er in der Schule ein<br />
Blockflötensolo spielen würde. Das<br />
durfte ich natürlich nicht verpassen.<br />
Ich ging trotzdem laufen, allerdings<br />
erst nach der Aufführung. Und es<br />
wurden auch nur 20 Kilometer.<br />
Manchmal kann das schon<br />
frustrierend sein. Aber es hilft ja<br />
nichts: Es gibt einfache Sachen, die<br />
wichtiger sind. Dann heißt es ruhig<br />
durchatmen und flexibel bleiben. Ich<br />
denke, das wird sich mit der Zeit<br />
wieder legen, wenn die Jungs älter<br />
sind. Dann wird es einfacher, auch<br />
mal zusammen trainieren zu gehen.<br />
Ich träume davon, eines Tages mit<br />
allen gemeinsam an einem<br />
Hobbyrennen oder sogar einem<br />
Jedermann-<strong>Triathlon</strong><br />
teilzunehmen.“<br />
Foto Sussex Sport Photography<br />
NAME ALAN HARRIS ALTER 43 WOHNORT HENLEY, ENGLAND<br />
BERUF ANWALT, VATER ZWEIER SÖHNE ERFOLGE SIEGER ÜBER DIE<br />
SPRINTDISTANZ IN DER FREIZEITKLASSE VON 4044<br />
Gordon schaffte es, trotz seines<br />
hektischen Berufsalltags und seines<br />
neugeborenen Sohns, zu trainieren<br />
und an seinem ersten <strong>Triathlon</strong><br />
teilzunehmen.<br />
“<br />
Drei Tage pro Woche<br />
verbringe ich im Büro,<br />
an zwei weiteren Tagen<br />
kümmere ich mich um die<br />
Kinder. Wie alle anderen<br />
Sportler, die ich kenne, muss ich<br />
mein Training auf Arbeit und<br />
Familie abstimmen. Ich gehe<br />
häufig frühmorgens trainieren.<br />
Das heißt, dass ich vor allem im<br />
Sommer schon um 5:00 Uhr<br />
auf den Beinen bin. Mein<br />
Wochendurchschnitt liegt bei<br />
acht bis zehn Stunden.<br />
An <strong>Triathlon</strong>-Wettkämpfen<br />
nehme ich seit 2001 teil. Ich bin<br />
Mitglied des Eton Tri Club und<br />
wurde 2009 zum ersten Mal<br />
ins britische Freizeitteam<br />
aufgenommen. Bei der<br />
Weltmeisterschaft 2009 in<br />
Australien kam ich unter die Top<br />
Ten meiner Altersklasse. Auch<br />
im darauffolgenden Jahr nahm<br />
ich wieder einen Platz unter den<br />
besten fünf bis zehn in Angriff.<br />
Deswegen begann ich, mit<br />
dem Trainer Trainer Rob<br />
Griffiths von TrainingBible UK<br />
zusammenzuarbeiten. Ich<br />
wollte 2010 bei den<br />
europäischen Meisterschaften<br />
und den Weltmeisterschaften<br />
mitmachen. Als Ziel legte ich<br />
mich auf Basis der verfügbaren<br />
Trainingszeit in beiden<br />
Wettkämpfen auf die<br />
Sprintdistanz fest. Ich wollte<br />
sehen, wie weit ich dabei<br />
komme.<br />
Seit ich mit Rob zusammen<br />
trainiere, sind meine Einheiten<br />
viel zielgerichteter. Ich weiß<br />
schon vor jedem Workout, was<br />
meine Vorgabe ist. Wie viele<br />
andere Sportler verwende auch<br />
ich einen Pulsmesser, um<br />
meine Leistungen festzuhalten.<br />
Bei der Europameisterschaft<br />
2010 im irischen Athlone<br />
erreichte ich in meiner<br />
Altersklasse den ersten Platz.<br />
Das war einfach fantastisch.<br />
Natürlich war ich nur einer von<br />
vielen Siegern des Events.<br />
Außerdem kenne ich die Leute,<br />
gegen die ich antrete. Mir war<br />
klar, dass ich später in Budapest<br />
der Gejagte sein würde.<br />
Was für mich neu war, das<br />
war die strukturierte<br />
Herangehensweise. Zuvor<br />
hatte ich auch hart trainiert, aber<br />
nie so zielorientiert. Es geht<br />
darum, jede Woche konzentriert<br />
zu arbeiten und das Training mit<br />
der verfügbaren Zeit optimal zu<br />
planen. Meine Frau hat den<br />
vierten Dan im Taekwondo. Sie<br />
weiß also, wie wichtig das<br />
Training ist. Was dabei oft auf<br />
der Strecke bleibt, ist der Schlaf!<br />
Manchmal habe ich schon<br />
das Gefühl, dass mein<br />
Terminkalender zu voll ist.<br />
Schließlich darf nichts zu kurz<br />
kommen, weder die Arbeit noch<br />
die Familie, das Training oder<br />
die Freunde! Wenn dann eine<br />
Krankheit oder eine Verletzung<br />
in der Familie<br />
dazwischenkommt, wirft das<br />
schnell die ganze<br />
Terminplanung über den<br />
Haufen. Dann gilt es natürlich,<br />
die richtigen Prioritäten zu<br />
setzen. Die Gesundheit und die<br />
Familie gehen einfach vor.“<br />
AB ZUM TRIATHLON | 109
TRAINING<br />
DEIN ERSTER<br />
TRIATHLON<br />
VON NULL AUF HUNDERT IN DREI<br />
MONATEN<br />
Fotos Paul Smith, James Lampard, iStockphoto.com Illustration Phil Nicodemi<br />
UNSER<br />
EXPERTE<br />
Phil Mosley<br />
Der Spitzentriathlet und Trainer Phil<br />
Mosley hat einen Abschluss in<br />
Sporttherapie. Er war 2012 Duathlon-<br />
Champion im Hobbybereich.<br />
Das Prinzip<br />
So klappt das Programm …<br />
Die Anleitung an der gepunkteten<br />
Linie entlang ausschneiden.<br />
110 | AB ZUM TRIATHLON<br />
Das Blatt zwei Mal falten, sodass<br />
vier Viertel entstehen.<br />
Du musst im Verlauf der Woche auch für deine<br />
schwächeren Disziplinen noch genug Energie<br />
übrig haben. Halte dich immer an die<br />
angegebenen Eckdaten.<br />
Der Plan enthält Anleitungen zur<br />
Strukturierung des Schwimmtrainings. Besser ist<br />
es natürlich, Stunden bei einem richtigen Trainer<br />
zu absolvieren, wie etwa im <strong>Triathlon</strong>klub vor Ort.<br />
Lass dir als Alternative deinen Schwimmstil<br />
zumindest einmal per Video analysieren.<br />
Außerdem haben wir einige Schwimmeinheiten<br />
im offenen Gewässer mit eingebaut. Wenn bei<br />
deinem Event ein Freiwasserschwimmen mit<br />
vorgesehen ist, heißt die Devise: je mehr Training,<br />
desto besser. Das Schwimmen im See, Fluss oder<br />
Meer fühlt sich komplett anders an als das<br />
Bahnenschwimmen im Becken.<br />
Ansonsten kannst du dich aber vollständig auf<br />
den Inhalt deiner Einheiten konzentrieren. Gut<br />
möglich, dass du das Tagesworkout nicht immer<br />
in deinem Terminkalender unterbringst. Aber<br />
keine Angst: Du kannst die Trainingstage jederzeit<br />
tauschen. Solltest du wirklich eine Stunde<br />
komplett verpassen, versuch nicht, das Defizit<br />
später aufzuholen. Das wird dich nur unnötig<br />
schlauchen, wodurch dein Verletzungsrisiko<br />
steigt.<br />
Das solltest du können,<br />
bevor du ins Training<br />
1 200 m am Stück schwimmen, vorzugsweise<br />
im Kraulstil.<br />
2 Mindestens 45 Minuten am Stück Rad fahren.<br />
3 20 Minuten am Stück laufen.<br />
Jetzt kannst du den Leitfaden<br />
zusammenklappen und problemlos<br />
zum Training mitnehmen.<br />
Der erste <strong>Triathlon</strong><br />
Steig direkt ins Training ein, um dich auf<br />
den ersten <strong>Triathlon</strong> der Saison<br />
vorzubereiten. In dieser Ausgabe<br />
bieten wir dir zwei 12-Wochen-<br />
Trainingspläne. Das ideale Hilfsmittel,<br />
um sich auf die Sprint- oder Kurzdistanz<br />
vorzubereiten.<br />
Für Newcomer sind sowohl der Sprint als auch<br />
die Olympische Distanz der perfekte Einstieg in<br />
die Welt des <strong>Triathlon</strong>s. Sprints gehen über 750<br />
Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und<br />
fünf Kilometer Laufen. Sie sind oft intensiver als<br />
die anderen Wettkampfformate. Der Olympische<br />
<strong>Triathlon</strong> zieht sich indes über die doppelten<br />
Streckenlängen. Entsprechend höher ist natürlich<br />
die Anforderung an die Ausdauer. Für welches<br />
Format du dich auch entscheidest – diese Pläne<br />
geben dir die <strong>Fitness</strong>, die du für deinen ersten<br />
<strong>Triathlon</strong> brauchst.<br />
Wir gehen davon aus, dass du in allen drei<br />
Disziplinen noch relativ neu bist. Solltest du<br />
jedoch bereits in einem Bereich deine<br />
besonderen Stärken haben, kannst du ruhig die<br />
Vorgaben des Trainingsplans überschreiten.<br />
Starke Schwimmer können beispielsweise die<br />
doppelte Distanz absolvieren, die der Plan<br />
vorgibt. Wichtig ist nur, auf die Balance zu achten.<br />
SPRINT-<br />
DISTANZ<br />
OLYMPISCHE<br />
DISTANZ<br />
Der erste <strong>Triathlon</strong>
SPRINT DISTANZ<br />
TRAININGSPLAN SPRINTDISTANZ<br />
HIER BITTE FALTEN<br />
TRAININGSBEREICHE<br />
Anhand dieser Trainingsbereiche erreichst du bei jeder Einheit die richtige Intensität. So<br />
entwickelst du dich in den anvisierten <strong>Fitness</strong>bereichen weiter, gleichzeitig beugst du auf die Art<br />
einem Übertraining vor. Du kannst anhand der folgenden Beschreibungen die Intensität<br />
abschätzen. Es ist aber auch möglich, mit einem Pulsmesser eine präzisere Bestimmung<br />
vorzunehmen. Falls du mit Herzfrequenzmesser arbeitest, nutze die angegebenen<br />
Prozentwerte. Zieh sie dann von der ermittelten maximalen Herzfrequenz ab, um deine<br />
individuellen Bereiche zu errechnen. Auch Hilfsmittel wie Wattmesser fürs Fahrrad sowie GPS-<br />
Uhren helfen dir, deine Trainingsfortschritte mitzuverfolgen. Für die folgenden Programme sind<br />
sie aber nicht unbedingt notwendig.<br />
Der erste <strong>Triathlon</strong><br />
SPRINT-<br />
DISTANZ<br />
Beweg dich in dieser Phase hauptsächlich in den Trainingsbereichen TB1 bis TB4.<br />
TB1 Regeneration<br />
60 bis 65 % der maximalen Herzfrequenz. Lockeres Tempo, das sich angenehm anfühlt.<br />
TB2 Ausdauer-Tempo<br />
65 bis 75 % der maximalen Herzfrequenz, relativ locker. In diesem Bereich solltest du immer noch<br />
durch die Nase atmen können.<br />
TB3 Erhöhtes Tempo<br />
75 % bis 80 % der maximalen Herzfrequenz. Ziemlich hart, aber noch auf Dauer durchzuhalten.<br />
TB4 Wettkampftempo<br />
80 bis 90 % der maximalen Herzfrequenz. Hartes Tempo, das mit der nötigen Konzentration<br />
gerade noch über größere Strecken durchzuhalten ist.<br />
TB5 Roter Bereich<br />
90 % bis 100 % der maximalen Herzfrequenz. Sehr hartes Tempo, das absolute Konzentration<br />
erfordert und nicht lang durchzuhalten ist.<br />
ABKÜRZUNGEN<br />
MTB MountainRadfahren KS Kraulschwimmen RÜCKEN Rückenschwimmen BRUST<br />
Brustschwimmen PB Kraulen mit Pull Buoy PB (FUSS) Kraulen mit Pull Buoy zwischen den<br />
Fußgelenken BEIN Kraul-Beinschlag mit Schwimmbrett FAUST Kraulen mit geschlossenen Fäusten<br />
ZA Zweiseitige Atmung (nach je 3 Zügen) WARM-UP Aufwärmtraining COOL-DOWN Abkühlphase<br />
HIER BITTE FALTEN<br />
WOCHE 01 WOCHE 02<br />
WOCHE 03 WOCHE 04<br />
So Sa Fr Do Mi Di Mo<br />
Typ Schwimmen Distanz 500 m<br />
Anleitung 10 x 25 m, abwechselnd 25 m<br />
KS/25 m BRUST + 30 Sek. Pause. 5 x 50 m<br />
BEIN: 25 m TB2, 25 m TB4 + 30 Sek. Pause.<br />
Typ Laufen Zeit 20 Min.<br />
Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2 oder<br />
TB3.<br />
Typ Schwimmen Distanz 500 m<br />
Anleitung 10 x 25 m, abwechselnd 25 m KS/25<br />
m ZA + 30 Sek. Pause. 5 x 50 m: 25 m KS, 25<br />
m BRUST + 30 Sek. Pause.<br />
Typ Laufen Zeit 20 Min.<br />
Anleitung 10 Min. in TB2. 4 Min. in TB4 (+ 1 Min.<br />
Pause). 5 Min. in TB2.<br />
Regeneration<br />
Typ Brick Zeit 1 Std.<br />
Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />
Radtour über 50 Min. im TB2, danach Lauf<br />
über 10 Min. im TB3.<br />
Typ Radfahren Zeit 1 Std.<br />
Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />
(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />
Typ Schwimmen Distanz 600 m<br />
Anleitung 10 x 25 m, abwechselnd 25 m KS/25<br />
m BRUST + 30 Sek. Pause. 10 x 25 m,<br />
abwechselnd 25 m PB/25 m PB (FUSS) +<br />
30 Sek. Pause. 100 m BEIN im TB3.<br />
Typ Laufen Zeit 20 Min.<br />
Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2 oder<br />
TB3.<br />
Typ Schwimmen Distanz 550 m<br />
Anleitung 10 x 25 m, abwechselnd 25 m KS/25<br />
m BRUST + 30 Sek. Pause. 200 m BEIN,<br />
abwechselnd 25 m RÜCKEN, 25 m KS.<br />
4x 25 m, abwechselnd 25 m PB (FUSS)/25<br />
m PB.<br />
Typ Laufen Zeit 20 Min.<br />
Anleitung 10 Min. in TB2. 5 Min. in TB4 (+ 1 Min.<br />
Pause). 4 Min. in TB2.<br />
Regeneration<br />
Typ Brick Zeit 1 Std.<br />
Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />
Radtour über 50 Min. im TB2, danach Lauf<br />
über 10 Min. im TB3.<br />
Typ Radfahren Zeit 1 Std.<br />
Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />
(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />
So Sa Fr Do Mi Di Mo<br />
Typ Schwimmen Distanz 600 m<br />
Anleitung 8 x 25 m (Bahnen 1–2 KS mit<br />
angehobenem Kopf, 3–4 PB, 5–6 FAUST,<br />
7–8 KS) + 30 Sek. Pause. 200 m BEIN,<br />
abwechselnd 25 m in TB2, 25 m in TB4. 8 x<br />
25 m, abwechselnd KS/RÜCKEN/PB/KS +<br />
30 Sek. Pause.<br />
Typ Laufen Zeit 20 Min.<br />
Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2 oder<br />
TB3.<br />
Typ Schwimmen Zeit 700 m<br />
Anleitung 8 x 25 m, abwechselnd 25 m KS/25 m<br />
BRUST + 30 Sek. Pause. 8 x 25 m,<br />
abwechselnd 25 m FAUST/25 m BRUST/25<br />
m KS mit angehobenem Kopf/25 m KS + 30<br />
Sek. Pause. 200 m BEIN.<br />
Typ Laufen Zeit 20 Min.<br />
Anleitung 10 Min. in TB2. 6 Min. in TB4 (+ 1 Min.<br />
Pause). 3 Min. in TB2.<br />
Regeneration<br />
Typ Brick Zeit 1 Std.<br />
Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />
Radtour über 50 Min. im TB2, danach Lauf<br />
über 10 Min. im TB3.<br />
Typ Radfahren Zeit 1 Std.<br />
Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />
(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />
REGENERATIONSWOCHE<br />
Typ Schwimmen Distanz 500 m<br />
Anleitung 10 x 25 m, abwechselnd 25 m KS/25<br />
m ZA + 30 Sek. Pause. 5 x 50 m BEIN: 25 m<br />
TB2, 25 m TB4+ 30 Sek. Pause.<br />
Regeneration<br />
Typ Schwimmen Distanz 400 m<br />
Anleitung 300 m KS ohne Unterbrechung. 1<br />
Min. Pause. 100 m BRUST.<br />
Typ Laufen Zeit 20 Min.<br />
Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2.<br />
Regeneration<br />
Typ Brick Zeit 1 Std.<br />
Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />
Radtour über 50 Min. im TB2, danach Lauf<br />
über 10 Min. im TB3.<br />
Typ Radfahren Zeit 1 St.<br />
Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />
(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 111
TRAINING<br />
So Sa Fr Do Mi Di Mo<br />
SPRINT DISTANZ<br />
WOCHE 05 WOCHE 06<br />
Typ Schwimmen Distanz 700 m<br />
Anleitung 10 x 50 m, abwechselnd 50 m<br />
KS/50 m PB + 30 Sek. Pause. 4 x 50 m BEIN:<br />
25 m TB2, 25 m TB4 + 30 Sek. Pause.<br />
Typ Laufen Zeit 25 Min.<br />
Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2.<br />
Typ Schwimmen Distanz 700 m<br />
Anleitung 10 x 50 m, abwechselnd 50 m<br />
PB/50 m ZA + 30 Sek. Pause. 200 m,<br />
abwechselnd 50 m KS, 25 m BEIN.<br />
Typ Laufen Zeit 25 Min.<br />
Anleitung 10 Min. in TB2, 2 x 4 Min. in TB4 (+ 2<br />
Min. Pause), 5 Min. in TB2.<br />
Regeneration<br />
Typ Brick Zeit 1:15 Std.<br />
Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />
Radtour über 1 Std. im TB2, danach Lauf<br />
über 15 Min. im TB3.<br />
Typ Radfahren Zeit 1 :15 Std.<br />
Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />
(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />
Einschließlich 3 x 3 Min. in TB4, davon<br />
mindestens 3 Min. Regeneration im TB2.<br />
Typ Schwimmen Distanz 700 m<br />
Anleitung 10 x 50 m: 25 m KS, 25 m BRUST + 30<br />
Sek. Pause. 4 x 50 m BEIN: 25 m TB2, 25 m<br />
TB4+ 30 Sek. Pause.<br />
Typ Laufen Zeit 25 Min.<br />
Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2.<br />
Typ Schwimmen Distanz 800 m<br />
Anleitung 10 x 50 m: 25 m KS, 25 m ZA + 30<br />
Sek. Pause. 6 x 50 m, abwechselnd 50 m<br />
PB/50 m BRUST + 30 Sek. Pause.<br />
Typ Laufen Zeit 25 Min.<br />
Anleitung 10 Min. in TB2, 4 x 2 Min. in TB4 (+ 1<br />
Min. Pause), 4 Min. in TB2.<br />
Regeneration<br />
Typ Brick Zeit 1:15 Std.<br />
Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />
Radtour über 1 Std. im TB2, danach Lauf<br />
über 15 Min. im TB3.<br />
Typ Radfahren Zeit 1:15 Std.<br />
Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />
(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />
Einschließlich 3 x 3 Min. in TB4, davon<br />
mindestens 3 Min. Regeneration im TB2.<br />
So Sa Fr Do Mi Di Mo<br />
WOCHE 07 WOCHE 08<br />
Typ Schwimmen Distanz 800 m<br />
Anleitung 8 x 50 m (Bahnen 1–2 KS mit<br />
angehobenem Kopf, 3–4 PB, 5–6 FAUST, 7–8<br />
KS) + 30 Sek. Pause. 200 m BEIN, abwechselnd<br />
25 m in TB2, 25 m in TB4. 4 x 25 m, abwechselnd<br />
KS/RÜCKEN/PB/KS + 30 Sek. Pause.<br />
Typ Laufen Zeit 25 Min.<br />
Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2.<br />
Typ Schwimmen Distanz 800 m<br />
Anleitung 6 x 50 m, abwechselnd 50 m KS/50 m<br />
BRUST + 30 Sek. Pause. 8 x 25 m, abwechselnd<br />
25 m FAUST/25 m BRUST/25 m KS mit<br />
angehobenem Kopf/25 m KS + 30 Sek. Pause.<br />
100 m BEIN.<br />
Typ Laufen Zeit 25 Min.<br />
Anleitung 10 Min. in TB2, 8 Min. in TB4, 7 Min. in<br />
TB2.<br />
Regeneration<br />
Typ Brick Zeit 1:15 Std.<br />
Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />
Radtour über 1 Std. im TB2, danach Lauf<br />
über 15 Min. im TB3.<br />
Typ Radfahren Zeit 1:15 Std.<br />
Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />
(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />
Einschließlich 3 x 3 Min. in TB4, davon<br />
mindestens 3 Min. Regeneration im TB2.<br />
REGENERATIONSWOCHE<br />
Typ Schwimmen Distanz 500 m<br />
Anleitung 10 x 25 m, abwechselnd 25 m KS/25<br />
m ZA + 30 Sek. Pause. 5 x 50 m BEIN: 25 m<br />
TB2, 25 m TB4 + 30 Sek. Pause.<br />
Regeneration<br />
Typ Schwimmen Distanz 600 m<br />
Anleitung 400 m KS ohne Unterbrechung. 1<br />
Min. Pause. 200 m BRUST.<br />
Typ Laufen Zeit 20 Min.<br />
Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2.<br />
Regeneration<br />
Typ Brick Zeit 1 Std.<br />
Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />
Radtour über 50 Min. im TB2, danach Lauf<br />
über 10 Min. im TB3.<br />
Typ Radfahren Zeit 1 Std.<br />
Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />
(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />
So Sa Fr Do Mi Di Mo<br />
WOCHE 09 WOCHE 10<br />
Typ Schwimmen Distanz 1,000 m<br />
Anleitung 4 x 100 m: 50 m KS, 50 m PB + 30<br />
Sek. Pause. 2 x 100 m BEIN: 25 m TB2, 25 m<br />
TB4, 25 m TB2, 25 m TB4 + 30 Sek. Pause.<br />
4 x 100 m: 50 m KS, 50 m PB + 30 Sek.<br />
Pause.<br />
Typ Laufen Zeit 35 Min.<br />
Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2.<br />
Typ Schwimmen Distanz 800 m<br />
Anleitung 4 x 100 m: 50 m PB, 50 m ZA + 30<br />
Sek. Pause. 400 m, abwechselnd 50 m KS,<br />
25 m BEIN.<br />
Typ Laufen Zeit 30 Min.<br />
Anleitung 15 Min. in TB2, 2 x 4 Min. in TB4<br />
(+ 2 Min. Pause), 5 Min. in TB2.<br />
Regeneration<br />
Typ Brick Zeit 1:30 Std.<br />
Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />
Radtour über 1:15 Std. im TB2, danach Lauf<br />
über 15 Min. im TB3.<br />
Typ Radfahren Zeit 1:30 Std.<br />
Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />
(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />
Einschließlich 5 x 3 Min. in TB4, davon<br />
mindestens 3 Min. Regeneration im TB2.<br />
Typ Schwimmen Distanz 1,000 m<br />
Anleitung 8 x 100 m: 25 m KS, 25 m BRUST, 25<br />
m KS, 25 m BRUST + 30 Sek. Pause. 4 x 50<br />
m BEIN: 25 m TB2, 25 m TB4 + 30 Sek.<br />
Pause.<br />
Typ Laufen Zeit 35 Min.<br />
Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2.<br />
Typ Schwimmen Distanz 800 m<br />
Anleitung 10 x 50 m: 25 m KS, 25 m ZA + 30<br />
Sek. Pause. 6 x 50 m, abwechselnd 50 m<br />
PB/50 m BRUST + 30 Sek. Pause.<br />
Typ Laufen Zeit 30 Min.<br />
Anleitung 15 Min. in TB2, 4 x 2 Min. in TB4 (+ 1<br />
Min. Pause), 4 Min. in TB2.<br />
Regeneration<br />
Typ Brick Zeit 1:30 Std.<br />
Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />
Radtour über 1:15 Std. im TB2, danach Lauf<br />
über 15 Min. im TB3.<br />
AM Typ Radfahren Zeit 1:30 Std.<br />
Anleitung Gleichmäßiges Radfahren (Straßenrad<br />
oder MTB) im TB2. Einschließlich 5 x 3 Min. in TB4,<br />
davon mindestens 3 Min. Regeneration im TB2.<br />
ABENDS Typ Schwimmen Zeit 20 Min.<br />
Anleitung Freiwasserschwimmen. Erster Test im<br />
Neoprenanzug. Gewöhn dich ans Wasser und<br />
achte nicht auf die Distanz. Geh nicht alleine<br />
schwimmen.<br />
So Sa Fr Do Mi Di Mo<br />
WOCHE 11 WOCHE 12<br />
Typ Schwimmen Distanz 800 m<br />
Anleitung 8 x 50 m (Bahnen 1–2 KS mit<br />
angehobenem Kopf, 3–4 PB, 5–6 FAUST,<br />
7–8 KS) + 30 Sek. Pause. 200 m BEIN,<br />
abwechselnd 25 m in TB2, 25 m in TB4. 4 x<br />
25 m, abwechselnd KS/RÜCKEN/PB/KS +<br />
30 Sek. Pause.<br />
Typ Laufen Zeit 35 Min.<br />
Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2.<br />
Typ Schwimmen Distanz 800 m<br />
Anleitung 6 x 50 m, abwechselnd 50 m<br />
KS/50 m BRUST + 30 Sek. Pause. 8 x 25 m,<br />
abwechselnd 25 m FAUST/25 m<br />
BRUST/25 m KS mit angehobenem<br />
Kopf/25 m KS + 30 Sek. Pause.<br />
Typ Laufen Zeit 30 Min.<br />
Anleitung 15 Min. in TB2, 8 Min. in TB4, 7 Min. in<br />
TB2.<br />
Regeneration<br />
Typ Brick Zeit 1:30 Std.<br />
Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />
Radtour über 1:15 Std. im TB2, danach Lauf<br />
über 15 Min. im TB3.<br />
AM Typ Radfahren Zeit 1:30 Std.<br />
Anleitung Gleichmäßiges Radfahren (Straßenrad<br />
oder MTB) im TB2. Einschließlich 5 x 3 Min. in TB4,<br />
davon mindestens 3 Min. Regeneration im TB2.<br />
ABENDS Typ Schwimmen Distanz 500 m<br />
Anleitung 500 m Freiwasserschwimmen im<br />
Neoprenanzug, mit Trainingspartner.<br />
REGENERATIONSWOCHE<br />
Typ Schwimmen Distanz 1,000 m<br />
Anleitung 4 x 100 m: 50 m KS, 50 m PB, 50 m KS, 50 m<br />
PB + 30 Sek. Pause. 2 x 100 m BEIN: 25 m TB2, 25 m<br />
TB4, 25 m TB2, 25 m TB4 + 30 Sek. Pause.<br />
4 x 100 m: 50 m KS, 50 m PB + 30 Sek. Pause.<br />
Regeneration<br />
Typ Schwimmen Distanz 750 m<br />
Anleitung Wenn möglich<br />
Freiwasserschwimmen bis zu 750 m (je<br />
nach Wettkampfdistanz).<br />
Typ Laufen Zeit 30 Min.<br />
Anleitung 15 Min. in TB2, 4 Min. in TB4 (oberes<br />
Limit), 10 Min. in TB2.<br />
Regeneration<br />
Typ Radfahren Zeit 45 Min.<br />
Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />
(Straßenrad oder MTB in TB2.<br />
WETTKAMPFTAG<br />
112 | AB ZUM TRIATHLON
TRAININGSPLAN OLYMPISCHE DISTANZ<br />
TRAININGSPLAN OLYMPISCHE<br />
HIER BITTE FALTEN<br />
TRAININGSBEREICHE<br />
Anhand dieser Trainingsbereiche erreichst du bei jeder Einheit die richtige Intensität. So<br />
entwickelst du dich in den anvisierten <strong>Fitness</strong>bereichen weiter. Gleichzeitig beugst du auf die<br />
Art einem Übertraining vor. Du kannst anhand der folgenden Beschreibungen die Intensität<br />
abschätzen. Es ist aber auch möglich, mit einem Pulsmesser eine präzisere Bestimmung<br />
vorzunehmen. Falls du mit Herzfrequenzmesser arbeitest, nutze die angegebenen<br />
Prozentwerte. Zieh sie dann von der ermittelten maximalen Herzfrequenz ab, um deine<br />
individuellen Bereiche zu errechnen. Auch Hilfsmittel wie Wattmesser fürs Fahrrad sowie<br />
GPS-Uhren helfen dir, deine Trainingsfortschritte mitzuverfolgen. Für die folgenden<br />
Programme sind sie aber nicht unbedingt notwendig.<br />
Der erste <strong>Triathlon</strong><br />
OLYMPISCHE<br />
DISTANZ<br />
Beweg dich in dieser Phase hauptsächlich in den Trainingsbereichen TB1 bis TB4.<br />
TB1 Regeneration<br />
60 bis 65 % der maximalen Herzfrequenz. Lockeres Tempo, das sich angenehm anfühlt.<br />
TB2 Ausdauer-Tempo<br />
65 bis 75 % der maximalen Herzfrequenz, relativ locker. In diesem Bereich solltest du immer<br />
noch durch die Nase atmen können.<br />
TB3 Erhöhtes Tempo<br />
75 % bis 80 % der maximalen Herzfrequenz. Ziemlich hart, aber noch auf Dauer<br />
durchzuhalten.<br />
TB4 Wettkampftempo<br />
80 bis 90 % der maximalen Herzfrequenz. Hartes Tempo, das mit der nötigen Konzentration<br />
gerade noch über größere Strecken durchzuhalten ist.<br />
TB5 Roter Bereich<br />
90 % bis 100 % der maximalen Herzfrequenz. Sehr hartes Tempo, das absolute<br />
Konzentration erfordert und nicht lang durchzuhalten ist.<br />
ABKÜRZUNGEN<br />
MTB MountainRadfahren KS Kraulschwimmen RÜCKEN Rückenschwimmen BRUST<br />
Brustschwimmen PB Kraulen mit Pull Buoy PB (FUSS) Kraulen mit Pull Buoy zwischen den<br />
Fußgelenken BEIN Kraul-Beinschlag mit Schwimmbrett FAUST Kraulen mit geschlossenen Fäusten<br />
ZA Zweiseitige Atmung (nach je 3 Zügen) WARM-UP Aufwärmtraining COOL-DOWN Abkühlphase<br />
HIER BITTE FALTEN<br />
So Sa Fr Do Mi Di Mo<br />
WOCHE 01 WOCHE 02<br />
Typ Schwimmen Distanz 800 m<br />
Anleitung 10 x 50 m: 25 m KS, 25 m BRUST +<br />
30 Sek. Pause. 6 x 50 m BEIN: 25 m TB2,<br />
25 m TB4 + 30 Sek. Pause.<br />
Typ Laufen Zeit 30 Min.<br />
Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2 oder<br />
TB3.<br />
Typ Schwimmen Distanz 800 m<br />
Anleitung 10 x 50 m: 25 m KS, 25 m ZA + 30<br />
Sek. Pause. 6 x 50 m: 25 m KS, 25 m BRUST<br />
+ 30 Sek. Pause.<br />
Typ Laufen Zeit 25 min.<br />
Anleitung 15 Min. in TB2. 4 Min. in TB4 (+ 1 Min.<br />
Pause). 5 Min. in TB2.<br />
Typ Schwimmen Distanz 900 m<br />
Anleitung 10 x 50 m: 25 m KS, 25 m BRUST +<br />
30 Sek. Pause. 10 x 25 m, abwechselnd<br />
25 m PB/25 m PB (FUSS) + 30 Sek. Pause.<br />
150 m BEIN in TB3.<br />
Regeneration Regeneration Regeneration<br />
Typ Brick Zeit 1:10 Std.<br />
Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen.<br />
Radtour über 1 Std. im TB2, danach Lauf<br />
über 10 Min. im TB3.<br />
Typ Radfahren Zeit 1:15 Std.<br />
Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />
(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />
Typ Laufen Zeit 30 min.<br />
Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2 oder<br />
TB3.<br />
Typ Schwimmen Distanz 900 m<br />
Anleitung 10 x 50 m: 25 m KS, 25 m ZA + 30<br />
Sek. Pause. 200 m BEIN, abwechselnd 25<br />
m RÜCKEN, 25 m KS. 4 x 25 m,<br />
abwechselnd 25 m PB (FUSS) und 25 m PB.<br />
Typ Laufen Zeit 25 Min.<br />
Anleitung 15 Min. in TB2. 5 Min. in TB4 (+ 1 Min.<br />
Pause). 4 Min. in TB2.<br />
Typ Brick Zeit 1:10 Std.<br />
Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />
Radtour über 1 Std. im TB2, danach Lauf<br />
über 10 Min. im TB3.<br />
Typ Radfahren Zeit 1:15 Std.<br />
Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />
(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />
So Sa Fr Do Mi Di Mo<br />
WOCHE 03 WOCHE 04<br />
Typ Schwimmen Distanz 1,000 m<br />
Anleitung 8 x 50 m (Bahnen 1–2 KS mit<br />
angehobenem Kopf, 3–4 PB, 5–6 FAUST,<br />
7–8 KS) + 30 Sek. Pause. 200 m BEIN,<br />
abwechselnd 25 m in TB2, 25 m in TB4. 8 x<br />
50 m, abwechselnd KS/BEIN/PB/KS +<br />
30 Sek. Pause.<br />
Typ Laufen Zeit 30 Min.<br />
Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2 oder<br />
TB3.<br />
Typ Schwimmen Distanz 1,000 m<br />
Anleitung 8 x 50 m: 25 m KS, 25 m BRUST + 30 Sek.<br />
Pause. 200 m BEIN. 8 x 50 m, abwechselnd 50<br />
m FAUST/50 m KS/50 m BRUST/50 m KS/50<br />
m KS mit angehobenem Kopf/50 m KS/50 m<br />
PB (FUSS)/50 m KS + 30 Sek. Pause.<br />
Typ Laufen Zeit 25 Min.<br />
Anleitung 10 Min. in TB2. 6 Min. in TB4 (+ 1 Min.<br />
Pause). 8 Min. in TB2.<br />
Typ Brick Zeit 1:10 Std.<br />
Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />
Radtour über 1 Std. im TB2, danach Lauf<br />
über 10 Min. im TB3.<br />
Typ Radfahren Zeit 1:15 Std.<br />
Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />
(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />
REGENERATIONSWOCHE<br />
Typ Schwimmen Distanz 750 m<br />
Anleitung 10 x 2 m, abwechselnd 25 m KS/25 m ZA<br />
+ 30 Sek. Pause. 5 x 50 m BEIN: 25 m TB2, 25 m<br />
TB4 + 30 Sek. Pause.<br />
10 x 25 m, abwechselnd 25 m KS/25 m ZA + 30<br />
Sek. Pause.<br />
Regeneration<br />
Typ Schwimmen Distanz 800 m<br />
Anleitung 600 m KS ohne Unterbrechung. 1<br />
Min. Pause. 200 m BRUST.<br />
Typ Laufen Zeit 30 Min.<br />
Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2.<br />
Regeneration<br />
Typ Brick Zeit 1 Std.<br />
Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />
Radtour über 50 Min. im TB2, danach Lauf<br />
über 10 Min. im TB3.<br />
Typ Radfahren Zeit 1 Std.<br />
Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />
(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 113
TRAINING<br />
So Sa Fr Do Mi Di Mo<br />
TRAININGSPLAN OLYMPISCHE DISTANZ<br />
WOCHE 05 WOCHE 06<br />
Typ Schwimmen Distanz 1,200 m<br />
Anleitung 10 x 50 m, abwechselnd 50 m<br />
KS/50 m PB + 30 Sek. Pause. 4 x 50 m<br />
BEIN: 25 m TB2, 25 m TB4 + 30 Sek. Pause.<br />
10 x 50 m, abwechselnd 50 m KS/50 m PB<br />
+ 30 Sek. Pause.<br />
Typ Laufen Zeit 35 Min.<br />
Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2 oder<br />
TB3.<br />
Typ Schwimmen Distanz 1,200 m<br />
Anleitung 10 x 50 m, abwechselnd 50 m<br />
PB/50 m ZA + 30 Sek. Pause. 200 m,<br />
abwechselnd 50 m KS, 25 m BEIN.<br />
Typ Laufen Zeit 30 Min.<br />
Anleitung 9 Min. in TB2, 3 x 4 Min. in TB4<br />
(+ 2 Min. Pause), 5 Min. in TB2.<br />
Typ Brick Zeit 1:30 Std.<br />
Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />
(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />
Einschließlich 3 x 3 Min. in TB4, davon<br />
mindestens 3 Min. Regeneration im TB2.<br />
Typ Schwimmen Distanz 1,200 m<br />
Anleitung 10 x 50 m: 25 m KS, 25 m BRUST +<br />
30 Sek. Pause. 4 x 50 m BEIN: 25 m TB2,<br />
25 m TB4 + 30 Sek. Pause. 10 x 50 m:<br />
25m KS, 25m PB + 30 Sek. Pause.<br />
Typ Laufen Zeit 35 Min.<br />
Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2 oder<br />
TB3.<br />
Typ Schwimmen Distanz 1,200 m<br />
Anleitung 10 x 50 m: 25 m KS, 25 m ZA + 30<br />
Sek. Pause. 200 m BEIN, abwechselnd 50<br />
m in TB2, 50 m in TB4. 10 x 50 m,<br />
abwechselnd 50 m PB/50 m BRUST + 30<br />
Sek. Pause.<br />
Typ Laufen Zeit 30 Min.<br />
Anleitung 10 Min. in TB2, 4 x 2 Min. in TB4<br />
(+ 1 Min. Pause), 9 Min. in TB2.<br />
Typ Radfahren Zeit 1:30 Std.<br />
Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />
(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />
Einschließlich 3 x 3 Min. in TB4, davon<br />
mindestens 3 Min. Regeneration im TB2.<br />
WOCHE 07 WOCHE 08<br />
Typ Laufen Zeit 35 Min.<br />
Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2 oder<br />
TB3.<br />
Typ Laufen Zeit 30 Min.<br />
Anleitung 10 Min. in TB2, 10 Min. in TB4, 10 Min.<br />
in TB2.<br />
Typ Brick Zeit 1:20 Std.<br />
Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />
Radtour über 1 Std. im TB2, danach Lauf<br />
über 20 Min. im TB3.<br />
Typ Schwimmen Distanz 1,000 m<br />
Anleitung 900 m KS ohne Unterbrechung. 1<br />
Min. Pause. 100 m BRUST.<br />
Typ Laufen Zeit 30 Min.<br />
Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2.<br />
Regeneration Regeneration Regeneration Regeneration<br />
Typ Brick Zeit 1:20 Std.<br />
Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />
Radtour über 1 Std. im TB2, danach Lauf<br />
über 20 Min. im TB3.<br />
Typ Brick Zeit 1:20 Std.<br />
Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />
Radtour über 1 Std. im TB2, danach Lauf<br />
über 20 Min. im TB3.<br />
So Sa Fr Do Mi Di Mo<br />
Typ Schwimmen Distanz 1,300 m<br />
Anleitung 8 x 50 m (Bahnen 1–2 KS mit angehobenem<br />
Kopf, 3–4 PB, 5–6 FAUST, 7–8 KS) + 30 Sek. Pause.<br />
200 m BEIN, abwechselnd 25 m in TB2, 25 m in TB4.<br />
8 x 25 m, abwechselnd KS/RÜCKEN/PB/KS + 30<br />
Sek. Pause. 400 m, abwechselnd 25 m BEIN, 50 m<br />
KS, 100 m PB.<br />
Typ Schwimmen Distanz 1,300 m<br />
Anleitung 10 x 50 m, abwechselnd 50 m KS/50 m<br />
BRUST + 30 Sek. Pause.<br />
8 x 25 m, abwechselnd 25 m FAUST/25 m BRUST/25<br />
m KS mit angehobenem Kopf/25 m KS + 30 Sek.<br />
Pause. 200 m BEIN in TB4. 8 x 25 m, abwechselnd 25<br />
m FAUST/25 m BRUST/25 m KS mit angehobenem<br />
Kopf/25 m KS + 30 Sek. Pause. 100 m PB.<br />
Typ Radfahren Zeit 1:30 Std.<br />
Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />
(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />
Einschließlich 3 x 3 Min. in TB4, davon<br />
mindestens 3 Min. Regeneration im TB2.<br />
REGENERATIONSWOCHE<br />
Typ Schwimmen Distanz 750 m<br />
Anleitung 10 x 25 m, abwechselnd 25 m KS/25<br />
m ZA + 30 Sek. Pause. 5 x 50 m BEIN: 25 m<br />
TB2, 25 m TB4 + 30 Sek. Pause. 200 m KS.<br />
10 x 25 m, abwechselnd 25 m KS/25 m ZA +<br />
30 Sek. Pause.<br />
Regeneration<br />
Typ Brick Zeit 1 Std.<br />
Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />
Radtour über 50 Min. im TB2, danach Lauf<br />
über 10 Min. im TB3.<br />
Typ Radfahren Zeit 1:15 Std.<br />
Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />
(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />
So Sa Fr Do Mi Di Mo<br />
WOCHE 09 WOCHE 10<br />
Typ Schwimmen Distanz 1,300 m<br />
Anleitung 6 x 100 m: 50 m KS, 50 m PB + 30<br />
Sek. Pause. 2 x 100 m BEIN: 25 m TB2, 25 m<br />
TB4, 25 m TB2, 25 m TB4 + 30 Sek. Pause.<br />
5 x 100 m: 50 m KS, 50 m PB + 30 Sek.<br />
Pause.<br />
Typ Laufen Zeit 40 Min.<br />
Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2.<br />
Typ Schwimmen Distanz 1,200 m<br />
Anleitung 4 x 100 m: 50 m PB, 50 m ZA + 30<br />
Sek. Pause. 400 m, abwechselnd 50 m KS,<br />
25 m BEIN. 4 x 100 m: 50 m KS, 50 m ZA +<br />
30 Sek. Pause.<br />
Typ Laufen Zeit 35 Min.<br />
Anleitung 10 Min. in TB2, 3 x 4 Min. in TB4<br />
(+ 2 Min. Pause), 9 Min. in TB2.<br />
Regeneration<br />
Typ Brick Zeit 1:45 Std<br />
Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />
Radtour über 1:20 Std. im TB2, danach Lauf<br />
über 25 Min. im TB3.<br />
Typ Radfahren Zeit 1:45 Std<br />
Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />
(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />
Einschließlich 5 x 3 Min. in TB4, davon<br />
mindestens 3 Min. Regeneration im TB2.<br />
Typ Schwimmen Distanz 1,400 m<br />
Anleitung 8 x 100 m: 25 m KS, 25 m BRUST, 25<br />
m KS, 25 m BRUST + 30 Sek. Pause. 4 x 50<br />
m BEIN: 25 m TB2, 25 m TB4 + 30 Sek.<br />
Pause. 400 m abwechselnd 25 m BEIN und<br />
50 m KS.<br />
Typ Laufen Zeit 40 Min.<br />
Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2.<br />
Typ Schwimmen Distanz 1,400m<br />
Anleitung 10 x 50 m: 25 m KS, 25 m ZA + 30<br />
Sek. Pause. 10 x 50 m, abwechselnd 50 m<br />
PB/50 m BRUST + 30 Sek. Pause. 2 x 200<br />
m KS im Wettkampftempo + 1 Min. Pause.<br />
Typ Laufen Zeit 35 Min.<br />
Anleitung 15 Min. in TB2, 4 x 2 Min. in TB4<br />
(+ 1 Min. Pause), 9 Min. in TB2.<br />
Regeneration<br />
Typ Brick Zeit 1:45 Std<br />
Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />
Radtour über 1:20 Std. im TB2, danach Lauf<br />
über 25 Min. im TB3.<br />
MORGENS Typ Radfahren Zeit :45 Std<br />
Anleitung Gleichmäßiges Radfahren (Straßenrad oder<br />
MTB) im TB2. Einschließlich 5 x 3 Min. in TB4, davon<br />
mindestens 3 Min. Regeneration im TB2.<br />
ABENDS Typ Schwimmen Zeit 20 Min.<br />
Anleitung Freiwasserschwimmen. Erster Test im<br />
Neoprenanzug. Gewöhn dich ans Wasser und achte<br />
nicht auf die Distanz. Geh nicht alleine schwimmen.<br />
So Sa Fr Do Mi Di Mo<br />
WOCHE 11 WOCHE 12<br />
Typ Schwimmen Distanz 1,500 m<br />
Anleitung 8 x 50 m (Bahnen 1–2 KS mit angehobenem<br />
Kopf, 3–4 PB, 5–6 FAUST, 7–8 KS) + 30 Sek. Pause.<br />
200 m BEIN, abwechselnd 25 m in TB2, 25 m in<br />
TB4. 4 x 50 m, abwechselnd KS/RÜCKEN/PB/KS<br />
+ 30 Sek. Pause. 300 m KS, 200 m PB, 100 m KS<br />
(alles im Wettkampftempo) + 45 Sek. Pause. 100 m<br />
KS zum Cool-down im TB2.<br />
Typ Laufen Zeit 40 Min.<br />
Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2.<br />
Typ Schwimmen Distanz 1,500 m<br />
Anleitung 4x 100 m, abwechselnd 100 m KS/100 m<br />
PB + 30 Sek. Pause. 8 x 25 m, abwechselnd 25 m<br />
FAUST/25 m KS/25 m KS mit angehobenem<br />
Kopf/25 m KS + 30 Sek. Pause. 200 m BEIN in Z2.<br />
500 m KS in TB3. 200 m: 50 m KS, 50 m RÜCKEN,<br />
50 m BRUST,<br />
Typ Laufen Zeit 35 Min.<br />
Anleitung 15 Min. in TB2, 8 Min. in TB4, 12 Min.<br />
in TB2.<br />
Regeneration<br />
Typ Brick Zeit 1:45 Std<br />
Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />
Radtour über 1:20 Std. im TB2, danach Lauf<br />
über 25 Min. im TB3.<br />
MORGENS Typ Radfahren Zeit 1:45 Std<br />
Anleitung Gleichmäßiges Radfahren (Straßenrad oder<br />
MTB) im TB2. Einschließlich 5 x 3 Min. in TB4, davon<br />
mindestens 3 Min. Regeneration im TB2.<br />
ABENDS Typ Schwimmen Distanz 1,000 m<br />
Anleitung 1.000 Freiwasserschwimmen im<br />
Neoprenanzug, mit Trainingspartner.<br />
REGENERATIONSWOCHE<br />
Typ Schwimmen Distanz 1,000m<br />
Anleitung 4 x 100 m: 50 m KS, 50 m PB + 30 Sek.<br />
Pause. 2 x 100 m BEIN: 25 m TB2, 25 m TB4, 25 m<br />
TB2, 25 m TB4 + 30 Sek. Pause.<br />
4 x 100 m: 50 m KS, 50 m PB + 30 Sek. Pause.<br />
Regeneration<br />
Typ Schwimmen Distanz 1,500 m<br />
Anleitung Wenn möglich<br />
Freiwasserschwimmen bis zu 1.500 m.<br />
Typ Laufen Zeit 30 Min.<br />
Anleitung 15 Min. in TB2, 4 Min. in TB4 (oberes<br />
Limit), 10 Min. in TB2.<br />
Regeneration<br />
Typ Radfahren Zeit 1 Std.<br />
Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />
(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />
WETTKAMPFTAG<br />
114 | AB ZUM TRIATHLON
KÖRPER<br />
KÜMMERE DICH UM DEINEN KÖRPER<br />
UND DIE NÄHRSTOFFZUFUHR, UM<br />
HÄRTER ZU TRAINIEREN UND<br />
SCHNELLER INS ZIEL ZU KOMMEN.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 115
KÖRPER<br />
DEHNEN WIE DIE<br />
WELTMEISTER<br />
DER PHYSIOTHERAPEUT UND TRIATHLET TIM PIGOTT VERRÄT DIR, WARUM DU DAS STRETCHING<br />
ERNST NEHMEN SOLLTEST. FINDE MIT SEINER HILFE DIE BESTEN ÜBUNGEN FÜR DEINE BEDÜRFNISSE.<br />
Foto James Lampard Illustration Phil Nicodemi<br />
Flexibilität und Stretching. Ein Thema, das in den<br />
<strong>Fitness</strong>zeitschriften immer wieder heiß<br />
diskutiert wird. Der Leser weiß am Ende<br />
meistens nicht mehr, was richtig und was falsch<br />
ist. Dabei kann dir ein gutes Programm an<br />
Dehnübungen wirklich helfen, verletzungsfrei zu bleiben und<br />
optimale Leistungen abzurufen. Finde mithilfe der folgenden<br />
Übungsvorschläge heraus, welcher Ansatz für dich der beste<br />
ist.<br />
Triathleten sind keine Turner. Sie brauchen keine<br />
übermenschliche Flexibilität. Genauso wenig brauchen sie<br />
die körperliche Robustheit von Eishockeyspielern. Triathleten<br />
sind keine reinen Schwimmer, die sehr flexible Fußgelenke<br />
brauchen. Allerdings sollten die Knöchel auch nicht so starr<br />
sein wie bei Sportlern, die sich nur aufs Laufen versteifen.<br />
Wer gleich mehrere Disziplinen abdecken will, braucht eine<br />
ausgewogene Flexibilität, die allen drei Sportarten gerecht<br />
wird. Stellt sich die Frage, wo du in punkto Flexibilität stehst.<br />
Bist du von Natur aus beweglich, oder eher ungelenkig? Gibt<br />
es bei dir Bereiche, wo sich gern Verspannungen sammeln,<br />
etwa an der Oberschenkelrückseite? Vielleicht kommst du ja<br />
sportlich aus einer bestimmten Ecke, bist also in bestimmten<br />
Körperteilen besonders flexibel, in einem anderen aber<br />
übermäßig verkrampft.<br />
Schwimmer brauchen etwa viel Mobilität in den<br />
Schultergelenken und im oberen Rücken. Nur so ist es<br />
möglich, dass sich die Gelenke über den ganzen<br />
Bewegungsumfang hinweg rund bewegen und sich keine<br />
Sehnen einklemmen. Andernfalls kommt es zur<br />
sogenannten Schwimmerschulter, bei der die Muskeln und<br />
Sehnen der Rotatorenmanschette in Mitleidenschaft<br />
gezogen sind. Radfahrer hingegen haben oft verspannte<br />
Hüftbeuger. Mit dem Resultat, dass sich der Sportler beim<br />
Laufen nicht mehr so effektiv nach vorn abdrücken kann. Der<br />
Laufsport wiederum kann zu Verspannungen in der<br />
Oberschenkelrückseite führen. Damit wird es schwerer, auf<br />
dem Rad in eine stromlinienförmige Haltung<br />
hineinzukommen. Rigide Fußgelenke erhöhen indes beim<br />
Schwimmen den Wasserwiderstand.<br />
Sicher interessiert dich auch, wie lang du dich dehnen<br />
sollst, und wie oft. Auch das ist eine individuelle Frage. Es<br />
kommt nämlich darauf an, wie flexibel dein Bindegewebe<br />
von Natur aus ist, und wie deine Verletzungsgeschichte<br />
aussieht. Grundsätzlich solltest du dich vor einer Einheit<br />
immer aufwärmen und den Körper mobilisieren. Statisches<br />
Stretching gehört in die Phase nach dem Training. Es gibt<br />
unterschiedliche Möglichkeiten, den Körper zu dehnen:<br />
passiv statisch, aktiv statisch, per PNF (kurz für:<br />
Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation), per<br />
Anspannungs-Entspannungs-Dehnen usw. Der einfachste<br />
Einstieg ist aber, anhand der folgenden Übungen einfach ein<br />
statisches Stretching durchzuführen.<br />
Um den Bewegungsumfang zu erhöhen, musst du die<br />
einzelnen Dehnungen nach den Einheiten länger halten. Das<br />
bedeutet: drei bis vier Mal über 30 bis 60 Sekunden hinweg.<br />
Ausserdem solltest du von den folgenden<br />
Übungsvorschlägen täglich gebrauch machen. Zur Erhaltung<br />
der aktuellen Flexibilität reichen kürzere Zeitspannen von 20<br />
Sekunden an zwei oder drei Tagen die Woche nach dem<br />
Training.<br />
116 | AB ZUM TRIATHLON
STRETCHING<br />
KLEINER KATZENBUCKEL/PFERDERÜCKEN<br />
ROTATION<br />
Eine ausgezeichnete Übung zum Einstieg ins Stretching. Du mobilisierst damit die<br />
Wirbelsäule. Beginne im Vierfüßlerstand auf dem Boden. Die Handgelenke<br />
befinden sich direkt unterhalb der Schultern, während die Knie unterhalb der Hüfte<br />
am Boden aufsitzen. Jetzt einatmend die Wirbelsäule nach oben zur Decke wölben.<br />
Dabei die Hüfte nach vorne schieben und den Kopf sinken lassen, sodass der ganze<br />
Rücken bogenförmig gespannt ist. Danach ausatmend die Wirbelsäule nach unten<br />
absacken lassen. Dabei den Hintern, den Kopf sowie den Brustkorb anheben. Du<br />
lernst dabei, die Wirbelsäule und die Core-Muskulatur zu kontrollieren. Gleichzeitig<br />
mobilisierst du hierbei das gesamte Rückgrat – vor allem die Brustwirbelsäule.<br />
Den Körper wieder nach oben in den Vierfüßler bewegen und anschließend einen<br />
Arm unter dem Körper hindurch auf die andere Seite schieben. Dabei den<br />
Schultergürtel drehen. Die Hand so weit wie möglich zur Seite strecken, ohne dass der<br />
Kopf und die Schulter den Boden verlassen. Bei jedem Ausatmen versuchen, etwas<br />
weiter in die Dehnung hineinzukommen. Zur Stärkung der Dehnung die andere Hand<br />
vom Boden nehmen und nach oben in Richtung Decke strecken. Dies eine<br />
hervorragende Übung für die Schulterpartie im oberen Rücken. Sie verbessert die<br />
Mobilität und die Rotationsfähigkeit des Körpers beim Schwimmen.<br />
SCHILDKRÖTE<br />
GROSSER KATZENBUCKEL<br />
Aus dem Katzenbuckel heraus mit dem Hintern auf die<br />
Fersen setzen. Das Gesäß bleibt für die Schildkröte<br />
durchgehend im Kontakt mit den Fersen. Nun die Hände<br />
so weit wie möglich nach vorn strecken und die Stirn auf<br />
den Boden setzen. Für Triathleten ist diese Haltung aus<br />
mehreren Gründen hilfreich: Sie dehnt die<br />
Schienbeinvorderseite und verbessert dadurch die<br />
Fußhaltung im Wasser. Außerdem löst sie Spannungen,<br />
die sich beim Laufen angesammelt haben. Wenn du den<br />
Kontakt zwischen Gesäß und Fersen beibehältst,<br />
mobilisierst du dadurch den unteren Rücken. So fällt es dir<br />
leichter, auf dem Rad in eine aerodynamische Position<br />
hineinzukommen. Die Streckung nach vorn dehnt die<br />
Schulterpartie. Das ist wichtig fürs Schwimmen. Das<br />
Absenken des Kopfes bewirkt indes eine Dehnung des<br />
oberen Rückens.<br />
Diese Position bewirkt eine Streckung der Muskulatur in<br />
den Waden und an der Oberschenkelrückseite, der<br />
Gesäßmuskulatur sowie im unteren Rücken.<br />
Gleichzeitig stärkst du damit die Schultern und<br />
Bauchmuskeln. Die Füße hüftbreit voneinander entfernt<br />
auf den Boden setzen. Die Zehen weisen nach außen.<br />
Die Hände sind schulterbreit voneinander entfernt. Das<br />
Steißbein nach oben in Richtung Decke strecken.<br />
Versuchen, dabei die Knie und die Wirbelsäule so gerade<br />
wie möglich zu halten. Die Bauchmuskulatur bleibt<br />
durchgehend angespannt. Durch Druck auf die Fersen<br />
die Beinrückseite dehnen. Mit jedem Ausatmen die<br />
Fersen weiter sinken lassen.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 117
KÖRPER<br />
SCHWEBENDE KOBRA<br />
KRIEGER<br />
Aus dem großen Katzenbuckel heraus (je nach Yoga-Richtung auch als<br />
herabschauender Hund bezeichnet) in die schwebende Kobra kommen. Du lockerst<br />
dadurch die Hüftvorderseite. Was aber noch wichtiger ist: Du streckst dabei die<br />
Bauchmuskeln sowie den unteren Rücken. Das ist besonders nützlich, wenn du viel<br />
Zeit in einer ungesunden Haltung verbringst. Zur Ausführung zunächst mit dem<br />
Gesicht nach unten auf dem Boden liegend die Hände neben den Schultern aufsetzen.<br />
(So, als wolltest du einen Liegestütz ausführen.) Dann den Brustkorb nach vorn und<br />
oben heben. Die Schultern dabei nach hinten ziehen, um den Brustkorb noch stärker<br />
anheben zu können. Die Ellbogen so gut es geht strecken.<br />
TAUBE<br />
Als Nächstes einen Ausfallschritt nach vorn machen. Dabei sind die Füße hüftbreit<br />
voneinander entfernt, während das vordere Schienenbein senkrecht zum Boden<br />
verläuft. Die Gesäßmuskulatur anspannen, um das Steißbein nach unten zu ziehen. Das<br />
hintere Knie so weit sinken lassen, dass es fast den Boden berührt. An der Vorderseite<br />
des hinteren Beins sollte im Hüftbereich eine starke Dehnung spürbar sein. Um den<br />
Effekt zu verstärken, die Hände so weit wie möglich nach oben strecken. Das ist eine<br />
wichtige Haltung für Radfahrer, die zudem noch viel Zeit am Schreibtisch verbringen.<br />
Verspannte Hüftbeuger senken nämlich die Schrittlänge beim Laufen. Sie wirken sich<br />
zudem negativ auf die Kraft der Gesäßmuskulatur aus und können Schmerzen im<br />
unteren Rücken bewirken.<br />
GESÄSS-STRECKUNG<br />
Wenn dir die Gesäßstreckung (rechts) leicht fällt, kannst du dieses zusätzliche<br />
Stretching mit ins Programm aufnehmen. Die Taube wirkt besonders stark auf den<br />
birnenförmiger Muskel im Hüftgelenk, das IT-Band sowie die Hüftrotatoren. Nur<br />
ein Wort der Warnung: Wer Knieprobleme hat, kann hierbei die Knie und die Hüfte<br />
stark belasten. In dem Fall ist beim Hineingehen und Herauskommen aus der<br />
Stellung Vorsicht geboten. Zunächst in den Liegestütz kommen. Dann das linke<br />
Knie nach vorn zur linken Hand schieben und so drehen, dass die Außenseite des<br />
Fußgelenks am Boden aufliegt. Den rechten Fuß dann so weit wie möglich nach<br />
hinten schieben. Dabei darauf achten, dass die Hüfte gerade bleibt. Anschließend<br />
entweder den Brustkorb anheben (wie in der Abbildung zu sehen) oder den Körper<br />
nach vorn ablegen. Dafür die Unterarme vor dem Körper am Boden aufsetzen.<br />
Nun nach hinten auf den Rücken kommen. Die Füße auf den Boden setzen und die Knie<br />
beugen. Dann den linken Fuß oberhalb des rechten Knies auf den Oberschenkel stützen<br />
und mit den Händen nach vorn an die rechte Oberschenkelrückseite greifen. Den<br />
rechten Oberschenkel in Richtung Brustkorb ziehen, um eine Dehnung des linken<br />
Gesäßmuskels zu bewirken. Den Effekt durch Druck mit dem linken Ellbogen aufs linke<br />
Knie verstärken, um die Hüfte noch weiter zu öffnen. Wenn du mit den Händen nicht bis<br />
zum Oberschenkel kommst, kannst du dir auch ein Handtuch ums Bein wickeln und an<br />
dessen Enden ziehen.<br />
118 | AB ZUM TRIATHLON
STRETCHING<br />
RÜCKENMASSAGE<br />
FUSSMASSAGE<br />
Die Brustwirbelsäule umfasst zwölf Wirbel im<br />
Rückgrat. Ist ihre Flexibilität schlecht<br />
ausgeprägt, führt das zur Überlastung des<br />
Nackens und des unteren Rückens. Auch die<br />
Hüft- und Schulterpartie werden durch die<br />
muskulären Verbindungen in Mitleidenschaft<br />
gezogen. Das stundenlange Sitzen im Bürostuhl<br />
und im Auto ist die Ursache für den Rundrücken<br />
und eine starren Brustwirbelsäule. Umso<br />
wichtiger ist diese Übung zur Mobilisierung:<br />
Rücklings am Boden eine Schaumstoffrolle<br />
oder ein zusammengerolltes Handtuch auf<br />
halber Höhe in den Rücken legen. Die Füße und<br />
das Gesäß bleiben am Boden. Jetzt den oberen<br />
Rücken langsam strecken. Dabei die<br />
Bauchmuskulatur angespannt lassen, um den<br />
unteren Rücken zu schützen. Die Streckung an<br />
verschiedenen Stellen der Wirbelsäule<br />
wiederholen. Es ist gut möglich, dass es knackt<br />
und kracht, wenn sich die Gelenke und das<br />
Gewebe lockern. Solange keine Schmerzen<br />
auftreten, ist das kein Problem. Bei Schmerzen<br />
die Übung einstellen. In dem Fall kann es helfen,<br />
ein zusammengerolltes Handtuch statt einer<br />
Rolle zu verwenden, um den Druck zu<br />
verringern.<br />
Bei der Faszie an der Fußsohle handelt es sich um Bindegewebe<br />
zwischen Zehen und Ferse. Es ist Teil des Bindegewebsbands, das sich<br />
an der gesamten Beinrückseite nach oben zieht. Übermäßige<br />
Spannungen in der Plantarfaszie können zur Überlastung und<br />
letztendlich zur Fußsohlenfaszienentzündung führen. Weitere<br />
mögliche Komplikationen betreffen die Achillessehne oder sogar die<br />
Oberschenkelrückseite. Als Gegenmaßnahmen die Fußsohle fest auf<br />
einen Golfball pressen. Die Sohle dann 30 bis 60 Sekunden pro Fuß<br />
massieren. Diese Übung kannst du ganz leicht vor dem Computer oder<br />
dem Fernseher ausführen.<br />
BRUSTMASSAGE<br />
OBERSCHENKELMASSAGE<br />
Der große Brustmuskel dient dazu, die Arme quer vor dem Körper nach vorn zu ziehen.<br />
Er bewirkt eine Rotation des Schultergelenks nach innen, ist also unverzichtbar fürs<br />
Kraulschwimmen. Fehlhaltungen und Überlastungen können eine Verkürzung<br />
bewirken. Das Schultergelenk ist in dem Fall nach vorn gezogen, ein Zeichen der<br />
sogenannten Schwimmerschulter. Abhilfe kann hier ein Tennisball schaffen, mit dem du<br />
die Brustmuskulatur bearbeitest. Stell dich dafür vor eine Wand. Klemm dann den<br />
Tennisball zwischen der Brustmuskulatur und der Wand ein, um damit in kleinen<br />
Bewegungen 30 bis 60 Sekunden lang die Muskulatur zu massieren. Zur Erhöhung der<br />
Intensität kannst du den Arm anheben, um den Muskel zu strecken.<br />
Der Tractus iliotibialis (das IT-Band) verbindet die Hüfte mit der Unterschenkelmuskulatur. Außerdem<br />
trägt es zur seitlichen Stabilisierung bei. Bei Problemen in der Hüfte kann das IT-Band verspannen.<br />
Dies kann beim Laufen Schmerzen an der Knieaußenseite verursachen. Das Faszienband selbst<br />
kannst du nicht dehnen. Du kannst aber die Hüftmuskulatur massieren und kräftigen. Entzündungen<br />
und chronische Verspannungen haben den Effekt, dass das IT-Band an den Schenkelstreckern und<br />
der Oberschenkelrückseite reibt. Eine Schaumstoffrolle kann helfen, das Bindegewebe wieder zu<br />
lockern. Komm dazu am Boden auf die Körperseite und leg dich mit der Oberschenkelaußenseite auf<br />
die Schaumstoffrolle. Dann den Bereich großflächig mit langgezogenen Bewegungen im Bereich des<br />
Faszienbandes bearbeiten, um die Spannungen zu lösen und herauszumassieren.<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Wir haben dir hier eine Übersicht der geläufigsten Dehnund<br />
Mobilisierungsübungen gegeben, von der alle<br />
Triathleten profitieren können. Du hast damit ein Mittel<br />
gegen die am weitesten verbreiteten Probleme in der Hand,<br />
die beim harten Training auftreten können. Einige der<br />
Übungen fühlen sich möglicherweise für dich ganz leicht an.<br />
In dem Fall musst du nicht unbedingt viel Zeit für sie<br />
investieren. Andere hingegen können dir schwierig<br />
vorkommen. Diesen Haltungen sollte deine besondere<br />
Aufmerksamkeit gelten. Die Dauer des Stretchings ( 20 bis<br />
60 Sekunden) sowie die Zahl der Wiederholungen ( 3 bis 6<br />
oder mehr) hängen stark von dir selbst und deinem Gewebe<br />
ab. Es gibt beim Stretching natürlich Hunderte von<br />
Variationen. Wenn du also weißt, dass dir bestimmte<br />
Bereiche Probleme bereiten, solltest du dich an einen<br />
Physiotherapeuten wenden. Er wird dir weitere Hilfsmittel<br />
für mehr Flexibilität und Mobilität an die Hand geben – und<br />
zwar, bevor es zu Verletzungen kommt.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 119
KÖRPER<br />
GESUND BIS<br />
INS ZIEL<br />
DER PHYSIOTHERAPEUT TIM PIGOTT<br />
ZEIGT DIR, WIE DU DEN HÄUFIGSTEN<br />
BESCHWERDEN AUS DEM WEG GEHST.<br />
1<br />
Der Rücken ist bei Triathleten<br />
nach dem Knie der am meisten<br />
von Verletzungen betroffene<br />
Körperteil. Rückenprobleme<br />
gehören zu den häufigsten<br />
Gründen für Trainingsausfälle und verpasste<br />
Wettkämpfe.<br />
In einer einschlägigen Studie an 92<br />
Triathleten hatten 32 Prozent der Probanden<br />
Beschwerden im unteren Rücken. Im<br />
Allgemeinen zogen sich die<br />
Beeinträchtigungen nicht allzu lange hin. Oft<br />
waren die Rückenprobleme in weniger als<br />
sieben Tagen schon wieder vorüber. Bei 19<br />
Prozent der beeinträchtigten Sportler<br />
dauerten die Schmerzen allerdings mehr als<br />
drei Monate.<br />
Bei Triathleten rühren Rückenschmerzen in<br />
der Regel vom Radfahren her. Dabei<br />
kommen mehrere mögliche Ursachen in<br />
Betracht.<br />
Überprüfe beispielsweise deine<br />
Beinlänge. Wenn du Unterschiede vom einen<br />
Die richtige Haltung im Sattel<br />
Der Vorbau sollte nicht<br />
zu kurz sein. Sonst<br />
belastest du unnötig<br />
den unteren Rücken.<br />
Bein zum anderen feststellst, kann das daran<br />
liegen, dass die Beinknochen tatsächlich<br />
verschieden lang sind. Es ist aber genauso<br />
gut möglich, dass du den Fuß stark auswärts<br />
drehst oder das Hüftgelenk nicht gerade<br />
ausgerichtet ist. So oder so: Das Resultat sind<br />
Scherkräfte, durch die das kürzere (oder<br />
verdrehte) Bein in der unteren Position des<br />
Pedalzyklus die Hüfte nach unten zieht. Mach<br />
die Probe aufs Exempel und lass deinen<br />
Fahrstil durch einen Trainingspartner von<br />
hinten analysieren. Wichtig ist dabei die<br />
Frage, ob die Hüfte ruhig und gerade bleibt<br />
oder beim Treten nach links und rechts wippt.<br />
Perfekte Einstellung<br />
Als Nächstes geht es an die Einstellung des<br />
Rades. Der am häufigsten zu beobachtende<br />
Fehler ist ein zu kurzer horizontaler Teil des<br />
Vorbaus, der dich in eine bucklige Haltung<br />
zwingt. Die Bänder und Muskeln am<br />
Rücken und an der Wirbelsäule werden<br />
dadurch überdehnt. So kann es passieren,<br />
Achte darauf,<br />
dass der obere<br />
Rücken keinen<br />
Buckel macht.<br />
Eine zu starke<br />
Rundung kann<br />
bedeuten, dass<br />
dir dein Fahrrad<br />
zu klein ist.<br />
Illustrationen Anne Cakebread Fotos <strong>Triathlon</strong>.org<br />
dass sich einzelne Bandscheiben<br />
vorwölben und auf die Nerven drücken.<br />
Macht sich der Schmerzen im oberen<br />
Rücken oder im Nacken- und<br />
Schulterbereich bemerkbar? Dann ist es<br />
wahrscheinlich, dass Vorbau in der<br />
Horizontale zu weit nach vorn geht und eine<br />
entsprechende Überstreckung bewirkt. Ein<br />
weiterer wichtiger Faktor beim Vorbau<br />
neben der horizontalen Rohrlänge ist die<br />
Höhe (die vertikale Rohrlänge). Ist sie zu<br />
gering, kommt das einer Belastung des<br />
unteren Rückens gleich. Lass deine<br />
Fahrposition daher durch einen<br />
Trainingspartner von der Seite<br />
begutachten. Am unteren Punkt des<br />
Pedalzyklus sollte der Winkel zwischen<br />
Oberkörper und Oberschenkel bzw.<br />
Oberarm 90 Grad betragen.<br />
In einer Studie wurde der Zusammenhang<br />
zwischen dem Sitzwinkel und Schmerzen<br />
im unteren Rücken untersucht. Dabei stellte<br />
sich heraus: Eine zu große Wölbung des<br />
unteren Rückens erhöht das Risiko von<br />
Rückenproblemen. Bei 70 Prozent der<br />
untersuchten Testpersonen ließen sich die<br />
Beschwerden durch eine einfache<br />
Gegenmaßnahme beheben: Der<br />
Sitzwinkel wurde einfach wieder auf<br />
neutral gestellt. Als Faustregel gilt: Der<br />
Sattel sollte parallel zum Boden laufen.<br />
Musst du ihn für eine bequeme Sitzposition<br />
nach oben oder unten verstellen, deutet<br />
das in der Regel darauf hin, dass es ein<br />
Problem mit der allgemeinen Einstellung<br />
des Fahrrads gibt. Lass dir im Zweifelsfall<br />
den Sattel vom Profi einrichten, sprich,<br />
durch einen qualifizierten Radtrainer oder<br />
den Mechaniker im Fachgeschäft.<br />
Wenn du mit dem Rad auf Tour bist,<br />
solltest du auch auf eine gute Haltung<br />
achten. Verändere außerdem regelmäßig<br />
deine Position und geh alle paar Minuten<br />
aus dem Sattel, um den Druck vom unteren<br />
Rücken zu nehmen. Das ist auch dann<br />
sinnvoll, wenn es das Gelände nicht<br />
erfordert. Nutze an langen Bergen die<br />
ganze Sattellänge und rutsch immer<br />
wieder von vorn zur Mitte und nach<br />
hinten. Dadurch veränderst du die Kräfte,<br />
die auf die untere Wirbelsäule einwirken.<br />
Sobald das Rad richtig eingestellt ist,<br />
solltest du dich um deine Core-<br />
Muskulatur kümmern. Entsprechende<br />
Kräftigungsübungen findest du weiter<br />
vorn in diesem Heft.<br />
Core-Training<br />
Übungsanleitungen zur Stärkung der tief<br />
liegenden Halte- und Stützmuskulatur<br />
gibt es in Hülle und Fülle. Die Sportler<br />
werden heutzutage regelrecht davon<br />
erschlagen. Unklarheit besteht trotzdem<br />
weiterhin darüber, woraus genau die<br />
Core-Muskulatur besteht – und wie sie<br />
sich am besten trainieren lässt. Viele<br />
Leute gehen davon aus, dass der Core<br />
aus den geraden, schrägen und quer<br />
verlaufenden Bauchmuskeln sowie dem<br />
unteren Rückenmuskel besteht.<br />
Wenn wir uns jedoch die Core-<br />
Übungen ansehen, wird schnell klar: Zum<br />
Core gehört noch mehr.<br />
Im unteren Rücken sowie Becken- und<br />
Hüftbereich sorgen 29 unterschiedliche<br />
Muskeln für Stabilität im Rumpf.<br />
Schmerzen oder Beschwerden im<br />
unteren Rücken können ihre Ursache in<br />
all diesen Muskelgruppen haben. Bei<br />
einem Core-Programm kann es natürlich<br />
schnell passieren, dass du einen dieser<br />
Muskeln übersiehst. Werden bestimmte<br />
Bereiche wie die Bauchmuskeln (der<br />
Sixpack) über Gebühr beansprucht, kann<br />
dies zum Muskelungleichgewicht führen.<br />
Die mögliche Konsequenz sind<br />
Schmerzen und Verletzungen. Es kann<br />
daher gar nicht genug betont werden, wie<br />
120 | AB ZUM TRIATHLON
VERLETZUNGEN<br />
wichtig ein umfassendes Programm zum<br />
Aufbau der Core-Muskulatur ist, das die<br />
gesamte Lenden-, Becken- und Hüftregion<br />
abdeckt.<br />
Den Anfang bilden statische Übungen, in<br />
denen du die korrekte Haltung und neutrale<br />
Ausrichtung des Körpers erlernst. Hierbei<br />
sind die Muskeln ganz entspannt. Du<br />
solltest dir ein paar Stunden bei einem<br />
<strong>Fitness</strong>trainer, Personal Trainer oder<br />
Physiotherapeuten nehmen. Eine weitere<br />
Möglichkeit wäre der Pilates-Unterricht, in<br />
dem du dir die Grundlagen für sämtliche<br />
weiterführende Schwimm-, Rad- und<br />
Laufübungen erarbeitest.<br />
Wenn diese Haltungen einmal<br />
funktionieren, kannst du die Übungen<br />
funktionaler gestalten. Hierbei helfen dir<br />
dynamische Bewegungsmuster, die du<br />
folgendermaßen in deine Schwimm-,<br />
Rad-, und Laufeinheiten einbindest.<br />
SCHWIMMEN Mach dich beim Schwimmen<br />
lang und spann die Bauchmuskeln sanft an.<br />
Dadurch beugst du schlängelnden<br />
Bewegungen und Abweichungen zur Seite<br />
vor.<br />
RADFAHREN Halte im Sattel den Oberkörper<br />
so ruhig wie möglich. Das senkt den<br />
Windwiderstand und erhöht den Beitrag<br />
der Beine zur Gesamtleistung.<br />
LAUFEN Richte beim Laufen den Körper auf.<br />
Heb den Brustkorb an und zieh die<br />
Bauchmuskeln leicht nach hinten. Du läufst<br />
dadurch effektiver und technisch sauberer.<br />
Rückenschmerzen<br />
Manchmal hilft selbst die beste Prävention<br />
nichts, und es treten Schmerzen auf. Die<br />
gute Nachricht: Die Probleme sind<br />
normalerweise nicht auf ernsthafte<br />
Erkrankungen oder Verletzungen<br />
zurückzuführen. Meistens geben sie sich<br />
innerhalb weniger Tage wieder. Um die<br />
Beschwerden in Schach zu halten, kannst<br />
du Schmerzmittel verwenden. Wende dich<br />
hierfür an deinen Arzt oder Apotheker. In<br />
den ersten 48 Stunden wirken bei<br />
Muskelverspannungen Eis oder (falls du<br />
das vorziehst) Wärme. Auch sanfte<br />
Massagen können hilfreich sein. Extreme<br />
Anstrengungen sind selbstverständlich zu<br />
vermeiden, schließlich möchtest du die<br />
Rückenschmerzen nicht verschlimmern.<br />
Trotzdem solltest du aktiv bleiben, damit<br />
der Rücken nicht zu steif wird. Überprüf<br />
außerdem deine Haltung. Wenn du viel<br />
Zeit im Bürostuhl oder hinterm Lenkrad<br />
verbringst, klopf deinen Arbeitsplatz auf<br />
ergonomische Aspekte ab.<br />
Sollten sich innerhalb etwa einer<br />
Woche die Symptome nicht legen, mach<br />
einen Termin beim Arzt aus. Lass dich<br />
zum Physiotherapeuten überweisen,<br />
der eine detaillierte Analyse vornimmt<br />
und die genaue Schmerzquelle<br />
ausfindig macht. Mögliche Ursachen<br />
sind: Bandscheibenvorfälle, das<br />
Facettengelenkssyndrom,<br />
Funktionsstörungen des Kreuzbein-<br />
Darmbein-Gelenks, Ischias oder<br />
Wirbelsäulendegenerationen. Der<br />
Fachmann kann die notwendigen<br />
Behandlungsmaßnahmen einleiten.<br />
2<br />
Das<br />
Schienbeinkantensyndrom<br />
umfasst als Oberbegriff<br />
verschiedene Schmerzen im<br />
Unterschenkel.<br />
Hervorgerufen wird es häufig durchs<br />
Laufen oder Springen. Es kann lange<br />
dauern, bis die Beschwerden ausgeheilt<br />
sind.<br />
Die Ausgangspunkte für die<br />
Schmerzen sind ganz unterschiedlich:<br />
vom Knochen (beispielsweise nach<br />
Ermüdungsbruch) über die Knochenhaut<br />
bis hin zum Kompartmentsyndrom. Bei<br />
Letzterem schwillt der Muskeln durchs<br />
Training an, während das umliegende<br />
Bindegewebe (die Faszie) starr bleibt. Die<br />
Folge sind Schmerzen und<br />
Taubheitsgefühle.<br />
Es ist wichtig, die Ursache zu ermitteln.<br />
Unbehandelt kann das<br />
Schienbeinkantensyndrom nämlich<br />
langfristige Schäden nach sich ziehen. Das<br />
gilt vor allem für nicht diagnostizierte<br />
Ermüdungsbrüche.<br />
Ursachenforschung<br />
Gehen die Probleme vom Knochen aus<br />
(etwa nach einer Übermüdungsfraktur),<br />
sind die Schmerzen örtlich begrenzt und<br />
stechend. Während des Trainings ist der<br />
Schmerz die ganze Zeit über vorhanden.<br />
Er steigt mit zunehmender Belastung.<br />
Nachts kann es zum pochenden Schmerz<br />
kommen. Bestimmte Punkte oberhalb<br />
des Knochens sind dabei besonders<br />
berührungsempfindlich. Mit einer<br />
Übermüdungsfraktur ist es nicht möglich,<br />
zu springen. Das tut zu sehr weh. Das<br />
Wadenheben ist aber noch möglich. Beim<br />
Schienbeinbruch musst du mit Übungen<br />
ohne Gewichte arbeiten, bis der Bruch<br />
ausgeheilt ist.<br />
An der inneren Kante kommt es dabei<br />
zu Knochenhautschmerzen im<br />
Bindegewebe. Nach dem Aufwärmen<br />
lassen die Schmerzen nach, wenn das<br />
Training vorüber ist, nehmen sie wieder<br />
zu. Die geläufigste Behandlungsmethode<br />
besteht im Kühlen. Am nächsten Morgen<br />
wird das Bein jedoch aufgrund der<br />
Entzündungsreaktion wieder wehtun.<br />
Im Falle des Kompartmentsyndroms<br />
fühlt sich die Wade hart an, während das<br />
Schienbein schmerzt. Beim Sport werden<br />
die Schmerzen stärker. Zwischen den<br />
Übungen solltest du schmerzfrei sein. In<br />
schweren Fällen fühlen sich die Füße kalt<br />
oder taub an. Das Schienbein ist dabei<br />
allerdings relativ druckunempfindlich. Ab<br />
einem bestimmten Punkt wirst du<br />
aufgrund von Schwellungen nicht mehr<br />
laufen können. Wenn du dich 20 Minuten<br />
hinsetzt, gegen die Schmerzen vorüber.<br />
Vorbeugung<br />
Es gibt mehrere mögliche<br />
Maßnahmen, um das Risiko des<br />
Schienbeinkantensyndroms zu senken.<br />
Dazu gehören etwa gut gepolsterte<br />
hochwertige Laufschuhe. Denk aber<br />
daran, dass eine zu starke Polsterung<br />
genauso viele Probleme hervorrufen<br />
kann wie eine zu geringe Dämpfung.<br />
Versuch, auf weichen Untergründen zu<br />
laufen. Achte darauf, die Intensität<br />
schrittweise hochzufahren. Wärm dich<br />
vor dem Training auf und dehn dich am<br />
Ende zum Abkühlen. Ohne ein sauberes<br />
Warm-up fühlen sich die Bänder und<br />
Muskeln steif und verspannt an. Stärke die<br />
Schienbeinmuskulatur. Lauf dafür jeden<br />
Tag ein paar Minuten lang auf<br />
Zehenspitzen und anschließend auf den<br />
Fersen. Wichtig ist, beim Laufen keine zu<br />
langen Schritte zu machen. Dabei<br />
überlastest du die Schienbeine.<br />
Behandlung<br />
Nach einer Übermüdungsfraktur<br />
brauchst du vollständige Ruhe. Knochenund<br />
gelenkschonende Aktivitäten wie<br />
Schwimmen und Aquajogging sind in den<br />
ersten vier bis acht Wochen möglich. Erst,<br />
wenn du keine Schmerzen mehr hast,<br />
kannst du wieder mit leichter Belastung<br />
trainieren.<br />
Bei Knochenhautschmerzen lässt sich<br />
die Entzündung mit Eis und<br />
entzündungshemmenden Mitteln<br />
behandeln. Auch eine Massage der<br />
Muskelfaszien (die sog. Myofascial<br />
Release) ist sinnvoll. Es handelt sich<br />
hierbei um eine tiefgehende<br />
Massagetechnik, bei der du die Daumen<br />
übereinander auf dem Schienbein<br />
platzierst und nach unten schiebst. Auch<br />
das Tapen der Muskulatur kann helfen,<br />
das Gewebe zu stützen und eine zu große<br />
Kontraktion zu vermeiden. Gewöhnlich<br />
liegt ein biomechanisches Problem vor.<br />
Der Physiotherapeut hält hierfür viele<br />
korrigierende Übungen parat. Zu den<br />
verletzungsbegünstigenden Faktoren<br />
zählen verspannte Wadenmuskeln, ein<br />
übermäßiges Aus- oder Einwärtsdrehen<br />
des Fußes beim Laufen und eine<br />
schlechte Ausrichtung des Körpers im<br />
Gesäßbereich. Zu den Auslösern gehören<br />
große Distanzen oder Intensitäten, harte<br />
Laufflächen, eine ungünstige<br />
Biomechanik und falsches Schuhwerk. All<br />
diese Bereiche solltest du auf den<br />
Prüfstand stellen.<br />
Liegt bei dir das Kompartmentsyndrom<br />
Das Schienbeinkantensyndrom<br />
– Anatomie<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Knochenhaut<br />
Schienbein<br />
Faszien<br />
vor, musst du das Laufvolumen bis zur<br />
Regeneration herunterfahren. Eine<br />
Massage des tief liegenden<br />
Bindegewebes kann ebenfalls helfen.<br />
Unterstütze die Genesung durch zwei<br />
oder drei Wochen wenig belastender<br />
Übungen. Fahr dann das Volumen<br />
langsam wieder hoch, sodass sich der<br />
Körper anpassen kann.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
AB ZUM TRIATHLON | 121
KÖRPER<br />
3<br />
Das Läuferknie ist<br />
eine weite verbreitete<br />
Überlastungserscheinung. Das<br />
schmerzhafte IT-Band-Syndrom<br />
betrifft den Maissiatschen<br />
Streifen an der Knieaußenseite.<br />
Dabei handelt es sich um ein dickes und<br />
widerstandskräftiges Bindegewebsband. Es<br />
zieht sich von der Bindegewebshülle (Faszie)<br />
am Oberschenkel an der Beckenseite bis<br />
hinunter zur Schienbeinaußenkante. Schuld<br />
am Läuferknie ist die wiederhole Reibung<br />
dieses Bandes über den knöchernen<br />
Vorsprung am breitesten Punkt des<br />
Oberschenkelknochens. Dieser Vorsprung<br />
wird auch als seitlicher Oberschenkelknorren<br />
bezeichnet.<br />
In harten Trainingsphasen, wenn du mehr<br />
Kilometer abspulst als gewohnt, ist das<br />
Verletzungsrisiko erhöht. Auch schwache<br />
Abduktoren stellen einen Risikofaktor<br />
dar. Die Aufgabe dieser Abziehermuskeln<br />
besteht darin, das Bein aus der Hüfte<br />
heraus vom Körper weg zu bewegen.<br />
Weitere Ursachen sind eine übermäßige<br />
Einwärtsdrehung beim Laufen und<br />
unterschiedlich lange Beine. Die Fehlstellung<br />
der Beine kann anatomisch oder durchs<br />
Laufen auf seitlich abfallenden Straßen<br />
bedingt sein. Ungünstig ist auch das Laufen<br />
auf der Bahn in der immer gleichen Richtung.<br />
Zu den typischen Symptomen gehören:<br />
Schmerzen an der Knieaußenseite,<br />
Verspannungen des IT-Bands, beim Laufen<br />
(vor allem bergab) verstärkt auftretende<br />
Knieschmerzen, Beschwerden beim Beugen<br />
und Strecken des Knies (vor allem bei<br />
gleichzeitigem Druck auf die Knieseite oder<br />
die problematische Stelle).<br />
Prävention<br />
Es gibt viele Gegenmaßnahmen, die beim<br />
Läuferknie anschlagen. Anfangs gilt es,<br />
das Trainingsvolumen und die Intensität<br />
schrittweise aufzubauen. Die Steigerung<br />
sollte jede Woche nicht mehr als 10 Prozent<br />
betragen.<br />
Außerdem brauchst du die richtigen<br />
Schuhe für deinen Fußtyp. Das Schuhwerk<br />
sollte in gutem Zustand sein. Ein<br />
spezialisierter Verkäufer kann dich beraten.<br />
Ist eines deiner Beine mehr als einen<br />
Zentimeter länger als das andere, ist<br />
eine Einlegesohle sinnvoll. Wende dich<br />
hierfür an einen Physiotherapeuten oder<br />
Fußorthopäden.<br />
Außerdem solltest du auf<br />
unterschiedlichem Terrain trainieren.<br />
Vermeide Straßen mit Schräglage und<br />
wechsle auf der Laufbahn auch einmal die<br />
Richtung, um nicht ein Bein zu überlasten.<br />
Nach dem Lauf solltest du dich<br />
dehnen. Das gilt vor allem für die<br />
Gesäß- und Hüftmuskulatur. So beugst<br />
du Verspannungen im IT-Band vor. Bau<br />
regelmäßige Kraft- und Balance-Übungen<br />
mit ins Training ein.<br />
Sieh außerdem nach, ob dein Rad<br />
richtig eingestellt ist. Schlecht positionierte<br />
Klickpedale, ein zu hoher Sattel oder<br />
mangelnder Spielraum in den Pedalen sind<br />
allesamt ungünstige Voraussetzungen.<br />
Hör auf deinen Körper. Wenn du<br />
Schmerzen hast, mach die Ursache ausfindig.<br />
Wenn du die Beschwerden ignorierst,<br />
machst du es nur schlimmer.<br />
Sofortmaßnahmen<br />
Falls bei dir dennoch Verdacht auf ein<br />
Läuferknie besteht, wende dich direkt<br />
an einen Arzt oder Physiotherapeuten.<br />
Möglicherweise musst du das<br />
Trainingsvolumen herunterfahren.<br />
Schau dir auch dein Rad gut an. So muss<br />
„ZU DEN TYPISCHEN SYMPTOMEN<br />
GEHÖREN BEIM LAUFEN, VOR ALLEM<br />
BERGAB, VERSTÄRKT AUFTRETENDE<br />
KNIESCHMERZEN.“<br />
Die Anatomie des Läuferknies<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Großer<br />
Gesäßmuskel<br />
Muskulatur unter<br />
der<br />
Bindegewebshülle<br />
IT-Band<br />
beispielsweise die Sattelhöhe stimmen.<br />
Lass dir das Rad von einem qualifizierten<br />
Spezialisten richtig einstellen.<br />
Entzündungen behandelst du am besten<br />
mit Eis oder Eismassagen über zehn bis 15<br />
Minuten dreimal täglich.<br />
Ist die Entzündung einmal unter Kontrolle<br />
ist, kannst du dich um die Verspannungen<br />
kümmern, die im Knie-, Oberschenkelund<br />
Hüftbereich in den Muskeln sowie im<br />
Bindegewebe vorliegen. Ein Masseur oder<br />
Physiotherapeut können dir dabei helfen.<br />
Alternativen sind die Selbstmassage sowie<br />
der Einsatz einer Schaumstoffrolle.<br />
Dehn deine Oberschenkel und die<br />
1<br />
3<br />
2<br />
Hüftmuskeln – vor allem die Gesäßmuskeln<br />
und die Bindegewebshülle am<br />
Oberschenkel. Halte jede Dehnung 30<br />
Sekunden lang und wiederhol die Übung drei<br />
Mal.<br />
Wenn die Symptome nachlassen, kannst<br />
du mit Kraft- und Stabilitätstraining für die<br />
Hüftmuskulatur anfangen. Gute Übungen sind<br />
langsame einbeinige Kniebeugen und Dips.<br />
Taste dich am Ende Stück für Stück<br />
wieder an den Laufsport heran. Mach<br />
anfangs ein Paar schnelle Schritte und<br />
erhöhe mit der Zeit die Distanz und das<br />
Volumen. Auf die Art wirst du dich innerhalb<br />
von sechs Wochen erholt haben.<br />
4Die Schwimmerschulter<br />
ist eine weit verbreitete<br />
Verletzung. Dabei wird<br />
das Bindegewebe der<br />
Rotatorenmanschette<br />
im Schultergelenk eingeklemmt. Das<br />
führt zu chronischen Schmerzen. Die<br />
Rotatorenmanschette ist eine Gruppe<br />
kleiner Muskeln, die der Stabilisierung<br />
des Schultergelenks dienen. Ursache<br />
für die Beschwerden ist eine schlechte<br />
Technik beim Freistilschwimmen in der<br />
Zug- und Rückholphase.<br />
Die Zugphase beginnt, wenn die<br />
Hand ins Wasser einsticht. Sie geht in<br />
die Druckphase über und endet in der<br />
Rückholphase, wo die Hand das Wasser<br />
wieder verlässt. Wenn der Schwimmer<br />
beim Eintauchen mit der Hand die<br />
Mittelachse des Körpers kreuzt, gerät<br />
die Schulter in eine ungünstige Position.<br />
Dabei werden die Bänder gegen den<br />
vorderen Teil des Gelenks gedrückt.<br />
Sollte zudem noch der Daumen zuerst<br />
eintauchen, ergibt sich eine Innenrotation<br />
der Schulter. Dies ist auf jeden Fall zu<br />
vermeiden. Die Hand sollte die gedachte<br />
Verlängerung der Körperachse durch<br />
den Kopf nach vorn nie überqueren. Das<br />
Eintauchen sollte außerdem mit flacher<br />
Hand erfolgen. Schwimmhilfen wie etwa<br />
Paddels können bei übermäßigem Einsatz<br />
die Schultermuskulatur in der Zug- und<br />
Druckphase belasten, wenn die Technik<br />
Die Anatomie der Schwimmerschulter<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Eingeklemmte Stelle<br />
Obergrätenmuskel<br />
Oberarmmuskel<br />
3<br />
2<br />
1<br />
122 | AB ZUM TRIATHLON
KÖRPER<br />
nicht stimmt.<br />
Auch durch Fehler in der Rückholphase<br />
kann es zur Schwimmerschulter<br />
kommen. Diese Phase beginnt, wenn<br />
der Arm das Wasser verlässt und endet,<br />
sobald die Hand wieder ins Wasser<br />
einsticht. Mit zunehmender Ermüdung<br />
wird es schwerer, den Arm aus dem<br />
Wasser zu heben. Die Muskeln der<br />
Rotatorenmanschette müssen dann<br />
härter arbeiten. Wenn diese Muskulatur<br />
nicht voll einsatzfähig ist, der Schwimmer<br />
den Körper nicht richtig dreht und sich der<br />
Ellbogen über die Körperachse hinaus<br />
bewegt, nimmt der Obergrätenmuskel<br />
Schaden. Er wird dann zwischen dem<br />
Oberarmknochen sowie den mittleren<br />
und hinteren Teilen des Gelenks<br />
eingeklemmt.<br />
Prävention<br />
Eine saubere Schwimmtechnik<br />
ist der beste Schutz gegen die<br />
Schwimmerschulter. Konzentrier dich auf<br />
das richtige Maß an Körperrotation und<br />
das Eintauchen an der richtigen Stelle. Hier<br />
ist eine gute Übung zum Einstudieren der<br />
korrekten Technik: sechs Beinschläge mit<br />
Körperrotation auf einer Seite, dann ein<br />
Armzug, anschließend sechs Beinschläge<br />
mit flacher Wasserlage und ein weiterer<br />
Armzug, und am Ende sechs Beinschläge<br />
mit Körperrotation zur anderen Seite.<br />
Lass außerdem ein<br />
Kräftigungsprogramm mit einfließen, das<br />
du auf dem Trockenen ausführst. Dieses<br />
sollte sich mit der Schulterpartie und der<br />
oberen Rückenmuskulatur beschäftigen,<br />
um einem muskulären Ungleichgewicht<br />
vorzubeugen. Achte besonders auf die<br />
Außenrotatoren, die ganz wesentlich<br />
für die Stabilität der Schulter sind. Diese<br />
Muskelgruppe lässt sich mit einem Kabel<br />
oder einem Theraband stärken. Anfangs<br />
den Ellbogen um 90 Grad gebeugt an die<br />
Körperflanke nehmen. Den Ellbogen in<br />
dieser Position belassen und den Arm<br />
auswärts drehen, um die Hand zur Seite<br />
zu führen. Du wirst dabei merken, wie<br />
die Muskulatur an der Schulterrückseite<br />
arbeitet. Fang mit einem niedrigen<br />
Widerstand und langen Sätzen an ( 15<br />
„MACH EIN KRÄFTIGUNGSPROGRAMM AUF DEM<br />
TROCKENEN. DIESES SOLLTE SICH MIT DER<br />
SCHULTERPARTIE UND DER OBEREN<br />
RÜCKENMUSKULATUR BESCHÄFTIGEN, UM EINEM<br />
MUSKULÄREN UNGLEICHGEWICHT VORZUBEUGEN.“<br />
Wiederholungen, 4 Sätze).<br />
Sofortmaßnahmen<br />
Du denkst, dass du eine<br />
Schwimmerschulter hast? Dann<br />
gönn dir eine Auszeit. Frag deinen<br />
Arzt, ob du entzündungshemmende<br />
Mittel einnehmen sollst.<br />
Verwende außerdem Eis gegen die<br />
Schmerzen. Wenn es nicht mehr<br />
wehtut, kannst du die Muskulatur<br />
der Rotatorenmanschette mit<br />
geringen Gewichten und hohen<br />
Wiederholungszahlen ( 12–20<br />
WH) stärken. Übungen wie die<br />
Außenrotation sind ein guter<br />
Ausgangspunkt.<br />
Wenn du einen Rundrücken hast,<br />
press die Schulterblätter tagsüber am<br />
Schreibtisch oder im Auto öfter mal<br />
zusammen. Halte die Spannung ein<br />
paar Sekunden lang. Diesen Ablauf<br />
solltest du etwa zehnmal am Tag<br />
wiederholen.<br />
Löse Spannungen im Rücken, indem<br />
du dich flach auf den Boden legst und<br />
dir ein zusammengerolltes Handtuch<br />
in den Rücken legst. Dadurch wölbt<br />
sich die Wirbelsäule nach oben. Schieb<br />
das Handtuch nach oben und unten,<br />
um verspannte Wirbel ausfindig zu<br />
machen. Bleib dann ein paar Minuten<br />
lang in den betreffenden Positionen<br />
liegen. Die Dehnung sollte nur leicht<br />
sein. Schmerzen dürfen dabei nicht<br />
auftreten. Während sich die Wirbel<br />
lockern, kann es durchaus etwas<br />
knacksen.<br />
5Die Achillessehne<br />
verbindet die Ferse mit der<br />
Wadenmuskulatur. Beim<br />
Sprinten oder Abstoßen<br />
wirkt auf jede<br />
Achillessehne je nach Tempo,<br />
Schrittlänge, Gelände und etwaiger<br />
Zusatzbelastung (wie etwa beim<br />
Schlittenziehen) das drei- bis<br />
zwölffache Körpergewicht.<br />
Verletzungen ergeben sich entweder<br />
durch Überbeanspruchung oder durch<br />
Risse bzw. Teilrisse.<br />
Die Überbeanspruchung macht sich<br />
durch nicht lokalisierte Schmerzen an<br />
der Rückseite der Ferse und der<br />
Wadenmuskulatur bemerkbar. Die<br />
Beschwerden werden beim Laufen<br />
bergauf oder Treppensteigen<br />
schlimmer. In Schuhen mit hohen<br />
Absätzen nehmen sie ab. Im Bereich<br />
der Sehne gibt es unter Umständen<br />
Schwellungen und empfindliche<br />
Stellen. Es ist möglich, dass die Sehne<br />
an bestimmten Stellen eingeklemmt<br />
ist oder reibt.<br />
Treten in diesem Bereich<br />
Schmerzen auf, musst du das Problem<br />
angehen. Und zwar, bevor es sich zur<br />
Verletzung auswächst, die dich vom<br />
Training oder Wettkampf abhält. Liegt<br />
ein Riss vor, wirst du das definitiv<br />
bemerken. Es fühlt sich etwa so an, als<br />
hätte dir jemand in die Beinrückseite<br />
geschossen. Du fällst dann einfach<br />
um.<br />
Behandlung<br />
Risse musst du mit einem Chirurgen<br />
abklären. Nur er kann entscheiden,<br />
welche Maßnahme notwendig ist. In<br />
manchen Fällen ist eine operative<br />
Behandlung der richtige Schritt. In<br />
anderen reicht es, einen Gips<br />
anzulegen. Jede Methode hat ihre Vorund<br />
Nachteile. Diese musst du vorher<br />
mit dem Arzt durchsprechen.<br />
Bei Überlastung gilt die PECH-<br />
Regel als Sofortmaßnahme: Pause,<br />
Eis, Kompression (engl.: compression)<br />
und Hochlagern. Ein Physiotherapeut<br />
oder Allgemeinmediziner kann eine<br />
genauere Diagnose stellen.<br />
Der Physiotherapeut kann den<br />
Bereich etwas tapen, um die Sehne zu<br />
entlasten. Auch eine etwa zwei<br />
Zentimeter hohe Einlage im Schuh<br />
kann etwas bringen, um weitere<br />
Dehnungen zu vermeiden. Wenn die<br />
Schmerzen vorüber sind, musst du an<br />
der Mobilität und Flexibilität der<br />
Wadenmuskulatur und der Sehne<br />
„LIEGT EIN RISS VOR, WIRST DU DAS<br />
DEFINITIV BEMERKEN. ES FÜHLT SICH<br />
ETWA SO AN, ALS HÄTTE DIR JEMAND IN<br />
DIE BEINRÜCKSEITE GESCHOSSEN.“<br />
arbeiten. Hierfür gilt es, die Muskulatur<br />
sanft dehnen. Drehst du den Fuß beim<br />
Laufen stark nach innen, achte beim<br />
Stretching darauf, das Fußgewölbe in<br />
einer neutralen Position zu halten.<br />
Lass es nicht absinken.<br />
Wenn das Gewebe wieder gedehnt<br />
ist, geht es an die Kräftigung der Sehne<br />
anhand exzentrischer Übungen. Bei<br />
der exzentrischen Belastung wird die<br />
Muskulatur gestärkt, während sie sich<br />
streckt. Hierzu ist eine Kraft<br />
notwendig, die stärker ist als die durch<br />
den Muskel aufgebrachte Energie.<br />
Stell dich dafür mit den Zehen auf eine<br />
Stufe. Dann langsam die Fersen sinken<br />
lassen, bis die Dehnung spürbar wird.<br />
Anschließend von der Stufe<br />
heruntersteigen und dann wieder nach<br />
oben in die Ausgangsposition<br />
zurückkehren.<br />
Den Ablauf bis zu viermal am Tag je<br />
15 Mal wiederholen, über drei bis vier<br />
Sätze hinweg. Falls Schmerzen<br />
auftreten, das Training sofort<br />
einstellen.<br />
Wenn dir diese Übung leicht fällt,<br />
bist du wieder bereit für die<br />
Laufstrecke. Geh es aber langsam an.<br />
Sinnvoll ist ein Programm aus fünf<br />
Minuten Gehen und einer Minute<br />
Laufen über fünf Sätze hinweg. Senke<br />
schrittweise den Anteil im<br />
Schritttempo und schraub die Laufzeit<br />
jedes Mal um eine Minute hoch.<br />
Absolvier das Programm drei bis vier<br />
Wochen lang.<br />
Die Anatomie<br />
des Unterschenkels<br />
1<br />
2<br />
3<br />
1<br />
2<br />
Zwillingsmuskel<br />
Schollenmuskel<br />
Achillessehne<br />
3<br />
124 | AB ZUM TRIATHLON
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Dr Kevin Currell<br />
Currell arbeitet am English Institute of Sport<br />
als Experte für Sporternährung. Außerdem<br />
hat er bereits am Ironman teilgenommen.<br />
Ein Triathlet hat ein ganz schönes Pensum<br />
zu bewältigen. Manche Leistungssportler<br />
trainieren so viel, wie andere Leute<br />
arbeiten – wenn nicht sogar länger. So<br />
oder so: Ein Sportler muss immer darauf<br />
achten, den Körper mit den richtigen Nährstoffen zu<br />
versorgen, um die Anforderungen des<br />
Trainingsalltags bewältigen zu können. Eine gesunde<br />
Ernährung hat zahllose Vorteile, wie etwa die<br />
verbesserte Trainingsqualität, das verminderte<br />
Krankheits- und Verletzungsrisiko sowie die<br />
verkürzten Regenerationszeiten. All das ermöglicht<br />
bessere Leistungen sowohl im Training als auch im<br />
Wettkampf.<br />
Während des Trainings kann es schwer sein, alle<br />
nötigen Nährstoffe nachzuladen. Vor allem dann,<br />
wenn du die Einheiten als Anlass betrachtest, mehr<br />
Zucker, industriell verarbeitete Produkte, Alkohol und<br />
süße Limonaden zu dir zu nehmen. Süßigkeiten, Chips,<br />
Kekse, Schokoriegel und Coca Cola geben dir zwar<br />
einen Energiekick sowie etwas Eiweiß und Fett.<br />
Ansonsten sind das allerdings leere Kalorien. Die<br />
Nährstoffdichte in diesen Produkten ist nicht<br />
besonders hoch.<br />
Nur Lebensmittel mit hohem Nährwert bringen dich<br />
wirklich weiter. Du wirst damit schneller regenerieren<br />
und letztendlich bessere Zeiten erreichen. Die neun<br />
hier aufgelisteten Lebensmittel sind die Crème de la<br />
Crème, sozusagen die Elite der Lebensmittel. Sie<br />
liefern dem Körper mit nur einer Portion viele der<br />
wichtigsten Nährstoffe. Bau sie fest mit in die<br />
Ernährung ein. Dann bist du schon auf dem besten<br />
Weg zur optimalen Leistung und Gesundheit.<br />
1. Milch<br />
Es gibt nicht viel, wofür Milch nicht gut wäre. Sie trägt<br />
nach harten Trainingseinheiten zur Regeneration bei,<br />
füllt die Flüssigkeitsreserven nach langen Touren auf<br />
und ist gut für die Knochen. Zudem hilft sie<br />
schmerzenden Muskeln bei der schnellen<br />
Regeneration und kräftigt das Immunsystem,<br />
während sie den Körper bei der Anpassung an die<br />
Trainingsreize unterstützt. Auch beim Abnehmen ist<br />
sie hilfreich: Sie fördert den Fettabbau sowie den<br />
Erhalt der Muskelmasse. Ein oder zwei Gläser am Tag<br />
sind kein Problem. Schütte die Milch ins Müsli, in den<br />
Kaffee oder mach dir einen Smoothie (etwa mit<br />
gefrorenen Beeren). Oder trink sie einfach pur warm<br />
oder kalt.<br />
2. Gefrorene Beeren<br />
Vielleicht hast du ja schon einmal davon gehört, dass<br />
Kirschen und rote Beete die Regeneration und die<br />
Leistung steigern. Einer der wichtigsten Bestandteile<br />
beider Nährstoffgruppen<br />
sind die so genannten Polyphenole. Dabei handelt es<br />
sich um sehr effektive Antioxidantien. Sie stärken das<br />
Immunsystem und helfen im Falle der Kirschen auch<br />
bei der Regeneration. Es gibt sogar einige<br />
Polyphenole, die bei der Anpassung ans Training<br />
helfen können. Halte die gefrorenen Beeren einfach<br />
im Eisfach griffbereit. Du kannst sie ganz einfach fürs<br />
Dessert auftauen und mit griechischem Joghurt<br />
mischen. Eine andere Variante wäre, sie morgens mit<br />
ins Müsli zu geben.<br />
3. Haferflocken<br />
Starte mit Haferflocken in den Tag, oder mach dir einen<br />
schönen warmen Haferbrei. Vor allem in Verbindung<br />
mit Milch geben die Haferflocken ihre Kohlenhydrate<br />
nur langsam ab. Dadurch halten sie länger satt.<br />
Nebenbei enthalten sie Beta-Glucan. Die Substanz<br />
schützt erwiesenermaßen in stressigen Zeiten – etwa<br />
in harten Trainingsphasen – das Immunsystem. Es gibt<br />
durchaus noch andere Rezepte mit Haferflocken als<br />
nur Müsli und Haferbrei. Beispielsweise kannst du die<br />
Flocken zu einem wirklich nahrhaften Energieriegel<br />
verarbeiten. Eine Variante für den Mixer: Haferflocken<br />
mit hochwertiger Butter und einigen Kräutern sowie<br />
etwas Lachs.<br />
4. Lachs<br />
Eine der besten Quellen für Omega-3-Fettsäuren.<br />
Fotos iStockphoto.com, Fotolia<br />
126 | AB ZUM TRIATHLON
SUPERFOODS<br />
Diese gesunden Fette haben verschiedenste Vorzüge.<br />
Sie senken den Blutdruck und stärken das<br />
Immunsystem. In Studien hat sich vor Kurzem zudem<br />
gezeigt, dass Omega-3-Fettsäuren die<br />
Muskeleiweiß-Synthese unterstützen, also die<br />
Herstellung neuen Muskelgewebes durch den Körper.<br />
Vor allem beim Ausdauersport sind außerdem<br />
Enzyme und andere wichtige Verbindungen an der<br />
Energieproduktion beteiligt. Das Eiweiß deckt diesen<br />
Bereich ebenfalls mit ab. Der Lachs ist also gleich in<br />
zweierlei Hinsicht leistungssteigernd. Ein simpler<br />
Rezeptvorschlag: Eine Cajun-Gewürzmischung aufs<br />
Fleisch streuen, den Fisch kurz auf beiden Seiten<br />
braten und mit einem bunten Salat sowie Inkareis<br />
servieren.<br />
5. Inkareis (Quinoa)<br />
Eines der wenigen vollständigen Proteine nicht<br />
tierischen Ursprungs. Ein vollständiger<br />
Eiweißlieferant zeichnet sich dadurch aus, dass er<br />
sämtliche essenziellen Aminosäuren enthält.<br />
Für ein Körnerprodukt weist der Inkareis außerdem<br />
einen relativ hohen Proteingehalt auf. Er ist somit eine<br />
tolle Option für Vegetarier, aber auch für Triathleten im<br />
Allgemeinen. Schließlich stellt er Kohlenhydrate mit<br />
einem niedrigen glykämischen Index (GI) bereit.<br />
Daneben enthält Quinoa relativ viel Eisen – ein<br />
essenzieller Nährstoff fürs Ausdauertraining. Du<br />
hättest gern einmal ein etwas anderes Frühstück?<br />
Dann versuch es doch einmal mit einem leckeren<br />
Quinoabrei mit Milch. Dazu passt gut etwas<br />
geschmolzene dunkle Schokolade mit mindestens 70<br />
Prozent Kakaoanteil.<br />
6. Dunkle Schokolade<br />
Schokolade ist durchaus gesund, wenn du die wirklich<br />
dunkle Variante mit mindestens 70 Prozent<br />
Kakaogehalt wählst. Nur dann ist nämlich auch das<br />
Wundermittel Polyphenol darin enthalten. Unlängst<br />
hat sich herausgestellt, dass 40 Gramm dunkle<br />
Schokolade pro Tag die Belastung des Immunsystems<br />
durchs Training senken kann. Außerdem hilft diese<br />
Schokoladensorte dem Körper, Fett effektiver als<br />
Treibstoff zu nutzen. Auch in vielen Soßen macht sich<br />
die Kakaomasse gut, etwa im Chili con carne. Du bist<br />
ein experimentierfreudiger Mensch? Dann bereite ein<br />
Chiligericht mit dunkler Schokoladensauce zu, die du<br />
vor dem Auftragen über einige Garnelen gibst.<br />
7. Garnelen<br />
Eine einmalige Eiweißquelle und ein zentraler<br />
Baustein einer jeden Sportlerdiät. Die Meeresfrüchte<br />
sind auch eine gute Quelle für die Aminosäure Beta-<br />
Alanin. Die Substanz ist ein Vorläufer des in den<br />
Muskeln vorhandenen Wirkstoffs Carnosin, der eine<br />
Pufferfunktion erfüllt. Carnosin bindet in der<br />
Muskulatur die entstandenen Säuren und verhindert,<br />
dass diese die Muskelfunktion einschränken.<br />
Wissenschaftliche Untersuchungen deuten darauf<br />
hin, dass eine erhöhte Zufuhr an Beta-Alanin die<br />
Sprintleistung am Ende eines zweistündigen Rennens<br />
steigern kann. Bereite einfach eine leckere<br />
Kombination aus Königsgarnelen und einem<br />
Beefsteak zu. Trag dazu frischen grünen Salat und<br />
Süßkartoffel-Pommes auf.<br />
8. Süßkartoffeln<br />
Der entfernte Verwandte der Kartoffel kann alles, was<br />
der gemeine Erdapfel auch kann. Vom Nährwert her<br />
lässt die Süßkartoffel aber die normale Kartoffel alt<br />
aussehen. Sie gibt nämlich im Unterschied dazu ihre<br />
Kohlenhydrate nur sehr langsam in den Organismus<br />
ab. Damit ist die Süßkartoffel ein hervorragender<br />
Treibstoff, der auch zur Gewichtskontrolle beiträgt.<br />
Zudem ist sie eine tolle Vitamin-C-Quelle sowie ein<br />
echtes Vitamin-A-Paket. Ein weiterer Bestandteil sind<br />
Anthocyane. Dieses Polyphenol ist eine gute Quelle<br />
für Antioxidantien. Eine schöne Rezeptidee: ein<br />
Auflauf mit Rindfleisch, Zwiebeln und Süßkartoffeln.<br />
9. Rinderhack<br />
Rindfleisch klingt nach einem ziemlich profanen<br />
Lebensmittel. Doch mit magerem Rinderhack kannst du<br />
einfach nichts falsch machen. Es ist nämlich eine<br />
hervorragende Eiweißquelle sowie einer der besten<br />
Eisenlieferanten. Davon profitiert die Ausdauer. Weitere<br />
gesunde Inhaltsstoffe sind Vitamin B, Selen und Phosphor.<br />
Alles in allem ist die Hackfleisch-Frikadelle also eine<br />
vielseitige Nährstoffbombe. Eine leckere Alternative zum<br />
Burger ist die Sauce bolognaise auf den Spaghetti .<br />
AB ZUM TRIATHLON | 127
FLÜSSIGER TREIBSTOFF<br />
DIE PERFEKTE<br />
STRATEGIE ZUM AUFTANKEN<br />
NIMM DEINEN FLÜSSIGEN TREIBSTOFF UNTER DIE LUPE. SO STELLST DU<br />
SICHER, DASS DEIN KÖRPER IM TRAINING UND WETTKAMPF GENAU DAS<br />
BEKOMMT, WAS ER BRAUCHT.<br />
Foto <strong>Triathlon</strong>.org I Spomedis/ITU<br />
UNSER<br />
EXPERTE<br />
Professor Tim Noakes<br />
Im Buch „Waterlogged“ fordert Noakes zum<br />
Umdenken auf, was die Flüssigkeitszufuhr angeht. Der<br />
Sportphysiologe und Mediziner stellt dem Leser darin<br />
neue Strategien vor.<br />
A<br />
lle Lebewesen regulieren ihren<br />
Flüssigkeitshaushalt über den Durst.<br />
Weder Mensch noch Tier brauchen dazu<br />
mathematische Vorgaben. Die einfache<br />
Regel lautet: Wer durstig ist, muss trinken.<br />
Für manche Menschen bedeutet das im Verlauf eines<br />
Ironman einen 12-prozentigen Verlust des eigenen<br />
Körpergewichts in Form von Flüssigkeit. Andere Sportler<br />
verlieren wiederum nur zwei Prozent. Es hängt alles stark<br />
vom einzelnen Triathleten ab.<br />
Sämtliche wissenschaftlichen Erkenntnisse deuten darauf<br />
hin: Wer trinkt, ohne durstig zu sein, beeinträchtigt die<br />
eigene Leistung. Andererseits ist es auch ungünstig, den<br />
Durst zu ignorieren. Das heißt: Du musst genau so viel<br />
trinken, wie es dir das eigene Durstgefühl vorgibt.<br />
Vermeide es<br />
während des<br />
Laufens zu viel zu<br />
trinken<br />
Gefühl für den Durst<br />
Wenn du größere Mengen an Flüssigkeit verlierst, meldet<br />
sich der Durst als Kontrollmechanismus. Fast so, als würde<br />
der Körper sagen: „Hör mal zu: Ich brauche Wasser. Wenn<br />
du jetzt nichts trinkst, werden wir langsamer.“ Das ist ein<br />
biologischer Prozess, welcher der Regie des Gehirns<br />
untersteht.<br />
Wichtig ist, weniger auf einmal zu trinken und ein Gespür<br />
dafür zu bekommen, wie sich echter Durst anfühlt. Hierzu<br />
ist es hilfreich, ohne Flüssigkeitszufuhr laufen zu gehen und<br />
anschließend ein Stück zu warten. Irgendwann kommt ein<br />
Punkt, wo sich der Durst unmissverständlich meldet. Das<br />
ist der richtige Zeitpunkt, die Flüssigkeitsspeicher wieder<br />
aufzufüllen. Die Menge muss gar nicht einmal so groß sein.<br />
Andernfalls besteht die Gefahr der Überversorgung. Die<br />
Zellen können nicht richtig funktionieren, wenn sie zu viel<br />
Flüssigkeit und Masse enthalten.<br />
Kürzlich rief mich ein Sportwissenschaftler aus den Staaten<br />
an. Er führte mit seinem Team eine Studie durch. Hierbei<br />
bekamen die Probanden vor dem Training entweder 500<br />
Milliliter Flüssigkeit oder drei Spritzer Wasser. Danach<br />
folgte ein Belastungstest über 30 Minuten. Die Teilnehmer,<br />
die im Vorfeld den halben Liter Wasser getrunken hatten,<br />
waren weniger leistungsfähig. Daneben untersuchten die<br />
Forscher die Gehirnfunktionen. Auch sie waren nach Zufuhr<br />
der 500 Milliliter beeinträchtigt. Woran das liegt? Ganz<br />
einfach: Der Körper braucht gar nicht so viel Flüssigkeit auf<br />
einmal.<br />
Trockener Mund<br />
Während des Sports trocknet der Mund aus. Das liegt daran,<br />
dass du durch den Mund ein- und ausatmest. In der Folge<br />
wird es schwerer, Gels oder Energieriegel aufzunehmen.<br />
Die Mondtrockenheit ist jedoch keine Folge einer zu<br />
niedrigen Flüssigkeitszufuhr. Es ist ganz normal, dass der<br />
Mund während eines solchen Wettkampfs trocken ist. Um<br />
Gels oder Energieriegel zu verarbeiten, braucht der Körper<br />
keine Unmengen an Flüssigkeit zusätzlich. Es reicht, einige<br />
Zeit zuvor etwas getrunken zu haben.<br />
Salzzufuhr<br />
Alle Salze, die du während des Trainings aufnimmst,<br />
scheidest du später durch den Urin wieder aus. Dies hat<br />
einen ganz einfachen Grund: Der Körper verfügt über einen<br />
gewaltigen Natriumüberschuss. Bei modernen Sportlern<br />
ist ein Natriummangel praktisch ausgeschlossen. Die<br />
heutige Ernährung enthält so viel Natrium, dass sich der<br />
Körper bei einem Mangel sofort melden würde. Das Defizit<br />
würde sich durch Heißhunger bemerkbar machen. Es<br />
wurden einige Studien veröffentlicht, in denen die<br />
Teilnehmer beim Training Wasser bzw. natriumhaltige<br />
Sportgetränke verabreicht bekamen. Das Resultat: Die<br />
Menge, die sie übers Sportgetränk zu sich genommen<br />
hatten, wurde später über den Urin wieder abgegeben. Der<br />
Körper sorgt selbst für eine recht strikte Regulation der<br />
Natriumzufuhr.<br />
Elektrolyte und Krämpfe<br />
Es gibt keinerlei Hinweise auf irgendwelche<br />
Zusammenhänge zwischen Elektrolyten (Salzen) und<br />
Krämpfen. Bei dieser Art von Muskelproblemen handelt es<br />
sich um ein Problem, das seinen Ursprung im Gehirn und<br />
der Wirbelsäule hat. Die Nerven bewirken eine<br />
Hyperaktivität der Muskulatur. Normalerweise ist die<br />
Aktivität sozusagen gedeckelt. Je länger du läufst, umso<br />
mehr nimmt diese Fähigkeit ab. Die Folge ist ein erhöhtes<br />
Krampfrisiko. Wir gehen davon aus, dass das nichts mit<br />
Elektrolyten zu tun hat. Bei genauerer Betrachtung von<br />
Sportlern, die es mit Krämpfen zu tun bekommen, fällt auf:<br />
Die Betreffenden sind nicht stärker dehydriert als der<br />
Durchschnitt. Zudem sind ihre Elektrolytwerte im Blut<br />
vollkommen normal. Solange es keine gegenläufigen<br />
Untersuchungen gibt, ist davon auszugehen, dass diese<br />
Beobachtungen korrekt sind.<br />
128 | AB ZUM TRIATHLON
TRIATHLON-ERNÄHRUNG<br />
DAS ZIEL-<br />
GEWICHT<br />
IN EINEM MONAT GUT DREI KILO ABNEHMEN UND SUPERFIT<br />
IN DEN TRIATHLON STARTEN DIESE ERNÄHRUNGS UND<br />
TRAININGSPLÄNE MACHEN’S MÖGLICH ...<br />
UNSERE EXPERTEN<br />
Phil Mosley<br />
Phil ist Leistungssportler,<br />
Triathlet und Trainer.<br />
Sally Pinnegar<br />
Sally Pinnegar arbeitet als<br />
Ernährungsexpertin für Profi-<br />
Triathleten.<br />
W<br />
enn du mit einem Idealgewicht in den<br />
<strong>Triathlon</strong> starten willst, befolge unseren<br />
Ernährungsplan. Er ist speziell auf die<br />
einmonatigen Trainingspläne in diesem<br />
Heft abgestimmt. Wenn du dich sowohl<br />
an den Trainings- als auch den Ernährungsleitfaden<br />
hältst, wirst du nicht nur abnehmen, du wirst dich auch<br />
einfach fantastisch fühlen.<br />
VORBEMERKUNGEN: ERNÄHRUNG<br />
Folge den angegebenen Portionsgrößen, achte aber<br />
auch auf dein Hungergefühl. Wenn du satt bist, kannst du<br />
schon vorher mit dem Essen aufhören. Wenn du wirklich<br />
Hunger hast, darf es auch noch ein kleiner Nachschlag<br />
sein. Männer oder etwas schwerere Frauen können<br />
Zwischenmahlzeiten einlegen. Gut dafür geeignet sind<br />
Nüsse oder Rosinen, hartgekochte Eier, Hühnerfleisch,<br />
Obst und Joghurt. Ein wichtiger Punkt: Das Training findet<br />
oft am Morgen statt. Vor manchen Einheiten trinkst du<br />
nur eine Tasse Tee. Wenn du mehr brauchst, sind auch<br />
einige Löffel Joghurt mit Honig oder ein Stück Toast mit<br />
Butter erlaubt.<br />
Die Portionsgrößen sind der Schlüssel zum Erfolg. Als<br />
allgemeine Faustregel sollten sich Frauen (F) und Männer<br />
(M) an die folgenden Vorgaben halten:<br />
Cornflakes (F) 35 g, (M) 50 g<br />
Müsli (F) 60 g, (M) 90 g<br />
Joghurt (F) 150 g, (M) 190 g<br />
Suppe (F) 400 ml, (M) 600 ml<br />
Brot als Beilage (F) 75 g, (M) 125 g<br />
Frischer Saft (F) 150 ml, (M) 200–250 ml<br />
Obstsalat (F) kleine Tasse, (M) große Tasse<br />
Pasta, Nudeln, Reis, Couscous (F) 60 g,<br />
(M) 100 g (Abtropfgewicht)<br />
Kartoffeln:<br />
gebacken (F) 250 g, (M) 350–400 g<br />
gekocht (F) 150 g, (M) 250 g<br />
gestampft (F) gehäufte kleine Tasse, (M) gehäufte große<br />
Tasse<br />
VORBEMERKUNGEN: TRAINING<br />
Der hier vorgestellte <strong>Triathlon</strong>plan ist für die Sprintdistanz<br />
und die olympische Distanz gedacht. Du kannst ihn aber<br />
auch im ersten Monat eines sechsmonatigen<br />
Trainingsprogramms für die Langdistanz nutzen.<br />
Unten findest du einige Erklärungen zu den verwendeten<br />
Abkürzungen. Außerdem beschreiben wir die<br />
verschiedenen Trainingsbereiche (TB1 etc.). Sie dienen<br />
als Orientierung für die Trainingsintensität. Ansonsten<br />
lautet das Motto: durchstarten und<br />
falls erforderlich die Trainingstage tauschen, um sie an<br />
den eigenen Terminkalender anzupassen.<br />
Bevor du in dieses Programm einsteigst, solltest du<br />
bereits mindestens 60 bzw. 40 Minuten lang<br />
durchgehend Rad fahren bzw. laufen können. Im<br />
Schwimmbecken solltest du 400 Meter nonstop<br />
durchziehen können.<br />
TRAININGSBEREICHE<br />
Die folgenden Bereiche helfen dir, jede Einheit mit der<br />
richtigen Intensität anzugehen. Du entwickelst damit<br />
spezifische Aspekte deiner <strong>Fitness</strong> weiter. Außerdem<br />
sorgen sie dafür, dass du dich nicht überforderst. Du kannst<br />
die Intensität entweder anhand der angegebenen<br />
Trainingsbereiche abschätzen oder einen Pulsmesser<br />
verwenden, um präzisere Werte zu erhalten. Wenn du mit<br />
Herzfrequenzmesser arbeitest, zieh die angegebenen<br />
Prozentzahlen von deiner maximalen Herzfrequenz ab. Auf<br />
die Art errechnest du deine individuellen Bereiche. Wichtig<br />
ist, dass das System nur zur Orientierung dient. Du musst<br />
nicht alles peinlich genau einhalten.<br />
TRAININGSBEREICH 1 (TB1): : Regeneration<br />
60 bis 65 % der maximalen Herzfrequenz. Lockeres Tempo,<br />
dass sich angenehm anfühlt.<br />
TRAININGSBEREICH 2 (TB2): Ausdauer-Tempo<br />
65 bis 75 % der maximalen Herzfrequenz. Immer noch<br />
relativ locker. In diesem Bereich solltest du noch durch die<br />
Nase atmen können.<br />
TRAININGSBEREICH 3 (TB3): Erhöhtes Tempo<br />
75 % bis 80 % der maximalen Herzfrequenz. Ziemlich hart,<br />
aber noch längere Zeit durchzuhalten.<br />
TRAININGSBEREICH 4 (TB4): Wettkampftempo<br />
80 bis 90 % der maximalen Herzfrequenz. Hartes Tempo,<br />
das mit der nötigen Konzentration gerade noch über längere<br />
Strecken durchzuhalten ist.<br />
ABKÜRZUNGEN WARM-UP Aufwärmtraining, COOL-DOWN<br />
Abkühlphase, HASA Hauptsatz, KS Kraulschwimmen, BEIN Kraul-<br />
Beinschlag mit Schwimmbrett, LS Schwimmen bei sehr niedriger<br />
Intensität<br />
AB ZUM TRIATHLON | 129
KÖRPER<br />
TRIATHLON-ERNÄHRUNG<br />
Mo<br />
WOCHE 01<br />
VOR DEM TRAINING<br />
1 Vollkorn-<br />
Weizen-Keks<br />
(z. B.<br />
Weetabix). Tee.<br />
TRAINING/FRÜHSTÜCK<br />
WÄHREND DES TRAININGS<br />
GETRÄNK -<br />
MORGENS Laufen: 40 Min. Erste 20 Min. im Plaudertempo,<br />
zweite 20 Min. mit erhöhtem Tempo. ABENDS<br />
Schwimmen: 1,5 km. WARM-UP 500 m locker.<br />
HASA 5 x 100 m im Wettkampftempo + je 30 Sek. Pause.<br />
COOL-DOWN 500 m locker.<br />
NACH DEM TRAINING<br />
2 Scheiben Toast mit<br />
Erdnussbutter.<br />
Frischer<br />
Orangensaft mit<br />
Wasser (im<br />
Verhältnis 75:25 ).<br />
SNACK MITTAGESSEN SNACK ABENDESSEN<br />
Banane. Tee.<br />
Sandwiches mit Geflügelsalat. Becher<br />
Joghurt. Wasser.<br />
Etwas<br />
Trockenobst.<br />
Wasser oder<br />
Tee.<br />
Brühe mit Hühnerfleisch, Pilzen<br />
und Pak Choi (siehe Rezept<br />
weiter hinten), dazu Nudeln. 30 g<br />
dunkle Schokolade.<br />
Di<br />
Becher<br />
griechischer<br />
Joghurt. Tee.<br />
GETRÄNK Wasser.<br />
Rad oder Rollentrainer: 1 Std. WARM-UP 20 Min. locker.<br />
HASA 6 x 3 Min. im Wettkampftempo + je 90 Sek. Pause.<br />
COOL-DOWN 15 Min. locker.<br />
Eier mit Toast.<br />
Frischer<br />
Orangensaft.<br />
Tee oder<br />
Kaffee.<br />
Hüttenkäse oder Thunfischsalat mit<br />
Dressing. 250 ml Obstsmoothie.<br />
Müsliriegel,<br />
Banane, Tee.<br />
Risotto mit geräuchertem<br />
Schellfisch und pochiertem Ei<br />
(siehe Rezepte weiter hinten).<br />
Apfelsaft mit Wasser.<br />
Mi<br />
1 Vollkorn-<br />
Weizen-Keks<br />
(z. B.<br />
Weetabix). Tee.<br />
GETRÄNK -<br />
MORGENS Laufen: 40 Min. WARM-UP 10 Min. locker. (davon 3 x 15<br />
Sek. Sprint). HASA 4 x 800 m im Wettkampftempo + je 60 Sek.<br />
Pause. WARM-UP 10 Min. locker. ABENDS Schwimmen: 1,5 km.<br />
WARM-UP 400 m locker. HASA 3 x 200 m hart + je 45 Sek. Pause<br />
COOL-DOWN 500 m locker in gemischten Stilen.<br />
Cornflakes mit<br />
Bananenscheiben.<br />
Frischer<br />
Orangensaft. Tee<br />
oder Kaffee.<br />
Banane. Tee.<br />
Sandwiches mit Schinkensalat und Senf.<br />
Kleiner Obstsalat. Wasser.<br />
Becher<br />
griechischer<br />
Naturjoghurt<br />
mit Honig.<br />
Tee.<br />
Ratatouille mit Pasta und Parmesan:<br />
Zwiebel-, Paprika-, Zucchini-,<br />
Auberginen- und Pilzstücke in Öl anbraten.<br />
Eine Dose Tomaten, ½ Päckchen Passata,<br />
Salz, Kräutermischung und 1 TL Zucker<br />
dazugeben. 10 Min. lang vor sich hinköcheln<br />
lassen. Glas Milch. 30 g dunkle Schokolade.<br />
Do<br />
1 Vollkorn-<br />
Weizen-Keks<br />
(z. B.<br />
Weetabix). Tee.<br />
GETRÄNK Wasser.<br />
Rad oder Rollentrainer: 1 Std. WARM-UP 15 Min. locker. HASA 2<br />
x 15 Min. im erhöhten Tempo (+ 3 Min. Pause). COOL-DOWN<br />
12 Min. locker.<br />
Eier mit Toast.<br />
Frischer<br />
Orangensaft.<br />
Tee oder<br />
Kaffee.<br />
Frische Suppe mit knusprigem<br />
Brötchen. Joghurt.<br />
Obstsalat.<br />
Tee.<br />
Fregola mit Zitronensaft, Ziegenkäse<br />
und Brokkoli (siehe Rezept weiter<br />
hinten). Wenn gewünscht mit<br />
Schweinekotelett. Apfelsaft mit<br />
Wasser. 130 g griechischer Joghurt mit<br />
Blaubeeren und Honig oder Ahornsirup.<br />
Fr<br />
Pochierte Eier<br />
auf<br />
Vollkorntoast.<br />
30 g Cornflakes.<br />
200 ml frischer<br />
Orangensaft.<br />
Freier Tag<br />
Tee oder<br />
Kaffee.<br />
Salat mit geräuchertem Lachs. Kein<br />
Brot. Obstsalat. Wasser.<br />
Kleiner<br />
Schokoriegel<br />
mit dunkler<br />
Schokolade.<br />
Milchkaffee.<br />
Spaghetti bolognese mit<br />
geriebenem Parmesan. Zwei<br />
Löffel Eiscreme. Ein Glas<br />
Rotwein oder<br />
ein halber Liter dunkles Bier.<br />
Sa<br />
Haferbrei. Tee.<br />
GETRÄNK Isotonischer Drink. Bei 3 Std. nach der Hälfte der<br />
Zeit ein Energieriegel.<br />
Radfahren: 2–3 Std. im gleichmäßigen Plaudertempo.<br />
Speck-Tomaten-<br />
Sandwich.<br />
Schokomilch,<br />
Milchkaffee oder<br />
heiße Schokolade.<br />
Tee oder<br />
Kaffee<br />
Butternut-Kürbis-Suppe mit<br />
Vollkornbrot.<br />
Snack nach<br />
Wahl mit bis<br />
zu 250<br />
Kalorien. Tee<br />
oder Kaffee.<br />
Selbstgemachter Fisch mit<br />
Pommes (siehe Rezept weiter<br />
hinten). Ein Glas Wein oder Bier.<br />
So<br />
Tee.<br />
GETRÄNK -<br />
Laufen: 50 Min. im gleichmäßigen Ausdauertempo.<br />
Weicher Boden, wenn möglich mit Hügeln.<br />
Müsli mit<br />
Bananenscheiben.<br />
Tee oder Kaffee.<br />
Tee oder<br />
Kaffee<br />
Mozzarella, Tomaten, Avocados und<br />
frisches Basilikum mit Olivenöl und<br />
Balsamico. Brot. Gesundes Getränk<br />
nach Wahl.<br />
Stück Obst.<br />
Tee.<br />
Gebratenes Huhn,<br />
Kartoffelstampf oder<br />
Röstkartoffeln. 2 Stück grünes<br />
Gemüse, Karotten, Sauce. 1 Glas<br />
Wein. Wasser.<br />
Mo<br />
WOCHE 02<br />
VOR DEM TRAINING<br />
1 Scheibe<br />
Toast mit<br />
Honig. Tee.<br />
TRAINING/FRÜHSTÜCK<br />
WÄHREND DES TRAININGS<br />
GETRÄNK -<br />
MORGENS Laufen: 40 Min. WARM-UP 15 Min. locker HASA 5 Min. im gleichmäßigen<br />
Tempo, 5 Min. im erhöhten Tempo, 5 Min. im Wettkampftempo.COOL-DOWN 5 Min.<br />
locker.<br />
ABENDS Schwimmen: 1,5 km. WARM-UP 500 m locker. HASA 8 x 100 m (davon je 50 m<br />
locker 50 m im Wettkampftempo) + je 30 Sek. Pause. COOL-DOWN 200 m locker.<br />
NACH DEM TRAINING<br />
Müsli mit<br />
Bananenscheiben.<br />
Frischer<br />
Orangensaft. Tee<br />
oder Kaffee.<br />
SNACK MITTAGESSEN SNACK ABENDESSEN<br />
Tee oder<br />
Kaffee.<br />
Sandwiches mit Rindfleisch,<br />
Wasserkresse, Tomaten und<br />
Meerrettich. 250 ml Obstsmoothie.<br />
Müsliriegel.<br />
Tee.<br />
Gegrillter Lachs, 250 g<br />
Ofenkartoffel und 2 Stück grünes<br />
Gemüse. Crème fraîche für die<br />
Kartoffel. Glas Milch. 30 g dunkle<br />
Schokolade.<br />
Di<br />
1 Vollkorn-<br />
Weizen-Keks (z. B.<br />
Weetabix). Tee.<br />
GETRÄNK Wasser.<br />
Rad oder Rollentrainer: 50 Min. WARM-UP 20 Min. locker.<br />
HASA Hohe Intensität mit jeweils 5, 4, 3, 2, 1 Min. im<br />
Wettkampftempo + je 90 Sek. Pause. COOL-DOWN 12 Min.<br />
locker.<br />
Eier mit Toast.<br />
Frischer<br />
Orangensaft.<br />
Tee oder<br />
Kaffee.<br />
Frische Suppe mit knusprigem<br />
Brötchen. Joghurt.<br />
Müsliriegel.<br />
Tee oder<br />
Kaffee.<br />
Geröstete Hühnerbrust, junge<br />
Kartoffeln, grünes Gemüse,<br />
Sauce. Wasser.<br />
Mi<br />
1 Scheibe<br />
Toast mit<br />
Honig. Tee.<br />
GETRÄNK MORGENS - ABENDS Apfelsaft mit Wasser.<br />
MORGENS Laufen: 40 Min. WARM-UP 10 Min. locker (davon 3 x 15 Sek. Sprint). HASA 8 x<br />
400 m im Wettkampftempo mit 60 Sek. Pause. COOL-DOWN 10 Min. locker. ABENDS<br />
Schwimmen: 1,5 km. WARM-UP 400 m locker. HASA 400 m, abwechselnd 25 m<br />
Beinschlag, 50 m KS. 8 x 50 m Sprint mit jeweils 30 Sek. Pause. COOL-DOWN 300 m<br />
locker in gemischten Stilen.<br />
Cornflakes mit<br />
Bananenscheiben.<br />
Frischer<br />
Orangensaft. Tee<br />
oder Kaffee.<br />
Banane. Tee.<br />
Sandwiches mit pochiertem Lachs,<br />
Wasserkresse und Mayonnaise.<br />
Obstsalat. Wasser.<br />
Becher<br />
Joghurt. Tee.<br />
Chili con carne mit grünem Salat<br />
und Dressing. Sprudel.<br />
Do<br />
1 Vollkorn-<br />
Weizen-Keks<br />
(z. B.<br />
Weetabix). Tee.<br />
GETRÄNK Wasser.<br />
Rad oder Rollentrainer: 1 Std. WARM-UP 15 Min. locker. HASA<br />
2 x 15 Min. im erhöhten Tempo + je 3 Min. Pause.<br />
COOL-DOWN 12 Min. locker.<br />
Eier mit Toast.<br />
Frischer<br />
Orangensaft.<br />
Tee oder<br />
Kaffee.<br />
Frische Suppe mit knusprigem<br />
Brötchen. Joghurt.<br />
Müsliriegel.<br />
Tee oder<br />
Kaffee.<br />
Brühe mit Hühnerfleisch, Pilzen<br />
und Pak Choi (siehe Rezept<br />
weiter hinten), dazu Nudeln.<br />
Wasser.<br />
Fr<br />
Joghurt, Obst<br />
und Honig.<br />
Tee.<br />
Freier Tag<br />
Tee oder<br />
Kaffee.<br />
2 Sandwiches mit Räucherlachs und<br />
Wasserkresse. 30 g gesalzene Nüsse.<br />
Kleine Flasche Obstsmoothie (weniger<br />
als 300 ml).<br />
Becher<br />
Joghurt. Tee.<br />
Ciabatta mit Tomaten, Pesto,<br />
Mozzarella und Salat (siehe<br />
Rezept weiter hinten). Ein Glas<br />
Rotwein oder ein halber Liter<br />
dunkles Bier.<br />
Sa<br />
Haferbrei. Tee.<br />
GETRÄNK Isotonischer Drink. Bei 3 Std. Energieriegel nach<br />
der Hälfte der Zeit.<br />
Radfahren: 2–3 Std. im gleichmäßigen Plaudertempo,<br />
darunter 30 Min. im erhöhten Tempo.<br />
Bohnen mit Toast.<br />
Glas Milch. Stück<br />
Obst.<br />
Stück Kuchen, Milchkaffee.<br />
Steak, Kartoffelstampf oder<br />
Ofenkartoffel, dazu Gemüse<br />
oder Salat. Ein Glas Rotwein oder<br />
ein halber Liter dunkles Bier.<br />
So<br />
Haferbrei. Tee.<br />
GETRÄNK -<br />
Laufen: 1 Std. im lockeren Tempo. Weicher Boden, wenn<br />
möglich mit Hügeln.<br />
Cornflakes mit<br />
Bananenscheiben.<br />
150 ml Orangensaft.<br />
Tee oder Kaffee.<br />
Tee oder<br />
Kaffee.<br />
Sandwiches mit Räucherlachs und<br />
Wasserkresse, dazu Mayonnaise und<br />
schwarzer Pfeffer. Frischer<br />
Orangensaft.<br />
Joghurt-<br />
Smoothie.<br />
Geröstetes Fleisch, 2<br />
Röstkartoffeln, 2 Stück grünes<br />
Gemüse, Karotten, Sauce. 1 Glas<br />
Wein. Wasser.<br />
130 | AB ZUM TRIATHLON
TRIATHLON-ERNÄHRUNG<br />
TRIATHLON-ERNÄHRUNG<br />
So Sa Fr Do Mi Di Mo<br />
So Sa Fr Do Mi Di Mo<br />
WOCHE 03<br />
VOR DEM TRAINING<br />
1 Scheibe Toast<br />
mit Honig. Tee.<br />
1 Vollkorn-<br />
Weizen-Keks<br />
(z. B.<br />
Weetabix). Tee.<br />
1 Scheibe Toast<br />
mit Honig. Tee.<br />
1 Vollkorn-<br />
Weizen-Keks<br />
(z. B.<br />
Weetabix). Tee.<br />
Eier mit Toast.<br />
150 ml frischer<br />
Orangensaft.<br />
Kaffee.<br />
Müsli und<br />
Banane. Tee<br />
oder Kaffee.<br />
Tee.<br />
WÄHREND DES TRAININGS<br />
GETRÄNK -<br />
MORGENS Laufen: 40 Min. im gleichmäßigen Tempo, darunter aber 6<br />
x 30 Sek. im Sprint.<br />
ABENDS Schwimmen: 1,5 km. WARM-UP 500 m locker. HASA 4 x 50 m<br />
Beinschlag. 2 x 200 m im Wettkampftempo + je 45 Sek. Pause.<br />
COOL-DOWN 400 m locker.<br />
GETRÄNK Wasser.<br />
Rad oder Rollentrainer: 1 Std. WARM-UP 15 Min. locker. HASA 5<br />
x 5 Min. im Wettkampftempo + je 60 Sek. Pause.<br />
COOL-DOWN 15 Min. locker.<br />
GETRÄNK -<br />
MORGENS Laufen: 40 Min. WARM-UP 10 Min. locker (davon 3 x 15 Sek. Sprint).<br />
HASA 3 x 1 km Wettkampftempo + je 2 Min. Pause. COOL-DOWN 10 Min.<br />
locker.<br />
ABENDS Schwimmen: 1,5 km. WARM-UP 400 m locker. HASA 300 m, 200 m,<br />
100 m jeweils im Wettkampftempo + je 45 Sek. Pause. COOL-DOWN 500 m<br />
locker in gemischten Stilen.<br />
GETRÄNK Wasser.<br />
Rad oder Rollentrainer: 1 Std. WARM-UP 15 Min. locker. HASA 6 x<br />
3 Min. im Wettkampftempo + je 90 Sek. Pause. COOL-DOWN<br />
12 Min. locker.<br />
GETRÄNK Isotonischer Drink. Bei 3 Std. Energieriegel nach<br />
der Hälfte der Zeit.<br />
Radfahren: 2–3 Std. im gleichmäßigen Plaudertempo,<br />
darunter 2 x 20 Min. im erhöhten Tempo.<br />
GETRÄNK -<br />
Laufen: 1 Std. (davon 40 Min. locker, 20 Min. im erhöhten<br />
Tempo).<br />
NACH DEM TRAINING<br />
2 Scheiben Toast mit<br />
Erdnussbutter.<br />
Frischer<br />
Orangensaft mit<br />
Wasser (im<br />
Verhältnis 75:25 ).<br />
Eier mit Toast.<br />
Frischer<br />
Orangensaft.<br />
Cornflakes mit<br />
Bananenscheiben.<br />
Frischer<br />
Orangensaft. Tee<br />
oder Kaffee.<br />
Eier mit Toast.<br />
Frischer<br />
Orangensaft.<br />
Speck-Tomaten-<br />
Sandwich.<br />
Schokomilch,<br />
Milchkaffee oder<br />
heiße Schokolade.<br />
Müsli mit<br />
Bananenscheiben.<br />
Tee oder Kaffee.<br />
SNACK MITTAGESSEN SNACK ABENDESSEN<br />
30 g Nüsse<br />
und Rosinen.<br />
Tee.<br />
Tee oder<br />
Kaffee.<br />
Milchkaffee.<br />
Tee oder<br />
Kaffee.<br />
Tee oder<br />
Kaffee.<br />
Tee oder<br />
Kaffee.<br />
Tee oder<br />
Kaffee.<br />
WOCHE 04 (AKTIVE REGENERATION)<br />
VOR DEM TRAINING<br />
1 Scheibe<br />
Toast mit<br />
Honig. Tee.<br />
1Vollkorn-<br />
Weizen-Keks<br />
(z. B.<br />
Weetabix).<br />
Tee.<br />
1Vollkorn-<br />
Weizen-Keks<br />
(z. B.<br />
Weetabix).<br />
Tee.<br />
1 Vollkorn-<br />
Weizen-Keks<br />
(z. B.<br />
Weetabix). Tee.<br />
2 gekochte<br />
Eier mit Toast.<br />
Frischer Saft.<br />
Kaffee.<br />
Müsli mit<br />
Banane. Tee.<br />
Tee.<br />
TRAINING/FRÜHSTÜCK<br />
Freier Tag<br />
TRAINING/FRÜHSTÜCK<br />
WÄHREND DES TRAININGS<br />
GETRÄNK -<br />
MORGENS Laufen: 40 Min. im gleichmäßigen Tempo, dabei 6 x 20 Sek. Sprint.<br />
ABENDS Schwimmen: 1,5 km. WARM-UP 400 m locker. HASA 4 x 50 m<br />
Beinschlag, 8 x 50 m Sprint, 4 x 50 m Beinschlag, jeweils mit 15 Sek. Pause.<br />
COOL-DOWN 300 m locker.<br />
GETRÄNK Wasser.<br />
Rad oder Rollentrainer: 45 Min. WARM-UP 15 Min. locker. HASA 6 x 2<br />
Min. im Wettkampftempo + je 60 Sek. Pause. COOL-DOWN 15 Min.<br />
locker.<br />
GETRÄNK -<br />
MORGENS Laufen: ca. 35 Min. WARM-UP 10 Min. locker (davon 3 x 15 Sek. Sprint).<br />
HASA 10 x 200 m im Wettkampftempo mit je 30 Sek. Pause.<br />
COOL-DOWN 10 Min. locker. ABENDS Schwimmen: 1,5 km. WARM-UP 400 m locker.<br />
HASA 400 m, abwechselnd 25 m Beinschlag, 50 m KS. 4 x 100 m im<br />
erhöhten Tempo mit jeweils 30 Sek. Pause. COOL-DOWN 300 m locker in<br />
gemischten Stilen.<br />
GETRÄNK Wasser.<br />
Rad oder Rollentrainer: 50 Min. WARM-UP 20 Min. locker. HASA 10 x 1<br />
Min. im Wettkampftempo + je 1 Min. Pause. COOL-DOWN 15 Min.<br />
locker.<br />
Freier Tag<br />
GETRÄNK Isotonischer Drink. Bei 3 Std. nach der Hälfte der Zeit ein<br />
Energieriegel.<br />
Radfahren: 90 Min., davon 30 Min. locker, 30 Min. im erhöhten<br />
Tempo, 30 Min. locker.<br />
GETRÄNK -<br />
Laufen: 50 Min., davon 30 Min. locker, 20 Min. im erhöhten<br />
Tempo.<br />
NACH DEM TRAINING<br />
2 Scheiben Toast mit<br />
Erdnussbutter. Frischer<br />
Orangensaft mit Wasser<br />
(im Verhältnis 75:25 ).<br />
Eier mit Toast.<br />
Frischer<br />
Orangensaft.<br />
Cornflakes mit<br />
Bananenscheiben.<br />
Frischer<br />
Orangensaft. Tee<br />
oder Kaffee.<br />
Eier mit Toast.<br />
Frischer<br />
Orangensaft.<br />
Toast mit<br />
Erdnussbutter.<br />
Milchkaffee.<br />
Müsli mit<br />
Bananenscheiben.<br />
Tee oder Kaffee.<br />
Banane. Tee.<br />
Banane. Tee.<br />
Tee oder<br />
Kaffee<br />
Tee oder<br />
Kaffee.<br />
Tee oder<br />
Kaffee.<br />
Sandwiches mit Hühnerfleisch,<br />
Tomaten, Wasserkresse, Mayonnaise<br />
und grünem Presto. 250 ml frischer Saft.<br />
Frische Suppe mit knusprigem<br />
Brötchen. Joghurt.<br />
Sandwiches mit Ei und Wasserkresse.<br />
Obstsmoothie.<br />
Frische Suppe mit knusprigem<br />
Brötchen. Joghurt.<br />
Mozzarella, Tomaten, Avocados und<br />
frisches Basilikum mit Olivenöl und<br />
Essig. 50 g Brot. 200 ml Orangensaft.<br />
Stück Kuchen, Milchkaffee.<br />
Sandwiches mit Räucherlachs und<br />
Wasserkresse, dazu Mayonnaise und<br />
schwarzer Pfeffer. Frischer<br />
Orangensaft.<br />
Sandwiches mit Thunfischsalat.<br />
Joghurt. Wasser.<br />
Parmaschinken, Wasserkresse,<br />
Sandwiches mit Tomaten und<br />
Senf. Frische Mango. Wasser.<br />
Räuchermakrelen-Salat mit roter<br />
Bete. Knuspriges Brötchen. Stück<br />
Obst. Wasser.<br />
Frische Suppe mit knusprigem<br />
Brötchen. Joghurt.<br />
Salat aus Parmaschinken,<br />
Mozzarella, Tomaten,<br />
Wasserkresse und Avocado mit<br />
Dressing. Kein Brot. Frischer Saft<br />
mit Wasser.<br />
Sandwiches mit Räucherlachs und<br />
Wasserkresse, dazu Mayonnaise<br />
und schwarzer Pfeffer. Frischer<br />
Orangensaft.<br />
Banane. Tee.<br />
Müsliriegel.<br />
Tee.<br />
Banane.<br />
Tee.<br />
Obstsalat.<br />
Tee.<br />
Milchkaffee.<br />
5<br />
Paranüsse.<br />
Griechischer<br />
Joghurt mit<br />
Obst oder<br />
warmen<br />
Beeren, dazu<br />
Ahornsirup. Tee<br />
30 g Nüsse<br />
und Rosinen.<br />
Tee.<br />
Obstsalat.<br />
Tee.<br />
Milchkaffee.<br />
Obstsalat.<br />
Tee.<br />
Kleines<br />
Stück<br />
Kuchen.<br />
Milchkaffee.<br />
Milchkaffee.<br />
30 g dunkle<br />
Schokolade.<br />
Ofenkartoffeln mit<br />
hochwertigem Schinken, Salat<br />
und Kohlsalat. Kleiner Obstsalat.<br />
Wasser.<br />
Schnelles Currygericht mit Huhn<br />
(siehe Rezept weiter hinten).<br />
Getränkesirup mit Wasser.<br />
Würzige Lammkoteletts mit<br />
Couscous und<br />
Kichererbsensauce (siehe<br />
Rezept weiter hinten). Wasser.<br />
Lachs oder Forelle, gegrillt, mit<br />
gedünsteten oder im Wok<br />
schonend erhitztem Gemüse.<br />
Griechischer Joghurt mit Obst und<br />
Honig. Wasser.<br />
Currygericht mit Garnelen und<br />
Kokosmilch, dazu Basmatireis.<br />
Ein Glas Wein oder Bier. 30 g<br />
dunkle Schokolade.<br />
Hühnerfleisch mit<br />
Parmaschinken<br />
(siehe Rezept weiter hinten).<br />
Geröstetes Rindfleisch,<br />
Röstkartoffeln, 2 Stück grünes<br />
Gemüse, Karotten, Sauce. 1 Glas<br />
Wein. Wasser.<br />
SNACK MITTAGESSEN SNACK ABENDESSEN<br />
Tee oder<br />
Kaffee.<br />
Tee oder<br />
Kaffee.<br />
Frische Suppe mit knusprigem<br />
Brötchen. Joghurt.<br />
Banane.<br />
Tee.<br />
DEIN<br />
4-WOCHEN-<br />
PLAN<br />
Ratatouille mit Pasta und<br />
gemahlenem Parmesan (siehe<br />
Woche 01 ).<br />
Schnelles Currygericht mit.<br />
Basmatireis (siehe Rezept weiter<br />
hinten). Getränkesirup mit Wasser.<br />
25 g dunkle Schokolade.<br />
Eier nach mediterraner Art (siehe<br />
Rezept weiter hinten) ( 2 Eier). 2<br />
Stück frisches Brot. Glas frischer<br />
Orangensaft mit Wasser.<br />
Hühnerfleisch mit Parmaschinken<br />
und grünen Bohnen (siehe Rezept<br />
weiter hinten). Sprudel. Becher<br />
Joghurt.<br />
Fisch mit Pommes vom Stand<br />
oder selbstgekocht. Ein ganzes<br />
Stück Fisch und eine halbe Portion<br />
Pommes für Frauen, eine ganze<br />
Portion für Männer. Getränk nach<br />
Wahl.<br />
Würzige Lammkoteletts mit<br />
Couscous und<br />
Kichererbsensauce (siehe<br />
Rezept weiter hinten). Ein Glas<br />
Wein oder Bier. 30 g dunkle<br />
Schokolade.<br />
Geröstetes Hühnerfleisch,<br />
Kartoffelstampf, Brokkoli,<br />
Karotten, grüne Bohnen und<br />
Sauce. 1 Glas Wein. Kleines<br />
Dessert nach Wahl, bis zu<br />
250 Kalorien.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 131
KÖRPER<br />
REZEPTE<br />
FREGOLA MIT ZITRONENSAFT, ZIEGENKÄSE<br />
UND BROKKOLI<br />
2 Portionen<br />
● 200 g Fregola<br />
● 10 ml Zitronensaft<br />
● 1 Spritzer Limonensaft<br />
● 50 ml natives Olivenöl extra<br />
● 100 g milder Ziegenkäse<br />
● Ein Päckchen Brokkoli<br />
● 4 Frühlingszwiebeln<br />
● 6 Spargelspitzen<br />
Fregola im ungesalzenen Wasser 12–14 Minuten lang auf mittlerer Stufe erhitzen, bis sie durch ist. Nach<br />
dem Kochen das Wasser abgießen und die Pasta zum Abkühlen auf ein Brett geben. Danach in eine<br />
Schüssel geben. Die Zitrone und den Limonensaft mit dem Olivenöl mischen. Das Dressing über die<br />
Fregola geben und die Pasta dann wieder beiseitestellen. Einen großen Topf mit Wasser zum Kochen<br />
bringen. Das Gemüse 3–4 Minuten lang blanchieren, dann abgießen und mit Eiswasser abschrecken.<br />
Erneut die Flüssigkeit abgießen und das Gemüse gut würzen. Dann einen Schuss Olivenöl dazugeben.<br />
Zusammen mit der Fregola und dem Ziegenkäse auftragen. Tipp: Wenn du etwas Fleisch willst, kannst<br />
du dazu auch ein Schweinekotelett zubereiten.<br />
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RISOTTO MIT GERÄUCHERTEM<br />
SCHELLFISCH UND<br />
POCHIERTEM EI<br />
2 Portionen<br />
● 1 kleine Zwiebel, in Würfel geschnitten<br />
● 50 g Butter<br />
● 200 g Basmatireis<br />
● 250–300 g Räucherlachs, in mittelgroße<br />
Stücke geschnitten<br />
● 125 g gefrorene Erbsen<br />
● 50 g frisch gemahlener Parmesankäse<br />
● Kleiner Bund Frühlingszwiebeln,<br />
fein gehackt<br />
● 2 pochierte Bio-Eier aus Freilandhaltung<br />
● Salz und Pfeffer zum Abschmecken<br />
Die Zwiebelstücke auf mittlerer Stufe sanft<br />
erhitzen, bis sie durch sind. Dann beiseitestellen.<br />
Den Reis nach Anleitung auf dem Paket<br />
kochen, dann unter kaltem Wasser in einem Sieb<br />
abschrecken und beiseitestellen. Die Eier leicht<br />
pochieren und nach dem Kochen in Eiswasser<br />
abkühlen.<br />
Die Zwiebeln in der Pfanne erneut erhitzen.<br />
Den geräucherten Schellfisch und die gefrorenen<br />
Erbsen dazugeben. Das Ganze 2 Minuten lang auf<br />
mittlerer Stufe kochen. Dann den Reis, den Käse<br />
und die Frühlingszwiebeln dazugeben und alles<br />
noch einmal 2 Minuten lang kochen. Nicht zu oft<br />
umrühren, damit der Fisch nicht zerfällt.<br />
Das pochierte Ei 30 Sekunden lang im<br />
kochenden Wasser erneut erhitzen. Auftragen,<br />
gut würzen und genießen!<br />
FISCH MIT POMMES<br />
UND ERBSENPÜREE<br />
2 Portionen<br />
● 400 g Ofenkartoffeln<br />
● 2 EL Olivenöl<br />
● 2 Scheiben Weißbrot<br />
● 2 weiße Fischfilets, wie etwa<br />
Schellfisch<br />
● 1 EL Mehl und Gewürze<br />
● 1 geschlagenes Ei<br />
● 140 g gefrorene Erbsen<br />
● 2 EL Crème fraîche<br />
Den Ofen auf 200 °C (Heißluft: 180 °C) bzw.<br />
Stufe 4 (Gasofen) vorheizen. Die Kartoffeln<br />
schälen und in dicke Streifen schneiden.<br />
Dann in Olivenöl mit einer großen Prise<br />
Salz wälzen. Die Stücke auf ein<br />
antihaftbeschichtetes Bachblech geben<br />
und 20 Minuten lang in den Ofen schieben.<br />
Nach der Hälfte der Zubereitungszeit<br />
umdrehen.<br />
Das Brot leicht toasten und in den Mixer<br />
geben, um es zu Brotkrumen zu<br />
verarbeiten. Den Fisch erst im Mehl, dann<br />
im geschlagenen Ei und anschließend in<br />
den Brotkrumen wälzen. Die Oberfläche<br />
muss dick mit den Zutaten beschichtet sein.<br />
Dann den Fisch zu den Pommes in den Ofen<br />
geben und alles zusammen noch einmal 20<br />
Minuten lang backen.<br />
Wenige Minuten, bevor der Fisch und<br />
die Pommes fertig sind, die Erbsen 3–4<br />
Minuten lang kochen und dann zu Püree<br />
verarbeiten. Die Crème fraîche einrühren<br />
und würzen.<br />
WÜRZIGE<br />
LAMMKOTELETTS MIT<br />
COUSCOUS UND<br />
KICHERERBSENSAUCE<br />
2 Portionen<br />
Lamm<br />
● 6 Lammkoteletts<br />
● 2 EL marokkanische Gewürze<br />
● Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer<br />
● 2 EL Olivenöl<br />
Beilage<br />
● 200 g Couscous<br />
● 1 EL Tomatenpüree<br />
● 1 Gemüse-Brühwürfel<br />
● 1 Prise Chilipulver<br />
● 12 zerstoßene Koriandersamen<br />
Sauce<br />
● 100 g gekochte Kichererbsen<br />
● 3 große Frühlingszwiebeln, in kleine<br />
Stücke geschnitten<br />
● Grüne Chili, gewürfelt<br />
● 12 Cherry-Tomaten, gehackt<br />
● Frischer Koriander, fein gehackt<br />
● Zitronensaft<br />
● 2 EL Olivenöl<br />
Bring 250 ml Wasser zum Kochen und rühr den<br />
Brühwürfel, das Chilipulver und das<br />
Tomatenpüree mit ein. Das Ganze dann auf den<br />
Couscous gießen. Mit Klarsichtfolie abdecken<br />
und 15 Minuten beiseitestellen. Am Ende mit<br />
einer Gabel erneut auflockern. Das Olivenöl<br />
sowie Salz und Pfeffer mit einrühren.<br />
Für die Sauce ganz einfach alle Zutaten<br />
miteinander vermischen und abschmecken.<br />
Für das Lammfleisch den Ofen auf 190 °C<br />
vorheizen. Das Fleisch zunächst auf dem Herd 2<br />
Minuten lang anbraten. Danach 5 Minuten in den<br />
Ofen geben und am Ende 10 Minuten lang<br />
beiseite stellen. Am besten schmeckt das Fleisch<br />
meiner Meinung nach, wenn es innen noch rosa<br />
ist. Wenn dein Kotelett besser durchgebraten<br />
sein soll, lass es etwas länger im Ofen.<br />
Den Couscous und die Sauce am besten bei<br />
Raumtemperatur servieren. Du kannst beides<br />
schon im Vorfeld zubereiten, um nach dem<br />
Training keinen Stress mehr zu haben.<br />
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132 | AB ZUM TRIATHLON
TRIATHLON-ERNÄHRUNG<br />
CIABATTA MIT<br />
TOMATEN, PESTO UND<br />
MOZZARELLA<br />
2 Portionen<br />
● 1 Ciabatta<br />
● 6 reife Strauchtomaten<br />
● 1 kleine Zwiebel, fein gehackt<br />
● 2 Knoblauchzehen, fein gehackt<br />
● 1 EL Olivenöl<br />
● 3 EL frisches Pesto<br />
● 1 Büffelmozzarella<br />
● Optional Parmaschinken/knuspriger<br />
Speck<br />
● Salz und Pfeffer zum Abschmecken<br />
Fünf der Tomaten halbieren und entkernen. Die<br />
Zwiebel- und Knoblauchstücke auf mittlerer Stufe<br />
im Olivenöl 2–3 Minuten lang braten. Die Tomaten<br />
dazugeben und das Ganze 5–6 Minuten lang<br />
weiterbraten, bis die Flüssigkeit der Tomaten<br />
verkocht ist. Abschmecken und beiseitestellen.<br />
Das Ciabatta längs halbieren und gleichmäßig mit<br />
dem Pesto bestreichen. Darauf die<br />
Tomatenmischung geben. Dann den Mozzarella<br />
zerkleinern und zusammen mit den übrigen<br />
Tomaten (in sechs Stücke geschnitten) aufs Brot<br />
legen.<br />
Jetzt die Brothälften 8–10 Minuten lang in den auf<br />
190 °C vorgeheizten Ofen schieben. Wenn du<br />
willst, kannst du knusprigen Speck oder<br />
Parmaschinken dazugeben.<br />
Das Gericht aus dem Ofen herausnehmen, die<br />
Brothälften quer durchschneiden und genießen.<br />
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EIER NACH MEDITERRANER ART<br />
2 Portionen<br />
● 1 EL Olivenöl<br />
● 200 g Zucchini<br />
● 200 g junge Eiertomaten, halbiert<br />
● 200 g junge Champignons, in Scheiben geschnitten<br />
● 1 Knoblauchzehe, sehr fein gehackt<br />
● 2 große Eier aus Freilandhaltung<br />
● Basilikumblätter<br />
Das Olivenöl in einer großen Bratpfanne erhitzen. Die Pilze und die Zucchinistücke dazugeben und<br />
5 Minuten lang braten, bis beide Zutaten durch sind. Nun die Tomaten und den Knoblauch hinzufügen<br />
und das Ganze noch einige Minuten kochen lassen. Mit Gewürzen abschmecken, dann eine Mulde in die<br />
Mischung drücken und beide Eier hineinschlagen. Die Pfanne 2–3 Minuten lang abdecken, bis die Eier<br />
den gewünschten Garungsgrad erreicht haben.<br />
SCHNELLES CURRYGERICHT MIT HÜHNERFLEISCH<br />
2 Portionen<br />
● Öl zum Braten<br />
● 1 Zwiebel, gehackt<br />
● 2 EL Currypaste<br />
● 5 Tomaten, gehackt<br />
● 4 EL Naturjoghurt<br />
● 4 Hähnchenschlegel ohne Haut<br />
● 200 g junger Spinat<br />
● 1 Handvoll Koriander<br />
● Basmatireis<br />
Das Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen und die Zwiebelstücke dazugeben.<br />
Die Zwiebeln so lange braten, bis sie weich aber noch nicht braun sind. Dann die Currypaste<br />
dazumischen und 1 Minute lang braten.<br />
Die Schlegel, die Tomatenstücke und einen Spritzer Wasser dazugeben. Die Pfanne dann abdecken<br />
und das Ganze 15–20 Minuten lang kochen, damit das Hähnchenfleisch richtig durchgekocht wird.<br />
Den Spinat dazugeben und garen. Joghurt und Koriander einrühren, abschmecken und mit<br />
Basmatireis auftragen.<br />
BRÜHE MIT<br />
HÜHNERFLEISCH,<br />
PILZEN UND PAK CHOI<br />
2 Portionen<br />
● 2 Stücke Hühnerbrust<br />
● 2 Köpfe Pak Choi<br />
● Dose junger Mais<br />
● 200 g Shiitake oder Champignons<br />
● Kleiner Bund Frühlingszwiebeln, in<br />
dünne Scheiben geschnitten<br />
● 400 ml Hühnerbrühe<br />
● 2 EL Thai-Fischsauce<br />
● 2 EL Sojasauce<br />
● 25 g gemahlener frischer Ingwer<br />
● Handvoll frischer Koriander<br />
● 300 g Pasta<br />
Die Hühnerbrühe mit der Thai-Fischsauce,<br />
der Sojasauce und dem gemahlenen Ingwer<br />
mischen.<br />
Die Mischung in eine große Bratpfanne<br />
geben, erhitzen und 8–10 Minuten lang vor<br />
sich hinköcheln lassen.<br />
Als Nächstes das Hühnerfleisch braten.<br />
Dafür die Hühnerbrust in die Brühe geben und<br />
etwa 6–7 Minuten lang kochen.<br />
Wenn das Fleisch fast fertig ist, den jungen<br />
Mais, den Pak Choi und die Shiitake-Pilze bzw.<br />
Champignons dazugeben. Die Zutaten<br />
weitere 2 Minuten kochen. Wenn du Nudeln<br />
dazu willst, kannst du sie jetzt ebenfalls<br />
hinzufügen.<br />
Das Hühnerfleisch herausnehmen und in<br />
dicke Scheiben schneiden. Die Brühe<br />
auftragen, mit den Frühlingszwiebeln und<br />
dem Koriander dekorieren und darauf das<br />
Hühnerfleisch geben. Guten Appetit!<br />
HÜHNERFLEISCH MIT PARMASCHINKEN<br />
2 Portionen<br />
● 300 g grüne Bohnen<br />
● 4 kleine Hähnchenschlegel<br />
● 8 kleine Salbeiblätter<br />
● 4 Scheiben Parmaschinken<br />
● 1 EL Mehl mit Gewürzen<br />
● 50 g Butter<br />
● 3 Schalotten, fein gehackt<br />
● 100 ml Weißwein<br />
● 100 ml Hühnerbrühe<br />
Den Ofen auf 200 °C (Heißluft: 180 °C) bzw. Stufe 6 (Gasofen) vorheizen. Die grünen Bohnen<br />
3 Minuten lang im kochenden Wasser garen. Dann mit kaltem Wasser abschrecken und gut<br />
abtropfen lassen.<br />
Das Fleisch zwischen zwei Klarsichtfolien legen und mit der Handfläche vorsichtig etwas<br />
plattschlagen. Je zwei Salbeiblätter auf die Unterseite der Schlegel legen und die Keulen mit je<br />
einer Scheibe Parmaschinken einwickeln. Dann die Schinken-Hähnchen-Wickel mit dem<br />
gewürzten Mehl bestreuen. Ein Drittel der Butter in einer großen Pfanne schmelzen lassen. Dann<br />
die Keulen hineinlegen. Auf jeder Seite 3 Minuten lang kochen, bis das Fleisch goldbraun ist. Im<br />
Anschluss noch einmal 10 Minuten in den Ofen geben.<br />
Das zweite Drittel Butter in die Pfanne geben und die Schalotten 2 Minuten lang vorsichtig<br />
anbraten. Im Anschluss den Wein und die Gemüsebrühe hinzufügen. Die Flüssigkeit schnell<br />
verkochen lassen. Das letzte Stück Butter mit einrühren und die Bohnen hinzufügen. Alles gut<br />
durchrühren. Die Bohnen auf zwei Teller verteilen und darauf die Hähnchenschlegel legen.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 133
MOTIVATION<br />
TRIATHLET<br />
STATT<br />
SOFA-SURFER<br />
ZIGARETTE AUS UND AB AN DIE FRISCHE LUFT:<br />
DER TRIATHLON HAT MICHAEL BARNETT EIN<br />
NEUES LEBENSGEFÜHL GEGEBEN.<br />
Text Jessica Bradley Fotos Sean Allard<br />
„A<br />
ls ich beim Virgin Active<br />
London <strong>Triathlon</strong> über die<br />
Ziellinie lief, konnte ich gar<br />
nicht fassen,<br />
was ich da gerade geschafft<br />
hatte“, meint der 32-jährige<br />
Michael Barnett aus dem<br />
englischen Doncaster.<br />
„Noch achtzehn Monate<br />
zuvor war ich ein übergewichtiger Kettenraucher,<br />
Fastfood-Junky und Couchpotato gewesen. Ich war<br />
unglaublich stolz darauf, meinem Leben diese positive<br />
Wende gegeben zu haben. An jenem Tag weinte ich vor<br />
Glück. Es war für mich der Beginn eines neuen<br />
Lebenskapitels.“<br />
Michael entschloss sich im Januar 2012 zur Teilnahme<br />
an seinem ersten <strong>Triathlon</strong>. Das war zwei Wochen nach<br />
seiner lebensverändernden Entscheidung, das Rauchen<br />
aufzugeben. „Ich hatte jahrelang jeden Tag<br />
durchschnittlich 20 Stück durchgezogen“, berichtet er.<br />
„Mir war klar: Wenn ich das nicht bald ändere, werde ich<br />
nicht besonders alt. Die Ärzte gaben mir Champix gegen<br />
die Entzugserscheinungen. Das hat mir wirklich dabei<br />
geholfen, in der Spur zu bleiben. Als ich die Sucht unter<br />
Kontrolle hatte, entschied ich mich zu weiteren<br />
Veränderungen. Ich wollte wieder mehr Sport machen. Ich<br />
war einmal ein ordentlicher Schwimmer gewesen. Auch<br />
das Radfahren hatte mir davor immer Spaß gemacht.<br />
Deshalb entschloss ich mich dazu, es mit dem London<br />
<strong>Triathlon</strong> zu versuchen.“<br />
Michael nahm sich das ehrgeizige Ziel vor, die<br />
Olympische Distanz in weniger als 3:30 Stunden<br />
abzuschließen. Er wog über 100 Kilo und hatte seit seinem<br />
Uniabschluss 2002 keinen Sport mehr getrieben. Das<br />
Ganze war also ein echtes Mammutprojekt. „Ich stürzte<br />
mich ins Training. Ich versuchte, so viele Einheiten wie<br />
möglich in meine Freizeit zu packen, wenn ich gerade nicht<br />
arbeitete“, erinnert sich der Bauleiter. „Nach dem ersten<br />
Workout im Becken war ich vollkommen platt. Ich packte<br />
nicht einmal 100 Meter, ohne direkt wieder eine Pause zu<br />
brauchen. Mit der Zeit aber zahlte sich der harte Einsatz<br />
immer mehr aus. Mein <strong>Fitness</strong>niveau verbesserte sich.“<br />
134 | AB ZUM TRIATHLON
MICHAEL BARNETT<br />
Michael hat sich nach einer<br />
Laufsport-Verletzung und einem<br />
Rückfall nach der<br />
Raucherentwöhnung wieder<br />
zurückgekämpft. Jetzt hat er seine<br />
zukünftigen <strong>Fitness</strong>ziele fest im<br />
Blick.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 135
MOTIVATION<br />
In anderen Bereichen lief es weniger rund: „Ich bin<br />
ziemlich kräftig gebaut, also alles andere als der<br />
geborene Läufer. In den ersten paar Trainingsstunden<br />
gab ich trotzdem alles. Rückblickend war das ein<br />
typischer Anfängerfehler. Die nächsten zehn Wochen<br />
musste ich mich mit einer Achillessehen-Entzündung<br />
herumschlagen. Das hat mich wirklich gewurmt.<br />
Vielleicht weil ich nicht wirklich laufbegeistert bin – dies<br />
war meine schwächste Disziplin. Ich musste also<br />
handeln. Außerdem gefährdete jeder weitere Ausfall<br />
mein großes Ziel, den Londoner <strong>Triathlon</strong>.“<br />
Trotz seiner Verletzung trainierte Michael weiter.<br />
Dabei arbeitete er sich bis auf zehn Stunden pro Woche<br />
vor. Die <strong>Fitness</strong> – so sollte sich herausstellen – war noch<br />
der leichtere Teil. „Im August letztes Jahr, 150 Tage nach<br />
meiner letzten Zigarette, wurde ich rückfällig“, so<br />
Michael. „Das soll jetzt nicht nach einer Ausrede klingen,<br />
aber ich war damals gerade auf der Ausschau nach<br />
Michael hält sich für „alles andere als den<br />
geborenen Läufer“.<br />
Trotzdem liebt er seine <strong>Triathlon</strong>-<br />
Wettkämpfe.<br />
einem neuen Job. Ich hatte es einfach satt, immer so weit<br />
von meiner Familie entfernt zu sein. Ich kam bis in die<br />
letzte Auswahlrunde einer Stelle, auf die ich mich fixiert<br />
hatte. Der Druck war wohl einfach zu viel. So gab ich<br />
meiner Lust auf eine Zigarette nach, weil ich dachte, dass<br />
mir das beim Entspannen helfen würde. Aus einer<br />
Zigarette wurden zwei, und nach sechs Wochen war ich<br />
wieder beim Tagespensum von 20 Glimmstängeln<br />
angelangt. Ich war schwer enttäuscht von mir, weil ich die<br />
ganze harte Arbeit wieder zunichtegemacht hatte. Hätte<br />
mich meine Frau Nicola nicht so bedingungslos<br />
unterstützt – ich hätte wohl kaum die Kraft gefunden,<br />
mich wieder von der schlechten Angewohnheit zu<br />
verabschieden.“<br />
Trotz des steinigen Weges erreichte Michael in der<br />
Form seines Lebens die Startlinie des Londoner<br />
<strong>Triathlon</strong>s. „Ich war ziemlich nervös, freute mich aber<br />
auch darauf, meine schwer erarbeitete <strong>Fitness</strong> auf die<br />
Probe zu stellen“, meint er. „Wir erwischten ein<br />
scheußliches Wetter am Wettkampftag. Trotz allem<br />
legte ich ordentliche Zwischenzeiten beim Schwimmen<br />
und auf der Radstrecke hin. Das Laufen war jedoch eine<br />
ganz andere Nummer. Mir taten sämtliche Muskeln weh.<br />
Nur mit Mühe und Not konnte ich mich über die Ziellinie<br />
retten. Einmal überlegte ich mir sogar, die Flinte ins Korn<br />
zu werfen. Doch die Anfeuerungsrufe meiner Familie<br />
und Freunde hielten mich auf Trab. Ich kam in 3:32:57 ins<br />
Ziel. Ich war im siebten Himmel.“<br />
Danach hätte sich Michael eigentlich eine Pause<br />
verdient gehabt. Doch statt die Füße hochzulegen,<br />
startete er gleich in die Vorbereitung für die nächste<br />
große Herausforderung. „Das <strong>Triathlon</strong>fieber hatte mich<br />
stärker gepackt, als ich es nach dem Rennen London für<br />
möglich gehalten hätte. Ich fasste den Entschluss, den<br />
Impuls mitzunehmen und für 2013 einen Ironman ins<br />
Auge zu fassen“, sagt Michael. „Es mag jetzt nach<br />
Größenwahn klingen, sich so früh schon so<br />
hochgesteckte Ziele vorzunehmen. Aber du weißt nie,<br />
wie lang du noch die körperlichen Voraussetzungen dazu<br />
hast, an solchen Wettkämpfen teilzunehmen. Daher<br />
versuche ich, so viele Events wie möglich<br />
mitzunehmen.“<br />
„Als ich 14 war, musste ich mir einen Nagel ins<br />
Hüftgelenk einsetzen lassen. Schuld daran war eine<br />
chronische Epiphysenlösung des Femurkopfs [eine<br />
orthopädische Krankheit am Hüftgelenk, bei der ein<br />
Bruch der Wachstumsfuge dazu führt, dass sich der<br />
obere Teil des Oberschenkelknochens verschiebt]. Dem<br />
medizinischen Berater zufolge lag damals das Risiko,<br />
dass ich bis 30 Jahre eine Arthritis habe, bei 90 Prozent.<br />
Bisher bin ich noch davon verschont geblieben. Mir ist<br />
aber auch bewusst, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis<br />
ich Probleme bekomme.“<br />
Michael behielt das Fernziel Ironman auf dem Radar<br />
und schrieb sich für den Outlaw <strong>Triathlon</strong> ein. Diesmal<br />
ging er das Training strukturiert an und lud sich einen<br />
Ironman-Trainingsplan herunter: „Ich wollte umsichtiger<br />
sein als beim letzten Mal und das Volumen schrittweise<br />
hochfahren. Auf Verletzungsausfälle hatte ich keine Lust<br />
mehr. Das Laufen blieb jedoch der große Knackpunkt.<br />
Als ich das Volumen erhöhte, bekam ich es mit Blasen zu<br />
tun. Letztes Jahr probierte ich deshalb 13 verschiedene<br />
Paare Turnschuhe durch.“<br />
Die Schmerzen in den Füßen waren aber nichts im<br />
136 | GET INTO TRIATHLON
MICHAEL BARNETT<br />
Befreit durchatmen Michaels Anti-Raucher-Tipps<br />
Durchbeißen<br />
Es wird immer wieder stressige Zeiten<br />
geben, in denen du überfordert bist. In<br />
solchen Momenten scheint der Griff zur<br />
Zigarette der einzige Ausweg zu sein. Daher<br />
ist es wichtig, neue Bewältigungsstrategien<br />
für stressige Situationen zu entwickeln. Mir<br />
hat beispielsweise das regelmäßige<br />
Training geholfen.<br />
Einen Bogen um die<br />
Auslöser machen<br />
Eine der besten Maßnahmen zur<br />
Selbsthilfe: Mach dir bewusst,<br />
welche spezifischen Situationen,<br />
Tätigkeiten, Gefühle und<br />
Menschen dich zum Rauchen<br />
verleiten. Versuch, ihnen nach<br />
Möglichkeit aus dem Weg zu<br />
gehen.<br />
Sich helfen lassen<br />
Ganz gleich, wie fest entschlossen<br />
du auch bist: Mit der<br />
Unterstützung deiner Familie und<br />
Freunde ist alles viel leichter.<br />
„Die Raucherentwöhnung<br />
und der <strong>Triathlon</strong> waren die beiden<br />
besten Entscheidungen<br />
meines Lebens.<br />
Ich bin um Längen zufriedener<br />
als zuvor.“<br />
Vergleich zu dem, was Michael als Kind in der Schule<br />
ertragen musste. Damals wurde er wegen seines<br />
Gewichts verspottet. Genau diese Erinnerung spornte ihn<br />
dazu an, sich in schwierigen Phasen noch stärker zu<br />
fordern. „Ich hasste die Schule – ich fühlte mich wie im<br />
Gefängnis“, erzählt er. „Sie haben mich die ganze Zeit über<br />
aufgezogen. Es hieß immer, dass aus mir nie etwas<br />
werden würde, dass ich nie so joggen würde wie die<br />
anderen Jungs. Wenn es im Training nicht rund lief,<br />
erinnerte ich mich an die Zeiten in der Schule. Das<br />
motivierte mich dazu, weiterzumachen. Ich wollte es den<br />
ganzen Lästermäulern zeigen. Der Ironman war meine<br />
Art, ihnen endlich zu sagen: ‚Ihr könnt mich mal.‘“<br />
Michaels harter Einsatz und sein Engagement lohnten<br />
sich: Im Juli des letzten Jahres lief er beim Outlaw in<br />
15:19:00 über die Ziellinie. „Als ich im Ziel war, war ich<br />
unglaublich zufrieden mit mir“, sagt er. „Ich hatte etwas<br />
geschafft, wovon die meisten anderen Menschen nicht<br />
einmal zu träumen wagen. Diesmal flossen jedoch keine<br />
Tränen. Ich war einfach nur stolz wie Oskar.“<br />
Die Kneipenabende mit dem Junkfood und dem<br />
ganzen Bier schienen weit in der Vergangenheit zu<br />
liegen. Wir fragen Michael, ob er nicht ab und zu die<br />
Versuchung spürt, sich wieder einmal so richtig den<br />
Bauch vollzuschlagen. Seine Antwort: „Auf keinen Fall.<br />
Die Raucherentwöhnung und der <strong>Triathlon</strong> waren die<br />
beiden besten Entscheidungen meines Lebens. Ich bin<br />
gut sechs Kilo leichter, habe etwa 1.000 Watt mehr<br />
Power in mir und bin um Längen zufriedener als zuvor.<br />
Ich habe aus dieser Erfahrung eins gelernt: Wenn du dazu<br />
bereit bist, die nötige Arbeit zu investieren, ist praktisch<br />
alles möglich.“<br />
AB ZUM TRIATHLON | 137
The innovation leader<br />
Die neuen<br />
Modelle<br />
vom Erfinder<br />
des <strong>Triathlon</strong>-<br />
Neoprenanzugs<br />
ADN<br />
Setzt neue<br />
Maßstäbe:<br />
Aus Yamamoto<br />
#39 Neopren<br />
gefertigt,<br />
auftriebsstark<br />
und flexibel.<br />
ART<br />
Weltweit erster<br />
Neoprenanzug,<br />
der das neue,<br />
superflexible<br />
Yamamoto<br />
PRO45 Neopren<br />
verwendet.<br />
Mehr Information unter www.aquaman.triathlon.de
RENNEN<br />
MIT DEN RICHTIGEN VORBEREITUNGEN VOR DEM<br />
WETTKAMPF WIRD DEIN ERSTER TRIATHLON ZU<br />
EINER UNVERGESSLICHEN POSITIVEN ERFAHRUNG.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 139
RENNEN<br />
Text Emma-Kate Lidbury, Ralph Hydes, Midgie Thompson<br />
Fotos <strong>Triathlon</strong>.org/ Delly Carr/ Janos Schmidt/ Frank Wechsel/ ITU<br />
START-<br />
BEREIT<br />
AUSDAUER, KRAFT, TECHNIK ... DU HAST ALLES ABGEARBEITET.<br />
JETZT GEHT ES DARUM, VOM START WEG GLEICH VOLL DA ZU SEIN. WIR GEBEN DIR<br />
DAZU EINIGE HILFREICHE TIPPS ...<br />
Es hat wochenlang gedauert, richtig in<br />
Wettkampfform zu kommen. Hast du dein<br />
Equipment beisammen? Ist alles top in<br />
Schuss? Ist dein Körper in Bestform? Hast du<br />
die richtige Ernährung für den großen Tag? Wir<br />
wollen dir sagen, was du brauchst, um ganz cool an den<br />
Start zu gehen.<br />
ÄNGSTE ÜBERWINDEN<br />
Hast du Angst davor, es nicht bis ins Ziel zu schaffen?<br />
Zweifelst du an der Effektivität deines Trainings? Oder<br />
fragst du dich sogar, ob du dich ausreichend vorbereitet<br />
hast? Keine Sorge: Diese Fragen stellen sich auch viele<br />
Profiathleten. Verbanne diese Zweifel und Ängste aus<br />
deinem Gehirn, indem du dein Selbstbewusstsein<br />
stärkst. So gehst du am Renntag ruhig und voller<br />
Gelassenheit an die Startlinie. Das Selbstvertrauen wird<br />
durch vergangene Erfahrungen beeinflusst. Ein weiterer<br />
wichtiger Faktor sind deine eigenen<br />
Erfolgserwartungen. Erfolg solltest du immer individuell<br />
definieren. Miss dich nicht an den Leistungen anderer.<br />
Menschen mit Selbstvertrauen glauben daran, dass sie<br />
es schaffen können. Sie konzentrieren sich auf die<br />
positiven Seiten – selbst in scheinbar ausweglosen<br />
Situationen. Wer auf seine Fähigkeiten vertraut, räumt<br />
eigene Fehler ein, um daraus zu lernen.<br />
Umgekehrt schadet es der Selbstsicherheit, wenn sich<br />
jemand nur auf die negativen Punkte versteift und die<br />
günstigen Faktoren übersieht. Menschen, denen es an<br />
innerer Kraft fehlt, zeigen oft mit dem Finger auf andere<br />
und auf äußere Faktoren, wenn sie Fehler machen. Um<br />
die Moral zu stärken, ist es wichtig, die vorteilhaften<br />
Aspekte in den Mittelpunkt zu rücken. Sieh dir an, was bei<br />
dir alles gut gelaufen ist. Auch, wenn das Endergebnis<br />
anders war, als erwartet.<br />
Ein solcher Perspektivenwechsel ist alles andere als<br />
einfach. So etwas erfordert Aufmerksamkeit und<br />
Disziplin. Mach dir zunächst klar, wie deine Gefühlswelt<br />
aussieht. Immer, wenn dir ein unangenehmer Punkt ins<br />
Auge fällt, richte bewusst die Aufmerksamkeit auf<br />
vorteilhaftere Aspekte.<br />
Das Selbstvertrauen lässt sich vor dem Rennen genauso<br />
gut trainieren wie die Muskeln durchs Radfahren oder<br />
Schwimmen. Eine hilfreiche Maßnahme ist ein<br />
Erfolgstagebuch mit einer Liste all deiner vergangenen<br />
Errungenschaften in sämtlichen Lebensbereichen. Es ist<br />
im Grunde genommen wie ein Trainingstagebuch, das<br />
deine Meilensteine hervorhebt. Es erinnert dich daran,<br />
140 | AB ZUM TRIATHLON
RENNVORBEREITUNGEN<br />
was du schon alles geschafft hast. Halte Ausschau nach<br />
Leistungen, zu denen du dich selbst beglückwünschen<br />
kannst, und halte die Triumphe schriftlich fest. Dabei ist es<br />
egal, wie groß oder klein die Errungenschaften sind.<br />
Das Erfolgstagebuch beinhaltet alle Dinge in deinem<br />
Leben, auf die du stolz bist. Es hilft dir, deine Welt in einem<br />
positiveren Licht zu betrachten.<br />
Eine zweite hilfreiche Methode zur Stärkung des<br />
Selbstvertrauens sind Visualisierungsübungen. Stell dir<br />
vor, du wärst Hauptdarsteller eines Films, in dem du dich<br />
viel selbstbewusster und stärker präsentierst als<br />
gewohnt. Dreh in deinem privaten Kopfkino deinen ganz<br />
persönlichen Erfolgsfilm von deinem ersten Event. Stell<br />
dir genau vor, was du gerne sehen, hören und spüren<br />
möchtest. Mal dir Szenen aus, in denen du voller<br />
Selbstvertrauen auftrittst und alles läuft wie geschmiert.<br />
Begib dich mental auch in knifflige Situationen, wie eine<br />
Reifenpanne.<br />
Diese Übung erscheint dir zu schwer? Dann stell dir<br />
einfach vor, wie es wäre, wenn du alles<br />
Selbstbewusstsein der Welt hättest. Oder schlüpf in die<br />
Rolle eines anderen Menschen, der von Grund auf viel<br />
Selbstvertrauen hat.<br />
Wiederhol deinen persönlichen Erfolgsfilm vor dem<br />
großen Event. Wenn du dich dann in der tatsächlichen<br />
Wettkampfsituation befindest, wirst du mehr<br />
Selbstvertrauen haben. Schließlich hast du ja schon<br />
einmal im Geist miterlebt, wie es sich anfühlt, erfolgreich<br />
zu sein!<br />
RICHTIG AUFTANKEN<br />
In der Woche vor dem Wettkampf bringt es nichts, die<br />
Ernährung groß umzustellen. Vielleicht hast du ja schon<br />
einmal davon gehört, dass Sportler vor großen Rennen<br />
ihre Kohlenhydratreserven auffüllen. In der Praxis kann<br />
das aber dazu führen, dass du dich beim Wettkampf träge<br />
fühlst und Verdauungsprobleme bekommst. Ernähre dich<br />
deshalb wie gewohnt mit einer gesunden Mischung aus<br />
Kohlenhydraten (KH), Fetten und Eiweiß, hauptsächlich<br />
„MENSCHEN MIT SELBSTVERTRAUEN<br />
GLAUBEN DARAN, DASS SIE ES<br />
SCHAFFEN KÖNNEN. SIE<br />
KONZENTRIEREN SICH AUF DIE<br />
POSITIVEN SEITEN.“<br />
Dein persönlicher erfolgreicher<br />
Wettkampffilm kann dir helfen,<br />
dein Selbstbewusstsein zu<br />
stärken.<br />
aus Obst und Gemüse. Das Trainingsvolumen solltest du<br />
herunterfahren. Diese Maßnahme wird auch als Tapering<br />
bezeichnet. Auf die Art wirst du die Kalorienspeicher<br />
ohnehin auffüllen.<br />
In den letzten zwei Tagen vor dem Wettkampf solltest du<br />
den Anteil an Ballaststoffen leicht herunterschrauben. Die<br />
entsprechenden Nährstoffe führen bei Sportlern während<br />
eines Rennens nämlich häufig zu Magen-Darm-<br />
Problemen. Für den Wettkampftag selbst empfiehlt sich<br />
ein gesundes Frühstück mit 300 bis 400 kcal. Zwischen<br />
der letzten Mahlzeit und dem Start sollten mehrere<br />
Stunden liegen. Wenn es wie bei manchen<br />
<strong>Triathlon</strong>-Events schon früh morgens losgeht, ist ein<br />
leichteres Frühstück besser geeignet. Gute Mahlzeiten<br />
wären etwa ein Energieriegel oder zwei Scheiben Toast.<br />
Geht es beim Wettkampf über die Olympische Distanz<br />
oder mehr, brauchst du jede Stunde 60 bis 90 Gramm KH.<br />
Das entspricht zwei Energiegels oder einem Liter eines<br />
AB ZUM TRIATHLON | 141
RENNEN<br />
Energydrinks pro Stunde. Halte die Treibstoffreserven<br />
auf dem Rad griffbereit. Die Gels kannst du dir in die<br />
Taschen deines <strong>Triathlon</strong>anzugs stopfen. Verwende<br />
außerdem nur Produkte, mit denen du auch trainiert<br />
hast.<br />
DIE WECHSEL VORBEREITEN<br />
Strukturier deine Wechsel gut durch. Probe außerdem<br />
auch die Reihenfolge, in der du dir in der Wechselzone<br />
eins und zwei dein Equipment schnappst. Geh im Kopf<br />
eine Checkliste durch, die du während des Rennens<br />
abhaken kannst. So bleibst du ruhig und konzentriert.<br />
Umseitig findest du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung<br />
mit zwei unterschiedlichen Wechselstrategien.<br />
HANDTUCH<br />
Wenn Handtücher zugelassen sind, leg dir eins vors Rad,<br />
um dein Equipment leichter ausfindig zu machen. Stell<br />
dich in der ersten Wechselzone aufs Handtuch, während<br />
du dir dein Rad schnappst. So wirst du den Schmutz an<br />
der Fußsohle los. Vergeude aber keine Zeit damit, dir die<br />
Füße abtrocknen. Sie werden auf dem Rad ganz von<br />
selbst trocken.<br />
RAD<br />
Befestige das Rad am Sattel oder Lenker im Gestell.<br />
Nimm es beim ersten Wechsel erst aus der Halterung,<br />
wenn der Helm sitzt. Sonst kann es sein, dass du eine<br />
Zeitstrafe bekommst oder disqualifiziert wirst. Auf dem<br />
Weg zur Aufstiegslinie geht es schneller und einfacher,<br />
das Rad am Sattel mit einer Hand zu schieben.<br />
HELM UND BRILLE<br />
Leg vor dem Rennen den Helm mit den Bändern und der<br />
Öffnung nach oben auf den Lenker, damit du ihn dir<br />
schnell greifen kannst. Die Sonnenbrille kannst du dir mit<br />
aufgeklappten Bügeln in den Helm legen. Du kannst sie<br />
dann beim Wechsel direkt aufziehen, bevor du den Helm<br />
aufsetzt. Das solltest du übrigens genauso gut<br />
einstudieren wie das Festziehen der Bänder.<br />
RENNRADSCHUHE<br />
Neueinsteiger sollten sich die Rennradschuhe direkt<br />
vors Rad und die Laufschuhe stellen. Die Schuhe sollten<br />
geöffnet und einstiegsbereit sein. So kannst du direkt<br />
loslegen, wenn du den Neo abgezogen hast (siehe<br />
Methode 1 auf den nächsten Seiten). Noch schneller geht<br />
es, wenn du die Schuhe direkt an den Pedalen befestigst.<br />
Bei dieser Variante schlüpfst du erst hinein, wenn du<br />
schon im Sattel sitzt (siehe Methode 2 auf den nächsten<br />
Seiten).<br />
GÜRTEL<br />
Wenn du beim Radfahren und Laufen einen Gürtel<br />
brauchst, trag ihn gleich von Beginn an unter dem Neo.<br />
Benötigst du ihn nur zum Laufen, kannst du ihn beim<br />
zweiten Wechsel zusammen mit deiner Laufkappe/<br />
deiner Schirmmütze aufheben. Anlegen kannst du ihn,<br />
wenn du schon unterwegs bist.<br />
LAUFSCHUHE<br />
Die Laufschuhe sollten einstiegsbereit dastehen,<br />
nachdem du dein Rad in der zweiten Wechselzone im<br />
Ständer befestigt hast. Verwende statt gewöhnlicher<br />
Schnürsenkel elastische Bänder, die du bereits im<br />
Voraus befestigen kannst. Wenn es dann ans Laufen<br />
geht, musst du nur noch mit den Füßen in die Schuhe<br />
schlüpfen. Etwas Talkum an der Innenseite wird dir<br />
helfen, schneller hineinzukommen.<br />
KAPPE/SCHIRMMÜTZE<br />
Heb die Kappe oder Schirmmütze in der zweiten<br />
Wechselzone auf, nachdem du in deine Laufschuhe<br />
gestiegen bist. Auf dem Weg zur Laufstrecke kannst du<br />
sie dann aufsetzen. Stell die Weite bereits vor dem<br />
Rennen richtig ein, damit sie gleich richtig passt. So<br />
vermeidest du Pannen im Rennen.<br />
SPORTLERNAHRUNG<br />
Leg dir deine Verpflegung neben die Laufschuhe, um sie<br />
in Wechselzone zwei ganz leicht aufheben zu können.<br />
Nimmst du auch zum Radfahren etwas mit, befestige die<br />
Lebensmittel mit Tape am Oberrohr. Alternativ kannst du<br />
dir schon vor Beginn des Rennens einen oder zwei<br />
Energiegels in die Taschen des <strong>Triathlon</strong>anzugs stecken<br />
(wenn mit Neo geschwommen wird).<br />
WARM-UP VOR DEM WETTKAMPF<br />
1 BEINSCHWINGEN 1<br />
Geh erst fünf bis zehn Minuten etwas<br />
joggen und lass dann die Beine schwingen. Geh<br />
dafür seitlich neben deinem Rad, einem Zaun oder<br />
einem Trainingspartner in Position, um dich<br />
festzuhalten. Dann das Bein aus der Hüfte heraus<br />
nach vorne und hinten schwingen lassen. Das Knie<br />
sollte dabei leicht gebeugt sein. Achte darauf, den<br />
Rest des Körpers ruhig zu halten und nicht zu<br />
drehen. Danach kommt das andere Bein dran.<br />
2 BEINSCHWINGEN 2<br />
Geh mit einer Armlänge Abstand vor deinem<br />
Haltepunkt in Position. Nun das Bein quer vor dem<br />
Körper nach links und rechts schwingen lassen. Die<br />
Schwünge müssen nicht zu weit zur Seite gehen. Es<br />
reicht, wenn du dabei eine Dehnung spürst. Führ die<br />
Übung kontrolliert aus. Hier geht es nicht darum,<br />
möglichst schnell zu sein. Konzentriere dich auf den<br />
Bewegungsablauf und die Dehnung. Wärm auf die<br />
Art beide Beine auf.<br />
3<br />
TRITT NACH HINTEN<br />
Halte dich mit den Händen wieder fest und<br />
führ mit den Beinen kontrollierte langsame Tritte<br />
nach hinten aus. Viele Leuten neigen dazu, die<br />
Beine bei dieser Übung nach außen zu bewegen. In<br />
dem Fall werden die Gesäßmuskeln aber nicht<br />
stark genug beansprucht. Wichtig ist daher, dass<br />
die Zehen immer nach unten weisen. Lass im<br />
Zweifelsfall deine Technik von einem<br />
Übungspartner kontrollieren.<br />
142 | AB ZUM TRIATHLON
RENNVORBEREITUNGEN<br />
WÄHREND DES<br />
RENNENS<br />
Es ist wichtig, möglichst konzentriert zu bleiben, auf die<br />
eigenen Fähigkeiten zu vertrauen und sich an die<br />
absolvierten Trainingseinheiten zu erinnern. Hier sind<br />
einige Tipps für ein reibungsloses Rennen.<br />
SCHWIMMEN Stell vor dem Start sicher, dass der<br />
Neoprenanzug überall richtig sitzt. Du brauchst<br />
Bewegungsfreiheit in den Armen und Schultern. Geh<br />
schon einmal ins Wasser, um dich an die Temperatur zu<br />
gewöhnen. Sollte der Start im Wasser stattfinden, leg dich<br />
bereits so ins Wasser, dass du direkt losschwimmen<br />
kannst. Wenn du dich unsicher fühlst, solltest du eher an<br />
den Seiten oder im hinteren Teil des Feldes schwimmen.<br />
So hast du mehr Platz, um dich auf deinen eigenen<br />
Rhythmus einzustimmen. Und vergiss nicht, in<br />
regelmäßigen Abständen zur Orientierung<br />
hochzublicken.<br />
„FAHR SO STROMLINIENFÖRMIG<br />
WIE MÖGLICH. DU SPARST<br />
DADURCH ENERGIE.“<br />
WECHSEL 1 Wenn du aus dem Wasser<br />
herauskommst, wird dir erst einmal etwas schwindlig<br />
sein. Lass dir also einen kurzen Augenblick Zeit, um dich<br />
neu zu auszurichten. Wenn du zur Wechselzone läufst,<br />
kannst du den Anzug bereits vom Oberkörper abziehen.<br />
Lass dir in der Wechselzone eins Zeit für die einzelnen<br />
einstudierten Schritte.<br />
RADFAHREN Nimm eine möglichst<br />
stromlinienförmige Position ein. Das ermöglicht es dir,<br />
Energie zu sparen und ein Stück schneller zu fahren. Eine<br />
aerodynamische Position bedeutet: Die Hände sitzen an<br />
den unteren Enden des Rennlenkers (oder die Unterarme<br />
sitzen auf dem <strong>Triathlon</strong>lenker). Den Rücken hältst du so<br />
tief und flach wie möglich. Benutze das große vordere<br />
Kettenblatt, solange deine Beine mitspielen. Da dies ein<br />
Wettkampf ist, kannst du dich ruhig etwas mehr fordern!<br />
Achte auf einen nötigen Sicherheitsabstand von den<br />
anderen Sportlern. Bei den meisten Hobbyrennen ist es<br />
verboten, im Windschatten zu fahren. Der<br />
vorgeschriebene Abstand beträgt meist um die zehn<br />
Meter. Wirst du überholt, liegt es an dir, den Abstand<br />
einzuhalten – entweder, indem du auch wieder überholst<br />
oder dich zurückfallen lässt.<br />
WECHSEL 2 Gönn dir bei deinem ersten Wettkampf<br />
die paar zusätzlichen Sekunden, um zu kontrollieren, ob<br />
die Laufschuhe auch gut sitzen. In den Socken und<br />
Brandsohlen sollten sich keine Stoff-Falten befinden, die<br />
nach der Hälfte der Laufstrecke sehr unbequem werden<br />
können.<br />
LAUFEN Aus deinen Brick-Einheiten solltest du das<br />
Gefühl weicher Knie zu Beginn des Laufens bereits<br />
kennen. Um auch den Rest des Rennens zu überstehen,<br />
musst du mental frisch bleiben. Nimm gleich zu Beginn ein<br />
Gel zu dir. Der Zuckerkick bringt dich auf positive<br />
Gedanken. Konzentrier dich auf deine Form und zieh bis<br />
ins Ziel durch.<br />
4 ARMKREISEN<br />
Wenn du in den Neoprenanzug<br />
steigst, sollte der Oberkörper schon<br />
gut aufgewärmt sein! Wenn der Neo<br />
sitzt, führ mit den Armen aus der<br />
Schulter heraus weite Kreise aus. Die<br />
Bewegung sollte kontrolliert ablaufen.<br />
5<br />
SEITLICHES ARMESCHLAGEN<br />
Beide Arme auf Schulterhöhe<br />
hochheben. Nun die Hände vor dem Körper<br />
zur jeweils anderen Seite schwingen<br />
lassen, sodass die Hände auf die jeweils<br />
gegenüberliegende Schulterrückseite<br />
klatschen (die rechte auf die linke Schulter<br />
und umgekehrt). Wenn möglich, das<br />
Warm-up mit einer kurzen Schwimmrunde<br />
beenden.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 143
WETTKAMPF<br />
FLÜSSIGE ÜBERGÄNGE:<br />
SCHRITT FÜR SCHRITT<br />
SELBST DIE PROFIS HABEN ANGST VOR WECHSELFEHLERN. MIT DIESEM EINFACHEN LEITFADEN<br />
LÄUFT DER UMSTIEG AUFS RAD UND VOM RAD AUF DIE LAUFSTRECKE WIE GESCHMIERT.<br />
Foto triathlon.org/Arnold Lim/ITU Illustrationen Ben Foxall<br />
UNSER<br />
EXPERTE<br />
Phil Mosley<br />
Phil Mosley ist Leistungssportler im <strong>Triathlon</strong> und<br />
Duathlon sowie Trainer. Er war 2012 britischer<br />
Duathlon-Meister in der Amateurklasse.<br />
Ganz gleich, wie viele Wettkämpfe ich schon<br />
auf dem Buckel habe: Vor großen Rennen<br />
bereitet mir der Gedanke an die Wechsel<br />
immer noch jedes Mal schlaflose Nächte.<br />
Eigentlich könnte man meinen, dass das<br />
Ganze kein großes Problem darstellen sollte. Trotzdem<br />
ist es immer wieder überraschend, wie viel Zeit bei<br />
einem schlechten Wechsel verloren gehen kann. Das ist<br />
ziemlich ärgerlich, wenn du an die vielen<br />
Trainingsstunden denkst, die du zuvor investiert hast. Es<br />
kann ein halbes Jahr lang dauern, beim Laufen eine<br />
Minute schneller zu werden. Genauso viel Zeit kannst du<br />
aber auch sparen, wenn du den Umstieg von einer<br />
Disziplin zur anderen schneller hinbekommst.<br />
Am schwersten fällt der Wechsel naturgemäß den<br />
Sportlern, die noch gar keine Erfahrung damit haben.<br />
Ein befreundeter Triathlet zerbrach sich beispielsweise<br />
mehrere Tage vor seinem ersten Rennen den Kopf<br />
darüber, wie er sich nach dem Schwimmen am besten<br />
die Füße abtrocknet. Das war letztendlich<br />
verschwendete Energie. Am Ende schlüpfte er nämlich<br />
einfach in seine Rennradschuhe und fuhr los. Schon ein<br />
paar Minuten später waren seine Füße trocken. Aber so<br />
etwas passiert eben, wenn ein Sportler vor dem<br />
Rennen das Flattern bekommt: Die einfachsten Dinge<br />
erscheinen plötzlich unglaublich kompliziert. Genau an<br />
solchen Punkten helfen einfache Verhaltensregeln.<br />
Diese Schritt-für-Schritt-Anleitung zielt darauf ab,<br />
dir zu schnelleren und stressfreien Wechseln zu<br />
verhelfen.<br />
Verwende den Leitfaden im Training und sieh ihn dir<br />
am Vorabend des Rennens noch einmal an. Du kannst<br />
ihn sogar mit in die Wechselzone nehmen, als visuelle<br />
Unterstützung.<br />
Beim Wechsel hast du grundsätzlich zwei<br />
verschiedene Möglichkeiten. Die erste Methode ist der<br />
sichere zügige Wechsel, der sich für fast alle Athleten<br />
eignet. Der zweite Weg wäre der riskantere Turbo-<br />
Wechsel. Für dieses Prinzip entscheiden sich meist<br />
erfahrenere Triathleten. Doch ganz gleich, für welche<br />
Variante du auch wählst, wie so oft gilt auch hier: Übung<br />
macht den Meister.<br />
144 | AB ZUM TRIATHLON
WECHSEL<br />
METHODE 1: SICHER UND ZÜGIG<br />
WECHSEL 1: VOM SCHWIMMEN ZUM RADFAHREN<br />
1<br />
Beim Herauslaufen aus dem Wasser in Richtung<br />
Wechselzone den Neoprenanzug bereits bis zur<br />
Hüfte abziehen. Dann die Kappe und die Schwimmbrille<br />
abnehmen und beim Laufen in den Händen halten.<br />
2<br />
Beim Rad angekommen den restlichen<br />
Wetsuit schnell unter Einsatz der Füße und<br />
Hände abstreifen. Hierbei hilft es, wenn du dir die<br />
Waden und Unterarme vorher schon etwas mit<br />
Gleitmittel eingeschmiert hast.<br />
3<br />
Als nächstes den Radhelm überziehen und<br />
dann die Rennradschuhe anziehen. Die<br />
Schuhe sollten bereits geöffnet sein, damit du mit<br />
den Füßen leichter hineinschlüpfen kannst.<br />
4<br />
Im Anschluss das Fahrrad kontrolliert bis zur<br />
Aufstiegszone schieben. An der Linie<br />
aufspringen. Wenn das Rad einmal am Laufen ist,<br />
die Füße in den Rennradschuhen befestigen.<br />
WECHSEL 2: VOM RADFAHREN ZUM LAUFEN<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
An der vorgegebenen Linie absteigen.<br />
Dann den reservierten Platz in der<br />
Wechselzone ansteuern und das Rad in den<br />
Ständer stellen.<br />
Erst danach den Helm abnehmen.<br />
Anschließend die Rennradschuhe ausziehen und in<br />
die Laufschuhe schlüpfen. Im nächsten Schritt das<br />
nötige Equipment und Proviant wie Gels, die GPS-Uhr etc.<br />
zusammenraffen. Danach in Richtung Laufstrecke rennen.<br />
METHODE 2:<br />
TURBO<br />
Eine schnellere aber auch riskantere<br />
Methode, die noch schnellere Wechsel<br />
ermöglicht.<br />
Die Abläufe sind ähnlich zur zügigen<br />
und sicheren Version. Hier befestigst du<br />
allerdings die Rennradschuhe bereits am<br />
Fahrrad. Wenn du es richtig anstellst,<br />
sparst du damit bis zu 30 Sekunden.<br />
Allerdings ist der Vorgang komplizierter<br />
und fehleranfälliger.<br />
Bevor du diese Methode im<br />
Wettkampf einsetzt, solltest du sie<br />
schon mehrere Wochen lang geübt<br />
haben. Wenn du dir auch nach dem<br />
Training noch nicht 100 Prozent sicher<br />
bist,<br />
solltest du dich an die erste Methode<br />
halten. Damit bleiben dir unnötige Fehler<br />
und mögliche Peinlichkeiten erspart.<br />
WECHSEL 1:<br />
VOM SCHWIMMEN<br />
ZUM RADFAHREN<br />
Eine Stunde vor Rennbeginn die<br />
1 Rennradschuhe auf die Pedale<br />
stecken. Ein dünnes Gummiband, das<br />
du am Rad befestigst, sorgt dafür,<br />
dass die Öffnungen der Schuhe oben<br />
bleiben. Die Bänder oder Schnallen<br />
offen lassen, um schnell mit den<br />
Füßen einsteigen zu können.<br />
2An der ausgewiesenen<br />
Aufstiegslinie aufs Rad<br />
aufspringen. Dabei zuerst einen Fuß<br />
auf das höher gelegene Pedal setzen<br />
und dann das andere Bein übers Rad<br />
schwingen.<br />
Die Füße auf den Schuhen<br />
3 belassen, bis ein gutes Tempo<br />
erreicht ist. Die Gummibänder reißen,<br />
sobald du mit dem Treten anfängst.<br />
4Wenn du etwa 24 km/h schnell<br />
bist, kannst du im Freilauf mit den<br />
Füßen vorsichtig in die Schuhe<br />
schlüpfen und die Bänder bzw.<br />
Schnallen befestigen.<br />
WECHSEL 2:<br />
VOM RADFAHREN<br />
ZUM LAUFEN<br />
Etwa 200 Meter vor der<br />
1 Abstiegszone die Füße im Freilauf<br />
vorsichtig aus den Schuhen<br />
herausnehmen. Mit den Füßen auf<br />
den Schuhen weiterfahren.<br />
Etwa 30 Meter vor der<br />
2 Abstiegslinie im Freilauf ein Bein<br />
übers Rad schwingen, sodass sich<br />
beide Beine auf derselben Seite<br />
befinden.<br />
Sobald du die Abstiegslinie<br />
3 erreichst, abbremsen und<br />
abspringen. Auf die Art solltest du<br />
direkt weiterjoggen können, ohne<br />
ganz stehenbleiben zu müssen.<br />
AB ZUM TRIATHLON | 145
LOCKERER EINSTIEG<br />
FÜNF MITTEL GEGEN DAS<br />
LAMPFENFIEBER<br />
DIESE PROFITIPPS HELFEN DIR, AM GROSSEN TAG GELASSEN UND<br />
SELBSTBEWUSST INS WASSER ZU SPRINGEN.<br />
Foto British <strong>Triathlon</strong>/Jero Honda/ITU<br />
UNSER<br />
EXPERTE<br />
Catriona Morrison<br />
Die Profi-Triathletin und -Duathletin<br />
hat den Ironman in Lanzarote<br />
gewonnen.<br />
Wenn du fit und<br />
gesund an<br />
der Startlinie<br />
stehst, hast<br />
du schon den<br />
schwierigsten Teil deines<br />
<strong>Triathlon</strong>s hinter dir. Du hast<br />
unzählige Trainingsstunden auf<br />
der Habenseite. Und während<br />
des Taperings bekommst du<br />
noch Zinsen dazu. Du hast<br />
Einladungen zu Partys<br />
ausgeschlagen und bist Woche für<br />
Woche früh aufgestanden, um<br />
dein Trainingspensum zu packen.<br />
Trotzdem ist es am Wettkampftag<br />
oft schwer, cool zu bleiben. Die<br />
Nerven machen sich bemerkbar.<br />
Das Energieniveau schwankt von<br />
Turbolader auf Trabimotor. Im<br />
einen Moment hast du ein<br />
Selbstbewusstsein wie<br />
Superman, im nächsten bist du ein<br />
zitterndes Nervenbündel. Wie<br />
schaffst du die besten<br />
Voraussetzungen für eine<br />
optimale Leistung?<br />
Der Schlüssel zum Erfolg, wenn es<br />
um die Stressbekämpfung geht:<br />
kontrollieren, was sich<br />
kontrollieren lässt. Hier sind meine<br />
fünf besten Tipps ...<br />
PLANLOS HEISST<br />
1ERFOLGLOS<br />
Mach deine Hausaufgaben. Sieh<br />
dir die Profile und Karten der Wege<br />
und Gewässer an. Lauf, schwimm<br />
und fahr wenn möglich schon im<br />
Training auf den<br />
Wettkampfstrecken. Merk dir<br />
knifflige Kurven, raue Fahrbahnen,<br />
Orientierungspunkte und die<br />
Standorte der<br />
Versorgungsstationen. Besuch<br />
das Briefing, um am<br />
Wettkampftag keine<br />
Überraschungen zu erleben. Sieh<br />
dir die Wettervorhersage an. Finde<br />
heraus, ob du einen Sonnenschutz<br />
oder eine gut gefütterte Jacke<br />
gebrauchst. Ich stelle mir immer<br />
eine Liste zusammen, um sicher<br />
zu sein, dass ich am großen Tag<br />
nichts vergesse. Hilfreich finde ich<br />
es auch, mir für die Zeit morgens<br />
vor dem Start Fristen zu setzen. Ich<br />
habe Zeitfenster fürs Essen, für die<br />
Einrichtung der Wechselzonen<br />
und fürs Warm-up.<br />
Wirklich hilfreich ist es auch,<br />
mental bereits Teile des Rennens<br />
durchzugehen, vor allem den Start<br />
und den Wechsel nach dem<br />
Schwimmen.<br />
FIT BIS INS<br />
2EQUIPMENT<br />
Im eigenen Interesse und auch zur<br />
Sicherheit der anderen Teilnehmer<br />
sollte das ganze Equipment im<br />
tadellosen Zustand sein. Wenn du<br />
146 | AB ZUM TRIATHLON
dir auf den ersten 500 Metern<br />
einen Platten einhandelst, weil<br />
sich in deinem Reifen ein Stück<br />
Glas befand, wirst du dich dafür<br />
selbst verfluchen. Oder stell dir<br />
vor, du bekommst üble Blasen,<br />
weil du die falschen Socken<br />
eingepackt hast. Typischer Fall<br />
von „selber schuld“. Achte<br />
darauf, dass deine Ausrüstung<br />
top in Form ist. Wenn du vor<br />
dem Rennen deine<br />
Recherchen machst, wirst du<br />
wissen, ob du einen Wetsuit<br />
anziehen musst und welches<br />
Übersetzungsverhältnis du<br />
fürs Rad brauchst.<br />
3 UNVERHOFFT<br />
KOMMT OFT<br />
Du kannst nicht für alle<br />
Eventualitäten gerüstet sein.<br />
Aber manche Sachen lassen<br />
sich vorhersehen. Weißt du,<br />
wie du schnell Platten<br />
reparieren kannst? Falls nicht,<br />
lies die Anleitung weiter vorn<br />
im Heft. Hast du ein<br />
zusätzliches Brillenpaar als<br />
Ersatz parat, falls dir beim<br />
Schwimmen die Kontaktlinsen<br />
herausfallen? Hast du einen<br />
Plan in der Hinterhand für den<br />
Fall, dass du eine<br />
Versorgungsstation verpasst?<br />
4 ALTBEWÄHRT<br />
UND EFFEKTIV<br />
Folgendes Szenario: Am<br />
Donnerstag hast du ein neues<br />
Teil geschickt bekommen, und<br />
das Rennen findet am<br />
Samstag statt. Die ideale<br />
Gelegenheit, das Equipment<br />
gleich einmal im Wettkampf<br />
auszuprobieren, oder? Ein<br />
anderes Beispiel: Du hast eben<br />
erst ein neues Gel entdeckt,<br />
das du im Wettkampf gleich<br />
einmal testen willst ... Oder du<br />
isst vor dem Rennen zum<br />
Frühstück Haferbrei statt wie<br />
gewohnt Toast mit<br />
Marmelade. Mein Tipp: geh<br />
keine sinnlosen Risiken ein. Ich<br />
musste selbst auf die harte<br />
Tour lernen: Veränderungen<br />
am Renntag können einen<br />
ganz schön in die Bredouille<br />
bringen. Setz nicht die ganze<br />
harte Trainingsarbeit aufs<br />
Spiel. Verleg deine<br />
Experimente aufs Training,<br />
nicht auf deinen großen Tag.<br />
5 KONZENTRIERT<br />
TROTZ<br />
ANHANG<br />
Deine Freunde und<br />
Familienmitglieder sind<br />
wichtig für dich. Sie helfen dir<br />
beim Training bei den<br />
Vorbereitungen und<br />
unterstützen dich beim<br />
Wettkampf. Und sie müssen<br />
nach dem Rennen die<br />
Sprücheklopferei und das<br />
große Jammern aushalten – je<br />
nachdem, wie es gelaufen ist.<br />
Ich habe genug Events hinter<br />
mir, um zu wissen: Es ist schon<br />
schwer genug, die ganze Zeit<br />
fürs Training aufzubringen –<br />
vor allem, wenn auch die<br />
Familie und der Freundeskreis<br />
Aufmerksamkeit brauchen.<br />
Am Vorabend des Rennens<br />
ziehe ich daher die Grenze.<br />
Ich betone, dass ich am Ende<br />
des Wettkampfes gerne<br />
wieder zur Verfügung stehe.<br />
Und dass ich den Leuten am<br />
Morgen vor dem Start gern<br />
kurz zulächle oder „Hallo“<br />
sage. Ansonsten aber gilt: Das<br />
ist mein großer Tag, und ich<br />
muss mich voll konzentrieren.<br />
Ein weiterer Ratschlag, obwohl<br />
jeder in der Hinsicht anders ist:<br />
Ich habe festgestellt, dass alle<br />
mehr davon haben, wenn ich<br />
meine Ziele und Erwartungen<br />
vorher schon mit Freunden und<br />
Familienmitgliedern teile.<br />
Photo Corbis<br />
GET INTO TRIATHLON | 147
KÖRPER<br />
10%<br />
DES KÖRPERGEWICHTS<br />
EIN VERLUST VON<br />
DURCHS SCHWITZEN<br />
KANN ZUM<br />
KREISLAUFKOLLAPS<br />
UND ZUM<br />
HITZSCHLAG FÜHREN.<br />
FLÜSSIGER<br />
TREIBSTOFF<br />
Text Nicola Smith<br />
148 | AB ZUM TRIATHLON
FLÜSSIGER TREIBSTOFF
KÖRPER<br />
EIN VERLUST VON<br />
D<br />
ie Allgemeinmedizinerin Margaret<br />
McCartney sorgte vor zwei Jahren für<br />
einen ziemlichen Aufruhr. Sie riet ihren<br />
britischen Landsleuten davon ab, jeden<br />
Tag acht Gläser Wasser zu sich zu<br />
nehmen. Sie meinte dazu, die von der<br />
staatlichen Gesundheitsbehörde NHS<br />
ausgegebene Richtlinie sei „nicht nur<br />
Unfug, sondern kompletter<br />
Schwachsinn“. Das Thema wird von<br />
den Ernährungsexperten und Allgemeinmedizinern gern<br />
diskutiert. Aber was sollen wir als Radfahrer eigentlich<br />
glauben? Welche Getränke erlauben eine optimale<br />
Flüssigkeitszufuhr fürs Training und den Wettkampf? Wie<br />
können wir auf unseren Touren hämmernde<br />
Kopfschmerzen, brennende Lungen und Übelkeit<br />
vermeiden? Wie verhindern wir es, uns unterwegs völlig<br />
bleich im Gesicht und ausgelaugt mit letzter Kraft zum<br />
nächsten Café quälen zu müssen?<br />
KLARE PLUSPUNKTE<br />
Die Körpermasse eines erwachsenen Menschen besteht<br />
zu 50 bis 70 Prozent aus Wasser. Die Flüssigkeit ist<br />
unverzichtbar fürs Wachstum und zur Erhaltung der<br />
Körperfunktionen. Das Wasser hilft dem Körper,<br />
Abfallstoffe auszuscheiden. Es reguliert die Temperatur<br />
und ermöglicht biologische Reaktionen. Über den Urin und<br />
den Schweiß geht Wasser verloren. Die Flüssigkeit muss<br />
durch Lebensmittel und Getränke ersetzt werden. Ein<br />
Mangel – auch als Dehydrierung bezeichnet – kann<br />
Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit und<br />
Konzentrationsmängel verursachen. Matt Lovell ist<br />
Fachmann für Sporternährung. Er erklärt uns, dass der<br />
Körper im dehydrierten Zustand keine seiner Aufgaben<br />
ordnungsgemäß erfüllen kann: „Die Dehydrierung erhöht<br />
das Stressniveau. Sie schlägt sich auf die Konzentrationen<br />
die mentale sowie körperliche Leistungsfähigkeit nieder.“<br />
Eine der zentralen Aufgaben des Wassers besteht darin,<br />
die Körpertemperatur auf 37 Grad zu halten. Dies<br />
DES KÖRPERGEWICHTS ÜBER<br />
DEN SCHWEISS KANN<br />
HALLUZINATIONEN<br />
HERVORRUFEN<br />
geschieht durch die Schweißbildung. Hierzu Lovell:<br />
„Durch die Verdunstung wirkt der Schweiß kühlend. So<br />
hat der Körper die Chance, seine Temperatur<br />
aufrechtzuerhalten. Vor allem beim Sport ist das von<br />
zentraler Bedeutung. Steht dem Körper in aktiven Phasen<br />
zu wenig Flüssigkeit zur Verfügung, kann er nicht mehr<br />
ausreichend kühlenden Schweiß bilden. Dadurch kann die<br />
Kerntemperatur ansteigen, was sich negativ auf die<br />
Gesundheit und die Leistung auswirkt.“ Laut Sportjournal<br />
„Peak Performance“ kann schon ein Verlust von zwei<br />
Prozent des Körpergewichts über den Schweiß zum<br />
Leistungsabfall führen. Ab vier Prozent ist mit einer<br />
Schwächung der Muskulatur zu rechnen, ab fünf Prozent<br />
mit einer Hitzeerschöpfung, ab sieben mit Halluzinationen<br />
und ab zehn sogar mit Kreislaufkollaps und Hitzschlag.<br />
Laut Lovell kommt ein Flüssigkeitsverlust in der<br />
Größenordnung von zwei bis drei Prozent einem<br />
zehnprozentigen Kraftabfall und einer achtprozentigen<br />
Tempoverringerung gleich. Nigel Mitchell, der bei den<br />
ALKOHOL ADE<br />
Tim Lawson hat nach eigenen Angaben gut 20 Jahre<br />
damit verbracht, Studien zu finden, die eine<br />
leistungssteigernde Wirkung des Alkohols belegen.<br />
Heute muss der Fachmann für Sporternährung einräumen:<br />
„Ich glaube, da kann ich noch lange suchen.“ Seiner<br />
Meinung nach sollte ein Glas Wein oder Bier am Vorabend<br />
eines Events die Leistung nicht beeinträchtigen. Woraufhin<br />
er ergänzt: „Besser wirst du damit aber auch nicht.“ Nigel<br />
Mitchell wiederum sieht nur die negativen Seiten des<br />
Alkohols. Der leitende Ernährungsberater der<br />
Radsportteams British Cycling und Team Sky erklärt, dass<br />
Bier, Schnaps und Wein auf unterschiedlichen Ebenen<br />
leistungsmindernd wirken – sowohl auf kognitiver als auch<br />
auf körperlicher Ebene. Als Grund nennt er den<br />
Flüssigkeitsentzug, bevor er hinzufügt: „Auch auf die<br />
Regenerationsdauer kann Alkohol einen schlechten<br />
Einfluss haben.“ Lawson sieht in den Kalorien eines der<br />
Profiteams British Cycling und Team Sky die Ernährung<br />
beaufsichtigt, führt die Intensität als weiteres Kriterium<br />
an. Sie bestimmt, ob sich die Dehydrierung auf die<br />
Leistung niederschlägt: „Wenn ich bei<br />
Außentemperaturen von zehn Grad leicht dehydriert eine<br />
Tour im gleichmäßigen Tempo fahre, werde ich<br />
wahrscheinlich gar nicht viel merken. Der Körper kann das<br />
noch ausgleichen.“ Wenn es allerdings heiß ist und eine<br />
ernsthaftere Dehydrierung vorliegt, führt das zur<br />
Verdickung des Blutplasmas. Das Herz muss dann härter<br />
arbeiten, um das Blut durch die Gefäße zu pumpen. Tim<br />
Lawson, Fachmann für Sporternährung, trägt einen<br />
weiteren Aspekt bei: „Mit ausreichend Flüssigkeit ist das<br />
subjektive Belastungsempfinden geringer. Das<br />
Radfahren macht dann einfach mehr Spaß.“ Es gibt drei<br />
Bezugsquellen für Flüssigkeit: Getränke (sprich: Wasser<br />
oder Tee, Kaffee und Saft), feste Nahrungsmittel sowie<br />
Nebenprodukte chemischer Reaktionen im Körper. Es ist<br />
davon auszugehen, dass die meisten Erwachsenen<br />
Hauptprobleme beim Alkoholkonsum durch Radsportler:<br />
„Das Radfahren ist ein schneller Sport. Hier kommt es auf<br />
das Verhältnis von Energie zu Gewicht an. Die Kalorien im<br />
Alkohol erhöhen schnell die Körpermasse. Sie werden als<br />
Fett eingelagert, und nicht etwa als Glykogen in den<br />
Muskeln gespeichert.“<br />
150 | AB ZUM TRIATHLON
FLÜSSIGER TREIBSTOFF<br />
EINE 2 BIS 3PROZENTIGE<br />
DEHYDRIERUNG<br />
KOMMT EINEM ZEHNPROZENTIGEN<br />
KRAFTABBAU UND EINEM ACHTPROZENTIGEN<br />
TEMPOVERLUST<br />
GLEICH.<br />
zwischen einem und anderthalb Litern Wasser am Tag<br />
benötigen. Getränke wie Tee, Kaffee und Obstsäfte<br />
zählen mit dazu. Aktive Menschen wie Radfahrer haben<br />
allerdings einen höheren Flüssigkeitsbedarf. Schließlich<br />
verlieren sie mehr Wasser über den Schweiß. Jamie<br />
Richards ist Experte für Sporternährung. Er rät seinen<br />
Kunden, jeden Tag zwei Liter zu sich zu nehmen – plus 750<br />
Milliliter für jede Trainingsstunde. Weiter meint er: „Wenn<br />
ich mit meinen Kunden über die Hydrierung spreche, geht<br />
es um mehr als nur Wasser.“<br />
FLÜSSIGKEITSBILANZ<br />
Lovell erklärt, dass Wasser zur Aufrechterhaltung des<br />
Flüssigkeitshaushalts während kurzer Aktivitäten oder<br />
bei schwächerer Intensität ausreicht. Bei ausgedehnten<br />
oder intensiven Workouts ist es aber nicht nur notwendig,<br />
die verlorengegangene Flüssigkeit auszugleichen.<br />
Gleichzeitig müssen Zucker und Elektrolyte ersetzt<br />
werden. Auch sie gehen über den Schweiß verloren.<br />
KAFFEE, DEIN BESTER FREUND<br />
Radfahren lieben ihre Kaffeepausen. Forschungen<br />
haben gezeigt, wie sehr Koffein die Leistung bei<br />
Ausdauersportarten wie dem Radfahren steigern<br />
kann. In einer Nachbesprechung von 33 Studien<br />
mussten die Testpersonen über eine vorgegebene<br />
Elektrolyte sind Salze oder elektrisch geladene Ionen. Sie<br />
ermöglichen es den Nerven, Impulse auszusenden, um<br />
Muskelkontraktionen zu bewirken. Lovell beschreibt,<br />
welche Probleme eine reine Wasserzufuhr mit sich<br />
bringen kann: „Es bläht den Magen auf und gibt dem<br />
Sportler das Gefühl, genügend getrunken zu haben –<br />
ohne allerdings die notwendigen Elektrolyte, Eiweiße und<br />
Kohlenhydrate zu liefern.“ Er gibt zu bedenken, dass der<br />
Durst allein ein schlechter Ratgeber für den<br />
Flüssigkeitsbedarf ist: „Wenn du durstig bist, liegt meist<br />
bereits eine starke Dehydrierung vor. Löschst du den<br />
Durst durch Aufnahme von Wasser, kann es sein, dass die<br />
Dehydratation weiterhin besteht. Nur Flüssigkeiten, die<br />
Natrium und Elektrolyte enthalten, lügen nicht.“ Richards<br />
stimmt hierin mit Lovell überein. Er empfiehlt seinen<br />
Sportlern, eine Prise Meersalz oder ein Elektrolyt ins<br />
Wasser zu geben. „Ich bin kein großer Fan von künstlichen<br />
Zutaten oder Sportgetränken“, wie er uns verrät. „Wir<br />
verwenden Flüssigkeiten, welche die Elektrolyte<br />
Distanz Rad fahren, laufen oder rudern. Die gemessenen<br />
Zeiten waren dabei besser, wenn die Probanden zuvor<br />
Kaffee zu sich genommen hatten. Daneben weist die<br />
Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA)<br />
auf einen ursächlichen Zusammenhang zwischen der<br />
Koffeinaufnahme (3 mg/kg Körpergewicht eine Stunde<br />
vor dem Training) und Ausdauerleistungen hin. Dieselbe<br />
Wirkung hatte Koffein auf die Ausdauerkapazität<br />
(ebenfalls 3 mg/kg Körpergewicht eine Stunde vor dem<br />
Training) sowie das subjektive Belastungsempfinden (4<br />
mg/kg Körpergewicht eine Stunde vor dem Training),<br />
welches mit Kaffee im Tank geringer war. Ein kleiner<br />
Wermutstropfen: Koffein wirkt harntreibend. Nigel<br />
Mitchell empfiehlt daher, zusätzlich auch Wasser zu<br />
trinken.<br />
ersetzen und keine künstlichen Geschmacksstoffe<br />
enthalten. Viele Untersuchungen deuten darauf hin, dass<br />
die Elektrolyte allein im Wasser bereits helfen, den<br />
Haushalt auszugleichen. Weiterhin gibt es viele Belege<br />
dafür, dass eine Kohlenhydratlösung im Wasser ebenso<br />
hilfreich ist. Für jedes Kohlenhydrat-Molekül, das du<br />
speicherst, lagert der Körper zwei Moleküle Wasser ein.<br />
Daher ist es sinnvoll, eine Kohlenhydrat-Elektrolyt-<br />
Lösung bereitzuhalten, um neue flüssige Energie zu<br />
tanken.“ Lawson hingegen hält einige der im Handel<br />
erhältlichen Sportgetränke für unverzichtbar: „Für den<br />
Sportler ist es frustrierend, wenn er immer gesagt<br />
bekommt, dass er sich doch seine eigenen Sportgetränke<br />
herstellen kann –ein bisschen O-Saft hier, eine Prise Salz<br />
da, und ab geht’s. Aber keiner sagt ihm, wie viel Salz es<br />
genau sein soll. Genauso wenig weiß er, wie er mit dem<br />
Verlust von Magnesium, Kalium und so weiter umgehen<br />
soll. All diese Elektrolyte gehen schließlich auch mit dem<br />
Schweiß verloren.“<br />
BALSAM FÜR DIE SEELE<br />
Es heißt, Sportgetränke seien im Jahr 1965 entwickelt<br />
worden. Damals entdeckten Ärzte der University of<br />
Florida zwei Schlüsselfaktoren, die bei den Profis des<br />
American-Football-Teams der „Gators“ zur Ermüdung<br />
führten: Einerseits wurden die Flüssigkeiten und<br />
Elektrolyte, die über den Schweiß verloren gegangen<br />
waren, nicht adäquat ersetzt. Zweitens wurden die als<br />
Energie genutzten KH-Reserven nicht wieder aufgefüllt.<br />
Aus diesen Beobachtungen ging ein Getränk namens<br />
Gatorade mit einem präzise austarierten KH-Elektrolyt-<br />
Verhältnis hervor. Dies war die Geburtsstunde der<br />
Sportgetränke-Industrie. Heutzutage sind drei<br />
unterschiedliche Arten von Sportgetränken auf dem<br />
Markt verfügbar: isotonische, hypertonische und<br />
hypotonische Produkte.<br />
Lovell beschreibt die Unterschiede: isotonische<br />
Getränke enthalten ein ausgeglichenes Verhältnis an Salz<br />
und Zucker, genau wie im menschlichen Körper. Dies
KÖRPER<br />
DER KÖRPER BRAUCHT ZWISCHEN<br />
500MG<br />
UND 600MG<br />
NATRIUM UND/ODER<br />
KALIUM ZUR<br />
REGENERATION<br />
NACH DEM SPORT.<br />
entspricht normalerweise einer fünf- bis<br />
siebenprozentigen Zuckerlösung. Hypertonische<br />
Getränke weisen eine höhere Konzentration an Salz und<br />
Zucker auf als der menschliche Organismus. Das sind in<br />
der Regel über zehn Prozent Zucker oder gelöste Stoffe.<br />
Hypotonische Produkte kennzeichnet indes eine<br />
niedrigere Konzentration an Salz und Zucker im Vergleich<br />
zum menschlichen Körper, sprich: weniger als fünf Prozent<br />
Zucker oder gelöste Stoffe. „Die meisten Sportgetränke<br />
haben einen leicht isotonischen Anteil. In ihnen stecken<br />
vier bis fünf gehäufte Teelöffel Zucker ( 13 bis 19 Gramm)<br />
pro 250 Millilitern“, wie wir von Lovell erfahren. „Die beste<br />
Strategie ist allgemein, sich an isotonische und<br />
hypotonische Lösungen zu halten. Zumindest, wenn die<br />
Flüssigkeitszufuhr im Vordergrund steht, und nicht die<br />
Aufstockung der Kohlenhydratreserven. Spar dir die<br />
hypertonischen eiweiß- und KH-haltigen Getränke bis<br />
nach dem Sport auf.“<br />
TRÄNEN UND SCHWEISS<br />
Wie stark die Flüssigkeitsreserven vor einer langen<br />
Trainingsfahrt oder einem Wettkampf aufzufüllen sind,<br />
hängt stark vom Einzelnen ab – genauso wie von der<br />
Luftfeuchtigkeit. Mitchell empfiehlt, lieber ein bisschen<br />
weniger und dafür öfter zu trinken: „So vermeidest du es,<br />
zu viel Flüssigkeit aufzunehmen, was zu Blähungen<br />
führen würde. Dabei kommt es auch sehr auf das<br />
Körpergefühl an.“ Wasser allein ist nicht empfehlenswert.<br />
Es wirkt nämlich harntreibend und verdünnt die<br />
Elektrolyte. Im Extremfall kann zu viel Wasser sogar eine<br />
Hyponatriämie nach sich ziehen. Dabei kommt es zur<br />
starken Verdünnung der Elektrolyte. Vor allem der<br />
Natriumhaushalt ist davon betroffen. Dieses Salz ist<br />
wichtig für die Stabilisierung des Blutdrucks und sowie die<br />
Nerven- und Muskelfunktion. Bei einem<br />
Wasserüberschuss kann das Gehirn anschwellen. In<br />
manchen Fällen geht das sogar tödlich aus. Vor diesem<br />
Hintergrund sind elektrolytische Getränke auf jeden Fall<br />
das bessere Mittel der Wahl, und zwar sowohl vor als auch<br />
während der Fahrt. Den Flüssigkeitsbedarf für deine<br />
Touren kannst du ganz einfach berechnen. Mitchell<br />
empfiehlt dafür das folgende Verfahren: Stell dich vor<br />
einer einstündigen Einheit auf dem Rollentrainer auf die<br />
Waage. Miss im Anschluss wieder dein Gewicht. Die<br />
Differenz sagt dir, wie viel Schweiß du verloren hast.<br />
Wenn du während der Fahrt etwas trinkst, halte während<br />
der ersten Gewichtsbestimmung einfach die volle Flasche<br />
in der Hand. Ein Kilo Schweiß entspricht etwa einem Liter<br />
Flüssigkeit. Mitchell liefert zur Veranschaulichung ein<br />
Beispiel: „Nehmen wir einmal an, die Temperatur beträgt<br />
26 Grad. Der Radfahrer weiß, dass er pro Stunde einen<br />
Liter Schweiß verliert. Unter diesen Bedingungen muss er<br />
also etwa einen Liter pro Stunde trinken.“ Zum Auftanken<br />
nach dem Sport rät Mitchell zu Flüssigkeiten mit einer<br />
positiven osmotischen Konzentration. Solche Getränke<br />
erhöhen die Durchlässigkeit der Gewebe für die<br />
Flüssigkeit im Blut. Weiter sagt Mitchell: „Es gilt, die<br />
NULL H20<br />
Der italienischer Radfahrer Flavio Zappi zog sich<br />
1986 mit Anfang 20 aus dem Profisport zurück.<br />
Er kramt für uns in seinen Erinnerungen: „In<br />
meiner aktiven Zeit hieß es, man soll so wenig wie<br />
möglich trinken. Die Leute sagten, zu viel Flüssigkeit sei<br />
ungesund, weil durch Wasser ohne Mineralstoffe der<br />
Magen anschwelle. Selbst mitten im August nach<br />
sechs Trainingsstunden achtete der Trainer genau<br />
darauf, dass keiner einen Schluck zu sich nahm.<br />
Manche von uns schlichen sich dann auf die Toilette, um<br />
aus dem Waschbecken zu trinken. In der Saison<br />
1984/85 wurde das Ganze auf eine solidere<br />
wissenschaftliche Basis gestellt. Als wir zum ersten<br />
Mal einen Ernährungsexperten im Team hatten,<br />
bekamen wir abends Salami zu essen. Die sollte uns<br />
durstig machen, damit wir mehr trinken. Das war eine<br />
gewaltige Veränderung. Außerdem bekamen wir nach<br />
Flüssigkeitsspeicher des Körpers zu erhalten. Dabei<br />
helfen elektrolytische Getränke. Doch auch andere<br />
Getränke können hier gut wirken. Dazu zählen etwa<br />
eiweißbasierte Flüssigkeiten wie Milch.“ Lawson ist<br />
ebenfalls der Auffassung, dass ein Radsportler nach einer<br />
Tour mehr als nur Wasser braucht. Sinnvoll sind ihm<br />
zufolge zwischen 500 und 600 Milligramm Natrium und/<br />
oder Kalium. Daneben schlägt er vor, auch etwas Eiweiß<br />
mit ins Getränk hineinzumischen: „Das hilft, die<br />
Muskulatur zu reparieren. Wenn du dann noch<br />
Kohlenhydrate mit dazunimmst, füllst du gleichzeitig auch<br />
die Glykogenspeicher der Muskeln mit auf.“ Die<br />
Glykogenreserven brauchst du, wenn du auch am<br />
nächsten Tag wieder fahren willst. Lovell bringt es auf den<br />
Punkt: „Der Flüssigkeitshaushalt ist einer der wichtigsten<br />
Faktoren – wenn nicht sogar der wichtigste – wenn es um<br />
Erfolg im Sport und allgemeine Gesundheit geht.“ Was du<br />
trinkst, ist dabei genauso wichtig wie die Menge.<br />
dem Training Elektrolyte. Das waren Beutel mit<br />
Magnesium und Kalium. Heutzutage verwende ich<br />
Sportgetränke und Eiweißshakes zur Regeneration<br />
sowie Riegel und Gels. Seit den 80ern hat sich wirklich<br />
viel geändert!“<br />
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Getränkepulver „Carbo Mineral Drink – Fruit Mix“<br />
und eine Sorte „Isotonic Sports Drink“. Ebenso das<br />
„Liquid Gel“ mit und ohne Koffein in den neuen<br />
Sorten Apple und Espresso für die schnelle Energie<br />
unterwegs. Für den Extra-Kick im Rennen bietet<br />
das Paket die „Dextrose Tablets“ mit tropischem<br />
Geschmack. Und für eine schnelle Regeneration<br />
den „After Sports Drink“. Außerdem enthält das<br />
Paket die neuen „Protein Crisp“: knusprig-cremige<br />
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ÖTZTAL: BIKEN IN DER<br />
GLETSCHERREGION<br />
ingebettet zwischen Stubaier und<br />
versierte Biker sollten sich anfangs ein wenig langsamer<br />
Ötztaler Alpen befindet sich Europas an das vorhandene Terrain herantasten. Auf den<br />
E größte Spielwiese. Das Ötztal gilt schon teilweise mit unzähligen Singletrails-Serpentinen<br />
seit jeher als Outdoor-Arena schlechthin. Seit verzierten Mountainbike-Pfaden sind eine lockere<br />
Eröffnung der „Area 47“ wurde diese<br />
Fahrweise und die Beherrschung des Geräts oberste<br />
Meinung nur noch verstärkt:<br />
Prämisse. Um beides zu erlernen, gibt es in Sölden ganz<br />
Gleitschirmfliegen, Canyoning, Klettern,<br />
neu das Areal für Anfänger. Diese fühlen sich auf den<br />
Raften, grenzenloser Wasserspaß im<br />
einfacheren Routen wie zum Beispiel auf die Kleblealm,<br />
Waterslide Park und nicht zuletzt natürlich auf der sich die einzelnen Etappen je nach Können und<br />
Mountainbiken – die 250 Dreitausender im Tagesform kombinieren lassen, besonders wohl.<br />
Ötztal bilden die perfekte Kulisse für<br />
abenteuerlustige Sportler.<br />
DAS ÖTZTAL<br />
Das Ötztal ist das längste Seitenteil des Inntals im<br />
österreichischen Bundesland Tirol. Das 65 Kilometer<br />
lange Tal erstreckt sich über fünf klimatisch und<br />
landschaftlich markante Stufen, von den ausgedehnten<br />
Obstgärten und Getreidefeldern am Taleingang bis zum<br />
Gletscher. Der 2.370 Meter hohe Tschirgant schützt das<br />
Tal in den Österreichischen Ostalpen vor kalten<br />
Nordwinden, sodass das Ötztal ein auffallend mildes<br />
Klima aufweist. Ideal zum Mountainbiken im<br />
Hochgebirge!<br />
BREITE REIFEN AUF SCHMALEN PFADEN<br />
Das Ötztal gilt als Tal voller Möglichkeiten und Trails, die<br />
nur darauf warten, unter die Stollenreifen genommen<br />
zu werden. Mehr als 800 Kilometer an ausgeschilderten<br />
Biketouren in allen Schwierigkeitsgraden werden<br />
geboten. Für die meisten Biketouren im Ötztal sollte<br />
man aber schon eine gewisse <strong>Fitness</strong> mitbringen.<br />
Immerhin gehen Touren, wie die auf den Gaislachkogel<br />
bis auf 3.058 Meter. Nicht wirklich auf Alpentrails<br />
DAS ÖTZTAL – EINE ANSPRUCHSVOLLE<br />
BIKE-REGION<br />
„Entspannende Genusstouren sucht man im Ötztal<br />
vergeblich. Schwere Strecken mit hohen<br />
Anforderungen an Kondition und technisches Können<br />
sind hier die Regel,“ so steht es auf der Website<br />
beschrieben und genau das war auch der Grund,<br />
warum wir uns für diese Mountainbike-Region mit den<br />
vielen schwarzen Touren für Extrembiker entschieden<br />
haben. Wir sind allesamt erfahrene Sportler, stets auf<br />
der Suche nach neuen Mountainbike-<br />
Herausforderungen. In diesem Urlaub wollen wir uns<br />
mal so richtig auspowern. „Dann seid ihr bei uns genau<br />
richtig“, meint Lukas Riml, Hotelchef und<br />
Mountainbikeguide, mit einem schelmischen Grinsen<br />
im Gesicht. „Ich fahre mit euch heute eine der<br />
anspruchsvollsten Strecken der Region. Ein Muss für<br />
jeden Mountainbiker, die Gletscherexpress Tour. Und<br />
damit keine Missverständnisse aufkommen, mit<br />
Gletscherexpress ist nicht die Seilbahn gemeint.“ Schon<br />
ein Blick in die Tourenmappe macht klar, dass es sich<br />
um eine schwere Tour handelt. Im Sattel merken wir<br />
dann schnell, dass diese Tour wohl zu den einfachsten<br />
Möglichkeiten im Ötztal zählt, um am schnellsten<br />
Höhenmeter zu vernichten. Die ersten 12 Kilometer der<br />
Straße hinauf zum Rettenbachferner führen bis auf<br />
2.600 Meter. Ferner, so werden in der Tiroler Region die<br />
Gletscher genannt. Mit dem Bike zum Gletscher. Das ist<br />
mal eine Herausforderung! Die uns endlos lang<br />
erscheinenden Serpentinen der Ötztaler<br />
Gletscherstraße folgen den Spuren der Königsetappe<br />
der Deutschlandtour von 2005. 1.500 Höhenmeter am<br />
Stück, da ist sicher auch der ein oder andere Profi ganz<br />
schön ins Schwitzen gekommen. Höchster Punkt ist der<br />
Parkplatz am Rettenbachferner auf 2.663 Metern Höhe.<br />
Doch Vorsicht, hier darf man sich noch nicht am Ziel<br />
glauben. Kurz unterhalb des Gletscher-Parkplatzes<br />
biegt man auf den Serpentinenweg zur<br />
Rotkogeljochhütte. Es stehen noch einmal 150<br />
Höhenmeter an, bevor man tatsächlich das Ziel erreicht<br />
hat. Die Vegetation ist schon ganz schön spärlich.<br />
Deutlich oberhalb der Waldgrenze eröffnet sich ein<br />
herrliches Panorama. Das Gletschereis schimmert uns<br />
entgegen, diese ursprüngliche Schönheit der Natur<br />
raubt uns beinahe genauso den Atem wie die immer<br />
dünner werdende Höhenluft. Anerkennende Blicke und<br />
Zurufe von den Wanderern spornen uns zusätzlich an<br />
und rücken die zunehmende Anstrengung in den<br />
Hintergrund. Um wieder zurück ins Tal zu kommen, gibt<br />
es zahlreiche verschiedene Optionen. Der Trail, den<br />
unser Guide Lukas für uns gewählt hat, führt durch das<br />
neue Söldener Schigebiet „Golden Gate“ und hat es<br />
fahrtechnisch wirklich in sich. Extrem steile Schotterund<br />
Singletrailpassagen erfordern noch einmal die volle<br />
Konzentration. Nach einer kurzen Rollphase bei<br />
Hochsölden geht’s auf einem der schönsten Singletrails<br />
schließlich hinunter nach Sölden. Aufgrund der guten<br />
158 I DIE BESTEN TRAININGS-CAMPS
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Beschilderung im Ötztal sind die steilen, engen Varianten selbst auch<br />
ohne Guide leicht zu inden. Diese Fülle an genehmigten,<br />
naturbelassenen Pfaden für Biker ist einzigartig in Österreich. Ein<br />
Geheimtipp ist mit Sicherheit die Abfahrt vom Gaislachkogel, die zu<br />
einem großen Teil auf Singletrails verläuft. Fast 1.700 Höhenmeter gilt es<br />
bis nach Sölden hinunter zu vernichten. Das richtige Revier für<br />
Singletrail-Liebhaber! Aber auch die Langdistanzler werden im Ötztal<br />
gut bedient. Der Ötztal Mountainbike Trail ist nicht nur Zubringer zu<br />
sämtlichen Touren der Region, sondern gleichzeitig auch die konditionell<br />
anspruchsvollste Tour in der Region. Der Klassiker mit einer Länge von<br />
knapp 80 Kilometern und mehr als 2.500 Höhenmetern ist auf zwei<br />
Tagesetappen ausgelegt und zählt unumstritten zur Kategorie<br />
„Konditionsprobe“. Ausgehend von Haiming bis hinauf zur<br />
Langtalereckhütte auf 2.450 Metern durchfahren Mountainbiker gleich<br />
mehrere Temperaturzonen, vom trocken-milden Inntal bis zum ewigen<br />
Eis der Gletscher. Unterwegs locken zahlreiche Einkehrmöglichkeiten<br />
mit leckeren Tiroler Spezialitäten um die Energiespeicher wieder<br />
aufzufüllen. Den ersten Tag beendet man dann auf der<br />
Langtalereckhütte. Am nächsten Morgen folgt nach dem Frühstück ein<br />
atemberaubender Downhill auf Trails und Schotterwegen. In Umhausen<br />
lohnt sich auf alle Fälle ein Abstecher zum Stuibenfall, dem höchsten<br />
Wasserfall Tirols.<br />
Singletrail oder Langstreckentour, da wird es wohl kaum einen Biker<br />
geben, der zwischen diesen beiden Extremen nicht die richtige Tour für<br />
den persönlichen Gusto indet.<br />
URLAUB BEI EXPERTEN<br />
Zurück von der Tour, übernachtet man als Mountainbiker am Besten im<br />
„Mountain Bike Holidays“ Hotel Alpina, dem Bike-Spezialisten im Ötztal.<br />
Das Hotel im Ortszentrum von Sölden verfügt über die geeignete<br />
Infrastruktur und bietet zudem ein Relaxangebot zum Entspannen. Der<br />
Hotelier selbst ist Biker aus Leidenschaft und versorgt seine Gäste am<br />
Bikerstammtisch, DEM Trefpunkt der Szene, mit den aktuellen Tipps,<br />
Trails und News. Gemeinsam mit lokalen Experten hilft er bei der<br />
individuellen Tourenplanung. Hier trainieren die Mountainbike-Gäste<br />
ihre Technik, fahren in zwei Leistungsgruppen auf den Gipfel, verlieren<br />
dank GPS und Top-Kartenmaterial nie die Orientierung oder nehmen an<br />
einer geführten Tour teil. Denn… besser geht’s immer. Die ausgebildeten<br />
Bike-Guides zeigen wie. Sie führen, erklären, geben Tipps und zeigen<br />
Highlights auf. Spaß und Sicherheit sind dabei garantiert.<br />
Zum Biken in das Ötztal zu kommen, war die richtige Entscheidung.<br />
Eine wirklich tolle Gegend, tolle Bikeguides und ein tolles<br />
Tourenangebot. Wie so oft, war eine Woche leider zu kurz, um wirklich<br />
alle Highlights der Region erleben zu dürfen. Ein Grund mehr, um<br />
nächstes Jahr einfach wieder zu kommen!<br />
GRUNDLEGENDE INFORMATIONEN<br />
• Infos zur Mountainbike-Region ÖTZTAL:<br />
www.oetztal.com/biken<br />
• Infos zum Mountainbike-Experten: HOTEL ALPINA****:<br />
www.mountainbike-oetztal.at<br />
• Infos zu allen Mountainbike-Regionen und Hotels:<br />
www.bike-holidays.com<br />
DIE BESTEN TRAININGS-CAMPS I 159
ÖSTERREICH<br />
BIKEGENUSS<br />
SALZKAMMERGUT<br />
Willkommen im Salzkammergut. Eine<br />
fantastische Berglandschaft, mehr als<br />
70 größere und kleinere Seen und<br />
interessante Mountainbikestrecken aller<br />
Schwierigkeitsgrade üben jedes Jahr aufs Neue<br />
eine starke Anziehungskraft auf Mountainbiker aus.<br />
81 Touren mit 1.500 Kilometern Gesamtlänge und<br />
knapp 40.000 Höhenmetern warten auf bikende<br />
Gäste. Die Touren führen meist über gut<br />
ausgebaute Forststraßen, gespickt mit knackigen<br />
Trails. Das klassische Mountainbike-Revier<br />
schlechthin. Die Weltmeisterschaften der<br />
Vergangenheit sowie die jährliche Salzkammergut-<br />
Trophy tragen wohl auch noch das ihre dazu bei,<br />
um sowohl Bekanntheitsgrad als auch Reiz der<br />
Bikeregion zu steigern.<br />
ECHTE HERAUSFORDERUNGEN<br />
Blaa Alm Runde, Hochmuthrunde, Hoisnradtour,<br />
Raschbergrunde, die WM Strecken in Bad Ischl<br />
sowie Bad Goisern am Hallstättersee und natürlich<br />
die berühmte Dachsteinrunde gehören zu den<br />
Klassikern unter den Mountainbiketouren im<br />
Salzkammergut. Die Tour rund um den Dachstein<br />
ist zwar anstrengend und nimmt gleich mehrere<br />
Tage in Anspruch, aber sie darf in keinem<br />
Touren-Repertoire fehlen. Wer sich nicht für eine<br />
Mehrtagestour entscheiden will, sollte zumindest<br />
eine Etappe fahren. Drei verschiedene Varianten in<br />
den Schwierigkeitsgraden leicht, mittel und schwer,<br />
zwischen 182 und 269 Kilometern sowie 4.700 bis<br />
7.900 Höhenmetern decken die Bedürfnisse vom<br />
neugierigen Einsteiger bis zum routinierten<br />
Spitzensportler, der auf echten Muskelkater und<br />
ehrliches Schwitzen steht, ab. Von Bad Goisern über<br />
das Ausseerland und das Ennstal bis nach Gosau<br />
und wieder hinunter nach Bad Goisern führt die<br />
blaue, leichteste Variante der Dachsteinrunde<br />
durch die drei Bundesländer Oberösterreich,<br />
Steiermark und Salzburg. Dieselbe Tour in<br />
entgegen gesetzte Richtung zu fahren verlangt<br />
schon etwas mehr an Muskelkraft und macht die<br />
Tour rund um König Dachstein gleich einen<br />
Schwierigkeitsgrad härter. Ohnehin schon ein<br />
Highlight für Biker, begeistert die Mehrtagestour<br />
mit dem höchsten Schwierigkeitsgrad mit<br />
zusätzlichen Singletrails als Herausforderung für<br />
technisch versierte Biker.<br />
Wir freuen uns auf unsere erste Dachstein-<br />
Etappe. Ausgehend von unserem Hotel in Bad<br />
Goisern, das übrigens von einer passionierten<br />
Bikerin geführt wird, starten wir am Fuße des<br />
Pötschenpasses. Die alte, anfangs recht steile<br />
Pötschenstraße führt uns am Sarstein vorbei bis auf<br />
die Passhöhe. Auf einem angenehmen Forstweg<br />
fahren wir hinauf Richtung Hoheralm, um gleich<br />
darauf die Räder bis hinunter zum<br />
Sommersbergsee laufen zu lassen. Weiter geht’s in<br />
Richtung Bad Aussee, von wo wir uns bald durch<br />
den ersten Ausblick auf den mächtigen Dachstein<br />
Gletscher beeindrucken lassen. Die Fahrt bis zum<br />
Ödensee entlang der Grundlseer Traun, auf einem<br />
recht ebenen Forstweg, ist ruhig und entspannt.<br />
Nach Mühlreith bewältigen wir den Anstieg bis zur<br />
Steinitzenalm, von wo wir einen imponierenden<br />
Ausblick zum Berg Grimming im Ennstal genießen.<br />
Durch den Almgraben gelangen wir schließlich zum<br />
Salza Stausee, unweit von Bad Mitterndorf. Dem<br />
herrlichen Ausblick von der Viehbergalm auf den<br />
Dachsteingletscher mit einzigartigem Panorama<br />
folgt eine nicht weniger beeindruckende Einkehr<br />
auf Lenis Hütte. Schon von weitem können wir die<br />
frischen Bauernkrapfen riechen, unmöglich hier<br />
einfach weiterzufahren. Nach der kurzen Pause sind<br />
die Energiespeicher wieder aufgefüllt und wir<br />
freuen uns auf die Abfahrt durch die bekannten<br />
„Öfen“ nach Gröbming. Nach etlichen Kilometern<br />
und vor allem Höhenmetern stehen wir dann im<br />
Hotel bei einem leckeren Après Bike Snack vor der<br />
Qual der Wahl: Entspannung am Seeufer oder im<br />
Wintergarten, Relaxen in der Hotelsauna oder sich<br />
am Pool auf den Bikerstammtisch freuen. Am<br />
besten wir begeben uns gleich mal auf die Suche<br />
nach der besten Tour für den nächsten Tag.<br />
160 I DIE BESTEN TRAININGS-CAMPS
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URLAUB BEI EXPERTEN<br />
Damit wir auch diesmal wieder mit Sicherheit die passende Tour für<br />
uns auswählen und die Herausforderung nicht zur Überforderung<br />
wird, lassen wir uns von Helmut am Bikerstammtisch beraten.<br />
Helmut ist staatlich geprüfter Mountainbike-Guide und Betreiber<br />
vom Mountainbike-Zentrum Salzkammergut. Der staatlich geprüfte<br />
<strong>Triathlon</strong>-Trainer bikt seit vielen Jahren kreuz und quer durch das<br />
Salzkammergut und kennt die Region wie kein anderer. Deshalb ist<br />
es für ihn auch ein Leichtes uns bei der Wahl aus den über 80<br />
Touren zu helfen. „Eine meiner liebsten Touren ist die Blaa Alm<br />
Runde, die mit ihren 40 Kilometern auch für Einsteiger gut machbar<br />
ist“, fängt Helmut gleich mit der Tourenplanung an. „Mit über 50<br />
Kilometern zählt die Raschbergrunde zu einer der längeren und<br />
anspruchsvollen Strecken in der Region. Auf dem Gipfel genieße ich<br />
jedes Mal wieder den sagenhaften Blick bis zum Dachsteingletscher<br />
und seinen imposanten Fels- und Schneelandschaften. Proviant<br />
einzupacken lohnt sich im Salzkammergut aber nicht“, erzählt der<br />
erfahrene Biker mit einem Augenzwinkern. „Zahlreiche Almhütten<br />
liegen entlang der Strecken und verwöhnen hungrige Biker-Mägen<br />
mit heimischen Spezialitäten. Ein ganz besonderer Tourentipp für<br />
die „Schmankerljäger“ unter euch ist die Hoisnrad-Hüttenrunde.“<br />
Helmut überzeugt uns dermaßen mit Kompetenz und Charme, dass<br />
wir uns gleich für die morgige geführte Tour bei ihm anmelden. Eine<br />
gute Entscheidung, wie sich am nächsten Tag herausstellt. Helmut<br />
macht die Biketour zu einem echten Erlebnis. Denn neben seiner<br />
Erfahrung und Bikekompetenz verfügt er über eine sattelfeste<br />
Portion Humor und weiß viele spannende Geschichten aus seinem<br />
Bikeralltag zu erzählen. Gemeinsam mit seinen Guides vom<br />
Mountainbike-Zentrum Salzkammergut ist er täglich bemüht alle<br />
Wünsche und Herzensangelegenheiten der bikefreudigen Gäste zu<br />
erfüllen. Genauso wie die Wirte der spezialisierten Betriebe, die<br />
allesamt begeisterte Biker sind. „Eine Spitzenbikerin bin und werde<br />
ich wohl nie sein und getreu dem Motto, man soll sich auf seine<br />
Stärken konzentrieren, gebe ich zwar gerne meine Erfahrungen,<br />
Tipps und Neuigkeiten aus der Region weiter, konzentriere mich in<br />
erster Linie aber auf das Verwöhnen meiner Gäste im Hotel“, erzählt<br />
unsere Hotelchein. „Besonders gut kommt bei meinen Gästen die<br />
Kombination aus Berge und Seen an. Nach einem ausgiebigem<br />
Biketag im Dachsteingebirge und in den Kalkvoralpen verspricht<br />
der Sprung ins kühle Nasse, dass sämtliche Anstrengungen<br />
vergessen sind.“<br />
Kein Zweifel, da gibt es noch Vieles zu entdecken, im<br />
Dreiländereck Salzkammergut.<br />
GRUNDLEGENDE INFORMATIONEN<br />
• Mehr Informationen zur Bikeregion:<br />
Ferienregion Dachstein Salzkammergut<br />
www.dachstein-salzkammergut.at<br />
• Tourismusverband Ausseerland-Salzkammergut<br />
www.ausseerland.at<br />
• Auf Mountainbiker spezialisierte Hotels in der Region:<br />
Landhotel Agathawirt www.agathawirt.at<br />
• Hüttendorf Aktiv & Natur Resort AlpenParks Hagan Lodge<br />
www.alpenparks.at/haganlodge<br />
www.bike-holidays.com<br />
DIE BESTEN TRAININGS-CAMPS I 161
Rad und <strong>Triathlon</strong><br />
Trainingscamps an der Costa del Azahar<br />
Radurlaub auf die individuelle Tour<br />
SPORT COAST bietet maximalen Spielraum bei der Urlaubsgestaltung!<br />
Die Costa del Azahar am spanischen Mittelmeer ist<br />
dabei das perfekte Umfeld für alle, die sich ganz aufs Radfahren,<br />
Laufen und Schwimmen konzentrieren wollen. Dank flexibler<br />
Rundum-Organisation sind aktive Entspannung und Spaß mit<br />
Gleichgesinnten garantiert.<br />
Im Land des unbegrenzten Sportvergnügens…<br />
Radtouren in der Provinz Castellón sind so abwechslungsreich<br />
wie die Landschaft. Entlang endloser Sandstrände und<br />
im anspruchsvollen Terrain des Maestrazgo Gebirgszugs im<br />
Hinterland sind die Bedingungen optimal. Denn die Straßen<br />
sind kaum befahren und gut ausgebaut in dieser Gegend, in<br />
der der Tourismus sanft geblieben ist. Dazu scheint bei maritim<br />
mildem Klima jährlich an 300 Tagen die Sonne.<br />
Auf Schwimmer warten das Meer vor der Tür, der hauseigene<br />
Pool und eine nahegelegene Schwimmhalle. Läufer können<br />
sich auf zahlreiche Natur-Trails und eine Laufbahn freuen. Für<br />
die Erholung gibt es im SPORT COAST-Hotel verschiedene Wellnessbereiche<br />
mit Saunen, Sportmassagen und Spa-Angebote.<br />
…den Traum vom persönlichen Freiraum erleben<br />
Ob für Anfänger, Fortgeschrittene oder Semiprofis – unsere<br />
professionellen Coaches entwickeln Trainingspläne nach<br />
individuellen Wünschen und stellen Aktivitäten für unterschiedlichste<br />
Leistungslevels zur Auswahl. Dein persönliches<br />
Programm und wann du eine Auszeit willst, bestimmst du<br />
selbst. Damit dein Urlaub auch ansonsten rundum stressfrei<br />
verläuft, organisieren wir außerdem: Shuttle-Service, Unterbringung<br />
im Hotel & Spa Peñíscola Plaza Suites oder im<br />
Aparthotel Jardines del Plaza, abwechslungsreiche gesunde<br />
Ernährung, Miet-Rennräder oder -Mountainbikes der Marke<br />
GIANT, gemeinsame Abendausflüge und vieles mehr.<br />
Jetzt planen und profitieren!<br />
SPORT COAST ermöglicht flexibel wöchentliche Termine – zur<br />
nächsten Saison im Frühjahr oder gleich diesen Herbst, wenn im<br />
spanischen Peñíscola das Wetter noch spätsommerlich schön<br />
und das Wasser herrlich warm ist. Gruppen profitieren dabei<br />
von vergünstigten Spezialtarifen. Darüber hinaus gibt es – auch<br />
für Einzelathleten – attraktive Frühbucher-Rabatte und Lastminute-Angebote.<br />
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Herbst Camp:<br />
18.10 - 22.11.2014<br />
In euren Camps:<br />
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Frühjahrs Camp:<br />
28.02. - 23.05.2015<br />
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• Wellness & Spa<br />
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Dein Ansprechpartner:<br />
Volker Mergen<br />
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Forerunner ® 620 jetzt mit „Race“ und „Ride“ Funktion<br />
Mit dem kostenlosen Software Update stehen dir zwei neue Aktivitätsprofile zur Verfügung:<br />
„Race“ und „Ride“. Das „Race“ Profil bietet dir die Möglichkeit, beim Laufen zwischen zwei Datenfeld-<br />
Konfigurationen (z. B. Rennen und Training) auszuwählen. Der Fahrradmodus „Ride“ zeigt dir die Werte<br />
deines Geschwindigkeits- und Trittfrequenzsensors an. Beim Upload deiner Daten auf Garmin Connect <br />
wird automatisch zwischen Rad und Laufen unterschieden. Noch Fragen?<br />
Weitere Infos unter garmin.de<br />
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Forerunner ® 620