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Men's Fitness - Triathlon Men's Fitness - Triathlon (Vorschau)

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START<br />

SCHWIMMEN RADFAHREN LAUFEN ><br />

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SPECIAL<br />

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ERSTER WETTKAMPF<br />

IN 12 WOCHEN ZUM ERSTEN TRIATHLON<br />

VOM SOFA BIS ZUR ZIELLINIE:<br />

UNSER PLAN FÜR DIE SPRINTDISTANZ<br />

NR. 1/2014<br />

POWER IM WASSER<br />

OPTIMIERTE<br />

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TEMPO IM SATTEL<br />

STRATEGIEN FÜR<br />

BERGE UND<br />

KURVEN<br />

DIE PERFEKTE<br />

RENNEINTEILUNG<br />

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Deutschland:<br />

EUR 9,99<br />

Österreich:<br />

EUR 11,-<br />

Schweiz:<br />

CHF 15,-<br />

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EUR 11,50<br />

SCHNELLE TIPPS<br />

TRIATHLON TROTZ<br />

VOLLEM KALENDER<br />

PFLICHTAUSRÜSTUNG<br />

ALLES, WAS DU FÜR DEN<br />

EINSTIEG BRAUCHST<br />

SUPERFOODS<br />

9 NÄHRSTOFF­<br />

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Mehr Leistung, mehr natürlicher Geschmack. Unsere<br />

Performance Energy Blends sind aus mindestens<br />

80% Früchten hergestellt und liefern dank C2MAX,<br />

einer 2:1 Kombination aus Glukose- und Fruktosequellen,<br />

durchschnittlich 35% mehr Energie als<br />

herkömmliche Fruchtpürees. Da ist mehr drin, damit<br />

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PowerBar® is a registered trademark owned by Société des Produits Nestlé S.A., Vevey, Switzerland. ©2014 Nestlé.<br />

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SPEZIAL<br />

HERAUSGEBER<br />

Ultimate Guide Media<br />

GESCHÄFTSFÜHRER Nathan Berkley<br />

FINANZDIREKTOR Richard Layton<br />

ARTDIRECTOR Tony Mullock<br />

FOTOREDAKTION Caroline Berkley<br />

ENDREDAKTION Andrea Musah<br />

ÜBERSETZUNG Thorsten Distler (www.thorstendistler.de)<br />

BÜRO DEUTSCHLAND<br />

Ultimate Guide Media<br />

Mattenwiete 5<br />

Eingang Katharinenfleet<br />

20457 Hamburg<br />

Telefon: +49 (0) 89 90 40 5 805<br />

BÜRO SPANIEN<br />

Ultimate Guide Media<br />

APDO de Correos 551<br />

03724 Moraira / Alicante<br />

SPAIN<br />

BÜRO UNITED KINGDOM<br />

Ultimate Guide Media Ltd<br />

Saracens House<br />

St Margaret´s Green<br />

Ipswich<br />

Soffolk<br />

IP42BN<br />

VAT Nummer: GB978825843<br />

HOMEPAGE: www.mensfitness.de<br />

LESERFRAGEN: leserbriefe@mensfitness.de<br />

MARKETING & SALES MANAGER<br />

Thorsten Rebek<br />

thorsten.rebek@ultimateguide.de<br />

Tel: +49 (0) 89 120 91 357<br />

PRESSEVERTRIEB<br />

VU VERLAGSUNION KG<br />

AM KLINGENWEG 10<br />

65396 WALLUF<br />

TEL. + 49 612 3620 0<br />

ABONNEMENTS<br />

IPS Pressevertrieb GmbH<br />

Ultimate Guide Abo-Service<br />

Postfach 1331<br />

53340 Meckenheim<br />

E-MAIL: abo-ugm@ips-d.de<br />

Telefon: +49 22 25/70 85-362<br />

Telefax: 0 22 25/70 85-399<br />

Homepage www.ips-d.de<br />

DRUCK UND BINDUNG:<br />

Quad/Graphics Europe Sp. z o. o.<br />

Drukarnia Wyszków<br />

ul. Pułtuska 120<br />

07-200 Wyszków, Polska<br />

www.quadgraphics.pl<br />

Das Papier, auf dem dieses Magazin gedruckt ist, besteht aus<br />

umweltverträglichen Fasern.<br />

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Dieses Magazin wurde mit Sorgfalt produziert. Der Verlag kann jedoch keine<br />

Haftung, Gewährleistung, Garantie oder Versicherung für Meinungen, Waren<br />

oder Dienstleistungen übernehmen, die in dieser Ausgabe veröffentlicht<br />

wurden. Der Herausgeber übernimmt außerdem keine Verantwortung für<br />

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© 2013 Future Publishing. Alle Rechte an Material, Titel und Marke dieses<br />

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schriftliche Genehmigung des Verlags weder verwendet noch reproduziert<br />

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weltweiter Lizenzausgaben und in jeglichem analogen oder digitalen Format auf<br />

der ganzen Welt zu veröffentlichen. Das Einsenden von Materialien geschieht<br />

stets auf eigenes Risiko und auch wenn sämtliche Vorsichtsmaßnahmen<br />

eingehalten werden, können weder Future noch seine Angestellten, Agenten<br />

oder Unterauftragnehmer für Verlust oder Schäden haftbar gemacht werden.<br />

WILLKOMMEN!<br />

Der erste <strong>Triathlon</strong> ist ein besonderes Abenteuer. Selbst<br />

Quereinsteiger aus anderen Sportarten sind immer verblüfft,<br />

wie sehr sie dabei an Kraft und Ausdauer zulegen und was für ein<br />

Glücksgefühl der erste Zieleinlauf ist. Die Kombination aus<br />

Schwimmen, Radfahren und Laufen kann allerdings schon eine<br />

gewaltige Herausforderung darstellen. Deshalb haben wir mit den<br />

Fachleuten von „<strong>Triathlon</strong> Plus“ und www.triradar.com diesen<br />

Leitfaden zusammengestellt. Du sollst dich damit in allen drei<br />

Disziplinen zum besseren Sportler entwickeln. Wir begleiten dich<br />

beim Einstieg in die <strong>Triathlon</strong>-Disziplinen, die neu für dich sind.<br />

Außerdem zeigen wir neue Methoden auf den Gebieten, die du<br />

bereits kennst. Nachdem du an deiner Technik gefeilt hast, kannst<br />

du unsere 12-Wochen-Trainingspläne sowie unsere Ernährungs- und<br />

Konditionstipps nutzen. Auf die Art näherst du dich Zug um Zug, Tritt<br />

für Tritt und Schritt für Schritt deinen Zielen.<br />

Elizabeth Elliott, Redakteurin<br />

AB ZUM TRIATHLON | 3


TRAININGSPLÄNE<br />

INHALT<br />

EINSTIEG<br />

SPRINTDISTANZ<br />

110 Dein spezieller Trainingsplan für<br />

den Schnuppertriathlon.<br />

OLYMPISCHE DISTANZ<br />

113 Bereite dich auf dein erstes<br />

Rennen über die Olympische<br />

Distanz vor.<br />

SCHLANKE MUSKELN<br />

129 Unser Ernährungsplan macht<br />

dich im Nu wettkampfbereit.<br />

DER ERSTE WETTKAMPF<br />

06 Wähle eines von fünf tollen<br />

Anfänger-Events aus.<br />

FASZINATION TRIATHLON<br />

13 Finde heraus, worum der wohl<br />

anstrengendste Sport der Welt<br />

überall einen solchen Anklang<br />

fi n d e t .<br />

SPRUNG INS KALTE WASSER<br />

18 Tipps für Anfänger aus der Hand<br />

erfahrener Profis.<br />

BASISAUSRÜSTUNG<br />

21 Alles, was du für deinen Sport<br />

brauchst.<br />

18<br />

SCHWIMMEN<br />

RADFAHREN<br />

GRUNDLAGEN<br />

28 Vor diese Disziplin haben<br />

Anfänger den meisten Respekt.<br />

Wenn du mit den Basics vertraut<br />

bist, verliert das Schwimmen<br />

aber viel von seinem Schrecken.<br />

SWIM LINGO<br />

SCHWIMMERLATEIN<br />

31 Lass dich durch die<br />

Fachausdrücke erfahrener<br />

Wasserratten nicht aus dem<br />

Konzept bringen. Tauch mit uns<br />

ein in den Schwimmerjargon.<br />

KRAULEN<br />

33 Die schnellste Schwimmart<br />

verhilft dir zum Blitzstart. Mit<br />

unseren Expertentipps bist du<br />

als Erster wieder an Land.<br />

PFLICHTPROGRAMM<br />

40 Das Training im Becken ist<br />

eine tolle Art, Feineinstellungen<br />

an der Technik vorzunehmen.<br />

Diese sechs unverzichtbaren<br />

Übungen sparen dir in der ersten<br />

Disziplin wertvolle Zeit.<br />

4 | AB ZUM TRIATHLON<br />

SCHLAGZAHL<br />

42 Expertentipps zum<br />

Schwimmrhythmus, von denen<br />

sowohl das Training als auch die<br />

Zeiten im Wasser profitieren.<br />

DIE GROSSE WENDE<br />

44 Findet das Schwimmen im<br />

Becken statt, solltest du die<br />

Wende richtig draufhaben. Führ<br />

Richtungswechsel wie die Profis<br />

aus.<br />

FREIWASSERSCHWIMMEN<br />

46 Du hast Respekt vor<br />

dem Schwimmen im offenen<br />

Gewässer? Mit der Hilfe und den<br />

Ratschlägen unserer Fachleute<br />

bist du im Handumdrehen<br />

wettkampfbereit.<br />

TAG AM SEE<br />

54 Du hast nicht so oft die<br />

Gelegenheit, im offenen Gewässern<br />

zu schwimmen? Mach das Beste<br />

aus deiner Zeit – mit diesen<br />

schnellen Trainingseinheiten fürs<br />

offene Gewässer.<br />

GRUNDLAGEN<br />

58 Radfahren ist nicht schwer,<br />

richtig gut Radfahren schon. Fang<br />

mit den Grundlagen an, um auf<br />

dieser Etappe Bestleistungen zu<br />

bringen.<br />

FAHRTECHNIK<br />

60 Das Fahren am Berg ist gar nicht<br />

so kompliziert. Ein paar einfache<br />

Kniffe, und du düst wie ein Profi<br />

bergauf, bergab und durch die<br />

Kurven.<br />

GRUPPENTRAINING<br />

64 Im Windschatten deiner<br />

Kollegen sparst du Energie. Doch<br />

das Fahren in der Gruppe bringt auch<br />

Gefahren mit sich. Diese wichtigen<br />

Ratschläge schützen dich und deine<br />

Trainingspartner vor Verletzungen.<br />

ZEITERSPARNIS<br />

66 Wer ein paar Sekunden<br />

schneller werden will, muss sich<br />

nicht unbedingt teures neues<br />

Equipment zulegen. Hier sind fünf<br />

Methoden, um aufs Gaspedal zu<br />

drücken, ohne das Bankkonto zu<br />

plündern.<br />

REIFENREPARATUR IN<br />

5 MINUTEN<br />

68 Die richtige Ausrüstung und ein<br />

kühler Kopf sind alles, was du brauchst,<br />

um in Null Komma Nichts wieder in die<br />

Spur zu kommen.<br />

VOLLE POWER<br />

70 Die Wochenenden sind ein wahrer<br />

Segen fürs Radtraining. Diese fünf<br />

Einheiten helfen dir, von deiner Freizeit<br />

maximal zu profitieren.<br />

TEMPOMACHER<br />

71 Teste einige dieser aerodynamischen<br />

Teile, um der Stoppuhr einige Sekunden<br />

und Minuten abzutrotzen.


KÖRPER<br />

129<br />

MOTIVATION<br />

STRETCHING<br />

116 Dieses Ganzkörper-<br />

Programm sorgt rundum für<br />

geschmeidige Muskeln.<br />

VERLETZUNGEN<br />

120Die am weitesten verbreiteten<br />

Verletzungen im <strong>Triathlon</strong> und die<br />

besten Tipps, um ihnen aus dem<br />

Weg zu gehen.<br />

92<br />

KÄMPFERNATUR<br />

86 George Comerford musste<br />

mit ansehen, wie seine Mutter<br />

an einer akuten Entzündung der<br />

Bauchspeicheldrüse starb. Ihr zu<br />

Ehren beschloss er, sich zu seinem<br />

ersten <strong>Triathlon</strong> anzumelden.<br />

TRIATHLET STATT SOFA­SURFER<br />

134 Michael Barnett war einst ein<br />

übergewichtiger Kettenraucher, der<br />

mit seiner Couch verheiratet war.<br />

Bis er beschloss, einen neuen Weg<br />

einzuschlagen ...<br />

ERNÄHRUNG<br />

124 Essenzielle Fakten zur<br />

Ernährung: Was muss ich wann<br />

essen?<br />

SUPERFOODS<br />

126 Diese Leckerbissen geben<br />

dem Körper einen gewaltigen<br />

Energieschub.<br />

FLÜSSIGER TREIBSTOFF<br />

128 Ohne Wasser geht nichts. So<br />

tankst du richtig nach.<br />

LAUFEN<br />

TRAINING<br />

RENNEN<br />

GRUNDLAGEN<br />

76 Auch, wenn diese Disziplin<br />

einfach aussieht: Hier werden<br />

Rennen entschieden. Mit unseren<br />

einfachen Basistipps wird der<br />

letzte Abschnitt für dich zum<br />

Erfolg.<br />

SCHRITTMACHER<br />

79 Mit den Empfehlungen unserer<br />

Fachleute kommst du richtig in Tritt.<br />

LAUFTECHNIK<br />

80 Gewöhn dir diese weit<br />

verbreiteten Technikfehler ab, um<br />

Verletzungen zu vermeiden und<br />

effektiver zu laufen.<br />

TEMPO­TUNING<br />

81 Du hast nicht viel Zeit zum<br />

Trainieren? Kein Grund zur Sorge.<br />

Mit diesen Tempoläufen holst<br />

du das Maximum aus deinem<br />

<strong>Triathlon</strong>training heraus, um beim<br />

nächsten Event noch stärker zu<br />

werden.<br />

AUFSTIEG<br />

82 Ein Berglauf kann sogar den<br />

härtesten Triathleten erschüttern.<br />

Unsere Experten sind der Meinung:<br />

Übung macht den Meister.<br />

LAUFBAND<br />

83 Die klassische <strong>Fitness</strong>maschine<br />

ist nicht nur etwas fürs Training<br />

im Winter. Die Profis nutzen sie<br />

das ganze Jahr über, um an ihrer<br />

Technik zu arbeiten.<br />

VOLLGAS<br />

92 Du beherrschst mittlerweile<br />

die Grundlagen? Dann wird es<br />

Zeit, an Fahrt aufzunehmen.<br />

POWERPLAY<br />

98 Einige wichtige Workouts<br />

zum Kraftaufbau zuhause.<br />

RENNEN GEGEN DIE ZEIT<br />

102 Auch mit einem überfüllten<br />

Terminkalender ist das<br />

<strong>Triathlon</strong>training möglich. So<br />

klappt die Zeiteinteilung.<br />

RENNVORBEREITUNGEN<br />

140 Damit das ganze harte<br />

Training nicht umsonst war:<br />

Wichtige Maßnahmen vor dem<br />

großen Tag.<br />

FLÜSSIGE ÜBERGÄNGE<br />

144 So sparst du bei den<br />

Wechseln wertvolle Sekunden.<br />

LOCKERER EINSTIEG<br />

146 Die vier wichtigsten Tricks<br />

gegen das Lampenfieber an der<br />

Startlinie.<br />

86<br />

KRAFT UND KONDITION<br />

84 Kraft- und Konditions-<br />

Workouts sind ideal, um<br />

Verletzungen zu vermeiden. Diese<br />

fünf einfachen Läuferübungen<br />

kannst du überall und jederzeit<br />

durchführen.<br />

144<br />

AB ZUM TRIATHLON | 5


EINSTIEG<br />

EVENTS<br />

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NEUEINSTEIGER<br />

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WETTKÄMPFE AUS UND FOLGE UNSEREN<br />

EXPERTENTIPPS<br />

6 | AB ZUM TRIATHLON


EVENTS<br />

IRONMAN AUSTRIA:<br />

IDEAL FÜR EHRGEIZIGE ANFÄNGER<br />

Nach einem Einsteiger-Event klingen 3,8 Kilometer Schwimmen,<br />

180 Kilometer Radfahren und 40 Kilometer Laufen zunächst<br />

nicht. Doch Ironman-Wettkämpfe sind inzwischen in aller Welt so<br />

beliebt, dass sich viele Sportler selbst für den ersten Wettkampf<br />

nur die Langdistanz vorstellen können. Schönere sportliche<br />

Tagesausflüge für Anfänger als beim Ironman in Klagenfurt gibt es<br />

nicht. Das Event ist jedes Jahr immer schon sehr früh ausgebucht.<br />

Nach einer Runde im See geht es 900 Meter durch einen Kanal. Die<br />

Navigation ist also ein Kinderspiel. Außerdem wird der Kanal links<br />

und rechts von Zuschauern gesäumt. Eine gute Gelegenheit, sich<br />

beim Schwimmen ordentlich anfeuern zu lassen. Die Radstrecke<br />

zieht sich auf zwei Runden über glatte Teerstraßen. Die Etappe<br />

ist jetzt zwar nicht komplett frei von jeglicher Steigung. Doch die<br />

Tatsache, dass dies die Ironman-Weltrekordstrecke ist, sagt schon<br />

alles über das Profil aus. Komplett flach ist dafür die Laufstrecke.<br />

Sie zieht sich am Nordufer des Wörthersees entlang bis hinein in<br />

die Klagenfurter Innenstadt. Dort gilt es, den Lindwurm im Herzen<br />

der Stadt zu umlaufen.<br />

Ironman Austria 8. Juni 2015<br />

www.ironmanklagenfurt.com<br />

Text Elizabeth Hufton Foto Alle Rechte vorbehalten (triangleevents/Herwig Kavallar)<br />

AB ZUM TRIATHLON | 7


EINSTIEG<br />

Foto humanrace.co.uk<br />

8 | AB ZUM TRIATHLON


EVENTS<br />

SHOCK ABSORBER-TRIATHLON NUR FÜR FRAUEN: IDEAL FÜR DEN<br />

ERSTEN VERSUCH OHNE MÄNNLICHE BETEILIGUNG<br />

Bei den meisten <strong>Triathlon</strong>-Wettkämpfen sind die Frauen zahlenmäßig immer<br />

noch stark unterlegen. Doch immer mehr Damen begeistern sich für den Sport.<br />

Dieses Event bietet die Möglichkeit, an einem Rennen teilzunehmen, ohne<br />

beim Schwimmen den Arm eines stämmigen Kerls ins Gesicht zu bekommen<br />

oder in der Kurve von einem Rowdy auf zwei Rädern geschnitten zu werden.<br />

Natürlich können auch Frauen ziemlich verbissen sein, wenn es darum geht, die<br />

Konkurrenz auszustechen. Erfahrungsgemäß herrscht bei diesem Rennen aber<br />

eine herzliche und entspannte Atmosphäre. Es ist also wie gemacht für frisch<br />

gebackene Triathletinnen. Der Dorney Lake, die Ruderanlage des britischen<br />

Eton College, ist übersichtlich und frei von Verkehr. Die ganze Veranstaltung ist<br />

familienkompatibel.<br />

Shock Absorber Women Only <strong>Triathlon</strong><br />

Termin 2015 bei Redaktionsschluss noch offen<br />

humanrace.co.uk/events/womenonly/womenonly-triathlon<br />

AB ZUM TRIATHLON | 9


EINSTIEG<br />

ROTHSEE TRIATHLON: IDEAL FÜR EINEN AUSFLUG<br />

MIT DER FAMILIE<br />

Der Rothsee im Fränkischen Seenland bietet für jeden<br />

Sportler und Begleiter etwas. Am Samstag werden die<br />

Wettkämpfe für Schüler, Jugendliche und Hobbysportler<br />

ausgetragen. Wer will, kann sich am Sonntag dann noch den<br />

Hauptwettkampf über die Olympische Distanz ansehen. Dir<br />

ist auch die komplette Strecke beim Jedermann-Wettkampf<br />

zu viel? Dann kannst du dich mit deinen Kollegen für die<br />

Staffelteilnahme anmelden.<br />

Rothsee <strong>Triathlon</strong> 27./28. Juni 2015<br />

www.rothsee-triathlon.de<br />

Foto Castle <strong>Triathlon</strong> Series<br />

10 | AB ZUM TRIATHLON


EVENTS<br />

CROSSTRIATHLON WUPPERTAL: IDEAL FÜR<br />

CROSS-EINSTEIGER<br />

Bei diesem Event stehen zwei Formate zur Auswahl:<br />

Der Bergische Hammer für erfahrenere Triathleten<br />

und das Bergische Hämmerchen als abgespeckte<br />

Version. Los geht es mit 500 Metern Schwimmen<br />

im beheizten Freibad Neuenhof. Danach folgen<br />

14 Kilometer Radfahren mit dem MTB durch den<br />

Staatsforst Burgholz. Die bergige Strecke verläuft<br />

über größtenteils breite Wege. Sie beinhaltet<br />

anspruchsvolle Anstiege als auch wunderbare<br />

Abfahrten auf insgesamt 330 Höhenmetern. Die<br />

komplette Strecke verläuft im Wald. Zum Abschluss<br />

wird noch einmal fünf Kilometer auf einer gut<br />

befestigten ehemaligen Eisenbahntrasse gelaufen.<br />

Spardabank Crosstriathlon Wuppertal<br />

Termin 2015 bei Redaktionsschluss noch offen<br />

www.triclub.de/sparda-bank-crosstriathlon/<br />

Foto Ian Robertson<br />

AB ZUM TRIATHLON | 11


ITU WORLD TRIATHLON HAMBURG:<br />

IDEAL FÜR DEN ERSTEN MOTIVATIONSKICK<br />

Der laut Website „größte <strong>Triathlon</strong> der Welt“ findet<br />

in Hamburg statt. Beim Rennen an der Alster entlang<br />

und durch die Stadt können sich Anfänger und<br />

Weltelite gleichermaßen von mehreren Tausend<br />

Zuschauern anfeuern lassen. Als Anfängerformate<br />

eignen sich am besten die Sprintdistanz (0,5 km/22<br />

km/5 km) oder die Staffel.<br />

ITU World <strong>Triathlon</strong> Hamburg<br />

Termin 2015 bei Redaktionsschluss noch offen<br />

hamburg.triathlon.org<br />

Foto Jan Pospisil, Sport Fotograf


FASZINATION TRIATHLON<br />

Text Alice Hector<br />

DER REIZ DES<br />

TRIATHLONS<br />

WER EINMAL DAMIT ANGEFANGEN HAT, KOMMT NUR SCHWER WIEDER<br />

DAVON WEG. WIR WOLLTEN WISSEN: WAS MACHT DEN REIZ DES<br />

TRIATHLONS AUS?<br />

Illustrationen © Peter Greenwood<br />

Samstagabend. Nach einem zweistündigen Lauf<br />

stakse ich mit meinem Partykleid auf High<br />

Heels durch den Flur. Es geht auf die Piste. Auf einem Bein<br />

balancierend stehe ich vor dem Spiegel. Mit einer Hand<br />

bürste ich mir die Zähne, während ich mir mit der anderen<br />

den Oberschenkel dehne. Ob das wohl alle Frauen so<br />

machen, bevor sie ausgehen? Ich muss lachen. Der Alltag<br />

eines Triathleten sieht einfach anders aus als der des<br />

Durchschnittsmenschen. Manchmal ist es mir auch ein<br />

bisschen peinlich. Vor meinen Freunden würde ich nie<br />

zugeben, solche storchartigen Verrenkungen vor dem<br />

Spiegel zu machen.<br />

Ein Vollblutsportler schaltet eben nie richtig ab. Es ist<br />

aber nicht so, dass ich damit alleine dastehe.<br />

James Paull, Mitglied des Somerset RC Tri, verrät uns<br />

sein schmutziges kleines Geheimnis: „Ich gebe zu: Ich trinke<br />

Wodka mit Lucozade Sport, wenn ich ausgehe.“<br />

Jon Gilling, ebenfalls Mitglied des Somerset RC Tri, gibt<br />

uns weitere Einblicke in die Zahnpflege-Routine eines<br />

Triathleten: „Ich stelle meine elektrische Zahnbürste auf<br />

genau zwei Minuten ein. Das ist die perfekte Übungsdauer<br />

für die Kniebeuge an der Wand. Wenn du die Knie um 90<br />

Grad beugst und dich mit dem Rücken gegen die Mauer<br />

lehnst, ist das ein tolles Training für die Schenkelstrecker.“<br />

ENGAGEMENT ODER<br />

BESESSENHEIT?<br />

Will Whitmore von DB Max Tri, meint dazu: „Einmal<br />

verbrachte ich den ersten Weihnachtsfeiertag im Bett, wo<br />

ich mit den Armen Schwimmzüge übte. Ich versuchte dabei,<br />

den Winkel im Arm richtig hinzubekommen. Einige meiner<br />

Freunde wiesen mich schon darauf hin, dass das keine<br />

normale Beschäftigung für Weihnachten sei. Ein anderer<br />

Spleen von mir: Wenn ich irgendwo im Urlaub bin, und sich in<br />

der Nähe ein großer Berg befindet, kann ich ihm nicht<br />

widerstehen. Und wenn es im Hotel einen <strong>Fitness</strong>raum gibt,<br />

muss ich ihn einfach austesten – selbst, wenn ich vorher<br />

schon trainiert habe.“<br />

Dir kommen solche Situationen bekannt vor? Willkommen<br />

in der <strong>Triathlon</strong>-Familie!<br />

Triathleten stehen extra früh auf, um noch vor der Arbeit<br />

trainieren zu können. Sie schleichen sich mittags zum<br />

Workout raus und geben vor, dass es „heute etwas länger<br />

wird im Büro“ – nur, um noch ein paar Bahnen im<br />

Schwimmbecken ziehen zu können ... Wer diesen Sport<br />

liebt, wird sich jetzt ertappt vorkommen. Manchmal erzähle<br />

ich meinen Freunden, dass ich arbeiten muss, und nicht,<br />

dass ich drei Stunden lang joggen gehe. Würde ich ihnen die<br />

Wahrheit sagen, müsste ich mich auf so Einiges gefasst<br />

machen. Manchmal ist es deshalb besser, die Arbeit<br />

vorzuschieben.<br />

Nigel Ashman aus der britischen Stadt Gloucester kann das<br />

gut nachvollziehen: „Ich bin Unternehmer und Personal<br />

Trainer. Wenn ich eine Absage bekomme, mache ich in der<br />

Regel keinen neuen Termin aus. Ich gehe auch nicht so<br />

regelmäßig ins Büro, wie sollte. Stattdessen zieht es mich<br />

nach draußen zum Laufen. Der Hund muss dabei als<br />

Argument herhalten. Er musste ja sowieso grad unbedingt<br />

mal raus ...“<br />

Die heimliche Einsatzfreude bedeutet nicht, dass wir nicht<br />

auf unseren Sport stolz wären. Die Titel „Triathlet“ oder<br />

„Ironman“ bringen uns in unseren Kulturkreisen schließlich<br />

auch Respekt und Bewunderung ein.<br />

Dazu Nigel: „Es besteht kein Zweifel, dass ich nicht wie ein<br />

Großteil der Bevölkerung bin. Allein schon, was die<br />

Gewichtsprobleme angeht. Dazu gefällt mir einfach das<br />

Gefühl, als fitter Mensch betrachtet zu werden.“<br />

Mike Atkinson ist Sportsoziologe an der englischen<br />

Loughborough University. Er geht davon aus, dass die<br />

Fähigkeit, die Strapazen eines Wettkampfs durchzustehen,<br />

als positiver Charakterzug ausgelegt wird. Die<br />

<strong>Triathlon</strong>gemeinde hebt sich durch die Fähigkeit und den<br />

Willen ihrer Mitglieder ab, im sportlichen Wettstreit<br />

AB ZUM TRIATHLON | 13


ERSTE KILOMETER<br />

PSYCHOLOGY<br />

14 | AB ZUM TRIATHLON


FASZINATION TRIATHLON<br />

Doctor Daves Diagnose<br />

DR DAVE PUGH, FACHMANN FÜR SPORTMEDIZIN,<br />

SCHAUT IN DEN KOPF DES TRIATHLETEN:<br />

Dehnst du dir auch beim Zähnebürsten die Oberschenkel? Dann bist du vielleicht<br />

bereits auf dem besten Weg zum <strong>Triathlon</strong>-Junkie ...<br />

„Triathleten sind hoch motivierte,<br />

ehrgeizige, fleißige Menschen. Sie<br />

zeichnen sich durch einen starken<br />

Siegeswillen aus oder möchten<br />

zumindest unbedingt ihre eigenen Zeiten<br />

verbessern. Die Sportler müssen ein<br />

wenig egoistisch denken und dazu in der<br />

Lage sein, ihren Terminkalender zu<br />

strukturieren. Schließlich müssen sie ein<br />

Gleichgewicht zwischen Arbeit und<br />

Freizeit finden.“<br />

„Oft ist zu beobachten, dass diese<br />

Leute sowohl beruflich als auch sportlich<br />

sehr zielstrebig sind. Gesundheit und<br />

Wohlbefinden sind meist genauso<br />

zentrale Themen wie das Equipment.<br />

Diese Sportler haben einen starken<br />

Willen. Bei den längeren Events pushen<br />

sie sich so weit, dass sie selbst nach<br />

Stürzen, Verletzungen und Reifenpannen<br />

noch ins Ziel kommen – und das trotz<br />

großer Schmerzen.“<br />

„Die Veranstaltungen können sehr<br />

intensiv sein. Bei den meisten<br />

Wettkämpfen herrscht dennoch eine<br />

entspannte Atmosphäre. Die Sportler<br />

helfen sich normalerweise genauso gern<br />

gegenseitig, wie sie ihre Erfahrungen mit<br />

dem Rest der <strong>Triathlon</strong>szene teilen.“<br />

Dr David Pugh gibt Vorlesungen in Sport- und<br />

Trainingsmedizin an der University of Glasgow.<br />

Außerdem ist er medizinischer Berater für den<br />

schottischen Rugbyverband Scottish Rugby. Zusätzlich<br />

leitet er die medizinische Abteilung des Fußballvereins<br />

Celtic Glasgow. Bei den Scottish Commonwealth Games<br />

fungierte er als Teamarzt.<br />

„Es gibt nicht allzu viele Leute, denen<br />

körperliche Schmerzen soziale und<br />

emotionale Befriedigung bringen.“<br />

leidensfähig zu sein. „Triathleten trainieren oft zusammen in<br />

Gruppen. Sie bilden eine Community, die durch die<br />

sportliche Belastung zusammengeschweißt wird“, erklärt<br />

er. „Außerdem stellt der gemeinsame Sport eine<br />

Möglichkeit da, seine Erfahrungen mit anderen Menschen<br />

auszutauschen. Nicht zuletzt findest du dort auch Leute mit<br />

derselben Lebenseinstellung.“<br />

Genau betrachtet ist es doch so: Es gibt nicht allzu viele<br />

Leute, die aus körperlichen Schmerzen soziale und<br />

emotionale Befriedigung ziehen. Es ist einfach erfrischend,<br />

sich mit ein paar anderen ebenso Sportverrückten<br />

auszutauschen!<br />

Die meisten Triathleten genießen das Training in der<br />

Gruppe. Sicher gibt es auch ein paar, die auf ihren langen<br />

Touren die Einsamkeit suchen. Doch selbst diese Mitglieder<br />

der Szene absolvieren nur selten alle ihre Einheiten alleine.<br />

Ein gemeinsames Training oder Event lässt einen echten<br />

Gemeinschaftssinn entstehen. Umso mehr freuen sich die<br />

Sportler aufs nächste Zusammentreffen.<br />

Will Whitmore stimmt dem zu: „Ich habe einen<br />

Trainingspartner. In der Gruppe holst du einfach mehr aus dir<br />

und dem Workout heraus. Außerdem hilft es, bei der Stange<br />

zu bleiben. Andernfalls kann es passieren, dass du das<br />

Training den ganzen Tag hinausschiebst und dann spät<br />

abends nur noch eine Einheit auf dem Rollentrainer<br />

hinbringst.“<br />

Dabei geht es aber selten darum, der Beste zu sein. Wer so<br />

denkt, macht sich das Leben nur unnötig schwer. Innerhalb<br />

der <strong>Triathlon</strong>gemeinde ist oft zu hören, dass die Leute<br />

persönliche Bestleistungen schlagen wollen. Das trifft vor<br />

allem auf die Leute zu, die schon einmal in die Profiszene<br />

hineingeschnuppert haben. Das ist zugleich auch eine sehr<br />

charakteristische Stellungnahme mit hoher Aussagekraft.<br />

Es bedeutet, dass du dich nicht unbedingt an den Besten<br />

misst, sondern an deinen eigenen Leistungen. Im <strong>Triathlon</strong><br />

gibt es weniger Riesen-Egos als in vielen anderen<br />

Sportarten. Bei manchen Events starten die Profis und<br />

Anfänger gemeinsam. Ein tröstlicher und überaus<br />

beflügelnder Gedanke.<br />

Alle ziehen am gleichen Strang. „Die Leute, mit dem ich<br />

trainiere, sind wie meine zweite Familie“, so Matt Wey aus<br />

Kent in England. „Es viel schöner, wenn du deine<br />

Erfahrungen und Gefühle mit anderen teilen kannst. Am<br />

Wettkampftag herrscht dann einfach eine tolle Atmosphäre.<br />

Es gibt ein echtes Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen<br />

den Mitglieder eines Vereins.“<br />

Das gemeinsame Training hat soziale Aspekte, weckt aber<br />

paradoxerweise gleichzeitig den Krieger in uns. Dort können<br />

wir den Kampfgeist und die inneren Aggressionen<br />

ausleben, die sich in anderen Lebensbereichen angestaut<br />

haben.<br />

Mike Atkinson geht davon aus, dass sowohl körperliche<br />

Probleme und das Gefühl der sozialen Vereinsamung<br />

Gründe für die steigende Beliebtheit des <strong>Triathlon</strong>s sind.<br />

Heutzutage müssen wir im Alltag nicht mehr kämpfen, um<br />

zu überleben. Unsere vererbten Anlagen als Jäger und<br />

Sammler werden nicht mehr wirklich auf die Probe gestellt.<br />

Die meisten Menschen in der westlichen Welt müssen sich<br />

keine Gedanken mehr um Lebensmittel, Wasser oder ein<br />

Dach über dem Kopf machen. Was die Abdeckung der<br />

Grundbedürfnisse angeht, ist der Alltag ziemlich locker. Der<br />

<strong>Triathlon</strong> ist der perfekte Gegenpol: Er fordert uns ständig<br />

heraus.<br />

„Ich kann mir nicht vorstellen, den ganzen Abend vor dem<br />

Fernseher zu verbringen. Nach der Arbeit muss ich einfach<br />

trainieren gehen – ganz gleich, ob ich zehn Kilometer laufe,<br />

im Klub eine Runde im Becken drehe oder eine<br />

Spinningstunde besuche“, lässt uns James Paull wissen.<br />

DER GROSSE KICK<br />

Bei dem ganzen heutigen Alltagsstress musst du von Zeit zu<br />

Zeit auch einmal ein bisschen Dampf ablassen. Wettkämpfe<br />

sind eine hervorragende Gelegenheit dazu. Du kannst dort<br />

den aufgestauten Emotionen freien Lauf lassen. Dadurch<br />

ergibt sich eine Art mentaler Reinigungsprozess. Um sich<br />

davon zu überzeugen, reicht es, sich Triathleten im Ziel<br />

anzusehen.<br />

James ist zwar in erster Linie Fußballer. Doch der <strong>Triathlon</strong><br />

gibt ihm den größeren Kick. „Es gibt nur wenig schönere<br />

Gefühle, als mit einer neuen Bestzeit ins Ziel zu kommen.<br />

Auch ein Torerfolg ist etwas Schönes. Aber der Zieleinlauf<br />

beim <strong>Triathlon</strong> ist einfach noch eine ganz andere Nummer.“<br />

Ja, du hast richtig gelesen: <strong>Triathlon</strong> ist besser als Fußball.<br />

Einmal ganz davon abgesehen, dass du dabei den Alltag<br />

noch besser hinter dir lassen kannst: Im Training vergisst du<br />

alle deine üblichen Ängste und Sorgen. Hier zählen nur die<br />

Freiheit und der Sport in seiner reinsten und einfachsten<br />

Form. Max Sauter von Somerset RC Tri fasst es perfekt<br />

AB ZUM TRIATHLON | 15


FASZINATION TRIATHLON<br />

zusammen: „Im Training habe ich Zeit, die Seele baumeln<br />

zu lassen. Wenn ich im Kopf immer wieder meinen<br />

Atemrhythmus von eins bis drei mitzähle, befreit mich das<br />

von belastenden Gedanken. Einer meiner Freunde gab<br />

den Schwimmsport auf. Er meinte, es wäre ihm zu<br />

langweilig, immer nur der schwarzen Linie zu folgen. Ich<br />

finde, genau die schwarze Linie ist die Antwort.“<br />

Ob Neueinsteiger oder Elitesportler: Das<br />

Ausdauertraining und die Wettkämpfe stellen einen<br />

Schock für den Körper dar. Du gehst dabei über deine<br />

Belastungsgrenzen hinaus. Das mag zunächst Angst<br />

machen. Irgendwann hast du dich aber mit dem Schmerz<br />

angefreundet. Du lernst, damit umzugehen. Und noch<br />

mehr: Du bekommst sogar Entzugserscheinungen, wenn<br />

du aufhörst. Du fühlst dich dann unruhig und gereizt. Es ist<br />

wie eine schleichende Sucht: vom Adrenalinschub vor<br />

dem Event bis hin zur Endorphinausschüttung danach.<br />

<strong>Triathlon</strong> ist eine natürliche Droge.<br />

Duncan Bawler vom Somerset RC Tri beschreibt es<br />

folgendermaßen: „Du spulst dein Pensum ab, siehst am<br />

Ende die Ziellinie vor dir und haust noch einmal alles raus<br />

zum Schluss-Spurt. Der beste Teil ist, wenn du im Ziel<br />

nach Luft ringend am Boden zusammenklappst und<br />

aussiehst wie ein Häufchen Elend. Alle Triathleten lieben<br />

dieses Gefühl: zu wissen, dass sie alles gegeben haben<br />

und das Rennen vorbei ist.“<br />

STEIGENDES SUCHTPOTENZIAL<br />

Anfangs war es vielleicht nur ein Mittel gegen den<br />

Bierspoiler, die Reiterhosen oder dicke Oberarme. Doch<br />

mit der Zeit nimmt dann der Reiz zu. Der Körper passt<br />

sich an und wird immer fitter. Das Training wird<br />

intensiver, die Automatismen schleifen sich ein. Der<br />

Sport bringt ein tiefergehendes Gefühl der inneren<br />

Zufriedenheit mit sich. Das Wohlbefinden nach dem<br />

harten Training. Das Bewusstsein, dass sich der Körper<br />

verbessert und an Kraft gewinnt – all das macht süchtig.<br />

Der Fokus verschiebt sich. Wo es anfangs noch darum<br />

ging, sich fitter zu fühlen, heißt es jetzt: „Nur, wenn ich<br />

Sport mache, fühle ich mich wirklich gut.“<br />

Matt Wey beschreibt, wie er den <strong>Triathlon</strong> erlebt:<br />

„Früher war alles festgefahren: aufwachen, essen, zur<br />

Arbeit fahren, nachhause kommen, Fernsehen<br />

schauen, ins Bett gehen. Es gab nichts, worüber ich<br />

mich definieren konnte. Die finanzielle und soziale<br />

Sicherheit war mir einfach nicht genug. Als ich den<br />

<strong>Triathlon</strong> für mich entdeckte, fühlte ich mich wieder<br />

lebendig. Es ist ein belebendes Gefühl, vertraute Wege<br />

zu verlassen und neue Pfade einzuschlagen. Das<br />

Unsere vererbten Anlagen als Jäger und Sammler werden heutzutage nicht mehr<br />

wirklich auf die Probe gestellt. Ein <strong>Triathlon</strong> ist der perfekte Gegenpol.<br />

möchte ich nicht mehr missen.“<br />

Dr Dave Pugh gibt an der University of Glasgow<br />

Vorlesungen in Sport- und Trainingsmedizin. Ihm zufolge<br />

sind es die chemischen Vorgänge, die uns immer wieder<br />

zum Training treiben. „Der Sport löst genauso wie Sex,<br />

das Lachen und Berührungen durch andere Menschen<br />

positive körperliche Reaktionen aus. Verantwortlich<br />

hierfür sind Botenstoffe im Gehirn, vor allem Serotonin,<br />

Adrenalin, Dopamin und Endorphin (siehe: „Harmonische<br />

Hormone“ weiter unten). Die Konzentration aller vier<br />

chemischen Stoffe lässt sich durch Sport und körperliche<br />

Bewegung beeinflussen. Mit dem Effekt, auch das<br />

Wohlbefinden entsprechend steigt.“<br />

Von außen betrachtet lässt sich das nur schwer<br />

nachvollziehen. Die Leute zucken zusammen, wenn ein<br />

Triathlet von ganztägigen Radtouren, Hunderten Bahnen<br />

im Becken und abfallenden schwarzen Zehennägeln<br />

spricht.<br />

Beim <strong>Triathlon</strong> geht es darum, sich ständig<br />

weiterzuentwickeln. Nach der Sprintdistanz kommt die<br />

Olympische Distanz. Nach der Olympischen Distanz der<br />

halbe Ironman. Und danach vielleicht sogar der ganze.<br />

Oder ein doppelter Ironman, ein Ultratriathlon, ein<br />

dreifacher, vierfacher ... Nach oben gibt es praktisch keine<br />

Grenzen. Unsere Ziele locken uns hinter dem warmen<br />

Ofen in den eigenen vier Wänden hervor, hinaus in kalte<br />

Winternächte. Wir laufen mit tauben Beinen, bibbern im<br />

Sattel und gehen bis an die Schmerzgrenze. Irgendwann<br />

kommt dabei immer der Gedanke: nie wieder. Doch dann<br />

machen wir doch wieder weiter.<br />

w<br />

Harmonische Hormone<br />

DR DAVE PUGH ÜBER DIE BOTENSTOFFE IM GEHIRN, DIE IM TRIATHLON FLÜGEL VERLEIHEN.<br />

Serotonin<br />

„Dieser Neurotransmitter entsteht<br />

im zentralen Nervensystem. Er<br />

steuert Gefühle wie Wut, die<br />

Körpertemperatur, die Laune, das<br />

Schlafverhalten, die Libido und den<br />

Stoffwechsel. Beim Sport kann er die<br />

Stimmung heben und die<br />

Zufriedenheit steigern. Bei<br />

Depressionen wirkt die Substanz<br />

stimmungsaufhellend – so wie etwa<br />

eine gute Laufeinheit.“<br />

Adrenalin<br />

„Das Hormon ist als<br />

Neurotransmitter am Kampfoder-Flucht-Mechanismus<br />

beteiligt. Es erhöht die<br />

Herzfrequenz sowie den<br />

Blutdruck. Bei hochintensiven<br />

Einheiten steigt seine<br />

Konzentration, bei niedrigem und<br />

mäßigem Trainingsniveau sinkt<br />

der Spiegel, was entspannend<br />

wirkt.“<br />

Dopamin<br />

„Ein Neurohormon, welches das<br />

Nervensystem beeinflusst. Es ist<br />

verantwortlich für die Steuerung<br />

des Schlaf-Wach-Zyklus.<br />

Langgezogene Workouts auf<br />

mäßigem Niveau führen zu einer<br />

Erhöhung.“<br />

Endorphin<br />

„Das Glückshormon wird durch<br />

die Hirnanhangdrüse sowie den<br />

Hypothalamus ausgeschüttet. Es<br />

kommt vor allem bei<br />

anstrengenden Aktivitäten,<br />

Aufregung, Schmerz und beim<br />

Orgasmus zum Zug. Deutsche<br />

Wissenschaftler führten 2008<br />

eine Studie zum Thema<br />

Endorphine durch. Sie stellten<br />

fest, dass die Konzentration<br />

während des Sports ansteigt. Das<br />

Hochgefühl beim Laufen ist also<br />

keine Einbildung.“<br />

16 | AB ZUM TRIATHLON


ERSTE KILOMETER<br />

SPRUNG INS<br />

KALTE WASSER<br />

Text Elizabeth Hufton Fotos <strong>Triathlon</strong>.org / Arnold Lim / Spomedis / Nigel Farrow / ITU, FinisherPix<br />

EIN TRIATHLON IST EINE ZIEMLICHE HERAUSFORDERUNG.<br />

DU SOLLTEST ALSO GUT VORBEREITET SEIN.<br />

Die meisten Ratschläge in unserem<br />

Partnermagazin „<strong>Triathlon</strong> Plus“ und auf<br />

TriRadar.com richten sich an Sportler, die auf<br />

dem Rad oder beim Schwimmen noch ein<br />

paar Sekunden mehr herausschinden wollen.<br />

Beide Quellen bieten wertvolle Ratschläge für Triathleten.<br />

Wer aber „neu im Geschäft“ ist und sich erst einmal die<br />

<strong>Fitness</strong>- und Konditionsgrundlagen aneignen muss,<br />

braucht erst einmal einige grundlegende Tipps. Hier sind<br />

unsere Ratschläge für Neueinsteiger, die eben erst mit dem<br />

Training beginnen. Danach berichten einige der besten<br />

Athleten davon, wie sie vom <strong>Triathlon</strong>-Virus infiziert<br />

wurden.<br />

KLEINE FORTSCHRITTE<br />

Dieser Leitfaden enthält das komplette Grundwissen.<br />

Hier findest du alles, was du brauchst, um das<br />

Schwimmen, Radfahren und Laufen zu überstehen. Dazu<br />

liefern wir dir Trainingsprogramme, die dich fit für den<br />

Wettkampf machen. Doch selbst, wenn du gerade erst in<br />

der Planungsphase deiner sportlichen Karriere steckst,<br />

kannst du bereits im Alltag darauf hinarbeiten. Geh<br />

sonntags mit Freunden spazieren, nimm die Treppe statt<br />

den Lift, geh mit den Kindern schwimmen, radle zur Arbeit<br />

etc. All das hilft, eine gute <strong>Fitness</strong>basis aufzubauen. Das<br />

kann nur hilfreich sein, wenn du dann ans Eingemachte<br />

geht. Selbst in ganz alltägliche Beschäftigungen kannst<br />

du kleine Übungen einbauen. Mach zum Beispiel einige<br />

Kniebeugen, während du deine Zähne putzt.<br />

SOFORTEINSTIEG<br />

Das Abspecken ist ein häufiger Grund, warum die Leute<br />

mit dem <strong>Triathlon</strong> anfangen. Wenn du viel abnehmen<br />

willst, mach nicht den Fehler, zu lange zu warten. Du<br />

musst nicht unbedingt gertenschlank sein, um ins Training<br />

einzusteigen. Wichtiger ist ein Termin beim Arzt, um sich<br />

durchchecken zu lassen. Lass dir bestätigen, dass dein<br />

Körper fürs Training bereit ist und geh es dann langsam<br />

an. Denk dran: Je früher du anfängst, umso schneller wirst<br />

du auch die überflüssigen Pfunde los. Bis das Zielgewicht<br />

erreicht ist, reicht es, sich ganz einfach mehr zu bewegen<br />

und weniger zu essen!<br />

MEIN ERSTES EVENT<br />

FRASER CARTMELL<br />

Gewinner des Ironman UK 2010 sowie des<br />

Ironman 70.3 2010 in Südafrika<br />

Mein erstes Event war ein XTERRA-Sprint in<br />

Oban an der schottischen Westküste. Das<br />

Schwimmen fand im Becken statt. Das Radfahren und<br />

Laufen wurden danach im Stil eines Zeitfahrens separat<br />

gestartet. Ich habe es richtig genossen. Ich war 15 und kam<br />

später ins Ziel als Lesley Paterson. Mittlerweile trete ich mit<br />

ihr fürs selbe Team (Trek/K-Swiss) an. Mein Equipment<br />

bestand damals aus meinem guten alten robusten<br />

Kona-Mountainbike und einem Biker-Outfit. Es war für mich<br />

schon ein toller Erfolg, einfach nur den Zieleinlauf zu<br />

schaffen, weil ich am Ende absolut fix und fertig war!<br />

Mir war klar, dass ich noch an weiteren Rennen teilnehmen<br />

würde. Daher borgte ich mir einen Neo für mein erstes<br />

richtiges Rennen. Die Entscheidung habe ich<br />

nie bereut.<br />

EMMA MOFFATT<br />

ITU-Weltmeisterin 2009 und 2010,<br />

Bronzemedaillengewinnerin bei den<br />

Olympischen Spielen 2008<br />

Ich bin in einer kleinen Siedlung namens Moree<br />

in New South Wales im Südosten Australiens<br />

aufgewachsen. Schon damals waren der Sport und die<br />

Bewegung in der freien Natur das Wichtigste für mich.<br />

Meine sportliche Karriere begann damals beim lokalen<br />

Surfclub. Ich war also schon immer eine Schwimmerin.<br />

Als ich etwa 13 war, entschloss ich mich zur Teilnahme an<br />

einem lokalen <strong>Triathlon</strong>. Viele meiner Verwandten hatten<br />

schon an einem Event teilgenommen, genau wie eine<br />

ganze Reihe meiner Freunde. Also meldete ich mich<br />

einfach an. Das Rennen lief besser als erwartet: Ich<br />

landete auf Platz eins. Seit jenem Tag bin ich in diesen<br />

Sport vernarrt. Nach dieser ersten Erfahrung ist alles<br />

ziemlich schnell gegangen: Ich durfte zunächst auf<br />

nationalem und dann auf internationalem<br />

Niveau mitmischen.<br />

TOM BISHOP<br />

3. Platz 2011 bei der ITU-Weltmeisterschaft (U23)<br />

1. Platz beim Windsor <strong>Triathlon</strong> 2011<br />

Einen ersten Vorgeschmack auf die Sportart<br />

bekam ich im Alter von acht Jahren. An meinem<br />

ersten Rennen durfte ich allerdings erst etwa fünf Jahre<br />

später teilnehmen, als ich mich im Sommer für die East<br />

Midlands <strong>Triathlon</strong> Series einschrieb. Es handelte sich<br />

dabei um TriStar 3-Events. Die Wettkämpfe waren alle<br />

kürzer als Super-Sprints. Das Schwimmen fand immer im<br />

Becken statt. Meine Eltern besorgten mir ein Straßenrad.<br />

Dazu hatte ich ein ordentliches Paar Laufschuhe und<br />

einen <strong>Triathlon</strong>anzug, bereitgestellt von Derby Tri. Meine<br />

große Stärke war das Radfahren. Dabei überholte ich so<br />

einige Leute. Bei jenem Rennen in Derby landete ich auf<br />

Platz zehn. Ich wusste sofort, dass noch<br />

weitere Wettkämpfe folgen würden.<br />

18 | AB ZUM TRIATHLON


ERSTE SCHRITTE<br />

GÜNSTIGER EINSTIEG<br />

Manche Leute, die gern mit dem <strong>Triathlon</strong> anfangen würden,<br />

lassen sich von den Kosten abschrecken. Dieser Leitfaden<br />

enthält viele Tipps zum Kauf des besten Equipments<br />

(weitere Informationen dazu in den nachfolgenden Artikeln).<br />

Das bedeutet jetzt aber nicht, dass du von Beginn an gleich<br />

die komplette Ausrüstung brauchst. Viele der weltbesten<br />

Triathleten sind mit geborgten Rädern, alten<br />

Surfer-Anzügen und abgetragenen Laufschuhen in ihre<br />

Karriere gestartet. Das kannst du natürlich nicht ein ganzes<br />

Sportlerleben lang durchhalten. Aber für den Anfang reicht<br />

es. Spar dir die kleinen Fortschritte, die sich durch besseres<br />

Equipment einstellen, für später auf.<br />

LOCKERER EINSTAND<br />

Der <strong>Triathlon</strong> ist ein Wettkampfsport. Das Training solltest<br />

du aber vor allem zu Beginn noch relativ locker angehen.<br />

Vergleich dich nicht zu sehr mit Freunden, die schon länger<br />

dabei sind. Und stürz dich nicht in Schwimm-, Rad- oder<br />

Lauf-Wettbewerbe. Wenn du als Anfänger gleich mit den<br />

anderen mithalten willst, führt das nur zu Frustrationen,<br />

Enttäuschungen und sogar Verletzungen. Sei geduldig und<br />

bereite dich mit einem unserer Trainingspläne weiter hinten<br />

im Heft auf deine individuellen Ziele vor. Ein Rennen gegen<br />

deine Kollegen und die Uhr kannst du dir immer noch am<br />

Wettkampftag liefern.<br />

STABILER START<br />

Mach dir keine Gedanken darüber, ob du als Letzter aus dem<br />

Becken krabbelst oder beim Radfahren einen Platten<br />

bekommst. Es gibt nur Eines, was einem Anfänger Angst<br />

machen sollte: Das Risiko von Verletzungen noch vor dem<br />

ersten Start. Blättere weiter bis zum Abschnitt mit den<br />

Gewichtsübungen und fang gleich mit dem Krafttraining an.<br />

Eine Alternative ist ein Core- oder Pilates-Unterricht im Studio.<br />

Unter den Spitzen-Triathleten kann es sich kein Einziger<br />

leisten, aufs Kraft- und Konditionstraining zu verzichten. Doch<br />

bei den Amateuren gibt es nur sehr wenige, die diesen Bereich<br />

wirklich ernst nehmen. Gewöhn es dir am besten jetzt gleich<br />

an, um jahrelang vor Verletzungen verschont zu bleiben.<br />

ELITESPORTLER UND IHR EINSTIEG IN DIE TRIATHLONSZENE<br />

LESLEY PATERSON<br />

Gewinnerin der XTERRA-<br />

Weltmeisterschaft 2011, des Ironman<br />

Mooseman 70.3 2011 sowie der XTERRA-<br />

Pazifik-Meisterschaft 2011<br />

Zum <strong>Triathlon</strong> bin ich durch meinen Vater<br />

gekommen. Er wollte meine Energie in<br />

sinnvolle Bahnen lenken! Mein erstes Rennen war der<br />

Super-Sprint für Einsteiger beim Stirling <strong>Triathlon</strong> Club.<br />

Das war eine einmalige Erfahrung. Ich war beim Rennen<br />

so nervös wie noch nie zuvor. Es waren sogar<br />

Weltmeister dabei. Ich war damals gerade einmal 14 und<br />

hatte einen Badeanzug und ein weites Sweatshirt an, um<br />

nicht zu frieren! Das Rad hatte ich mir geliehen, und ich<br />

hatte keine Ahnung, wie die Schaltung funktioniert. Als<br />

ich im Ziel war, konnte ich den nächsten Wettkampf kaum<br />

erwarten. Dieser Sport hat nicht nur mein Leben<br />

verändert. Ich habe dadurch auch Freunde<br />

fürs Leben gefunden.<br />

TOM LOWE<br />

3. Platz beim Ironman Arizona 2010,<br />

Gewinner des Ironman 70.3 Steelhead<br />

2011, 11. Platz bei der Ironman-<br />

Weltmeisterschaft 2011<br />

Ursprünglich war ich Läufer. Im Jahr 2003<br />

wurde mir die Sportart zu langweilig, die ich seit<br />

dem neunten Lebensjahr praktiziert hatte. Deshalb kaufte<br />

ich mir ein Fahrrad. Aufgrund meiner läuferischen<br />

Fähigkeiten und der einfachen Übertragung aufs Rad<br />

wurde ich 2004 für die Duathlon-Weltmeisterschaft ins<br />

britische Profiteam geholt. Seither gehe ich ein- bis<br />

zweimal pro Woche schwimmen. Mit 26 nahm ich an der<br />

<strong>Triathlon</strong>-Meisterschaft der britischen Streitkräfte teil.<br />

Beim Schwimmen lieferte ich eine unterdurchschnittliche<br />

Leistung ab. Dafür holte ich beim Radfahren und Laufen<br />

wieder ordentlich auf. Am Ende kam ich als Sechster und<br />

erster Teilnehmer der Army ins Ziel.<br />

AARON FARLOW<br />

Gewinner der Challenge Wanaka<br />

2012 und des Ironman UK 2011<br />

Ich übte in der Schulzeit alle drei Sportarten aus.<br />

Mein Turnlehrer empfahl mir damals, es einmal<br />

mit dem <strong>Triathlon</strong> zu versuchen. Ich war in keiner der<br />

Disziplinen ein Überflieger, mir gefiel aber das Kräftemessen.<br />

Mein erster Wettkampf war ein Sprint: der Condobolin-<br />

<strong>Triathlon</strong> in Australien. Es fühlte sich an wie ein Ironman und<br />

zog sich wie Kaugummi! Trotzdem erreichte ich in meiner<br />

Altersklasse den zweiten Platz. Mein Equipment bestand aus<br />

einem Mountainbike, einer Badehose und einem alten<br />

Trikothemd. Ich war sofort von dem Sport fasziniert.<br />

Besonders gefiel mir die Herausforderung, bis ins Ziel<br />

durchzuhalten. Mit der Zeit merkte ich, wie sehr mir der<br />

Wettkampfgedanke gefällt. Meine Mutter und meine<br />

Schwester schauten oft zu. Sie haben mich<br />

immer für meine Leistungen bewundert.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 19


THE EASIEST WAY<br />

TO IMPROVE TM<br />

DIE NEUE TOMTOM<br />

MULTI-SPORT CARDIO<br />

MIT EINGEBAUTEM<br />

HERZFREQUENZMESSER<br />

Die neue TomTom Multi-Sport Cardio verfügt über einen<br />

eingebauten Herzfrequenzmesser, mit dem Sie mehr aus jedem<br />

Training herausholen können. Sehen Sie Echtzeitinformationen<br />

zu Ihrem Lauf, Ihrer Rad- und Schwimmeinheit auf einen<br />

Blick. Verfolgen Sie Ihre Distanz, Zeit, Ihr Tempo, Ihre<br />

Geschwindigkeit und Ihre verbrannten Kalorien während<br />

des Trainings auf einem extragroßen Display.<br />

GPS SPORT UHREN<br />

WWW.TOMTOM.COM/SPORTS


BASISAUSRÜSTUNG<br />

ESSENZIELLES EQUIPMENT<br />

EIN TRIATHLET BRAUCHT RELATIV VIEL<br />

AUSRÜSTUNG. HIER IST UNSER<br />

RATGEBER MIT DEM WICHTIGSTEN<br />

EQUIPMENT.<br />

FAHRRAD<br />

SITZ<br />

Schmale Sättel sind himmlisch leicht,<br />

aber höllisch unbequem, wenn du<br />

eine aerodynamische Position<br />

einnimmst. Such dir also ein<br />

weiches Modell aus, um über den<br />

Asphalt zu schweben statt zu<br />

holpern.<br />

LAUFRÄDER<br />

Mit den aerodynamischeren<br />

breiten Felgen vor allem am<br />

Vorderrad lassen sich bei<br />

jedem Kilometer ein paar<br />

Sekunden einsparen.<br />

LENKER<br />

Ein <strong>Triathlon</strong>lenker ist die<br />

einfachste und effektivste<br />

Art, ein Rad<br />

aerodynamischer zu<br />

machen. Du kommst damit<br />

in eine tiefere, engere und<br />

windschnittigere Haltung<br />

hinein.<br />

RAHMEN UND GABEL<br />

Die größten Bestandteile<br />

des Rads müssen auf deine<br />

Größe abgestimmt sein.<br />

Rahmen und Gabel<br />

spielen eine zentrale<br />

Rolle für die Aerodynamik,<br />

das Gewicht und die<br />

Leistung des Drahtesels.<br />

Foto Russell Burton<br />

ANTRIEB<br />

Die Ritzel, Kettenblätter und<br />

das Schaltwerk<br />

lassen sich inzwischen in allen<br />

Preisklassen flüssig schalten.<br />

Wer mehr investiert, zahlt eher<br />

für reduziertes Gewicht als<br />

verbesserte Funktionalität.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 21


EINSTIEG<br />

Text Guy Kesteven, Mat Brett, Elizabeth Hufton<br />

BASISAUSRÜSTUNG FÜRS BIKE<br />

Ein Teil des Fahrradbudgets sollte auf jeden<br />

Fall diesem wichtigen Zubehör<br />

vorbehalten sein.<br />

PEDALE<br />

Um zusätzliche Power auf die Straße zu<br />

bringen, ersetze die flachen Pedale durch<br />

Klickpedale. Die Cleats an den Rennradschuhen rasten in<br />

den Pedalen ein. Du kannst dann mit den Füßen am Pedal<br />

sowohl ziehen als auch drücken.<br />

Dadurch steigt dein Kraftumsatz.<br />

TRAININGSEQUIPMENT<br />

Um bequem trainieren zu können, brauchst du so<br />

grundlegendes Zubehör wie gepolsterte Shorts oder<br />

Radlerhosen, ein kühles Trikot mit Reißverschlüssen an<br />

den Taschen für Lebensmittel, Werkzeug und<br />

Wertgegenstände, sowie eine leichte, wasserdichte Jacke.<br />

WERKZEUG<br />

Auf langen Touren und Wettkämpfen brauchst du einige<br />

leichte Hilfsmittel. Zudem ist es wichtig, dass du dich mit<br />

dem Werkzeug vertraut machst. Reifenheber, eine leichte<br />

aber effektive Pumpe (klein genug, um in die Trikottasche<br />

zu passen) sowie ein Multitool sollten immer mit dabei sein.<br />

HELM<br />

Zwar gibt es nach deutschem Straßenverkehrsgesetz<br />

keine Helmpflicht. Dennoch ist es ratsam, sich einen Helm<br />

anzuschaffen. Spätestens bei deinem ersten Rennen wirst<br />

du einen Kopfschutz brauchen. Such nach einem leichten,<br />

gut belüfteten Modell, das gut sitzt und die<br />

Sicherheitsstandards erfüllt. Wenn es dir wirklich auf die<br />

Sekunde ankommt, kannst du dir einen Aerohelm zulegen.<br />

Damit sich das lohnt, musst du aber auch in der kompletten<br />

aerodynamischen Position fahren können.<br />

SCHUHE<br />

Mit speziellen <strong>Triathlon</strong>schuhen bist du bestens für den<br />

Wettkampftag gerüstet. Sie haben normalerweise nur<br />

zwei Verschlussbänder und eine große Schlaufe an der<br />

Ferse, sodass du sie schnell anziehen kannst. Achte auf<br />

eine stabile Sohle für eine gute Kraftübertragung sowie<br />

eine gute Belüftung im Obermaterial.<br />

COMPUTER/GPS<br />

Ein Radcomputer ist keine Pflicht, macht aber das Training<br />

um Längen interessanter. Einsteigermodelle sind bereits<br />

ab 30 Euro erhältlich. Sie sind mit einem Magnet<br />

ausgestattet, der am Rad befestigt wird. Ein Sensor an der<br />

Gabel hält dann das Tempo fest. Die kostspieligeren<br />

GPS-Computer bieten eine Positionsbestimmung sowie<br />

eine präzise Nachverfolgung des Tempos sowie der<br />

Höhenmeter. Außerdem ist oft auch ein Pulsmesser mit im<br />

Paket enthalten. Selbst die günstigsten Modelle bewegen<br />

sich aber im dreistelligen Euro-Bereich.<br />

EXTRAS<br />

Leg ein bisschen mehr Geld auf die<br />

Ladentheke, um noch mehr dem<br />

Rad herauszuholen.<br />

TRIATHLON-<br />

LENKER<br />

Mit einem <strong>Triathlon</strong>lenker<br />

(auch als Aerolenker<br />

bezeichnet) kommst auf<br />

dem Straßenrad in eine<br />

aerodynamischere<br />

Position hinein. So wirst<br />

du beim Radfahren eine<br />

oder zwei Minuten<br />

schneller. Sinnvoll ist ein<br />

solcher Lenker, wenn du<br />

dir kein eigenes<br />

<strong>Triathlon</strong>rad leisten<br />

kannst oder auf technisch<br />

anspruchsvollen Strecken<br />

fährst, wo du auch die<br />

unteren Enden der Stange<br />

TRIATHLON- ODER STRASSENRAD?<br />

DIE GRETCHENFRAGE für jeden<br />

Triathleten bei der Auswahl des<br />

Bikes: Soll ich mir ein spezielles<br />

<strong>Triathlon</strong>rad holen, oder eine<br />

Straßenmaschine?<br />

Da <strong>Triathlon</strong>räder ohnehin erst bei<br />

gut 1.200 Euro anfangen, haben<br />

Neueinsteiger diese Frage für sich<br />

meist schnell geklärt. Beim<br />

Straßenrad ist wichtig, dass<br />

Steuerrohr und Vorbau niedrig<br />

genug für einen <strong>Triathlon</strong>lenker<br />

sind. Die immer beliebteren<br />

Sporträder mit den höheren<br />

Vorbauten sind hierfür nicht<br />

geeignet. Selbst, wenn du in die<br />

höhere Preisklasse ab 1.200 Euro<br />

vordringen willst, ist ein<br />

herkömmliches Straßenrad<br />

sicherer und bequemer. Das gilt vor<br />

allem dann, wenn du mit dem<br />

Radsportclub in der Gruppe fährst<br />

oder häufig Berge oder raue<br />

Straßenbeläge unter den Reifen<br />

hast.<br />

Für Straßenräder stehen außerdem<br />

weitaus mehr Optionen zur<br />

Auswahl, als das bei speziellen<br />

Maschinen für den <strong>Triathlon</strong> oder<br />

das Zeitfahren der Fall ist. Doch so<br />

oder so: Fährst du einen Großteil<br />

deiner Touren und Rennen allein und<br />

brauchst. Weitere Informationen findest<br />

du auf Seite 72.<br />

WATTMESSER<br />

Die nächste Stufe nach dem GPS-<br />

Fahrradcomputer ist ein sogenannter<br />

Powermeter. Am genausten sind<br />

Mess-Systeme, die sich an der Radnabe<br />

befestigen lassen. Die kosten aber weit über<br />

1.000 Euro. Außerdem benötigst du hierfür<br />

möglicherweise die Hilfe eines Trainers, um die Daten<br />

richtig auszuwerten.<br />

AERODYNAMISCHE LAUFRÄDER<br />

Spezielle Laufräder bringen die größten Vorteile mit sich.<br />

Tiefere Felgen sind aerodynamischer. Manchmal<br />

beeinträchtigen sie aber bei starkem Wind die<br />

Manövrierfähigkeit. Wenn du dir nur einen Satz neuer<br />

Laufräder leisten kannst, solltest du dir 40 bis 60 Millimeter<br />

tiefe Felgen aussuchen. Das ist ein guter Kompromiss<br />

zwischen Aerodynamik und Kontrolle. Weitere<br />

Informationen auf Seite 72.<br />

auf weitgehend flachen Strecken,<br />

zahlt sich eine aggressive (sprich:<br />

tiefe) Fahrhaltung definitiv aus.<br />

Sportler, die es sich leisten können,<br />

verwenden gern zwei Räder: Ein<br />

günstigeres Straßenrad<br />

(vorzugsweise mit Schutzblechen)<br />

für den Löwenanteil der<br />

Trainingsfahrten und ein<br />

<strong>Triathlon</strong>rad. Letzteres wird nur in<br />

den Tagen vor dem Rennen und<br />

beim Wettkampf selbst aus der<br />

Garage geholt, um noch ein paar<br />

Watt mehr an Leistung<br />

herauszukitzeln.<br />

22 | AB ZUM TRIATHLON


BASISAUSRÜSTUNG<br />

NEOPRENANZUG<br />

SCHULTERN UND ARME<br />

Sichere und schnelle Schwimmer<br />

brauchen den zusätzlichen Auftrieb nicht<br />

unbedingt. Sie können einen Anzug mit<br />

niedrigerer Wandstärke im<br />

Schulter- und Armbereich<br />

wählen. Diese erhöhte<br />

Flexibilität erlaubt einen<br />

flüssigeren Armzug.<br />

STRETCHING-EINSÄTZE<br />

Bei manchen teuren Anzügen<br />

bestehen Rumpf und<br />

Schulterpartie aus besonders<br />

dehnungsfähigen Einsätzen. So<br />

haben die Arme besonders viel<br />

Spielraum.<br />

DEHNUNGSFÄHIGE<br />

MANSCHETTEN<br />

Manschetten am Ende<br />

der Ärmel und Beine<br />

erleichtern beim Wechsel<br />

das Abziehen.<br />

BESCHICHTETE ÄRMEL<br />

Es gibt Modelle mit beschichteten<br />

Panels in den Unterarmen. Diese sind<br />

dazu ausgelegt, den<br />

Wasserwiderstand zu erhöhen und<br />

so die Zugkraft zu verstärken.<br />

BEINE<br />

Die meisten Neoprenanzüge verwenden an den<br />

Beinen dickeres Material. Sinnvoll ist das vor allem<br />

bei schwereren Beinmuskeln, die leichter nach<br />

unten sinken und so die stromlinienförmige<br />

Ausrichtung des Körpers beeinträchtigen. Das<br />

dickere Material gibt dem Unterkörper im Wasser<br />

Auftrieb, was sich positiv auf die<br />

Schwimmgeschwindigkeit auswirkt.<br />

MATERIAL<br />

Die maximal erlaubte Stärke für einen „Neo“ im<br />

<strong>Triathlon</strong> beträgt fünf Millimeter. Je dicker das<br />

Neopren, umso mehr Auftrieb hat es und umso<br />

unbeweglicher wird es. Die meisten Hersteller<br />

verwenden daher an verschiedenen Stellen<br />

unterschiedliche Stärkegrade. Die meisten<br />

Anzüge bestehen aus denselben Materialien.<br />

Teure Anzüge sind zudem häufig mit<br />

Spezialbeschichtungen ausgerüstet. Diese<br />

verringern den Wasserwiderstand, erhöhen<br />

die Flexibilität und lassen Luftkammern<br />

entstehen, die für weiteren Auftrieb sorgen.<br />

SITZ<br />

Es ist ganz wichtig, dass der Anzug gut sitzt. Wenn<br />

er zu eng ist, kann er reiben und den Träger<br />

einengen. Ist das Material zu locker, dringt Wasser<br />

ein, und der Widerstand steigt. Jeder vernünftige<br />

Händler wird dich den Anzug vorher ausprobieren<br />

lassen, bevor du deine Entscheidung triffst. Unter<br />

triathlon.de und www.testswim.com findest du<br />

außerdem aktuelle Termine mit Testschwimm-<br />

Angeboten in ganz Deutschland.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 23


EINSTIEG<br />

BASISAUSRÜSTUNG FÜRS SCHWIMMEN<br />

Der Wetsuit ist das Wichtigste, wenn es zum Wettkampf<br />

geht. Im <strong>Triathlon</strong>-Einkaufskorb dürfen aber auch noch<br />

andere wichtige Artikel nicht fehlen.<br />

BADEKAPPE<br />

Badekappen sind beim Rennen Pflicht. Gewöhn dich also<br />

am besten schon im Becken daran. Die Kappe reduziert<br />

daneben auch den Wasserwiderstand, erleichtert dir also<br />

das Schwimmen. Zieh beim Wettkampf deine eigene<br />

Schwimmkappe auf, dann deine Brille, gefolgt von der<br />

Rennkappe. So kann die Schwimmbrille nicht rutschen,<br />

während der Kopf warm bleibt.<br />

TRAININGSEQUIPMENT<br />

Die meisten Trainingspläne empfehlen den Einsatz von<br />

Trainingsequipment. Damit lassen sich die Techniken<br />

einüben, während du dich auf spezifische Bereiche<br />

konzentrieren kannst. Die Hilfsmittel sind recht günstig zu<br />

haben. Für den Anfang reichen die folgenden<br />

Trainingshilfen: ein Schwimmbrett (zum Festhalten<br />

mit den Händen und Einüben des Beinschlags),<br />

Paddles (zum Kraftaufbau in Schultern und Rücken)<br />

sowie eine Pull Buoy (eine Schwimmhilfe, die<br />

zwischen die Beine geklemmt wird und so den<br />

Trainingsfokus auf den Oberkörper verschiebt).<br />

SCHWIMMBRILLE<br />

Sinnvoll ist ein Modell mit auswechselbaren Gläsern:<br />

transparent für drinnen und getönt für helle Tage im<br />

Freien. Auch eine Schwimmmaske kann dir im Wettkampf<br />

weiterhelfen, weil sie ein größeres Blickfeld bietet.<br />

SCHMIERMITTEL<br />

Ein gutes Schmiermittel verhindert, dass der Wetsuit<br />

beim Schwimmen im Nacken scheuert. Trag auch etwas<br />

auf die Unterarme, Hand- und Fußgelenke auf, um beim<br />

Wechsel den Anzug schnell von der Haut zu bekommen.<br />

Gut geeignet sind günstige Produkte wie Vaseline oder<br />

Babyöl. Nur ein Wort der Warnung: Diese beiden<br />

Produkte beschleunigen den Verschleiß des<br />

Neoprenanzugs. Sanfter zum Material ist spezielles<br />

Schmiermittel vom <strong>Triathlon</strong>- oder Surfer-Shop.<br />

BADEANZUG/BADEHOSE<br />

Mit richtiger Badebekleidung wird das Training leichter.<br />

Die Strandhose bzw. der Bikini bremsen dich nur aus.<br />

Männer sollten eng anliegende Badehosen mit Bein<br />

wählen, Frauen einen hochgeschlossenen Anzug mit<br />

einem entsprechendem Rückenausschnitt, der im<br />

Wasser den Widerstand verringert<br />

EXTRAS<br />

Kein unverzichtbares Zubehör, aber dennoch ganz<br />

nützlich und sinnvoll …<br />

SCHWIMMCOMPUTER<br />

Du stehst noch am Anfang und brauchst ein wenig<br />

Motivation sowie die Möglichkeit, deine Fortschritte<br />

mitzuverfolgen? Dann lohnt sich eine Schwimmuhr wie die<br />

Swimovate PoolMate, die deine Bahnen mitzählt. Das Gerät<br />

erkennt bei jedem Zug deine Armbewegung und nutzt die<br />

Unterbrechung des Rhythmus beim Wenden zum<br />

Bahnenzählen. Anhand dieser Daten, des Tempos sowie<br />

der Schlagzahl des Schwimmers errechnet der Computer<br />

einen Effektivitätswert. Diesen kannst du dazu verwenden,<br />

an deiner Technik zu arbeiten und schneller zu werden.<br />

WETTKAMPF-AUSRÜSTUNG<br />

Mit dieser Zusatzausrüstung sparst du am großen<br />

Tag Zeit und Nerven.<br />

STARTNUMMERNGÜRTEL<br />

Nach den Regeln der meisten <strong>Triathlon</strong>rennen<br />

müssen die Sportler ihre Startnummer beim<br />

Radfahren auf dem Rücken und beim Laufen<br />

an der Körpervorderseite tragen. Am<br />

einfachsten geht das mit einem<br />

Startnummerngürtel. Den kannst du dir für<br />

den ersten Wechsel ans Rad hängen, um ihn<br />

später umzulegen, wenn du auf den Sattel<br />

steigst. Beim Laufen drehst du ihn einfach<br />

nach vorn. In solchen Gürteln sind auch Fächer<br />

für den Proviant vorgesehen.<br />

SATTELTASCHE<br />

Eine kleine Radtasche ist ganz nützlich, um ein<br />

Multitool, einen Ersatzschlauch und<br />

Reifenheber mitzunehmen. Nur für den Fall<br />

der Fälle ... Die aerodynamischste Variante ist<br />

eine Satteltasche. Bei Langstreckenrennen<br />

haben sich auch Rahmentaschen bewährt,<br />

die am Oberrohr befestigt werden. Darin<br />

finden zusätzliche Lebensmittel und<br />

Getränke sowie weitere Werkzeuge Platz.<br />

ELASTISCHE<br />

SCHNÜRSENKEL<br />

Tausch vor dem Rennen deine normalen<br />

Schnürsenkel gegen eine elastische Variante<br />

aus. Die kannst du dann schon bevor es<br />

losgeht auf die richtige Passform einstellen.<br />

Wenn du dann noch Talkum in die Schuhe<br />

streust, kannst du sie beim Wechsel ganz<br />

schnell überziehen.<br />

TRIATHLONANZUG<br />

Um zwischen den Disziplinen<br />

keine Zeit für den<br />

Klamottenwechsel zu<br />

vergeuden, kannst du unter<br />

dem Wetsuit einen<br />

<strong>Triathlon</strong>anzug tragen,<br />

den du das ganze Rennen<br />

über anlässt. Es gibt die<br />

aerodynamischeren und<br />

besser sitzenden Einteiler<br />

sowie Zweiteiler aus Shorts<br />

und Oberteil. Letztere Version<br />

ist bei Langstreckenrennen<br />

günstiger, wo Toilettenpausen<br />

zu erwarten sind. Für was du<br />

dich aber auch entscheidest<br />

– wichtig ist eine enge Passform,<br />

um Luft und Wasser keine Angriffsfläche<br />

zu bieten. Dazu brauchst du ein paar<br />

sichere Taschen für deine Gels sowie ein<br />

hochwertiges Sitzpolster. Dieses<br />

sollte dich auf dem Rad<br />

schützen, dich beim Laufen<br />

aber nicht behindern. In die<br />

Modelle für Frauen sind<br />

auch oft Sport-BHs mit<br />

eingearbeitet.<br />

Wenn du zum Schwimmen<br />

nur den <strong>Triathlon</strong>anzug benutzt<br />

(beispielsweise bei Rennen im<br />

Schwimmbecken oder in wärmeren<br />

offenen Gewässern) ist der Einteiler<br />

geschickter. Achte aber auf Taschen<br />

mit Reißverschluss. Dadurch sinkt<br />

nämlich der Widerstand.<br />

24 | AB ZUM TRIATHLON


BASISAUSRÜSTUNG<br />

LAUFSCHUHE<br />

FERSENKAPPE<br />

Eine interne Abgrenzung<br />

an der Schuhrückseite.<br />

Sie versteckt sich in der<br />

Regel zwischen dem<br />

Außenmaterial und dem<br />

Futter. Ihre Funktion<br />

besteht darin, die Ferse zu<br />

stabilisieren und zu<br />

stützen.<br />

OBERMATERIAL<br />

Die meisten<br />

Hersteller<br />

verwenden<br />

fortschrittliche<br />

technische<br />

Textilien. Sie<br />

schützen und<br />

stützen den Fuß.<br />

Gleichzeitig sorgen<br />

sie für Belüftung<br />

und den<br />

Abtransport von<br />

Schweiß.<br />

LAUFSOHLE<br />

Der äußere Teil der Sohle<br />

verrät dir, ob deine<br />

Schuhe noch gut sind. Die<br />

Laufsohle hat die<br />

Aufgabe, für den nötigen<br />

Grip zu sorgen.<br />

MITTELSOHLE<br />

Diese Schicht besteht meist aus Schaum<br />

und dient der Dämpfung. Die meisten<br />

Schuhmarken verwenden für diesen Teil<br />

der Sohle ihre eigene Polstertechnik. Es<br />

gibt auch Ausführungen mit einem<br />

festeren Schaumteil an der Innenkante.<br />

Diese Ausführung baut<br />

Einwärtsdrehungen vor.<br />

EINLEGESOHLE<br />

Die Brandsohlen werden direkt unter<br />

dem Fuß platziert. Sie dienen dem<br />

Komfort, bieten zusätzliche<br />

Polsterung und stützen den Fuß<br />

zusätzlich.<br />

Foto Robert Smith<br />

AB ZUM TRIATHLON | 25


BASISAUSRÜSTUNG<br />

BASISAUSRÜSTUNG FÜRS LAUFEN<br />

Du kannst auch in ganz alten Klamotten durchstarten.<br />

Doch mit dem richtigen Trainingsequipment wirst du<br />

noch mehr Spaß am Laufen haben.<br />

TRAININGSEQUIPMENT<br />

Die ideale Garderobe für Läufer: Shorts oder eine<br />

Trainingshose und ein T-Shirt aus technischen<br />

Textilien, das den Schweiß abtransportiert und nicht<br />

scheuert. Dazu gehört außerdem eine leichte und<br />

wasserabweisende Jacke.<br />

SPORT-BH<br />

Das Laufen ist die einzige Disziplin im <strong>Triathlon</strong>, wo<br />

der Körper stärkeren Belastungen ausgesetzt ist.<br />

Frauen brauchen daher einen Sport-BH. Wichtig ist,<br />

dass er gut passt und die richtige Form und Größe<br />

hat. Für kleinere Größen reicht unter Umständen<br />

auch ein Top, für größere Körbchengrößen muss<br />

es ein separater BH zum Einstellen sein.<br />

EXTRAS<br />

Pulsmesser und GPS-Uhren bieten nützliche<br />

Funktionen.<br />

LAUFCOMPUTER<br />

Zu Beginn reicht eine ganz einfache billige Stoppuhr<br />

aus. Mit der Zeit kann es sich aber lohnen, Geld in<br />

einen richtigen Sportcomputer zu investieren. Es gibt<br />

viele Leute, die gern mit Herzfrequenzmesser<br />

trainieren. Die günstigsten Uhren kosten um die 60,<br />

die teuersten mehrere 100 Euro. Eine GPS-Uhr hält<br />

akkurat das Tempo und die Distanz fest. In der Regel<br />

ist auch ein Pulsmesser mit dabei. So ist eine genaue<br />

Bestimmung des Leistungsniveaus und der<br />

sportlichen Fortschritte möglich. Wer nicht so großen<br />

Wert auf Kartenfunktionen legt, kann ein<br />

GPS-System wie den Garmin Forerunner 910X für<br />

alle drei Disziplinen verwenden. Damit lassen sich<br />

sogar die Distanzen beim Freiwasserschwimmen<br />

messen.<br />

SCHUH-<br />

KATEGORIEN<br />

WETTKAMPFSCHUHE<br />

Diese Kategorie ist extrem leicht, bietet aber<br />

nur eine minimale Dämpfung und Stabilität.<br />

Am besten sind die entsprechenden Modelle<br />

für leichte, schnelle und effektive Läufer<br />

geeignet. Selbst dann sollten sie aber nur<br />

über kürzere Strecken getragen werden.<br />

NEUTRALE LAUFSCHUHE<br />

Vielseitiger als der Wettkampf-Laufschuh,<br />

aber immer noch ausreichend leicht und<br />

schnell. Solche Laufschuhe sind in der Regel<br />

ganz gut gedämpft und weisen eine<br />

ordentliche Stabilität auf.<br />

Wettkampforientierte Triathleten können<br />

sie sowohl für Rennen als auch schnellere<br />

Trainingseinheiten benutzen.<br />

GEDÄMPFTE LAUFSCHUHE<br />

Diese Laufschuhe können ziemlich viel<br />

wegstecken. Die meisten Marken<br />

verwenden ein hauseigenes Material zur<br />

Dämpfung, wie etwa bei den Nike Air, Asics<br />

Gel oder Brooks DNA. Dieses wird mit<br />

unterschiedlichen Arten von EVA-Schaum<br />

kombiniert, um maximalen Komfort zu<br />

bieten.<br />

STABIL-LAUFSCHUH<br />

Auch dieses Schuhwerk bietet so viel Komfort<br />

wie ein gedämpfter Laufschuh bereitstellen<br />

kann. Allerdings kontrolliert der Schuh<br />

zusätzlich die Bewegung des Fußes bei<br />

Überpronation (Einwärtsdrehung).<br />

Bewerkstelligt wird dies durch einen Block<br />

festeren Schaumstoffs in der Mittelsohle (für<br />

gewöhnlich in Grau gehalten). Für diese<br />

Pronationsstütze am Innenrand des Schuhs<br />

greifen die Hersteller ebenfalls oft auf eigene<br />

Technologien zurück. Beispiele hierfür<br />

wären der Space Trusstic von Asics oder<br />

das ForMotion-System von Adidas.<br />

BARFUSS-SCHUHE<br />

Die immer beliebteren<br />

minimalistischen Laufschuhe<br />

vermitteln das natürlichste<br />

Laufgefühl aller Kategorien –<br />

was allerdings stark auf Kosten<br />

der Kontrolle und Dämpfung geht.<br />

Wer diese Modelle nutzen will, sollte<br />

eine natürliche federnde Laufbewegung<br />

beherrschen. Dabei ist es wichtig, den<br />

Mittelfuß oder Vorfuß zuerst aufzusetzen.<br />

26 | AB ZUM TRIATHLON


SCHWIMMEN<br />

DIE ERSTE TRIATHLON­DISZIPLIN IST FÜR VIELE<br />

SPORTLER EIN SCHWACHPUNKT. ABER DAS<br />

LÄSST SICH ÄNDERN ...<br />

AB ZUM TRIATHLON | 27


SCHWIMMEN<br />

DIE BASICS FÜRS<br />

SCHWIMMEN<br />

WIR MÖCHTEN DIR DIE ANGST VOR DIESER TECHNISCH ANSPRUCHSVOLLEN TRIATHLON­DISZIPLIN NEHMEN.<br />

Beim Wettkampf stellt das Schwimmen den<br />

kleinsten Teil des Rennens dar. Dennoch ist es für<br />

viele Teilnehmer die größte Herausforderung im<br />

<strong>Triathlon</strong>. Wer schon seit seiner Schulzeit nicht mehr<br />

geschwommen ist, braucht zum Neueinstieg die<br />

Hilfe eines Profis. Wenn aber die grundlegende Technik beim<br />

Kraulen schon einmal da ist, sollten sich mit dem nötigen Einsatz<br />

und dem erforderlichen Fokus auf die Technik schnell große<br />

Fortschritte einstellen. Ganz gleich, auf welchem Niveau du<br />

schwimmst: Es ist nie zu spät, sich technisch weiterzuentwickeln<br />

in und im Wasser neue Kräfte freizusetzen.<br />

VOLUMENPLANUNG<br />

Es ist nicht ganz leicht, die erforderlichen Wochenstunden<br />

fürs Schwimmen zu ermitteln. Nur als grobe Richtschnur:<br />

Um einen Sport wirklich zu beherrschen, braucht der<br />

durchschnittliche Mensch um die 10.000 Übungsstunden.<br />

Das entspricht in etwa drei Trainingsstunden am Tag, und<br />

das zehn Jahre lang! Natürlich haben die meisten<br />

Triathleten nicht einmal annähernd so viel Zeit wie etwa<br />

olympische Schwimmer. Umso weniger, als sie ja das<br />

Training auf drei Sportarten verteilen müssen. Die<br />

folgenden Aspekte spielen mit in die Planung des<br />

Schwimmtrainings hinein.<br />

ERFAHRUNG<br />

Viele Triathleten haben zuvor nur eine Sportart betrieben.<br />

Wenn jemand aus der Schwimmerecke kommt, kennt er<br />

natürlich schon die grundlegenden Techniken für seine<br />

schnelle Züge und Schläge. Wenn das bei dir der Fall ist,<br />

bist du schon einmal mehrere 100 Trainingsstunden im<br />

Plus. Neueinsteiger müssen ein wenig Zeit investieren,<br />

28 | AB ZUM TRIATHLON


GRUNDLAGEN<br />

DREI EINFACHE DEHNUNGEN<br />

1BRUSTSTRECKUNG IM TÜRRAHMEN<br />

Geh im Türrahmen oder an<br />

einem Pfosten in Position und<br />

setz den nach oben<br />

angewinkelten Unterarm auf das<br />

Objekt. Jetzt den Brustkorb sanft<br />

nach vorne drücken und in die<br />

Dehnung hineinspüren. Zielbereiche<br />

sind die Schultervorderseite sowie<br />

die gesamte Brustmuskulatur.<br />

Halte jede<br />

dieser<br />

Dehnübungen<br />

etwa 20 Sekunden<br />

lang und sie jeweils<br />

zwei bis drei Mal.<br />

2FUSSGELENKSDEHNUNG IM SITZEN<br />

Setz dich auf den Boden und streck die Beine<br />

vor dem Körper aus. Nun das Fußgelenk<br />

eines Beins auf den Oberschenkel des<br />

anderen Beins setzen. Das obere Bein festhalten wie<br />

in der Darstellung zu sehen. Die<br />

untere Hand zieht dabei den<br />

Fuß sanft zum Körper. Die<br />

Dehnung sollte vom äußeren<br />

Spann bis in die Außenseite<br />

des Schienbeins hinein<br />

spürbar sein.<br />

3HÜFT- UND OBERSCHENKELDEHNUNG<br />

Geh in die dargestellte Position hinein. Das<br />

Führungsbein ist um 90 Grad<br />

angewinkelt, das hintere Bein nach hinten<br />

ausgestreckt. Jetzt die Hüfte sanft nach vorne<br />

bewegen und dabei die Gesäßmuskulatur<br />

anspannen. Die Dehnung wird sich an der<br />

Hüftvorderseite und möglicherweise auch im<br />

Quadrizeps (in der vorderen<br />

Oberschenkelmuskulatur) bemerkbar machen.<br />

um diesen Rückstand wieder aufzuholen. Sehen wir uns<br />

zur Verdeutlichung einmal zwei Athleten an. Zunächst der<br />

Profi-Triathlet Björn Andersson, einer der schnellsten<br />

Radfahrer der Szene: Bevor er mit dem <strong>Triathlon</strong> anfing,<br />

schwamm er schon auf Wettkampfniveau. Sein<br />

Schwimmtraining beschränkt sich auf vier Kilometer pro<br />

Woche. Trotzdem ist er schnell genug, um immer mit an<br />

vorderster Front das Ufer zu erreichen. Danach kann er<br />

sich auf das konzentrieren, was er am allerbesten kann:<br />

Das Radfahren.<br />

Vergleichen wir das einmal mit dem Profi-Triathleten<br />

Adam Bowden. Er war zuvor ein reiner Läufer und<br />

schwimmt im Training bis zu vier Kilometer am Tag. Nur so<br />

schafft er es, seine Leistung im Wasser auf das Niveau<br />

seiner Rad- und Laufrunden zu heben.<br />

TECHNIK<br />

Es bringt nichts, fünfmal die Woche durchs Wasser zu<br />

planschen, wenn du eine Technik hast wie ein Stück Holz<br />

im Whirlpool. Hier hilft nur Schwimmunterricht durch<br />

einen <strong>Triathlon</strong>trainer oder einen<br />

spezialisierten Schwimmtrainer. Gib<br />

lieber einmal gut 100 Euro für ein paar<br />

Stunden aus, als endlos<br />

Eintrittsgebühren sinnlos im Becken<br />

zu versenken, wenn du mit<br />

schwacher Technik trainierst.<br />

VOLUMEN<br />

Fürs Schwimmtraining gibt es keine festen Vorgaben,<br />

was die Distanz oder Häufigkeit angeht. Am Ende kommt<br />

es darauf an, wie die Vorgeschichte und die Ziele des<br />

Einzelnen aussehen. Für den Durchschnittssportler ist es<br />

am besten, kurz und dafür oft zu schwimmen. Kleine<br />

Einheiten an vier bis fünf Tagen pro Woche helfen, die<br />

Bewegungsmuster rascher einzuschleifen. So wird es<br />

leichter, sich ohne Übertraining oder Langeweile<br />

technisch weiterzuentwickeln. Daneben ist das Ganze<br />

natürlich eine Frage der Prioritäten. Pass das<br />

Schwimmtraining an deine Bedürfnisse an und versuch,<br />

„VIEL HILFT SCHON EINMAL DAS<br />

WISSEN, DASS DER STIL STARK VOM<br />

INDIVIDUELLEN KÖRPERTYP ABHÄNGT.“<br />

in der verfügbaren Zeit so viel wie möglich zu erreichen.<br />

DER EIGENE STIL<br />

Die Meinung, dass es einen idealtypischen Schwimmstil<br />

gibt, ist weit verbreitet. Aber das ist ein Trugschluss. Du<br />

musst dir ja nur einmal die Eliteschwimmer oder<br />

-triathleten anschauen. Da wirst du eine riesige<br />

Bandbreite unterschiedlicher Stile beobachten können.<br />

Bei manchen sind die Züge langgezogen und flüssig, bei<br />

anderen eher kurz und abgehackt. Jeder schwimmt<br />

anders, aber schnell sind sie alle.<br />

Die Preisfrage ist natürlich, wie du den Stil findest, der am<br />

besten zu dir passt. Hier hilft schon einmal das Wissen,<br />

dass der Stil stark vom individuellen Körpertyp abhängt.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 29


SCHWIMMEN<br />

Foto SWIMTREK<br />

Es gibt viele Möglichkeiten,<br />

seine Schwimmzeiten zu<br />

verbessern.<br />

„UM VIEL KRAFT FREIZUSETZEN,<br />

MUSST DU FLEXIBEL SEIN.“<br />

Faktoren wie Größe, Armlänge, Auftrieb und Flexibilität<br />

unterscheiden sich stark von einem Menschen zum<br />

anderen. Und sind doch so ausschlaggebend für den<br />

individuellen Schwimmstil.<br />

GRÖSSE<br />

Viele Eliteschwimmer sind sehr groß. Bei den Männern<br />

gibt es wenige Schwimmer unter 1,90 Meter. Das Tempo<br />

im Wasser ergibt sich durch eine Kombination aus<br />

Schlaglänge und Schlagfrequenz (diese entspricht der<br />

Zahl der Züge pro Minute). Große Menschen machen<br />

normalerweise längere Züge bei einer niedrigeren<br />

Frequenz.<br />

Je kleiner du bist, umso mehr rückt die Schlagfrequenz in<br />

den Vordergrund. Der Vorteil, den kleinere Leute<br />

gegenüber größeren haben: Sie können die Schläge pro<br />

Minute leichter hochfahren, ohne gegen das Wasser<br />

ankämpfen zu müssen.<br />

AFFENINDEX<br />

Der Begriff stammt aus der Szene der Sportkletterer, ist<br />

aber auch fürs Schwimmen relevant. Der Affenindex ist<br />

ein Maß für die Armspanne abzüglich der Körpergröße.<br />

Der Zentimeterwert lässt sich ganz einfach ermitteln<br />

(siehe nebenstehende Anleitung). Bei den meisten<br />

Erwachsenen liegt der Affenindex zwischen -8 und +10.<br />

Das heißt, die Armspanne beträgt knapp acht Zentimeter<br />

weniger bis zehn Zentimeter mehr als die Körpergröße.<br />

Der Durchschnittswert liegt zwischen Null und +2. Wer für<br />

seine Körpergröße lange Arme hat, ist mit langgezogenen<br />

und flüssigen Schwimmbewegungen besser bedient. Bei<br />

Sportlern mit kürzeren Armen ist ein solcher Stil weniger<br />

sinnvoll.<br />

WASSERLAGE<br />

Vor allem unter den Männern gibt es viele Triathleten, die<br />

eine schlechte Wasserlage haben. Der Grund dafür sind<br />

die starken Beinmuskeln, die eine Schräglage im Wasser<br />

bewirken und so den Widerstand erhöhen. Ein wichtiger<br />

Ratschlag für diese Schwimmertypen ist, den Blick direkt<br />

auf den Beckenboden zu richten. Dadurch sinkt der<br />

Oberkörper etwas, während der Unterkörper nach oben<br />

kommt.<br />

Du liegst bereits schön flach im Wasser oder verfügst<br />

über einen sehr effektiven Beinschlag, der dem<br />

Unterkörper viel Auftrieb gibt? Dann kann es sogar<br />

kontraproduktiv sein, senkrecht nach unten zu blicken.<br />

Unter Umständen bekommt der Unterkörper dadurch zu<br />

viel Auftrieb, und du hast das Gefühl, nicht im<br />

Gleichgewicht zu sein. In dem Fall ist es am besten, den<br />

Blick am Beckenboden immer einen oder zwei Meter<br />

vorauseilen zu lassen.<br />

FLEXIBILITÄT<br />

Ausschlaggebend für deine Schwimmzeiten sind nicht<br />

nur die Trainingsstunden im Becken. Für einen kräftigen<br />

und effektiven Zug musst du flexibel sein. Die<br />

australische Schwimmerlegende Ian Thorpe erschien<br />

immer schon 30 Minuten vor Trainingsstart, um an seiner<br />

Mobilität und Flexibilität zu arbeiten. Dieses zusätzliche<br />

MISS DEINEN AFFENINDEX<br />

1Setz an einer<br />

Mauer oder an<br />

einem Pfosten die<br />

Fingerspitzen der<br />

unteren Hand auf den<br />

Boden und greif mit der<br />

anderen Hand so weit<br />

wie möglich nach oben.<br />

<strong>Fitness</strong>training wird oft als Grund dafür angegeben, dass<br />

er bei Olympia so viele Medaillen holen konnte. Schlechte<br />

Flexibilität kann die unterschiedlichsten technischen<br />

Mängel nach sich ziehen. Dazu zählen etwa das<br />

Überkreuzen der Arme, das Absacken der Ellbogen oder<br />

zu tiefe Beine. All das kann beim Potenzial im Wasser<br />

stark einschränken.<br />

Um diese Probleme zu beheben, musst du vielleicht nicht<br />

einmal Trainingszeiten opfern. Große Fortschritte kannst<br />

du bereits mit einem Dehnungsprogramm vor den<br />

Fernseher erreichen. Triathleten müssen sich auf drei<br />

Hauptbereiche konzentrieren: den oberen Rücken mit den<br />

Schultern, die Hüftgegend sowie die Fußgelenke (siehe<br />

Dehnungsübungen auf der letzten Seite).<br />

2Richte dich auf und<br />

lass dabei die obere<br />

Hand auf dem Objekt<br />

liegen. Vergleich dann<br />

die Position deiner<br />

Fingerspitzen mit deiner<br />

Körpergröße. Halte dazu am<br />

besten in der Hosentasche ein<br />

Lineal bereit.<br />

3Ist die Armspanne<br />

beispielsweise fünf<br />

Zentimeter kleiner<br />

als die Körpergröße,<br />

beträgt der Affenindex -5. Bei<br />

einer um zwei Zentimeter<br />

längeren Spannweite von<br />

Fingerspitze zu Fingerspitze<br />

im Vergleich zur Körpergröße<br />

liegt der Affenindex bei +2.<br />

30 | AB ZUM TRIATHLON


SCHWIMMERLATEIN<br />

WIR BRINGEN DIR DIE GEHEIMSPRACHE<br />

DES SCHWIMMSPORTS BEI<br />

WAS BRINGT DIE BUGEWELLE FÜRS ZWEISEITIGE ATMEN?<br />

WIR ERKLÄREN DIR DIE GRUNDLEGENDEN SCHWIMMBEGRIFFE, DIE DU IM TRAININGSALLTAG<br />

BRAUCHEN KANNST.<br />

UNSER<br />

EXPERTE<br />

Paul Newsome<br />

Paul ist <strong>Triathlon</strong>-Leistungssportler und hat einen<br />

sportwissenschaftlichen Abschluss. Er arbeitet als<br />

leitender Trainer beim Trainingsanbieter Swim Smooth.<br />

Wer<br />

W<br />

schon einmal Schwimmunterricht genommen<br />

oder an einem Training im Becken teilgenommen<br />

hat, wird wissen: Im Schwimmsport gibt es<br />

ziemlich viele Fachausdrücke. Jede Bewegungsphase hat<br />

ihre eigene Bezeichnung und wird noch einmal in einzelne<br />

Abschnitte unterteilt. Lass dich von dem ganzen Jargon<br />

aber nicht abschrecken. Wenn du einmal verstanden hast,<br />

was genau damit gemeint ist, wirst du den nötigen<br />

Durchblick haben. Um dich dabei zu unterstützen, haben<br />

wir für dich dieses Glossar zusammengestellt. Es enthält<br />

die am weitesten verbreiteten Begriffe, auf die du über<br />

kurz oder lang wahrscheinlich irgendwann einmal stoßen<br />

wirst. Danach bist du dem regelmäßigen Schwimmtraining<br />

nach den Plänen weiter hinten im Heft schon wieder einen<br />

Zug näher. Außerdem musst du dann keine Angst mehr<br />

haben, dich beim Gruppentraining zu blamieren.<br />

KÖRPERROTATION<br />

Die Drehung des Schwimmers um die Längsachse der<br />

Wirbelsäule. Diese Drehung (auch als Rollbewegung<br />

bezeichnet) steigert den Kraftumsatz, senkt den<br />

Wasserwiderstand und erleichtert die Lockerung der<br />

Arme außerhalb des Wassers.<br />

WASSERLAGE<br />

Du solltest möglichst flach im Wasser liegen. Häufige<br />

Schwachpunkte sind hierbei die Hüfte und die Beine, die<br />

oft nach unten absacken. Wenn das passiert, steigert<br />

steigt der Widerstand, weil das Wasser von vorn eine<br />

größere Angriffsfläche bekommt.<br />

BEIDSEITIGE ATMUNG<br />

Hierbei atmest du während des Schwimmens auf beiden<br />

Seiten ein – nach einem festen Rhythmus oder einfach<br />

nach Bedarf. Bei der einseitigen Atmung holst du nur auf<br />

deiner bevorzugten Seite Luft.<br />

BUGWELLE<br />

Die Welle, die durch deinen Vortrieb im Wasser entsteht.<br />

Sie entsteht vor dem Kopf und erzeugt auf Höhe des<br />

Gesichts ein Wellental. Mit einer guten Kraultechnik<br />

kannst du dieses Wellental zum Atmen ausnutzen, um<br />

den Kopf tief im Wasser zu behalten.<br />

WASSERGEFÜHL<br />

Eine komplexe Fähigkeit zur Koordination des Körpers, die<br />

teils veranlagt, teils erfahrungsbedingt ist. Hat ein<br />

Schwimmer ein gutes Wassergefühl, stimmt er seine<br />

Bewegungen so aufeinander ab, dass er optimalen<br />

Vortrieb hat. Es entsteht ein Gespür für die fließenden<br />

Bewegungen im Wasser. Übungen und<br />

Visualisierungstechniken helfen, die Fähigkeit<br />

auszubauen.<br />

ZUGFREQUENZ<br />

Die Anzahl der Armzyklen, die du pro Minute schaffst. Je<br />

höher die Zug- oder Zyklusfrequenz, umso schneller<br />

bewegst du deine Arme. Typische Werte liegen im<br />

Bereich von 35 bis 110 Zyklen pro Minute. Die meisten<br />

Hobbyschwimmer bewegen sich mit Frequenzen von 50<br />

bis 65 Zügen pro Minute fort.<br />

ZUGLÄNGE<br />

Dieser Wert beschreibt die zurückgelegte Distanz pro<br />

Armzug auf einer definierten Strecke. Dafür wird einfach<br />

die Zahl der Züge pro Bahn gezählt. Die Länge der Bahn<br />

( 25, 33 oder 50 m) wird dann durch den ermittelten Wert<br />

geteilt. Je länger die Bahn, umso genauer ist die Methode<br />

natürlich. Typische Werte wären 11 bis 30 Züge in einem<br />

25 Meter langen Pool.<br />

SCHWIMMGESCHWINDIGKEIT<br />

Die Zeit, die du für eine bestimmte Distanz brauchst. Es<br />

können auch Werte auf 400 oder 1.000 Meter angegeben<br />

werden – am häufigsten sind jedoch die 100 Meter als<br />

Referenzwert.<br />

Leistungsschwimmer rauschen beim Sprint<br />

beispielsweise mit 50 Sekunden pro 100 Meter durchs<br />

Wasser. Bei längeren Strecken sinkt die Geschwindigkeit<br />

dann auf 1:00-1:05 Minuten pro 100 Meter.<br />

Fortgeschrittene Sportler erreichen bei Ausdauer-Events<br />

Werte von 1:10 bis 1:30 Minute. Mittelmäßige<br />

Hobbyschwimmer bewegen sich in Regionen von 1:30 bis<br />

2:10 Minuten auf 100 Meter, während Anfänger auf diese<br />

Distanz etwa drei Minuten brauchen.<br />

TRAININGSUHR<br />

Sicher ist dir schon einmal eine solche Uhr an der Wand<br />

der Schwimmhalle aufgefallen. Trainingsuhren haben<br />

AB ZUM TRIATHLON | 31


SCHWIMMERLATEIN<br />

keinen Minutenzeiger, sondern nur ein Kreuz aus<br />

Sekundenzeigern. Mit etwas Übung lernst du, dir<br />

mithilfe des Sekundenkreuzes die Trainingsdistanzen<br />

zeitlich einzuteilen. Der Schlüssel zum Erfolg: Du musst<br />

in etwa wissen, welche Zeit du für eine bestimmte<br />

Entfernung brauchst. Nehmen wir einmal an, du<br />

schaffst die 400 Meter in knapp acht Minuten. Befindet<br />

sich der rote Zeiger beim Start an der zwölf-Uhr-Marke,<br />

musst du fertig sein, wenn er sich wieder in der oberen<br />

Position befindet. Zeigt er „zehn nach“ an, hast du eine<br />

Zeit von 8:10 Minuten. Hat er hingegen erst die Position<br />

„viertel vor“ erreicht, warst du 7:45 Minuten schnell. Mit<br />

der Trainingsuhr lassen sich auch die Pausen<br />

kontrollieren. So kannst du beispielsweise beim<br />

Intervalltraining zum richtigen Zeitpunkt wieder in die<br />

nächste Wiederholung starten.<br />

LANG-/KURZBAHN<br />

Das Wort „Kurzbahn“ bezieht sich auf 25 Meter lange<br />

Becken, während eine Langbahn über 50 Meter geht.<br />

Bei den Olympischen Spielen wird immer auf der<br />

Langbahn geschwommen. Die Zeiten sind dabei etwas<br />

schlechter als auf der Kurzbahn.<br />

Das liegt daran, dass die<br />

Schwimmer nicht so oft wenden<br />

können. Das kraftvolle Abstoßen<br />

von der Wand bringt auf den<br />

Kurzbahnen nämlich einen<br />

Zeitvorteil.<br />

HYPOXIETRAINING<br />

Bei der reduzierten Atmung wird die Sauerstoffzufuhr<br />

durch seltenere Atemzüge als gewohnt<br />

heruntergefahren. So wird beispielsweise vom 5erauf<br />

den 7er- oder sogar 9er-Zug gewechselt. Viele<br />

Trainer sagen, dies baue die Kapazität der Lunge und<br />

die aerobe Ausdauer auf. Es gibt aber noch keine<br />

Studien, die dies eindeutig belegen. Bei Swim Smooth<br />

nutzen wir das Atemmangeltraining ebenfalls. In den<br />

Sätzen soll der Schwimmer lernen, tiefer einzuatmen,<br />

anstatt die Luft anzuhalten. Die tieferen Atemzüge<br />

sollen dem Sportler helfen, ruhig zu bleiben. So kann er<br />

sich voll auf die symmetrische Bewegungsabfolge<br />

konzentrieren.<br />

WASSERSCHATTEN<br />

Ähnlich wie beim Windschatten an<br />

Land geht es auch hier darum, sich<br />

kraftsparender fortzubewegen.<br />

Dafür positioniert sich der Sportler<br />

hinter oder seitlich versetzt zu seinem<br />

Vordermann. Auf die Art spart der Schwimmer<br />

etwas Energie. Die Praxis ist absolut mit den Regeln des<br />

<strong>Triathlon</strong>s und des Freiwasserschwimmens vereinbar.<br />

Mehr dazu erfährst du weiter hinten im Heft.<br />

ORIENTIERUNG<br />

Beim Freiwasserschwimmen musst du ab und zu den<br />

Kopf aus dem Wasser heben, um nach vorn zu blicken und<br />

dich zu orientieren. Der Körper kippt dabei um die Achse<br />

seines Schwerpunktes nach hinten. Das heißt, die Beine<br />

sinken nach unten, wodurch sich der Widerstand<br />

vergrößert. Am besten ist es daher, den Kopf so wenig wie<br />

möglich anzuheben, um den Effekt auf ein Minimum zu<br />

beschränken. Weitere Informationen zur Orientierung im<br />

offenen Gewässer findest du weiter hinten im Heft.<br />

DIE ARMBEWEGUNG IM ÜBERBLICK<br />

1 EINTAUCHPHASE<br />

Hierbei stößt die Hand kurz vor dem Kopf<br />

wie eine Speerspitze ins Wasser. Sie sollte<br />

so sauber wie möglich ins Wasser<br />

einstechen.<br />

2 STRECKPHASE<br />

Diese Phase besteht aus der Streckung der<br />

Hand unterhalb der Wasseroberfläche nach<br />

vorn. Die Körperrotation muss die Streckung<br />

des Armes unterstützen.<br />

3 ANSTELLEN/GREIFEN<br />

Hier geht es darum, die Hand und den Unterarm auf die<br />

anstehende Zugphase vorzubereiten. Du musst dafür<br />

den Arm beugen, um anschließend Druck nach unten<br />

aufs Wasser auszuüben, sozusagen das Wasser zu<br />

greifen.<br />

4 ZUGPHASE<br />

Dieser Teil des Bewegungsablaufs erzeugt<br />

den meisten Vortrieb. Du beschleunigt dabei<br />

die Hand unterhalb des Kopfes nach hinten<br />

in Richtung Hüfte.<br />

5 DRUCKPHASE<br />

Der letzte Teil der Bewegung, bei dem der<br />

Arm das Wasser nach hinten wegdrückt.<br />

Hierbei werden Hand und Unterarm nach<br />

hinten angewinkelt.<br />

6 RÜCKHOLPHASE<br />

In diesem Abschnitt des Zyklus nimmst du den Arm<br />

mit hoher Ellbogenhaltung aus dem Wasser, um ihn<br />

entspannt nach vorn zu schwingen.<br />

Fotos Joe Branston Illustrationen Ben Foxall<br />

32 | AB ZUM TRIATHLON


KRAULEN<br />

UNSER<br />

EXPERTE<br />

Richard Smith<br />

Smith kann einen Master of Science (M.Sc.) in<br />

Sportwissenschaften und einen akademischen Abschluss als<br />

Trainer vorweisen. Er ist seit 15 Jahren im Profisport tätig, wo er<br />

unter anderem Leistungssportler betreut.<br />

KRAULEN<br />

Foto iStockphoto.com<br />

DIE SCHNELLSTE UND EFFEKTIVSTE<br />

TECHNIK UND DAMIT AUCH DIE<br />

BESTE FÜR DEN TRIATHLON<br />

Beim <strong>Triathlon</strong> und im Schwimmsport allgemein ist die<br />

effektivste Art der Fortbewegung das Kraulen, auch als<br />

„Freistilschwimmen“ bezeichnet. Obwohl beim Freistil – wie<br />

das Wort schon sagt – jeder seinen Schwimmstil frei wählen<br />

kann, entscheiden sich die meisten fürs Kraulen. Und das<br />

zurecht. Es ist nämlich nicht nur die schnellste Schwimmart, daneben<br />

lässt sich der Stil auch am einfachsten lernen, weil er die natürlichsten<br />

Bewegungsmuster beinhaltet.<br />

Das hohe Tempo ist durch den ständigen Wechsel zwischen den<br />

Arm- und Beinbewegungen bedingt, die den Körper vorwärts treiben.<br />

Durch die asymmetrischen Züge und Schläge pflügt sich der Körper<br />

förmlich durchs Wasser. Bei einem Großteil des Zugs befindet sich der<br />

Schwimmer in Seitenlage – ganz anders als bei symmetrischeren<br />

Stilrichtungen wie dem Brustschwimmen und dem Schmetterling. Hier<br />

ist der frontale sowie durch die Eintauchtiefe bedingte Widerstand<br />

größer. Die flüssigen Bewegungsabläufe, die hohe Energieentwicklung<br />

und der niedrige Widerstand machen aus dem Kraulen den bevorzugten<br />

Schwimmstil im <strong>Triathlon</strong>.<br />

Die grundlegende Kraultechnik ist auf Kurz- und Langbahn identisch<br />

zum Freiwasserschwimmen. Die größere Entfernung und die<br />

Beschaffenheit des Wassers im offenen Gewässer erfordern dennoch<br />

eine leichte Umstellung. Beim Freiwasserschwimmen empfiehlt sich<br />

eine stärkere Rotation der Arme. In der Rückholphase sollte der Körper<br />

indes nicht so stark gedreht werden wie gewohnt. So gleichst du<br />

etwaige Wasserbewegungen aus, während du besser durch die Wellen<br />

gleitest.<br />

Für jeden Triathleten ist es wichtig, die grundlegenden<br />

Bewegungsmuster zu beherrschen. Dazu zählen das Paddeln,<br />

Wassertreten, Wenden und Starts genauso wie die anderen<br />

Schwimmstile. Das ist wichtig für die Motivation, als Abwechslung und<br />

zur Entwicklung einer sauberen Technik.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 33


SCHWIMMEN<br />

KURZE ÜBERSICHT DER<br />

WICHTIGSTEN ZUGPHASEN<br />

Es ist unumstritten, dass das Freistilschwimmen<br />

auf lange Sicht die schnellste Art der<br />

Fortbewegung im Wasser ist. Du willst dich<br />

davon mit eigenen Augen überzeugen? Dann<br />

sieh dir Aufnahmen von Michael Phelps bei den<br />

Olympischen Spielen in London an. Vielen Neueinsteiger<br />

behagt die Technik aber nicht, wegen der Blickrichtung zum<br />

Boden. Meist ziehen die Leute zu Beginn das entspanntere<br />

Brustschwimmen vor. Doch auch wenn der Wechselschlag<br />

auf den ersten Blick abschrecken mag: Die Technik ist<br />

einfacher, als es scheint. Zudem lassen sich viele der dafür<br />

notwendigen Fähigkeiten auf die meisten anderen Stile<br />

übertragen. Es ist nur wichtig, die folgenden Grundlagen im<br />

Hinterkopf zu behalten, dann wirst du schon sehr bald auf<br />

den Spuren der Olympiaschwimmer durchs Wasser<br />

tanken.<br />

ARME<br />

Die Armbewegung ist in vier Abschnitte<br />

unterteilt: Die Eintauch-, Streck-, Zug-/<br />

Druck- und Rückholphase. Der Arm sollte<br />

mit nach unten weisender Handfläche<br />

ins Wasser eintauchen und dabei in etwa<br />

in Verlängerung der Schulter gehalten<br />

werden. Während der Körperdrehung den<br />

Arm komplett nach vorn strecken. Erst dann<br />

die Hand beugen, das Wasser greifen, und<br />

den Unterarm unter dem Körper wie ein<br />

Ruder in Richtung Hüfte ziehen. Dabei ist<br />

wichtig, dass der Ellbogen weit angehoben<br />

bleibt. Für den Vortrieb sorgen die Hand und<br />

der Unterarm. Beim Zurückziehen hinter<br />

die Hüftebene die Hand so drehen, dass die<br />

Handfläche zum Körper weist, bevor Sie das<br />

Wasser verlässt und über dem Kopf wieder<br />

nach vorn schwingt.<br />

KOPF<br />

Der Kopf sollte während des gesamten Zugs<br />

möglichst ruhig bleiben. Irgendwann musst du<br />

aber natürlich Luft holen. Beim Freistil kommt<br />

die zweiseitige Atmung zum Einsatz. Dreh dafür<br />

einfach den Kopf auf die Seite, die sich gerade in der<br />

Rückholphase befindet. Das ist einer der Punkte, der<br />

Anfängern oft schwerfällt. Die Technik kannst du<br />

bereits im Stand außen am Beckenrand trainieren.<br />

Wenn du unter Wasser ausatmest, findest du<br />

besser in den Rhythmus. Außerdem bleibst du auf<br />

die Art schön flach im Wasser. Andernfalls besteht<br />

die Gefahr, dass du beim Ausatmen den Körper<br />

aufstellst.<br />

34 | AB ZUM TRIATHLON


KRAULEN<br />

ROTATION<br />

Du beginnst in der flachen Wasserlage mit<br />

dem Gesicht nach unten. Der Körper sollte<br />

sich bei jedem Schlag um 45 Grad um die<br />

Achse der Wirbelsäule auf die jeweilige<br />

Seite drehen. Die Core-Muskulatur ist<br />

dabei angespannt, wären die Schultern<br />

und die Hüfte aufeinander ausgerichtet<br />

bleiben. So nimmst du im Wasser eine<br />

hydrodynamische Form ein. Zudem hat<br />

der Arm dadurch in der Rückholphase<br />

einen großen Spielraum oberhalb der<br />

Wasseroberfläche.<br />

BEINE<br />

Beim Freistil kommt nur ein kleiner<br />

Teil des Vortriebs aus den Beinen. Die<br />

Beinbewegung ist dennoch wichtig.<br />

Du schaffst damit einen Gegenpol zur<br />

Armbewegung. Der Beinschlag sorgt<br />

dafür, dass der Körper flacher im Wasser<br />

liegt, wodurch der Widerstand sinkt. Die<br />

peitschende Bewegung sollte aus der Hüfte<br />

und nicht aus dem Knie heraus kommen.<br />

Das restliche Bein dabei so locker wie<br />

möglich halten. Achte auf eine flüssige<br />

Bewegung, statt wild mit den Beinen<br />

umherzustrampeln. Die großen Zehen<br />

berühren sich fast, wenn sie sich aneinander<br />

vorbei bewegen.<br />

CHECKLISTE<br />

WASSERLAGE<br />

Ganz wichtig ist die flache Lage des Körpers.<br />

Sind Kopf, Schultern, Hüfte und Füße<br />

aufeinander ausgerichtet, bewegst du dich<br />

mit dem geringstmöglichen Widerstand<br />

durchs Wasser. Es ist aber nicht so einfach,<br />

den Körper richtig in die Horizontale zu<br />

bringen. Vor allem Leute mit schweren und<br />

muskulösen Beinen tun sich oft schwer.<br />

Bei ihnen sinkt der Unterkörper häufig<br />

zu tief ab. Beim Atmen ist es wichtig,<br />

den Kopf nicht zu weit aus dem Wasser<br />

herauszuheben. Genauso entscheidend ist<br />

ein gleichmäßiger Beinschlag. So bleiben<br />

die Hüfte und die Beine schön an der<br />

Oberfläche auf Höhe der Schultern.<br />

Vier schnelle Maßnahmen auf<br />

dem Weg zum perfekten Kraulstil<br />

• Der Körper muss so stromlinienförmig<br />

wie möglich sein. Stell dir<br />

vor, du würdest durch ein schmales<br />

Wasserrohr schwimmen.<br />

• Atme langsam ins Wasser aus.<br />

Dann bleibt der Körper flach an der<br />

Wasseroberfläche.<br />

• Dreh den Rumpf um 45 Grad zur<br />

Seite, während der Arm am Ende<br />

der Rückholphase das Wasser<br />

verlässt. Die Core-Muskulatur<br />

unterstützt dabei die Schultern.<br />

• Der Beinschlag muss<br />

gleichmäßig sein und aus der Hüfte<br />

heraus kommen. Dadurch<br />

vermeidest du das Absacken des<br />

Unterkörpers.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 35


SCHWIMMEN<br />

Foto iStockphoto.com<br />

KRAULTECHNIK<br />

BASISLAGER<br />

A<br />

bsolute Grundlagen fürs Freistilschwimmen<br />

sind die flache Wasserlage und die effektive<br />

stromlinienförmige Haltung. Darauf bauen<br />

die drei Basisbewegungen auf: Der<br />

Beinschlag gibt den Rhythmus vor, balanciert<br />

den Körper aus und sorgt für einen leichten Vortrieb; der<br />

Armzug besteht aus der Eintauch-, Streck-, Zug-, Druck-<br />

und Rückholphase und liefert den größten Vortrieb; die<br />

Atmung bestimmt ebenfalls maßgeblich den Rhythmus und<br />

das Timing. Die Arme und Beine sollten sich flüssig,<br />

geschmeidig und kontinuierlich bewegen. Dazu dreht sich<br />

der Körper entlang seiner Längsachse. Die Körperdrehung<br />

nutzt du gleichzeitig, um auf der Seite des entspannten Arms<br />

in der Rückholphase Luft zu holen.<br />

ERFOLG AUF DER<br />

GANZEN LINIE<br />

Beim Freistil können die<br />

Teilnehmer<br />

jeden beliebigen Stil nutzen<br />

(außer in Lagenstaffeln).<br />

Das Frontkraulen gilt unter<br />

allen Schwimmstilen als<br />

schnellste Variante.<br />

36 | AB ZUM TRIATHLON


KRAULEN<br />

WASSERLAGE<br />

TIMING<br />

Der Körper sollte anfangs in einer stromlinienförmigen Position mit dem Gesicht<br />

nach unten horizontal im Wasser liegen. Kopf, Schultern, Hüfte und Füße sind in<br />

der Nähe der Wasseroberfläche aufeinander ausgerichtet. Sobald sich der<br />

Körper in Bewegung setzt, sollte er um etwa 45 Grad um die eigene Längsachse<br />

rotieren. Der Kopf darf seine stabile Position nur zum Luftholen verlassen.<br />

Das Timing der Armbewegung ist bei jedem Schwimmer anders, je nach<br />

Körperbau, Stil und Distanz. Am weitesten verbreitet ist die folgende in die<br />

Länge gezogene Variante, die dem Abschlagschwimmen sehr nahe<br />

kommt: Während sich der obere Arm in der Rückholphase am Kopf<br />

vorbeibewegt, leitet der untere Arm die Zugphase ein.<br />

ATMUNG<br />

Der Wechselschlag und die Rotation ermöglichen<br />

das Luftholen auf beiden Seiten. Das erleichtert<br />

es dem Sportler, seine Balance und seinen<br />

Rhythmus zu finden. Sobald das Gesicht ins Wasser<br />

eingetaucht ist, sollte die Ausatmung beginnen. Das<br />

Ausatmen solange fortsetzen, wie der Körper zurück<br />

zur Mitte rollt, während sich der Arm in der Druckphase<br />

streckt. Zum Einatmen die Kopfbewegung mit der<br />

Körperrotation synchronisieren. Der Mund sollte dabei<br />

nur gerade so aus der Oberfläche herausragen,<br />

während der hintere Arm mit der Rückholphase<br />

beginnt.<br />

Der Vortrieb erzeugt vor dem Kopf eine Bugwelle.<br />

Dahinter entsteht auf Höhe des Gesichts ein Wellental.<br />

Dieses erlaubt es dir, einzuatmen, ohne den Kopf<br />

anheben zu müssen. Die Kopfdrehung sollte bereits<br />

genügen. Das Einatmen sollte abgeschlossen sein,<br />

sobald sich der obere entspannte Arm auf Kopfhöhe<br />

befindet. Ab dort den Kopf zusammen mit dem<br />

restlichen Körper wieder zurück zur Mitte drehen.<br />

Die Atemmuster können je nach Länge und<br />

Intensität der Schwimmstrecke variieren. Auf kürzeren<br />

Distanzen atmen die Sportler in der Regel explosiver<br />

und weniger häufig. Bei Langstrecken-Events geht die<br />

Tendenz dahin, alle zwei bis drei Züge Luft zu holen.<br />

Immer, wenn sich das<br />

Gesicht unterhalb der<br />

Wasseroberfläche befindet,<br />

solltest du ausatmen.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 37


SCHWIMMEN<br />

ARMZUG<br />

1. GRUNDPRINZIPIEN<br />

Das Wichtigste für einen effektiven und kräftigen Armzug beim Freistil ist die<br />

hohe Ellbogenhaltung während der Zug- und Druckphase. Befindet sich der<br />

Ellbogen aufgrund mangelhafter Körperrotation unterhalb des Handgelenks,<br />

hat der Arm eine schlechte Hebelwirkung. Der Sportler kann dann die große<br />

kräftige Schulter- und Rückenmuskulatur nicht wirklich effektiv einsetzen.<br />

Die hohe Ellbogenhaltung lässt sich außerhalb des Wassers trainieren.<br />

Hierfür empfehlen sich Visualisierungsübungen. Als eher praxisorientierte<br />

Trainingsmethoden kannst du Trockenübungen mit Trainingsbändern<br />

absolvieren. Knie dich dazu mit dem Arm auf einen Gymnastikball auf den<br />

Boden. Dann zuerst das Handgelenk anwinkeln, gefolgt vom Ellbogen, um<br />

den Ball nach vorn zu rollen und mit dem Arm über den Ball zu kommen. Auf<br />

die Art bekommst du ein gutes Gefühl für die richtige Armhaltung mit dem<br />

hohen Ellbogen.<br />

2. EINTAUCH­ UND STRECKPHASE<br />

Beim Freistil sollte die Hand mit der Handfläche nach unten und leicht gebeugtem<br />

Ellbogen wie eine Speerspitze ins Wasser vorstoßen. Stell dir dafür eine gerade Linie<br />

vor, die parallel zur Bahn durch deine Schulter geht. Ziel mit der Hand auf einen Punkt<br />

etwas innerhalb dieser Linie. Im Anschluss den Körper drehen, um den Arm noch weiter<br />

nach vorn zu strecken. Handgelenk und Ellbogen folgen der Hand. Den Ellbogen dabei<br />

immer noch schön angehoben lassen. In dieser Phase ist es wichtig, dass sich auch die<br />

Schulter weit oben befindet, fast im Kontakt mit der Wange. Ohne eine sauber<br />

durchgezogene Körperdrehung sackt der Ellbogen ab, während die Hand nach oben zur<br />

Wasseroberfläche wandert und die Handfläche sich nach vorn öffnet. All das erhöht den<br />

Wasserwiderstand und bremst dich aus. Dazu kommt, dass der Arm in dieser<br />

ungünstigen Haltung nur eine schwache Zugbewegung ausführen kann.<br />

38 | AB ZUM TRIATHLON


KRAULEN<br />

3. ANSTELLEN/GREIFEN<br />

Gegen Ende der Armstreckung<br />

beginnen die Hand, das Handgelenk und<br />

der Unterarm, sich nach unten zu<br />

bewegen. Der Ellbogen bleibt dabei<br />

weiterhin angehoben und gebeugt.<br />

Nach dem Abknicken des Handgelenks<br />

(fachsprachlich: Greifen oder Anstellen)<br />

spürst du den Widerstand des Wassers<br />

unter der Hand. Jetzt kannst du den<br />

Unterarm als Hebel für die Zugphase<br />

ansetzen. Diese Bewegung solltest du<br />

nicht überhastet ausführen. Ein gängiger<br />

Anfängerfehler besteht darin, die Hand<br />

mit tief nach unten hängendem Ellbogen<br />

gerade nach hinten zu ziehen. Dadurch<br />

bekommst du keinen Druck auf die<br />

Hand. Merke: Wer schnell schwimmen<br />

will, muss erst einmal lernen, langsam<br />

zu schwimmen.<br />

4. ZUG­/DRUCKPHASE<br />

Den Ellbogen weiter beugen, bis er etwa<br />

um 90 Grad angewinkelt ist. Die<br />

Bewegung der Hand nach hinten zur<br />

Körpermitte fortführen. Wenn sich der<br />

Ellbogen auf Höhe der Brustmuskulatur<br />

befindet, den Körper wieder zurück in die<br />

Horizontale rotieren lassen. Der Arm und<br />

die Hand setzen die Bewegung mit nach<br />

unten weisenden Fingern nach hinten<br />

fort. Wenn der Arm die Hüftachse<br />

überschritten hat, beginnt die<br />

Druckphase. Ab diesem Punkt beginnt<br />

der Körper, sich auf die andere Seite zu<br />

drehen. In der Druckphase wird der<br />

Trizeps aktiv. Während sich die Hand an<br />

Hüfte und Oberschenkel vorbei nach<br />

hinten bewegt, die Handfläche nach<br />

innen drehen, um den Arm mit dem<br />

kleinen Finger voran mit möglichst<br />

geringem Widerstand flüssig aus dem<br />

Wasser herausnehmen zu können.<br />

„Eine gute<br />

Körperrotation<br />

verleiht dir ohne weiteren<br />

Kraftaufwand zusätzlichen<br />

Schub.<br />

Ideal ist eine Drehbewegung<br />

von 45 bis 60 Grad<br />

bei jedem Zug.“<br />

BEINSCHLAG<br />

Paul Newsome, Triathlet und<br />

leitender Trainer bei SwimSmooth<br />

5. RÜCKHOLPHASE<br />

Bei der Rückholphase gibt der Ellbogen die<br />

Bewegung vor. Er ist gebeugt und befindet<br />

sich dank der Schulter- und Körperrotation<br />

oberhalb der Wasseroberfläche. Den Arm<br />

relativ nah am Körper und Kopf vorbei nach<br />

vorn ziehen. Der gebeugte Ellbogen<br />

befindet sich dabei weiter oben als die<br />

Hand. Erst, wenn die Hand die<br />

Schulterebene erreicht hat, beginnt der<br />

Arm zur Vorbereitung der nächsten<br />

Eintauchphase mit den Fingerspitzen voran<br />

nach vorne zu stoßen. Manche erfolgreiche<br />

Schwimmer holen in der Rückholphase<br />

weiter zur Seite aus. Bei stärkerem<br />

Wellengang hingegen ist häufig zu<br />

beobachten, dass die Schwimmer den Arm<br />

geradliniger, höher und enger am Körper<br />

nach vorne schwingen, um den Abstand zur<br />

Wasseroberfläche zu vergrößern.<br />

Der Beinschlag sollte aus der Hüftmuskulatur heraus kommen. Bei<br />

der Abwärtsbewegung ist das Knie ganz leicht gebeugt, während<br />

der Fuß gestreckt ist. Ab einer Tiefe von 20 bis 30 Zentimetern<br />

beschleunigt der Fuß nach unten, bis das Bein voll gestreckt ist. Eine gute<br />

Richtlinie für den Beinschlag: Die großen Zehen bewegen sich so nah<br />

wie möglich aneinander vorbei. Die Aufwärtsbewegung (die<br />

Entspannungsphase des Beins) kommt ebenfalls aus der Hüfte heraus.<br />

Das Bein ist dabei gestreckt, während die Zehen weiterhin ebenfalls<br />

gestreckt bleiben. Dies unterstützt den natürlichen Beinschwung nach<br />

oben. Am Ende in der oberen Position das Knie wieder leicht beugen.<br />

Für die meisten Neulinge ist ein effektiver und stromlinienförmiger<br />

Beinschlag der Schlüssel zum Erfolg. Er stellt die Ausgleichsbewegung<br />

zum Armzug dar und reduziert den Wasserwiderstand auf ein Minimum.<br />

Durch die Arbeit am Beinschlag und Rotationsübungen (siehe<br />

Übungsabschnitt) ist es möglich, sich einen natürlichen<br />

Schwimmrhythmus anzugewöhnen. Der am weitesten verbreitete<br />

Rhythmus beim Freistilschwimmen sind sechs Beinschläge pro<br />

komplettem Armzyklus. Beim Langstreckenschwimmen waren früher<br />

zwei Schläge mit Überkreuzung der Fußgelenke üblich. Das Prinzip ist<br />

mittlerweile überholt. Die Bewegung diente fast ausschließlich der<br />

Aufrechterhaltung des Gleichgewichts.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 39


SCHWIMMEN<br />

PFLICHT-<br />

PROGRAMM<br />

HOL MIT DIESEN ZUSÄTZLICHEN ÜBUNGEN IM<br />

SCHWIMMTRAINING NOCH EIN PAAR SEKUNDEN MEHR RAUS<br />

Technikübungen, Krafttraining und<br />

Stretching – für den Erfolg im<br />

Wasser genauso wichtig wie das<br />

Bahnenziehen. Wie bei jedem<br />

Techniktraining ist es auch hier sinnvoll,<br />

einen Trainer zurate zu ziehen.<br />

Wenn du einmal weißt, wie es geht,<br />

kannst du dir die Ausführung mit unseren<br />

Anleitungen wieder ins Gedächtnis rufen.<br />

Zusammen mit dem regulären<br />

Trainingsprogramm helfen dir diese sechs<br />

Übungen, in den kommenden Monaten an<br />

Tempo zu gewinnen.<br />

AUSFÜHRUNG<br />

Dieses Workout muss gar keinen zusätzlichen<br />

Zeitaufwand bedeuten. Bau es einfach mit in<br />

dein Aufwärmtraining und ins Cool-down ein.<br />

Die beste Strategie ist, die Abläufe kurz und<br />

dafür häufig zu absolvieren. Versuch, kein allzu<br />

großer Perfektionist zu sein. Für den <strong>Triathlon</strong><br />

reicht es, wenn die Grundlagen sitzen. Der<br />

Grundgedanke ist, die Bewegungsmuster in<br />

den Kopf zu bekommen, um während des<br />

Rennens technisch sauber zu schwimmen. Du<br />

wirst bereits nach einigen Wochen gewaltige<br />

Verbesserungen bemerken.<br />

Text Nicola Barfoot, Glen Gore, Doug Hall, Ralph Hydes, Paul Newsome, Phil Mosley Illustrationen Phil Nicodemi<br />

40 | AB ZUM TRIATHLON


IM BECKEN<br />

1 SEITENSCHWIMMEN 2 ROTATION<br />

ÜBUNGEN FÜRS BECKEN<br />

TRAINIERE mit Flossen den seitlichen<br />

Beinschlag. Der untere Arm ist dabei vor dem<br />

Körper nach vorn gestreckt, der obere Arm liegt<br />

an der Körperflanke an. Wichtig ist die präzise<br />

Seitenlage. Die Hüfte ist im Verhältnis zum<br />

Beckenboden um 90 Grad nach oben gedreht.<br />

Der Blick geht nach unten. Nur zum Luftholen<br />

drehst du den Kopf um etwa 90 Grad nach oben.<br />

Achte auch auf den Führungsarm. Er sollte in<br />

Verlängerung der Körperflanke gerade nach vorn<br />

gestreckt sein. Verläuft der Arm schräg, treibst du<br />

in die entsprechende Richtung ab. Zur geraden<br />

Ausrichtung der Führungshand hilft es, die<br />

Schulterblätter nach unten und zueinander<br />

ziehen. Auf einer leeren Bahn kannst du<br />

zwischendurch auch die Augen schließen. Das ist<br />

dann ein echter Test für die Ausrichtung des<br />

Körpers. Wenn du die Übung beherrschst,<br />

profitierst du davon auch beim normalen<br />

Kraulzyklus.<br />

OHNE Körperrotation wirst du nicht effektiv<br />

schwimmen können. Der Rumpf leitet die<br />

Bewegung der Arme und Beine ein. Für eine<br />

bestmögliche Hebelwirkung musst du den<br />

Körper um die eigene Längsachse drehen.<br />

Hüfte und Schulter müssen sich immer im<br />

zusammen bewegen. Die Rotation trainierst du<br />

durch einarmiges Kraulen. Den inaktiven Arm<br />

einfach an der Körperflanke halten. Die Atmung<br />

läuft über die nicht aktive Seite. Dadurch übst du<br />

die beidseitige Rotation so ein, wie dies bei<br />

herkömmlichen einarmigen Übungen nicht<br />

möglich ist. Spann die tief liegende Halte- und<br />

Stützmuskulatur an. Diese sogenannte Core-<br />

Muskulatur umfasst in etwa den Bereich, den<br />

du auch brauchst, um auf der Toilette den Urin<br />

„abzuklemmen“. Konzentrier dich auf eine<br />

gleichmäßige Rotation von maximal 45 Grad<br />

auf beiden Seiten. Den Kopf dabei ruhig halten<br />

und auf eine flache Wasserlage achten.<br />

3 ZUGÜBUNG 4 GESCHLOSSENE FAUST<br />

EINE HOHE Ellbogenhaltung in der<br />

Rückholphase ist wichtig, um beim Zug weit<br />

ausholen zu können. Bei dieser Übung<br />

verlängerst du auf beiden Seiten den<br />

Armzyklus in der Zugphase. Das Gegenteil<br />

wären schnellere und breitere Bewegungen,<br />

die mehr Energie erfordern. Eine<br />

eingeschränkte Bewegungsfähigkeit der<br />

Schultern behindert dich bei diesem<br />

Bewegungsablauf. Vergiss also nicht, vor jeder<br />

Einheit die Schulterpartie etwas zu dehnen. Die<br />

Schultern bzw. der Oberarm bewegen sich bei<br />

dieser Technik knapp am Ohr vorbei. Die<br />

Fingerspitzen gleiten an der Wasseroberfläche<br />

entlang nach vorn, bis der Arm vollständig<br />

gestreckt ist. Im Anschluss das Handgelenk<br />

abknicken, um Zug auf die Hand zu bekommen.<br />

Deine Zugfrequenz wird mit dieser Technik<br />

sinken. Du musst also die Zahl der Beinschläge<br />

erhöhen, um genug Auftrieb zu haben.<br />

DIE HAND Spielt in der Zugphase eine<br />

wichtige Rolle beim Greifen. Ohne die<br />

Handfläche wird der Zug schwächer, wodurch<br />

das Schwimmtempo sinkt. Auch am<br />

Unterarm ist in dieser Phase der<br />

Wasserwiderstand spürbar, der dir hilft, dich<br />

nach vorn abzudrücken. Mit mehr Druck auf<br />

den Unterarmen wird der gesamte Zug<br />

kräftiger. Schwimm wie gewohnt, aber mit<br />

geschlossenen Fäusten. So musst du die<br />

Unterarme statt der Finger und Handflächen<br />

für den Vortrieb einsetzen. Anfangs ist es<br />

schwer, sich an diese Variante des Kraulens<br />

zu gewöhnen. Die Technik erlaubt es dir, die<br />

Effektivität beim Anstellen (beim<br />

Druckaufbau aufs Wasser) und in der<br />

Zugphase zu verbessern. Außerdem<br />

gewinnst du dadurch an Kraft. Trainier diesen<br />

Ablauf über kurze Sätze von 25 Metern<br />

Länge.<br />

5 ANGEHOBENER KOPF 6 EINARMIGES KRAULEN<br />

WER SICH gut orientieren kann, kommt schneller<br />

ins Ziel. Unerfahrene Schwimmer müssen<br />

abbremsen, um ihre Position zu bestimmen. Die<br />

schnellsten Leute sind in der Lage, im vollen<br />

Tempo zur Orientierung den Kopf zu heben und<br />

dann ohne Tempoabfall weiterzuschwimmen. Die<br />

folgende Übung hilft dir, diese Fähigkeit<br />

weiterzuentwickeln: Heb den Brustkorb und<br />

verstärke gleichzeitig den Beinschlag, um<br />

waagerecht im Wasser liegenzubleiben. Fang mit<br />

kurzen Distanzen an, um die Übung sauber<br />

hinzubekommen. Schwimm über fünf Zyklen<br />

hinweg normal. Dann über zwei Züge hinweg den<br />

Kopf anheben und direkt nach vorn blicken. Der<br />

Ablauf muss dir in Fleisch und Blut übergehen.<br />

Trainier diesen Wechsel (5 normale Zyklen, 2<br />

Zyklen mit angehobenem Kopf) über 8 x 25 Meter.<br />

Leg nach jedem Durchlauf 20 Sekunden Pause<br />

ein. Versuch, dein normales Schwimmtempo<br />

beizubehalten, wenn du den Kopf anhebst.<br />

NUR ALLZU oft ist zu beobachten, dass die Leute den<br />

Ellbogen sinken lassen, wenn sie beim Kraulen die<br />

Zugphase einleiten. Das zieht große Krafteinbußen<br />

nach sich. Es ist wichtig, den Ellbogen auch im Wasser<br />

weit angehoben zu lassen, um die Hebelwirkung zu<br />

verstärken. Die Zugphase wird dadurch um Längen<br />

effektiver. Stell dir vor, du würdest dich an den<br />

Sprossen einer Leiter nach vorn hangeln, die am<br />

Beckenboden liegt. Einarmige Übungen sind die<br />

beste Art, die hohe Ellbogenposition einzustudieren.<br />

Fang mit einer Bahn Kraulschwimmen an, bei der du<br />

nur den linken Arm benutzt. Der Arm der Gegenseite<br />

bleibt gerade nach vorn gestreckt, während du mit<br />

dem anderen Arm ziehst. Auf der nächsten Bahn dann<br />

nur den rechten Arm verwenden. Flossen helfen dir<br />

dabei, an der Oberfläche in der Horizontalen zu<br />

bleiben und dich stärker auf den hohen Ellbogen zu<br />

konzentrieren. Absolvier Sätze über 4 x 50 Meter,<br />

jeweils 25 Meter mit links und 25 mit rechts. Zwischen<br />

den Sätzen zehn Sekunden pausieren. Hilfreich ist<br />

auch ein Schnorchel. So musst du den Kopf zum<br />

Atmen nicht aus dem Wasser strecken.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 41


SCHWIMMEN<br />

GEFÜHL FÜRS<br />

TEMPO<br />

Lern im Becken dein Tempo einzuschätzen, um effektiver<br />

zu trainieren und im Rennen deine Ziele zu erreichen<br />

UNSER<br />

EXPERTE<br />

Richard Smith<br />

Smith kann einen Master of Science (M.Sc.) in<br />

Sportwissenschaften und einen akademischen Abschluss als<br />

Trainer vorweisen. Er ist seit 15 Jahren im Profisport tätig, wo er<br />

unter anderem Leistungssportler betreut.<br />

W<br />

enn du dich einmal ein paar Monate lang<br />

mit dem Schwimmen beschäftigt hast,<br />

solltest du dich schon etwas sicherer und<br />

lockerer im Wasser bewegen. Auf diesem<br />

Fundament kannst du aufbauen, indem du<br />

Feineinstellungen an deiner Schwimmtechnik vornimmst. Du<br />

musst weiter auf ein hohes Volumen achten. Wenn du im<br />

Verein bist oder einen Coach hast, nutze das Trainingsangebot<br />

mindestens einmal pro Woche. Außerdem kannst du jetzt<br />

anfangen, deinen Zug an unterschiedliche Gegebenheiten<br />

anzupassen. Fürs Becken, wo wahrscheinlich deine ersten<br />

Rennen stattfinden, brauchst du beispielsweise spezielle<br />

Fähigkeiten.<br />

DIE RICHTIGE SCHLAGZAHL<br />

Ein wichtiger Punkt ist die Beurteilung des eigenen Tempos.<br />

Mit der richtigen Schlagzahl wirst du beim Schwimmen eine<br />

tolle Zeit vorlegen. Wenn du gut ins Rennen startest, kann<br />

das den Unterschied zwischen einer durchschnittlichen und<br />

einer tollen Leistung ausmachen. Im <strong>Triathlon</strong> ist häufig zu<br />

beobachten, dass die Schwimmzeiten nicht an die<br />

Leistungen im Training heranreichen. Andere Triathleten<br />

liefern beim Schwimmen eine starke Vorstellung ab, müssen<br />

aber dann im späteren Rennverlauf eine ganze Reihe von<br />

Konkurrenten an sich vorbeiziehen lassen.<br />

Ein typischer Fehler ist eine unrealistische Zielvorgabe auf<br />

Grundlage hochgerechneter Zeiten aus dem<br />

Intervalltraining. Weitere Knackpunkte: eine schlechte<br />

Tempokontrolle und ein zu schneller Start. In dem Fall<br />

gelangt nicht genug Sauerstoff zur beanspruchten<br />

Muskulatur. Dies führt zu vorzeitigen Ermüdungserscheinungen<br />

und technischen Defiziten.<br />

Die Kontrolle der Schlagzahl ist beim Schwimmen<br />

ungleich schwieriger als beim Radfahren und Laufen.<br />

Schließlich sind im Wasser die Rückmeldungen der Uhr oder<br />

des Sportcomputers zu Zeit, Distanz und Tempo nicht so<br />

leicht abzulesen. Erschwert wird dies vor allem beim<br />

Freiwasserschwimmen noch durch äußere Bedingungen<br />

wie trübes Wasser, Strömungen und Orientierungsfehler.<br />

Fürs Training gibt es Hilfsmittel wie etwa den Finis<br />

Swimsense Performance Monitor (weitere Informationen<br />

unter www.finisinc.com). Ein besseres Gefühl fürs Tempo<br />

sowie ein gutes Gespür fürs eigene Belastungsempfinden<br />

bei unterschiedlichen Tempi bekommst du durch<br />

Trainingsuhren. Wer dieses Hilfsmittel nutzt, kann seinen<br />

Wettkampfrhythmus optimal bestimmen.<br />

Das Geheimnis des Erfolgs bei der Tempokontrolle: Ein<br />

System unterschiedlicher Belastungsstufen und ein Gefühl<br />

für die verschiedenen Intensitäten auf verschiedenen<br />

Distanzen. Im Idealfall kannst du zwischen den folgenden<br />

fünf Belastungsstufen „umschalten“: lockeres<br />

Regenerationstempo, gleichmäßige Schlagzahl im aeroben<br />

Bereich, realistisches Wettkampftempo, gesteigertes<br />

Wettkampftempo sowie Sprint.<br />

Die Schlagzahl für den Wettkampf ermittelst du<br />

folgendermaßen: schwimm auf kurzen Strecken und über<br />

die Renndistanz auf Zeit (also beispielsweise 200 und 400<br />

oder 500 und 1.000 Meter). So stellst du erst einmal fest, ob<br />

für dich das Tempo und/oder die Ausdauer im Wasser ein<br />

Problem darstellen. Ermittle zudem die Zeit, mit der du<br />

100-Meter-Intervalle bei jeweils fünf bis zehn Sekunden<br />

Zwischenpause durchhalten kannst. Aufgrund dieser Daten<br />

solltest du eine realistische Zielzeit fürs Rennen abschätzen<br />

können.<br />

Rechne dann die Zielzeit auf einzelne Bahnen sowie<br />

bestimmte Intervalllängen um ( 50 Meter, 100 Meter usw.).<br />

Die Werte dienen dir als Grundlage fürs Schwimmtraining im<br />

Wettkampftempo. Für eine Zielzeit von sieben Minuten auf<br />

400 Meter wären das also 1:45 Min. auf 100 m; 52,5 Sek. auf<br />

50 m; 26,25 Sek. auf 25 m. Die 25 m im Wettkampftempo<br />

sollten sich locker und entspannt anfühlen. Mit einer<br />

realistischen Zielzeit kommen dir die 100-Meter-Intervalle<br />

im ermittelten Tempo zügig aber machbar vor.<br />

Ein Beispiel: Einheit 1 (s. Kasten) sieht 25-Meter-Intervalle<br />

im Wettkampftempo vor. Wenn du die Zielzeit über 25 Meter<br />

nie um mehr als eine Sekunde überschreitest, ist die<br />

Wahrscheinlichkeit groß, dass du auch auf 50 Meter, 100<br />

Meter und mehr konstant schwimmen kannst. Neben den<br />

Einheiten im Wettkampftempo solltest du das Umschalten<br />

zwischen den Belastungsstufen trainieren. Besonders<br />

wichtig sind die Stufen, die jeweils direkt über und unter dem<br />

Wettkampfniveau liegen. Auch hierzu ein Beispiel: In Einheit<br />

2 durchläufst du auf 100 Metern Distanz die einzelnen Stufen<br />

vom Regenerationstempo bis hin zum gesteigerten<br />

Wettkampftempo. Danach schraubst du die Intensität wieder<br />

Schritt für Schritt herunter. Versuch es außerdem mit<br />

negativen Splits: Dabei schwimmst du die zweite Hälfte einer<br />

mitgestoppten Einheit etwas schneller als die erste.<br />

In keinem Schwimmtraining sollten das Schwimmen auf<br />

Wettkampftempo und das Umschalten zwischen den<br />

Belastungsstufen fehlen. Die Tempokontrolle ist eine<br />

wichtige Fähigkeit. Es braucht Zeit und Geduld, um ein<br />

Gespür dafür zu bekommen. Mit näherrückendem<br />

Wettkampftermin sollten immer mehr Einheiten im<br />

Wettkampftempo mit ins wöchentliche Programm<br />

einfließen.<br />

42 | AB ZUM TRIATHLON


TEMPOKONTROLLE<br />

TRAININGSBEISPIELE<br />

Erkunde deine<br />

unterschiedlichen<br />

Belastungsstufen, um im<br />

Rennen deine Leistung<br />

einschätzen zu können<br />

EINHEIT 1<br />

TEMPOKONTROLLE<br />

NACH ZIELZEIT<br />

WARM-UP<br />

Zentrale Einheit:<br />

16 x 25 m im Wettkampftempo über 400 m,<br />

je 5–10 Sek. Pause<br />

8 x 50 m im Wettkampftempo über 400 m,<br />

je 10–15 Sek. Pause<br />

4 x 100 m im Wettkampftempo über 400 m,<br />

je 10–15 Sek. Pause<br />

2 x 200 m im Wettkampftempo über 400 m,<br />

je 10–15 Sek. Pause<br />

+ 1 Min. Zusatzpause nach jedem<br />

400-Meter-Block<br />

Cool-down<br />

„DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGS BEI<br />

DER TEMPOKONTROLLE: DAS<br />

GEFÜHL FÜR UNTERSCHIEDLICHE<br />

BELASTUNGSSTUFEN.“<br />

EINHEIT 2<br />

BELASTUNGSSTUFEN<br />

UND TEMPOKONTROLLE<br />

WARM-UP<br />

Zentrale Einheit:<br />

4 x 100 m, dabei stufenweise Erhöhung<br />

des Tempos um 2 Sek. pro 100 m (von<br />

Stufe 1 bis Stufe 4 ), je 10 Sek. Pause<br />

(Wettkampftempo in der 3. Runde)<br />

4 x 100 m, dabei stufenweise Drosselung<br />

des Tempos (ausgehend vom gesteigerten<br />

Wettkampftempo auf Stufe 4 ) um 2 Sek.<br />

pro 100 m (von Stufe 4 bis Stufe 1 )<br />

Cool-down<br />

AB ZUM TRIATHLON | 43


SCHWIMMEN<br />

UNSER<br />

EXPERTE<br />

Phil Mosley<br />

Der Spitzentriathlet und Trainer Phil Mosley<br />

kann einen Abschluss in Sporttherapie<br />

vorweisen. Er war 2012 britischer Duathlon-<br />

Meister in der Amateurklasse.<br />

GUT IN DER SPUR<br />

STARKE TIPPS FÜR ERFOLGREICHES HALLENSCHWIMMEN<br />

BEIM ERSTEN TRIATHLON<br />

Das Startsignal für meinen allerersten<br />

<strong>Triathlon</strong> hörte ich in einer<br />

Schwimmhalle. Das war vor 15<br />

Jahren. Ich kann mich noch an jedes<br />

Detail erinnern.Was jetzt nicht<br />

unbedingt von Vorteil ist ...!<br />

Das Schwimmen ging nur über 400 Meter. Ich<br />

dachte mir damals: „Das wird ein<br />

Zuckerschlecken.“ Womit ich voll daneben lag. Ich<br />

startete viel zu schnell ins Rennen und hatte am<br />

Ende keine Luft mehr. Als ich versuchte, jemanden<br />

zu überholen, rammte ich einen über und über<br />

tätowierten Kerl. Ich verlor den Überblick über<br />

meine Runden, vermasselte die Wenden und<br />

machte Fehler über Fehler. Ein übler Einstand. Was<br />

mir damals fehlte, war keineswegs die <strong>Fitness</strong>,<br />

sondern vielmehr das Wissen und die Erfahrung.<br />

Deshalb möchte ich gern meine Tipps für eine<br />

schnelle und stressfreie Schwimmrunde beim<br />

ersten <strong>Triathlon</strong> mit dir teilen. Damit du im Becken<br />

nicht so untergehst wie ich.<br />

Diese Fähigkeiten sind auch von großem Wert,<br />

wenn du ein spezifischeres Wettkampftraining im<br />

Schwimmbecken absolvierst. Deine Einheiten<br />

werden dadurch effektiver.<br />

Armkreisen<br />

Die Arme jeweils<br />

zehn Sekunden nach<br />

vorne und hinten<br />

kreisen lassen. Die<br />

Übung mehrmals<br />

wiederholen.<br />

Armschwingen vor/zurück<br />

Die Arme in der<br />

Horizontalen 20 Sekunden<br />

lang nach vorn und hinten<br />

schwingen.<br />

ROLLWENDE:<br />

GRUNDLAGEN<br />

Nicht bei jedem Rennen sind Rollwenden<br />

gestattet. Bei zu vielen Sportlern im Becken<br />

sind können sie gefährlich sein. Wenn du die<br />

Rollwende beherrschst, gewinnst du damit<br />

wertvolle Sekunden, wenn sie die<br />

Rennleitung erlaubt. Die Technik ist auch<br />

praktisch fürs Training,<br />

um besser in den Schwimmrhythmus<br />

hineinzukommen.<br />

1 DAS T ANVISIEREN<br />

Die Fliesen am Ende jeder Bahn des Schwimmbeckens sind mit<br />

einem „T“ markiert. Beschleunige mit einem Beinschlag in<br />

Richtung dieser Markierung. Wenn du dich direkt darüber<br />

befindest, mach einen letzten langen Zug und lass den anderen<br />

Arm an der Körperflanke anliegen.<br />

2 ROLLEN<br />

Führ das Kinn zum Brustkorb und leite die<br />

Vorwärtsrolle ein. Verwende dabei den<br />

Führungsarm als Hebel und zum<br />

Ausbalancieren. Drück dadurch den Körper<br />

nach vorn und unten.<br />

44 | AB ZUM TRIATHLON


ERFOLG IN DER BAHN<br />

KIPPWENDE<br />

A<br />

ANSCHLAG<br />

Berühr mit der Hand die<br />

Mauer und zieh die Beine<br />

unter den Körper.<br />

B<br />

ABSTOSSEN<br />

Die Hände übereinanderlegen<br />

und mit den Füßen kraftvoll<br />

abstoßen. Das Kinn dabei<br />

etwas nach unten ziehen.<br />

1. WARM-UP<br />

Die Muskulatur kann mehr leisten, wenn sie warm ist. Es ist<br />

aber unwahrscheinlich, dass du vor dem Rennen noch ein<br />

paar Runden im Becken drehen kannst. Daher solltest<br />

durch dynamisches Stretching die Gelenke lockern und das<br />

Blut in Wallung bringen. Versuch es mit den zwei hier<br />

dargestellten Übungen, bevor du ins Wasser springst.<br />

2. SPLITS<br />

Die meisten Leute gehen das Rennen zu schnell an. Das<br />

führt zur Ansammlung von Milchsäure in der Muskulatur.<br />

Du hast dann das Gefühl, durch deine Adern und Venen<br />

würde Blei statt Blut fließen. Durch den Adrenalinkick beim<br />

Sprung ins kalte Nass fühlt sich außerdem jedes Tempo bis<br />

auf den Sprint an wie ein Kriechgang. Die beste Strategie:<br />

Nimm dir vor, die erste Hälfte langsamer zu schwimmen als<br />

die zweite. Auf die Art wirst du am Ende wahrscheinlich<br />

sogar zwei gleichmäßige Splits schwimmen.<br />

3. SCHWIMMSTIL<br />

Auch, wenn wir uns auf den vorherigen Seiten aufs Kraulen<br />

eingeschossen haben: Im Becken kannst du deinen Stil frei<br />

wählen. Wenn du mit Brustschwimmen, Rückenschwimmen<br />

oder sogar im Paddelstil schneller bist: lass<br />

dich nicht davon abhalten. Wenn es gar nicht anders geht,<br />

kannst du im flachen Teil des Beckens sogar eine Zeit lang<br />

stehenbleiben und Luft schnappen. Es ist im Wettkampf<br />

nicht sinnvoll, sich wegen ein paar Sekunden unnötig zu<br />

schinden. Vor allem, weil nachher noch anstrengende<br />

Rad- und Laufrunden auf dich warten.<br />

4. WASSERSCHATTEN<br />

Meist ist das Feld so organisiert, dass alle Sportler in<br />

deiner Spur ein ähnliches Niveau haben – es sei denn,<br />

jemand hat bei der Anmeldung gemogelt. Wenn du es<br />

schaffst, im Wasserschatten deines Vordermannes<br />

oder deiner Vorderfrau zu schwimmen, sparst du etwa<br />

zehn Prozent deiner Energie. Ein Sprint zum Überholen<br />

lohnt sich wirklich nur dann, wenn der- oder diejenige<br />

mehr als zehn Prozent langsamer ist als du selbst. Das<br />

Überholen wird sich einfach anfühlen, wegen der<br />

Sogwirkung des anderen Schwimmers. Häufig ist es<br />

aber besser, einfach nur dranzubleiben und sich die<br />

Energie für den Rest des Rennens aufzusparen.<br />

Weitere Infos zum Schwimmen im Wasserschatten<br />

findest du weiter hinten im Heft.<br />

5. WENDE UND AUSSTIEG<br />

Bei Schwimmwettkämpfen im Becken ist immer wieder zu<br />

beobachten, wie die Triathleten bei den Wenden am Ende<br />

der Bahnen viel Zeit verlieren. Dabei musst du nicht einmal<br />

unbedingt eine Rollwende hinlegen. Oft reicht schon ein<br />

guter Anschlag mit Kippwende (siehe Illustrationen). Diese<br />

Technik ist leicht zu lernen und spart dir ordentlich Zeit.<br />

Wichtig ist auch, schnell aus dem Becken<br />

herauszukommen. Das ist gar nicht so einfach, wenn du<br />

müde bist!<br />

3 SUMMEN<br />

Dein Gesicht sollte jetzt zur Wasseroberfläche<br />

zeigen, während sich die Beine in der Nähe<br />

der Wand befinden. Wenn du während der<br />

Vorwärtsrolle summst, vermeidest du es,<br />

Wasser in die Nase zu bekommen.<br />

4 ABSTOSSEN UND DREHEN<br />

Sobald die Füße die Wand berühren, kannst<br />

dich mit den Beinen kraftvoll abstoßen. Dreh<br />

dabei den Körper zügig, um wieder in die<br />

flache Bauchlage zu kommen.<br />

5 DEN TORPEDO MACHEN<br />

Die Arme nach vorn in die Torpedoposition strecken.<br />

Dafür eine Hand auf die andere legen. Bis zu den<br />

Flaggen ( 5 m hinter der Beckenwand) unterhalb der<br />

Wasseroberfläche bleiben. Ab dort kannst du wieder<br />

mit dem normalen Zug anfangen.<br />

Foto Shutterstock llustrationen Tom Hughes, Phil Nicodemi<br />

AB ZUM TRIATHLON | 45


SCHWIMMEN<br />

Foto: Frank Wechsel/triathlon.org Text: Antonia Kanczula<br />

UNSERE<br />

SCHWIMMEXPERTEN<br />

RICH BRADY<br />

Brady ist beim britischen<br />

<strong>Triathlon</strong>verband British <strong>Triathlon</strong> für<br />

die Leistungsentwicklung zuständig.<br />

Er kann auf sechs Ironman-<br />

Wettkämpfe und fünf<br />

Weltmeisterschaften zurückblicken.<br />

DR STEPH FORRESTER<br />

Dr Steph Forrester ist ehemaliger<br />

Triathlet des britischen Teams.<br />

Außerdem gibt er Vorlesungen am<br />

Sports Technology Institute der<br />

britischen Loughborough University.<br />

LEANDA CAVE<br />

Die Profi-Triathletin Cave ist die<br />

amtierende Weltmeisterin im<br />

Ironman <strong>Triathlon</strong> und im<br />

Ironman 70.3. Sie ist die erste<br />

Frau, die das Double geschafft<br />

hat.<br />

HELEN JENKINS<br />

Helen Jenkins (geborene<br />

Tucker) gewann 2008 und 2011<br />

die ITU-WM.<br />

Bei den Olympischen Spielen in<br />

London war sie Mitglied des<br />

britischen Teams.<br />

46 | AB ZUM TRIATHLON


MEISTERKLASSE FREIWASSER<br />

MEISTERKLASSE<br />

FREIWASSER<br />

DIE TIPPS UNSERES EXPERTENTEAMS TRAGEN<br />

DICH BEI DEINEM ERSTEN FREIWASSER­TRIATHLON<br />

ÜBER DIE SCHWIMMDISTANZ.<br />

Vielen Sportlern bereitet das<br />

Freiwasserschwimmen beim<br />

<strong>Triathlon</strong> Kopfzerbrechen. Das ist<br />

verständlich. Schließlich gibt es im<br />

offenen Gewässer eine ganze Reihe<br />

nervenaufreibender Faktoren. Wer schon einmal<br />

inmitten einer Horde schlagender Füße und<br />

fliegender Fäuste durchs kalte und trübe Wasser<br />

gekrault ist, wird das nachvollziehen können. Dazu<br />

noch der Neo, der an allen Ecken und Enden spannt<br />

und bis oben hin mit Adrenalin vollgepumpt zu<br />

sein scheint. Eine echte Zerreißprobe für die<br />

Nerven. Dass offene Gewässer nicht so sicher und<br />

vorhersehbar sind wie das Becken einer<br />

Schwimmhalle, müssen wir wahrscheinlich nicht<br />

extra dazusagen.<br />

Dabei muss das Freiwasserschwimmen gar<br />

nicht so stressig sein. Es gilt nur, die am weitesten<br />

verbreiteten Fehler zu vermeiden und von Beginn<br />

an die Rennstrategie fest im Blick zu behalten.<br />

Dann sollte es eigentlich laufen.<br />

Zur Unterstützung haben wir ein Team an<br />

Schwimmspezialisten befragt, die schon alles<br />

erlebt, mitgemacht, und gewonnen haben, was<br />

die <strong>Triathlon</strong>welt so bietet. Sie stehen dir mit ihren<br />

Ratschlägen zur Seite, damit du bei deinem ersten<br />

<strong>Triathlon</strong> im offenen Gewässer einen perfekten<br />

Start erwischst.<br />

RICHARD STANNARD<br />

Stannard ist zehnmaliger<br />

Gewinner des Schwimmens<br />

beim London <strong>Triathlon</strong>,<br />

zweimaliger Aquathlon-<br />

Weltmeister und Trainer für<br />

Leistungssportler.<br />

DR VICTOR THOMPSON<br />

Der klinische Sportpsychologe ist<br />

auch selbst ein eifriger Triathlet,<br />

der schon an<br />

Weltmeisterschaften<br />

teilgenommen hat.<br />

DR GARY BRICKLEY<br />

Brickley gibt Vorlesungen in<br />

Sportwissenschaften an der<br />

britischen University of Brighton.<br />

Daneben betreut er Mitglieder<br />

des britischen Paralympic-Teams.<br />

MIDGIE THOMPSON<br />

Thompson ist qualifizierte<br />

Leistungstrainerin sowie Direktorin von<br />

Bright Futures Coaching. Sie selbst<br />

nimmt an Wettkämpfen über die<br />

Olympische Distanz teil.<br />

MARK YEOMAN<br />

Der britische Hobbytriathlet<br />

Yeoman nimmt seit 2006<br />

an Wettkämpfen teil. Er hat schon<br />

verschiedene Rennen vom Sprint<br />

bis zur olympischen Distanz<br />

gewonnen.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 47


SCHWIMMEN<br />

Startbereit<br />

Die Phase vor dem Startsignal kann<br />

ganz entscheidend fürs Rennen sein.<br />

1<br />

Auf die Plätze ...<br />

DER PERFEKTE START<br />

DEINE STARTPOSITION IM WASSER KANN DEN WEITEREN<br />

RENNVERLAUF STARK BEEINFLUSSEN. GEH ALSO NICHT<br />

EINFACH AN DIE HINTERSTE POSITION.<br />

Während du aufs Startsignal wartest, kannst du<br />

den Körper schon einmal in Schwimmposition<br />

bringen – sofern dies der Platz, die Strömung<br />

und der Wetsuit erlauben. Helen Jenkins<br />

beschreibt die Position: „Komm in die<br />

Waagerechte und hol mit einem Arm aus. So<br />

bist du beim Startschuss bereit, durchzustarten.<br />

Wenn viel los ist, wirst du allerdings etwas<br />

aufrechter im Wasser stehen. Die Arme kannst<br />

du dann aber trotzdem bereithalten. Die Beine<br />

sollten sich schon ein bisschen locker bewegen,<br />

ohne groß Energie zu verschwenden.“ Rich<br />

Brady verrät uns die richtige Strategie bei<br />

längeren Wartezeiten am Start: „In dem Fall<br />

empfehle ich, richtig zu schwimmen, anstatt nur<br />

im Wasser zu treten. Auf die Art hältst du dich<br />

warm.“<br />

2<br />

Fertig ...<br />

Der Schritt ins Wasser ist<br />

eine der entscheidenden<br />

Phasen beim<br />

Freiwasserschwimmen.<br />

Art und der Ort des<br />

Einstiegs bestimmen maßgeblich<br />

deine Rennstrategie und Rennposition.<br />

Sicher sieht es toll aus, wenn die<br />

Profis an vorderster Front ins<br />

Wasser hechten. Für die breite<br />

Masse der Triathleten sieht die<br />

Realität aber nicht ganz so<br />

spektakulär aus. Die meisten laufen<br />

einfach ins kalte Nass hinein. Der<br />

Physiologe Gary Brickley geht<br />

genauer auf den Einstieg ein:<br />

„Versuch, so früh wie möglich ins<br />

Wasser zu kommen und Stück für<br />

Stück einzutauchen. Achte vor<br />

allem darauf, den Kopf langsam an<br />

die Wassertemperatur zu<br />

gewöhnen.“<br />

Der Ort kann genauso wichtig<br />

sein wie der Zeitpunkt des<br />

Einstiegs. Unter Experten sind sich<br />

einig: Das Hauptaugenmerk liegt<br />

auf der Erfahrung. Wieg alle<br />

Faktoren des Renntags ab, bevor du<br />

in Position gehst. Das beinhaltet<br />

auch Faktoren wie die Strecke, die<br />

Schwimmtechnik und die anderen<br />

Teilnehmer.<br />

Starke und selbstbewusste<br />

Schwimmer sind mit einer Position<br />

in vorderster Reiher besser bedient.<br />

So können sie den direktesten Weg<br />

zur ersten Boje zurücklegen. Der<br />

Triathlet Mark Yeoman schildert die<br />

Vorteile: „Man findet dadurch<br />

innerhalb kürzester Zeit seinen<br />

Rhythmus.“<br />

Doch erfahrene Schwimmer<br />

können auch davon profitieren,<br />

wenn sie weiter hinten starten. Laut<br />

der Profi-Triathletin Leanda Cave<br />

kann das dem Sportler einen<br />

mentalen Schub verleihen: „Du<br />

ziehst dann an anderen Leuten<br />

vorbei, was dir mentalen Auftrieb<br />

gibt. Ich schwimme gern links<br />

außen, weil ich nach rechts einatme.<br />

Das bedeutet, ich sehe nach den<br />

ersten hundert Metern, an wessen<br />

Fersen ich mich heften kann.“<br />

„Vielleicht kennst du ja auch<br />

jemanden, der ein bisschen<br />

schneller ist als du selbst. Dann ist<br />

es durchaus sinnvoll, in seiner Nähe<br />

zu starten und sich sozusagen<br />

mitziehen zu lassen.“<br />

Auch wer weniger Vertrauen in<br />

die eigenen Schwimmkünste hat,<br />

sollte sich nicht unbedingt gleich<br />

ganz hinten einordnen. Yeoman<br />

erklärt, warum dich das in die<br />

Bredouille bringen kann: „Die<br />

ganzen Schwimmer vor dir hauen<br />

kräftig rein, um gut wegzukommen.<br />

Das Wasser ist dann ziemlich<br />

aufgewühlt. Die Luftblasen machen<br />

es dir schwer, unter Wasser noch<br />

etwas zu sehen.“ Mehr Fre i- und<br />

Spielraum hast du an der Seite, wie<br />

diese Aussage Bradys bestätigt:<br />

„Dort kannst du auch später noch<br />

entscheiden, ob du weiter nach vorn<br />

schwimmen möchtest, wenn es<br />

besser läuft als gedacht.“<br />

Wenn es dann losgeht, musst du dich auf die<br />

kraftvollen Elemente deines Schlagzyklus<br />

und den Beinschlag konzentrieren. Finde<br />

deine Linie und such dir jemanden, an<br />

den du dich dranhängen kannst. „Mach<br />

mindestens zehn explosive Züge. Pass aber<br />

auf die anderen Schwimmer auf. Keiner<br />

hat es verdient, einen Fuß ins Gesicht zu<br />

bekommen“, so Leanda Cave.<br />

Los!<br />

3<br />

Versuch, in Schwung zu kommen, ohne<br />

dich gleich voll auszupumpen. „Ein Sprint<br />

über 100 Meter gleich zu Beginn ist nicht zu<br />

empfehlen. Gut möglich, dass dir danach<br />

der Saft ausgeht und du wieder vom Feld<br />

überrollt wirst“, erläutert Cave.<br />

48 | AB ZUM TRIATHLON


MEISTERKLASSE FREIWASSER<br />

IM WASSER-<br />

SCHATTEN<br />

MACH DIR DIE HARTE ARBEIT DER<br />

ANDEREN SCHWIMMER ZUNUTZE,<br />

UM SELBST ENERGIE FÜR ANDERE<br />

PHASEN DES RENNENS ZU SPAREN.<br />

LASS DICH MITREISSEN ...<br />

Das Schwimmen im Wasserschatten ist ein<br />

wichtiges Hilfsmittel im <strong>Triathlon</strong>, um Zeit und<br />

Energie zu sparen. Dazu der Trainer Richard<br />

Stannard: „Die Technik gibt dir die Gelegenheit, deine<br />

Züge in die Länge zu ziehen. Du hast dadurch minimal<br />

mehr Zeit, richtig einzuatmen. Bei starken<br />

Wasserbewegungen kann dich der Vordermann<br />

außerdem vor den Wellen schützen.“<br />

Rich Brady haut in die gleiche Kerbe: „Je näher die<br />

Saison rückt, umso wichtiger ist es, das Schwimmen<br />

im Wasserschatten zu üben. Ich empfehle mindestens<br />

eine Trainingseinheit pro Woche, vorzugsweise im<br />

offenen Gewässer.“ Stannard fügt hinzu: „Um das<br />

Prinzip zu verstehen, tausch auch einmal Plätze mit<br />

dem Vordermann. Auf die Art werden dir die großen<br />

Vorteile der Technik erst richtig bewusst.“<br />

Eine Position auf Hüfthöhe des Vordermanns bringt<br />

eine hervorragende Sogwirkung und erhöht die freie<br />

Sicht. „Es ist allerdings nicht ganz einfach, diese<br />

Position zu halten. Außerdem kann es etwas<br />

aufdringlich wirken“, gibt Brady zu bedenken. „Den<br />

meisten Sportlern würde ich empfehlen, sich an die<br />

Hacken des Schwimmers vor ihnen zu hängen.“<br />

Fürs Schwimmen im Wasserschatten ist es<br />

sinnvoll, sowohl im Training als auch im Rennen einen<br />

Partner zu haben, der auf gleichem Niveau oder etwas<br />

schneller schwimmt. Echte Taktikfreaks studieren die<br />

sogar die Teilnehmerliste im Vorfeld. Stannard rät<br />

hingegen, am Wettkampftag flexibel zu bleiben:<br />

„Wenn ich nicht in Führung bin, passe ich meine<br />

Strategie entsprechend an. Ich teste dann<br />

unterschiedliche Positionen, bevor ich mich<br />

entscheide, wo ich schwimmen will.“<br />

AB ZUM TRIATHLON | 49


SCHWIMMEN<br />

ÄNGSTE<br />

ÜBERWINDEN<br />

IM WASSER MUSST DU NEBEN KÖRPERLICHEN GRENZEN<br />

AUCH MENTALE BLOCKADEN ÜBERWINDEN.<br />

Selbst alte Hasen gehen immer<br />

mit einer gewissen inneren<br />

Unruhe in die Schwimmphase<br />

eines <strong>Triathlon</strong>rennens hinein. Als erste<br />

Etappe des Wettkampfs stellt das<br />

Schwimmen nicht nur die Weichen für<br />

den weiteren Rennverlauf. Außerdem<br />

spielen hier viele unkontrollierbare<br />

Faktoren mit hinein.<br />

Der klinische Sportpsychologe Dr<br />

Victor Thompson zählt einige davon auf:<br />

„Das Wasser ist eindeutig kälter als im<br />

Becken, die Sicht ist erschwert, und<br />

manchmal handelt es sich um<br />

Salzwasser mit Wellengang. Es gibt<br />

keine schwarze Linie zur Orientierung,<br />

und die nächste seichte Stelle zum<br />

Ausruhen befindet sich am Zielufer. Und<br />

dann der Neo, der am Renntag noch<br />

enger zu sitzen scheint als sonst schon.<br />

Kurzum: Es gibt viele Gründe, sich<br />

unwohl zu fühlen.“<br />

Auch, wenn es sich „nur“ um mentale<br />

Blockaden handelt – sie wirken sich<br />

spürbar auf den Körper aus, wie uns der<br />

Physiologe Dr Gary Brickley versichert:<br />

„Das eiskalte Wasser führt dazu, dass<br />

der Körper verspannt. Es wird dann<br />

schwer, kontrolliert weiterzuatmen.“<br />

Da es beim Schwimmen auf eine<br />

entspannte Körperhaltung ankommt,<br />

beeinträchtigt die mentale und<br />

körperliche Anspannung unmittelbar die<br />

Technik. Thompson beschreibt die<br />

Zusammenhänge: „Das beklemmende<br />

Gefühl bewirkt die Ausschüttung von<br />

Adrenalin in den Blutkreislauf. Dies gibt<br />

dir zunächst zusätzliche Power, die aber<br />

ein paar Minuten nach dem Start ihren<br />

Tribut fordert: Wer nämlich im<br />

übersteigerten Tempo loslegt, wird<br />

später kräftig abbauen.“<br />

BLOCKADEN<br />

ÜBERWINDEN<br />

„Um die Angst vor dem Schwimmen<br />

zu überwinden, musst du den negativen<br />

Gedankenzyklus durchbrechen“, so die<br />

Trainerin Midgie Thompson, die<br />

Leistungssportler betreut. „Wenn du<br />

nicht daran glaubst, dass du es schaffst,<br />

dann schaffst es auch nicht. Positive<br />

Gedanken hingegen tragen dich bis ins<br />

Ziel. Das Mentaltraining ist längst kein<br />

Privileg olympischer Profisportler mehr.<br />

Ich empfehle jedem Sportler<br />

unabhängig vom Niveau, den Geist<br />

genauso gut auf den Wettkampf<br />

vorzubereiten wie den Körper.“<br />

Victor Thompson betont, wie wichtig<br />

es ist, mit dem Umfeld vertraut zu sein:<br />

„Du solltest schon vor dem Event im<br />

offenen Gewässer schwimmen und das<br />

Equipment testen. Probier alles aus,<br />

vom Start bis hin zum Abziehen und<br />

Aufsetzen der Schwimmbrille im tiefen<br />

Wasser.“<br />

Daneben sind<br />

Visualisierungstechniken sinnvoll. Lass<br />

das Rennen vom Start bis zum Ziel vor<br />

deinem geistigen Auge ablaufen wie<br />

einen Film. Dadurch entspannt du<br />

Körper und Geist. Midgie Thompson<br />

kennt noch eine weitere Übung:<br />

„Betrachte dich selbst von außen in<br />

einer Situation, in der du die Oberhand<br />

hast. Stell dir vor, wie du aufkommende<br />

Probleme selbstbewusst löst.“<br />

Thompson fährt fort: „Sieh dir deinen<br />

privaten ‚Wettkampffilm‘ vor dem<br />

Rennen immer und immer wieder an.<br />

Wenn du dann wirklich am Start<br />

stehst, wirst du entspannter sein.<br />

Schließlich hast du dich selbst bereits in<br />

derselben Situation als ruhig und<br />

konzentriert erlebt.“<br />

Ein weiteres tolles Hilfsmittel, einen<br />

kühlen Kopf zu behalten, ist Cave<br />

zufolge die Konzentration auf den<br />

Atemrhythmus: „Ein sauberes<br />

Atemmuster erlaubt es dir, die anvisierte<br />

Zugfrequenz und den gewünschten<br />

Schwimmrhythmus aufrechtzuerhalten.<br />

Zähl innerlich mit, um den Rhythmus<br />

nicht zu verlieren: ‚eins, zwei, eins, zwei,<br />

...‘.“<br />

DER COACH IM KOPF<br />

Negative Gedanken wirst du nie<br />

komplett ausblenden können. Doch du<br />

kannst sie ins Positive umkehren. Es ist<br />

sinnvoll, für alle Bedenken positive<br />

Tipps als Antwort bereitzuhalten. Victor<br />

Thompson geht näher auf die Methode<br />

ein: „Finde heraus, was dir hilft, flüssig<br />

weiterzuschwimmen und<br />

selbstbewusst zu bleiben. Sätze wie:<br />

Gut so! Immer schön durchziehen.‘ sind<br />

günstiger als negative Formulierungen<br />

wie ‚Bleib dran, Mann! Hetz nicht so<br />

durch die Züge.‘ Viele Triathleten<br />

versteifen sich außerdem zu sehr auf die<br />

Zeit. Für sie heißt es dann ‚hopp oder<br />

top‘, sprich: Erfolg oder Niederlage. Ich<br />

empfehle immer, sich mehrere Ziele zu<br />

setzen. Das eröffnet die Chance,<br />

mehrere Aufgaben erfolgreich<br />

abzuhaken und so Selbstbewusstsein<br />

zu tanken.“<br />

Außerdem gilt es, unnötigen Stress zu<br />

vermeiden. Ein Beispiel hierfür wäre<br />

eine zu knappe Anreise zum<br />

Veranstaltungsort.<br />

Mit den Worten Midgie Thompsons:<br />

„Je weniger Stress du im Vorfeld des<br />

Rennens hast, umso entspannter bist<br />

du, wenn der Startschuss fällt.“<br />

50 | AB ZUM TRIATHLON


MEISTERKLASSE FREIWASSER<br />

KRIEG DIE KURVE<br />

EINE SCHNELLE WENDE KANN DIE GANZE<br />

RENNSITUATION VERÄNDERN. MIT DEN<br />

FOLGENDEN TECHNIKEN HAST DU SCHON BALD<br />

DEN BOGEN RAUS ...<br />

Neue Techniken<br />

Meistere diese wichtigen Wendetechniken,<br />

um beim Freiwasserschwimmen mehr zu<br />

erreichen<br />

1<br />

Enge Wende<br />

Eine unscheinbare Boje kann das ganze Rennen<br />

beeinträchtigen. Es ist also sinnvoll, sich um die Wende<br />

Gedanken zu machen, die eigene Strategie zu planen<br />

und auf die Schaumschlägerei vorbereitet zu sein.<br />

Du hast zwei Möglichkeiten: Entweder, du wählst die<br />

kürzestmögliche Strecke um die Boje herum, oder du<br />

gehst dem Gedränge aus dem Weg.<br />

Leanda Cave vergleicht die Wende an der Boje mit<br />

dem Moshpit auf einem Heavy-Metal-Konzert: „Die<br />

engste Kurve um die Boje lohnt sich wirklich nur dann,<br />

wenn du in Front liegst oder das Wasser absolut klar ist.<br />

Selbst dann musst du darauf gefasst sein, dass dir die<br />

eine oder andere Hand auf den Knöchel haut!“<br />

2<br />

Weite Wende<br />

Rich Brady ist derselben Meinung: „Der kürzeste<br />

Weg ist auch der am meisten umkämpfte.<br />

Deswegen ist es besser, ein wenig auszuweichen.<br />

Weiter außen ist das Feld nicht ganz so dicht<br />

gedrängt, das Wasser ist ruhiger und du hast genug<br />

Platz, um schön durchzuziehen.“<br />

Cave ergänzt diese taktische Vorgabe mit einem<br />

praktischen Tipp zur Schwimmtechnik: „Mach<br />

für jeden Zug an der Innenseite der Boje zwei an<br />

der Außenseite in Verbindung mit 20 starken<br />

Beinschlägen.“<br />

Wenn genug Platz ist, leg zwei flüssige<br />

120-Grad-Kehren ein statt mehrerer kantiger<br />

Richtungswechsel von 90 Grad.<br />

Profitechnik<br />

3<br />

Foto: Delly Carr/spomedis/triathlon.org<br />

Richard Stannard kennt sogar eine Methode, mit der du<br />

beim Umrunden der Boje im Wasserschatten bleibst:<br />

„An dieser Technik habe ich hart gearbeitet. Sie besteht<br />

darin, praktisch fast um die Boje herumzutauchen,<br />

indem du den Rücken wölbst, um die Kurve schneller<br />

zu kriegen. Statt eine halbe Körperlänge zu verlieren,<br />

gewinnst du eine halbe. Wenn der Vordermann wieder<br />

beschleunigt, hängst du ihm zwei oder drei Züge später<br />

wieder an den Fersen.“<br />

AB ZUM TRIATHLON | 51


SCHWIMMEN<br />

Photography: Frank Wechsel/triathlon.org<br />

Flüssiger<br />

Wechsel<br />

Das Keep Ende der<br />

1 your Schwimmrunde body flat... ist<br />

genauso wichtig wie der Beginn.<br />

1 Auf der Zielgeraden<br />

Brickleys Strategie ist, den gewohnten Beinschlag bis<br />

zu den letzten 50 bis 100 Metern durchzuhalten, um<br />

ihn dann noch einmal zu verstärken: „Dadurch gelangt<br />

wieder mehr Blut in die Beine, die dann besser auf die<br />

Wechselzone vorbereitet sind. Nutze den ein- oder<br />

beidseitigen Beinschlag des Brustschwimmens in<br />

Verbindung mit den Armzügen des Kraulschwimmens.“<br />

2<br />

Auf den letzten Metern<br />

Oft gibt es beim <strong>Triathlon</strong> Rampen zum Ausstieg.<br />

Wenn aber das Schwimmen am Strand stattfindet<br />

und das Wasser allmählich seichter wird, ist Leanda<br />

Caves Meinung nach die Delfintechnik unter<br />

Umständen schneller. Darüber hinaus gibt sie uns<br />

den Tipp, Liegestütze mit ins Training einfließen zu<br />

lassen: „Es wird dir dann leichter fallen, aus dem<br />

Wasser herauszukommen.“<br />

BLICK VORAUS<br />

NICHTS IST ÄRGERLICHER, ALS IN DIE FALSCHE RICHTUNG ZU<br />

STEUERN UND DADURCH ENERGIE ZU VERGEUDEN. AUF DIESE<br />

PUNKTE MUSST DU ACHTEN ...<br />

3<br />

Am Ufer<br />

Die Orientierung im offenen Gewässer ist eine<br />

Gratwanderung zwischen geradlinigem Kurs<br />

und effektivem Schwimmen, wie uns Yeoman<br />

erklärt. „Wenn du zu oft nach oben schaust, geht dir die<br />

Power im Zug verloren. Die Hüfte sackt ab und der<br />

Wasserwiderstand steigt. Geht der Blick zu selten<br />

nach oben, kann es sein, dass du von der Linie<br />

abkommst und 50 oder sogar 100 Meter zu viel<br />

schwimmst.“<br />

Unverzichtbar ist die Sichtung des<br />

Veranstaltungsorts im Vorfeld. Such dir markante<br />

Objekte zur Orientierung. Warte damit nicht, bis du<br />

mitten im Rennen bist. Helen Jenkins liefert uns dazu<br />

einige Erfahrungswerte: „Wenn es ein gut organisierter<br />

Wettkampf ist, sind die Bojen klar erkennbar. Vergiss<br />

aber nicht: Ohne das ganze Gewimmel mögen sie ganz<br />

gut auffallen. Aber unter Wettkampfbedingungen sind<br />

sie unter Umständen um Einiges schlechter sichtbar.“<br />

„Such dir also lieber einen Punkt an Land aus – ein<br />

Gebäude, einen auffälligen Baum, eine Flagge oder ein<br />

Banner. Vor allem auf dem Weg zurück ist das eine<br />

große Hilfe.“<br />

„Schau alle drei bis vier Atemzüge einmal nach oben.<br />

Wenn du hinter den Füßen oder auf Hüfthöhe im<br />

Wasserschatten schwimmst, reicht unter Umständen auch<br />

ein Kontrollblick nach je sechs bis sieben Atemzügen.<br />

Folge deinem Vordermann aber niemals blind. Wenn sich<br />

der Schwimmer vor dir nämlich verzettelt, heißt es:<br />

mitgefangen, mitgehangen“, warnt Mark Yeoman.<br />

Die Aktion selbst sollte so flüssig wie möglich ablaufen.<br />

Nimm dir vor, den Kopf zu heben, das Ziel zu erfassen und<br />

mit derselben Bewegung den Kopf zum Luftholen zur<br />

Seite zu drehen. Der Biomechaniker Dr Steph Forrester rät,<br />

zur Unterstützung des Prozesses den Zug zu verkürzen:<br />

„Ein kürzerer Zug bei gleichbleibend hohem Tempo kann<br />

helfen, den Körper zu stabilisieren.“ Brickley findet die<br />

angepasste Handhaltung für den Vorgang hilfreich: „Statt<br />

die Hand wie gewohnt ins Wasser zu tauchen und direkt<br />

wieder nach hinten zu ziehen, solltest du sie richtig nach<br />

unten aufs Wasser klatschen lassen. Das gibt Auftrieb.“<br />

Die Experten sind sich einig: Das Aufstehen<br />

lohnt sich erst, wenn das Wasserbett oder die<br />

Rampe eine Armlänge entfernt sind. „Schwimm<br />

weiter, bis du beim Zug mit den Händen den<br />

Boden berührst“, meint Mark Yeoman. Wenn<br />

du einmal aufgestanden bist, zieh zum Laufen<br />

die Knie weit nach oben, um nicht gegen den<br />

Wasserwiderstand anlaufen zu müssen.<br />

4<br />

Auf dem Trockenen<br />

Von Richard Stannard stammt der folgende<br />

Ratschlag, um den Körper beim Wechsel aufs<br />

Radfahren vorzubereiten: „Es stellt sich immer<br />

ein leichter Schwindel ein. Je öfter du den Wechsel<br />

trainierst, umso mehr gewöhnt sich der Körper<br />

daran, das Blut von den Schultern wieder auf die<br />

Arme und Beine zu verteilen.“<br />

52 | AB ZUM TRIATHLON


MEISTERKLASSE FREIWASSER<br />

Ruck, zuck<br />

raus<br />

Kurzer Keep Leitfaden<br />

1 your body zum Ausstieg flat...<br />

aus dem Wetsuit<br />

1 HALS<br />

Schon im Wasser den<br />

Klettverschluss am Hals<br />

öffnen. Beim Herauslaufen<br />

den Reißverschluss nach<br />

unten ziehen.<br />

2 SCHULTERN<br />

Den Wetsuit von<br />

den Schultern<br />

abstreifen.<br />

WEG DAMIT!<br />

3ERSTER ARM<br />

Den Anzug vom ersten<br />

Arm abziehen. Dabei hilft<br />

Schmiermittel auf den<br />

Unterarmen und<br />

Handgelenken, vor dem<br />

Rennen aufgetragen.<br />

PROFITIPPS FÜR DEN SCHNELLEN NEO­WECHSEL<br />

Das geschmeidige<br />

Abstreifen des<br />

Neoprenanzugs ist eine<br />

Kunst für sich, die Einiges an<br />

Übung erfordert. Schneide dir vor<br />

dem Wettkampf die Finger- und<br />

Fußnägel. Problematisch sind<br />

außerdem auch immer die<br />

Hand- und Fußgelenke. Auf diese<br />

Stellen solltest du großzügig<br />

Schmiermittel auftragen.<br />

Warte nicht, bis du ganz aus<br />

dem Wasser draußen bist. Mark<br />

Yeoman hält es stattdessen für<br />

günstiger, schon im flachen<br />

Wasser mit dem Ausziehen<br />

anzufangen: „Öffne kurz vor dem<br />

Aufrichten den Nacken des<br />

Anzugs. So kann Wasser ins<br />

Innere eindringen, was die<br />

Reibung zusätzlich verringert.“<br />

Öffne den Reißverschluss des<br />

Wetsuits auf dem Weg zum Rad<br />

bis zur Taille. Wenn du deine Arme<br />

und Hände befreit hast, kannst du<br />

auch die Kappe und die<br />

Schwimmbrille abziehen.<br />

Yeoman fügt hinzu: „Beim<br />

Übergang von der horizontalen<br />

Wasserlage zum aufrechten<br />

Laufen kann es sein, dass dir<br />

etwas schwindlig wird. Fang<br />

daher gleich an, leicht zu joggen,<br />

damit das Blut zurückfließen<br />

kann.“<br />

Wenn du beim Rad<br />

angekommen bist, kannst du den<br />

Anzug vom Unterkörper<br />

abziehen. Leanda Cave schildert<br />

die weitere Strategie: „Der<br />

Großteil des Wassers wird sich bis<br />

dorthin an den Unterschenkeln<br />

gesammelt haben. Stell dich auf<br />

eine Hälfte des Anzugs und zieh<br />

gleichzeitig das Bein der anderen<br />

Seite mit einem Ruck nach oben.“<br />

Yeoman rekapituliert die<br />

Reihenfolge, die du im Kopf<br />

behalten solltest: „Arm, Arm,<br />

Oberkörper, Bein, Bein. Übe das<br />

Abstreifen bei jedem<br />

Freiwasserschwimmen.<br />

Konzentrier dich auf schnelle und<br />

kurze Bewegungen.“<br />

4 ZWEITER ARM<br />

Wenn der andere Arm<br />

draußen ist, kannst du<br />

mit befreitem<br />

Oberkörper<br />

in Richtung<br />

Wechselzone laufen.<br />

5 BEINE<br />

Am Rad angekommen den<br />

Anzug bis zu den<br />

Oberschenkeln<br />

hinunterziehen. Dann mit<br />

einem Fuß auf eine Seite<br />

steigen, um die jeweils<br />

andere abzuziehen.<br />

Gleichzeitig die Mütze und die<br />

Schwimmbrille abnehmen.<br />

Illustrationen: Anne Cakebread<br />

AB ZUM TRIATHLON | 53


SCHWIMMEN<br />

EIN TAG AM SEE<br />

EIN GUTES FREIWASSERTRAINING BESTEHT AUS MEHR ALS EIN PAAR<br />

LOCKEREN RUNDEN IM SEE. MIT DIESEN EINHEITEN MACHST DU DAS<br />

BESTE AUS DEINER TRAININGSZEIT.<br />

UNSER<br />

EXPERTE<br />

Richard Smith<br />

Smith kann einen Master of Science (M.Sc.) in<br />

Sportwissenschaften und einen akademischen Abschluss<br />

als Trainer vorweisen. Er ist seit 15 Jahren im Profisport tätig,<br />

wo er unter anderem Leistungssportler betreut.<br />

E<br />

ines der wichtigen Prinzipien eines erfolgreichen<br />

Trainingsprogramms ist die spezifische<br />

Zielsetzung. Im offenen Gewässer braucht der<br />

Sportler Selbstvertrauen, <strong>Fitness</strong> und spezifische<br />

Fähigkeiten – ganz unabhängig davon, wie gut er im<br />

Schwimmbecken ist.<br />

Das Freiwasserschwimmen kann Spaß machen und<br />

neue Horizonte eröffnen. Auf den Triathleten warten<br />

dort aber auch viele Herausforderungen: Massenstarts<br />

im tiefen Wasser, ein Pulk von Konkurrenten, das<br />

Problem mit der Orientierung, Bojen, Strömungen und<br />

Gezeiten, das Atmen bei Turbulenzen oder in der<br />

Dünung, die Kälte, die blendende Sonne sowie die<br />

unterschiedlichsten Ausstiegszonen.<br />

Es empfiehlt sich, am Wettkampftag auf all das gut<br />

vorbereitet zu sein. Das folgende Trainingsbeispiel ist als<br />

Anregung gedacht. Es soll dir helfen, deine Freiwasser-<br />

Einheiten etwas besser zu strukturieren und dich<br />

weiterzuentwickeln. Außerdem soll es dich anspornen,<br />

voller Selbstvertrauen immer spannendere Wettkämpfe in<br />

Angriff zu nehmen.<br />

Wenn du erst anfängst, solltest du dir zuerst einmal im<br />

Schwimmbecken die erforderlichen Grundlagen fürs<br />

Freiwasserschwimmen erarbeiten. Dazu gehören die<br />

Orientierung, das Schwimmen geradeaus, das zweiseitige<br />

Atmen, das Schwimmen im Wasserschatten und die<br />

Fortbewegung in nächster Nähe zu anderen Sportlern. Als<br />

Alternative kannst du dir auch einen anderen Trainingsort<br />

suchen, der dir die nötige Sicherheit gibt. Ein Beispiel wäre<br />

etwa eine seichte Kiesgrube mit ruhigem Wasser. Im<br />

Idealfall ziehst du zusätzlich einen Trainer zurate.<br />

Ganz gleich, wie erfahren du bist: Versuch immer, beim<br />

Training die Wettkampfsituation so gut wie möglich<br />

nachzustellen. Und denk dran: Das Meer ist noch einmal<br />

eine ganz andere Herausforderung wie ein See! Hier sind<br />

drei Freiwasser-Workouts, die du als Vorlage für deine<br />

Einheiten nutzen kannst. So holst du das Maximum aus<br />

deinem Tag am See heraus.<br />

TRAININGSPLÄNE ››<br />

WARM-UP IM OFFENEN GEWÄSSER<br />

Schwimm dich erst einmal über 100 bis 400 Meter<br />

ein. Such dir dann eines der folgenden Warm-ups<br />

aus.<br />

HAUPTTEIL<br />

Such dir für den Hauptteil des Trainings eines der<br />

beschriebenen Workouts aus. Gelegentlich lohnt sich<br />

das Zeitschwimmen über eine festgelegte Strecke<br />

oder die Teilnahme an reinen Schwimmevents, um<br />

die eigenen Fortschritte mitzuverfolgen. Versuch es<br />

auch mit Staffeln zur Boje und zurück, wenn möglich<br />

mit Start und Ausstieg. Das Training zu zweit oder in<br />

der Gruppe bringt viel Spaß und Motivation mit sich. Es<br />

ist unverzichtbar, vor dem eigentlichen Wettkampf<br />

schon öfter im offenen Gewässer trainiert zu haben.<br />

54 | AB ZUM TRIATHLON


FREIWASSERTRAINING<br />

WARM-UP<br />

WARM-UP 1 WARM-UP 2 WARM-UP 3<br />

SCHWIMMEN<br />

Übung über 10–25 Meter auf 15–25 Meter<br />

1. 3 x Paddeln (unterschiedliche Positionen)<br />

2. 3 x einseitiger Armzug<br />

3. 3 x 6-3-6*<br />

4. 3 x Abschlagschwimmen mit zweiseitiger Atmung<br />

5. 3 x Kopfheben/Orientierung<br />

(Klärung der Begriffe siehe Notizen)<br />

Start im tiefen Wasser/Beschleunigungstraining<br />

10 x 25–50 m Start-/Beschleunigungstraining<br />

Beschleunige aus einer Startposition im tiefen<br />

Wasser heraus.<br />

Die ersten 6–10 Zyklen sind kurz und dynamisch.<br />

Im Anschluss kurz im gesteigerten<br />

Wettkampftempo schwimmen<br />

Staffel mit fortlaufender Orientierung und Wende<br />

Der erste Schwimmer beschleunigt nach einem<br />

Freiwasserstart und legt 15 bis 20 Meter zurück.<br />

Dann hält er seine Position im Wasser und wird<br />

zur „Boje“. Der nächste Schwimmer muss sich<br />

dann an der Position des vorherigen orientieren.<br />

Er kann entweder direkt 15 bis 20 Meter weiter<br />

schwimmen oder die „Boje“ zuvor noch einmal<br />

komplett umrunden<br />

FOKUS<br />

Hauptaugenmerk der einzelnen Übungen<br />

1. Wassergefühl<br />

2. Zuglänge und Greifen des Wassers mit der Hand<br />

3. Zuglänge und Körperrotation<br />

4. Zweiseitige Atmung<br />

5. Rhythmus und Orientierung<br />

Starttechnik im tiefen Wasser, Beschleunigung<br />

und reduzierte Atmung zu Beginn eines Rennens<br />

(und dadurch geringeres Sauerstoffangebot in<br />

der Muskulatur)<br />

Start/Beschleunigung, Orientierung und<br />

Wenden<br />

HINWEISE<br />

Gefühl für den Schlagzyklus und<br />

Verschiebung des Fokus auf die Technik<br />

Steigende Intensität zum Haupttraining hin mit den<br />

ersten Wiederholungen unterhalb der maximalen<br />

Leistung<br />

Aufbau von Selbstvertrauen für Massenstarts (im Falle<br />

eines Gruppentrainings)<br />

Staffelschwimmen geradeaus oder im Zickzack,<br />

um die Orientierung und die Wende über<br />

unterschiedliche Distanzen zu trainieren<br />

NOTIZEN<br />

Paddeln Das Schwimmen mit kontinuierlichen Wellenbewegungen der Hände und Unterarme. Es gibt drei grundlegende Positionen fürs Paddeln: Mit vor dem Körper gestreckten Armen, mit nach vorn gestreckten<br />

und leicht nach unten gebeugten Armen sowie mit seitlich nach außen gestreckten Armen und nach unten angewinkelten Ellbogen. Einarmiges Schwimmen Das Kraulen mit nur einem Arm. Den inaktiven Arm zur<br />

Stabilisierung entweder an der Körperseite halten oder vor dem Körper ausstrecken. 6-3-6 Sechs Beinschläge auf einer Seite gefolgt von drei kompletten Beinschlägen und im Anschluss sechs Beinschlägen auf der<br />

anderen Seite. Abschlagschwimmen Normale Kraultechnik mit einer Besonderheit: Der obere Arm schließt die Rückholphase ab, sodass er wieder parallel zum Zugarm verläuft. Erst dann wird die Hand des Zugarms<br />

angestellt (angewinkelt), um die Zugphase einzuleiten. Kopfheben/Orientierung Kraulen mit angehobenem Blick zur Orientierung. Der Kopf muss komplett angehoben sein, damit du gleichzeitig einatmen kannst.<br />

HAUPTTEIL<br />

HAUPTTEIL 1 HAUPTTEIL 2 HAUPTTEIL 3<br />

SCHWIMMEN<br />

Start, Wettkampftempo, Beschleunigung, Wettkampftempo, zum<br />

Abschluss Wiederholungen über verschiedene Distanzen<br />

Start im tiefen Wasser und Beschleunigung, Übergang<br />

zum Wettkampftempo, erneute Beschleunigung, dann<br />

wieder zurück ins Wettkampftempo. Am Ende das<br />

Wettkampftempo aufrechterhalten mit intensiviertem<br />

Beinschlag zum Abschluss<br />

Hypoxietraining über 50–100 m<br />

50–100 m entspanntes Schwimmen<br />

50–100 m reduzierte Atmung alle 3, 5, 7 Züge<br />

(beim Luftholen Orientierung)<br />

50–100 m Beschleunigung auf eine<br />

Geschwindigkeit über Wettkampftempo<br />

Schwimmen im Wasserschatten<br />

Schwimmen hintereinander im Wasserschatten mit<br />

Trainingspartner oder Trainingsgruppe derselben<br />

Niveaustufe<br />

Nach 25/50 m bewegt sich der Frontmann etwas zur<br />

Seite, um sich nach hinten an die letzte bzw. (beim<br />

Training mit nur einem Partner) zweite Position fallen zu<br />

lassen. Den Ablauf über eine bestimmte Distanz oder<br />

vorgegebene Zahl an Führungswechseln wiederholen<br />

FOKUS<br />

Fähigkeit, das Tempo zu wechseln und zwischen<br />

den Stufen umzuschalten (unverzichtbar fürs<br />

offene Gewässer)<br />

Reduzierte Atmung (dadurch verringerter<br />

Sauerstofftransport zur Muskulatur) im<br />

Wettkampftempo oder mit definierter<br />

Geschwindigkeit<br />

Aufbau von Selbstvertrauen beim Schwimmen in<br />

der Gruppe, dazu Routine bei der Orientierung,<br />

beim Schwimmen im Wasserschatten und bei der<br />

Tempowahl<br />

HINWEISE<br />

Abstimmung der verschiedenen Geschwindigkeitsstufen<br />

entsprechend der physiologischen Belastung und des<br />

Rennverlaufs über ausgedehnte Strecken (Die Elemente<br />

können auf eine Einheit und längere Distanzen verteilt<br />

werden, zum Beispiel 100 m Start/200 m<br />

Wettkampftempo/100 m Beschleunigung/250 m<br />

Wettkampftempo/100 m Abschluss. Eine Unterteilung in<br />

mehrere kürzere Blöcke ist aber ebenso legitim, etwa 3 x<br />

200 m, unterteilt in 25 m/50 m/25 m/50 m/50 m)<br />

Gesteigerte <strong>Fitness</strong> und Geschwindigkeit beim<br />

Freiwasserschwimmen<br />

Wiederholungen entweder in durchgehender<br />

Einheit oder mit kurzen Pausen<br />

Unterhaltsame Gruppeneinheit, die sowohl die<br />

Fähigkeiten als auch die <strong>Fitness</strong> fordert<br />

SICHER IST Das Schwimmen im offenen und kalten Gewässer bringt gewisse Gefahren mit sich. Nutze nur ausgewiesene<br />

SICHER ›› Trainingsgewässer, trag eine farbige Schwimmkappe und geh nie allein zum Training.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 55


SEBASTIAN KIENLE<br />

N O S H O R T C U T S<br />

Swim, bike, run. Three words.<br />

Three disciplines. One lifestyle.<br />

SCOTT-SPORTS.COM<br />

© SCOTT SPORTS SA 2014 | Photo: Richard Baybutt


RADFAHREN<br />

STEIGERE DURCH<br />

ERFAHRUNG UND<br />

GESCHICK IM SATTEL DEIN<br />

DURCHHALTEVERMÖGEN<br />

Foto Russell Burton<br />

AB ZUM TRIATHLON | 57


RADFAHREN<br />

Text Mat Brett, Leanda Cave, Phil Graves, Phil Mosley<br />

GRUNDLAGEN<br />

RADFAHREN<br />

„DAS FAHRRADFAHREN VERLERNT MAN NICHT“, HEISST ES IMMER. ES IST ABER<br />

EIN GEWALTIGER UNTERSCHIED, OB SICH JEMAND LEDIGLICH IM SATTEL HALTEN<br />

KANN ODER WIRKLICH DIE GRUNDLAGEN EFFEKTIVEN FAHRENS BEHERRSCHT.<br />

Die meisten Erwachsenen hierzulande würden<br />

wohl die Frage, ob sie das Radfahren beherrschen,<br />

bejahen. Wenn sich die Leute ohne<br />

entsprechenden sportlichen Background an den<br />

<strong>Triathlon</strong> heranwagen, merken sie dann erst:<br />

„Mist, ich bin ja in den letzten zehn Jahren gar nicht gefahren.“<br />

Die schicken Straßenmaschinen sind sicher ein attraktiver<br />

Aspekt dieser Sportart. Bevor du aber knapp 2.500 Euro auf die<br />

Ladentheke blätterst, solltest du erst einmal wissen, worauf es<br />

wirklich ankommt. Ganz oben auf der Liste steht die<br />

Eingewöhnung. Mach dich erneut mit dem Fahrrad und seinen<br />

Funktionen vertraut. Dazu solltest du dir im Vorfeld einige<br />

zusätzliche grundlegende Fähigkeiten aneignen und ein paar<br />

Kilometer abspulen, bevor du richtig durchstartest.<br />

DER MODERNE RADFAHRER<br />

INSTINKITIVE KONTROLLE<br />

Um gut fahren zu können, musst du dich auf deinem Rad<br />

wohlfühlen. So sehr, dass du fast vergisst, dass du im Sattel<br />

sitzt. Du musst den Drahtesel instinktiv steuern. Wenn das<br />

Rad nicht richtig funktioniert oder zehn Zentimeter zu klein<br />

ist, wird es nie zu deinem besten Freund. Bei alten Rädern<br />

empfiehlt es sich daher, einen Termin im Fahrradladen vor<br />

58 | AB ZUM TRIATHLON


GRUNDLAGEN<br />

Ort auszumachen. Je nachdem, was alles einzustellen und<br />

zu reparieren ist, wird dich das gut 70 Euro kosten. Bitte den<br />

Mechaniker außerdem darum, das Rad so gut es geht an<br />

dich und deinen Stil anzupassen. Wenn du mit dem Rad<br />

einigermaßen zurechtkommst, kannst du darauf so lange<br />

trainieren, bis du dir eine neue Rennmaschine zulegst. Dabei<br />

musst du dir nicht gleich mehrere 1.000 Euro aus der Tasche<br />

ziehen lassen. Online gibt es viele attraktive Angebote. Beim<br />

Kauf im Laden hast du allerdings den Vorteil, dass der<br />

Mechaniker für dich die Einstellungen vornehmen kann.<br />

Falls du dir das Rad online holst, teste vorher in Läden und<br />

bei Kollegen unterschiedliche Fahrräder und Einstellungen.<br />

So findest du heraus, was für dich am bequemsten ist.<br />

BASISPFLEGE<br />

Eine der größten Herausforderungen für Neueinsteiger ist<br />

die Mechanik des neuen Fahrrads. Die absoluten Basics<br />

solltest du beherrschen. Die allererste Lektion: Die<br />

Reparatur eines Plattens unterwegs. Halte auf jeder<br />

Trainingsfahrt Flickzeug bereit – selbst, wenn du nur gut<br />

zehn Kilometer weit von zuhause entfernt bist. Ein<br />

Ersatzschlauch, Reifenheber und eine Pumpe sollten immer<br />

mit dabei sein. Nützlich ist auch ein Multitool. Damit lassen<br />

sich sämtliche lockeren Schrauben und Bolzen festziehen.<br />

Außerdem sind mit dem praktischen Werkzeug selbst<br />

unterwegs Einstellungen am Sattel oder Lenker möglich.<br />

Leg dir zudem eine gute Standpumpe für zuhause zu. In der<br />

Luftrucktabelle des ADFC (www.adfc-bw.de) findest du den<br />

erforderlichen Wert für deinen Reifen. Lern außerdem, wie<br />

das Abschmieren und Ölen der Kette und Zahnkränze<br />

funktioniert. Auch das Einstellen und Überprüfen der<br />

Bremsen gehört zu den Grundlagen. Manche Händler und<br />

Werkstätten bieten Pflege- und Reparaturkurse an.<br />

KONTROLLE<br />

Ein Triathlet sollte sein Rad auf verschiedenen<br />

Untergründen im Griff haben. Es dauert oft jahrelang, bis ein<br />

Sportler sein Rad richtig beherrscht. Wer neu oder unsicher<br />

im Sattel ist, sollte Touren mit erfahreneren Sportlern<br />

unternehmen, um sich von ihnen etwas abzuschauen. Die<br />

anderen Sportler können dir dabei auch Tipps zum Umgang<br />

mit dem Fahrrad geben. Mit einer guten Kontrolle übers Rad<br />

ist nicht nur das Training angenehmer und effektiver, du<br />

kannst dabei außerdem beim Wettkampf mehrere Minuten<br />

herausholen. Du sparst auf diese Art Energie, weil du<br />

immer die kürzeste und schnellste Linie fährst.<br />

Zu allererst solltest du das Auf- und Absteigen üben. Falls<br />

du Laufschuhe trägst, müssen die Bänder und Schlaufen<br />

weit genug vom Kettenblatt entfernt sein. Du hast spezielle<br />

Rennradschuhe? Dann kannst du entscheiden, ob du sie<br />

beim Wechsel schon vor dem Aufsteigen anziehen willst.<br />

Du musst dann unter Umständen ein Stück weit mit ihnen<br />

laufen, bevor du die Aufstiegszone erreichst. Die<br />

Alternative wäre, erst auf dem Rad hineinzuschlüpfen, was<br />

jedoch viel Übung erfordert.<br />

Die nächsten Lektionen wären Kurven- und Slalomfahrten<br />

sowie das Umkurven anderer Fahrer. Wenn du eher<br />

langsam unterwegs bist, behalte dein Umfeld im Auge.<br />

Halte dich immer rechts, selbst in den Kurven.<br />

Kurvenfahrten übst du am besten, indem du eine<br />

Wasserflasche mitten auf einen freien asphaltierten Platz<br />

legst, wo kein Verkehr herrscht. Fahr dann einfach ein<br />

paarmal um die Flasche herum. Wenn du dir sicherer wirst,<br />

steigere schrittweise dein Tempo beim Hineinfahren in die<br />

Kurve und beim Herausfahren. Weitere Infos zum Fahren in<br />

der Kurve findest du weiter hinten im Heft. Auch das Fahren<br />

bergauf und bergab will gelernt sein. Es ist schließlich sehr<br />

wahrscheinlich, dass du bei deinem ersten Wettkampf<br />

gleich auf ein paar Hügel triffst. Auch dazu findest du auf<br />

den folgenden Seiten mehr.<br />

DAS RAD IM TRIATHLON<br />

SPEZIFISCHE VORBEREITUNG<br />

Wenn du vorher schon Radsportler warst, bist du es<br />

wahrscheinlich gewöhnt, vier oder mehr Stunden im Sattel<br />

zu verbringen. In der Vorbereitung auf einen <strong>Triathlon</strong> wäre<br />

es aber vergebliche Liebesmühe, längere Touren als die<br />

tatsächliche Rennstrecke zu fahren. Beim Sprint bist du<br />

etwa eine bis zwei Stunden unterwegs, auf der<br />

Olympischen Distanz zwei bis drei und beim halben<br />

Ironman vier bis fünf Stunden. Der Ironman ist eine<br />

Ausnahme. Du wirst im Training kaum mehr als acht<br />

Stunden am Stück im Sattel verbringen wollen. Fünf- bis<br />

sechsstündige Touren sollten es aber schon sein. Auch den<br />

mentalen Aspekt des Rennens solltest du einstudieren.<br />

Wenn du etwa im Sprint aus allen Rohren feuern willst,<br />

musst du das auch trainieren.<br />

NEUER UNTERSATZ<br />

Du bist vorher nur auf Straßenmaschinen gefahren? Dann<br />

werden Spezialräder fürs Zeitfahren eine große<br />

Umstellung für dich sein. Du kannst aber davon ausgehen,<br />

dass du damit alle zehn Kilometer eine Minute einsparst.<br />

Bereits ein <strong>Triathlon</strong>lenker auf dem Straßenrad kann viel<br />

bewirken – genauso wie andere aerodynamische<br />

Hilfsmittel. So kann dir ein Aerohelm bis zu 20 Watt<br />

Leistung zusätzlich bringen. Wenn man bedenkt, dass<br />

sogar die besten Radfahrer beim Ironman nicht mehr als<br />

durchschnittlich 310 Watt auf die Pedale bringen, ist das<br />

schon enorm.<br />

NEUER STIL<br />

Die Radetappe eines <strong>Triathlon</strong>s unterscheidet sich stark<br />

vom normalen Zeitfahren oder Straßenrennen. Beim<br />

reinen Radrennen geht es nur darum, als Erster ins Ziel zu<br />

kommen oder eine neue persönliche Bestleistung<br />

aufzustellen. Du kannst also bis zur Ziellinie sämtliche<br />

Reserven aufbrauchen. Beim <strong>Triathlon</strong> hingegen wartet<br />

nachher noch ein Lauf auf dich. Es ist daher wichtig, die<br />

letzten Kilometer bis zum zweiten Wechsel gelassen<br />

anzugehen. Schließlich willst du ja mit einigermaßen<br />

frischen Beinen in die Laufetappe starten.<br />

FLEXIBILITÄT<br />

Das Laufen und Radfahren sind nur schwer miteinander<br />

vereinbar. Wenn jemand mit dem Laufen anfängt, lässt oft<br />

seine Leistung im Sattel nach. Zum Glück gibt es ein<br />

Gegenmittel: Mit regelmäßigem Stretching wirst du auf<br />

dem Rad und beim Laufen gleichermaßen stärker. Mit den<br />

Dehnungsübungen bringst du den Körper wieder ins Lot.<br />

Das betrifft vor allem Schwachpunkte wie etwa verspannte<br />

Hüftbeuger, die typisch für Radfahrer sind. Die gesteigerte<br />

Flexibilität wirkt wahre Wunder, was die Leistungen beim<br />

Radfahren und Laufen angeht. Eine zweite Maßnahme<br />

besteht darin, die allgemeine Kraft sowie die Core-<br />

Muskulatur (die tief liegende Halte- und Stützmuskulatur)<br />

aufzubauen. So hast du mehr Power zur Verfügung, wenn<br />

es auf dem Rad ans Zeitfahren geht. Ein guter<br />

Ausgangspunkt sind unsere Programme zum Kraftaufbau<br />

und zum Stretching weiter hinten im Heft.<br />

WENIGER RENNEN<br />

Radsportler würden am liebsten jedes Wochenende ein<br />

Rennen fahren. Als Triathlet kannst du dir das aber nicht<br />

leisten. Selbst nach der Sprintdistanz dauert es eine ganze<br />

Zeitlang, bis du dich von der intensiven Belastung und den<br />

drei unterschiedlichen Disziplinen erholt hast. Du musst<br />

dafür mehr trainieren und weniger Wettkämpfe<br />

absolvieren. Noch im grünen Bereich würde ein<br />

Sprintrennen an jedem zweiten Wochenende liegen, oder<br />

ein Wettkampf über die Olympische Distanz alle drei<br />

Wochen, oder auch ein halber Ironman alle fünf oder sechs<br />

Wochen. Radsportler nutzen Rennen gern als Training. Das<br />

ist beim <strong>Triathlon</strong> nicht so einfach möglich. Schließlich<br />

brauchst du danach etwa eine Woche Zeit zur<br />

Regeneration, gefolgt von zwei Wochen Training, um<br />

wieder wettkampfbereit zu sein.<br />

Ein <strong>Triathlon</strong>lenker<br />

am Straßenrad kann schon<br />

viel bewirken<br />

AB ZUM TRIATHLON | 59


MEHR POWER<br />

AM BERG<br />

SITZENBLEIBEN ODER<br />

AUFSTEHEN? WAS BRINGT<br />

AM BERG MEHR?<br />

J<br />

eder Radfahrer hat sich am Fuß<br />

eines scheinbar endlosen Bergs<br />

schon einmal gefragt, ob er lieber<br />

aus dem Sattel gehen oder lieber<br />

sitzen bleiben soll. Es gibt<br />

überraschend wenig Leute, die auf diese<br />

Frage die richtige Antwort kennen. Sicher<br />

ist dir schon aufgefallen, dass manche<br />

Fahrer konsequent im Sattel sitzenbleiben<br />

und lieber die Kurbeln kreisen lassen. Der<br />

Oberkörper sieht in dieser Position so<br />

entspannt aus, als wäre das Ganze gar<br />

keine große Anstrengung. Andere<br />

wiederum gehen gern aus dem Sattel, um<br />

sich nach oben zu tanken. Das Rad macht<br />

dann bei jedem Pedalzyklus einen<br />

merklichen Satz nach vorn.<br />

Sitzenbleiben oder aufstehen? Wir<br />

sagen dir, welche Strategie zu welchem<br />

Zeitpunkt am besten ist, damit du den<br />

nächsten Berg schneller und lockerer<br />

hinaufkraxelst. Nur so viel: Es ist weniger<br />

eine Frage der persönlichen Vorliebe, als<br />

du vielleicht denkst. Es gibt nämlich<br />

durchaus eine logische Strategie, nach der<br />

du dich richten kannst.<br />

3<br />

Hände<br />

Setz die Hände locker auf den oberen Teil<br />

des Lenkers.<br />

1<br />

Oberkörper<br />

Halte den Oberkörper<br />

entspannt.<br />

UNSER<br />

EXPERTE<br />

Phil Mosley<br />

Phil ist Triathlet, Leistungssportler<br />

und Trainer. Er war 2012 Duathlon-<br />

Champion im Hobbybereich.<br />

Im Stand<br />

Der Energieaufwand ist größer, weil die Beine das<br />

1 gesamte Körpergewicht tragen müssen und nicht<br />

mehr durch den Sattel entlastet werden.<br />

Zusätzliche Energie brauchst du auch für die<br />

2 Aktionen des Oberkörpers.<br />

Im Stand ist der Windwiderstand etwas größer,<br />

3 was dich leicht bremsen kann.<br />

Es wird eine größere Bandbreite an<br />

4 Muskelfasern beansprucht. Dadurch sinkt der<br />

Druck auf einzelnen Muskelgruppen.<br />

Die mögliche Maximalkraft ist größer. Du kannst<br />

5 im Stand auch die steilsten Abschnitte eines<br />

Anstiegs noch überwinden.<br />

Im Sattel<br />

Im Sattel ist der Oberkörper entspannt,<br />

1 verbraucht also nicht unnötig Energie.<br />

Der Sattel trägt einen Teil deines<br />

2 Körpergewichts. Das entlastet die Beine<br />

und spart Energie.<br />

In der tiefen Sitzhaltung bietest du den<br />

3 Wind weniger Angriffsfläche als im Stand.<br />

Du forderst immer wieder dieselben<br />

4 Muskelgruppen. Die wiederholte<br />

Belastung kann Schmerzen verursachen.<br />

Foto Paul Smith<br />

2<br />

Gang<br />

Wähle im Sattel einen niedrigen Gang<br />

und leg eine hohe Frequenz vor. Konzentrier<br />

dich auf flüssige Tretzyklen.<br />

„WENN DU IM SATTEL BLEIBST,<br />

SOLLTEST DU IN EINEM LEICHTEN GANG<br />

FLÜSSIG VOR DICH HINTRETEN.“<br />

Schlussfolgerung<br />

Allgemein gesprochen ist es besser, am Berg<br />

im Sattel zu bleiben, weil du dadurch weniger<br />

Energie vergeudest. An langen oder steilen<br />

Anstiegen solltest du zwischen Phasen im Sitzen<br />

und kurzen Abschnitten im Stand wechseln.<br />

Wenn du aus dem Sattel herausgehst, ist das<br />

eine willkommene Abwechslung für deine<br />

Beinmuskulatur. Außerdem gibt dir das an<br />

steileren Passagen den nötigen Schub.<br />

Im Sattel solltest du in einem leichten Gang<br />

flüssig vor dich hintreten. Der Oberkörper bleibt<br />

dabei entspannt. Konzentrier dich auf einen<br />

runden und flüssigen Pedalzyklus. Die Hände<br />

sitzen hierbei locker auf dem Lenker.<br />

60 | AB ZUM TRIATHLON


MEHR TEMPO<br />

BERGAB<br />

DIE EINFACHSTE ART, SEKUNDEN<br />

GUTZUMACHEN: DIE RICHTIGE<br />

TECHNIK BEI DER ABFAHRT<br />

Was machen die meisten Leute, wenn sie nach<br />

einem harten Anstieg den Gipfel erreicht<br />

haben? Sie hören auf zu treten und lassen<br />

sich zur Erholung bergab einfach rollen. Ein<br />

Riesenfehler! Schließlich kannst du dich<br />

beim Bergabfahren schön von der Konkurrenz absetzen ...<br />

Wenn du oben am Berg angekommen bist, schalte<br />

stufenweise wieder hoch. Tritt mit deiner gewohnten Frequenz<br />

weiter. (Die Frequenz ist die Zahl an Pedalumdrehungen pro<br />

Minute.) Mit dem Treten solltest du nur dann komplett aufhören,<br />

wenn sich die Beine selbst im höchsten Gang so schnell<br />

bewegen, dass es unangenehm wird. Das kann eigentlich nur<br />

auf wirklich langgezogenen und geraden Abfahrten<br />

passieren. Und selbst dann ist es günstiger, immer noch<br />

leicht weiterzutreten. Nur so kannst du die Milchsäure<br />

aus der Muskulatur herausspülen, um nachher keine<br />

steifen Beine zu bekommen.<br />

Nimm eine möglichst aerodynamische Position<br />

ein. Solltest du das Gefühl haben, demnächst<br />

bremsen zu müssen, setz die Hände auf die<br />

Bremsabdeckungen, so kannst du wenn nötig im<br />

Handumdrehen reagieren. Die Arme sollten<br />

auch in dieser Position weiter gebeugt bleiben,<br />

sodass der Oberkörper weit unten in einer<br />

stromlinienförmigen Haltung bleibt.<br />

Hände<br />

4<br />

Beine<br />

Wenn möglich immer locker weitertreten.<br />

Wird die Abfahrt zu holprig, um<br />

sitzenzubleiben, leicht aus dem Sattel<br />

gehen, um mit den Beinen Stöße und<br />

Unebenheiten aufzufangen.<br />

2<br />

Besteht die Wahrscheinlichkeit, dass du<br />

irgendwann das Tempo schnell drosseln<br />

musst? Dann setz die Hände auf die<br />

Bremsabdeckungen.<br />

UNSER<br />

EXPERTE<br />

Mat Brett<br />

SO IST ES RICHTIG<br />

1 Augen<br />

Den Blick auf die Straße richten und möglichst<br />

vorausschauend fahren, um den Weg<br />

abzuscannen. Dann sinkt die Gefahr, irgendwann<br />

unerwartet bremsen zu müssen. Achte auch<br />

darauf, wie sich die anderen Fahrer verhalten.<br />

ABFAHRTEN<br />

Mat Brett ist Radfahrer, Triathlet und ehemaliger Redakteur<br />

der Magazine „Cycling Plus“ und „<strong>Triathlon</strong> Plus“.<br />

3<br />

Arme<br />

Die Arme gebeugt halten, um Stöße<br />

abzufedern und die Angriffsfläche an<br />

Kopf und Oberkörper für den Fahrtwind zu<br />

reduzieren.<br />

Foto: ©James Lampard<br />

5<br />

Kurbeln<br />

Wenn du mit dem Treten aufhören musst,<br />

die Kurbeln aufeinander ausrichten und<br />

beide Beine beugen.<br />

„TRITT LEICHT WEITER, UM DIE<br />

MILCHSÄURE AUS DER MUSKULATUR<br />

HERAUSZUSPÜLEN UND NACHHER<br />

KEINE STEIFEN BEINE ZU BEKOMMEN.“<br />

Schnelle Tipps für die Abfahrt<br />

Wenn du bergab vor einer Kurve das Tempo stark drosseln<br />

1 musst, schalte noch vor dem Bremsen in einen leichteren<br />

Gang herunter.<br />

Feuchte Abfahrten sind oft furchtbar rutschig, vor allem in<br />

2 den Kurven. Geh es an diesen Stellen besonders vorsichtig<br />

und langsam an. Vergiss außerdem nicht: Feuchte Bremsen<br />

brauchen länger, um zu greifen.<br />

Ein Profitipp: Wenn du nur minimal das Tempo reduzieren<br />

3 willst, kannst du dich auch einfach nur ein Stück aufrichten,<br />

um dem Wind etwas mehr Angriffsfläche zu bieten.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 61


RADFAHREN<br />

Vor der Kurve<br />

Wenn du bremsen musst, solltest du<br />

das bereits vor der Kurve machen.<br />

Drossle die Geschwindigkeit sachte,<br />

um trotzdem noch genug Tempo in<br />

die Ausfahrt mitzunehmen. Setz die<br />

Vorderbremse wohl dosiert ein. Verwende<br />

die Hinterbremse, wenn du schneller und<br />

stärker bremsen willst. Schalte schon<br />

vor der Kurve in den Gang, den du bei der<br />

Ausfahrt verwenden möchtest.<br />

MIT ZUG<br />

DURCH DIE KURVE<br />

MIT DER RICHTIGEN TECHNIK GEWINNST DU IN<br />

DEN KEHREN WERTVOLLE SEKUNDEN.<br />

In der Kurve<br />

Beim Hineinfahren mit dem Treten aufhören.<br />

Den Körper und das Rad neigen, um den Lenker<br />

möglichst wenig bewegen zu müssen. Das innere<br />

Pedal weit nach oben führen, sodass es nicht<br />

auf der Straße aufschleifen kann. Den Großteil<br />

des Gewichts aufs äußere Pedal verlagern.<br />

Normalerweise sind die Bremsen in der Kurve<br />

tabu. Behalte trotzdem die Hände über den<br />

Bremshebeln – nur für den Fall. Den Oberkörper<br />

möglichst tief halten, um die Straßenlage zu<br />

stabilisieren. Den Blick auf den Ausfahrtpunkt<br />

richten.<br />

UNSER<br />

EXPERTE<br />

Mat Brett<br />

Mat Brett ist Triathlet und ehemaliger<br />

Redakteur der Magazine „Cycling Plus“<br />

und „<strong>Triathlon</strong> Plus“.<br />

In den meisten Kurven kannst<br />

du einfach weitertreten. Wenn<br />

es aber enger wird, musst du<br />

die Pedale ruhen lassen und<br />

vielleicht sogar ein wenig<br />

bremsen. In solchen Situationen ist eine<br />

gute Kurventechnik Gold wert. Je mehr<br />

Tempo du mit in die nächste Gerade<br />

hinüberretten kannst, umso besser wirst<br />

du im Sattel insgesamt abschneiden.<br />

Und das Beste daran: Das Ganze kostet<br />

dich keine zusätzliche Energie. Folge<br />

unseren einfachen Ratschlägen und<br />

übe die Techniken im Training, um zum<br />

Kurvenexperten zu werden. Achte<br />

immer auf den Verkehr und scher<br />

nicht aus, wenn andere Fahrzeuge in<br />

der Nähe sind. Diese Regel gilt nicht<br />

nur für so scharfe Kurven wie die in<br />

der Abbildung. Du solltest dich auch in<br />

allen anderen Schleifen daran halten,<br />

die so stark sind, dass du die Bremsen<br />

brauchst und mit dem Treten aufhören<br />

musst. Vergiss außerdem nicht, sowohl<br />

Links- als auch Rechtskurven zu üben.<br />

Sonst bekommst du am Wettkampftag<br />

ein Problem.<br />

62 | AB ZUM TRIATHLON


KURVENFAHRT<br />

PROFITIPP<br />

„Die beste Methode, um das Kurvenfahren<br />

zu lernen: Geh mit Leuten auf die Piste, die<br />

besser sind als du und kopiere ihre Aktionen.<br />

Wenn du etwas besser bist, könnt ihr auf<br />

einer kurvigen Abfahrt eine Verfolgungsjagd<br />

starten. Wechselt euch dabei an der Spitze ab.<br />

Ich persönlich lasse mich auch gern bei<br />

Gruppenfahrten in kurvigen Abschnitten<br />

absichtlich zurückfallen. Danach versuche ich,<br />

wieder aufzuholen.“<br />

LEANDA CAVE, Profi-Triathletin<br />

Ausfahrt<br />

Rad und Körper mit einer flüssigen<br />

Bewegung wieder in die Senkrechte<br />

bringen. Die Unterarme zurück auf den<br />

<strong>Triathlon</strong>lenker setzen (falls du einen<br />

verwendest). Wenn keine Gefahr mehr<br />

besteht, dass die Pedale aufschleifen,<br />

kräftig in die Pedale treten, um wieder in<br />

den Rhythmus zu kommen. Das wird dir<br />

umso leichter fallen, je mehr Schwung du<br />

aus der Kurve mitbringst.<br />

IDEALLINIE<br />

1 Die Standardlinie<br />

2<br />

Die Position am rechten Straßenrand<br />

ist in einer Rechtskurve die kürzeste<br />

Strecke und die einzige Option, wenn es<br />

Verkehr gibt. Allerdings ist dies auch die<br />

engste Linie. Das heißt, du musst unter<br />

Umständen mit dem Treten aufhören,<br />

abbremsen und danach ordentlich in die<br />

Pedale treten, um wieder auf Touren zu<br />

kommen. Im Rennen ist dies also nicht die<br />

Ideallösung.<br />

Die Rennlinie<br />

In engen Kurven ist es oft am besten, die eigene Fahrbahnseite<br />

voll auszunutzen. (Wenn die Straße gesperrt ist, kannst du<br />

natürlich die gesamte Fahrbahn verwenden.) Die Kurve ist dann<br />

nicht mehr so eng und du musst weniger bremsen. So kannst<br />

du mehr Tempo in die nächste Gerade mitnehmen. Scher beim<br />

Einfahren weit und steuere dann auf den Scheitelpunkt am<br />

rechten Straßenrand zu. Beim Ausfahren wieder weit nach<br />

außen driften, um den Kurvenbogen in die Länge zu ziehen und<br />

zu glätten. Nutze diese Linie nur, wenn du hundertprozentig<br />

sicher bist, dass nichts passieren kann. Wenn die Straße nicht<br />

gesperrt ist, darfst du auf keinen Fall weiter als bis zur Mittellinie<br />

ausscheren. Bleib in Linkskurven noch weiter auf deiner Seite,<br />

um dich am Scheitelpunkt mit dem Kopf nicht hinüber auf die<br />

andere Fahrbahnseite zu lehnen.<br />

Foto Nigel Farrow<br />

AB ZUM TRIATHLON | 63


RADFAHREN<br />

SICHER IN DER GRUPPE<br />

KURZER RATGEBER ZUM INTENSIVEN UND<br />

SICHEREN TRAINING MIT FREUNDEN<br />

UNSER<br />

EXPERTE<br />

Eamonn Deane<br />

Deane ist zweimaliger britischer<br />

Champion. Daneben hat er sich auch<br />

für die Ironman-WM qualifiziert.<br />

Illustrationen Phil Nicodemi<br />

Die Fahrradkolonnen auf der Tour de France sehen<br />

spektakulär aus. Die Räder der Fahrer sind im<br />

Pulk jeweils nur wenige Millimeter voneinander<br />

entfernt. Sicher hast du auch Bilder von Ausreißern<br />

im Kopf, die versuchen, sich von der Gruppe<br />

abzusetzen. Was bei den Profis so spielerisch leicht aussieht,<br />

erfordert eine Menge Übung.<br />

Bei vielen Hobbyrennen gilt Windschattenverbot. Das heißt,<br />

es muss ein Abstand von meist zehn Metern zum Vordermann<br />

eingehalten werden.<br />

Das heißt aber nicht, dass du das Prinzip beim Training nicht<br />

nutzen kannst. Wenn du mit Freunden unterwegs bist, hast du<br />

aufgrund der Straßen- und Verkehrsbedingungen sogar oft gar<br />

keine andere Wahl, als nah zum Vordermann aufzuschließen.<br />

Durch den Windschatten kann der nachfolgende Fahrer<br />

15 Prozent seiner Energie sparen. Es ist also sehr sinnvoll,<br />

diese Technik zu beherrschen. Ein dreistündiger Ausritt kann<br />

schließlich ziemlich schlauchen und der Gegenwind kann<br />

einem den Spaß ganz schön vermiesen. Wenn du die Technik,<br />

beherrschst, kannst du als Frontmann erst richtig in die Pedale<br />

treten. Danach kannst du dich zurückfallen lassen, um dich zu<br />

erholen. Jemand anders übernimmt dann die Führungsposition.<br />

Ein solches Training erlaubt es dir, ordentlich Tempo zu machen<br />

und Ausdauer aufzubauen. Und zwar ohne dem Risiko<br />

muskulärer Schäden, wie es bei Solotouren besteht.<br />

Wenn du es nicht gewohnt bist, hast du unter Umständen<br />

etwas Angst davor, zu nahe aufzufahren. Mit zunehmender<br />

Erfahrung wirst du aber schneller und müheloser fahren.<br />

Dein Training wird dadurch produktiver. Verinnerliche zuerst<br />

die Technik, bevor du Tempo machst. Das Prinzip ist immer<br />

dasselbe, ob es sich nun um zwei oder zwölf Fahrer handelt.<br />

Die Trainingspartner fahren hintereinander und<br />

nehmen an Fahrt auf. Wenn die Gruppe gut im Rollen ist,<br />

schert der Frontmann auf eine Seite aus. Dann lässt er alle<br />

anderen Fahrer an sich vorbeiziehen, um sich am Ende als<br />

Schlussmann in die Kolonne einzuordnen. In größeren<br />

Gruppen sind die Phasen an der Spitze kürzer. Es genügt, ein<br />

paar Sekunden lang vorne zu bleiben. Je kleiner die Gruppe,<br />

64 | AB ZUM TRIATHLON


GRUPPENFAHREN<br />

umso länger musst du vorne durchhalten. Fahr rund und<br />

gleichmäßig und versuch, die Lücke vor dir so klein wie<br />

möglich zu halten. Zunächst wirst du instinktiv den Abstand<br />

vergrößern. Mit wachsendem Selbstvertrauen wirst du aber<br />

immer mehr aufschließen.<br />

Dein Vorderrad sollte allerdings nie das Hinterrad deines<br />

Vordermanns überlappen. Halte das Tempo auf konstantem<br />

Niveau. Unnötige Bremsmanöver oder plötzliche<br />

Richtungswechsel sind tabu. Damit kannst du deine<br />

Kollegen nämlich böse überraschen. Versuch, plötzliche<br />

Tempoänderungen bergauf und bergab zu vermeiden,<br />

sonst sind die anderen Fahrer gezwungen, zu bremsen oder<br />

Lücken zu schließen.<br />

Beschleunige nicht zu stark, wenn du die Führung<br />

übernimmst, so bringst du die Gruppe leicht aus dem<br />

Rhythmus. Der Fahrer, der sich zurückfallen lässt, muss<br />

dann beispielsweise den anderen hinterhersprinten. Das<br />

Ziel besteht darin, zusammen ein gleichbleibendes Tempo<br />

vorzulegen. Auch, wenn die Mitglieder der Gruppe dafür<br />

aufgrund größerer Widerstände durch Wind oder Berge<br />

stärker in die Pedale treten müssen.<br />

Bei Seitenwind ist es am besten, sich möglichst breit<br />

auf der Straße zu verteilen und kaskadenförmig versetzt<br />

nebeneinander zu fahren. Bei dieser Windstaffel genießt<br />

jeder Fahrer den Windschutz seines Vordermanns. In<br />

großen Gruppen ist diese aufgefächerte Formation nur auf<br />

gesperrten Straßen wirklich möglich. Mit kleinen Teams lässt<br />

sie sich aber auch so trainieren.<br />

Die Fahrer sollten sich gegenseitig durch Zeichen<br />

und Zurufen vor Gefahren warnen. In der engen Gruppe<br />

ist es nicht immer leicht, Hindernisse rechtzeitig zu<br />

erkennen. Einige praktische Handzeichen findest du im<br />

nebenstehenden Kasten.<br />

ZEICHENSPRACHE IM SATTEL<br />

In der Gruppe sind Warnhinweise für die anderen Mitglieder Gold wert. Schließlich haben die nachfolgenden Fahrer<br />

weniger Zeit, auf Gefahren oder wechselnde Straßenverhältnisse zu reagieren. Eine gute Kommunikation ist das A<br />

und O in der Kolonne. Der nachfolgende Fahrer reagiert immer aufs Hinterrad seines Vordermanns. Das kann eine<br />

Art Dominoeffekt auslösen. Daher trägt vor allem der vorderste Fahrer eine große Verantwortung.<br />

Zeichen zum Überholen Manche finden es am<br />

Hinterrad 2 des Vordermanns so schön, dass sie glatt<br />

den Führungswechsel vergessen. Lass in dem Fall<br />

den Unterarm kreisen, um den Fahrer hinter dir<br />

durchzuwinken. Eine elegantere Variante besteht<br />

darin, den Ellbogen wiederholt seitlich<br />

herauszustrecken.<br />

Zeichen für<br />

1 Schlaglöcher<br />

Schlaglöcher können den<br />

Schlauch, den Reifen, die<br />

Felgen sowie die Speichen<br />

beschädigen und zu Stürzen<br />

führen. Der vorderste Fahrer<br />

sollte daher seine Hinterleute<br />

sowohl durch Zurufen als<br />

auch durch ein Handzeichen<br />

auf die Gefahr aufmerksam<br />

machen. Dafür einfach mit<br />

der Hand auf die jeweilige<br />

Seite zeigen, auf der sich der<br />

Straßenschaden befindet.<br />

FACHJARGON<br />

Nützliche Ausdrücke fürs Fahren in der Gruppe<br />

Antritt Anziehen des Tempos vor dem Führungswechsel.<br />

Wichtig: Nur der aktuelle Frontmann sollte vor dem<br />

Ausscheren antreten. Der nachfolgende Fahrer muss das<br />

Tempo konstant halten. Andernfalls bringt er unnötig Unruhe<br />

in die Gruppe.<br />

Belgischer Kreisel Eine Form des Fahrens im Windschatten, bei<br />

der ständig durchgewechselt wird. Das Ganze sieht von oben<br />

aus wie ein langgezogenes schräg gegen die Windrichtung<br />

versetztes Oval, das sich vorwärts bewegt und in dem<br />

laufend die Positionen im oder gegen den Uhrzeigersinn<br />

getauscht werden.<br />

Fahren auf der Windkante Kommt der Gegenwind schräg von vorn,<br />

fährt die Gruppe seitlich versetzt. Das geht natürlich nur bis<br />

zum Straßenrand. Die Fahrer dahinter müssen sich in einer<br />

Linie aufreihen. Sie „stehen im Wind“, haben also keinen<br />

Windschutz durch den Vordermann. Mit anderen Worten: Sie<br />

fahren auf der Windkante.<br />

Fahren in der Doppelreihe Bei dieser Formation bewegen sich zwei<br />

Reihen genau nebeneinander fort. Es wird nicht versetzt<br />

gefahren. Zum Wechsel schert der linke Fahrer nach links<br />

und der rechte nach rechts aus. Wichtig ist dabei, dass die<br />

Gruppe beim Wechsel breiter wird.<br />

Hinterradfahren Ein weiterer Begriff fürs Fahren im Windschatten.<br />

Hinterradlutscher Wenn ein Fahrer immer nur im Windschatten<br />

mitfährt, aber nie die Arbeit an der Spitze übernimmt.<br />

Windkante Die Windkante bezeichnet starken Seitenwind. Im<br />

Profirennsport wird die Windkante auch taktisch genutzt, um<br />

ein Feld auseinanderzureißen.<br />

Windstaffel Eine einfache Form des Gruppenfahrens, die ist<br />

häufig im Breitensport genutzt wird. Die Radler fahren<br />

seitlich versetzt, um in den Genuss des Windschattens zu<br />

kommen.<br />

Zeichen zum<br />

3 Abbremsen<br />

Ob Querstraße, Ampel,<br />

Fußgänger oder<br />

Bahnübergang: Der erste<br />

Fahrer muss seine Gruppe<br />

rechtzeitig warnen, wenn er<br />

vorhat, anzuhalten. Dafür<br />

empfiehlt sich ein lautes<br />

„Stop“ oder „Halt“. Wenn du<br />

dazu noch den Arm seitlich<br />

nach außen streckst und eine<br />

dämpfende Handbewegung<br />

ausführst, sind keine Fragen<br />

mehr offen.<br />

Zeichen für geparkte Autos Die Mitglieder der Gruppe sollten sich<br />

4 gegenseitig vor Hindernissen warnen. Das gilt vor allem für geparkte<br />

Autos, aber auch für Baustellen und langsamere Fahrer. Dafür als Frontmann<br />

einfach den rechten Arm hinter den Rücken nehmen und entweder mit der Hand<br />

oder mit den Daumen nach links winken beziehungsweise deuten. (Bei Gefahren<br />

auf der linken Seite das Signal mit Links geben.)<br />

AB ZUM TRIATHLON | 65


RADFAHREN<br />

Foto www.robertsmithphotography.co.uk<br />

ZEIT-ERSPARNIS<br />

OHNE TEURES EQUIPMENT SCHNELLER INS ZIEL<br />

66 | AB ZUM TRIATHLON


TEMPOTIPPS<br />

UNSER<br />

EXPERTE<br />

Phil Mosley<br />

Phil Mosley ist Leistungssportler, Triathlet und Trainer<br />

mit einem Abschluss in Sporttherapie. Er war 2012<br />

Duathlon-Champion im Hobbybereich.<br />

Das Radfahren kann ein teures Pflaster<br />

sein. Wattmesser, Aerohelme und tiefe<br />

Carbonreifen können allesamt helfen,<br />

bessere Zeiten zu erzielen. Allerdings<br />

musst du dafür finanziell ganz schön<br />

bluten. Leg nicht noch mehr hart verdientes Bargeld<br />

auf die Ladentheke. Sieh dir stattdessen diese<br />

günstigen Alternativen an, die du für einen Apfel und<br />

ein Ei umsetzen kannst:<br />

UNTERWEGS MEHR ESSEN<br />

1Bei einer dreistündigen Fahrt verbrennst du je nach<br />

Körpergewicht und Anstrengung um die 2.300 Kalorien.<br />

Das entspricht der Zufuhr, die die meisten Menschen an<br />

einem durchschnittlichen Tag benötigen. Es ist also<br />

wichtig, Treibstoff nachzuschieben, um das<br />

Energieniveau konstant zu halten.<br />

Dr Kevin Currell ist Direktor für Sporternährung am<br />

English Institute of Sport. Sein Ratschlag lautet: „Nimm<br />

auf langen Touren 60 Gramm Kohlenhydrate pro Stunde<br />

zu dir. Betrachte das Ganze als Snack-Tour. Es ist dabei<br />

nicht wichtig, woher die Kohlenhydrate stammen. Du<br />

kannst Drinks, Gels oder belegte Brötchen verwenden.<br />

Zwei oder drei Energiegels entsprechen je nach Größe<br />

60 Gramm Kohlenhydraten.“<br />

Versuch nicht, mit einem leeren Tank an einem<br />

langgezogenen, steilen Anstieg an deinen Kollegen<br />

vorbeizuziehen.<br />

DIE OBERSCHENKEL<br />

2 TRAINIEREN<br />

Forschungen an der University of Copenhagen haben<br />

gezeigt: Die Ausdauer und die Wattleistung beim<br />

Radfahren lassen sich durchs Krafttraining merklich<br />

steigern. Bei den Untersuchungen mussten sich<br />

Leistungssportler einem 16-wöchigen schweren<br />

Krafttraining unterziehen. Die Wattleistung beim<br />

45-minütigen Zeitfahren verbesserte sich dadurch um<br />

acht Prozent, wenn die Probanden das Krafttraining<br />

mit dem Radfahren kombinierten. Die Kontrollgruppe<br />

trainierte nur auf dem Rad.<br />

Du machst dir Sorgen darüber, dass dir das<br />

Krafttraining große und schwere Muskeln beschert?<br />

Die Angst ist unbegründet. Die dänischen Forscher<br />

wiesen darauf hin, dass das 16-wöchige Krafttraining<br />

zwar zu erhöhten Spitzenleistungen und größeren<br />

Muskelfasern führte. Körpergewicht und Beinumfang<br />

der Athleten blieben jedoch unverändert.<br />

MIT BESSEREN SPORTLERN<br />

3 FAHREN<br />

Das Radfahren ist nie verschwendete Zeit. Doch<br />

einmal pro Woche solltest du dich im Frühling und<br />

Sommer richtig fordern. Dafür kannst du<br />

beispielsweise mit Leuten fahren, die etwas<br />

schneller sind als du selbst. Das wird nicht immer<br />

Spaß machen. Zwischendurch wirst du es hassen,<br />

immer wieder abgehängt zu werden. Wichtig ist nur,<br />

sich dadurch nicht demotivieren zu lassen. Mit dem<br />

nötigen Elan und der entsprechenden Willenskraft<br />

wirst du es schaffen, durchzuhalten und jede Woche<br />

wieder beim Training aufzutauchen. So kommst du<br />

jedes Mal ein Stück weiter, bevor du schlapp machst.<br />

Dass du immer der Langsamste in der Gruppe bist,<br />

wirst du am Wettkampftag schnell vergessen haben,<br />

wenn du mit einer neuen Bestleistung ins Ziel<br />

kommst.<br />

FÜR ABWECHSLUNG<br />

4 SORGEN<br />

Es gibt viele verschiedene Methoden, um an seiner<br />

VO2 max, der Laktatschwelle oder anderen<br />

Aspekten zu arbeiten. Aber oft ist es so, dass sich ein<br />

Sportler irgendwann auf eine kleine Übungsauswahl<br />

beschränkt, die er Woche für Woche immer wieder<br />

auf die gleiche Art abarbeitet. Solche Routinen sind<br />

zwar durchaus hilfreich, wenn du aber frischen Wind<br />

ins Training bringen willst, solltest du auch einmal<br />

komplett neue Wege einschlagen. Ein Trainer kann<br />

dir dabei sehr weiterhelfen. Er wird viele Ideen parat<br />

haben, an die du zuvor noch nie gedacht hast. Wenn<br />

du dir keinen Coach leisten kannst, nutze die große<br />

Auswahl an Trainingsbüchern, Magazinen und<br />

Online-Ressourcen. Dort findest du eine große<br />

Palette an Vorschlägen, die du ausprobieren kannst.<br />

KILOMETER MACHEN<br />

5 Die Gesamtdistanz, die du jede Woche auf dem<br />

Rad zurücklegst, steht im direkten Zusammenhang<br />

mit deinem Tempo und <strong>Fitness</strong>niveau. Sicher kannst<br />

du auch mit relativ wenig Training Großes erreichen.<br />

Ein ganzes Stück besser wirst du aber auf jeden Fall<br />

dann, wenn du mehr fährst. Nicht umsonst legen die<br />

besten Radler der Welt um die 800 Kilometer pro<br />

Woche zurück. Das ist natürlich mehr, als ein<br />

Hobbysportler im Terminkalender unterbringen<br />

kann. Doch das Prinzip ist klar.<br />

Die Herausforderung besteht darin, bei den ganzen<br />

familiären, beruflichen und zahllosen anderen<br />

Verpflichtungen noch die Zeit für den Sport zu finden.<br />

Ob du nun ganz früh aufstehst, beim Fernsehen<br />

gleichzeitig auf dem Rollentrainer Kilometer machst<br />

oder andere Aktivitäten zurückschraubst – Luft nach<br />

oben ist immer.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 67


RADFAHREN<br />

ZURÜCK IM RENNEN<br />

LASS DIR VON EINEM KAPUTTEN REIFEN NICHT DAS GANZE RENNEN<br />

VERDERBEN. BLEIB EINFACH GANZ RUHIG UND PACK DAS FLICKWERKZEUG<br />

AUS. DANN BIST DU IM NU WIEDER IN DER SPUR.<br />

Fotos <strong>Triathlon</strong>.org/ Spomedis/ ITU<br />

UNSER<br />

EXPERTE<br />

Eamonn Deane<br />

Unser Fachmann ist zweimaliger britischer Champion<br />

im Zeitfahren und ehemaliger Teilnehmer der<br />

Ironman-Weltmeisterschaft.<br />

Irgendwann hat jeder Radler einmal einen Platten.<br />

Im Training ist der Plattfuß eine nervige<br />

Unterbrechung. Doch im Wettkampf steht und fällt<br />

das ganze Rennen mit dem Zustand der Reifen. Jetzt<br />

ist es nur leider nicht so, dass sich Reifenpannen<br />

vorhersagen lassen. Du kannst das ganze Jahr über<br />

pannenfrei durch die Weltgeschichte fahren und dann bei<br />

ein- und derselben Tour gleich zweimal Pech haben.<br />

Ein Platten kostet Zeit. Lass dir davon aber nicht das<br />

ganze Rennen kaputtmachen. Und denk dran: Je weiter die<br />

Distanz, umso weniger fällt die Unterbrechung ins Gewicht.<br />

Wenn du abgeklärt handelst und weißt, wo du hinpacken<br />

musst, sitzt du im Handumdrehen wieder fest im Sattel.<br />

Das Reifenflicken ist normalerweise keine so<br />

komplizierte Angelegenheit. Doch wenn du mit dem Kopf<br />

gerade voll beim Rennen bist, kann es sein, dass du zunächst<br />

keinen klaren Gedanken fassen kannst. Umso wichtiger ist<br />

es, die Handgriffe aus dem Effeff zu beherrschen. Die<br />

meisten Sportler eignen sich das entsprechende Know-how<br />

auf Trainingsfahrten an, wo sie am Straßenrand<br />

gelegentliche Reifenpannen beheben müssen. Noch<br />

leichter ist es natürlich, den Schlauch zuhause in der Garage<br />

zu wechseln. Was natürlich absolut zu empfehlen ist, wenn<br />

du dir nicht sicher bist oder noch keinerlei Erfahrung mit dem<br />

Schlauchwechsel hast.<br />

Natürlich gibt es auch ein paar Punkte, die du beachten<br />

kannst, damit es gar nicht erst zur gefürchteten Panne<br />

kommt. Überprüf die Reifen regelmäßig auf kleine<br />

Steinchen, Dornen oder Glasscherben, die sich in der<br />

Lauffläche festgefahren haben. Diese Fremdkörper können<br />

auf Dauer durch den Mantel bis zum Schlauch vordringen.<br />

Kleine spitze Objekte im Mantel sind einer der häufigsten<br />

Gründe für den Plattfuß. Inspizier nach dem Waschen der<br />

Räder die Reifen. Entferne alle Steinchen und ähnlichen<br />

Fremdkörper. Überprüf dann den Luftdruck. Ist er zu niedrig,<br />

kann die Felge den Schlauch einklemmen.<br />

68 | AB ZUM TRIATHLON


REIFENREPARATUR<br />

SCHRITT FÜR SCHRITT<br />

REPARATUR-<br />

LEITFADEN<br />

Bleib im Rennen cool und folge dieser<br />

Anleitung. Der Reifenwechsel sollte in fünf<br />

Minuten erledigt sein. Je öfter du übst, umso<br />

schneller wirst du den Reifen bei Bedarf in<br />

der Wettkampfsituation reparieren können.<br />

NÖTIGES<br />

EQUIPMENT<br />

Satteltasche, Ersatzschlauch,<br />

Reifenheber, CO2 -Pumpe<br />

SCHRITT 1 Rad abbauen<br />

Geschätzte Zeit: 10 Sekunden<br />

Öffne den Schnellspanner an der Radnabe, indem du ihn vom<br />

Rad weg nach außen klappst. Nach ein paar Umdrehungen<br />

gegen den Uhrzeigersinn lässt sich das Rad aus den<br />

Ausfallenden herausnehmen. Unter Umständen musst du auch<br />

den Schnellspanner an den Bremsarmen öffnen. Bei manchen<br />

Gabeln ist ein Sicherungshaken angebracht. Hier ist es<br />

erforderlich, den Hebel vollständig zu lockern. Beim Anbringen<br />

eines Reifens immer darauf achten, dass sich der<br />

Schnellspannhebel nicht zu nahe an der Gabel befindet. Er lässt<br />

sich dann nämlich schwieriger öffnen.<br />

SCHRITT 2 Mantel abziehen<br />

Geschätzte Zeit: 1 Minute<br />

Darauf achten, dass im Schlauch keine Luft mehr ist. Dann das Ende<br />

eines Reifenhebers zwischen die Felge und den Reifen schieben.<br />

Anschließend den Plastikhebel nach unten drücken, um den Mantel<br />

über die Felge nach außen zu heben. Das Ende des Reifenhebers an<br />

einer Speiche einhaken. Diesen Schritt mit dem zweiten und dritten<br />

Reifenheber auf Höhe des jeweils nächsten Speichenlochs<br />

wiederholen. Unter Umständen genügen bereits zwei Reifenheber.<br />

Einen der Reifenheber wieder von der Speiche aushaken und damit<br />

an der Felge entlangfahren, um den Mantel auf einer Seite von der<br />

Felge abzuziehen.<br />

SCHRITT 3 Schlauch abziehen<br />

Geschätzte Zeit: 1 Minute<br />

Das Reifenventil durchs Loch schieben und den<br />

Schlauch vom Reifen nehmen bzw. aus dem Mantel<br />

herausziehen. Mit den Fingern vorsichtig über die<br />

Innenseite des Mantels fahren. Dabei versuchen, die<br />

Ursache des Plattens ausfindig zu machen. Damit<br />

ersparst du dir in den meisten Fällen einen<br />

zermürbenden zweiten Plattfuß nur wenige Minuten<br />

später.<br />

SCHRITT 4 Schlauch einsetzen<br />

Geschätzte Zeit: 1 Minute<br />

Überprüf vor dem Wettkampf, ob das Ventil deines<br />

Ersatzschlauchs lang genug für deine Reifen ist.<br />

Manche Reifen haben nämlich tiefere Felgen. Unter<br />

Umständen brauchst du hierfür Ventilverlängerungen<br />

oder einen Adapter. Den neuen Schlauch zunächst<br />

leicht aufpumpen – gerade so viel, dass er seine Form<br />

beibehält. Dann das Ventil durchs Loch im Rahmen<br />

schieben und den Schlauch auf der Felge in Position<br />

bringen.<br />

SCHRITT 5 Mantel aufziehen<br />

Geschätzte Zeit: 1 Minute<br />

An der Felge entlang den Mantel Stück für Stück wieder nach<br />

innen drücken. Auf Höhe des Ventillochs das Ventil etwas in den<br />

Reifen hineindrücken, damit der Schlauch an dieser Stelle nicht<br />

zwischen Mantel und Felge eingeklemmt wird. Die letzten paar<br />

Zentimeter sind die schwersten, vor allem in einer hektischen<br />

Rennsituation. Fahrradmechaniker empfehlen, mit den Händen<br />

fest über den Reifen zu streichen, um den Gummi in Richtung<br />

des noch vorstehenden Mantelabschnitts zu ziehen. Wenn du<br />

dabei Reifenheber verwendest, musst du gut aufpassen. Es<br />

passiert nämlich schnell, dass der Schlauch zwischen Mantel<br />

und Felge eingeklemmt wird.<br />

SCHRITT 6 Aufpumpen<br />

Geschätzte Zeit: 20 Sekunden<br />

Stell sicher, dass das Ventil offen ist. Dann das<br />

Mundstück der Pumpe aufs Ventil setzen und die<br />

Kartusche drehen, um sie zu öffnen. Nun strömt das<br />

Gas aus der Patrone in den Reifen. Manche CO2-<br />

Pumpen sind mit einer zusätzlichen Sicherung<br />

ausgestattet.<br />

SCHRITT 7 Rad montieren<br />

Geschätzte Zeit: 20 Sekunden<br />

Das Rad wieder in die Nabe setzen, ausrichten und den<br />

Schnellspanner festziehen. Darauf achten, dass die<br />

Bremsen nicht schleifen. Gegebenenfalls musst du<br />

auch den Schnellspanner wieder am Bremshebel<br />

befestigen.<br />

SCHLAUCHREIFEN<br />

TIPPS FÜR<br />

DEN NOTFALL<br />

Was ist zu tun, wenn ein Schlauchreifen<br />

im Rennen einen Platten hat?<br />

Beim Schlauchreifen ist der Mantel zu einer geschlossenen<br />

Hülle vernäht. Du brauchst also keinen Ersatzschlauch. Auch<br />

Reifenheber sind überflüssig. Der Schlauch ist nämlich mit<br />

Klebstoff oder Band an der Felge befestigt. Im aufgepumpten<br />

Zustand erhöht der Druck die Haftung am Reifen. Es ist also<br />

nicht nötig, neuen Klebstoff oder zusätzliches Band<br />

aufzubringen.<br />

Statt eines Schlauchs brauchst du hier einen Ersatzreifen.<br />

Im Falle einer Panne musst du den platten Reifen sauber von<br />

der Felge abziehen. Der Ersatzreifen sollte schon einmal im<br />

Einsatz gewesen sein. So ist sichergestellt, dass er<br />

dehnungsfähig genug ist und immer noch Reste von Kleber<br />

oder Klebeband daran haften. Den Reifen auf der Felge<br />

zentrieren und aufpumpen. Fertig.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 69


WOCHENENDTOUREN<br />

WOCHENEND-<br />

POWER<br />

FÜNF WOCHENENDFAHRTEN FÜR AUSDAUER,<br />

FAHRRADBEHERRSCHUNG UND FETTVERBRENNUNG<br />

UNSER<br />

EXPERTE<br />

Phil Mosley<br />

Phil Mosley ist als Trainer, geprüfter<br />

Sporttherapeut sowie Leistungssportler im<br />

Duathlon und <strong>Triathlon</strong> aktiv.<br />

Ein effektives Samstags- und<br />

Sonntagstraining ist Gold wert,<br />

wenn du deine Fähigkeiten auf<br />

dem Rad verbessern willst. Unter<br />

der Woche finden die meisten von<br />

uns die nötige Zeit, ein paar Runden zu<br />

schwimmen oder zu laufen. Sich aber zwei<br />

Stunden oder länger auf den Sattel zu<br />

schwingen, ist schon ein größeres Projekt. Der<br />

Beruf, die Familie und schlechtes Wetter – oft<br />

kommt alles zusammen, und das Training fällt<br />

flach.<br />

Meinen Athleten sage ich immer wieder: Es<br />

ist besser, am Wochenende richtig gut zu<br />

trainieren, als unter der Woche schnelle Alibi-<br />

Einheiten abzuspulen. Doch auch am<br />

Wochenende ist es natürlich nicht immer<br />

einfach, die Zeit für regelmäßige, lange<br />

Ausfahrten aufzubringen. Da hilft es nur,<br />

verschiedene Optionen in der Hinterhand zu<br />

haben. Hier ist eine Liste an Einheiten, die dich<br />

fitnesstechnisch weiterbringt, wenn dir der<br />

Alltag in den Weg kommt.<br />

EINHEIT 1<br />

TRAINING<br />

AN DER<br />

LAKTATSCHWELLE<br />

EINHEIT 2<br />

SPINNING-<br />

UNTERRICHT<br />

EINHEIT 3<br />

MOUNTAIN-<br />

BIKEN<br />

BESCHREIBUNG Zwei oder drei 15- bis 30-minütige Wiederholungen knapp unterhalb der Laktatschwelle (sprich: ein hartes Tempo, das auf längere Zeit durchzuhalten ist). Dazu ein<br />

Warm-up und ein Cool-down sowie 5 Minuten aktive Regeneration zwischen den Wiederholungen. NUTZEN Durch das Training an der Laktatschwelle verlängerst du die Zeitspanne<br />

bis zur Ermüdung, ohne dich im Training komplett zu verausgaben. PRO Du kannst das Training über die Wochen und Monate Stück für Stück aufbauen. Das Prinzip lässt sich gut auf<br />

<strong>Triathlon</strong>rennen übertragen. Viele Leistungssportler verwenden es. Die Einheit dauert nur 90 Minuten. KONTRA Es ist schwer, auf die Art in der Gruppe zu trainieren. Damit die<br />

Methode richtig funktioniert, ist eigentlich ein Watt- oder zumindest ein Pulsmesser erforderlich. Du brauchst ein gutes Gespür dafür, wann deine Lakatschwelle erreicht ist.<br />

EFFEKTIVITÄT<br />

BESCHREIBUNG Gruppenunterricht im <strong>Fitness</strong>center auf einem festen Trainingsrad. NUTZEN Die wiederholten hochintensiven Phasen können helfen, Kraft und<br />

Spitzengeschwindigkeit zu steigern. PRO Es handelt sich hierbei um vorgefertigte, strukturierte Einheiten inklusive Warm-up, Hauptsatz und Cool-down. Der Lehrer und die anderen<br />

Teilnehmer sorgen für Motivation. Das Training nimmt normalerweise nicht mehr als eine Stunde in Anspruch. KONTRA Es gibt keinen strukturierten Aufbau von Woche zu Woche<br />

oder Monat zu Monat. Du bekommst dabei kein Gefühl fürs Straßenrad. Die Qualität des Trainings hängt vom Lehrer ab.<br />

EFFEKTIVITÄT<br />

BESCHREIBUNG Zwei- oder dreistündige Touren im Gelände. NUTZEN Weiterentwicklung der Fettverbrennung und Fahrtechnik. PRO Selbstvertrauen für die Straße.<br />

Willkommene Abwechslung zum Straßenradfahren. Einfache Trainingsvariante, um warm zu bleiben. Du bewegst dich zwar langsamer fort, musst aber mehr Energie<br />

aufbringen. KONTRA Die Intensität kann stark schwanken. Das Risiko einer Reifenpanne ist größer.<br />

EFFEKTIVITÄT<br />

EINHEIT 4<br />

ROLLENTRAINER<br />

EINHEIT 5<br />

LANGE<br />

TOUREN<br />

BESCHREIBUNG Training auf einem feststehenden Rad. NUTZEN Möglichkeit, unabhängig vom Wetter sämtliche Trainingseinheiten zu absolvieren. PRO Das Bremsen fällt weg,<br />

weil es hier keine Querstraßen, Kurven oder Abfahrten gibt. Der Rollentrainer erlaubt es dir, dich auf deine Pedaltechnik zu konzentrieren. Hochwertigere Rollentrainer verfügen<br />

über eine Watt- und Tempomessung und sogar virtuelle Touren auf Basis realer Strecken. KONTRA Das Training kann ziemlich langweilig sein. Du bekommst dabei kein Gefühl fürs<br />

Fahren auf der echten Straße. Dir entgeht der soziale Aspekt des Sports.<br />

EFFEKTIVITÄT<br />

BESCHREIBUNG Zwei bis vier Stunden auf abgelegenen Straßen im Plaudertempo. NUTZEN Verbesserte Fähigkeit des Körpers, Fett als Treibstoff zu verwenden und dadurch<br />

gesteigerte Effektivität. PRO Eine einfache Alternative für Fahrten in der Gruppe. Radtouren erlauben es dir, neue Strecken zu erkunden. Weiterentwicklung von Ausdauer und<br />

Effektivität. KONTRA Zeitaufwändige Trainingsmethode. Fahrten alleine können langweilig sein. Abhängigkeit vom Wetter.<br />

EFFECTIVENESS:<br />

70 | AB ZUM TRIATHLON


TEMPO MACHER<br />

Text Nik Cook Foto Joby Sessions<br />

TEMPO MACHER<br />

WENN DICH DAS TRIATHLONFIEBER SO RICHTIG GEPACKT HAT, LOHNT ES SICH, EIN WENIG INS<br />

EQUIPMENT ZU INVESTIEREN. DIESE AUSRÜSTUNG VERLEIHT DIR FLÜGEL ...<br />

Geld allein macht nicht glücklich.<br />

Wenn du in gutes Zubehör<br />

investierst, kann es dir aber helfen,<br />

ein bisschen schneller zu werden.<br />

Beim <strong>Triathlon</strong> gilt dies vor allem für<br />

die Radetappe.<br />

Mit dem richtigen Equipment lassen sich<br />

bereits über die 40 Standardkilometer Minuten<br />

statt nur Sekunden gutmachen.<br />

Natürlich kannst du beim <strong>Triathlon</strong> auch sehr<br />

erfolgreich sein, ohne viel Geld auszugeben. Die<br />

größten Zeitersparnisse erreichst du immer noch<br />

durchs Training. Nichtsdestotrotz hat die Turbo-<br />

Ausrüstung schon etwas für sich: Der Klang eines<br />

Scheibenrads, das sich durch den Wind pflügt,<br />

das Fahrgefühl auf einem perfekt eingestellten<br />

<strong>Triathlon</strong>rad und das kribbelnde Gefühl, wenn<br />

das Paket mit der neuen Carbongabel geliefert<br />

wird.<br />

Beim <strong>Triathlon</strong> stehen Wissenschaft und<br />

Technik voll im Dienste der Geschwindigkeit. Die<br />

meisten Triathleten geben mit Stolz zu, süchtig<br />

nach den neusten Hightech-Bauteilen zu sein.<br />

Die Leute geben immer wieder gern Geld für<br />

neues und schnelleres Zubehör aus.<br />

Wenn du aber für Aeroteile und andere coole<br />

Teile das Konto plünderst, solltest du aber schon<br />

wissen: Welche Investitionen lohnen sich<br />

wirklich, und was ist reine Spielerei?<br />

AB ZUM TRIATHLON | 71


RADFAHREN<br />

EQUIPMENT<br />

Du hast ein bisschen Geld auf der<br />

hohen Kante? Hier sind die<br />

Ausrüstungsteile mit dem besten<br />

Preis-Tempo-Verhältnis. Die<br />

geschätzte Zeitersparnis bezieht sich<br />

jeweils auf 40 Kilometer Radfahren<br />

auf der Olympischen Distanz.<br />

ZEIT-<br />

ERSPARNIS:<br />

180 SEK.<br />

PREIS PRO<br />

SEKUNDE:<br />

70 Cent<br />

PROFIKÄUFE<br />

Eine kurze Internetrecherche wird dir zeigen, wie viel Zeit<br />

und Geld in die Forschung nach schnellerem<br />

Bike-Equipment gesteckt wird. Das ganze Feld kann<br />

einen Neueinsteiger schnell überfordern und verwirren.<br />

Damit du dich bei dem ganzen Fachchinesisch trotzdem<br />

noch zurechtfindest, haben wir zwei Experten zurate<br />

gezogen.<br />

Kraig Willett ist ein amerikanischer Radfahrer und<br />

früherer Leistungssportler. Er ist der Betreiber der<br />

Website BikeTechReview.com, die sich mit technischen<br />

TRIATHLONLENKER<br />

(ETWA 125 €)<br />

Beim <strong>Triathlon</strong> gehört der Aeorolenker fast schon zum<br />

guten Ton. Überprüf deine Haltung mit den Händen an<br />

der Stange. Ein falsch angebrachter Lenker kann dich<br />

wertvolle Sekunden und Minuten kosten. Beim<br />

Straßenrad ist die Fahrposition relativ relaxt. Wenn du da<br />

einfach einen Aerolenker anbringst, kann das<br />

körperliche Beschwerden nach sich ziehen.<br />

Es ist sogar möglich, dass der Leistungsumsatz durch<br />

eine zu gestreckte Haltung sinkt. Bei kürzeren<br />

<strong>Triathlon</strong>lenkern ist dieses Risiko geringer. Allerdings<br />

sind diese Varianten auch weniger effektiv, was die<br />

Leistungssteigerung angeht. Die zweite Option wäre,<br />

sich zusätzlich eine nach vorn geneigte Sattelstütze zu<br />

kaufen, welche die Fahrposition nach vorn verschiebt.<br />

Mit einer Lenker-Vorbau-Einheit kannst du weitere<br />

Sekunden gewinnen. Eine solche Anschaffung ist<br />

aber eher im Zuge einer allgemeinen Optimierung<br />

von Fahrrad oder Rahmen sinnvoll. Vergiss<br />

außerdem nicht: An sehr hügeligen oder technisch<br />

besonders anspruchsvollen Strecken fallen die<br />

Vorteile der Aerodynamik weniger ins Gewicht. Hier<br />

gilt es abzuwägen, was mehr bringt: der <strong>Triathlon</strong>lenker<br />

oder die Möglichkeit, auch beim Fahren im Stand noch<br />

schalten zu können.<br />

Beurteilungen von Bauteilen beschäftigt. Außerdem hat<br />

er bereits am Ironman teilgenommen. Daneben hat er im<br />

Windtunnel von San Diego (lswt.com) über 100 Sportlern<br />

geholfen, ihre Fahrposition zu verbessern. Dazu zählen<br />

Leistungssportler aus dem <strong>Triathlon</strong>sport, Profifahrer des<br />

Weltradsportverbands, erfolgreiche Tour-de-France-<br />

Fahrer, die auf dem Podest gelandet sind, sowie<br />

Weltmeister und olympische Champions. Kraig<br />

beaufsichtigt seit über einem Jahrzehnt im Radsport<br />

Testfahrten im Windtunnel. Sein Antrieb ist der Wunsch,<br />

ZEIT-<br />

ERSPARNIS:<br />

60 SEK.<br />

PREIS PRO<br />

SEKUNDE:<br />

26 €<br />

AERODYNAMISCHE RÄDER MIT TIEFEN FELGEN<br />

(AB ETWA 1.500 €)<br />

Wir haben die Aeoromodelle mit normalen Reifen-<br />

Speichen-Konfigurationen verglichen. Eine der<br />

beliebtesten und effektivsten Verbesserungen<br />

sind Räder mit tiefen Felgen. Die tieferen und<br />

profilierten Felgen teilen die Luft effektiver als<br />

Standardreifen. Durch die eingeschränkte Zahl<br />

und Länge der Speichen entstehen auch weniger<br />

Luftwirbel. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit groß,<br />

dass die neuen Reifen leichter sind als die alten.<br />

Da das Rotationsgewicht hinter der Aerodynamik<br />

gleich an zweiter Stelle kommt, sollte dadurch auch<br />

das Tempo steigen. Solche Reifen weisen zudem<br />

eine größere seitliche Stabilität auf. Dies schlägt sich<br />

in einer verbesserten Beschleunigung, leichteren<br />

Manövrierbarkeit und geringeren Energieverlusten<br />

aufgrund von Verwindungen nieder. Je nach Profil<br />

lassen sich einige tiefe Felgen außerdem bei<br />

starkem Wind sehr gut fahren. Aerodynamische<br />

Räder haben also viele Vorteile auf einmal.<br />

den Leuten zu optimalen Leistungen im Sattel zu<br />

verhelfen.<br />

Unser zweiter Experte ist Marc Laithwaite von der<br />

Ausdauertraining-Beratungsseite The Endurance Coach<br />

(www.theendurancecoach.com). Daneben ist der<br />

Sportwissenschaftler beim britischen <strong>Triathlon</strong>verband,<br />

beim britischen Leichtathletikverband und im britischen<br />

Verband der Radtrainer als Trainer der Stufe drei<br />

anerkannt. Marc fährt außerdem Rad auf<br />

Wettkampfniveau und betrachtet sich als Allroundsportler.<br />

72 | AB ZUM TRIATHLON


TEMPO MACHER<br />

AEROHELM<br />

(ETWA 190 €)<br />

Beim normalen Helm sorgen Belüftungskanäle für<br />

die nötige Abkühlung am Kopf. Das erzeugt<br />

Turbulenzen und Widerstände. Was natürlich<br />

ungünstig ist, wenn du beim <strong>Triathlon</strong> möglichst<br />

windschnittig über die Straßen brausen willst.<br />

Neben den Armen und Schultern bietet der Kopf der<br />

Luft die größte Angriffsfläche. Umso wichtiger ist<br />

es, dass der Helm schön stromlinienförmig ist.<br />

Aerohelme haben keine Lüftungskanäle. Das<br />

tropfenförmige Design erlaubt es der Luft<br />

außerdem, ganz geschmeidig um den Herrn<br />

herumzuströmen. Dadurch sinkt der Widerstand,<br />

was sich positiv auf die Zeit auswirkt. Um das<br />

Maximum aus dem Helm herauszuholen, musst du<br />

den Kopf jedoch ganz gerade halten und nach vorn<br />

blicken, damit er hinten schön abschließt. Sobald du<br />

den Kopf drehst oder nach unten schaust, ist die<br />

aerodynamische Wirkung dahin. Bei höheren<br />

Temperaturen kann ein solcher Helm auch zur<br />

schnelleren Ermüdung führen.<br />

ZEIT-<br />

ERSPARNIS:<br />

60 SEK.<br />

PREIS PRO<br />

SEKUNDE:<br />

3 €<br />

ZEITFAHRRAHMEN<br />

(AB ETWA 2.000 €)<br />

Preislich gibt es bei diesen Rahmen nach oben<br />

praktisch keine Grenzen. Solche Rahmen sind so<br />

gestaltet, dass sie die größtmögliche Aerodynamik<br />

bieten. Sämtliche Rohre verfügen über ein Profil,<br />

während die Kabel im Rahmen versteckt sind.<br />

Das Design zielt auf Tempo und eine aggressive<br />

Fahrposition ab. Das steile Sattelrohr zwingt den<br />

Fahrer, sich weit nach vorn auf den Aerolenker zu<br />

lehnen. Das ermöglicht maximale Wattleistungen<br />

und Windschnittigkeit. Lenker-Vorbau-Einheit,<br />

tiefe Felgen und flache Sattelstreben gehören<br />

zum Standard. Vielseitig sind solche Zeitfahrräder<br />

allerdings nicht. Aber schließlich machst du damit ja<br />

auch keine langen Ausfahrten im Winter, und auch<br />

keine gemächlichen Touren zur Regeneration. Die<br />

angegebene Zeitersparnis ergibt sich im Vergleich<br />

mit dem Standard-Straßenrad. Vergiss auch nicht<br />

die Kosten für die zusätzlichen Bauteile, falls du<br />

diese nicht von einem anderen Rad übernimmst.<br />

ZEIT-<br />

ERSPARNIS:<br />

120 SEK.<br />

PREIS PRO<br />

SEKUNDE:<br />

17,50 €<br />

NICHT NUR<br />

FÜR PROFIS<br />

Vielen Hobbyfahrern ist es peinlich,<br />

Spitzenequipment zu verwenden.<br />

Fälschlicherweise haben sie oft das Gefühl,<br />

dass ihr Leistungsstand eine solche<br />

Ausrüstung nicht rechtfertigt oder die<br />

Technik bei ihrem niedrigeren<br />

Leistungsniveau keine deutlichen Vorteile<br />

mit sich bringt. Doch genau das Gegenteil ist<br />

der Fall. Der Durchschnittsfahrer hat sogar<br />

noch größere Vorteile zu erwarten als der<br />

Profi. Darin sind sich unsere beiden<br />

Experten einig.<br />

„Die verbesserte Aerodynamik bringt<br />

einen bestimmten Prozentsatz an<br />

Zeitersparnis mit sich. Wer langsamer ist,<br />

verbringt mehr Zeit auf der Strecke. Damit<br />

verschiebt sich das Verhältnis zum Positiven<br />

hin. Außerdem ist die Auffassung weit<br />

verbreitet, dass windschnittige Teile unter<br />

40 km/h keinen Sinn ergeben. Die<br />

Forschung sagt uns aber etwas anderes“,<br />

erklärt uns Kraig Willett.<br />

Unabhängig vom Rad gilt: Du musst<br />

unbedingt einen guten Kompromiss<br />

zwischen Aerodynamik, Wattleistung und<br />

Komfort finden. Das windschnittigste Rad<br />

und die aggressivste Fahrposition bringen<br />

gar nichts, wenn du nicht flexibel und stark<br />

genug bist. Du musst in der Lage sein, mit<br />

dem Oberkörper unten auf dem<br />

<strong>Triathlon</strong>lenker immer noch die<br />

erforderliche Leistung auf die Pedale zu<br />

bringen.<br />

Willett verbringt viel Zeit damit, die<br />

optimale Haltung für seine Kunden zu<br />

ermitteln. Er rät dazu, Nägel mit Köpfen zu<br />

machen: „Bring den Körper in eine gute<br />

stabile Position. Teste anfangs, was bei<br />

großen Veränderungen der Haltung<br />

passiert. Feineinstellungen sind zu diesem<br />

Zeitpunkt völlig fehl am Platz!“<br />

Schau dir als Nächstes deinen<br />

Körperbau kritisch an. Wenn du etwas<br />

Übergewicht hast, machst du damit<br />

möglicherweise die fahrtechnischen<br />

Gewinne durchs Equipment wieder<br />

zunichte. Laithwaite betont ebenfalls: „Einer<br />

Schlüsselfaktor beim Radfahren ist das<br />

Verhältnis zwischen Leistung und Gewicht.<br />

Einige Sportler gehen davon aus, dass dies<br />

nur auf bergigen Strecken relevant wäre.<br />

Das ist aber falsch. Größere Fahrer haben<br />

eine größere Körperfläche. Das Verhältnis<br />

zwischen Leistung und<br />

Körperfläche ist beim<br />

Zeitfahren von grundlegender<br />

Bedeutung. Die Forschung hat<br />

gezeigt, dass ein Sportler mit<br />

größerer Angriffsfläche bei<br />

gleicher Wattleistung langsamer<br />

fährt.“<br />

AB ZUM<br />

TRIATHLON<br />

| 73


TEMPO MACHER<br />

ZEIT-<br />

ERSPARNIS:<br />

70 SEK.<br />

PREIS PRO<br />

SEKUNDE:<br />

43 €<br />

SCHEIBENRAD +<br />

AERODYNAMISCHES RAD<br />

(ETWA 3.000 €)<br />

Mal ganz ehrlich: Scheibenräder sind einfach cool,<br />

allein schon, weil sie so schön durch die Landschaft<br />

rauschen. Sie sind sozusagen die Extremvariante der<br />

tiefen Felge. Dadurch sind sie auch entsprechend<br />

schneller. Ohne Speichen kommt es praktisch zu<br />

keinerlei Turbulenzen. Die Hersteller der neuesten<br />

Modelle werben sogar damit, dass ihre Produkte dem<br />

Fahrer unter bestimmten Windbedingungen mehr<br />

Antrieb geben. Sei aber vorsichtig. Ein tolles Aerorad<br />

kann schnell zum Klotz am Bein werden, wenn du den<br />

falschen Reifen aufziehst. Der Gewinn im Vergleich zu<br />

einem ordentlichen Rad mit tiefer Felge beträgt nur<br />

zehn Sekunden. Und auf hügeligen Strecken ist die<br />

leichtere Variante mit Speichen unter Umständen die<br />

bessere. Ein komplettes Scheibenrad kann dir<br />

außerdem bei starkem Seitenwind ziemlich zu<br />

schaffen machen. Die angegebenen Verbesserungen<br />

beziehen sich auf den Vergleich mit normalen<br />

Laufrädern, bestehend aus Felge und Speichen.<br />

AERODYNAMISCHES TRINKSYSTEM<br />

(ETWA 40 €)<br />

Vergleichsobjekte waren Standard-<br />

Flaschensysteme an Unter- und Sattelrohr. Ein<br />

überraschendes Ergebnis aus dem Windtunnel:<br />

Trotz der vergrößerten Angriffsfläche teilen<br />

aerodynamische Trinksysteme effektiv die Luft,<br />

wenn sie richtig angebracht sind. In Kombination<br />

mit Halterungen für Ersatzflaschen hinter dem<br />

Sattel erreichst du so die praktischste und eine der<br />

aerodynamischste Konfigurationen. Daneben hast<br />

du auch noch den theoretischen Vorteil, beim<br />

Trinken weit unten in einer windschnittigen<br />

Position zu bleiben. Du solltest dir trotz<br />

aerodynamischem Equipment aber keinen ganzen<br />

Bauchladen an Plastikboxen und Utensilien an die<br />

Stangen klemmen. Sonst geht der Schuss nämlich<br />

schnell nach hinten los, und die ganzen Vorteile<br />

sind wieder dahin. Auch die Profis achten darauf,<br />

dass der vordere Teil ihrer Maschinen frei von<br />

unnötigem Zubehör ist.<br />

ZEIT-<br />

ERSPARNIS::<br />

20 SEK.<br />

PREIS PRO<br />

SEKUNDE:<br />

2,80 €<br />

ANGESICHTS DER OBEN GENANNTEN Zeitvorteile ist<br />

klar, dass sich mit einem entsprechend großen<br />

Geldbeutel tatsächlich bessere Zeiten „kaufen lassen“.<br />

Die Zeitgewinne sind für sich genommen nicht groß.<br />

Aber nur die ersten fünf unserer Vorschläge können dich<br />

auf 40 Kilometer gesehen schon fast sechs Minuten<br />

schneller machen.<br />

Wichtig ist, die Maßnahmen wohl dosiert einzusetzen,<br />

um nicht den gegenteiligen Effekt zu bewirken. Einige<br />

kleine Unachtsamkeiten, und die aerodynamischen<br />

Gewinne sind wieder dahin. Dann ist das sauer Ersparte<br />

zum Fenster hinausgeworfen. Achte insbesondere<br />

darauf, dass die Reifen immer den richtigen Luftdruck<br />

haben, der Reißverschluss deines Trikots geschlossen ist<br />

und deine Startnummer nicht wild im Wind<br />

umherflattert.<br />

Vergiss auch nicht: <strong>Triathlon</strong>rennen werden nicht im<br />

Windtunnel entschieden. Was im kontrollierten<br />

Testumfeld wie einem Labor nach mathematischen<br />

Gleichungen für einen einzelnen Profi funktioniert, muss<br />

für dich nicht unbedingt die richtige Lösung sein. Trau dich<br />

ruhig, etwas herumzuexperimentieren. Ganz gleich, wie<br />

dein Leistungsstand aussieht: Wenn einige zusätzliche<br />

Zubehörteile dir für den Renntag zusätzliches<br />

Selbstvertrauen geben, steigen deine Chancen so oder<br />

so – ganz gleich, wie gut das Equipment im Testlabor<br />

abgeschnitten hat. Es tut doch immer gut, sich und<br />

seinem Rad ab und zu etwas zu gönnen. Umso besser,<br />

wenn dabei unter dem Strich auch noch ein paar<br />

Sekunden herausspringen.<br />

74 | AB ZUM TRIATHLON


LAUFEN<br />

DER SCHLÜSSEL ZUR STARKEN DRITTEN<br />

ETAPPE: EFFEKTIVE TECHNIK UND<br />

KLUGES TRAINING<br />

Foto Joby Sessions<br />

AB ZUM TRIATHLON | 75


LAUFEN<br />

DIE BASICS<br />

Text Elizabeth Hufton<br />

LAUFEN<br />

OB LÄUFER­GREENHORN ODER<br />

ERFAHRENER ASPHALTCOWBOY: IM<br />

TRIATHLON GELTEN FÜR ALLE SPORTLER<br />

EIGENE GESETZE.<br />

76 | AB ZUM TRIATHLON


GRUNDLAGEN<br />

Die Mehrheit der Umsteiger kommt vom Laufen.<br />

Doch selbst Veteranen der Straße tun sich erst<br />

einmal schwer, beim <strong>Triathlon</strong> einen starken<br />

Abschluss hinzulegen. Wenn du lauftechnisch<br />

noch grün hinter den Ohren bist, wirst du anfangs<br />

das Gefühl haben, gegen Windmühlen zu kämpfen. Der<br />

Körper muss erst einmal lernen, mit der starken körperlichen<br />

Belastung und dem großen Energieaufwand umzugehen. Wir<br />

möchten dich auf deinen ersten Schritten begleiten.<br />

NEUEINSTEIGER<br />

Du hast vorher noch keinen Laufsport betrieben? Lass dich<br />

von der Aufgabe nicht abschrecken, die vor dir liegt. Der<br />

Körper passt sich überraschend schnell an die Anforderungen<br />

an. Es kann sein, dass du dich in den ersten Minuten relativ<br />

schwach fühlst, dann aber eine halbe Stunde problemlos<br />

durchhältst. Du musst nur ein paar Grundlagen beachten,<br />

damit deine ersten Touren schmerzfrei verlaufen und du<br />

schnell weiterkommst.<br />

AUSWAHL DER SCHUHE<br />

Der Laufsport belastet die Muskeln, Bänder und Gelenke<br />

stark. Du brauchst unbedingt die richtigen Schuhe, um die<br />

Stöße teilweise abzufedern. Such einen spezialisierten<br />

Laufsport- oder <strong>Triathlon</strong>laden auf. Lass dort deinen Laufstil<br />

analysieren und hol dir fachmännische Ratschläge zu den<br />

richtigen Laufschuhen.<br />

SANFTE EINGEWÖHNUNG<br />

Lauf anfangs wenn möglich auf weicheren Untergründen.<br />

Gut geeignet sind ebene Feldwege, Parks oder auch<br />

Grasstreifen am Straßenrand. So kann sich der Körper an die<br />

Belastung gewöhnen, bevor er es mit hartem Teer und<br />

Asphalt zu tun bekommt.<br />

AUSLAUFEN<br />

Dein erster Lauf wird möglicherweise so aussehen wie bei<br />

den meisten Anfängern: Du startest voller Enthusiasmus,<br />

legst deine Tour zurück und bekommst dann leichte<br />

Schmerzen. Die überwindest du zuerst. Doch dann wird dir<br />

schwindlig, und du musst fünf oder sechs Minuten vor dem<br />

Ziel abbrechen. Lass dich davon jedoch nicht entmutigen.<br />

Völlig falsch wäre es, daraus zu schließen, dass du einfach<br />

nicht für den Laufsport gemacht bist. Nichtsdestotrotz ist es<br />

natürlich hart, sich daran zu gewöhnen. Hier gibt es keine<br />

Wasserflaschen und auch keinen Sattel, der dein<br />

Körpergewicht trägt. Statt alles gleich auf eine Karte zu<br />

setzen, solltest du daher von Anfang an alle paar Minuten<br />

Pausen im Schritttempo einplanen. Du kannst den<br />

Laufanteil zwischen dem Pausen allmählich hochfahren,<br />

bist du die komplette zusammenhängende Strecke schaffst.<br />

UMSTEIGER<br />

Gut möglich, dass du schon ein erfahrener Läufer bist.<br />

Für den <strong>Triathlon</strong> musst du dich trotzdem mit neuen<br />

theoretischen und praktischen Ansätzen befassen.<br />

Ein spezieller Laufshop hilft<br />

dir bei der Auswahl der<br />

richtigen Schuhe.<br />

BRICK-EINHEITEN<br />

Schlechte Nachrichten für alle altgedienten Läufer: Auch<br />

jahrelange Erfahrung wird dich nicht durch die Laufetappe<br />

eines <strong>Triathlon</strong>s tragen. Du musst deinen Trainingsplan um<br />

mindestens eine Brick-Einheit pro Woche erweitern. Es<br />

handelt sich dabei nicht um Lauf- oder Radeinheiten. Das<br />

Brick-Training ist ein separates Workout mit verschiedenen<br />

möglichen Varianten. Fang am besten ganz einfach an: eine<br />

40- bis 50-minütige Fahrt im Bereich des<br />

Wettkampftempos, direkt gefolgt von einem 10-minütigen<br />

Lauf. Am einfachsten geht das natürlich im <strong>Fitness</strong>center<br />

oder auf dem Rollentrainer. Wenn der Renntermin<br />

näherrückt, richte dir zuhause eine Wechselzone im<br />

Miniformat ein – komplett mit Markierung, um das<br />

Absteigen und Laufen mit dem Rad sowie das Anziehen<br />

der Laufschuhe zu trainieren.<br />

REDUZIERTES<br />

VOLUMEN<br />

Wenn du vorher Laufsport betrieben hast, bist du<br />

wahrscheinlich an vier bis fünf Läufe pro Woche gewöhnt.<br />

Beim <strong>Triathlon</strong>training sind solche Umfänge nicht mehr<br />

möglich. Du wirst nicht die Zeit haben, so oft auf die Piste zu<br />

gehen. Zu häufige Lauftouren führen nur dazu, dass du dich<br />

am Ende schlapp fühlst, dein Verletzungsrisiko erhöhst<br />

und den Gesamt-Trainingserfolg gefährdest. Leg jede<br />

Woche zwei bis drei Laufeinheiten ein. Trainierst du auf die<br />

Mittel- oder Kurzdistanz, sollten das wirklich ergiebige<br />

Workouts sein, im Idealfall im Verein. In den Einheiten<br />

Nummer drei und vier kannst du dich wieder eher auf die<br />

Ausdauer konzentrieren.<br />

IRONMAN<br />

Du nimmst beim ersten Mal gleich den Ironman in Angriff?<br />

Wenn du nicht bereits Marathonläufer bist, hast du in dem<br />

„GUT MÖGLICH, DASS DU SCHON EIN<br />

ERFAHRENER LÄUFER BIST. BEIM<br />

TRIATHLON KOMMEN TROTZDEM NEUE<br />

HERAUSFORDERUNGEN AUF DICH ZU.“<br />

Fall viel Lauferfahrung nachzuholen. Wenn du die Zeit<br />

dazu hast, lohnt sich ein Marathon einige Monate vor dem<br />

<strong>Triathlon</strong> über die Langdistanz. Dabei lernt der Körper, sich<br />

auf solche langgezogenen Läufe einzustellen. Außerdem<br />

zeigt dir das, was gegen Ende des <strong>Triathlon</strong>s auf dich<br />

wartet. Such dir ein Programm aus, mit dem du in drei bis<br />

vier Laufeinheiten pro Woche auf den Marathon<br />

hinarbeiten kannst. Halte das Schwimm- und Radtraining<br />

dabei einfach auf konstantem Niveau. Gönn dir nach dem<br />

Rennen zwei Wochen Auszeit, bevor du mit einem<br />

triathlonspezifischen Programm anfängst (sprich: mit<br />

weniger Laufvolumen).<br />

TRAINING MIT EXPERTEN<br />

Ein <strong>Triathlon</strong>klub ist die beste Art, dazuzulernen. Falls es in<br />

deiner Nähe keinen Verein gibt, finde Trainingspartner, die<br />

in deinen schwächeren Disziplinen ihre Stärken haben. Bist<br />

du ein Radfahrer, geh mit Laufspezialisten trainieren. Bist<br />

du ein Läufer, such dir einen fähigen Radsportler fürs<br />

Gruppentraining. So verhinderst du es, deine starken<br />

Disziplinen überzubetonen.<br />

TREIBSTOFF STATT ESSEN<br />

Du hast dich noch nie eingehender mit einer Sportart<br />

beschäftigt? Dann beschränkt sich deine Erfahrung mit<br />

Energydrinks wahrscheinlich auf die Katerkur nach einer<br />

durchzechten Nacht. Sportlernahrung ist ein wichtiger<br />

Treibstoff für deine <strong>Triathlon</strong>-Touren. Je früher du dich<br />

damit vertraut machst, umso besser.<br />

Das Laufen erfordert den größten Energieaufwand aller<br />

drei <strong>Triathlon</strong>disziplinen. Gleichzeitig ist es beim Joggen<br />

am schwierigsten, Lebensmittel zu verdauen. Der<br />

Körper muss erst einmal lernen, mit solchen<br />

Nährstoffen umzugehen. Sporternährung ist speziell für<br />

diesen Zweck ausgelegt. In jeder Laufeinheit, die über<br />

eine Stunde hinausgeht, brauchst du für alle 30 weiteren<br />

Minuten 30 Gramm Kohlenhydrate. Dies entspricht<br />

einem Energydrink von etwa einem halben Liter oder<br />

einem Gel. Selbst, wenn du <strong>Triathlon</strong> machst, um<br />

abzunehmen, darfst du auf diese Kalorien nicht<br />

verzichten. Sie ermöglichen es dir, härter zu trainieren.<br />

So wirst du überflüssige Pfunde schneller<br />

los als mit jeder noch so konsequenten<br />

Diät.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 77


GRUNDLAGEN<br />

Du kannst davon ausgehen, dass deine Zeit auf der<br />

Laufstrecke im <strong>Triathlon</strong> schlechter ist als deine<br />

persönliche Bestleistung beim reinen Lauf.<br />

DER TRIATHLON VOM SCHEITEL BIS ZUR<br />

SOHLE<br />

Du hast bereits anstrengende Etappen im Wasser und im<br />

Sattel hinter dir. Du kannst aber nicht davon ausgehen,<br />

dass du dich körperlich oder mental so fühlst wie bei<br />

einem reinen Wettrennen.<br />

KOPF<br />

Auf der letzten Etappe machen sich bereits vorhandene<br />

Probleme noch deutlicher bemerkbar. Falls es hingegen<br />

besser läuft als erwartet, besteht die Herausforderung<br />

darin, die Konzentration hochzuhalten. Erfahrene Läufer<br />

können davon ausgehen, dass sie um zehn Prozent<br />

langsamer sind als ihre normale persönliche Bestleistung<br />

auf der Straße. Wer das akzeptiert, ist bereits einen Schritt<br />

näher an einer guten Leistung im <strong>Triathlon</strong>. Ein weiterer<br />

Aspekt ist die Motivation. Wenn du die Laufschuhe<br />

schnürst, bist du bereits 40 Minuten bis zehn Stunden<br />

unterwegs – je nachdem, ob du im Sprint schnell oder<br />

beim Ironman langsam unterwegs bist. Vergiss nicht,<br />

dass es immer noch um die Gesamtleistung geht, und<br />

nicht einfach nur darum, bis zur Ziellinie durchzuhalten.<br />

OBERKÖRPER<br />

Du hast sicher schon einmal Marathonläufer gesehen, die<br />

sich am Ende mit einem krummen Rücken erschöpft ins<br />

Ziel schleppen. Beim <strong>Triathlon</strong> – selbst beim Sprint –<br />

starten die Teilnehmer oft schon derart geschlaucht auf<br />

die Laufstrecke. Schuld daran ist die spezielle<br />

Kombination belastender Faktoren im <strong>Triathlon</strong>: die<br />

allgemeine Erschöpfung, die Beanspruchung der<br />

Schulterpartie und der Arme beim Schwimmen und die<br />

gekrümmte Haltung auf dem Fahrrad. Was du dagegen<br />

tun kannst? Bleib im Training konsequent, um am großen<br />

Tag fit genug zu sein und nicht zusammenzusacken. Bau<br />

außerdem Kraft- und Konditionstraining mit in deine<br />

Einheiten ein (siehe Übungen weiter hinten im Heft).<br />

HERZ UND LUNGE<br />

Du wirst vom Schwimmen und Radfahren schon ziemlich<br />

erschöpft sein. Der <strong>Triathlon</strong> hat jedoch auch einen Vorteil<br />

dem regulären Laufwettkampf gegenüber (solange du fit<br />

genug bist): In den ersten beiden Disziplinen hast du dich<br />

nämlich bereits effektiv aufgewärmt. Das Blut zirkuliert,<br />

die Herzfrequenz und die Körpertemperatur sind erhöht.<br />

Die idealen Voraussetzungen, um durchzustarten.<br />

BAUCH<br />

Im Sattel kannst du einfacher Nahrung verdauen als beim<br />

Laufen. Teste im Training ausgiebig die<br />

Nahrungsaufnahme, damit dir zu Beginn der Laufrunde<br />

nichts mehr im Magen liegt. Je kürzer und schneller das<br />

Rennen, umso weniger feste Nahrung kann der Körper<br />

gebrauchen. Halte dich auf der Olympischen Distanz<br />

oder beim Sprint an Gels und Getränke. Auf der<br />

Mitteldistanz (d. h.: im 70.3-Format) oder der<br />

Langstrecke (sprich: beim Ironman) brauchst auch beim<br />

Laufen Nährstoffe. Der am weitesten verbreitete<br />

Anfängerfehler beim Ironman: eine mangelnde<br />

Nahrungszufuhr oder die Verwendung der falschen<br />

Lebensmittel, die Übelkeit auslösen und ungeplante<br />

Toilettenpausen notwendig machen. Auch hier ist die<br />

Erfahrung der beste Lehrmeister.<br />

BEINE<br />

Der kniffligste Bereich beim Wechsel vom Rad auf die<br />

Laufstrecke, der oft in weniger als einer Minute über die<br />

Bühne geht. Auf dem Rad sind die Beine isoliert. Den<br />

Oberkörper hältst du dabei ruhig. Die meiste Energie<br />

kommt aus den Schenkelstreckern. Auf der Laufstrecke<br />

müssen dann die Muskeln an der Beinrückseite wieder<br />

mehr Arbeit übernehmen. Es dauert eine Zeitlang, bis die<br />

Blutzufuhr wieder hergestellt ist. Bis es so weit ist, fühlt<br />

sich die Muskulatur an wie Wackelpudding. Das Joggen<br />

fällt dir dann natürlich entsprechend schwer. Auch<br />

dagegen hilft ein gutes Training. Absolvier mindestens<br />

einmal pro Woche eine Brick-Einheit, sprich: eine<br />

Kombination aus Radfahren und Laufen.<br />

FÜSSE<br />

Debütanten wundern sich oft darüber, dass ihre Füße nach<br />

dem Abstieg vom Rad taub sind. Das Anziehen der<br />

Laufschuhe wird damit zur echten Herausforderung.<br />

Beheben lässt sich das durch Socken, welche die Füße<br />

warmhalten. Auch Cleats mit mehr seitlichem Spielraum auf<br />

dem Pedal sind eine gute Gegen maßnahme. Falls all das<br />

nicht hilft, kannst du die Füße auch mit Talkum oder Vaseline<br />

einreiben, um leichter in die Schuhe zu schlüpfen. Auch der<br />

Einsatz elastischer Schnürsenkel ist hilfreich.<br />

78 | AB ZUMTRIATHLON


LAUFTECHNIK<br />

SCHRITT- MACHER<br />

EINE SAUBERE TECHNIK HILFT DIR SCHNELLER ZU LAUFEN,<br />

KRAFTVOLLER DURCHZUZIEHEN UND LÄNGER DURCHZUHALTEN.<br />

UNSERE<br />

EXPERTIN<br />

Michelle Dillon<br />

Michelle ist zweimalige Olympiateilnehmerin,<br />

Duathlon-Weltmeisterin, <strong>Triathlon</strong>-<br />

Europameisterin sowie Trainerin.<br />

So läuft das Rennen besser<br />

1 Armhaltung<br />

Die Arme sollten die Laufbewegungen<br />

ausgleichen. Die beste Haltung sieht<br />

folgendermaßen aus: Du bleibst im<br />

Schultergürtel ganz entspannt und<br />

winkelst die Arme um 90 Grad an. Die<br />

Arme dürfen vor- und zurückschwingen.<br />

Der Oberkörper muss dabei aber ruhig<br />

bleiben. Der Schub kommt aus der<br />

unteren Körperhälfte.<br />

2<br />

Körperneigung<br />

Wenn du dich leicht nach vorn neigst,<br />

entlastest du den unteren Rücken.<br />

Wichtig ist, den Körper aufzurichten,<br />

statt einen Buckel zu machen. Die Hüfte<br />

hat somit den idealen Winkel. Du setzt<br />

so die Gesäßmuskulatur stärker ein, die<br />

dir mehr Antrieb und Power gibt. Davon<br />

profitiert auch die Geschwindigkeit.<br />

5<br />

Welche Kopfhaltung ein Läufer wählt, hängt<br />

ein Stück weit von ihm selbst ab. Finde heraus,<br />

was für dich am bequemsten ist. Manche Läufer<br />

schauen gerne auf den Boden direkt vor sich,<br />

während andere den Kopf lieber aufrecht halten<br />

und den Blick in die Ferne schweifen lassen.<br />

Wichtig ist nur, den Kopf ziemlich ruhig zu halten.<br />

6<br />

7<br />

Kopfhaltung<br />

Schulterposition<br />

Versuch, den Schultergürtel locker zu halten<br />

und wenn möglich nicht zu bewegen. Durchs<br />

Schwimmen und Radfahren können sich in dem<br />

Bereich viele Verspannungen ansammeln.<br />

Um dem entgegenzuwirken, solltest du beim<br />

Lauftraining die Schultern entspannen – vor<br />

allem, wenn du erschöpft bist.<br />

Handhaltung<br />

Auch die Hände sollten entspannt und ganz<br />

natürlich gekrümmt sein. Balle die Hände nicht<br />

zur Faust. Die Anspannung kann sich sonst bis<br />

hinauf in die Schultern ziehen, wodurch viel<br />

wertvolle Energie verloren geht.<br />

3<br />

Schrittlänge<br />

Wenn die Schritte zu lang sind, kann das zu<br />

schmerzhaften Verletzungen und sogar Rissen<br />

der hinteren Oberschenkelmuskulatur führen.<br />

Um nicht in dieses Muster zu verfallen, solltest<br />

du darauf achten, pro Minute eine Frequenz von<br />

90 bis 100 Schritten aufrechtzuerhalten. Beweg<br />

dich außerdem ganz locker.<br />

4<br />

Abrollbewegung<br />

Lande auf dem Mittelfuß statt auf der Ferse.<br />

Dadurch senkst du die Verletzungsgefahr.<br />

Außerdem verschiebst du hiermit die<br />

Belastung mehr auf stärkere Muskelgruppen.<br />

Du wirst dadurch zum schnelleren und<br />

effektiveren Läufer. Versuch, den Fuß<br />

unterhalb des Körpers aufzusetzen. Damit<br />

solltest du normalerweise der Mittelfußtechnik<br />

ziemlich nahe kommen.<br />

„UM KEINE ZU LANGEN SCHRITTE ZU<br />

MACHEN, SOLLTEST DU DARAUF ACHTEN,<br />

PRO MINUTE EINE FREQUENZ VON 90 BIS<br />

100 SCHRITTEN AUFRECHTZUERHALTEN.<br />

LAUF AUSSERDEM GANZ LOCKER.“<br />

Foto © Jesse Wild<br />

AB ZUM TRIATHLON | 79


LAUFTECHNIK<br />

FEHLER-<br />

KORREKTUR<br />

Am effektivsten bewegst du dich,<br />

wenn sich der Körper nur sehr<br />

wenig nach oben und unten<br />

bewegt.<br />

Halte die Arme entspannt und lauf<br />

möglichst rund. Zieh die Fersen<br />

weiter nach oben als bis zur<br />

Knieebene.<br />

RICHTIGE SCHRITTLÄNGE<br />

Setzt die Füße unterhalb der Hüfte<br />

auf den Boden (unterhalb deines<br />

Schwerpunkts), und nicht vor dem<br />

Körper. Landet der Fuß zu weit<br />

vorn, ist die Schrittlänge zu groß.<br />

Dadurch bremst du dich selbst aus.<br />

Foto <strong>Triathlon</strong>.org | Frank Wechsel/ ITU<br />

TECHNIK<br />

STICHT TEMPO<br />

GEH DEN HÄUFIGSTEN TECHNIKFEHLERN AUS DEM WEG, UM<br />

EFFEKTIVER ZU LAUFEN UND VERLETZUNGSFREI ZU BLEIBEN<br />

UNSER<br />

EXPERTE<br />

Mike Antoniades<br />

Antoniades übernimmt beim<br />

Laufberater The Running<br />

School die Leistungsaufsicht.<br />

Die meisten Triathleten wissen<br />

nicht, wie das technisch<br />

saubere und effektive Laufen<br />

geht, weil es ihnen nie jemand<br />

gezeigt hat. Zum Glück gibt es<br />

auf Leistungssportler spezialisierte<br />

Lauftrainer wie Alberto Salazar. Alberto<br />

betreut unter anderem den doppelten<br />

olympischen Goldmedaillengewinner Mo<br />

Farah. Eines seiner Mottos: Technik sticht<br />

Tempo. Ein Lauftrainer verbringt auf<br />

diesem Niveau viel Zeit damit, an der<br />

Technik seiner Sportler zu feilen.<br />

Emma-Kate Lidbury, viermalige<br />

Siegerin beim Ironman 70.3, hat drei<br />

Monate lang an ihrem Laufstil gearbeitet.<br />

Sie hat den Eindruck, dass sie dadurch am<br />

Ende langer Wettkämpfe mehr<br />

Stehvermögen hat. Mittlerweile arbeitet sie<br />

jede Woche an ihrer Biomechanik.<br />

Die meisten Triathleten scheinen jedoch<br />

davon auszugehen, dass sie ihre Liebe zum<br />

Laufsport einfach mit Schmerzen bezahlen<br />

müssen. Viele Sportler verletzen sich jedes<br />

Jahr und verpassen dadurch wertvolle<br />

Trainingsstunden. Dabei ist das schnelle<br />

Laufen ist eine Fähigkeit, die sich lernen und<br />

weiterentwickeln lässt.<br />

Wir beschreiben hier einige der am<br />

weitesten verbreiteten Technikfehler, die<br />

immer wieder zu beobachten sind. Darüber<br />

hinaus liefern wir dir einige Tipps, die dir<br />

helfen, technisch weiterzukommen.<br />

DIE VIER HÄUFIGSTEN<br />

FEHLER<br />

So klein die technischen Unzulänglichkeiten<br />

auch sein mögen – wenn sie sich innerhalb<br />

eines 60-minütigen Laufs 10.000 Mal<br />

wiederholen, können sie zu kleinen<br />

Verletzungen führen. Diese können sich mit<br />

der Zeit zu ernsthaften Beschwerden<br />

auswachsen.<br />

1 SCHLURFSCHRITT<br />

Oft ist zu beobachten, dass die Leute die<br />

Fersen nicht richtig anheben. Das Problem<br />

dabei: Die Schenkelstrecker und Hüftbeuger<br />

werden über Gebühr beansprucht. Dazu stellen<br />

sich Verspannungen des IT-Bands ein.<br />

2 RIESENSCHRITTE<br />

Mit einer zu großen Schrittgröße bremst du<br />

jedes Mal ein wenig ab, wenn du die Ferse oder<br />

den Vorderfuß aufsetzt.<br />

SCHLAFFE ARME ODER KONTRAPRODUKTIVE<br />

3 SCHWÜNGE<br />

Ein häufiger Fehler besteht darin, die Arme im<br />

Bogen von einer Seite zur anderen zu<br />

schwingen. Dies erhöht den Druck auf den<br />

unteren Rücken. Manche Leute lassen die Arme<br />

einfach links und rechts neben dem Körper<br />

baumeln. Keine der beiden Praktiken ist im<br />

Sinne eines ökonomischen Laufstils.<br />

ZU LANGER BODENKONTAKT<br />

4 Bei vielen Läufern bleibt der Fuß zu lange in<br />

Kontakt mit dem Boden. Gründe hierfür sind<br />

entweder ein zu starkes Aufsetzen des Fußes<br />

oder ineffektive Abrollbewegungen.<br />

LEICHTE LANDUNG<br />

Die effektivste Technik besteht<br />

darin, auf den Fußballen zu landen<br />

und nicht etwa auf den Fersen. Das<br />

liegt allerdings nicht jedem. Wer<br />

gern von der Ferse bis zur zu den<br />

Zehen abrollt, sollte versuchen, den<br />

Fuß lockerer aufzusetzen und den<br />

Bodenkontakt möglichst kurz zu<br />

gestalten.<br />

RUNDE BEWEGUNGEN<br />

Wenn du den Fuß vom Boden<br />

nimmst, führ die Ferse weit nach<br />

oben in Richtung Gesäß. So<br />

beziehst du die<br />

Oberschenkelrückseite und die<br />

große Gesäßmuskulatur mit ein.<br />

Das Ergebnis ist ein runder<br />

Bewegungsablauf, der keine zu<br />

großen Schrittlängen zulässt.<br />

AKTIVE ARME<br />

Die Arme werden beim Laufen oft<br />

vernachlässigt. Dabei geben sie<br />

den Beinrhythmus vor und sorgen<br />

für die nötige Balance. Die Ellbogen<br />

sollten etwa um 90 Grad<br />

angewinkelt sein. Die Hände<br />

schwingen dabei von der Hüfte<br />

zum Kinn.<br />

SCHLUSSFOLGERUNG<br />

Diese Techniktipps lassen sich nicht<br />

von heute auf morgen umsetzen. Du<br />

kannst deine Lauftechnik aber<br />

optimieren, wenn du geduldig daran<br />

arbeitest. Nimm immer nur jeweils eine<br />

Veränderung mit in dein Programm auf.<br />

Wenn du sie immer einmal<br />

verinnerlicht hast, kannst du dich auf die<br />

nächste Schwachstelle konzentrieren.<br />

80 | AB ZUM TRIATHLON


TEMPOLÄUFE<br />

GIB GAS<br />

Erhöhe mit diesen zwei Einheiten dein Lauftempo<br />

TEMPOTRAINING FÜR ANFÄNGER<br />

Trainingszeit insgesamt: 30 Minuten<br />

Nach einem lockeren Lauf von 5 Minuten Dauer das Tempo 10<br />

Minuten lang steigern – so lange, bis du bei 75 Prozent deiner<br />

Maximalgeschwindigkeit angekommen bist. Dann umkehren und<br />

dieselbe Strecke wieder zurücklaufen. Die Geschwindigkeit dabei<br />

10 Minuten lang aufrechterhalten. Wenn du die richtige Schlagzahl<br />

erwischst, wirst du beim konzentrierten 10-minütigen Tempolauf<br />

auf dem Rückweg etwas weiter als bis zu deinem Startpunkt<br />

kommen. Am Ende mit einem lockeren Trab über 5 Minuten die<br />

Körpertemperatur wieder nach unten bringen.<br />

TEMPOTRAINING FÜR FORTGESCHRITTENE<br />

Trainingszeit insgesamt: 53 Minuten<br />

Absolvier nach einem lockeren 10-minütigen Warm-up 4 x 3<br />

Minuten bei 80 Prozent der Maximalleistung (Schwellentraining).<br />

Erhol dich zwischen den Läufen jeweils 2 Minuten und nach dem<br />

kompletten Zyklus 3 Minuten lang. Im Anschluss 20 Minuten bei<br />

einer kontrollierten Schlagzahl von 70 bis 75 Prozent des<br />

Maximaltempos zurücklegen. Am Ende mit einem lockeren Trab<br />

über 5 Minuten die Körpertemperatur wieder nach unten bringen.<br />

Photo James Lampard<br />

TEMPO-TUNING<br />

DIE SPITZENMETHODE, DIE AUCH DEN<br />

PROFIS RICHTIG BEINE MACHT<br />

UNSER<br />

EXPERTE<br />

Martin Yelling<br />

Martin Yelling ist Trainer und zweimaliger britischer<br />

Duathlon-Champion in der Leistungsklasse. Zudem kann<br />

er einen Zieleinlauf beim Ironman in Hawaii vorweisen.<br />

Es ist eigentlich ganz einfach: Schnellere Läufe<br />

im Training machen dich fitter und stärker.<br />

Du bist damit besser auf die Abschlussphase<br />

eines <strong>Triathlon</strong>s oder eines separaten<br />

Laufevents vorbereitet. Das heißt jetzt aber<br />

nicht, dass jeder Lauf eine Qual sein muss. Du hast zum<br />

Saisonabschluss noch ein paar <strong>Triathlon</strong>rennen oder<br />

Läufe geplant und brauchst noch einmal einen kurzen<br />

Auftrieb? Dann sind Tempoläufe die ideale Methode fürs<br />

effektive Lauftraining. Es ist kein Geheimnis, dass die<br />

besten Profi-Triathleten und -Läufer in ihre regulären<br />

Workouts Tempoläufe mit einbauen.<br />

Ein solches Training bereitet den Körper darauf vor, auf<br />

längeren Strecken das Tempo hoch zu halten. Das ist ganz<br />

wesentlich, wenn am Ende eines Wettkampfs nach dem<br />

Schwimmen und Radfahren die Beinmuskeln zu brennen<br />

beginnen. Tempoläufe stärken das Herz, die Lunge und<br />

die Muskulatur.<br />

AUSFÜHRUNG<br />

Du hast vor, zum zigsten Mal für einen lockeren Trab vor<br />

die Tür zu gehen? Tu das nicht! Das Tempotraining ist<br />

eine Möglichkeit, Abwechslung ins Training zu bringen<br />

und neue Motivation zu tanken. Es gibt der Laufleistung<br />

beim <strong>Triathlon</strong> noch einmal einen ordentlichen Schub.<br />

Das Tempo ist dabei hart, aber noch gut durchzuhalten.<br />

Es handelt sich um ein kontrolliertes, ausdauerndes und<br />

effektives Training. Du musst dabei die Konzentration<br />

hochhalten. Die Belastung liegt bei etwa 75 Prozent der<br />

Maximalleistung. Die Einheit sollte dich mehr fordern als<br />

eine einfache Tour zur Erhöhung des Trainingsvolumens.<br />

Du darfst danach aber auch nicht total ausgepumpt sein.<br />

Dass das Tempo zu hoch ist, merkst du an den folgenden<br />

Anzeichen: Das Herz hämmert wie ein Presslufthammer,<br />

du keuchst wie eine Dampflok und die Muskulatur brennt.<br />

In dem Fall ist es Zeit, einen Gang runterzuschalten.<br />

Wenn dir hingegen alles locker vorkommt und du über<br />

die Strecke schwebst, ist die Einheit nicht anstrengend<br />

genug. Finde den goldenen Mittelweg. Das erfordert ein<br />

wenig Übung. Um die richtige Belastungsstufe zu finden,<br />

brauchst du Disziplin, Geduld und eine Möglichkeit zur<br />

Leistungskontrolle.<br />

NUTZEN<br />

Das Schöne am Tempotraining: Es ist ein zeitsparendes<br />

Workout, das du das ganze Jahr über absolvieren kannst.<br />

Es bringt dich sowohl fitness- als auch renntechnisch<br />

absolut weiter. Es reicht, einen wöchentlichen Tempolauf<br />

ins Trainingsprogramm einzubauen. Du wirst damit nach<br />

dem Radfahren auf der Laufstrecke mehr Stehvermögen<br />

haben.<br />

Ich betreue Joel Jameson, der den Outlaw <strong>Triathlon</strong> 2011<br />

gewonnen hat. Sein Trainingsplan umfasst auch<br />

Tempoläufe. Beim Ironman profitiert er davon, dass er zu<br />

einem der schnellsten Läufer gehört. Er meint zu dem<br />

Thema: „Mein bevorzugtes Tempotraining für eine gute<br />

Laufleistung beim Ironman 70.3 sind Brick-Einheiten. Nach<br />

einer 65-Kilometer-Tour mit einigen Intervallen treibe ich<br />

gut 12 Kilometer lang das Tempo sukzessive nach oben.<br />

Die letzten fünf Kilometer entsprechen dann einem<br />

Tempotraining.”<br />

Meine Frau Liz Yelling ist zweimalige olympische<br />

Marathonläuferin. Auch sie lässt jede Woche Tempoläufe<br />

mit ins Training einfließen: „Grundvoraussetzung für eine<br />

gute Laufleistung bei Marathon ist ein ökonomischer<br />

Laufstil.<br />

Genau das lässt sich mit Tempoläufen erreichen“, so Liz.<br />

„Mein reguläres Tempotraining dauert zwischen 40<br />

und 60 Minuten.“<br />

AB ZUM TRIATHLON | 81


BERGLÄUFE<br />

ES GEHT BERGAUF<br />

DURCHS TRAINING AM BERG VERBESSERST DU DEINE ZEITEN IM<br />

FLACHEN GELÄNDE.<br />

Illustration© Anne Cakebread<br />

UNSERE<br />

EXPERTIN<br />

Andrea Whitcombe<br />

Andrea hat bei den Commonwealth Games eine Silbermedaille<br />

gewonnen. Außerdem hat sie bei Olympia als 5.000-Meter-<br />

Läuferin teilgenommen. Inzwischen arbeitet sie als Trainerin.<br />

Du hast Angst vor steilen Anstiegen<br />

oder machst einen Bogen um<br />

Berge? Überleg dir, Bergläufe mit ins<br />

Trainingsprogramm einzubeziehen,<br />

um das enorme Potenzial dieser<br />

Trainingsmethode zu nutzen.<br />

Das Training am Berg verbessert den<br />

Kraftumsatz der Beinmuskulatur. Es beschleunigt<br />

das Schritttempo, erhöht die Schrittlänge und<br />

stärkt das Herz-Kreislauf-System. Zu guter Letzt<br />

ist es auch der Laufökonomie zuträglich.<br />

Trainier an einer kleinen Steigung von bis zu<br />

15 Prozent, für die du maximal 30 Sekunden<br />

brauchst. Dabei baust du Geschwindigkeit und<br />

Power auf. Absolvier zehn Wiederholungen<br />

und erhol dich auf dem Weg zurück jeweils im<br />

Schritttempo.<br />

Die Tempoausdauer lässt sich an einem<br />

mittelgroßen Hügel mit einer Steigung von<br />

zehn Prozent weiterentwickeln. Die Dauer<br />

eines Intervalls sollte hier zwischen 30 und<br />

90 Sekunden liegen. Absolvier 12 bis 15<br />

Wiederholungen und tanke auf dem Rückweg im<br />

lockeren Trab neue Kräfte.<br />

Für die Kraftausdauer brauchst du einen<br />

langgezogenen Hügel mit einer Steigung von<br />

fünf Prozent. Arbeite hier mit Intervallen von<br />

90 bis 180 Sekunden Länge. Absolvier 6 bis 15<br />

Wiederholungen und erhol dich auf dem Weg<br />

zurück nach unten jeweils im Trab.<br />

Technik am Berg<br />

1 Arme<br />

Konzentrier dich am Berg auf einen<br />

kraftvolleren Armschwung. So kannst du<br />

dich regelrecht nach oben tanken.<br />

2<br />

Körperhaltung<br />

Den Körper ein kleines Stück nach vorn<br />

neigen. Das Kinn angehoben lassen, den<br />

Rücken gerade lassen und eine aufrechte<br />

Haltung einnehmen.<br />

3<br />

Hüftbeuger<br />

In der Standphase (wenn der Fuß am<br />

Boden sitzt, kurz bevor du dich abdrückst)<br />

stellen die Hüftbeuger viel Energie bereit.<br />

In der Schwungphase beschleunigen sie<br />

indes das Bein nach vorn.<br />

4<br />

Oberschenkel und Knie<br />

Du musst die Knie weit anheben, wenn du<br />

am Hügel läufst. Das ist effektiver, als mit den<br />

Füßen über den Boden zu schlurfen. Bergläufe<br />

bringen Power für die Oberschenkel. Du lernst<br />

dabei, das Knie weiter anzuheben und das<br />

Bein schneller nach vorn zu beschleunigen.<br />

5<br />

Waden<br />

Am Berg kontrahiert die<br />

Wadenmuskulatur schneller. Durch die<br />

erhöhte Leistung wird sie explosiver. Das<br />

liegt daran, dass dort mehr Muskelfasern<br />

aktiv sind, nämlich zwei- bis dreimal mehr<br />

als bei einem flachen Profil.<br />

7<br />

Fußgelenke<br />

„AM BERG FORDERST DU DIE<br />

WADENMUSKULATUR STÄRKER. ES<br />

WERDEN DORT ZWEI- BIS DREIMAL SO<br />

VIELE MUSKELFASERN BEANSPRUCHT<br />

WIE IM FLACHEN GELÄNDE.“<br />

Die Knöchel müssen flexibel sein, damit<br />

du dich mit dem Fuß möglichst effektiv<br />

abstoßen kannst.<br />

6<br />

Landung<br />

Achte darauf, auf dem Fußballen zu<br />

landen, im Anschluss mit den Fersen<br />

schön abzurollen und das Gewicht<br />

abzufedern.<br />

82 | AB ZUM TRIATHLON


LAUFBANDTRAINING<br />

CHAMPIONS AM<br />

LAUFENDEN BAND<br />

DIE PROFIS NUTZEN DAS LAUFBAND, UM IHRE BEINFREQUENZ ZU ERHÖHEN UND AN IHRER TECHNIK ZU<br />

FEILEN. SIEH DIR AN, WIE DIE CHAMPIONS TRAINIEREN, UM DIR EINE SCHEIBE VON IHNEN ABZUSCHNEIDEN.<br />

Foto Corbis, <strong>Triathlon</strong>.org/ Delly Carr/Janos Schmidt / ITU<br />

UNSER<br />

EXPERTE<br />

Garth Fox<br />

Garth Fox ist Triathlet und Radfahrer. Darüber hinaus<br />

hat er einen Master in Sportwissenschaften.<br />

I<br />

m Juni 2011 hatte ich das Glück, in Folge einer<br />

Einladung zum amerikanischen <strong>Triathlon</strong>team<br />

Profis wie Andy Potts, Hunter Kemper und Sarah<br />

Haskins in Aktion zu sehen. Das Training fand im<br />

amerikanischen olympischen Trainingszentrum in<br />

Colorado Springs statt. Nach einer mörderischen<br />

Schwimmeinheit gingen mehrere Athleten direkt aufs<br />

Laufband. Und das, obwohl draußen ein sonniger<br />

Sommertag war. Dort absolvierten sie 30 Minuten im<br />

gleichmäßigen Tempo. Im Gespräch mit einem ihrer<br />

Trainer stellte sich heraus: Die Einheit zielte ausschließlich<br />

auf das Laufgefühl und die Technik ab. Der <strong>Fitness</strong>aspekt<br />

war Nebensache.<br />

Ich dachte mir damals: Wenn einige der besten Athleten<br />

dieser Welt mitten im Sommer Laufbänder verwenden,<br />

muss es dafür einen guten Grund geben. Sonst hätten sie<br />

ja auch die anderen hochmodernen<br />

Trainingsmöglichkeiten nutzen können. Ich möchte hier<br />

einige der Trainingsmethoden der Weltelite fürs Laufband<br />

vorstellen. Vielleicht willst du dir ja das eine oder andere<br />

abschauen.<br />

Chris McCormack<br />

Auf Twitter schrieb der mehrmalige<br />

Weltmeister: „Zweite Laufeinheit des<br />

Tages. 10 km Laufband mit 10 x 400 m<br />

bei 24 km/h für Beinfrequenz.<br />

Brauche eine höhere Schlagzahl.“<br />

Für McCormack sind solche<br />

Geschwindigkeiten über kurze Dauer<br />

durchzuhalten. Die meisten Hobbyläufer würden bei dem<br />

Tempo wahrscheinlich ziemlich schnell schlappmachen.<br />

Eine mit dem Freizeitsport kompatible Variante mit<br />

demselben Trainingseffekt wären beispielsweise 6 x 30<br />

Sekunden bei 17 km/h mit 90-sekündigen<br />

Erholungsphasen. In dieser Einheit geht es weniger um die<br />

<strong>Fitness</strong> des Herz-Kreislauf-Systems als vielmehr um<br />

effektive Bewegungsabläufe. Die Beinfrequenz steigt mit<br />

einem solchen Training. Gleichzeitig fördert es die<br />

Biomechanik sowie die Ausbildung der läuferspezifischen<br />

Core-Muskulatur. Solche Workouts sind also die perfekte<br />

Ergänzung zum gewohnten Winterprogramm, das aus<br />

langatmigen und langsamen Einheiten im<br />

Grundlagenbereich besteht. Im Wesentlichen trägt diese<br />

Methode außerdem auch im langsameren Tempo zu einer<br />

besseren Technik bei.<br />

Chrissie Wellington<br />

Auch die viermalige Weltmeisterin im<br />

Ironman absolvierte unter der Leitung<br />

des berühmten <strong>Triathlon</strong>trainers Brett<br />

Sutton bekanntermaßen ab und an<br />

einen Marathon auf dem Laufband.<br />

Sutton ist dafür bekannt, auf den<br />

mentalen Aspekt des Sports genauso<br />

viel Wert zu legen wie auf die körperlichen Fähigkeiten. Das<br />

Ziel solcher Einheiten ist der Aufbau psychischer<br />

Widerstandskraft. Gleichzeitig hat Chrissie damit Kontrolle<br />

über Variablen wie den Wind und die Steigung. Außerdem<br />

dämpft das Laufband natürlich den Aufprall beim Laufen.<br />

Dadurch sinkt das Verletzungsrisiko.<br />

Was kann der Hobbyläufer daraus lernen? Ganz einfach:<br />

Niemand sollte davor zurückscheuen, die eine oder andere<br />

längere Laufband-Einheit mit ins wöchentliche<br />

Trainingsprogramm aufzunehmen. Ein 40- bis 60-minütiges<br />

Workout im gleichmäßigen Tempo lohnt sich vor allem dann,<br />

wenn der Sport im Freien besonders ungemütlich,<br />

unpraktisch oder sogar gefährlich ist. Auf seifiges<br />

Kopfsteinpflaster im Herbst und spiegelglatte Wege im<br />

Winter wirst du sicher gern verzichten. Die Biomechanik<br />

unterscheidet sich zwar auf der Maschine leicht vom<br />

Bewegungsablauf im Freien. Aber dem Herz-Kreislauf-<br />

System ist es egal, wie es seine aerobe <strong>Fitness</strong> ausbaut.<br />

Haile Gebrselassie<br />

Der ehemalige Weltrekordhalter im<br />

Marathon und zweimalige olympische<br />

Goldmedaillengewinner über 10.000<br />

Meter zählt zweifellos zu den größten<br />

Läufern aller Zeiten. Gebrselassie ist<br />

aber nicht gerade der Erste, der einem<br />

beim Stichwort Laufband einfallen<br />

würde. Viele Leser wird es daher überraschen, zu erfahren,<br />

dass seine bevorzugte Nachmittagseinheit an fünf oder<br />

sechs Tagen pro Woche aus kurzen Einheiten auf der<br />

Maschine besteht. Das Hauptaugenmerk richtet er dabei auf<br />

flüssige Bewegungsmuster und das Lauftempo.<br />

Auch, wenn diese Workouts immer nur jeweils 15 Minuten<br />

dauern – sie ermöglichen es ihm, sich in einem kontrollierten<br />

und vorhersehbaren Umfeld einzig und allein aufs<br />

Beintempo und die Technik zu konzentrieren. Bei einer<br />

solchen Einheit ist auch ein Spiegel hilfreich. Er gibt ein<br />

ständiges Feedback zur Form. Wenn du das nächste Mal<br />

nicht die Zeit für einen richtigen Lauf hast, spring stattdessen<br />

aufs Laufband. Leg dort den Fokus auf eine aufrechte<br />

Körperhaltung und eine durchgestreckte Hüfte. Versuch, die<br />

Füße direkt unterhalb des Körperschwerpunkts<br />

aufzusetzen, dich minimal nach vorn zu lehnen und den<br />

Bodenkontakt möglichst gering zu halten.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 83


LAUFEN<br />

KRAFT UND KONDITION<br />

GEH VERLETZUNGEN AUS DEM WEG UND HALTE LÄNGER<br />

DURCH – DANK UNSERES FLEXIBLEN LÄUFER-WORKOUTS<br />

FÜR ZUHAUSE UND UNTERWEGS<br />

Illustrationen Ben Foxall<br />

UNSER<br />

EXPERTE<br />

Dan Lorang<br />

Dan Lorang (35) ist Diplomsportwissenschaftler und Bundestrainer Elite der<br />

Deutschen <strong>Triathlon</strong> Union. Seit über 10 Jahren ist er Trainer und<br />

sportwissenschaftlicher Berater im Profisport.<br />

V<br />

erletzungsprobleme können dir selbst beim noch<br />

so gut geplanten <strong>Triathlon</strong>training die Tour<br />

vermasseln. Der Traum vom Event, auf das du<br />

mehrere Monate hingearbeitet hast, zerplatzt<br />

dann wie eine Seifenblase. Nichtsdestotrotz ist<br />

oft zu hören, dass die Sportler ohne Rücksicht auf Verluste ihre<br />

Einheiten im Becken, auf dem Rad und auf der Laufstrecke<br />

herunterreißen. Und dabei komplett das so wichtige Kraft- und<br />

Konditionstraining vernachlässigen. Dieses spielt eine ganz<br />

wesentliche Rolle bei der Verletzungsprävention. Das folgende<br />

Workout hilft dir, kraft- und konditionstechnisch voll auf der Höhe<br />

zu bleiben – und zwar unabhängig davon, wo du gerade bist.<br />

Laufsportler und Triathleten haben am häufigsten Probleme<br />

mit den Beinen. Schuld daran sind die ständig wiederkehrenden<br />

und gleichbleibenden linearen Bewegungsmuster beim<br />

Radfahren und Laufen. Dazu kommen dann noch die harten<br />

Stöße beim Laufen, vor allem auf der Straße.<br />

Zu den Auslösern für Verletzungen zählen oft Haltungsfehler.<br />

Ein Beispiel ist die gekrümmte Sitzhaltung im Bürostuhl, die zur<br />

Verkürzung der Muskulatur an der Oberschenkelrückseite führt.<br />

Ebenso ungünstig ist das Laufen mit mangelnder funktionaler<br />

Kraft im Oberkörper.<br />

Zu den neueren Verletzungsursachen gehört die<br />

zunehmende Tendenz zum Mittel- oder Vorderfußlaufen. Auch<br />

die noch extremeren Varianten wie das Laufen mit<br />

Minimalschuhen oder barfuß sind ohne richtige Vorbereitung<br />

schädlich. Die Sportler versäumen es zu oft, für diese Techniken<br />

zunächst einmal die notwendigen Muskel-Bänder-Strukturen<br />

um Unterschenkel und Fuß zu stärken.<br />

Die am weitesten verbreiteten Beschwerden oder<br />

Verletzungen im <strong>Triathlon</strong> und Laufsport sind: Schmerzen am<br />

IT-Band (auch als Läuferknie bezeichnet),<br />

Schienbeinschmerzen, Überlastungen der Wadenmuskulatur<br />

sowie Entzündungen der Plantarsehne. All diese Probleme<br />

lassen sich durch regelmäßiges Kraft- und Konditionstraining im<br />

Wochenplan weitestgehend vermeiden. Keine Angst: Du musst<br />

dafür nicht extra ins <strong>Fitness</strong>center fahren oder dir ein großes<br />

Arsenal an teurem Equipment zulegen.<br />

Das Kraft- und Konditions-Workout auf diesen Seiten lässt<br />

sich ganz leicht ins reguläre Training mit einbauen. Das Schöne<br />

an den Übungen: Du bist damit nicht ortsgebunden. Die<br />

Bewegungen zielen auf die Verletzungsprävention ab und<br />

können sich mit der Zeit positiv auf die Leistung auswirken. Dafür<br />

sorgen Trainingseffekte wie die Optimierung der Haltung, die<br />

Verbesserung und Korrektur der Muskelbeteiligung und die<br />

Erhöhung der funktionalen Kraft, Dynamik und<br />

Strapazierfähigkeit.<br />

84 | AB ZUM TRIATHLON


KRAFT UND KONDITION<br />

1<br />

HALBE EINBEINKNIEBEUGE<br />

Wirkung Unterstützt die korrekte Muskelaktion sowie die<br />

Funktionalität und senkt das Risiko von Hüft- und<br />

Knieproblemen.<br />

Ausführung Das Gewicht auf ein Bein verlagern. Wenn nötig,<br />

kannst du dich anfangs mit den Händen an einem stabilen<br />

Gegenstand festhalten, um die Balance zu halten. Dann die<br />

Gesäßmuskulatur des Standbeins anspannen. Das<br />

Körpergewicht nach hinten bringen und gleichzeitig mit dem<br />

Standbein in die halbe Kniebeuge kommen. Anfangs steht die<br />

saubere Technik im Vordergrund. Arbeite dich bis auf 2–3<br />

Sätze zu je 6 Wiederholungen (WH) pro Bein vor.<br />

Fahr erst dann die Satzlängen hoch.<br />

TRAININGSHINWEISE<br />

A Die Gesäßmuskulatur bereits vor dem Absenken<br />

anspannen. So stellst du sicher, dass du die Muskulatur richtig<br />

aktivierst.<br />

B Auf die gerade Ausrichtung von Knie, Hüftgelenk und Fuß<br />

achten. Das Knie darf nicht nach innen oder außen driften<br />

C Das Knie des Standbeins nicht weiter nach vorn schieben<br />

als bis zur Zehenebene.<br />

D Den Schwerpunkt nach hinten verlagern und den<br />

Rücken gerade halten.<br />

2<br />

MONSTERSCHRITTE<br />

Wirkung Aktiviert und stärkt die Gesäßmuskulatur funktional,<br />

erhöht die Stabilität der Hüfte und den Antrieb beim Laufen,<br />

lindert Schmerzen am IT-Band.<br />

Ausführung Leg dir ein kurzes Trainingsband um die Knie. Um<br />

den Widerstand zu erhöhen, kannst du ein weiteres Band um<br />

die Fußgelenke wickeln. Nun in die halbe Kniebeuge gehen und<br />

dabei die Knie nach außen drücken. Das Band spannt sich<br />

dadurch, während die Gesäßmuskulatur aktiv wird.<br />

Anschließend mit einem Bein einen kleinen Schritt zur Seite<br />

machen, sodass die Spannung aufs Band steigt. Dann das<br />

andere Bein nachziehen. Auf die Art über eine Strecke von 5–10<br />

Metern fortfahren. Dann den Rückweg antreten (diesmal mit<br />

dem anderen Bein zuerst). Als Nächstes aus derselben<br />

Startposition heraus mit rechts einen kleinen Schritt schräg<br />

nach vorn machen. Dieselbe Bewegung mit dem linken Bein<br />

wiederholen. Pendle auch mit dieser Technik wieder auf einer<br />

Strecke von 5–10 Metern (einmal vor, einmal zurück).<br />

TRAININGSHINWEISE<br />

A Während der gesamten Übung den Rücken gerade halten<br />

und aufrichten. Dabei auf eine gute Haltung achten.<br />

B Die Trainingsbänder durchgehend auf Spannung halten.<br />

Hierfür die Gesäßmuskulatur aktivieren und Druck nach außen<br />

ausüben.<br />

3 TREPPENSTEIGEN<br />

4 WADENHEBEN<br />

Wirkung Dient durch die Streckung von Hüfte, Knie und Fußgelenk der<br />

Ausbildung funktionaler Kraft und Power.<br />

Ausführung Einen Stuhl oder eine Bank vor eine Wand stellen. Dann einen<br />

Fuß auf die Sitzfläche setzen. Aus dieser Position heraus den Körper<br />

kraftvoll senkrecht nach oben drücken. Dabei den Arm der Gegenseite<br />

mitnehmen, um zusätzlich Schwung zu holen. Eine schwierigere Variante<br />

besteht darin, nach dem Aufsteigen das andere Bein und den Arm der<br />

Gegenseite anzuheben. Die obere Position kurz halten und dann wieder<br />

absteigen. Bei der dritten Version drückst du dich dynamischer nach oben.<br />

Das Ziel besteht darin, mit dem Fuß des Standbeins kurz die Bank zu<br />

verlassen oder sogar in der Luft die Beine zu wechseln. Nach der weichen<br />

Landung auf der Sitzfläche wieder absteigen und die Übung wiederholen.<br />

Arbeite auf 2–3 Sätze zu je 8–12 WH hin, bevor du es mit der jeweils<br />

nächstschwereren Übung versuchst.<br />

TRAININGSHINWEISE<br />

A Das Knie nicht stärker als 90 Grad beugen.<br />

B Den Rücken gerade halten und auf eine saubere Ausrichtung des<br />

Körpers achten.<br />

C Nach dem Aufsteigen den Körper stabilisieren und kontrolliert wieder<br />

absteigen, sodass das Standbein immer gerade ausgerichtet bleibt.<br />

Wirkung Baut bei Läufern spezifische Kraft im Bereich der<br />

Achillessehne auf und senkt dadurch das Verletzungsrisiko.<br />

Ausführung Stell dich mit einem Fuß auf eine Stufe oder<br />

einen stabilen Block. Erkunde dann den gesamten<br />

Bewegungsumfang deines Fußgelenks. Dafür die Ferse<br />

langsam sinken lassen, bis die Wade vollständig gestreckt<br />

ist. Anfangs kannst du dich an einem stabilen Gegenstand<br />

wie einer Wand oder einem Pfosten festhalten, um das<br />

Gleichgewicht zu halten. Aus der unteren Position heraus<br />

den Körper kraftvoll nach oben drücken, um auf die Zehen<br />

zu kommen. Den Ablauf wiederholen, bis du keine<br />

technisch saubere WH mehr schaffst. Dann das andere Bein<br />

trainieren. Mit der Zeit die Zahl der WH und Sätze ausbauen.<br />

TRAININGSHINWEISE<br />

A Den Körper stabilisieren und aufrecht halten. Die Hüfte<br />

auf der Seite des inaktiven Beins nicht absacken lassen.<br />

B Die Abwärtsbewegung kontrollieren und explosiv nach<br />

oben kommen – wie beim Laufen, wenn du dich vom Boden<br />

abstößt.<br />

5<br />

AUSFALLSCHRITT MIT STRECKUNG<br />

Wirkung Baut in der Muskulatur der Oberschenkelrückseite und der Hüfte Power für<br />

exzentrische Bewegungen auf. Fördert die Stabilität und das Muskelgleichgewicht und<br />

senkt das Risiko von Zerrungen und Rissen in der Muskulatur der<br />

Oberschenkelrückseite.<br />

Ausführung Aus dem aufrechten Stand heraus nach vorne in den Ausfallschritt<br />

kommen. Dabei die Arme schräg nach vorn und unten bis auf Kniehöhe strecken.<br />

Wieder zurück in die Ausgangsposition kommen und im Anschluss einen Ausfallschritt<br />

schräg nach vorn und außen ausführen. Bei den nächsten zwei WH Ausfallschritte zur<br />

Seite und schräg nach hinten machen (für die letzte Ausführung die Hüfte nach hinten<br />

öffnen und den hinteren Fuß nach außen drehen). Dazwischen jedes Mal<br />

wieder in die Ausgangsposition zurückkehren. Nach Abschluss eines<br />

kompletten Durchlaufs mit einem Bein den kompletten Zyklus mit dem<br />

anderen Bein wiederholen. Für den Anfang genügen drei WH. Mit der Zeit die Zahl der<br />

WH aufbauen.<br />

TRAININGSHINWEISE<br />

A Den Rücken gerade halten und darauf achten, dass sich das Knie immer senkrecht<br />

oberhalb des Fußes befindet (jedoch nie weiter vorn als die Zehenebene).<br />

B Mit kurzen Bewegungen anfangen und mit der Zeit die Reichweite sowie das<br />

Tempo erhöhen.<br />

C Bei Verspannungen oder einer schlecht ausgebildeten Muskulatur in der<br />

Oberschenkelrückseite zunächst nur die Ausfallschritte nach vorn trainieren.<br />

SCHLUSSFOLGERUNG<br />

Bereits drei <strong>Fitness</strong>-Workouts pro Woche liefern relativ schnelle<br />

und solide Fortschritte, was die Kraft und Verletzungsprävention<br />

angeht. Am meisten Zeit sparst du natürlich, wenn du das Kraft- und<br />

Konditionstraining ins tägliche Training einbaust, etwa als<br />

dynamisches Warm-up. Übungen zur Aktivierung und Stärkung der<br />

Gesäßmuskulatur vor dem Lauftraining fördern die Muskelaktivität<br />

und die Biomechanik.<br />

Triathleten fangen häufig erst dann mit dem Kraft- und<br />

Konditionstraining an, wenn schon etwas passiert ist. Besser ist es<br />

natürlich, diese Workouts als essenziellen Teil eines ausgewogenen<br />

und gut durchdachten Trainingsplans zu betrachten. Die Konstanz ist<br />

der Schlüssel zum Erfolg. Fang gleich beim nächsten Training mit der<br />

Verletzungsprävention an. Warte nicht, bis du die Übungen nach<br />

einer Verletzung als Reha-Maßnahme brauchst.<br />

Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell sich der<br />

menschliche Körper auf unterschiedlichste Anforderungen einstellt.<br />

Umso wichtiger ist es, das Kraft- und <strong>Fitness</strong>programm<br />

abwechslungsreich zu gestalten, was die Übungsauswahl, WH/<br />

Sätze sowie die Belastung angeht. Pass die Workouts an deine<br />

Stärken und Schwächen sowie dein Trainingsprogramm an.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 85


MOTIVATIONSQUELLE<br />

Der Stoke City-Fan besuchte als Kind mit<br />

seiner Mutter jedes Heimspiel seines<br />

Premier-League-Vereins. Jetzt nutzt er<br />

den Sport, um ihr zu Ehren Spendengelder<br />

zu sammeln.<br />

86 | AB ZUM TRIATHLON


GEORGE COMERFORD<br />

KÄMPFER-<br />

NATUR<br />

ALS GEORGE COMERFORD SEINE MUTTER VERLOR,<br />

HALF IHM DER TRIATHLON DABEI, WIEDER NACH VORN ZU BLICKEN.<br />

Text Jessica Bradley Fotos James Lampard<br />

Den 26. April 2012 wird George<br />

Comerford nie vergessen. „Der Tag<br />

fing eigentlich ganz normal an“,<br />

erinnert sich der 18-jährige britische<br />

Student aus Stoke-on-Trent. „Meine<br />

Mutter ging zur Arbeit, und ich<br />

machte mich auf den Schulweg. Als<br />

ich sie am Nachmittag das nächste<br />

Mal sah, lag sie mit einer akuten<br />

Pankreatitis im Krankenhaus. Ich wusste damals nicht<br />

einmal, was das war. Ich sah nur, dass sich ihr<br />

Gesundheitszustand rapide verschlechterte. Alle<br />

wichtigen Organe versagten ihren Dienst. Nur einen Tag<br />

nach der Einweisung fiel sie ins Koma.“<br />

Georges Mutter Suzanne hatte zuvor keine<br />

gesundheitlichen Probleme gehabt. Die Entzündung der<br />

Bauchspeicheldrüse traf sie aus heiterem Himmel.<br />

Entsprechend hart war es für George und die anderen<br />

Angehörigen der eng zusammenstehenden Familie, mit<br />

der Diagnose zurechtzukommen. Nach vier Wochen im<br />

Krankenhaus erlag Suzanne ihrer akuten Erkrankung im<br />

Alter von nur 49 Jahren. „Da ist mir erst einmal bewusst<br />

geworden, dass so etwas jeden treffen kann“, sagt<br />

George. „Ich empfand es als unglaublich ungerecht, dass<br />

wir uns schon so früh von ihr verabschieden mussten.<br />

Aber es hat mir auch gezeigt, wie wertvoll das Leben ist.<br />

Keiner weiß, wann seine Zeit kommen wird, zu gehen.<br />

Umso wichtiger ist es, sich voll und ganz aufs Hier und<br />

Jetzt einzulassen.“<br />

Als seine Mutter gestorben war, fasste George sofort<br />

den Entschluss, in ihrem Andenken den wohltätigen<br />

Suzanne Comerford Memorial Fund zu gründen. George<br />

zu seinen Beweggründen: „Ich wollte nicht, dass man sie<br />

vergisst. Der wohltätige Verein ist meine Art, den<br />

Mitarbeitern im Krankenhaus etwas zurückzugeben und<br />

die Leute über diese lebensbedrohliche Krankheit<br />

aufzuklären. Sämtliche Spenden gehen direkt an die<br />

Station, die sich um meine Mutter gekümmert hat.“<br />

Nach der Gründung der Organisation suchte George<br />

gleich nach guten Möglichkeiten, Spendengelder zu<br />

sammeln. „Ich wollte etwas Großes leisten“, meint er.<br />

„Etwas, das mich wirklich fordert. Erst dachte ich an einen<br />

Marathon. Bei den Olympischen Spielen in London haben<br />

mich allerdings dann die Brownlee-Brüder so beflügelt,<br />

dass ich mich stattdessen für einen <strong>Triathlon</strong> entschied.<br />

Obwohl es eine ziemliche Herausforderung war, hatte ich<br />

das Gefühl: Das kannst du packen.“<br />

Als er den Entschluss gefasst hatte, startete George<br />

AB ZUM TRIATHLON | 87


MOTIVATIONSQUELLE<br />

sofort mit dem Training. Dabei lief es anfangs alles<br />

andere als glatt: „Als Kind bin ich viel geschwommen.<br />

Ich dachte deshalb, ich würde ziemlich schnell wieder<br />

auf Touren kommen. Doch meine erste<br />

Schwimmstunde war eine Katastrophe“, räumt er ein.<br />

„Schon nach knapp zwei Bahnen Kraulen schnappte<br />

ich nach Luft. Auch das erste Lauftraining war nicht viel<br />

besser. Doch meine Mutter hatte mir beigebracht, nie<br />

aufzugeben. Deshalb blieb ich am Ball.“<br />

Glücklicherweise fand George im Schwimmbecken<br />

nach ein paar Wochen den Rhythmus wieder.<br />

Außerdem war er ein Naturtalent auf dem Rad. Ganz<br />

anders sah es allerdings beim Laufen aus: „Immer,<br />

wenn ich nach dem Radfahren in die Laufschuhe<br />

schlüpfte, hatte ich Beine wie Wackelpudding.<br />

Außerdem bereiten mir meine Knie Probleme“,<br />

berichtet er. „Dankbarerweise konnte mir hier mein<br />

Onkel weiterhelfen. Er spielte seinerzeit Fußball für<br />

Stoke City. Er ist also ziemlich fit und brachte mir die<br />

Grundlagen bei.“<br />

Zu seinen besten Zeiten schaffte es George, jede<br />

Woche neben der Arbeit und dem Studium noch zehn<br />

Stunden ins Training zu investieren. Darüber hinaus<br />

steckte er viel Zeit ins Kraft- und <strong>Fitness</strong>training. Dazu<br />

hielt er sich an einen strikten Ernährungsplan, während<br />

er viele Kohlenhydrate zu sich nahm. So holte er sich<br />

den notwendigen Treibstoff für seine<br />

Trainingseinheiten. Zusätzlich versorgte er seinen<br />

Körper mit einem gesunden Mix aus Eiweiß, Obst und<br />

Gemüse. „Du musst immer versuchen, für deine Ziele<br />

die bestmöglichen Voraussetzungen zu schaffen“, so<br />

George. „Manchmal ist es schwer, die notwendige Zeit<br />

aufzubringen. Aber wer etwas erreichen will, muss<br />

Opfer bringen. Außerdem liebe ich den Kick, den mir<br />

George ist ein Naturtalent auf dem Rad,<br />

hatte beim Laufen aber anfangs mit wackligen Beinen<br />

nach dem Wechsel zu kämpfen.<br />

der Sport gibt. Daneben ist das Training natürlich eine<br />

gute Ablenkung. Auf die Art komme ich auch mal raus<br />

aus meinen vier Wänden. Ich habe gelernt, mit dem Tod<br />

meiner Mutter umzugehen und zu akzeptieren, dass<br />

ich das Schicksal nicht ändern kann. Der <strong>Triathlon</strong> war<br />

praktisch meine Rettung. Er hat mich wieder in die Spur<br />

gebracht.“<br />

Georges harter Einsatz über die Wintermonate hat<br />

sich bezahlt gemacht. Letztes Jahr absolvierte er in<br />

Stratford-upon-Avon sein erstes Rennen über die<br />

Sprintdistanz. Dabei schloss er mit einer sehr<br />

respektablen Leistung von einer Stunde und 26<br />

Minuten ab. Dazu George: „Ich war wirklich zufrieden<br />

mit meiner Vorstellung. Vor allem, weil ich in meiner<br />

Startergruppe nach dem Schwimmen der Erste am<br />

Ufer war. Nachdem ich mir aber meine Zwischenzeiten<br />

angesehen hatte, war mir klar: Es gibt noch Luft nach<br />

oben. Vor allem in den Wechselzonen, wo ich ziemlich<br />

planlos war. Zum Beispiel vergeudete ich Zeit mit dem<br />

Sockenwechseln. Ich habe jeden einzelnen<br />

schmerzvollen Moment dieses Tages genossen. Am<br />

Ende wusste ich: ‚Das ist nicht dein letzter Wettkampf<br />

gewesen.‘ Das <strong>Triathlon</strong>fieber hatte mich gepackt. Und<br />

das Beste daran: Ich hatte dabei im Namen meiner<br />

Mutter auch noch Geld für einen guten Zweck<br />

gesammelt.“<br />

Ein paar Wochen später stand George dann in<br />

Leicester tatsächlich an der Startlinie seines zweiten<br />

Sprint-Events. „Mir gefällt der offensive Charakter der<br />

Kurzdistanz“, erklärt er. „Das liegt mir persönlich am<br />

besten. Du gibst anderthalb Stunden lang Vollgas und<br />

musst dir keine großen Gedanken über die Einteilung<br />

des Rennens machen. Diesmal schaffte ich es in einer<br />

Stunde und 15 Minuten ins Ziel. Ich war überglücklich.<br />

Zeitgleich mit dem Startsignal ist mir nämlich die<br />

Schwimmbrille kaputtgegangen.“<br />

Obwohl George ein <strong>Triathlon</strong>-Anfänger ist, hat er<br />

sich für seine erste Saison große Ziele gesetzt: „Im<br />

Training versuche ich immer, meine persönlichen<br />

Bestleistungen zu knacken. Jede Einheit ist mir wichtig.<br />

Wenn ich mich so weiterentwickle wie bisher, ist dieses<br />

Jahr sogar die Qualifikation für das britische Team in<br />

meiner Altersklasse denkbar. Wenn es dieses Jahr<br />

nichts wird, wird das mein Ziel für die nächste Saison.<br />

Ich bin fest entschlossen, den Sprung eines Tages zu<br />

schaffen.“<br />

88 | AB ZUM TRIATHLON


GEORGE COMERFORD<br />

Voll Stoff: George verrät uns seine<br />

drei besten Tempo-Workouts.<br />

1. LAUFEN: WARM-UP 5 Min. joggen. HAUPTEINHEIT 12 x 400 m mit<br />

30 Sek. Regeneration zwischen den Sätzen. COOL-DOWN 5 Min. Joggen.<br />

2. RADFAHREN: WARM-UP 5 Min. lockeres Treten.<br />

HAUPTEINHEIT 1 Min. Vollgas im größten Gang, den du schaffst, gefolgt<br />

von 30 Sek. Pause. Über 90 Min. hinweg wiederholen (oder so lange, bis es<br />

nicht mehr geht). COOL-DOWN 5 Min. lockeres Treten.<br />

3. SCHWIMMEN: WARM-UP 400 m lockere Bahnen.<br />

HAUPTEINHEIT 3 x 400 m Zeitschwimmen mit zwei Min. Regeneration<br />

zwischen den Sätzen. COOL-DOWN 300 m lockere Bahnen.<br />

Fußball liegt George am<br />

Herzen, aber Erfolg im<br />

<strong>Triathlon</strong> ist jetzt sein<br />

großes Ziel.<br />

„Es ist schwer, die notwendige<br />

Zeit aufzubringen. Aber wer<br />

etwas erreichen will, muss Opfer<br />

bringen. Außerdem liebe ich den<br />

Kick, den mir der Sport gibt.“<br />

Wir fragen George was er anderen jungen Leuten<br />

raten würde, die sich in derselben Situation<br />

wiederfinden. Seine Antwort: „Es ist immer hart, seine<br />

Eltern zu verlieren. Ganz gleich, wie alt du bist: Weh tut<br />

es immer. Du kannst aber nichts daran ändern und<br />

denjenigen auch nicht zurückholen. Versuch, nach vorn<br />

zu schauen und deine Eltern stolz zu machen. Ich<br />

denke, dass meine Mutter stolz auf mich wäre. Darauf,<br />

dass sich etwas gefunden habe, worin ich gut bin und<br />

was ich liebe. Und darauf, dass ich mich zu dem<br />

Menschen entwickelt habe, der ich jetzt bin.“<br />

George und seine Angehörigen haben bisher etwa<br />

6.000 Euro für den Suzanne Comerford Memorial<br />

Fund gesammelt. Um Kontakt mit George<br />

aufzunehmen und einen Beitrag zu leisten, besuche<br />

die Seite www.i-m.co/comeg001/FundWebsite<br />

(Angebot nur auf Englisch).<br />

Wir bedanken uns beim Fußballverein Stoke City FC<br />

für die Bereitstellung ihrer Anlagen für die Aufnahmen.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 89


BE ONE WITH YOUR BIKE <br />

HAND<br />

Handschuhe, Lenker bänder<br />

und Zubehör sorgen für<br />

ein direktes Lenkergefühl,<br />

maximal präzise Kontrolle<br />

und reduzieren Taubheitsgefühle<br />

sowie Ermüdungserscheinungen.<br />

FOOT<br />

Schuhe, Sohlen, und Schuhzubehör<br />

richten Hüfte, Knie<br />

und Fuß gelenke korrekt<br />

aus und sorgen so für eine<br />

direktere Kraftüber tragung<br />

und eine Steigerung der<br />

Effizienz.<br />

SIT<br />

Spezielle Formgebungen,<br />

gezielt platzierte Aussparungen<br />

und unterschiedlich<br />

ausge präg te Polsterungsgrade<br />

unserer Sättel<br />

und Sitzpolster sorgen für<br />

hohen Fahr komfort. Zudem<br />

ver mindern sie unangenehme<br />

Reibung und reduzieren<br />

den Druck im Damm bereich<br />

und an den Sitzknochen.<br />

Das Body Geometry Fit System verhilft Alltagsfahrern,<br />

Hobby sportlern und Profiathleten durch eine<br />

Optimierung der Sitz position zu einem völlig neuen<br />

Fahrgefühl. Es vermindert radtypische Ermüdungserscheinungen,<br />

mobilisiert Leistungsreserven und<br />

bringt so letztendlich mehr Spaß am Fahrradfahren.<br />

Denn wir sind der Überzeugung, dass<br />

sich das Fahrrad dem Menschen anpassen<br />

muss – und nicht etwa umgekehrt.<br />

FIT<br />

Eine Body Geometry Fit<br />

Session ist eine individuelle<br />

Einzelberatung durch einen<br />

geschulten Body Geometry<br />

Fit Techniker. Dieses ausgeklügelte<br />

System verhilft<br />

dir zu einem optimalen Fahrerlebnis.<br />

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TRAINING<br />

avoid injury<br />

DU WEISST INZWISCHEN, WORAUF ES BEIM SCHWIMMEN, RADFAHREN UND<br />

LAUFEN ANKOMMT. DAS HEISST, DU KANNST JETZT DEINEN ERSTEN<br />

TRIATHLON INS AUGE FASSEN.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 91


TRAINING<br />

VOLL GAS<br />

DU BIST FIT GENUG, UM DEINE DISTANZ DURCHZUHALTEN? DANN<br />

KANNST DU DICH JETZT STÄRKER DARAUF KONZENTRIEREN,<br />

TEMPO ZU MACHEN.<br />

Bist du schon soweit, dass du in allen drei<br />

Disziplinen über eine solide <strong>Fitness</strong>basis<br />

verfügst und mindestens zweimal pro<br />

Woche trainieren kannst? Falls ja, bist du<br />

bereit fürs Tempotraining. Arbeite mit<br />

erhöhter Intensität, um bei deinen Wettkämpfen in den<br />

gelben und roten Drehzahlbereich hochschalten zu<br />

können. Damit du dabei nicht überdrehst, ist es aber<br />

wichtig, dass der Motor im normalen Ausdauerbereich<br />

schön rund läuft. Überprüfe daher zuerst, ob du wirklich<br />

bereit bist, und bau das Tempotraining schrittweise in<br />

deinen Wochenplan ein.<br />

WAS IST TEMPOTRAINING?<br />

Der Begriff bezieht sich auf Trainingsmethoden, die<br />

dein Renntempo erhöhen. Eine präzisere Bezeichnung<br />

wäre Training im Entwicklungs- und Spitzenbereich.<br />

Wenn du beispielsweise auf den Ironman hinarbeitest,<br />

ist das Tempotraining unter Umständen gar nicht<br />

einmal so schnell. Trotzdem macht es dich fit für den<br />

Wettkampftag, sodass du effektiver schwimmen, Rad<br />

fahren und laufen kannst.<br />

Meistens geht es dabei um eine Art des<br />

Intervalltrainings. Eine Alternative für eine<br />

ausgedehnte Tour über eine Stunde im gleichmäßigen<br />

Tempo sähe beispielsweise folgendermaßen aus: ein<br />

10-minütiges Warm-up gefolgt von zwei<br />

15-minütigen härteren Intervallen mit einer<br />

fünfminütigen Pause, am Ende ein 10-minütiges<br />

Cool-down. Die Länge der Intervalle kann stark<br />

variieren. Von einigen 40-Sekunden-Sprints mit dem<br />

Rad bis hin zum 40-Minuten-Lauf im Marathontempo<br />

ist alles möglich.<br />

Selbst, wenn du dich nicht auf ein bestimmtes Rennen<br />

vorbereitest: Das Tempotraining verbessert die<br />

<strong>Fitness</strong>. Zudem ist es eine zeitsparende Art, das<br />

92 | AB ZUM TRIATHLON


TEMPOTRAINING<br />

spezifische <strong>Triathlon</strong>training<br />

mit ins Programm<br />

einzubauen.<br />

WOZU<br />

TEMPOTRAINING?<br />

Wenn du nicht gerade<br />

Profisportler bist, steht<br />

dir nur eine begrenzte Zeit<br />

fürs Training zur<br />

Verfügung. Beim Training<br />

zählt also jede Minute. Um den<br />

bestmöglichen Trainingserfolg zu<br />

erzielen, kannst du statt des Volumens<br />

auch die Intensität der Trainingseinheiten<br />

erhöhen. Die Intensität gibt an, wie hart ein Training ist.<br />

Du kannst sie an deiner Herzfrequenz, deiner<br />

Wattleistung und deiner Schlagzahl ablesen.<br />

Bei einem intensiven Training bewegst du dich an oder<br />

oberhalb deiner anaeroben Schwelle (auch als<br />

Laktatschwelle oder Wettkampftempo bezeichnet).<br />

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen:<br />

Hochintensive Belastungen über kurze Dauer bringen<br />

in Verbindung mit angemessenen Erholungspausen<br />

die besten Leistungszuwächse.<br />

Eine Studie aus dem Jahr 1998 an der kanadischen<br />

McMaster University untersuchte die Auswirkungen<br />

von Fahrrad-Intervalltraining auf die VO2 max. Dabei<br />

stellte sich heraus, dass die VO2 max der Teilnehmer<br />

durch das Training um neun Prozent zunahm. Gute<br />

Neuigkeiten also für die Sprintdistanz und die<br />

Standardstrecke. Schließlich sind Verbesserungen<br />

der VO2 max und der anaeroben Schwelle<br />

unverzichtbar für bessere Leistungen auf diesen<br />

Distanzen. Wie sich herausgestellt hat, fördert zudem<br />

das Training mit höherer Intensität in allen<br />

ERFOLGSKONTROLLE<br />

SUBJEKTIVES BELASTUNGSEMPFINDEN<br />

Hierbei richtet sich der Sportler bei der Beurteilung seiner<br />

Leistung nach seinem Gefühl. Atmung, Herzfrequenz,<br />

Muskulatur und Ermüdungserscheinungen fließen mit in<br />

die Bewertung ein. Jeder hat hier seine eigenen Maßstäbe.<br />

Eine einfache Lösung für den Anfang ist etwa eine<br />

Belastungsskala von eins bis zehn. Mit wachsender<br />

Erfahrung kann der Sportler mithilfe dieser Methode seine<br />

Schlagzahl genauso präzise kontrollieren wie mit einem<br />

Pulsmesser.<br />

TEMPO<br />

Die gute alte Messmethode unter Berücksichtigung von<br />

Distanz und Zeit. Zur Bestimmung sind einfache<br />

Stoppuhren genauso gut geeignet wie Hightech-<br />

Lösungen, sprich GPS-Systeme oder Laufcomputer. Wenn<br />

du auf ein bestimmtes Renntempo hintrainierst, ist das<br />

natürlich sehr praktisch. Diese Methode nutzen auch die<br />

olympischen Champions und Weltmeister Alistair<br />

und Jonathan Brownlee am liebsten. Wie auch<br />

beim Puls hängen die Werte bei der<br />

Tempomessung natürlich ebenfalls von<br />

äußeren Faktoren ab. Vor allem auf dem<br />

Rad können dir die Wetter- und<br />

Straßenbedingungen sowie das<br />

Equipment immer wieder einen Strich<br />

durch die Rechnung machen und deine<br />

Zeiten durcheinanderbringen. Wenn du<br />

Geschwindigkeiten und<br />

Wattbereichen<br />

kräftesparende<br />

Bewegungsmuster.<br />

7 EINHEITEN FÜR<br />

EINSTEIGER<br />

Mit diesen schnellen<br />

Einheiten der<br />

<strong>Triathlon</strong>trainer Ralph<br />

Hydes und Paul Ryman hat<br />

das Tempotraining sogar in der<br />

Mittagspause Platz.<br />

1 TEMPOTRAINING SCHWIMMEN<br />

WARM­UP: 200 m lockeres Kraulen auf 6 x 50 m mit<br />

15 Sek. Erholung.<br />

HAUPTEINHEIT: So viele WH (Wiederholungen) über<br />

100 m wie möglich. Über 100 m ein hartes Tempo mit<br />

8/10 der Maximalbelastung durchhalten, dann 30<br />

Sek. Erholung.<br />

COOL­DOWN: 200 m Ausschwimmen: 100 m<br />

Kraulen,<br />

100 m andere Stile.<br />

2 WETTKAMPFTEMPO SCHWIMMEN<br />

WARM­UP: 400 m lockeres Schwimmen.<br />

HAUPTEINHEIT: 10–15 x 100 m mit 10–15 Sek. Pause.<br />

Jede Woche zwei weitere WH dazunehmen. Je nach<br />

Schlagzahl sollten in einer 45-minütigen Einheit<br />

20–30 WH möglich sein.<br />

COOL­DOWN: 400 m lockeres Schwimmen, danach<br />

Stretching.<br />

3 KRAFTTRAINING RAD<br />

WARM­UP: 5–10 Min. lockeres Treten.<br />

aber so eingestellt bist wie die britischen Brownlee-<br />

Brüder, brauchst du dieses feste Wettkampftempo<br />

unbedingt, um im Rennen Gas geben zu können.<br />

HERZFREQUENZ<br />

Ein einfacher Pulsmesser kostet nicht viel und liefert<br />

doch sehr nützliches Feedback. Und zwar nicht nur zur<br />

Intensität deines Trainings, sondern auch zu deinem<br />

Ruhepuls. Dieser ist sehr aussagekräftig, was den<br />

allgemeinen <strong>Fitness</strong>zustand angeht. Bei den meisten<br />

Herzfrequenzmessern kannst du vier bis fünf<br />

Belastungsbereiche einstellen. Über Alarmsignale<br />

erhältst du eine Rückmeldung, wenn eine bestimmte<br />

Intensität erreicht ist. Der Nachteil: Solche Pulsmesser<br />

berücksichtigen nicht die Wetterbedingungen,<br />

allgemeine Ermüdungszustände oder Adrenalin- und<br />

Koffeinkicks. Je fitter du bist, umso schneller solltest du<br />

bei niedrigeren Herzfrequenzen durchhalten.<br />

Teurere Modelle ermöglichen die<br />

Durchführung von <strong>Fitness</strong>tests und die<br />

Nachjustierung der<br />

Belastungsbereiche in Verbindung<br />

mit den Trainingsfortschritten.<br />

Ersatzweise kannst du mit einem<br />

Trainer zusammen arbeiten der<br />

Tests mit dir durchführt, um die<br />

Trainingsbereiche zu ermitteln.<br />

HAUPTEINHEIT: Einen relativ steilen Berg mit etwa<br />

5–12 Prozent Steigung vier Mal im moderaten bis<br />

harten Tempo erklimmen. Der Anstieg sollte 4–7<br />

Minuten lang dauern. Im lockeren Tempo wieder nach<br />

unten fahren und in dieser Erholungsphase Abfahrten<br />

üben.<br />

COOL­DOWN: 5–10 Min. lockeres Treten, danach<br />

Stretching.<br />

4 WETTKAMPFTEMPO RAD<br />

WARM­UP: 10 Min. lockeres Treten.<br />

HAUPTEINHEIT: 4–5 x 4–5 km im harten Tempo oder<br />

im Wettkampftempo, zur Regeneration 3 Min.<br />

lockeres Fahren.<br />

COOL­DOWN: 5–10 Min. lockeres Treten.<br />

5 INTERVALLE LAUFEN<br />

WARM­UP: 5 Min. Schritttempo, 5 Min. Joggen mit<br />

Steigerung zum schnellen Lauf, dabei schrittweise<br />

Erhöhung der Herzfrequenz.<br />

HAUPTEINHEIT: Zu Beginn 5 x 50 m Sprinten mit 50 m<br />

lockerem Joggen zur Regeneration. Danach 10 x 90<br />

Sek. mit 30 Sek. langsamem Joggen zur Regeneration.<br />

WH 1–3 bei 6/10 der max. Belastung, WH 4–7 bei 7/10<br />

und WH 8–10 bei 8/10.<br />

COOL­DOWN: 5 Min. lockeres Joggen, dann<br />

Stretching.<br />

6 TEMPOWECHSEL LAUFEN<br />

WARM­UP: 5 Min. Schritttempo, 5 Min. Joggen mit<br />

Steigerung zum schnellen Lauf, dabei schrittweise<br />

Erhöhung der Herzfrequenz.<br />

HAUPTEINHEIT: 3 Min. lockeres Lauftempo, dann 2<br />

Min. lang Temposteigerung auf mittlere Schlagzahl,<br />

danach 1 Min. im hohen Tempo. Den Durchlauf 45 Min.<br />

lang wiederholen.<br />

COOL­DOWN: 5 Min. lockeres Joggen, dann<br />

Stretching.<br />

7 BRICK­TRAINING<br />

WARM­UP: 5 Min. lockeres Radfahren (wenn möglich<br />

auf einem Spinning-Rad statt einem herkömmlichen<br />

Heimtrainer).<br />

HAUPTEINHEIT: 6 Min. auf dem Spinning-Rad (je 1<br />

Min. im Sitzen, gefolgt von 1 Min. im Stand). Direkt im<br />

Anschluss<br />

4 Min. im moderaten Tempo auf dem Laufband. Den<br />

Durchlauf 3 Mal wiederholen.<br />

COOL­DOWN: 5 Min. lockeres Radfahren, dann<br />

Stretching.<br />

PROFESSIONELLES TRAINING<br />

Dir ist es mit der Trainingsintensität wirklich ernst?<br />

Dann ist eine der besten Maßnahmen der Beitritt zu<br />

einem <strong>Triathlon</strong>verein in deiner Nähe. Eine Alternative<br />

wäre ein Trainer, der dir bei der Zusammenstellung<br />

deines Trainingsprogramms behilflich sein kann.<br />

Sieh dir die besten Triathleten der Welt an, um eine<br />

Vorstellung davon zu bekommen, wie ein solches<br />

härteres Training aussehen kann. Du wirst allerdings<br />

wahrscheinlich nicht mit derselben Intensität<br />

trainieren können wie sie.<br />

Die Prinzipien, auf die sie vertrauen, sind aber<br />

identisch. So kannst du dich auf dein nächstes<br />

Hobby-Event genauso gut vorbereiten wie die Profis<br />

auf ihre Weltmeisterschaften oder Olympischen<br />

Spiele.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 93


TRAINING<br />

SCHNELLER SCHWIMMEN MIT JULIE DIBENS<br />

UNSERE<br />

EXPERTIN<br />

Julie Dibens<br />

Julie Dibens ist dreimalige Xterra-Weltmeisterin<br />

sowie eine ehemalige Schwimmerin des britischen<br />

Nationalteams. Nicht zuletzt deshalb ist sie nach der<br />

ersten Etappe immer mit unter den ersten Triathleten<br />

in der Wechselzone.<br />

Das Tempotraining bereitet den Körper darauf vor,<br />

das gesamte Schwimmen mit einer hohen<br />

Schlagzahl durchzuhalten. Die Gewöhnung an<br />

diese Art des Trainings dauert mindestens sechs Wochen.<br />

Wenn du aber hart an dir arbeitest, wirst du schnell<br />

Fortschritte machen.<br />

Bei drei Mal Schwimmen pro Woche sollten im Idealfall<br />

eine Ausdauereinheit und eine Einheit im<br />

Wettkampftempo dabeisein. In der dritten Stunde solltest<br />

du dich sowohl mit dem Tempo als auch der Technik<br />

beschäftigen. Sehen wir uns die beiden letztgenannten<br />

Einheiten einmal genauer an.<br />

TEMPOTRAINING<br />

Um das geplante Wettkampftempo zu bestimmen,<br />

musst du von der Leistung ausgehen, die du dir fürs<br />

Schwimmen erwartest. Rechne diese Zeit auf eine<br />

Strecke von 100 Metern um. Willst du am<br />

Wettkampftag etwa die 1.500 Meter in 25 Minuten<br />

abschließen, musst du die 100 Meter in 1:40 packen.<br />

Diese Schlagzahl gilt es auch in der Haupteinheit der<br />

Trainingsstunde durchzuhalten. Dabei solltest du<br />

dieselbe Distanz wählen, die am Wettkampftag auf<br />

dich wartet. Das Warm-up und Cool-down vor bzw.<br />

nach dem Haupttraining gehören natürlich fest dazu.<br />

Versuch, während des Trainings möglichst<br />

kontrolliert zu schwimmen und auf die Technik zu<br />

achten.<br />

KOMBINIERTE TEMPO-TECHNIK-EINHEIT<br />

Bei diesem Training lernst du, auch bei steigendem<br />

Tempo noch technisch saubere Züge auszuführen. Mit<br />

4–6 Sprints über jeweils 100 Meter erhöhst du dein<br />

Spitzentempo. Den höchsten Gang brauchst du<br />

beispielsweise, wenn du beim Start dem großen<br />

Getümmel entgehen willst – oder, wenn du einem<br />

schnelleren Schwimmer auf den Fersen bleiben willst,<br />

um dich im Windschatten mitziehen zu lassen.<br />

Wenn du dein Spitzentempo erhöhst, wird sich außerdem<br />

das Wettkampftempo über 1.500 Meter lockerer<br />

anfühlen. Wichtig ist natürlich, trotz höherer Intensität die<br />

Technik nicht zu vernachlässigen. Deshalb solltest du<br />

auch einige langsame und kontrollierte Übungen mit<br />

einfließen lassen, die sich mit 100-Meter-Sprints<br />

abwechseln.<br />

Vom Tempotraining profitiert<br />

unter Umständen auch das<br />

Wettkampftempo.<br />

94 | AB ZUM TRIATHLON


TEMPOTRAINING<br />

SCHNELLER RADELN MIT EMMA SNOWSILL<br />

UNSERE<br />

EXPERTIN<br />

Emma Snowsill<br />

Snowsill hat Titel bei den Olympischen Spielen und<br />

den Commonwealth Games eingefahren. Daneben ist<br />

sie dreimalige Weltmeisterin. Sie gehört damit zu den<br />

erfolgreichsten Triathletinnen weltweit.<br />

Was mich persönlich angeht, so sind ausdauernde Touren<br />

im gleichmäßigen Tempo in der Saisonpause das perfekte<br />

Fundament für die kürzeren und schnelleren<br />

Tempoeinheiten, wenn die Wettkampfzeit wieder näherrückt. Wenn<br />

es soweit ist, solltest du das Volumen des Radtrainings<br />

herunterfahren und gleichzeitig die Intensität erhöhen.<br />

Egal, ob du die Dauer oder Zahl der Einheiten herunterschraubst<br />

– das Radtraining sollte auf jeden Fall härter werden. Es gibt<br />

verschiedene Wege, um das Tempo hochzufahren. Die drei<br />

einfachsten Methoden sind meiner Erfahrung nach das<br />

Intervalltraining, das Krafttraining und das Zeitfahren.<br />

INTERVALLTRAINING<br />

Fang mit 4 x 10 Minuten an und steigere dich allmählich bis auf 6 x 10<br />

Minuten. Die Erholungsphasen sollten jeweils 5 Minuten betragen. Gib<br />

in den intensiven Phasen immer alles. Du solltest dabei wirklich aus<br />

allen Rohren feuern.<br />

KRAFTTRAINING<br />

Such dir einen langen Berg und schalte in einen möglichst hohen Gang<br />

– den höchsten, den du packst. Fahr dann so schnell es geht 5 Minuten<br />

lang bergauf. Erhol dich anschließend 2 Minuten lang, während du die<br />

Kurbeln locker kreisen lässt. Den Durchlauf 5–6 Mal wiederholen.<br />

Arbeite Schritt für Schritt auf dieses Ziel hin. Geh nicht schon beim<br />

ersten Mal bis zum Anschlag. Sonst holst du dir Verletzungen an den<br />

Knien. Fang mit einigen kürzeren Intervallen an und verlängere<br />

allmählich die Distanz.<br />

ZEITFAHREN<br />

Bau ein Zeitfahren mit in deine Trainingswoche ein. Leg dafür zunächst<br />

eine Distanz fest, für die du um die 20 Minuten brauchst. Erhöhe Woche<br />

für Woche die Dauer, bist du etwa bei einer Stunde angelangt bist. Das<br />

Tempo sollte etwa so hoch sein, dass du es nach eigener Einschätzung<br />

auch etwa zwei Stunden lang durchhalten könntest. Plan für die<br />

Rennsaison jede Woche ein Zeitfahren über 40 Kilometer ein.<br />

ÜBER DIE<br />

SCHWELLE<br />

In der Trainingstheorie ist oft vom<br />

Schwellentraining die Rede. Der<br />

Begriff bezieht sich auf Einheiten<br />

im Bereich der Laktatschwelle. Es<br />

ist wichtig, einige solcher Workouts<br />

mit in den Trainingsplan<br />

aufzunehmen. Bei den meisten<br />

Rennen, an denen du teilnimmst,<br />

bewegst du dich schließlich am Ende<br />

an oder sogar über der<br />

Laktatschwelle.<br />

Du wirst dich jetzt fragen, was<br />

genau es mit der Laktatschwelle auf<br />

sich hat. Wenn die Muskulatur<br />

Glukose zu Energie umwandelt,<br />

entsteht Milchsäure (Laktat). Diese<br />

gelangt von der Muskulatur ins Blut.<br />

Die Laktatschwelle beschreibt die<br />

Intensität, bei der dein Körper die<br />

Milchsäure nicht mehr schnell genug<br />

abbauen kann. Es kommt in der<br />

Folge zu einem Laktatüberschuss.<br />

Das passiert in der Regel, wenn du<br />

dich im Bereich von 80 bis 90<br />

Prozent deiner maximalen<br />

Herzfrequenz bewegst. Der genaue<br />

Schwellenwert ist jedoch von<br />

Sportler zu Sportler verschieden.<br />

Bei einer Intensität oberhalb der<br />

Laktatschwelle erreicht die<br />

Konzentration der Milchsäure<br />

letztendlich ein Niveau, das eine<br />

erhöhte Atemfrequenz hervorruft.<br />

Gleichzeitig kommt es zu<br />

keuchenden Atemgeräuschen.<br />

Es gibt eine ganze Reihe<br />

physiologischer Prüfungen wie etwa<br />

Bluttests zur Ermittlung der<br />

Laktatschwelle. Mit etwas Erfahrung<br />

solltest du aber irgendwann auch<br />

selbst spüren, wenn du an der<br />

Grenze angelangt bist. Die Beine und<br />

der Atem werden dann spürbar<br />

schwerer. Die beiden Symptome<br />

sind bereits verlässliche Signale.<br />

Je größere Intensitäten du vor<br />

Erreichen der Laktatschwelle<br />

aushalten kannst, umso besser ist<br />

deine Leistung bei<br />

Ausdauersportarten. Und je fitter du<br />

wirst, umso länger wirst du es an der<br />

Schwelle aushalten, bevor du<br />

abbremsen oder stehenbleiben<br />

musst.<br />

Gleichmäßiges Training unterhalb<br />

des Grenzwertes über längere<br />

Zeitspannen hinweg schiebt die<br />

Schwelle nach oben. Um aber noch<br />

die letzten Temporeserven aus dem<br />

Körper herauszukitzeln, musst du an<br />

deine Grenzen gehen. Es ist wichtig,<br />

dass du dich an das brennende<br />

Gefühl in den Armen und Beinen<br />

gewöhnst.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 95


TEMPOTRAINING<br />

SCHNELLER LAUFEN MIT SIMON LESSING<br />

UNSER<br />

EXPERTE<br />

Simon Lessing<br />

Simon Lessing ist viermaliger Weltmeister sowie<br />

ehemaliger Teilnehmer der Olympischen Spielen und<br />

der Commonwealth Games. Mittlerweile arbeitet er<br />

als <strong>Triathlon</strong>trainer.<br />

Was das Training angeht, so war ich schon immer<br />

ein Freund der Regel „mehr Intensität und<br />

weniger Volumen“. Bei mir auf jeden Fall greift<br />

das Prinzip. Meiner Meinung nach versteifen sich die<br />

Triathleten allgemein zu sehr aufs Volumen. Klar muss<br />

jeder für sich selbst herausfinden, was ihn am meisten<br />

weiterbringt. Doch viele Triathleten wären wohl<br />

überrascht, mit wie viel weniger Trainingszeit sie sich<br />

trotzdem noch weiterentwickeln könnten.<br />

Zeit und Energie sind bei besser strukturierten<br />

intensiveren Workouts wie dem Intervalltraining besser<br />

angelegt. Eine Intervalleinheit bringt einfach mehr als der<br />

gewohnte 90-minütige Dauerlauf.<br />

INTERVALLTRAINING<br />

Für einen Triathleten ist es wichtig, während des<br />

gesamten Laufs ein hohes Tempo aufrechterhalten zu<br />

können. Wer sich im Training nur langsam bewegt, wird<br />

kaum seine Effektivität oder sein Lauftempo steigern.<br />

Intervalle sorgen für die nötige Effektivität im geplanten<br />

Wettkampftempo. Sie ermöglichen es dir, eine höhere<br />

Schlagzahl bei niedrigerer Herzfrequenz durchzuhalten.<br />

Neueinsteiger sollten einen Monat lang ohne bestimmte<br />

Trainingsvorgaben einfach nur drei- bis viermal pro<br />

Woche zum Laufen nach draußen gehen. Erst danach<br />

würde ich jede Woche ein Workout mit leichten Intervallen<br />

dazunehmen. Du hast einen <strong>Triathlon</strong> über die<br />

Olympische Distanz ins Auge gefasst? Dann wähl für die<br />

Intervalle eine Geschwindigkeit, die du auf den zehn<br />

Kilometern beim Laufen durchhalten möchtest. Leg nach<br />

einem 20-minütigen Warm-up 5 x 800 Meter mit dem<br />

Wettkampftempo für die zehn Kilometer zurück, gefolgt<br />

von 2:30 Minuten im lockeren Tempo zur Erholung.<br />

Die Intervalle kannst du auch in Form eines Fahrtenspiels<br />

absolvieren. Dabei läufst du nach dem 20-minütigen<br />

Warm-up mit ganz unterschiedlichen Geschwindigkeiten<br />

statt in einem durchgehenden Tempo. Eine große<br />

Struktur braucht es dafür nicht. Such dir einfach spontan<br />

Laternenpfähle oder Orientierungspunkte in der<br />

Landschaft für deine Sprints aus. Leg zwischen den<br />

Intervall-Durchläufen immer wieder Ausdauerphasen im<br />

moderaten und gut durchzuhaltenden Tempo ein.<br />

Eine weitere Alternative wären Intervalleinheiten auf Zeit.<br />

Dabei läufst du 5 x 3–4 Minuten in deinem<br />

Wettkampftempo für die zehn Kilometer. Nimm dir<br />

zwischen den intensiven Phasen jeweils 2:30 Minuten<br />

Zeit zur Erholung.<br />

96 | AB ZUM TRIATHLON


ADVERTORIAL<br />

HIGHTECH<br />

FÜR DRINNEN<br />

Der ultimative<br />

Indoor-Trainer<br />

von Wahoo<br />

Das ist Training 2.0 –<br />

Mit dem KICKR Power<br />

Trainer haben die Tüftler<br />

aus dem Hause Wahoo jetzt<br />

den ultimativen Indoor-Trainer<br />

für Radfahrer entwickelt. Mit<br />

WLAN-Technologie, modernster<br />

Software und einem<br />

einzigartigen Aufbau.<br />

Den KICKR kannst du über<br />

ein Tablet, Smartphone oder<br />

deinen Computer steuern, via<br />

Bluetooth oder ANT+. Über<br />

verschiedene Apps kannst du<br />

legendäre Routen wie Alpe<br />

d’Huez fahren oder deine<br />

DIE HIGHLIGHTS DES KICKR<br />

POWER TRAINER IM ÜBERBLICK<br />

1.<br />

POWER-TRAINING: Stelle deine gewünschte<br />

Wattzahl ein und der Widerstand passt sich automatisch<br />

an. Der laufradlose Aufbau ermöglicht es,<br />

deine Leistung direkt an der Hinternabe zu messen, ohne<br />

dass Reifen oder Rollenklemme die Daten verwässern. So<br />

fährst du gleichmäßig und präzise mit der richtigen Power.<br />

2.<br />

PERFEKTES STRASSENGEFÜHL:<br />

Das ausgeklügelte Flywheel des KICKR<br />

sorgt in Verbindung mit dem<br />

elektromagnetischen Widerstand für ein<br />

unglaublich realistisches Straßengefühl.<br />

Ob du einen sanften Hügel hinunterrollst<br />

oder dich einen harten<br />

Anstieg hochkämpfst – es fühlt<br />

sich einfach verdammt echt an.<br />

3.<br />

UNBEGRENZTE<br />

OPTIONEN:<br />

Die Wahoo-Software<br />

ist mit unzähligen Apps<br />

kompatibel und wurde<br />

ganz bewusst als Open<br />

Source Software<br />

entwickelt, so dass<br />

jeder App-Entwickler<br />

und –User seine<br />

individuellen Touren und<br />

Trainingseinheiten einspeisen<br />

kann. Das eröffnet<br />

unednliche Möglichkeiten,<br />

die es so bislang tatsächlich<br />

noch nicht gab.<br />

4.<br />

DRAHTLOSE<br />

STEUERUNG:<br />

Der KICKR Power Trainer kann<br />

über jedes iPhone, iPad oder Android-Gerät mit Bluetooth<br />

Smart (4.0) gesteuert werden, über ein Bluetooth-Smartfähiges<br />

MacBook oder einen Windows PC mit ANT+.<br />

eigenen Power-Intervalle<br />

erstellen. Richtig spannend<br />

wird es, wenn du den KICKR<br />

mit dem TICKR-Brustgurt zur<br />

Herzfrequenzmessung und<br />

dem RPM Trittfrequenzsensor<br />

von Wahoo verbindest – dann<br />

steuerst du dein Training wie<br />

die Profis vom Team Sky, die<br />

ihre Indoor-Einheiten mittlerweile<br />

nur noch auf dem KICKR<br />

absolvieren.<br />

Übrigens: Auf der Eurobike<br />

hat der KICKR gerade den Gold<br />

Award in der Kategorie „Best<br />

Accessory” gewonnen.<br />

Mehr Informationen zum KICKR Power Trainer und zu allen weiteren<br />

kompatiblen Produkten bekommst du unter www.wahoofitness.com<br />

Erhältlich exklusiv über den Importeur NC-17 (www.nc-17shop.de)


TRAINING<br />

KRAFT­<br />

TRAINING IM<br />

TRIATHLON<br />

EIN EINFACHES KRAFTTRAINING FÜR<br />

ZUHAUSE SCHAFFT EIN SOLIDES<br />

FUNDAMENT FÜR DEINE<br />

TRIATHLONEINHEITEN.<br />

Text Ralph Hydes Foto Robert Smith<br />

98 | AB ZUM TRIATHLON


KRAFTAUFBAU<br />

Vermutlich hast du nicht unbedingt jeden Tag<br />

mehrere Stunden lang Zeit zum Radfahren,<br />

Schwimmen und Laufen. Die Wahrscheinlichkeit<br />

ist also groß, dass dir das spezifische Krafttraining<br />

abgeht, das du zum Tempoaufbau brauchst. Die<br />

meisten Leute, die vor dem Computer arbeiten, kennen das<br />

Problem: Während sie den ganzen Tag lang im Bürostuhl sitzen,<br />

verkürzt sich die Muskulatur. Das führt zum<br />

Muskelungleichgewicht und Haltungsfehlern. In der<br />

Konsequenz bedeutet das eine Schwächung der Muskulatur<br />

und ein erhöhtes Risiko für überlastungsbedingte<br />

Verletzungen. Ein richtig ausgeführtes Krafttraining bringt<br />

dieselben positiven Auswirkungen mit sich wie längere<br />

Trainingseinheiten – allerdings in kürzerer Zeit.<br />

Bevor wir auf die Details eines effektiven Krafttrainings<br />

eingehen, sollten wir uns erst einmal ansehen, was genau Kraft<br />

eigentlich ist. Kraft ist als die Fähigkeit eines Muskels definiert,<br />

Energie zu erzeugen. Im <strong>Triathlon</strong> bezieht sich das<br />

hauptsächlich auf die Kraftausdauer, sprich: die Bereitstellung<br />

von Energie durch wiederholte Aktivität der Muskulatur. Je<br />

mehr Kraftausdauer du hast, umso besser kannst du über eine<br />

ausgedehnte Dauer hinweg das Tempo aufrechterhalten.<br />

Wichtig ist ein ausgewogenes Verhältnis der<br />

gegenüberliegenden Muskelgruppen (auch als Agonisten und<br />

Antagonisten bezeichnet). Zudem müssen die Synergisten gut<br />

ausgebildet sein. (Das sind die Nebenmuskeln, die den<br />

Hauptmuskel bei der Bewegung unterstützen.) Das hilft dir<br />

beim Radfahren am Berg, beim Schwimmen in unruhigen<br />

Gewässern und beim Laufen auf ungleichmäßigem Terrain. Ein<br />

Muskelungleichgewicht führt zu Fehlhaltungen und<br />

ineffektiven Bewegungsmustern. Mögliche Folgen sind<br />

vorzeitige Ermüdung und Verletzungen.<br />

DIE BASIS DES<br />

KRAFTTRAININGS<br />

Haben wir dich davon überzeugt, dass dir das Krafttraining<br />

weiterhilft? Gut! Dann sollten wir uns jetzt überlegen, wie du die<br />

Workouts in deinem ohnehin schon vollgepackten<br />

Trainingskalender unterbringst.<br />

Zunächst einmal ist wichtig, die Übungen langsam mit ins<br />

Trainingsprogramm einzuflechten. Das gilt vor allem dann,<br />

wenn du vorher noch nie Krafttraining gemacht oder schon<br />

lange nicht mehr geübt hast. Fang mit einem Workout pro<br />

Woche an. Du kannst abends zuhause trainieren, oder im<br />

Anschluss ans Schwimmen, Radfahren oder Laufen.<br />

Das Training zuhause ist die einfachste Art, die Übungen ins<br />

Programm einzuflechten. Der Vorteil: Du kannst trainieren,<br />

wenn es dir am besten passt. Andererseits gibt es daheim viele<br />

Sachen, die dich ablenken können. Du solltest dir daher ein Eck<br />

als speziellen <strong>Fitness</strong>bereich reservieren. Erstell dann eine<br />

Liste der Übungen, die du absolvieren willst.<br />

Hake während des Workouts die einzelnen Sätze ab. Hilfreich<br />

ist es auch, sich die Satzzahlen und Satzlängen zu notieren.<br />

Damit wird es leichter, sich Woche für Woche weiterzuentwickeln.<br />

Für diese Übungen brauchst du nur ein Trainingsband wie etwa<br />

ein Thera-Übungsband (www.thera-band.de) und einen<br />

Gymnastikball. Wenn du daheim keinen Teppich hast,<br />

empfiehlt sich außerdem eine rutschfeste Übungsmatte.<br />

WORKOUT­AUFBAU<br />

● Jede Muskelgruppe bis zu 3 Mal pro<br />

Woche an nicht aufeinanderfolgenden<br />

Tagen trainieren.<br />

● Jede Einheit mit einem Warm-up<br />

beginnen, das aus 5–10 Minuten<br />

leichtem Kardiotraining bestehen<br />

sollte. Ideal ist das Krafttraining nach<br />

einer lockeren Tour auf dem Rad, im<br />

Schwimmbecken oder auf der<br />

Laufstrecke.<br />

● Für jede Einheit 1–2 Übungen pro<br />

Muskelgruppen auswählen. Davon<br />

jeweils 1–3 Sätze absolvieren.<br />

● Von Groß nach Klein trainieren, das<br />

heißt: große Muskelgruppen wie die<br />

Beine und die Brustmuskulatur zuerst,<br />

kleinere Muskeln wie den Bizeps und<br />

Trizeps erst später.<br />

● Zur Weiterentwicklung jede Woche<br />

eine Wiederholung (WH) hinzufügen.<br />

● Für ein ausgewogenes Training in<br />

jeder Trainingswoche sämtliche<br />

Muskelgruppen beanspruchen.<br />

Im Rennen ist die Kraft<br />

genauso wichtig wie die<br />

Ausdauer.<br />

Foto <strong>Triathlon</strong>.org/ Janos Schmidt/ ITU<br />

AB ZUM TRIATHLON | 99


TRAINING<br />

KRÄFTIGUNGSÜBUNGEN<br />

1 LATZIEHEN<br />

Das Radfahren ist nicht gerade gut für die Haltung. Ist die<br />

Muskulatur verspannt, beeinträchtigt dies auch die Atmung und<br />

Flexibilität. Diese Übung hilft dir, wieder ins Lot zu kommen: Nimm die<br />

beiden Enden des Trainingsbands in die Hände und stell dich mit flachem<br />

Rücken an die Wand. Die Füße dürfen ein paar Zentimeter von der Wand<br />

entfernt und die Knie leicht gebeugt sein. Nun die Arme über dem Kopf<br />

strecken und dann versuchen, die Ellbogen seitlich an der Wand entlang<br />

ein kleines Stück nach unten zu ziehen.<br />

2 SCHULTERROTATION<br />

Viele Triathleten bekommen durchs Schwimmen Schulterprobleme. Vor<br />

allem, wenn die Technik beim Armzug unzureichend ist. Diese Übung beansprucht<br />

die schwächste Muskulatur der Rotatorenmanschette. Diese Muskelgruppe ist<br />

unverzichtbar für gute Leistungen beim Schwimmen und für die Kraft der Schultern.<br />

Das Trainingsband dafür auf Ellbogenhöhe an einem unbeweglichen Objekt<br />

befestigen. Nun mit seitlich am Körper anliegenden Ellbogen die Faust vom<br />

Befestigungspunkt und vom Körpermittelpunkt weg nach außen bewegen. Die<br />

Übung mit dem anderen Arm wiederholen. Auf jeder Seite 3 x 15–20 WH ausführen.<br />

3 SCHWIMMZUG<br />

Eine weitere hervorragende Übung für mehr Power im Becken.<br />

Dafür ein Ende eines Trainingsbands an einem unbeweglichen Objekt<br />

befestigen. Das andere Ende in die Hand nehmen. Dann den Körper nach<br />

vorne neigen und einen Schwimmzug ausführen. Ideal sind natürlich<br />

zwei Trainingsbänder (eines pro Hand). Damit lassen sich die<br />

abwechselnden Armbewegungen des Schwimmens noch besser<br />

nachstellen. Wenn du das nächste Mal ins Wasser springst, wirst du<br />

wieder ein Stück mehr Kraft zur Verfügung haben.<br />

4 KNIEBEUGE<br />

Die Füße schulterbreit voneinander entfernt auf den Boden setzen. Dann den<br />

Körper nach hinten sinken lassen – so, als würdest du auf einem Stuhl Platz nehmen.<br />

Je weiter du mit dem Po nach unten kommst, umso mehr spürst du die Anspannung in<br />

der Oberschenkelrückseite und der Gesäßmuskulatur. Die Knie bleiben dabei auf die<br />

Fußgelenke ausgerichtet. Schwerer wird die Übung, wenn du vor der Kniebeuge<br />

leicht in die Luft springst. Ein Satz besteht aus 1 Minute durchgehendem<br />

Kniebeugentraining. Zwischen den Sätzen 15 Sekunden pausieren. Du entwickelst<br />

hierbei die fürs Radfahren und Laufen nötige Power in den Beinen.<br />

100 | AB ZUM TRIATHLON


KRAFTAUFBAU<br />

5 GYMNASTIKBALL­LIEGESTÜTZ<br />

In den Liegestütz kommen und die Füße auf einen Gymnastikball<br />

setzen. Die Bauchmuskulatur anspannen und den Körper absenken. Die<br />

Bauchmuskulatur dabei fest anspannen, damit die Hüfte nicht absackt.<br />

Einfacher wird die Übung, wenn du die Hüfte ein bisschen nach oben<br />

herausstreckst. Du kannst aber auch mit den Händen weiter nach hinten<br />

laufen, um wie in der Abbildung zu sehen die Schienbeine statt der Füße<br />

auf den Gymnastikball zu setzen. Führ mit sauberer Technik 3 Sätze zu 15<br />

WH aus. Eine schwierigere Variante besteht darin, ein Bein anzuheben.<br />

Achte in dem Fall aber darauf, dass die Hüfte trotzdem noch gerade bleibt.<br />

6 BAUCHMUSKELDREHUNG<br />

Diese Bewegung dient dem Aufbau der schrägen Bauchmuskulatur an<br />

den Körperflanken. Die Übung fördert die Stabilität des Körpers. Die<br />

Bauchmuskeldrehung empfiehlt sich daher zum Abschluss eines jeden<br />

Workouts. Setz dafür mit gebeugten Knien die Füße flach auf den Boden.<br />

Anschließend den Oberkörper anheben und auf eine Seite drehen, um mit dem<br />

Ellbogen das Knie der Gegenseite zu berühren. Den Körper dann zurück zum<br />

Boden sinken lassen. Die Übung auf der anderen Seite wiederholen. Wichtig:<br />

heb beim Hochkommen die Füße nicht an. Sonst setzt du eher die Hüftbeuger<br />

als die Bauchmuskeln ein. Führ 15–20 WH und 3 Sätze pro Seite aus.<br />

7<br />

KLAPPMESSER AM GYMNASTIKBALL<br />

Eine tolle Übung zum Aufbau der tief liegenden Halte- und<br />

Stützmuskulatur. Die sogenannte Core-Muskulatur brauchst du in allen drei<br />

Disziplinen gleichermaßen. Hierfür die Hände auf den Boden und die Füße auf<br />

einen Gymnastikball setzen. Nun die Knie hoch zum Brustkorb ziehen, um in eine<br />

Art waagerechte Hocke zu kommen. Im Anschluss die Füße kontrolliert nach<br />

hinten wegdrücken. Diese Klappmesser-Variante ist zunächst etwas knifflig. Es<br />

ist also sinnvoll, anfangs mit einem Trainingspartner zu arbeiten, um nicht<br />

unsanft auf dem Boden zu landen.<br />

8<br />

OBERSCHENKEL­CURL AM GYMNASTIKBALL<br />

Eine Übung zum Aufbau der Muskulatur an der Oberschenkelrückseite und<br />

im Gesäß. Leg dich auf den Boden und setz die Fersen auf einen Gymnastikball. Die<br />

Beine dabei ausstrecken. Jetzt die Hüfte und den Rücken anheben, sodass der Körper<br />

von den Fersen bis zu den Schultern eine gerade Linie bildet. Die Gesäßmuskulatur<br />

sowie die Bauchmuskulatur während der Übung angespannt lassen. Aus dieser<br />

Ausgangsposition heraus die Beine zum Hintern heranziehen. Die Übung<br />

beansprucht die Bauchmuskeln sowie die Oberschenkelrückseite gleichermaßen.<br />

Sie ist also sinnvoller als der reine Oberschenkel-Curl an der Maschine.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 101


TRAINING<br />

Text Ralph Hydes, Rob Griffiths, Paul Ryman Fotos James Lampard, Romilly Lockyer, Michael Dannenberg/ MAD Photography<br />

RENNEN GEGEN<br />

DIE UHR<br />

ES WÄRE SCHON EINE TOLLE SACHE, JEDE WOCHE 20 STUNDEN<br />

INS TRAINING ZU INVESTIEREN.<br />

ABER DAS KÖNNEN SICH DIE WENIGSTEN LEISTEN. DESHALB<br />

GILT ES, DAS BESTE AUS DER TRAININGSZEIT ZU MACHEN.<br />

UNSERE EXPERTEN<br />

RALPH HYDES<br />

Hydes ist Lauf-, Duathlon- und<br />

<strong>Triathlon</strong>trainer. Er hat schon<br />

zahlreichen Sportlern geholfen,<br />

internationales Wettkampfniveau<br />

zu erreichen.<br />

ROB GRIFFITHS<br />

Griffiths verhilft als leitender<br />

Trainer von TrainingBible UK<br />

Dutzenden Hobbysportlern<br />

und Neueinsteigern beim<br />

<strong>Triathlon</strong> zum Erfolg.<br />

PAUL RYMAN<br />

Der Personal Trainer Ryman geht als<br />

Hobbyläufer für Großbritannien an<br />

den Start. Er hat bereits dreimal den<br />

Ironman abgeschlossen, mit einer<br />

persönlichen Bestleistung von 10:23.<br />

102 | AB ZUM TRIATHLON


ZEITERSPARNIS<br />

AB ZUM TRIATHLON | 103


TRAINING<br />

DALLI, DALLI<br />

NEUE ZIELE UND VERSCHÄRFTE EINHEITEN FÜR MAXIMALE<br />

EFFEKTIVITÄT. ROB GRIFFITHS VERRÄT UNS, WIE ES<br />

FUNKTIONIERT.<br />

Wie viel Zeit hast du jede<br />

Woche fürs Training<br />

übrig? Wenn deine<br />

Antwort lautet „Nicht<br />

genug“, kennst du<br />

wahrscheinlich die Situation: Der stressige<br />

Job, die Familie und die ganzen anderen<br />

Verpflichtungen nehmen dich voll in<br />

Beschlag, und du findest kaum die Zeit für ein<br />

effektives Training, das zu den gewünschten<br />

Ergebnissen führt.<br />

Wenn das bei dir so ist, stell dir zunächst<br />

die Frage: Sind deine Ziele und Erwartungen<br />

angesichts deines vollen Terminkalenders<br />

eigentlich realistisch? Es ist einfach eine<br />

Tatsache: Je größer beim <strong>Triathlon</strong> die<br />

Entfernungen werden, umso mehr Zeit und<br />

Energie musst du ins Training stecken. Genau<br />

deshalb ist es so wichtig, bei der Zielsetzung<br />

die Realität nicht aus den Augen zu verlieren.<br />

Es ist wichtig, die Wettkampfziele auf den<br />

Wochenplan und die verfügbare Zeit<br />

abzustimmen.<br />

Andernfalls wirst du bei deinen Rennen<br />

immer wieder Enttäuschungen erleben.<br />

Zeiteinschränkungen bedeuten, dass du<br />

jede Minute jeder Einheit maximal nutzen<br />

musst, um möglichst effektive Ergebnisse zu<br />

erzielen. Für die meisten Triathleten – auch<br />

für die Profis – ist das Volumen der wichtigste<br />

Maßstab für die Trainingsleistung.<br />

Das Volumen bezieht sich auf die Dauer<br />

oder Distanzen unserer Einheiten,<br />

multipliziert mit den Wochenstunden. Heraus<br />

kommt ein Wert, der die Trainingszeit oder<br />

Entfernung pro Woche angibt. Viele Profis<br />

und auch gute Freizeitspieler spulen jede<br />

Woche viele Stunden oder Kilometer ab. Sie<br />

konzentrieren sich weitaus stärker auf das<br />

Volumen als die Intensität. Die Intensität<br />

beschreibt, wie sehr dich ein bestimmtes<br />

Training fordert. Messen lässt sie sich durch<br />

die Herzfrequenz, Wattangaben sowie deine<br />

Schlagzahl. Bei einer intensiven Einheit<br />

würdest du beispielsweise bis an die<br />

anaerobe Schwelle gehen (auch als<br />

Laktatschwelle bezeichnet).<br />

Ein Sportler mit einem vollgepackten<br />

Wochenplan muss sein Volumen begrenzen.<br />

Freizeitsportler können sich nicht den Luxus<br />

leisten, ihre Trainingszeit frei einzuteilen. Das<br />

bringt wiederum ganz eigene<br />

Herausforderungen mit sich. Schließlich<br />

dauert es einfach eine Zeitlang, bis sich<br />

jemand seine Grundlagenausdauer<br />

erarbeitet hat und effektiv Fett als Treibstoff<br />

verbrennt. Durch kluge Trainingsplanung und<br />

Periodisierung der Einheiten zu spezifischen<br />

Blöcken lässt sich ein praktikabler Jahresplan<br />

zusammenstellen.<br />

LEISTUNGSBEREITSCHAFT<br />

Viele Forschungen deuten darauf hin,<br />

dass sich durch kurze hoch intensive Phasen<br />

im Wechsel mit angemessenen Ruhephasen<br />

die größten Leistungssprünge erzielen<br />

lassen. Im Jahr 1998 wurde hierzu an der<br />

kanadischen McMaster University eine<br />

Untersuchung durchgeführt. Sie beschäftigte<br />

sich mit den Auswirkungen des Fahrrad-<br />

Intervalltrainings auf die VO2 max. Die<br />

Forscher stellten dabei fest, dass hierbei die<br />

maximale Sauerstoffaufnahme um neun<br />

Prozent zunahm. Ein Beleg dafür, dass sich<br />

Der perfekte Zeitpunkt<br />

DAS RICHTIGE TIMING NACH DER INNEREN UHR<br />

Das <strong>Triathlon</strong>training,<br />

die Familie, der Beruf,<br />

ein festes Zeitfenster<br />

von acht bis neun<br />

Stunden für den Schlaf<br />

... Es ist nicht leicht, das<br />

alles unter einen Hut zu<br />

bringen. Viele Sportler<br />

trainieren gerne früh<br />

am Morgen, bevor die<br />

ganzen anderen<br />

Verpflichtungen<br />

anstehen.<br />

Die Wissenschaft zeigt<br />

jedoch, dass<br />

morgendliche Einheiten<br />

am ungünstigsten sind.<br />

Das liegt am<br />

menschlichen<br />

Biorhythmus, der<br />

körperliche<br />

Grundfunktionen sowie<br />

die sportliche Leistung<br />

beeinflusst.<br />

Das Training zur frühen<br />

Morgenstunde ist<br />

natürlich immer noch<br />

besser als gar nichts.<br />

Geschickter ist es<br />

allerdings, die Workouts<br />

auf die innere Uhr<br />

abzustimmen. Das<br />

bedeutet: lockere oder<br />

gleichmäßige Belastung<br />

am Morgen und<br />

Tempotraining und<br />

Technikübungen im<br />

späteren Tagesverlauf,<br />

wenn dir härtere<br />

Einheiten leichter fallen.<br />

Der Tag-Nacht-<br />

Rhythmus reagiert auf<br />

externe Reize wie etwa<br />

Sonnenlicht. Im Winter<br />

musst du also unter<br />

Umständen das<br />

Workout auf die<br />

Mittagspause<br />

verschieben oder ins<br />

<strong>Fitness</strong>center gehen,<br />

um wach zu werden.<br />

Nur 20 Prozent der Einheiten sorgen für 80<br />

Prozent der <strong>Fitness</strong>. Die größte Wirkung auf die<br />

Leistung zeigt hartes Intervalltraining.<br />

Rob Griffiths<br />

durch relativ kurze Übungseinheiten die VO2<br />

max steigern lässt. Gute Neuigkeiten also für<br />

Sprints und Standarddistanzen. Schließlich<br />

sind Verbesserungen der VO2 max und der<br />

anearoben Schwelle ganz grundlegende<br />

Faktoren für die Leistungsfähigkeit über<br />

diese Entfernungen.<br />

Mein alter Athletiktrainer, der legendäre<br />

Frank Horwill, hat schon vor geraumer Zeit<br />

ein fünfstufiges Trainingssystem erstellt.<br />

Dieses beinhaltete regelmäßige<br />

hochwertige Trainingseinheiten bei<br />

Intensitäten oberhalb des<br />

Wettkampftempos. Mit dem System war er<br />

besonders in der Leichtathletik sehr<br />

erfolgreich. Auch bei kurzen <strong>Triathlon</strong>rennen<br />

zeigt es eine hohe Effektivität.<br />

Längere <strong>Triathlon</strong>-Wettkämpfe bringen<br />

auch andere Anforderungen mit sich. Die<br />

Ökonomie in den Bewegungen wird dabei<br />

entscheidender. Die Ökonomie beschreibt,<br />

wie effektiv der Körper eines Sportlers mit<br />

dem Sauerstoff umgeht. Die<br />

Sauerstoffbestimmung ist eine weitere Art,<br />

beim Training den Energieumsatz zu<br />

ermitteln. Der Sauerstoffverbrauch lässt<br />

direkte Rückschlüsse auf den<br />

Energieverbrauch zu. Die Ausbildung einer<br />

effektiven Technik beim Schwimmen,<br />

Radfahren und Laufen erfordert Disziplin.<br />

Aber es lohnt sich, dranzubleiben.<br />

Ein wichtiger kontrollierbarer Faktor zur<br />

Verbesserung der Effektivität und<br />

allgemeinen Leistung ist das Idealgewicht.<br />

Der Körperfettanteil steht im direkten<br />

Zusammenhang mit der Leistung.<br />

Die Ökonomie lässt sich zudem durch die<br />

Intensität und Frequenz positiv beeinflussen.<br />

Ein Training im hohen Tempo oder mit hoher<br />

Leistung ermöglicht erwiesenermaßen<br />

sparsamere Bewegungen in sämtlichen<br />

Tempi und auf allen Leistungsstufen. Eine der<br />

besten Arten, an seiner Technik und somit<br />

Effektivität zu arbeiten, sind häufigere<br />

Einheiten – selbst, wenn es sich dabei nur um<br />

kurze Workouts handelt. Um beispielsweise<br />

bei nur zwei Trainingsstunden zum<br />

effektiveren Schwimmer zu werden,<br />

müsstest du viermal pro Woche je 30<br />

Minuten lang schwimmen.<br />

Regelmäßige plyometrische Workouts<br />

wie Sprünge sollen ebenfalls eine sehr<br />

positive Auswirkung auf die Ökonomie<br />

haben. Es empfiehlt sich also, entsprechende<br />

Übungen mit ins Lauftraining einfließen zu<br />

lassen.<br />

Die große Frage ist: Wie viel Zeit musst du<br />

ins Training investieren, um im Wettkampf<br />

eine gute Vorstellung abzugeben? Die<br />

Antwort: Es hängt davon ab, wie deine Ziele<br />

104 | AB ZUM TRIATHLON


aussehen und auf welche Distanz du dich<br />

vorbereitest. Nur zur Orientierung: Um in<br />

deiner Klasse wettkampffähig zu sein,<br />

brauchst du mindestens die folgenden<br />

wöchentlichen Trainingsstunden...<br />

Sprintdistanz 5/6 Stunden<br />

Kurzdistanz 7/8 Stunden<br />

Mitteldistanz 9/10 Stunden<br />

Langdistanz 12 Stunden<br />

Dabei ist wichtig: jede Stunde zählt. Achte<br />

also darauf, in den Workouts wirklich<br />

konzentriert zu Werke zu gehen und dich<br />

konstant weiterzuentwickeln.<br />

EXPERTENTIPPS FÜR<br />

DEN ENGEN<br />

TERMINKALENDER<br />

1TESTEN Verschwende deine Zeit nicht mit<br />

Ratespielen. Ermittle stattdessen deine<br />

wichtigsten Eckdaten wie etwa die<br />

Herzfrequenzbereiche.<br />

2PLANEN Stell dir entweder selbst ein<br />

Programm zusammen, oder besorg dir<br />

einen Plan von einem Trainer. Du sparst<br />

dadurch einerseits wertvolle Zeit.<br />

Andererseits hilft dir das, deine<br />

Trainingsstunden im hektischen Alltag<br />

unterzubringen, ohne jedes Mal neu mit der<br />

Planung anfangen zu müssen.<br />

3DIE 80/20-REGEL BERÜCKSICHTIGEN<br />

Die Faustregel: 80 Prozent der <strong>Fitness</strong><br />

stammt aus 20 Prozent deiner Einheiten. Die<br />

größte Wirkung zeigt hartes Intervalltraining.<br />

4AN DER TECHNIK FEILEN Werde zum Meister<br />

des ökonomischen Schwimm-, Fahr- und<br />

Laufstils. Das erreichst du, indem du in allen<br />

drei Disziplinen deine Technik auf Topniveau<br />

bringst.<br />

5HÄUFIG TRAINIEREN<br />

Wenn du wenig und dafür öfter trainierst,<br />

trägt das zu deiner Ökonomie bei.<br />

ZWISCHEN HART UND LOCKER ABWECHSELN<br />

6 Die Einheiten sollten einerseits richtig hart<br />

sein, andererseits aber auch genug Pausen<br />

enthalten.<br />

AUFS GEWICHT ACHTEN<br />

7 Wenn du deine Leistung verbessern willst,<br />

behalte dein Wettkampfgewicht auf dem<br />

Schirm. Dies ist einer der kontrollierbaren<br />

Faktoren, die deine Leistung stark<br />

beeinflussen.<br />

ZEITERSPARNIS<br />

15 KURZE<br />

WORKOUTS FÜR<br />

DIE MITTAGSPAUSE<br />

VERSUCH ES MIT DIESEM ZEITSPARENDEN<br />

EINHEITEN NACH VORLAGE UNSERER<br />

TRAINER RALPH HYDES UND PAUL RYMAN.<br />

1SCHWIMMEN AUF<br />

TEMPO<br />

Ein fantastisches kurzes<br />

Tempotraining für die<br />

Mittagspause. Warm-up 300 m<br />

lockeres Kraulen; 6 x 50 m mit 15<br />

Sek. Erholung nach jeder<br />

Wiederholung (WH). Für den<br />

Hauptsatz so viele WH über 100 m<br />

wie ihm Zeitrahmen möglich. Die<br />

Zahl der WH hängt vom eigenen<br />

Tempo ab. Absolvier 100 m bei<br />

8/10 deiner Maximalleistung mit<br />

jeweils 30 Sek. Regeneration nach<br />

jedem 100-Meter-Sprint. Am Ende<br />

200 m zum Cool-down: 100 m<br />

langsames Kraulen mit perfekter<br />

Technik, 100 m unterschiedliche<br />

Schwimmstile.<br />

2TURBOBRENNER<br />

SZünde gleich zum Start in<br />

den Tag auf dem<br />

Rollentrainer den Turbo, um die<br />

Konkurrenz stehenzulassen. Fang<br />

mit einem 10-minütigen Warm-up<br />

an. Erhöhe dabei schrittweise die<br />

Herzfrequenz. Fahr dann 5 Min. lang<br />

jeweils 20 Sek. mit hoher Schlagzahl<br />

in einem leichten Gang und 40 Sek.<br />

im lockeren Spinning-Tempo. Gönn<br />

dir 2 Minuten zur Erholung. Im<br />

Hauptsatz dann versuchen, die<br />

Herzfrequenz auf 8/10 der<br />

Maximalleistung zu halten. Fahr<br />

hierzu 5 Min. mit mindestens 90 U/<br />

Min., 5 Min. mit mindestens 60–70<br />

U/ Min., 5 Min. mit mindestens<br />

80–90 U/ Min. und 5 Min. mit<br />

mindestens 60–70 U/ Min.<br />

Anschließend 3 x jeweils 1 Min. im<br />

harten und 1 Min. im sehr lockeren<br />

Tempo. Zum Abschluss 5–10 Min.<br />

Cool-down.<br />

3STEILER<br />

AUFSTIEG<br />

Die meiste Zeit verbringt du<br />

beim <strong>Triathlon</strong> auf dem Rad. Die Kraft<br />

im Sattel ist ein Schlüsselfaktor für<br />

gute Leistungen auf sämtlichen<br />

<strong>Triathlon</strong>distanzen. Beginn mit einem<br />

einfachen Warm-up von 5–10 Min.<br />

Such dir für den Hauptsatz einen<br />

relativ steilen Berg mit mindestens 5<br />

% (maximal 12 %) Steigung. Dann 4 x<br />

mit großem Krafteinsatz nach oben<br />

fahren. Eine Tour sollte 4–7 Min. lang<br />

dauern. Erhol dich auf dem Weg<br />

zurück nach unten. Komm<br />

zwischendurch immer wieder aus<br />

dem Sattel heraus, übertreib es aber<br />

mit der Intensität nicht. Arbeite<br />

kontrolliert und kraftvoll. Zum<br />

Cool-down 5–10 Min. locker treten.<br />

Den Abschluss bildet eine<br />

Stretching-Einheit.<br />

4 STUFEN-<br />

TRAINING<br />

Konzentrier dich bei diesem<br />

Workout auf die Form und Technik. Es<br />

steigert deine Beingeschwindigkeit<br />

und dein Lauftempo. Und denk daran:<br />

Es handelt sich bei den Intervallen um<br />

kein Maximaltraining. Warm-up mit 5<br />

Min. im Schritttempo, dabei innerhalb<br />

von 5 Min. Übergang zum Joggen und<br />

Aufbau der Herzfrequenz. Für den<br />

Hauptsatz intensive Phasen über 5 x<br />

50 m, zwischendurch<br />

Erholungspausen über jeweils 50 m.<br />

Der Hauptsatz geht über 20 Min. und<br />

10 WH, bestehend aus 90 Sek.<br />

starker Belastung und 30 Sek. im<br />

sehr lockeren Lauftempo zur<br />

Erholung. Für die WH 1–3 sollte die<br />

Belastung bei 6/10, für die WH 4–7<br />

bei 7/10 und für die WH 8–10 bei<br />

8/10 liegen. Zum Abschluss 5 Min.<br />

Cool-down sowie etwas Stretching.<br />

5 BRICK-EINHEIT<br />

In der begrenzten Zeit der<br />

Mittagspause kannst du eine<br />

Brick-Einheit im <strong>Fitness</strong>center<br />

ausführen. Das bedeutet, du<br />

absolvierst zwei Disziplinen<br />

hintereinander, um den Wechsel vom<br />

Rad auf die Laufstrecke zu<br />

simulieren. Warm-up mit 5 Min.<br />

lockerem Radfahren (wenn möglich,<br />

auf dem Spinning-Rad statt auf dem<br />

herkömmlichen Heimtrainer).<br />

Direkt im Anschluss zum Hauptsatz<br />

übergehen, der 30 Min. dauert.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 105


TRAINING<br />

Absolvier 6 Min. auf dem Spinning-Bike<br />

nach folgender Vorgabe: 1 Min. im Sitzen<br />

bei 90–100 U/min und 1 Min. im Stand bei<br />

65–75 U/min. Dann vom Rad<br />

herunterspringen, um einen schnellen<br />

Wechsel nachzustellen und direkt mit<br />

dem Laufen weiterzumachen. Das heißt:<br />

4 Min. auf dem Laufband oder im Freien.<br />

Den kompletten Durchlauf 3 Mal<br />

wiederholen. An die Einheit ein<br />

Cool-down und einige<br />

Dehnungsübungen anschließen. Zur<br />

Verbesserung der Flexibilität alle<br />

Dehnungen mindestens 45 Sek. lang<br />

halten.<br />

6 KRAFTZYKLUS<br />

Das <strong>Fitness</strong>training im Studio ist<br />

ein grundlegender Bestandteil.<br />

Versuch es mit diesem Workout, damit dir<br />

beim <strong>Triathlon</strong> nicht die Kraft ausgeht.<br />

Nach 5 Min. Warm-up auf dem<br />

Spinning-Rad 5 Min. lang nach folgendem<br />

Muster trainieren: 30 Sek. hart/30 Sek.<br />

sehr locker. Dann über 30 Min. hinweg<br />

den folgenden Durchlauf absolvieren:<br />

1) Kniebeuge mit nach vorn gestreckten<br />

Armen: 20 WH. 2) Breite Liegestütze: 20<br />

WH. 3) Klimmzüge im breiten Obergriff: 10<br />

WH. 4) Treppensteigen an der Bank: 20<br />

WH. 5) 800-Meter-Lauf auf dem<br />

Laufband mit 4 % Steigung. 6)<br />

Wechselseitiger Ausfallschritt: 20 WH. 7)<br />

Unterarmstütz: 30 Sek. 8) Rückenstrecken<br />

mit den Händen auf dem Hintern, nach<br />

unten gezogenem Kinn und nach unten<br />

gerichtetem Blick: 20 WH. 9) Medizinball-<br />

Crunches: 20 WH. 10) Seitstütz links: 30<br />

Sek. 11) Seitstütz rechts: 30 Sek. 12)<br />

Rückenstrecken mit den Händen links und<br />

rechts neben dem Kopf, angehobenen<br />

Ellbogen, nach unten gezogenem Kinn<br />

und nach unten gerichtetem Blick: 20 WH.<br />

Zum Abschluss 5–10 Min. Cool-down auf<br />

dem Spinning-Rad sowie eine<br />

Dehnungseinheit. Alle Übungen<br />

mindestens 45 Sek. lang halten.<br />

7SCHWIMMEN AN<br />

DER SCHWELLE<br />

Wenn die Zeit knapp ist, brauchst<br />

du hochwertige Einheiten mit minimalen<br />

Pausen. Eine Top-Lösung hierfür ist die<br />

Arbeit an der Laktatschwelle. Dies ist die<br />

Grenzbelastung, die du gerade so<br />

durchhalten kannst. Sie entspricht deinem<br />

Wettkampftempo. Es ist wichtig, die<br />

Anzahl an WH über mehrere Wochen<br />

hinweg aufzubauen und dabei das Tempo<br />

aufrechtzuerhalten. Warm-up über 400<br />

m im lockeren Schwimmtempo. Danach<br />

10–15 x 100 m mit 10–15 Sek. Pause<br />

zwischen den intensiven Phasen. Jede<br />

Woche zwei weitere WH dazu nehmen. Je<br />

nach Wettkampftempo solltest du 20 bis<br />

30 WH pro 45-Min.-Einheit schaffen.<br />

Vergiss nicht das lockere Cool-down im<br />

Becken und das Stretching am<br />

Beckenrand.<br />

8PYRAMIDENTRAINING<br />

IM BECKEN<br />

Beim Pyramidentraining verlängerst du<br />

mit jeder Wiederholung die Distanz.<br />

Gleichzeitig steigt die<br />

Regenerationsphase jedes Mal um 5 Sek.<br />

Ein Beispiel: Warm-up über 5–10 Min.,<br />

dann im Hauptsatz 100 m mit 10 Sek.<br />

Pause, 200 m mit 15 Sek. Pause, 300 m<br />

mit 20 Sek. Pause, 400 m mit 25 Sek.<br />

Pause. Danach erneut die 400 m<br />

schwimmen und das Volumen<br />

stufenweise wieder zurückfahren.<br />

Insgesamt absolvierst du dabei 2.000 m.<br />

Für Abwechslung im Training sorgt ein<br />

Wechsel zwischen harten und einfachen<br />

WH oder negative Splits (hierbei<br />

schwimmst du den zweiten Teil jeder<br />

Wiederholung schneller als den ersten).<br />

9RADFAHREN AUF<br />

TEMPO<br />

Warm-up mit 5 Min. lockerem<br />

Radfahren, im Idealfall auf dem<br />

Rollentrainer oder Spinning-Rad. Danach<br />

einige kurze Temposteigerungen über<br />

etwa 30 Sek. (3–5 WH).<br />

Im Hauptsatz dann 90–95 U/min im<br />

höchstmöglichen Tempo, das du bei<br />

einem Puls unter 80 % deiner maximalen<br />

Herzfrequenz aufrechterhalten kannst.<br />

Satzdauer 30–45 Min., im Anschluss 5<br />

Min. lockeres Cool-down auf lockerem<br />

Niveau, aber mit relativ hoher<br />

Trittfrequenz.<br />

10 RADFAHREN<br />

AN DER<br />

SCHWELLE<br />

Warm-up mit 10 Min. lockerem Treten.<br />

Dann für den Hauptsatz im<br />

Wettkampftempo oder schneller 4–5 km<br />

mit 3 Min. lockerem Treten im Anschluss<br />

zur Erholung. Danach den Durchlauf<br />

wiederholen. Nach 4–5 Zyklen<br />

Cool-down über 5–10 Min. hinweg.<br />

11<br />

LAUFEN IM<br />

GRUNDTEMPO<br />

Mit zu den wichtigsten<br />

Einheiten zählen das ganze Jahr über<br />

Läufe im Basistempo. Diese sind auch als<br />

Regenerationsläufe bekannt. Absolvier<br />

dafür 30–45 Min. in einem Tempo, in dem<br />

du dich noch unterhalten könntest. Auch,<br />

wenn es dir langsam vorkommt: Genau<br />

darum geht es – um die Basis. Konzentrier<br />

dich auf deine Lauftechnik.<br />

12<br />

LAUFEN IM<br />

WETTKAMPF-<br />

TEMPO<br />

Ein gutes Schwellentraining besteht darin,<br />

das Wettkampftempo 1 km lang<br />

durchzuhalten. Gönn dir 90 Sek. zur<br />

Erholung und wiederhol den Durchlauf<br />

dann. (Vergiss nicht, dich für diese Einheit<br />

durch 10 Min. lockeres Joggen und einige<br />

kurze Sprints aufzuwärmen.) Absolvier 4–8<br />

WH. Beende die Einheit, wenn du das<br />

Wettkampftempo nicht mehr halten kannst.<br />

13 STEIGERUNGS-<br />

LAUF<br />

Eine effektive Trainingsmethode für das<br />

ganze Jahr. Beginne mit einem lockeren<br />

Lauf über 3 Min. Erhöhe dann das Tempo<br />

2 Min. lang auf eine mittlere, dann 1 Min. lang<br />

auf eine hohe Schlagzahl. Den Durchlauf<br />

wiederholen, bis die 45 Min. voll sind. Das<br />

Schöne an diesem Training ist die<br />

abwechslungsreiche Tempogestaltung.<br />

14 BRICK-TRAINING<br />

IM STUDIO<br />

Dafür gehst du am besten ins<br />

<strong>Fitness</strong>center, wo du Zugang zu einem<br />

Laufband und einem Heimtrainer hast. Nach<br />

dem Warm-up eine Einheit über 10 Min. bei<br />

80 % auf dem Rad zurücklegen. Schlag<br />

dabei eine Frequenz von 95 U/min oder<br />

schneller an. Dann vom Rad absteigen und<br />

direkt im Anschluss 10 Min. auf dem<br />

Laufband absolvieren. (Denk daran: Die<br />

Herzfrequenz auf dem Rad liegt etwa 8<br />

BPM unter der beim Laufen. Du arbeitest<br />

also mit unterschiedlichen Pulsfrequenzen.)<br />

Nach Abschluss des Laufs den Zyklus<br />

wiederholen. Geh dabei hoch bis auf 85 %,<br />

wenn du gut drauf bist.<br />

15<br />

SCHNELLE CORE-<br />

EINHEIT<br />

Konzentrier dich auf Übungen<br />

zum Aufbau der Stabilität – vor allem, wenn<br />

du in dem Bereich deine Schwachpunkte<br />

hast. Das können etwa<br />

Bauchmuskelübungen mit Fokus auf<br />

Technik und Form sein. Sinnvoll sind auch<br />

Bewegungsabfolgen, welche die<br />

gewünschte Muskulatur in der<br />

notwendigen Reihenfolge aktivieren. Ein<br />

Beispiel: Leg dich mit Gesicht nach unten auf<br />

den Boden und heb ein Bein an. Die Kraft<br />

kommt aus der Gesäßmuskulatur und nicht<br />

aus der Oberschenkelrückseite heraus. So<br />

erreichst du es, dass die Gesäßmuskulatur<br />

beim Zurückziehen des Beins in der<br />

Laufbewegung effektiv arbeitet. Auf die Art<br />

beugst du Verspannungen an der<br />

Oberschenkelrückseite vor.<br />

106 | AB ZUM TRIATHLON


ZEITERSPARNIS<br />

Saubere<br />

Planung<br />

So setzt du im Training die<br />

richtigen Prioritäten:<br />

Gestalte deine Trainingsplanung so<br />

flexibel, dass du damit auch auf Notfälle wie<br />

Spätschichten oder Krankheitstage<br />

reagieren kannst.<br />

Das Leben lässt sich<br />

nicht planen, ein<br />

Training schon. Ein<br />

eigener Coach ist die<br />

effektivste Art, den<br />

Trainingsplan in den<br />

Alltag einzubauen. Wenn<br />

das für dich nicht infrage<br />

kommt, musst du lernen,<br />

das Training in einem<br />

flexiblen System<br />

unterzubringen. Dabei<br />

musst du auch etwaige<br />

Notfälle wie<br />

Spätschichten oder<br />

kranke<br />

Familienmitglieder<br />

berücksichtigen.<br />

Ermittle das<br />

wöchentliche Minimum,<br />

das du brauchst, um<br />

deine Wettkampfziele zu<br />

erreichen. Außerdem<br />

solltest du wissen, wie<br />

viel Zeit du maximal<br />

investieren kannst.<br />

Fülle den Minimalplan<br />

mit primären Inhalten,<br />

die absolut notwendig<br />

sind, um die gesetzten<br />

Ziele zu erreichen. In der<br />

Regel sollten pro<br />

Disziplin jede Woche<br />

mindestens eine<br />

intensive Einheit oder<br />

eine Technikeinheit<br />

sowie ein Ausdauer-<br />

Workout dabeisein.<br />

Überleg dir dann, mit<br />

welchen sekundären<br />

Einheiten du den Plan<br />

noch auffüllen kannst.<br />

Diese Workouts<br />

beinhalten<br />

Regenerationseinheiten<br />

oder zusätzliches<br />

Tempotraining. Diese<br />

können die Leistung<br />

steigern, dürfen aber bei<br />

Zeitmangel auch<br />

wegfallen.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 107


TRAINING<br />

MULTI-<br />

TASKING<br />

EIN BABY ZUHAUSE, 70 STUNDEN AUF DER ARBEIT, STÄNDIGE PARTYS<br />

UND DANN NOCH TRIATHLONTRAINING. ES IST TATSÄCHLICH MÖGLICH ...<br />

NAME GORDON SMART ALTER 33 WOHNORT KINROSS, SCHOTTLAND<br />

BERUF REDAKTEUR, THE SCOTTISH SUN ERFOLGE ERSTER TRIATHLON IN<br />

2:39:24<br />

“<br />

Als ich an meinem ersten <strong>Triathlon</strong><br />

teilnahmen, war ich verantwortlich<br />

für die Kolumne „Bizarre“ [eine<br />

Klatschspalte] in der schottischen<br />

Boulevardzeitung „The Scottish Sun“. Um<br />

8:00 Uhr jeden Morgen prasselten die<br />

E-Mails auf mich ein, mit den neuesten<br />

Meldungen aus Amerika. An drei oder vier<br />

Abenden pro Woche war ich außerdem<br />

immer bis nach Mitternacht unterwegs. An<br />

den Wochenenden gab es dann noch die<br />

Festivals, oder ich musste zu Interviews ins<br />

Ausland. Ich arbeitete jede Woche<br />

mindestens 70 Stunden.<br />

Die Arbeit gefiel mir. Es war aber wirklich<br />

stressig. Bei der ‚Sun‘ erwarten sie immer<br />

vollen Einsatz. Je mehr du dich engagierst,<br />

umso höher ist schließlich die Chance, dass<br />

du an eine große Story herankommst.<br />

Auf die Idee zu einem ‚Sun‘-<strong>Triathlon</strong>team<br />

kamen wir, weil einige unserer Leute im<br />

Vorjahr einen <strong>Triathlon</strong> absolviert hatten. Ich<br />

kannte damals den britischen<br />

Fernsehmoderator Vernon Kay schon ein<br />

bisschen. Er hatte sich bereits mit dem<br />

Rennfahrer Jenson Button ein wenig über das<br />

Thema unterhalten. Deshalb schlug Vernon<br />

mir vor, mit einzusteigen. Er meinte nur: „Du<br />

bist der einzige Kerl, den ich kenne, der noch<br />

mehr Vollgas gibt als ich!“ Ich war dumm<br />

genug, einzuwilligen.<br />

Zu dem Zeitpunkt war meine Frau Kate<br />

hochschwanger. Es war ziemlich schwierig,<br />

viermal die Woche zum Training zu kommen,<br />

um 6:30 Uhr aufzustehen, während des<br />

Arbeitstags ins <strong>Fitness</strong>center zu rennen, am<br />

Wochenende lange Rad- und Lauftouren zu<br />

absolvieren und Runden im offenen<br />

Gewässer zu drehen. Mein Sohn Jimmy kam<br />

im Februar zur Welt. Anfangs fielen ziemlich<br />

viele Einheiten flach. Der kleine Kerl hielt uns<br />

nämlich die ganze Nacht über auf Trab, und<br />

nach gerade mal einer Stunde Schlaf musste<br />

ich schon wieder raus, ab auf die Arbeit. Es<br />

war schrecklich.<br />

Das Gute daran war, dass ich durch das<br />

ganze Training auf der Arbeit wirklich fit und<br />

konzentriert war. Doch dann waren da auch<br />

die Nächte, an denen ich einfach keinen Schlaf<br />

fand. Dazu noch meine Frau, die sich<br />

beschwerte, weil ich mehr Zeit mit dem<br />

Training als zuhause mit unserem Baby<br />

verbrachte. Mir selbst ging das auch ab. Ich<br />

hätte morgens lieber anderthalb Stunden mit<br />

unserem Sohn verbracht, als draußen im<br />

strömenden Regen.<br />

Anfangs war ich in den Trainingseinheiten<br />

ziemlich relaxt. Ich wollte einfach nur fitter<br />

werden. Ich trainierte mit einem Kerl namens<br />

James Daly. Auf der Arbeit hatte ich außerdem<br />

Zac Taylor als Partner, der<br />

Teil des Teams ist und als Trainer arbeitet.<br />

Er brachte uns wirklich in Form.<br />

Dann traf ich einen Mann namens Dermott<br />

Hayes von RG Active. Sein Geschäftspartner<br />

trainiert Jenson Button. Dermott war einfach<br />

fantastisch. Er machte mit uns VO2<br />

max-Tests, um uns einen kleinen Plan zu<br />

erstellen. Wir machten viele Brick-Einheiten<br />

und nahmen an Hobbyrennen teil. Er machte<br />

mich topfit. Zu den Spitzenzeiten trieb ich jede<br />

Woche über zehn Stunden Sport.<br />

Das wirkte sich durchaus auch auf meine<br />

Durch das Training fühlte ich mich auf der<br />

Arbeit einfach toll. Allerdings gab es da auch<br />

die schlaflosen Nächte. Ich verbrachte mehr<br />

Zeit mit dem Sport als mit unserem Baby.<br />

Arbeit aus. Komischerweise schaffte ich es<br />

nämlich sechs Monate lang, trotz der ganzen<br />

Party-Events relativ nüchtern zu bleiben. Ich<br />

kam früher nachhause und hatte am nächsten<br />

Tag auf der Arbeit keinen Kater. Ein ganz neues<br />

Lebensgefühl! Am Ende hatte ich trotzdem<br />

das ganze Training satt.<br />

Ich hatte die Nase voll davon, immer ganz<br />

früh aufzustehen und voll durchzustarten.<br />

Dazu standen große Events wie das<br />

legendäre schottische Musikfestival „T in the<br />

Park“ an, über die ich berichten musste.<br />

Darunter litt natürlich mein Training.<br />

Am Wettkampftag war ich nichtsdestotrotz<br />

tipptopp vorbereitet. Meine Leistung beim<br />

Schwimmen enttäuschte mich ein wenig. Ich<br />

hätte erwartet, es unter 25 Minuten zu<br />

schaffen, brauchte aber letztendlich 28. Dafür<br />

war ich beim Radfahren ziemlich gut. Ich kam<br />

nach 1:12 Stunden in die Wechselzone. Beim<br />

Laufen ging mir dann aber der Saft aus. Ich<br />

wollte eigentlich die Zweieinhalb-Stunden-<br />

Marke knacken. Glücklicherweise hatte ich mit<br />

Jenson fürs Rennen ein Handicap von einer<br />

halben Stunde ausgemacht. Ich wusste, dass<br />

ich es schon hatte. Also konnte ich einfach nur<br />

das Laufen genießen.<br />

Als ich über die Ziellinie lief, war ich schon<br />

erleichtert, dass alles vorbei war. Allerdings<br />

erholte ich mich auch recht schnell wieder von<br />

dem Rennen. Dadurch kam ich auf die Idee mit<br />

dem halben Ironman.<br />

Meine Frau arbeitet als Personal Trainer.<br />

Nach der Geburt unseres Babys war sie etwas<br />

raus aus dem Geschäft. Inzwischen trainiert<br />

sie aber wieder. Es hat sie wirklich gewurmt,<br />

dass sie nicht sechs Monate lang auf ein Event<br />

trainieren konnte wie ich. Inzwischen ist sie<br />

wieder im Training, während ich mich um<br />

Jimmy kümmere. Ich hatte ihr versprochen,<br />

dass sie sechs Monate gut bei mir hat. Aber<br />

muss das gerade jetzt sein ...?<br />

108 | AB ZUM TRIATHLON


ZEITERSPARNIS<br />

NAME SARAH RUSSELL ALTER 41 WOHNORT TUNBRIDGE WELLS, ENGLAND<br />

BERUF LAUFTRAINERIN, RENNLEITERIN UND FREIBERUFLICHE AUTORIN<br />

ERFOLGE MITGLIED DES BRITISCHEN TEAMS BEI DEN EUROPA­ UND<br />

WELTMEISTERSCHAFTEN 2006 UND 2007 IM DUATHLON<br />

Sarah Russell hat zwei Kinder,<br />

Eddie und Charlie. Sie lebt<br />

zusammen mit ihrem<br />

Ehemann John in Tunbridge Wells im<br />

Südosten Englands.<br />

Sie ist Gründerin, Trainerin und<br />

Mentorin der Laufgruppe Sarah’s<br />

Runners. Außerdem übernimmt sie<br />

bei einem Halbmarathon die<br />

Rennleitung. Daneben arbeitet sie<br />

etwa 25 bis 35 Stunden pro Woche<br />

als freiberufliche Autorin im Bereich<br />

Gesundheit und <strong>Fitness</strong>.<br />

Sie ist ehemalige Ruderin der<br />

Leichtgewichtsklasse und gehört<br />

zum britischen Duathlon-Team der<br />

Freizeitklasse. Trotz allem schafft sie<br />

es noch, zwölf bis 15 Stunden<br />

Training in den Wochenplan zu<br />

packen. Zudem nimmt sie an<br />

<strong>Triathlon</strong>-Wettkämpfen über die<br />

Langdistanz sowie an Ultra- und<br />

Marathonläufen teil.<br />

Dazu Sarah selbst: „Manchmal ist<br />

es wirklich schwer, alles auf die<br />

Reihe zu bekommen. Ich habe das<br />

Gefühl, immer etwas<br />

hinterherzuhängen. Mir hilft vor<br />

allem, dass auch John Läufer ist.<br />

Außerdem sind auch unsere Jungs<br />

wirklich fit und sportlich. Ich<br />

bekomme also von allen Seiten<br />

ziemlich viel Unterstützung und<br />

Zuspruch. Meine Freunde fragen<br />

mich trotzdem immer wieder, wie<br />

ich das alles schaffe. Unser<br />

Geheimnis ist ganz einfach, dass wir<br />

sportlich viel miteinander<br />

unternehmen. Der <strong>Triathlon</strong>-Sport<br />

ist wirklich ein großer Teil unseres<br />

Familienlebens. Trotzdem bedarf es<br />

natürlich Einiges an Planung. Unsere<br />

Wochenenden sind immer wieder<br />

echte Events!“<br />

„Mein Training ist nicht besonders<br />

durchstrukturiert. Es fällt mir schwer,<br />

ein festes Trainingsprogramm<br />

einzuhalten. Ich tue mir leichter,<br />

wenn ich flexibel bleibe. Ich habe es<br />

schon probiert, und es hat mich zu<br />

sehr gestresst. Ich habe gelernt, es<br />

entspannter anzugehen und mein<br />

Training auf die Familie einzustellen.<br />

Das heißt natürlich, dass ich nicht das<br />

komplette Potenzial ausschöpfe.<br />

Aber irgendwo musst du Abstriche<br />

machen, um ein vernünftiges<br />

Gleichgewicht zu finden.“<br />

„Sportlichen Perfektionismus<br />

kannst du dir als Mutter nicht leisten.<br />

Sarah mit Eddie und Charlie<br />

beim Sevenoaks <strong>Triathlon</strong> 2010<br />

Nichts bremst dich mehr aus als ein<br />

krankes Kind. Da kommt dann der<br />

gute alte Rollentrainer zu neuen<br />

Ehren. Das ist oft die einzige Option,<br />

wenn die Kinder krank sind oder<br />

Ferien haben.“<br />

„Organisation ist alles, aber<br />

manchmal hast du einfach keine<br />

Kontrolle über den Alltag. Einmal<br />

hatte ich einen 30-Kilometer-Lauf<br />

geplant. Dann aber kam um 7.00<br />

Uhr morgens Charlie angerannt und<br />

erzählte mir, dass er in der Schule ein<br />

Blockflötensolo spielen würde. Das<br />

durfte ich natürlich nicht verpassen.<br />

Ich ging trotzdem laufen, allerdings<br />

erst nach der Aufführung. Und es<br />

wurden auch nur 20 Kilometer.<br />

Manchmal kann das schon<br />

frustrierend sein. Aber es hilft ja<br />

nichts: Es gibt einfache Sachen, die<br />

wichtiger sind. Dann heißt es ruhig<br />

durchatmen und flexibel bleiben. Ich<br />

denke, das wird sich mit der Zeit<br />

wieder legen, wenn die Jungs älter<br />

sind. Dann wird es einfacher, auch<br />

mal zusammen trainieren zu gehen.<br />

Ich träume davon, eines Tages mit<br />

allen gemeinsam an einem<br />

Hobbyrennen oder sogar einem<br />

Jedermann-<strong>Triathlon</strong><br />

teilzunehmen.“<br />

Foto Sussex Sport Photography<br />

NAME ALAN HARRIS ALTER 43 WOHNORT HENLEY, ENGLAND<br />

BERUF ANWALT, VATER ZWEIER SÖHNE ERFOLGE SIEGER ÜBER DIE<br />

SPRINTDISTANZ IN DER FREIZEITKLASSE VON 4044<br />

Gordon schaffte es, trotz seines<br />

hektischen Berufsalltags und seines<br />

neugeborenen Sohns, zu trainieren<br />

und an seinem ersten <strong>Triathlon</strong><br />

teilzunehmen.<br />

“<br />

Drei Tage pro Woche<br />

verbringe ich im Büro,<br />

an zwei weiteren Tagen<br />

kümmere ich mich um die<br />

Kinder. Wie alle anderen<br />

Sportler, die ich kenne, muss ich<br />

mein Training auf Arbeit und<br />

Familie abstimmen. Ich gehe<br />

häufig frühmorgens trainieren.<br />

Das heißt, dass ich vor allem im<br />

Sommer schon um 5:00 Uhr<br />

auf den Beinen bin. Mein<br />

Wochendurchschnitt liegt bei<br />

acht bis zehn Stunden.<br />

An <strong>Triathlon</strong>-Wettkämpfen<br />

nehme ich seit 2001 teil. Ich bin<br />

Mitglied des Eton Tri Club und<br />

wurde 2009 zum ersten Mal<br />

ins britische Freizeitteam<br />

aufgenommen. Bei der<br />

Weltmeisterschaft 2009 in<br />

Australien kam ich unter die Top<br />

Ten meiner Altersklasse. Auch<br />

im darauffolgenden Jahr nahm<br />

ich wieder einen Platz unter den<br />

besten fünf bis zehn in Angriff.<br />

Deswegen begann ich, mit<br />

dem Trainer Trainer Rob<br />

Griffiths von TrainingBible UK<br />

zusammenzuarbeiten. Ich<br />

wollte 2010 bei den<br />

europäischen Meisterschaften<br />

und den Weltmeisterschaften<br />

mitmachen. Als Ziel legte ich<br />

mich auf Basis der verfügbaren<br />

Trainingszeit in beiden<br />

Wettkämpfen auf die<br />

Sprintdistanz fest. Ich wollte<br />

sehen, wie weit ich dabei<br />

komme.<br />

Seit ich mit Rob zusammen<br />

trainiere, sind meine Einheiten<br />

viel zielgerichteter. Ich weiß<br />

schon vor jedem Workout, was<br />

meine Vorgabe ist. Wie viele<br />

andere Sportler verwende auch<br />

ich einen Pulsmesser, um<br />

meine Leistungen festzuhalten.<br />

Bei der Europameisterschaft<br />

2010 im irischen Athlone<br />

erreichte ich in meiner<br />

Altersklasse den ersten Platz.<br />

Das war einfach fantastisch.<br />

Natürlich war ich nur einer von<br />

vielen Siegern des Events.<br />

Außerdem kenne ich die Leute,<br />

gegen die ich antrete. Mir war<br />

klar, dass ich später in Budapest<br />

der Gejagte sein würde.<br />

Was für mich neu war, das<br />

war die strukturierte<br />

Herangehensweise. Zuvor<br />

hatte ich auch hart trainiert, aber<br />

nie so zielorientiert. Es geht<br />

darum, jede Woche konzentriert<br />

zu arbeiten und das Training mit<br />

der verfügbaren Zeit optimal zu<br />

planen. Meine Frau hat den<br />

vierten Dan im Taekwondo. Sie<br />

weiß also, wie wichtig das<br />

Training ist. Was dabei oft auf<br />

der Strecke bleibt, ist der Schlaf!<br />

Manchmal habe ich schon<br />

das Gefühl, dass mein<br />

Terminkalender zu voll ist.<br />

Schließlich darf nichts zu kurz<br />

kommen, weder die Arbeit noch<br />

die Familie, das Training oder<br />

die Freunde! Wenn dann eine<br />

Krankheit oder eine Verletzung<br />

in der Familie<br />

dazwischenkommt, wirft das<br />

schnell die ganze<br />

Terminplanung über den<br />

Haufen. Dann gilt es natürlich,<br />

die richtigen Prioritäten zu<br />

setzen. Die Gesundheit und die<br />

Familie gehen einfach vor.“<br />

AB ZUM TRIATHLON | 109


TRAINING<br />

DEIN ERSTER<br />

TRIATHLON<br />

VON NULL AUF HUNDERT IN DREI<br />

MONATEN<br />

Fotos Paul Smith, James Lampard, iStockphoto.com Illustration Phil Nicodemi<br />

UNSER<br />

EXPERTE<br />

Phil Mosley<br />

Der Spitzentriathlet und Trainer Phil<br />

Mosley hat einen Abschluss in<br />

Sporttherapie. Er war 2012 Duathlon-<br />

Champion im Hobbybereich.<br />

Das Prinzip<br />

So klappt das Programm …<br />

Die Anleitung an der gepunkteten<br />

Linie entlang ausschneiden.<br />

110 | AB ZUM TRIATHLON<br />

Das Blatt zwei Mal falten, sodass<br />

vier Viertel entstehen.<br />

Du musst im Verlauf der Woche auch für deine<br />

schwächeren Disziplinen noch genug Energie<br />

übrig haben. Halte dich immer an die<br />

angegebenen Eckdaten.<br />

Der Plan enthält Anleitungen zur<br />

Strukturierung des Schwimmtrainings. Besser ist<br />

es natürlich, Stunden bei einem richtigen Trainer<br />

zu absolvieren, wie etwa im <strong>Triathlon</strong>klub vor Ort.<br />

Lass dir als Alternative deinen Schwimmstil<br />

zumindest einmal per Video analysieren.<br />

Außerdem haben wir einige Schwimmeinheiten<br />

im offenen Gewässer mit eingebaut. Wenn bei<br />

deinem Event ein Freiwasserschwimmen mit<br />

vorgesehen ist, heißt die Devise: je mehr Training,<br />

desto besser. Das Schwimmen im See, Fluss oder<br />

Meer fühlt sich komplett anders an als das<br />

Bahnenschwimmen im Becken.<br />

Ansonsten kannst du dich aber vollständig auf<br />

den Inhalt deiner Einheiten konzentrieren. Gut<br />

möglich, dass du das Tagesworkout nicht immer<br />

in deinem Terminkalender unterbringst. Aber<br />

keine Angst: Du kannst die Trainingstage jederzeit<br />

tauschen. Solltest du wirklich eine Stunde<br />

komplett verpassen, versuch nicht, das Defizit<br />

später aufzuholen. Das wird dich nur unnötig<br />

schlauchen, wodurch dein Verletzungsrisiko<br />

steigt.<br />

Das solltest du können,<br />

bevor du ins Training<br />

1 200 m am Stück schwimmen, vorzugsweise<br />

im Kraulstil.<br />

2 Mindestens 45 Minuten am Stück Rad fahren.<br />

3 20 Minuten am Stück laufen.<br />

Jetzt kannst du den Leitfaden<br />

zusammenklappen und problemlos<br />

zum Training mitnehmen.<br />

Der erste <strong>Triathlon</strong><br />

Steig direkt ins Training ein, um dich auf<br />

den ersten <strong>Triathlon</strong> der Saison<br />

vorzubereiten. In dieser Ausgabe<br />

bieten wir dir zwei 12-Wochen-<br />

Trainingspläne. Das ideale Hilfsmittel,<br />

um sich auf die Sprint- oder Kurzdistanz<br />

vorzubereiten.<br />

Für Newcomer sind sowohl der Sprint als auch<br />

die Olympische Distanz der perfekte Einstieg in<br />

die Welt des <strong>Triathlon</strong>s. Sprints gehen über 750<br />

Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und<br />

fünf Kilometer Laufen. Sie sind oft intensiver als<br />

die anderen Wettkampfformate. Der Olympische<br />

<strong>Triathlon</strong> zieht sich indes über die doppelten<br />

Streckenlängen. Entsprechend höher ist natürlich<br />

die Anforderung an die Ausdauer. Für welches<br />

Format du dich auch entscheidest – diese Pläne<br />

geben dir die <strong>Fitness</strong>, die du für deinen ersten<br />

<strong>Triathlon</strong> brauchst.<br />

Wir gehen davon aus, dass du in allen drei<br />

Disziplinen noch relativ neu bist. Solltest du<br />

jedoch bereits in einem Bereich deine<br />

besonderen Stärken haben, kannst du ruhig die<br />

Vorgaben des Trainingsplans überschreiten.<br />

Starke Schwimmer können beispielsweise die<br />

doppelte Distanz absolvieren, die der Plan<br />

vorgibt. Wichtig ist nur, auf die Balance zu achten.<br />

SPRINT-<br />

DISTANZ<br />

OLYMPISCHE<br />

DISTANZ<br />

Der erste <strong>Triathlon</strong>


SPRINT DISTANZ<br />

TRAININGSPLAN SPRINTDISTANZ<br />

HIER BITTE FALTEN<br />

TRAININGSBEREICHE<br />

Anhand dieser Trainingsbereiche erreichst du bei jeder Einheit die richtige Intensität. So<br />

entwickelst du dich in den anvisierten <strong>Fitness</strong>bereichen weiter, gleichzeitig beugst du auf die Art<br />

einem Übertraining vor. Du kannst anhand der folgenden Beschreibungen die Intensität<br />

abschätzen. Es ist aber auch möglich, mit einem Pulsmesser eine präzisere Bestimmung<br />

vorzunehmen. Falls du mit Herzfrequenzmesser arbeitest, nutze die angegebenen<br />

Prozentwerte. Zieh sie dann von der ermittelten maximalen Herzfrequenz ab, um deine<br />

individuellen Bereiche zu errechnen. Auch Hilfsmittel wie Wattmesser fürs Fahrrad sowie GPS-<br />

Uhren helfen dir, deine Trainingsfortschritte mitzuverfolgen. Für die folgenden Programme sind<br />

sie aber nicht unbedingt notwendig.<br />

Der erste <strong>Triathlon</strong><br />

SPRINT-<br />

DISTANZ<br />

Beweg dich in dieser Phase hauptsächlich in den Trainingsbereichen TB1 bis TB4.<br />

TB1 Regeneration<br />

60 bis 65 % der maximalen Herzfrequenz. Lockeres Tempo, das sich angenehm anfühlt.<br />

TB2 Ausdauer-Tempo<br />

65 bis 75 % der maximalen Herzfrequenz, relativ locker. In diesem Bereich solltest du immer noch<br />

durch die Nase atmen können.<br />

TB3 Erhöhtes Tempo<br />

75 % bis 80 % der maximalen Herzfrequenz. Ziemlich hart, aber noch auf Dauer durchzuhalten.<br />

TB4 Wettkampftempo<br />

80 bis 90 % der maximalen Herzfrequenz. Hartes Tempo, das mit der nötigen Konzentration<br />

gerade noch über größere Strecken durchzuhalten ist.<br />

TB5 Roter Bereich<br />

90 % bis 100 % der maximalen Herzfrequenz. Sehr hartes Tempo, das absolute Konzentration<br />

erfordert und nicht lang durchzuhalten ist.<br />

ABKÜRZUNGEN<br />

MTB MountainRadfahren KS Kraulschwimmen RÜCKEN Rückenschwimmen BRUST<br />

Brustschwimmen PB Kraulen mit Pull Buoy PB (FUSS) Kraulen mit Pull Buoy zwischen den<br />

Fußgelenken BEIN Kraul-Beinschlag mit Schwimmbrett FAUST Kraulen mit geschlossenen Fäusten<br />

ZA Zweiseitige Atmung (nach je 3 Zügen) WARM-UP Aufwärmtraining COOL-DOWN Abkühlphase<br />

HIER BITTE FALTEN<br />

WOCHE 01 WOCHE 02<br />

WOCHE 03 WOCHE 04<br />

So Sa Fr Do Mi Di Mo<br />

Typ Schwimmen Distanz 500 m<br />

Anleitung 10 x 25 m, abwechselnd 25 m<br />

KS/25 m BRUST + 30 Sek. Pause. 5 x 50 m<br />

BEIN: 25 m TB2, 25 m TB4 + 30 Sek. Pause.<br />

Typ Laufen Zeit 20 Min.<br />

Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2 oder<br />

TB3.<br />

Typ Schwimmen Distanz 500 m<br />

Anleitung 10 x 25 m, abwechselnd 25 m KS/25<br />

m ZA + 30 Sek. Pause. 5 x 50 m: 25 m KS, 25<br />

m BRUST + 30 Sek. Pause.<br />

Typ Laufen Zeit 20 Min.<br />

Anleitung 10 Min. in TB2. 4 Min. in TB4 (+ 1 Min.<br />

Pause). 5 Min. in TB2.<br />

Regeneration<br />

Typ Brick Zeit 1 Std.<br />

Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />

Radtour über 50 Min. im TB2, danach Lauf<br />

über 10 Min. im TB3.<br />

Typ Radfahren Zeit 1 Std.<br />

Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />

(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />

Typ Schwimmen Distanz 600 m<br />

Anleitung 10 x 25 m, abwechselnd 25 m KS/25<br />

m BRUST + 30 Sek. Pause. 10 x 25 m,<br />

abwechselnd 25 m PB/25 m PB (FUSS) +<br />

30 Sek. Pause. 100 m BEIN im TB3.<br />

Typ Laufen Zeit 20 Min.<br />

Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2 oder<br />

TB3.<br />

Typ Schwimmen Distanz 550 m<br />

Anleitung 10 x 25 m, abwechselnd 25 m KS/25<br />

m BRUST + 30 Sek. Pause. 200 m BEIN,<br />

abwechselnd 25 m RÜCKEN, 25 m KS.<br />

4x 25 m, abwechselnd 25 m PB (FUSS)/25<br />

m PB.<br />

Typ Laufen Zeit 20 Min.<br />

Anleitung 10 Min. in TB2. 5 Min. in TB4 (+ 1 Min.<br />

Pause). 4 Min. in TB2.<br />

Regeneration<br />

Typ Brick Zeit 1 Std.<br />

Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />

Radtour über 50 Min. im TB2, danach Lauf<br />

über 10 Min. im TB3.<br />

Typ Radfahren Zeit 1 Std.<br />

Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />

(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />

So Sa Fr Do Mi Di Mo<br />

Typ Schwimmen Distanz 600 m<br />

Anleitung 8 x 25 m (Bahnen 1–2 KS mit<br />

angehobenem Kopf, 3–4 PB, 5–6 FAUST,<br />

7–8 KS) + 30 Sek. Pause. 200 m BEIN,<br />

abwechselnd 25 m in TB2, 25 m in TB4. 8 x<br />

25 m, abwechselnd KS/RÜCKEN/PB/KS +<br />

30 Sek. Pause.<br />

Typ Laufen Zeit 20 Min.<br />

Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2 oder<br />

TB3.<br />

Typ Schwimmen Zeit 700 m<br />

Anleitung 8 x 25 m, abwechselnd 25 m KS/25 m<br />

BRUST + 30 Sek. Pause. 8 x 25 m,<br />

abwechselnd 25 m FAUST/25 m BRUST/25<br />

m KS mit angehobenem Kopf/25 m KS + 30<br />

Sek. Pause. 200 m BEIN.<br />

Typ Laufen Zeit 20 Min.<br />

Anleitung 10 Min. in TB2. 6 Min. in TB4 (+ 1 Min.<br />

Pause). 3 Min. in TB2.<br />

Regeneration<br />

Typ Brick Zeit 1 Std.<br />

Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />

Radtour über 50 Min. im TB2, danach Lauf<br />

über 10 Min. im TB3.<br />

Typ Radfahren Zeit 1 Std.<br />

Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />

(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />

REGENERATIONSWOCHE<br />

Typ Schwimmen Distanz 500 m<br />

Anleitung 10 x 25 m, abwechselnd 25 m KS/25<br />

m ZA + 30 Sek. Pause. 5 x 50 m BEIN: 25 m<br />

TB2, 25 m TB4+ 30 Sek. Pause.<br />

Regeneration<br />

Typ Schwimmen Distanz 400 m<br />

Anleitung 300 m KS ohne Unterbrechung. 1<br />

Min. Pause. 100 m BRUST.<br />

Typ Laufen Zeit 20 Min.<br />

Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2.<br />

Regeneration<br />

Typ Brick Zeit 1 Std.<br />

Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />

Radtour über 50 Min. im TB2, danach Lauf<br />

über 10 Min. im TB3.<br />

Typ Radfahren Zeit 1 St.<br />

Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />

(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 111


TRAINING<br />

So Sa Fr Do Mi Di Mo<br />

SPRINT DISTANZ<br />

WOCHE 05 WOCHE 06<br />

Typ Schwimmen Distanz 700 m<br />

Anleitung 10 x 50 m, abwechselnd 50 m<br />

KS/50 m PB + 30 Sek. Pause. 4 x 50 m BEIN:<br />

25 m TB2, 25 m TB4 + 30 Sek. Pause.<br />

Typ Laufen Zeit 25 Min.<br />

Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2.<br />

Typ Schwimmen Distanz 700 m<br />

Anleitung 10 x 50 m, abwechselnd 50 m<br />

PB/50 m ZA + 30 Sek. Pause. 200 m,<br />

abwechselnd 50 m KS, 25 m BEIN.<br />

Typ Laufen Zeit 25 Min.<br />

Anleitung 10 Min. in TB2, 2 x 4 Min. in TB4 (+ 2<br />

Min. Pause), 5 Min. in TB2.<br />

Regeneration<br />

Typ Brick Zeit 1:15 Std.<br />

Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />

Radtour über 1 Std. im TB2, danach Lauf<br />

über 15 Min. im TB3.<br />

Typ Radfahren Zeit 1 :15 Std.<br />

Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />

(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />

Einschließlich 3 x 3 Min. in TB4, davon<br />

mindestens 3 Min. Regeneration im TB2.<br />

Typ Schwimmen Distanz 700 m<br />

Anleitung 10 x 50 m: 25 m KS, 25 m BRUST + 30<br />

Sek. Pause. 4 x 50 m BEIN: 25 m TB2, 25 m<br />

TB4+ 30 Sek. Pause.<br />

Typ Laufen Zeit 25 Min.<br />

Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2.<br />

Typ Schwimmen Distanz 800 m<br />

Anleitung 10 x 50 m: 25 m KS, 25 m ZA + 30<br />

Sek. Pause. 6 x 50 m, abwechselnd 50 m<br />

PB/50 m BRUST + 30 Sek. Pause.<br />

Typ Laufen Zeit 25 Min.<br />

Anleitung 10 Min. in TB2, 4 x 2 Min. in TB4 (+ 1<br />

Min. Pause), 4 Min. in TB2.<br />

Regeneration<br />

Typ Brick Zeit 1:15 Std.<br />

Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />

Radtour über 1 Std. im TB2, danach Lauf<br />

über 15 Min. im TB3.<br />

Typ Radfahren Zeit 1:15 Std.<br />

Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />

(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />

Einschließlich 3 x 3 Min. in TB4, davon<br />

mindestens 3 Min. Regeneration im TB2.<br />

So Sa Fr Do Mi Di Mo<br />

WOCHE 07 WOCHE 08<br />

Typ Schwimmen Distanz 800 m<br />

Anleitung 8 x 50 m (Bahnen 1–2 KS mit<br />

angehobenem Kopf, 3–4 PB, 5–6 FAUST, 7–8<br />

KS) + 30 Sek. Pause. 200 m BEIN, abwechselnd<br />

25 m in TB2, 25 m in TB4. 4 x 25 m, abwechselnd<br />

KS/RÜCKEN/PB/KS + 30 Sek. Pause.<br />

Typ Laufen Zeit 25 Min.<br />

Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2.<br />

Typ Schwimmen Distanz 800 m<br />

Anleitung 6 x 50 m, abwechselnd 50 m KS/50 m<br />

BRUST + 30 Sek. Pause. 8 x 25 m, abwechselnd<br />

25 m FAUST/25 m BRUST/25 m KS mit<br />

angehobenem Kopf/25 m KS + 30 Sek. Pause.<br />

100 m BEIN.<br />

Typ Laufen Zeit 25 Min.<br />

Anleitung 10 Min. in TB2, 8 Min. in TB4, 7 Min. in<br />

TB2.<br />

Regeneration<br />

Typ Brick Zeit 1:15 Std.<br />

Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />

Radtour über 1 Std. im TB2, danach Lauf<br />

über 15 Min. im TB3.<br />

Typ Radfahren Zeit 1:15 Std.<br />

Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />

(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />

Einschließlich 3 x 3 Min. in TB4, davon<br />

mindestens 3 Min. Regeneration im TB2.<br />

REGENERATIONSWOCHE<br />

Typ Schwimmen Distanz 500 m<br />

Anleitung 10 x 25 m, abwechselnd 25 m KS/25<br />

m ZA + 30 Sek. Pause. 5 x 50 m BEIN: 25 m<br />

TB2, 25 m TB4 + 30 Sek. Pause.<br />

Regeneration<br />

Typ Schwimmen Distanz 600 m<br />

Anleitung 400 m KS ohne Unterbrechung. 1<br />

Min. Pause. 200 m BRUST.<br />

Typ Laufen Zeit 20 Min.<br />

Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2.<br />

Regeneration<br />

Typ Brick Zeit 1 Std.<br />

Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />

Radtour über 50 Min. im TB2, danach Lauf<br />

über 10 Min. im TB3.<br />

Typ Radfahren Zeit 1 Std.<br />

Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />

(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />

So Sa Fr Do Mi Di Mo<br />

WOCHE 09 WOCHE 10<br />

Typ Schwimmen Distanz 1,000 m<br />

Anleitung 4 x 100 m: 50 m KS, 50 m PB + 30<br />

Sek. Pause. 2 x 100 m BEIN: 25 m TB2, 25 m<br />

TB4, 25 m TB2, 25 m TB4 + 30 Sek. Pause.<br />

4 x 100 m: 50 m KS, 50 m PB + 30 Sek.<br />

Pause.<br />

Typ Laufen Zeit 35 Min.<br />

Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2.<br />

Typ Schwimmen Distanz 800 m<br />

Anleitung 4 x 100 m: 50 m PB, 50 m ZA + 30<br />

Sek. Pause. 400 m, abwechselnd 50 m KS,<br />

25 m BEIN.<br />

Typ Laufen Zeit 30 Min.<br />

Anleitung 15 Min. in TB2, 2 x 4 Min. in TB4<br />

(+ 2 Min. Pause), 5 Min. in TB2.<br />

Regeneration<br />

Typ Brick Zeit 1:30 Std.<br />

Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />

Radtour über 1:15 Std. im TB2, danach Lauf<br />

über 15 Min. im TB3.<br />

Typ Radfahren Zeit 1:30 Std.<br />

Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />

(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />

Einschließlich 5 x 3 Min. in TB4, davon<br />

mindestens 3 Min. Regeneration im TB2.<br />

Typ Schwimmen Distanz 1,000 m<br />

Anleitung 8 x 100 m: 25 m KS, 25 m BRUST, 25<br />

m KS, 25 m BRUST + 30 Sek. Pause. 4 x 50<br />

m BEIN: 25 m TB2, 25 m TB4 + 30 Sek.<br />

Pause.<br />

Typ Laufen Zeit 35 Min.<br />

Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2.<br />

Typ Schwimmen Distanz 800 m<br />

Anleitung 10 x 50 m: 25 m KS, 25 m ZA + 30<br />

Sek. Pause. 6 x 50 m, abwechselnd 50 m<br />

PB/50 m BRUST + 30 Sek. Pause.<br />

Typ Laufen Zeit 30 Min.<br />

Anleitung 15 Min. in TB2, 4 x 2 Min. in TB4 (+ 1<br />

Min. Pause), 4 Min. in TB2.<br />

Regeneration<br />

Typ Brick Zeit 1:30 Std.<br />

Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />

Radtour über 1:15 Std. im TB2, danach Lauf<br />

über 15 Min. im TB3.<br />

AM Typ Radfahren Zeit 1:30 Std.<br />

Anleitung Gleichmäßiges Radfahren (Straßenrad<br />

oder MTB) im TB2. Einschließlich 5 x 3 Min. in TB4,<br />

davon mindestens 3 Min. Regeneration im TB2.<br />

ABENDS Typ Schwimmen Zeit 20 Min.<br />

Anleitung Freiwasserschwimmen. Erster Test im<br />

Neoprenanzug. Gewöhn dich ans Wasser und<br />

achte nicht auf die Distanz. Geh nicht alleine<br />

schwimmen.<br />

So Sa Fr Do Mi Di Mo<br />

WOCHE 11 WOCHE 12<br />

Typ Schwimmen Distanz 800 m<br />

Anleitung 8 x 50 m (Bahnen 1–2 KS mit<br />

angehobenem Kopf, 3–4 PB, 5–6 FAUST,<br />

7–8 KS) + 30 Sek. Pause. 200 m BEIN,<br />

abwechselnd 25 m in TB2, 25 m in TB4. 4 x<br />

25 m, abwechselnd KS/RÜCKEN/PB/KS +<br />

30 Sek. Pause.<br />

Typ Laufen Zeit 35 Min.<br />

Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2.<br />

Typ Schwimmen Distanz 800 m<br />

Anleitung 6 x 50 m, abwechselnd 50 m<br />

KS/50 m BRUST + 30 Sek. Pause. 8 x 25 m,<br />

abwechselnd 25 m FAUST/25 m<br />

BRUST/25 m KS mit angehobenem<br />

Kopf/25 m KS + 30 Sek. Pause.<br />

Typ Laufen Zeit 30 Min.<br />

Anleitung 15 Min. in TB2, 8 Min. in TB4, 7 Min. in<br />

TB2.<br />

Regeneration<br />

Typ Brick Zeit 1:30 Std.<br />

Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />

Radtour über 1:15 Std. im TB2, danach Lauf<br />

über 15 Min. im TB3.<br />

AM Typ Radfahren Zeit 1:30 Std.<br />

Anleitung Gleichmäßiges Radfahren (Straßenrad<br />

oder MTB) im TB2. Einschließlich 5 x 3 Min. in TB4,<br />

davon mindestens 3 Min. Regeneration im TB2.<br />

ABENDS Typ Schwimmen Distanz 500 m<br />

Anleitung 500 m Freiwasserschwimmen im<br />

Neoprenanzug, mit Trainingspartner.<br />

REGENERATIONSWOCHE<br />

Typ Schwimmen Distanz 1,000 m<br />

Anleitung 4 x 100 m: 50 m KS, 50 m PB, 50 m KS, 50 m<br />

PB + 30 Sek. Pause. 2 x 100 m BEIN: 25 m TB2, 25 m<br />

TB4, 25 m TB2, 25 m TB4 + 30 Sek. Pause.<br />

4 x 100 m: 50 m KS, 50 m PB + 30 Sek. Pause.<br />

Regeneration<br />

Typ Schwimmen Distanz 750 m<br />

Anleitung Wenn möglich<br />

Freiwasserschwimmen bis zu 750 m (je<br />

nach Wettkampfdistanz).<br />

Typ Laufen Zeit 30 Min.<br />

Anleitung 15 Min. in TB2, 4 Min. in TB4 (oberes<br />

Limit), 10 Min. in TB2.<br />

Regeneration<br />

Typ Radfahren Zeit 45 Min.<br />

Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />

(Straßenrad oder MTB in TB2.<br />

WETTKAMPFTAG<br />

112 | AB ZUM TRIATHLON


TRAININGSPLAN OLYMPISCHE DISTANZ<br />

TRAININGSPLAN OLYMPISCHE<br />

HIER BITTE FALTEN<br />

TRAININGSBEREICHE<br />

Anhand dieser Trainingsbereiche erreichst du bei jeder Einheit die richtige Intensität. So<br />

entwickelst du dich in den anvisierten <strong>Fitness</strong>bereichen weiter. Gleichzeitig beugst du auf die<br />

Art einem Übertraining vor. Du kannst anhand der folgenden Beschreibungen die Intensität<br />

abschätzen. Es ist aber auch möglich, mit einem Pulsmesser eine präzisere Bestimmung<br />

vorzunehmen. Falls du mit Herzfrequenzmesser arbeitest, nutze die angegebenen<br />

Prozentwerte. Zieh sie dann von der ermittelten maximalen Herzfrequenz ab, um deine<br />

individuellen Bereiche zu errechnen. Auch Hilfsmittel wie Wattmesser fürs Fahrrad sowie<br />

GPS-Uhren helfen dir, deine Trainingsfortschritte mitzuverfolgen. Für die folgenden<br />

Programme sind sie aber nicht unbedingt notwendig.<br />

Der erste <strong>Triathlon</strong><br />

OLYMPISCHE<br />

DISTANZ<br />

Beweg dich in dieser Phase hauptsächlich in den Trainingsbereichen TB1 bis TB4.<br />

TB1 Regeneration<br />

60 bis 65 % der maximalen Herzfrequenz. Lockeres Tempo, das sich angenehm anfühlt.<br />

TB2 Ausdauer-Tempo<br />

65 bis 75 % der maximalen Herzfrequenz, relativ locker. In diesem Bereich solltest du immer<br />

noch durch die Nase atmen können.<br />

TB3 Erhöhtes Tempo<br />

75 % bis 80 % der maximalen Herzfrequenz. Ziemlich hart, aber noch auf Dauer<br />

durchzuhalten.<br />

TB4 Wettkampftempo<br />

80 bis 90 % der maximalen Herzfrequenz. Hartes Tempo, das mit der nötigen Konzentration<br />

gerade noch über größere Strecken durchzuhalten ist.<br />

TB5 Roter Bereich<br />

90 % bis 100 % der maximalen Herzfrequenz. Sehr hartes Tempo, das absolute<br />

Konzentration erfordert und nicht lang durchzuhalten ist.<br />

ABKÜRZUNGEN<br />

MTB MountainRadfahren KS Kraulschwimmen RÜCKEN Rückenschwimmen BRUST<br />

Brustschwimmen PB Kraulen mit Pull Buoy PB (FUSS) Kraulen mit Pull Buoy zwischen den<br />

Fußgelenken BEIN Kraul-Beinschlag mit Schwimmbrett FAUST Kraulen mit geschlossenen Fäusten<br />

ZA Zweiseitige Atmung (nach je 3 Zügen) WARM-UP Aufwärmtraining COOL-DOWN Abkühlphase<br />

HIER BITTE FALTEN<br />

So Sa Fr Do Mi Di Mo<br />

WOCHE 01 WOCHE 02<br />

Typ Schwimmen Distanz 800 m<br />

Anleitung 10 x 50 m: 25 m KS, 25 m BRUST +<br />

30 Sek. Pause. 6 x 50 m BEIN: 25 m TB2,<br />

25 m TB4 + 30 Sek. Pause.<br />

Typ Laufen Zeit 30 Min.<br />

Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2 oder<br />

TB3.<br />

Typ Schwimmen Distanz 800 m<br />

Anleitung 10 x 50 m: 25 m KS, 25 m ZA + 30<br />

Sek. Pause. 6 x 50 m: 25 m KS, 25 m BRUST<br />

+ 30 Sek. Pause.<br />

Typ Laufen Zeit 25 min.<br />

Anleitung 15 Min. in TB2. 4 Min. in TB4 (+ 1 Min.<br />

Pause). 5 Min. in TB2.<br />

Typ Schwimmen Distanz 900 m<br />

Anleitung 10 x 50 m: 25 m KS, 25 m BRUST +<br />

30 Sek. Pause. 10 x 25 m, abwechselnd<br />

25 m PB/25 m PB (FUSS) + 30 Sek. Pause.<br />

150 m BEIN in TB3.<br />

Regeneration Regeneration Regeneration<br />

Typ Brick Zeit 1:10 Std.<br />

Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen.<br />

Radtour über 1 Std. im TB2, danach Lauf<br />

über 10 Min. im TB3.<br />

Typ Radfahren Zeit 1:15 Std.<br />

Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />

(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />

Typ Laufen Zeit 30 min.<br />

Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2 oder<br />

TB3.<br />

Typ Schwimmen Distanz 900 m<br />

Anleitung 10 x 50 m: 25 m KS, 25 m ZA + 30<br />

Sek. Pause. 200 m BEIN, abwechselnd 25<br />

m RÜCKEN, 25 m KS. 4 x 25 m,<br />

abwechselnd 25 m PB (FUSS) und 25 m PB.<br />

Typ Laufen Zeit 25 Min.<br />

Anleitung 15 Min. in TB2. 5 Min. in TB4 (+ 1 Min.<br />

Pause). 4 Min. in TB2.<br />

Typ Brick Zeit 1:10 Std.<br />

Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />

Radtour über 1 Std. im TB2, danach Lauf<br />

über 10 Min. im TB3.<br />

Typ Radfahren Zeit 1:15 Std.<br />

Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />

(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />

So Sa Fr Do Mi Di Mo<br />

WOCHE 03 WOCHE 04<br />

Typ Schwimmen Distanz 1,000 m<br />

Anleitung 8 x 50 m (Bahnen 1–2 KS mit<br />

angehobenem Kopf, 3–4 PB, 5–6 FAUST,<br />

7–8 KS) + 30 Sek. Pause. 200 m BEIN,<br />

abwechselnd 25 m in TB2, 25 m in TB4. 8 x<br />

50 m, abwechselnd KS/BEIN/PB/KS +<br />

30 Sek. Pause.<br />

Typ Laufen Zeit 30 Min.<br />

Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2 oder<br />

TB3.<br />

Typ Schwimmen Distanz 1,000 m<br />

Anleitung 8 x 50 m: 25 m KS, 25 m BRUST + 30 Sek.<br />

Pause. 200 m BEIN. 8 x 50 m, abwechselnd 50<br />

m FAUST/50 m KS/50 m BRUST/50 m KS/50<br />

m KS mit angehobenem Kopf/50 m KS/50 m<br />

PB (FUSS)/50 m KS + 30 Sek. Pause.<br />

Typ Laufen Zeit 25 Min.<br />

Anleitung 10 Min. in TB2. 6 Min. in TB4 (+ 1 Min.<br />

Pause). 8 Min. in TB2.<br />

Typ Brick Zeit 1:10 Std.<br />

Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />

Radtour über 1 Std. im TB2, danach Lauf<br />

über 10 Min. im TB3.<br />

Typ Radfahren Zeit 1:15 Std.<br />

Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />

(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />

REGENERATIONSWOCHE<br />

Typ Schwimmen Distanz 750 m<br />

Anleitung 10 x 2 m, abwechselnd 25 m KS/25 m ZA<br />

+ 30 Sek. Pause. 5 x 50 m BEIN: 25 m TB2, 25 m<br />

TB4 + 30 Sek. Pause.<br />

10 x 25 m, abwechselnd 25 m KS/25 m ZA + 30<br />

Sek. Pause.<br />

Regeneration<br />

Typ Schwimmen Distanz 800 m<br />

Anleitung 600 m KS ohne Unterbrechung. 1<br />

Min. Pause. 200 m BRUST.<br />

Typ Laufen Zeit 30 Min.<br />

Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2.<br />

Regeneration<br />

Typ Brick Zeit 1 Std.<br />

Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />

Radtour über 50 Min. im TB2, danach Lauf<br />

über 10 Min. im TB3.<br />

Typ Radfahren Zeit 1 Std.<br />

Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />

(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 113


TRAINING<br />

So Sa Fr Do Mi Di Mo<br />

TRAININGSPLAN OLYMPISCHE DISTANZ<br />

WOCHE 05 WOCHE 06<br />

Typ Schwimmen Distanz 1,200 m<br />

Anleitung 10 x 50 m, abwechselnd 50 m<br />

KS/50 m PB + 30 Sek. Pause. 4 x 50 m<br />

BEIN: 25 m TB2, 25 m TB4 + 30 Sek. Pause.<br />

10 x 50 m, abwechselnd 50 m KS/50 m PB<br />

+ 30 Sek. Pause.<br />

Typ Laufen Zeit 35 Min.<br />

Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2 oder<br />

TB3.<br />

Typ Schwimmen Distanz 1,200 m<br />

Anleitung 10 x 50 m, abwechselnd 50 m<br />

PB/50 m ZA + 30 Sek. Pause. 200 m,<br />

abwechselnd 50 m KS, 25 m BEIN.<br />

Typ Laufen Zeit 30 Min.<br />

Anleitung 9 Min. in TB2, 3 x 4 Min. in TB4<br />

(+ 2 Min. Pause), 5 Min. in TB2.<br />

Typ Brick Zeit 1:30 Std.<br />

Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />

(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />

Einschließlich 3 x 3 Min. in TB4, davon<br />

mindestens 3 Min. Regeneration im TB2.<br />

Typ Schwimmen Distanz 1,200 m<br />

Anleitung 10 x 50 m: 25 m KS, 25 m BRUST +<br />

30 Sek. Pause. 4 x 50 m BEIN: 25 m TB2,<br />

25 m TB4 + 30 Sek. Pause. 10 x 50 m:<br />

25m KS, 25m PB + 30 Sek. Pause.<br />

Typ Laufen Zeit 35 Min.<br />

Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2 oder<br />

TB3.<br />

Typ Schwimmen Distanz 1,200 m<br />

Anleitung 10 x 50 m: 25 m KS, 25 m ZA + 30<br />

Sek. Pause. 200 m BEIN, abwechselnd 50<br />

m in TB2, 50 m in TB4. 10 x 50 m,<br />

abwechselnd 50 m PB/50 m BRUST + 30<br />

Sek. Pause.<br />

Typ Laufen Zeit 30 Min.<br />

Anleitung 10 Min. in TB2, 4 x 2 Min. in TB4<br />

(+ 1 Min. Pause), 9 Min. in TB2.<br />

Typ Radfahren Zeit 1:30 Std.<br />

Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />

(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />

Einschließlich 3 x 3 Min. in TB4, davon<br />

mindestens 3 Min. Regeneration im TB2.<br />

WOCHE 07 WOCHE 08<br />

Typ Laufen Zeit 35 Min.<br />

Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2 oder<br />

TB3.<br />

Typ Laufen Zeit 30 Min.<br />

Anleitung 10 Min. in TB2, 10 Min. in TB4, 10 Min.<br />

in TB2.<br />

Typ Brick Zeit 1:20 Std.<br />

Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />

Radtour über 1 Std. im TB2, danach Lauf<br />

über 20 Min. im TB3.<br />

Typ Schwimmen Distanz 1,000 m<br />

Anleitung 900 m KS ohne Unterbrechung. 1<br />

Min. Pause. 100 m BRUST.<br />

Typ Laufen Zeit 30 Min.<br />

Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2.<br />

Regeneration Regeneration Regeneration Regeneration<br />

Typ Brick Zeit 1:20 Std.<br />

Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />

Radtour über 1 Std. im TB2, danach Lauf<br />

über 20 Min. im TB3.<br />

Typ Brick Zeit 1:20 Std.<br />

Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />

Radtour über 1 Std. im TB2, danach Lauf<br />

über 20 Min. im TB3.<br />

So Sa Fr Do Mi Di Mo<br />

Typ Schwimmen Distanz 1,300 m<br />

Anleitung 8 x 50 m (Bahnen 1–2 KS mit angehobenem<br />

Kopf, 3–4 PB, 5–6 FAUST, 7–8 KS) + 30 Sek. Pause.<br />

200 m BEIN, abwechselnd 25 m in TB2, 25 m in TB4.<br />

8 x 25 m, abwechselnd KS/RÜCKEN/PB/KS + 30<br />

Sek. Pause. 400 m, abwechselnd 25 m BEIN, 50 m<br />

KS, 100 m PB.<br />

Typ Schwimmen Distanz 1,300 m<br />

Anleitung 10 x 50 m, abwechselnd 50 m KS/50 m<br />

BRUST + 30 Sek. Pause.<br />

8 x 25 m, abwechselnd 25 m FAUST/25 m BRUST/25<br />

m KS mit angehobenem Kopf/25 m KS + 30 Sek.<br />

Pause. 200 m BEIN in TB4. 8 x 25 m, abwechselnd 25<br />

m FAUST/25 m BRUST/25 m KS mit angehobenem<br />

Kopf/25 m KS + 30 Sek. Pause. 100 m PB.<br />

Typ Radfahren Zeit 1:30 Std.<br />

Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />

(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />

Einschließlich 3 x 3 Min. in TB4, davon<br />

mindestens 3 Min. Regeneration im TB2.<br />

REGENERATIONSWOCHE<br />

Typ Schwimmen Distanz 750 m<br />

Anleitung 10 x 25 m, abwechselnd 25 m KS/25<br />

m ZA + 30 Sek. Pause. 5 x 50 m BEIN: 25 m<br />

TB2, 25 m TB4 + 30 Sek. Pause. 200 m KS.<br />

10 x 25 m, abwechselnd 25 m KS/25 m ZA +<br />

30 Sek. Pause.<br />

Regeneration<br />

Typ Brick Zeit 1 Std.<br />

Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />

Radtour über 50 Min. im TB2, danach Lauf<br />

über 10 Min. im TB3.<br />

Typ Radfahren Zeit 1:15 Std.<br />

Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />

(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />

So Sa Fr Do Mi Di Mo<br />

WOCHE 09 WOCHE 10<br />

Typ Schwimmen Distanz 1,300 m<br />

Anleitung 6 x 100 m: 50 m KS, 50 m PB + 30<br />

Sek. Pause. 2 x 100 m BEIN: 25 m TB2, 25 m<br />

TB4, 25 m TB2, 25 m TB4 + 30 Sek. Pause.<br />

5 x 100 m: 50 m KS, 50 m PB + 30 Sek.<br />

Pause.<br />

Typ Laufen Zeit 40 Min.<br />

Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2.<br />

Typ Schwimmen Distanz 1,200 m<br />

Anleitung 4 x 100 m: 50 m PB, 50 m ZA + 30<br />

Sek. Pause. 400 m, abwechselnd 50 m KS,<br />

25 m BEIN. 4 x 100 m: 50 m KS, 50 m ZA +<br />

30 Sek. Pause.<br />

Typ Laufen Zeit 35 Min.<br />

Anleitung 10 Min. in TB2, 3 x 4 Min. in TB4<br />

(+ 2 Min. Pause), 9 Min. in TB2.<br />

Regeneration<br />

Typ Brick Zeit 1:45 Std<br />

Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />

Radtour über 1:20 Std. im TB2, danach Lauf<br />

über 25 Min. im TB3.<br />

Typ Radfahren Zeit 1:45 Std<br />

Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />

(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />

Einschließlich 5 x 3 Min. in TB4, davon<br />

mindestens 3 Min. Regeneration im TB2.<br />

Typ Schwimmen Distanz 1,400 m<br />

Anleitung 8 x 100 m: 25 m KS, 25 m BRUST, 25<br />

m KS, 25 m BRUST + 30 Sek. Pause. 4 x 50<br />

m BEIN: 25 m TB2, 25 m TB4 + 30 Sek.<br />

Pause. 400 m abwechselnd 25 m BEIN und<br />

50 m KS.<br />

Typ Laufen Zeit 40 Min.<br />

Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2.<br />

Typ Schwimmen Distanz 1,400m<br />

Anleitung 10 x 50 m: 25 m KS, 25 m ZA + 30<br />

Sek. Pause. 10 x 50 m, abwechselnd 50 m<br />

PB/50 m BRUST + 30 Sek. Pause. 2 x 200<br />

m KS im Wettkampftempo + 1 Min. Pause.<br />

Typ Laufen Zeit 35 Min.<br />

Anleitung 15 Min. in TB2, 4 x 2 Min. in TB4<br />

(+ 1 Min. Pause), 9 Min. in TB2.<br />

Regeneration<br />

Typ Brick Zeit 1:45 Std<br />

Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />

Radtour über 1:20 Std. im TB2, danach Lauf<br />

über 25 Min. im TB3.<br />

MORGENS Typ Radfahren Zeit :45 Std<br />

Anleitung Gleichmäßiges Radfahren (Straßenrad oder<br />

MTB) im TB2. Einschließlich 5 x 3 Min. in TB4, davon<br />

mindestens 3 Min. Regeneration im TB2.<br />

ABENDS Typ Schwimmen Zeit 20 Min.<br />

Anleitung Freiwasserschwimmen. Erster Test im<br />

Neoprenanzug. Gewöhn dich ans Wasser und achte<br />

nicht auf die Distanz. Geh nicht alleine schwimmen.<br />

So Sa Fr Do Mi Di Mo<br />

WOCHE 11 WOCHE 12<br />

Typ Schwimmen Distanz 1,500 m<br />

Anleitung 8 x 50 m (Bahnen 1–2 KS mit angehobenem<br />

Kopf, 3–4 PB, 5–6 FAUST, 7–8 KS) + 30 Sek. Pause.<br />

200 m BEIN, abwechselnd 25 m in TB2, 25 m in<br />

TB4. 4 x 50 m, abwechselnd KS/RÜCKEN/PB/KS<br />

+ 30 Sek. Pause. 300 m KS, 200 m PB, 100 m KS<br />

(alles im Wettkampftempo) + 45 Sek. Pause. 100 m<br />

KS zum Cool-down im TB2.<br />

Typ Laufen Zeit 40 Min.<br />

Anleitung Gleichmäßiger Lauf im TB2.<br />

Typ Schwimmen Distanz 1,500 m<br />

Anleitung 4x 100 m, abwechselnd 100 m KS/100 m<br />

PB + 30 Sek. Pause. 8 x 25 m, abwechselnd 25 m<br />

FAUST/25 m KS/25 m KS mit angehobenem<br />

Kopf/25 m KS + 30 Sek. Pause. 200 m BEIN in Z2.<br />

500 m KS in TB3. 200 m: 50 m KS, 50 m RÜCKEN,<br />

50 m BRUST,<br />

Typ Laufen Zeit 35 Min.<br />

Anleitung 15 Min. in TB2, 8 Min. in TB4, 12 Min.<br />

in TB2.<br />

Regeneration<br />

Typ Brick Zeit 1:45 Std<br />

Anleitung Einheit mit Wechsel Rad/Laufen:<br />

Radtour über 1:20 Std. im TB2, danach Lauf<br />

über 25 Min. im TB3.<br />

MORGENS Typ Radfahren Zeit 1:45 Std<br />

Anleitung Gleichmäßiges Radfahren (Straßenrad oder<br />

MTB) im TB2. Einschließlich 5 x 3 Min. in TB4, davon<br />

mindestens 3 Min. Regeneration im TB2.<br />

ABENDS Typ Schwimmen Distanz 1,000 m<br />

Anleitung 1.000 Freiwasserschwimmen im<br />

Neoprenanzug, mit Trainingspartner.<br />

REGENERATIONSWOCHE<br />

Typ Schwimmen Distanz 1,000m<br />

Anleitung 4 x 100 m: 50 m KS, 50 m PB + 30 Sek.<br />

Pause. 2 x 100 m BEIN: 25 m TB2, 25 m TB4, 25 m<br />

TB2, 25 m TB4 + 30 Sek. Pause.<br />

4 x 100 m: 50 m KS, 50 m PB + 30 Sek. Pause.<br />

Regeneration<br />

Typ Schwimmen Distanz 1,500 m<br />

Anleitung Wenn möglich<br />

Freiwasserschwimmen bis zu 1.500 m.<br />

Typ Laufen Zeit 30 Min.<br />

Anleitung 15 Min. in TB2, 4 Min. in TB4 (oberes<br />

Limit), 10 Min. in TB2.<br />

Regeneration<br />

Typ Radfahren Zeit 1 Std.<br />

Anleitung Gleichmäßiges Radfahren<br />

(Straßenrad oder MTB) im TB2.<br />

WETTKAMPFTAG<br />

114 | AB ZUM TRIATHLON


KÖRPER<br />

KÜMMERE DICH UM DEINEN KÖRPER<br />

UND DIE NÄHRSTOFFZUFUHR, UM<br />

HÄRTER ZU TRAINIEREN UND<br />

SCHNELLER INS ZIEL ZU KOMMEN.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 115


KÖRPER<br />

DEHNEN WIE DIE<br />

WELTMEISTER<br />

DER PHYSIOTHERAPEUT UND TRIATHLET TIM PIGOTT VERRÄT DIR, WARUM DU DAS STRETCHING<br />

ERNST NEHMEN SOLLTEST. FINDE MIT SEINER HILFE DIE BESTEN ÜBUNGEN FÜR DEINE BEDÜRFNISSE.<br />

Foto James Lampard Illustration Phil Nicodemi<br />

Flexibilität und Stretching. Ein Thema, das in den<br />

<strong>Fitness</strong>zeitschriften immer wieder heiß<br />

diskutiert wird. Der Leser weiß am Ende<br />

meistens nicht mehr, was richtig und was falsch<br />

ist. Dabei kann dir ein gutes Programm an<br />

Dehnübungen wirklich helfen, verletzungsfrei zu bleiben und<br />

optimale Leistungen abzurufen. Finde mithilfe der folgenden<br />

Übungsvorschläge heraus, welcher Ansatz für dich der beste<br />

ist.<br />

Triathleten sind keine Turner. Sie brauchen keine<br />

übermenschliche Flexibilität. Genauso wenig brauchen sie<br />

die körperliche Robustheit von Eishockeyspielern. Triathleten<br />

sind keine reinen Schwimmer, die sehr flexible Fußgelenke<br />

brauchen. Allerdings sollten die Knöchel auch nicht so starr<br />

sein wie bei Sportlern, die sich nur aufs Laufen versteifen.<br />

Wer gleich mehrere Disziplinen abdecken will, braucht eine<br />

ausgewogene Flexibilität, die allen drei Sportarten gerecht<br />

wird. Stellt sich die Frage, wo du in punkto Flexibilität stehst.<br />

Bist du von Natur aus beweglich, oder eher ungelenkig? Gibt<br />

es bei dir Bereiche, wo sich gern Verspannungen sammeln,<br />

etwa an der Oberschenkelrückseite? Vielleicht kommst du ja<br />

sportlich aus einer bestimmten Ecke, bist also in bestimmten<br />

Körperteilen besonders flexibel, in einem anderen aber<br />

übermäßig verkrampft.<br />

Schwimmer brauchen etwa viel Mobilität in den<br />

Schultergelenken und im oberen Rücken. Nur so ist es<br />

möglich, dass sich die Gelenke über den ganzen<br />

Bewegungsumfang hinweg rund bewegen und sich keine<br />

Sehnen einklemmen. Andernfalls kommt es zur<br />

sogenannten Schwimmerschulter, bei der die Muskeln und<br />

Sehnen der Rotatorenmanschette in Mitleidenschaft<br />

gezogen sind. Radfahrer hingegen haben oft verspannte<br />

Hüftbeuger. Mit dem Resultat, dass sich der Sportler beim<br />

Laufen nicht mehr so effektiv nach vorn abdrücken kann. Der<br />

Laufsport wiederum kann zu Verspannungen in der<br />

Oberschenkelrückseite führen. Damit wird es schwerer, auf<br />

dem Rad in eine stromlinienförmige Haltung<br />

hineinzukommen. Rigide Fußgelenke erhöhen indes beim<br />

Schwimmen den Wasserwiderstand.<br />

Sicher interessiert dich auch, wie lang du dich dehnen<br />

sollst, und wie oft. Auch das ist eine individuelle Frage. Es<br />

kommt nämlich darauf an, wie flexibel dein Bindegewebe<br />

von Natur aus ist, und wie deine Verletzungsgeschichte<br />

aussieht. Grundsätzlich solltest du dich vor einer Einheit<br />

immer aufwärmen und den Körper mobilisieren. Statisches<br />

Stretching gehört in die Phase nach dem Training. Es gibt<br />

unterschiedliche Möglichkeiten, den Körper zu dehnen:<br />

passiv statisch, aktiv statisch, per PNF (kurz für:<br />

Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation), per<br />

Anspannungs-Entspannungs-Dehnen usw. Der einfachste<br />

Einstieg ist aber, anhand der folgenden Übungen einfach ein<br />

statisches Stretching durchzuführen.<br />

Um den Bewegungsumfang zu erhöhen, musst du die<br />

einzelnen Dehnungen nach den Einheiten länger halten. Das<br />

bedeutet: drei bis vier Mal über 30 bis 60 Sekunden hinweg.<br />

Ausserdem solltest du von den folgenden<br />

Übungsvorschlägen täglich gebrauch machen. Zur Erhaltung<br />

der aktuellen Flexibilität reichen kürzere Zeitspannen von 20<br />

Sekunden an zwei oder drei Tagen die Woche nach dem<br />

Training.<br />

116 | AB ZUM TRIATHLON


STRETCHING<br />

KLEINER KATZENBUCKEL/PFERDERÜCKEN<br />

ROTATION<br />

Eine ausgezeichnete Übung zum Einstieg ins Stretching. Du mobilisierst damit die<br />

Wirbelsäule. Beginne im Vierfüßlerstand auf dem Boden. Die Handgelenke<br />

befinden sich direkt unterhalb der Schultern, während die Knie unterhalb der Hüfte<br />

am Boden aufsitzen. Jetzt einatmend die Wirbelsäule nach oben zur Decke wölben.<br />

Dabei die Hüfte nach vorne schieben und den Kopf sinken lassen, sodass der ganze<br />

Rücken bogenförmig gespannt ist. Danach ausatmend die Wirbelsäule nach unten<br />

absacken lassen. Dabei den Hintern, den Kopf sowie den Brustkorb anheben. Du<br />

lernst dabei, die Wirbelsäule und die Core-Muskulatur zu kontrollieren. Gleichzeitig<br />

mobilisierst du hierbei das gesamte Rückgrat – vor allem die Brustwirbelsäule.<br />

Den Körper wieder nach oben in den Vierfüßler bewegen und anschließend einen<br />

Arm unter dem Körper hindurch auf die andere Seite schieben. Dabei den<br />

Schultergürtel drehen. Die Hand so weit wie möglich zur Seite strecken, ohne dass der<br />

Kopf und die Schulter den Boden verlassen. Bei jedem Ausatmen versuchen, etwas<br />

weiter in die Dehnung hineinzukommen. Zur Stärkung der Dehnung die andere Hand<br />

vom Boden nehmen und nach oben in Richtung Decke strecken. Dies eine<br />

hervorragende Übung für die Schulterpartie im oberen Rücken. Sie verbessert die<br />

Mobilität und die Rotationsfähigkeit des Körpers beim Schwimmen.<br />

SCHILDKRÖTE<br />

GROSSER KATZENBUCKEL<br />

Aus dem Katzenbuckel heraus mit dem Hintern auf die<br />

Fersen setzen. Das Gesäß bleibt für die Schildkröte<br />

durchgehend im Kontakt mit den Fersen. Nun die Hände<br />

so weit wie möglich nach vorn strecken und die Stirn auf<br />

den Boden setzen. Für Triathleten ist diese Haltung aus<br />

mehreren Gründen hilfreich: Sie dehnt die<br />

Schienbeinvorderseite und verbessert dadurch die<br />

Fußhaltung im Wasser. Außerdem löst sie Spannungen,<br />

die sich beim Laufen angesammelt haben. Wenn du den<br />

Kontakt zwischen Gesäß und Fersen beibehältst,<br />

mobilisierst du dadurch den unteren Rücken. So fällt es dir<br />

leichter, auf dem Rad in eine aerodynamische Position<br />

hineinzukommen. Die Streckung nach vorn dehnt die<br />

Schulterpartie. Das ist wichtig fürs Schwimmen. Das<br />

Absenken des Kopfes bewirkt indes eine Dehnung des<br />

oberen Rückens.<br />

Diese Position bewirkt eine Streckung der Muskulatur in<br />

den Waden und an der Oberschenkelrückseite, der<br />

Gesäßmuskulatur sowie im unteren Rücken.<br />

Gleichzeitig stärkst du damit die Schultern und<br />

Bauchmuskeln. Die Füße hüftbreit voneinander entfernt<br />

auf den Boden setzen. Die Zehen weisen nach außen.<br />

Die Hände sind schulterbreit voneinander entfernt. Das<br />

Steißbein nach oben in Richtung Decke strecken.<br />

Versuchen, dabei die Knie und die Wirbelsäule so gerade<br />

wie möglich zu halten. Die Bauchmuskulatur bleibt<br />

durchgehend angespannt. Durch Druck auf die Fersen<br />

die Beinrückseite dehnen. Mit jedem Ausatmen die<br />

Fersen weiter sinken lassen.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 117


KÖRPER<br />

SCHWEBENDE KOBRA<br />

KRIEGER<br />

Aus dem großen Katzenbuckel heraus (je nach Yoga-Richtung auch als<br />

herabschauender Hund bezeichnet) in die schwebende Kobra kommen. Du lockerst<br />

dadurch die Hüftvorderseite. Was aber noch wichtiger ist: Du streckst dabei die<br />

Bauchmuskeln sowie den unteren Rücken. Das ist besonders nützlich, wenn du viel<br />

Zeit in einer ungesunden Haltung verbringst. Zur Ausführung zunächst mit dem<br />

Gesicht nach unten auf dem Boden liegend die Hände neben den Schultern aufsetzen.<br />

(So, als wolltest du einen Liegestütz ausführen.) Dann den Brustkorb nach vorn und<br />

oben heben. Die Schultern dabei nach hinten ziehen, um den Brustkorb noch stärker<br />

anheben zu können. Die Ellbogen so gut es geht strecken.<br />

TAUBE<br />

Als Nächstes einen Ausfallschritt nach vorn machen. Dabei sind die Füße hüftbreit<br />

voneinander entfernt, während das vordere Schienenbein senkrecht zum Boden<br />

verläuft. Die Gesäßmuskulatur anspannen, um das Steißbein nach unten zu ziehen. Das<br />

hintere Knie so weit sinken lassen, dass es fast den Boden berührt. An der Vorderseite<br />

des hinteren Beins sollte im Hüftbereich eine starke Dehnung spürbar sein. Um den<br />

Effekt zu verstärken, die Hände so weit wie möglich nach oben strecken. Das ist eine<br />

wichtige Haltung für Radfahrer, die zudem noch viel Zeit am Schreibtisch verbringen.<br />

Verspannte Hüftbeuger senken nämlich die Schrittlänge beim Laufen. Sie wirken sich<br />

zudem negativ auf die Kraft der Gesäßmuskulatur aus und können Schmerzen im<br />

unteren Rücken bewirken.<br />

GESÄSS-STRECKUNG<br />

Wenn dir die Gesäßstreckung (rechts) leicht fällt, kannst du dieses zusätzliche<br />

Stretching mit ins Programm aufnehmen. Die Taube wirkt besonders stark auf den<br />

birnenförmiger Muskel im Hüftgelenk, das IT-Band sowie die Hüftrotatoren. Nur<br />

ein Wort der Warnung: Wer Knieprobleme hat, kann hierbei die Knie und die Hüfte<br />

stark belasten. In dem Fall ist beim Hineingehen und Herauskommen aus der<br />

Stellung Vorsicht geboten. Zunächst in den Liegestütz kommen. Dann das linke<br />

Knie nach vorn zur linken Hand schieben und so drehen, dass die Außenseite des<br />

Fußgelenks am Boden aufliegt. Den rechten Fuß dann so weit wie möglich nach<br />

hinten schieben. Dabei darauf achten, dass die Hüfte gerade bleibt. Anschließend<br />

entweder den Brustkorb anheben (wie in der Abbildung zu sehen) oder den Körper<br />

nach vorn ablegen. Dafür die Unterarme vor dem Körper am Boden aufsetzen.<br />

Nun nach hinten auf den Rücken kommen. Die Füße auf den Boden setzen und die Knie<br />

beugen. Dann den linken Fuß oberhalb des rechten Knies auf den Oberschenkel stützen<br />

und mit den Händen nach vorn an die rechte Oberschenkelrückseite greifen. Den<br />

rechten Oberschenkel in Richtung Brustkorb ziehen, um eine Dehnung des linken<br />

Gesäßmuskels zu bewirken. Den Effekt durch Druck mit dem linken Ellbogen aufs linke<br />

Knie verstärken, um die Hüfte noch weiter zu öffnen. Wenn du mit den Händen nicht bis<br />

zum Oberschenkel kommst, kannst du dir auch ein Handtuch ums Bein wickeln und an<br />

dessen Enden ziehen.<br />

118 | AB ZUM TRIATHLON


STRETCHING<br />

RÜCKENMASSAGE<br />

FUSSMASSAGE<br />

Die Brustwirbelsäule umfasst zwölf Wirbel im<br />

Rückgrat. Ist ihre Flexibilität schlecht<br />

ausgeprägt, führt das zur Überlastung des<br />

Nackens und des unteren Rückens. Auch die<br />

Hüft- und Schulterpartie werden durch die<br />

muskulären Verbindungen in Mitleidenschaft<br />

gezogen. Das stundenlange Sitzen im Bürostuhl<br />

und im Auto ist die Ursache für den Rundrücken<br />

und eine starren Brustwirbelsäule. Umso<br />

wichtiger ist diese Übung zur Mobilisierung:<br />

Rücklings am Boden eine Schaumstoffrolle<br />

oder ein zusammengerolltes Handtuch auf<br />

halber Höhe in den Rücken legen. Die Füße und<br />

das Gesäß bleiben am Boden. Jetzt den oberen<br />

Rücken langsam strecken. Dabei die<br />

Bauchmuskulatur angespannt lassen, um den<br />

unteren Rücken zu schützen. Die Streckung an<br />

verschiedenen Stellen der Wirbelsäule<br />

wiederholen. Es ist gut möglich, dass es knackt<br />

und kracht, wenn sich die Gelenke und das<br />

Gewebe lockern. Solange keine Schmerzen<br />

auftreten, ist das kein Problem. Bei Schmerzen<br />

die Übung einstellen. In dem Fall kann es helfen,<br />

ein zusammengerolltes Handtuch statt einer<br />

Rolle zu verwenden, um den Druck zu<br />

verringern.<br />

Bei der Faszie an der Fußsohle handelt es sich um Bindegewebe<br />

zwischen Zehen und Ferse. Es ist Teil des Bindegewebsbands, das sich<br />

an der gesamten Beinrückseite nach oben zieht. Übermäßige<br />

Spannungen in der Plantarfaszie können zur Überlastung und<br />

letztendlich zur Fußsohlenfaszienentzündung führen. Weitere<br />

mögliche Komplikationen betreffen die Achillessehne oder sogar die<br />

Oberschenkelrückseite. Als Gegenmaßnahmen die Fußsohle fest auf<br />

einen Golfball pressen. Die Sohle dann 30 bis 60 Sekunden pro Fuß<br />

massieren. Diese Übung kannst du ganz leicht vor dem Computer oder<br />

dem Fernseher ausführen.<br />

BRUSTMASSAGE<br />

OBERSCHENKELMASSAGE<br />

Der große Brustmuskel dient dazu, die Arme quer vor dem Körper nach vorn zu ziehen.<br />

Er bewirkt eine Rotation des Schultergelenks nach innen, ist also unverzichtbar fürs<br />

Kraulschwimmen. Fehlhaltungen und Überlastungen können eine Verkürzung<br />

bewirken. Das Schultergelenk ist in dem Fall nach vorn gezogen, ein Zeichen der<br />

sogenannten Schwimmerschulter. Abhilfe kann hier ein Tennisball schaffen, mit dem du<br />

die Brustmuskulatur bearbeitest. Stell dich dafür vor eine Wand. Klemm dann den<br />

Tennisball zwischen der Brustmuskulatur und der Wand ein, um damit in kleinen<br />

Bewegungen 30 bis 60 Sekunden lang die Muskulatur zu massieren. Zur Erhöhung der<br />

Intensität kannst du den Arm anheben, um den Muskel zu strecken.<br />

Der Tractus iliotibialis (das IT-Band) verbindet die Hüfte mit der Unterschenkelmuskulatur. Außerdem<br />

trägt es zur seitlichen Stabilisierung bei. Bei Problemen in der Hüfte kann das IT-Band verspannen.<br />

Dies kann beim Laufen Schmerzen an der Knieaußenseite verursachen. Das Faszienband selbst<br />

kannst du nicht dehnen. Du kannst aber die Hüftmuskulatur massieren und kräftigen. Entzündungen<br />

und chronische Verspannungen haben den Effekt, dass das IT-Band an den Schenkelstreckern und<br />

der Oberschenkelrückseite reibt. Eine Schaumstoffrolle kann helfen, das Bindegewebe wieder zu<br />

lockern. Komm dazu am Boden auf die Körperseite und leg dich mit der Oberschenkelaußenseite auf<br />

die Schaumstoffrolle. Dann den Bereich großflächig mit langgezogenen Bewegungen im Bereich des<br />

Faszienbandes bearbeiten, um die Spannungen zu lösen und herauszumassieren.<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Wir haben dir hier eine Übersicht der geläufigsten Dehnund<br />

Mobilisierungsübungen gegeben, von der alle<br />

Triathleten profitieren können. Du hast damit ein Mittel<br />

gegen die am weitesten verbreiteten Probleme in der Hand,<br />

die beim harten Training auftreten können. Einige der<br />

Übungen fühlen sich möglicherweise für dich ganz leicht an.<br />

In dem Fall musst du nicht unbedingt viel Zeit für sie<br />

investieren. Andere hingegen können dir schwierig<br />

vorkommen. Diesen Haltungen sollte deine besondere<br />

Aufmerksamkeit gelten. Die Dauer des Stretchings ( 20 bis<br />

60 Sekunden) sowie die Zahl der Wiederholungen ( 3 bis 6<br />

oder mehr) hängen stark von dir selbst und deinem Gewebe<br />

ab. Es gibt beim Stretching natürlich Hunderte von<br />

Variationen. Wenn du also weißt, dass dir bestimmte<br />

Bereiche Probleme bereiten, solltest du dich an einen<br />

Physiotherapeuten wenden. Er wird dir weitere Hilfsmittel<br />

für mehr Flexibilität und Mobilität an die Hand geben – und<br />

zwar, bevor es zu Verletzungen kommt.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 119


KÖRPER<br />

GESUND BIS<br />

INS ZIEL<br />

DER PHYSIOTHERAPEUT TIM PIGOTT<br />

ZEIGT DIR, WIE DU DEN HÄUFIGSTEN<br />

BESCHWERDEN AUS DEM WEG GEHST.<br />

1<br />

Der Rücken ist bei Triathleten<br />

nach dem Knie der am meisten<br />

von Verletzungen betroffene<br />

Körperteil. Rückenprobleme<br />

gehören zu den häufigsten<br />

Gründen für Trainingsausfälle und verpasste<br />

Wettkämpfe.<br />

In einer einschlägigen Studie an 92<br />

Triathleten hatten 32 Prozent der Probanden<br />

Beschwerden im unteren Rücken. Im<br />

Allgemeinen zogen sich die<br />

Beeinträchtigungen nicht allzu lange hin. Oft<br />

waren die Rückenprobleme in weniger als<br />

sieben Tagen schon wieder vorüber. Bei 19<br />

Prozent der beeinträchtigten Sportler<br />

dauerten die Schmerzen allerdings mehr als<br />

drei Monate.<br />

Bei Triathleten rühren Rückenschmerzen in<br />

der Regel vom Radfahren her. Dabei<br />

kommen mehrere mögliche Ursachen in<br />

Betracht.<br />

Überprüfe beispielsweise deine<br />

Beinlänge. Wenn du Unterschiede vom einen<br />

Die richtige Haltung im Sattel<br />

Der Vorbau sollte nicht<br />

zu kurz sein. Sonst<br />

belastest du unnötig<br />

den unteren Rücken.<br />

Bein zum anderen feststellst, kann das daran<br />

liegen, dass die Beinknochen tatsächlich<br />

verschieden lang sind. Es ist aber genauso<br />

gut möglich, dass du den Fuß stark auswärts<br />

drehst oder das Hüftgelenk nicht gerade<br />

ausgerichtet ist. So oder so: Das Resultat sind<br />

Scherkräfte, durch die das kürzere (oder<br />

verdrehte) Bein in der unteren Position des<br />

Pedalzyklus die Hüfte nach unten zieht. Mach<br />

die Probe aufs Exempel und lass deinen<br />

Fahrstil durch einen Trainingspartner von<br />

hinten analysieren. Wichtig ist dabei die<br />

Frage, ob die Hüfte ruhig und gerade bleibt<br />

oder beim Treten nach links und rechts wippt.<br />

Perfekte Einstellung<br />

Als Nächstes geht es an die Einstellung des<br />

Rades. Der am häufigsten zu beobachtende<br />

Fehler ist ein zu kurzer horizontaler Teil des<br />

Vorbaus, der dich in eine bucklige Haltung<br />

zwingt. Die Bänder und Muskeln am<br />

Rücken und an der Wirbelsäule werden<br />

dadurch überdehnt. So kann es passieren,<br />

Achte darauf,<br />

dass der obere<br />

Rücken keinen<br />

Buckel macht.<br />

Eine zu starke<br />

Rundung kann<br />

bedeuten, dass<br />

dir dein Fahrrad<br />

zu klein ist.<br />

Illustrationen Anne Cakebread Fotos <strong>Triathlon</strong>.org<br />

dass sich einzelne Bandscheiben<br />

vorwölben und auf die Nerven drücken.<br />

Macht sich der Schmerzen im oberen<br />

Rücken oder im Nacken- und<br />

Schulterbereich bemerkbar? Dann ist es<br />

wahrscheinlich, dass Vorbau in der<br />

Horizontale zu weit nach vorn geht und eine<br />

entsprechende Überstreckung bewirkt. Ein<br />

weiterer wichtiger Faktor beim Vorbau<br />

neben der horizontalen Rohrlänge ist die<br />

Höhe (die vertikale Rohrlänge). Ist sie zu<br />

gering, kommt das einer Belastung des<br />

unteren Rückens gleich. Lass deine<br />

Fahrposition daher durch einen<br />

Trainingspartner von der Seite<br />

begutachten. Am unteren Punkt des<br />

Pedalzyklus sollte der Winkel zwischen<br />

Oberkörper und Oberschenkel bzw.<br />

Oberarm 90 Grad betragen.<br />

In einer Studie wurde der Zusammenhang<br />

zwischen dem Sitzwinkel und Schmerzen<br />

im unteren Rücken untersucht. Dabei stellte<br />

sich heraus: Eine zu große Wölbung des<br />

unteren Rückens erhöht das Risiko von<br />

Rückenproblemen. Bei 70 Prozent der<br />

untersuchten Testpersonen ließen sich die<br />

Beschwerden durch eine einfache<br />

Gegenmaßnahme beheben: Der<br />

Sitzwinkel wurde einfach wieder auf<br />

neutral gestellt. Als Faustregel gilt: Der<br />

Sattel sollte parallel zum Boden laufen.<br />

Musst du ihn für eine bequeme Sitzposition<br />

nach oben oder unten verstellen, deutet<br />

das in der Regel darauf hin, dass es ein<br />

Problem mit der allgemeinen Einstellung<br />

des Fahrrads gibt. Lass dir im Zweifelsfall<br />

den Sattel vom Profi einrichten, sprich,<br />

durch einen qualifizierten Radtrainer oder<br />

den Mechaniker im Fachgeschäft.<br />

Wenn du mit dem Rad auf Tour bist,<br />

solltest du auch auf eine gute Haltung<br />

achten. Verändere außerdem regelmäßig<br />

deine Position und geh alle paar Minuten<br />

aus dem Sattel, um den Druck vom unteren<br />

Rücken zu nehmen. Das ist auch dann<br />

sinnvoll, wenn es das Gelände nicht<br />

erfordert. Nutze an langen Bergen die<br />

ganze Sattellänge und rutsch immer<br />

wieder von vorn zur Mitte und nach<br />

hinten. Dadurch veränderst du die Kräfte,<br />

die auf die untere Wirbelsäule einwirken.<br />

Sobald das Rad richtig eingestellt ist,<br />

solltest du dich um deine Core-<br />

Muskulatur kümmern. Entsprechende<br />

Kräftigungsübungen findest du weiter<br />

vorn in diesem Heft.<br />

Core-Training<br />

Übungsanleitungen zur Stärkung der tief<br />

liegenden Halte- und Stützmuskulatur<br />

gibt es in Hülle und Fülle. Die Sportler<br />

werden heutzutage regelrecht davon<br />

erschlagen. Unklarheit besteht trotzdem<br />

weiterhin darüber, woraus genau die<br />

Core-Muskulatur besteht – und wie sie<br />

sich am besten trainieren lässt. Viele<br />

Leute gehen davon aus, dass der Core<br />

aus den geraden, schrägen und quer<br />

verlaufenden Bauchmuskeln sowie dem<br />

unteren Rückenmuskel besteht.<br />

Wenn wir uns jedoch die Core-<br />

Übungen ansehen, wird schnell klar: Zum<br />

Core gehört noch mehr.<br />

Im unteren Rücken sowie Becken- und<br />

Hüftbereich sorgen 29 unterschiedliche<br />

Muskeln für Stabilität im Rumpf.<br />

Schmerzen oder Beschwerden im<br />

unteren Rücken können ihre Ursache in<br />

all diesen Muskelgruppen haben. Bei<br />

einem Core-Programm kann es natürlich<br />

schnell passieren, dass du einen dieser<br />

Muskeln übersiehst. Werden bestimmte<br />

Bereiche wie die Bauchmuskeln (der<br />

Sixpack) über Gebühr beansprucht, kann<br />

dies zum Muskelungleichgewicht führen.<br />

Die mögliche Konsequenz sind<br />

Schmerzen und Verletzungen. Es kann<br />

daher gar nicht genug betont werden, wie<br />

120 | AB ZUM TRIATHLON


VERLETZUNGEN<br />

wichtig ein umfassendes Programm zum<br />

Aufbau der Core-Muskulatur ist, das die<br />

gesamte Lenden-, Becken- und Hüftregion<br />

abdeckt.<br />

Den Anfang bilden statische Übungen, in<br />

denen du die korrekte Haltung und neutrale<br />

Ausrichtung des Körpers erlernst. Hierbei<br />

sind die Muskeln ganz entspannt. Du<br />

solltest dir ein paar Stunden bei einem<br />

<strong>Fitness</strong>trainer, Personal Trainer oder<br />

Physiotherapeuten nehmen. Eine weitere<br />

Möglichkeit wäre der Pilates-Unterricht, in<br />

dem du dir die Grundlagen für sämtliche<br />

weiterführende Schwimm-, Rad- und<br />

Laufübungen erarbeitest.<br />

Wenn diese Haltungen einmal<br />

funktionieren, kannst du die Übungen<br />

funktionaler gestalten. Hierbei helfen dir<br />

dynamische Bewegungsmuster, die du<br />

folgendermaßen in deine Schwimm-,<br />

Rad-, und Laufeinheiten einbindest.<br />

SCHWIMMEN Mach dich beim Schwimmen<br />

lang und spann die Bauchmuskeln sanft an.<br />

Dadurch beugst du schlängelnden<br />

Bewegungen und Abweichungen zur Seite<br />

vor.<br />

RADFAHREN Halte im Sattel den Oberkörper<br />

so ruhig wie möglich. Das senkt den<br />

Windwiderstand und erhöht den Beitrag<br />

der Beine zur Gesamtleistung.<br />

LAUFEN Richte beim Laufen den Körper auf.<br />

Heb den Brustkorb an und zieh die<br />

Bauchmuskeln leicht nach hinten. Du läufst<br />

dadurch effektiver und technisch sauberer.<br />

Rückenschmerzen<br />

Manchmal hilft selbst die beste Prävention<br />

nichts, und es treten Schmerzen auf. Die<br />

gute Nachricht: Die Probleme sind<br />

normalerweise nicht auf ernsthafte<br />

Erkrankungen oder Verletzungen<br />

zurückzuführen. Meistens geben sie sich<br />

innerhalb weniger Tage wieder. Um die<br />

Beschwerden in Schach zu halten, kannst<br />

du Schmerzmittel verwenden. Wende dich<br />

hierfür an deinen Arzt oder Apotheker. In<br />

den ersten 48 Stunden wirken bei<br />

Muskelverspannungen Eis oder (falls du<br />

das vorziehst) Wärme. Auch sanfte<br />

Massagen können hilfreich sein. Extreme<br />

Anstrengungen sind selbstverständlich zu<br />

vermeiden, schließlich möchtest du die<br />

Rückenschmerzen nicht verschlimmern.<br />

Trotzdem solltest du aktiv bleiben, damit<br />

der Rücken nicht zu steif wird. Überprüf<br />

außerdem deine Haltung. Wenn du viel<br />

Zeit im Bürostuhl oder hinterm Lenkrad<br />

verbringst, klopf deinen Arbeitsplatz auf<br />

ergonomische Aspekte ab.<br />

Sollten sich innerhalb etwa einer<br />

Woche die Symptome nicht legen, mach<br />

einen Termin beim Arzt aus. Lass dich<br />

zum Physiotherapeuten überweisen,<br />

der eine detaillierte Analyse vornimmt<br />

und die genaue Schmerzquelle<br />

ausfindig macht. Mögliche Ursachen<br />

sind: Bandscheibenvorfälle, das<br />

Facettengelenkssyndrom,<br />

Funktionsstörungen des Kreuzbein-<br />

Darmbein-Gelenks, Ischias oder<br />

Wirbelsäulendegenerationen. Der<br />

Fachmann kann die notwendigen<br />

Behandlungsmaßnahmen einleiten.<br />

2<br />

Das<br />

Schienbeinkantensyndrom<br />

umfasst als Oberbegriff<br />

verschiedene Schmerzen im<br />

Unterschenkel.<br />

Hervorgerufen wird es häufig durchs<br />

Laufen oder Springen. Es kann lange<br />

dauern, bis die Beschwerden ausgeheilt<br />

sind.<br />

Die Ausgangspunkte für die<br />

Schmerzen sind ganz unterschiedlich:<br />

vom Knochen (beispielsweise nach<br />

Ermüdungsbruch) über die Knochenhaut<br />

bis hin zum Kompartmentsyndrom. Bei<br />

Letzterem schwillt der Muskeln durchs<br />

Training an, während das umliegende<br />

Bindegewebe (die Faszie) starr bleibt. Die<br />

Folge sind Schmerzen und<br />

Taubheitsgefühle.<br />

Es ist wichtig, die Ursache zu ermitteln.<br />

Unbehandelt kann das<br />

Schienbeinkantensyndrom nämlich<br />

langfristige Schäden nach sich ziehen. Das<br />

gilt vor allem für nicht diagnostizierte<br />

Ermüdungsbrüche.<br />

Ursachenforschung<br />

Gehen die Probleme vom Knochen aus<br />

(etwa nach einer Übermüdungsfraktur),<br />

sind die Schmerzen örtlich begrenzt und<br />

stechend. Während des Trainings ist der<br />

Schmerz die ganze Zeit über vorhanden.<br />

Er steigt mit zunehmender Belastung.<br />

Nachts kann es zum pochenden Schmerz<br />

kommen. Bestimmte Punkte oberhalb<br />

des Knochens sind dabei besonders<br />

berührungsempfindlich. Mit einer<br />

Übermüdungsfraktur ist es nicht möglich,<br />

zu springen. Das tut zu sehr weh. Das<br />

Wadenheben ist aber noch möglich. Beim<br />

Schienbeinbruch musst du mit Übungen<br />

ohne Gewichte arbeiten, bis der Bruch<br />

ausgeheilt ist.<br />

An der inneren Kante kommt es dabei<br />

zu Knochenhautschmerzen im<br />

Bindegewebe. Nach dem Aufwärmen<br />

lassen die Schmerzen nach, wenn das<br />

Training vorüber ist, nehmen sie wieder<br />

zu. Die geläufigste Behandlungsmethode<br />

besteht im Kühlen. Am nächsten Morgen<br />

wird das Bein jedoch aufgrund der<br />

Entzündungsreaktion wieder wehtun.<br />

Im Falle des Kompartmentsyndroms<br />

fühlt sich die Wade hart an, während das<br />

Schienbein schmerzt. Beim Sport werden<br />

die Schmerzen stärker. Zwischen den<br />

Übungen solltest du schmerzfrei sein. In<br />

schweren Fällen fühlen sich die Füße kalt<br />

oder taub an. Das Schienbein ist dabei<br />

allerdings relativ druckunempfindlich. Ab<br />

einem bestimmten Punkt wirst du<br />

aufgrund von Schwellungen nicht mehr<br />

laufen können. Wenn du dich 20 Minuten<br />

hinsetzt, gegen die Schmerzen vorüber.<br />

Vorbeugung<br />

Es gibt mehrere mögliche<br />

Maßnahmen, um das Risiko des<br />

Schienbeinkantensyndroms zu senken.<br />

Dazu gehören etwa gut gepolsterte<br />

hochwertige Laufschuhe. Denk aber<br />

daran, dass eine zu starke Polsterung<br />

genauso viele Probleme hervorrufen<br />

kann wie eine zu geringe Dämpfung.<br />

Versuch, auf weichen Untergründen zu<br />

laufen. Achte darauf, die Intensität<br />

schrittweise hochzufahren. Wärm dich<br />

vor dem Training auf und dehn dich am<br />

Ende zum Abkühlen. Ohne ein sauberes<br />

Warm-up fühlen sich die Bänder und<br />

Muskeln steif und verspannt an. Stärke die<br />

Schienbeinmuskulatur. Lauf dafür jeden<br />

Tag ein paar Minuten lang auf<br />

Zehenspitzen und anschließend auf den<br />

Fersen. Wichtig ist, beim Laufen keine zu<br />

langen Schritte zu machen. Dabei<br />

überlastest du die Schienbeine.<br />

Behandlung<br />

Nach einer Übermüdungsfraktur<br />

brauchst du vollständige Ruhe. Knochenund<br />

gelenkschonende Aktivitäten wie<br />

Schwimmen und Aquajogging sind in den<br />

ersten vier bis acht Wochen möglich. Erst,<br />

wenn du keine Schmerzen mehr hast,<br />

kannst du wieder mit leichter Belastung<br />

trainieren.<br />

Bei Knochenhautschmerzen lässt sich<br />

die Entzündung mit Eis und<br />

entzündungshemmenden Mitteln<br />

behandeln. Auch eine Massage der<br />

Muskelfaszien (die sog. Myofascial<br />

Release) ist sinnvoll. Es handelt sich<br />

hierbei um eine tiefgehende<br />

Massagetechnik, bei der du die Daumen<br />

übereinander auf dem Schienbein<br />

platzierst und nach unten schiebst. Auch<br />

das Tapen der Muskulatur kann helfen,<br />

das Gewebe zu stützen und eine zu große<br />

Kontraktion zu vermeiden. Gewöhnlich<br />

liegt ein biomechanisches Problem vor.<br />

Der Physiotherapeut hält hierfür viele<br />

korrigierende Übungen parat. Zu den<br />

verletzungsbegünstigenden Faktoren<br />

zählen verspannte Wadenmuskeln, ein<br />

übermäßiges Aus- oder Einwärtsdrehen<br />

des Fußes beim Laufen und eine<br />

schlechte Ausrichtung des Körpers im<br />

Gesäßbereich. Zu den Auslösern gehören<br />

große Distanzen oder Intensitäten, harte<br />

Laufflächen, eine ungünstige<br />

Biomechanik und falsches Schuhwerk. All<br />

diese Bereiche solltest du auf den<br />

Prüfstand stellen.<br />

Liegt bei dir das Kompartmentsyndrom<br />

Das Schienbeinkantensyndrom<br />

– Anatomie<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Knochenhaut<br />

Schienbein<br />

Faszien<br />

vor, musst du das Laufvolumen bis zur<br />

Regeneration herunterfahren. Eine<br />

Massage des tief liegenden<br />

Bindegewebes kann ebenfalls helfen.<br />

Unterstütze die Genesung durch zwei<br />

oder drei Wochen wenig belastender<br />

Übungen. Fahr dann das Volumen<br />

langsam wieder hoch, sodass sich der<br />

Körper anpassen kann.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

AB ZUM TRIATHLON | 121


KÖRPER<br />

3<br />

Das Läuferknie ist<br />

eine weite verbreitete<br />

Überlastungserscheinung. Das<br />

schmerzhafte IT-Band-Syndrom<br />

betrifft den Maissiatschen<br />

Streifen an der Knieaußenseite.<br />

Dabei handelt es sich um ein dickes und<br />

widerstandskräftiges Bindegewebsband. Es<br />

zieht sich von der Bindegewebshülle (Faszie)<br />

am Oberschenkel an der Beckenseite bis<br />

hinunter zur Schienbeinaußenkante. Schuld<br />

am Läuferknie ist die wiederhole Reibung<br />

dieses Bandes über den knöchernen<br />

Vorsprung am breitesten Punkt des<br />

Oberschenkelknochens. Dieser Vorsprung<br />

wird auch als seitlicher Oberschenkelknorren<br />

bezeichnet.<br />

In harten Trainingsphasen, wenn du mehr<br />

Kilometer abspulst als gewohnt, ist das<br />

Verletzungsrisiko erhöht. Auch schwache<br />

Abduktoren stellen einen Risikofaktor<br />

dar. Die Aufgabe dieser Abziehermuskeln<br />

besteht darin, das Bein aus der Hüfte<br />

heraus vom Körper weg zu bewegen.<br />

Weitere Ursachen sind eine übermäßige<br />

Einwärtsdrehung beim Laufen und<br />

unterschiedlich lange Beine. Die Fehlstellung<br />

der Beine kann anatomisch oder durchs<br />

Laufen auf seitlich abfallenden Straßen<br />

bedingt sein. Ungünstig ist auch das Laufen<br />

auf der Bahn in der immer gleichen Richtung.<br />

Zu den typischen Symptomen gehören:<br />

Schmerzen an der Knieaußenseite,<br />

Verspannungen des IT-Bands, beim Laufen<br />

(vor allem bergab) verstärkt auftretende<br />

Knieschmerzen, Beschwerden beim Beugen<br />

und Strecken des Knies (vor allem bei<br />

gleichzeitigem Druck auf die Knieseite oder<br />

die problematische Stelle).<br />

Prävention<br />

Es gibt viele Gegenmaßnahmen, die beim<br />

Läuferknie anschlagen. Anfangs gilt es,<br />

das Trainingsvolumen und die Intensität<br />

schrittweise aufzubauen. Die Steigerung<br />

sollte jede Woche nicht mehr als 10 Prozent<br />

betragen.<br />

Außerdem brauchst du die richtigen<br />

Schuhe für deinen Fußtyp. Das Schuhwerk<br />

sollte in gutem Zustand sein. Ein<br />

spezialisierter Verkäufer kann dich beraten.<br />

Ist eines deiner Beine mehr als einen<br />

Zentimeter länger als das andere, ist<br />

eine Einlegesohle sinnvoll. Wende dich<br />

hierfür an einen Physiotherapeuten oder<br />

Fußorthopäden.<br />

Außerdem solltest du auf<br />

unterschiedlichem Terrain trainieren.<br />

Vermeide Straßen mit Schräglage und<br />

wechsle auf der Laufbahn auch einmal die<br />

Richtung, um nicht ein Bein zu überlasten.<br />

Nach dem Lauf solltest du dich<br />

dehnen. Das gilt vor allem für die<br />

Gesäß- und Hüftmuskulatur. So beugst<br />

du Verspannungen im IT-Band vor. Bau<br />

regelmäßige Kraft- und Balance-Übungen<br />

mit ins Training ein.<br />

Sieh außerdem nach, ob dein Rad<br />

richtig eingestellt ist. Schlecht positionierte<br />

Klickpedale, ein zu hoher Sattel oder<br />

mangelnder Spielraum in den Pedalen sind<br />

allesamt ungünstige Voraussetzungen.<br />

Hör auf deinen Körper. Wenn du<br />

Schmerzen hast, mach die Ursache ausfindig.<br />

Wenn du die Beschwerden ignorierst,<br />

machst du es nur schlimmer.<br />

Sofortmaßnahmen<br />

Falls bei dir dennoch Verdacht auf ein<br />

Läuferknie besteht, wende dich direkt<br />

an einen Arzt oder Physiotherapeuten.<br />

Möglicherweise musst du das<br />

Trainingsvolumen herunterfahren.<br />

Schau dir auch dein Rad gut an. So muss<br />

„ZU DEN TYPISCHEN SYMPTOMEN<br />

GEHÖREN BEIM LAUFEN, VOR ALLEM<br />

BERGAB, VERSTÄRKT AUFTRETENDE<br />

KNIESCHMERZEN.“<br />

Die Anatomie des Läuferknies<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Großer<br />

Gesäßmuskel<br />

Muskulatur unter<br />

der<br />

Bindegewebshülle<br />

IT-Band<br />

beispielsweise die Sattelhöhe stimmen.<br />

Lass dir das Rad von einem qualifizierten<br />

Spezialisten richtig einstellen.<br />

Entzündungen behandelst du am besten<br />

mit Eis oder Eismassagen über zehn bis 15<br />

Minuten dreimal täglich.<br />

Ist die Entzündung einmal unter Kontrolle<br />

ist, kannst du dich um die Verspannungen<br />

kümmern, die im Knie-, Oberschenkelund<br />

Hüftbereich in den Muskeln sowie im<br />

Bindegewebe vorliegen. Ein Masseur oder<br />

Physiotherapeut können dir dabei helfen.<br />

Alternativen sind die Selbstmassage sowie<br />

der Einsatz einer Schaumstoffrolle.<br />

Dehn deine Oberschenkel und die<br />

1<br />

3<br />

2<br />

Hüftmuskeln – vor allem die Gesäßmuskeln<br />

und die Bindegewebshülle am<br />

Oberschenkel. Halte jede Dehnung 30<br />

Sekunden lang und wiederhol die Übung drei<br />

Mal.<br />

Wenn die Symptome nachlassen, kannst<br />

du mit Kraft- und Stabilitätstraining für die<br />

Hüftmuskulatur anfangen. Gute Übungen sind<br />

langsame einbeinige Kniebeugen und Dips.<br />

Taste dich am Ende Stück für Stück<br />

wieder an den Laufsport heran. Mach<br />

anfangs ein Paar schnelle Schritte und<br />

erhöhe mit der Zeit die Distanz und das<br />

Volumen. Auf die Art wirst du dich innerhalb<br />

von sechs Wochen erholt haben.<br />

4Die Schwimmerschulter<br />

ist eine weit verbreitete<br />

Verletzung. Dabei wird<br />

das Bindegewebe der<br />

Rotatorenmanschette<br />

im Schultergelenk eingeklemmt. Das<br />

führt zu chronischen Schmerzen. Die<br />

Rotatorenmanschette ist eine Gruppe<br />

kleiner Muskeln, die der Stabilisierung<br />

des Schultergelenks dienen. Ursache<br />

für die Beschwerden ist eine schlechte<br />

Technik beim Freistilschwimmen in der<br />

Zug- und Rückholphase.<br />

Die Zugphase beginnt, wenn die<br />

Hand ins Wasser einsticht. Sie geht in<br />

die Druckphase über und endet in der<br />

Rückholphase, wo die Hand das Wasser<br />

wieder verlässt. Wenn der Schwimmer<br />

beim Eintauchen mit der Hand die<br />

Mittelachse des Körpers kreuzt, gerät<br />

die Schulter in eine ungünstige Position.<br />

Dabei werden die Bänder gegen den<br />

vorderen Teil des Gelenks gedrückt.<br />

Sollte zudem noch der Daumen zuerst<br />

eintauchen, ergibt sich eine Innenrotation<br />

der Schulter. Dies ist auf jeden Fall zu<br />

vermeiden. Die Hand sollte die gedachte<br />

Verlängerung der Körperachse durch<br />

den Kopf nach vorn nie überqueren. Das<br />

Eintauchen sollte außerdem mit flacher<br />

Hand erfolgen. Schwimmhilfen wie etwa<br />

Paddels können bei übermäßigem Einsatz<br />

die Schultermuskulatur in der Zug- und<br />

Druckphase belasten, wenn die Technik<br />

Die Anatomie der Schwimmerschulter<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Eingeklemmte Stelle<br />

Obergrätenmuskel<br />

Oberarmmuskel<br />

3<br />

2<br />

1<br />

122 | AB ZUM TRIATHLON


KÖRPER<br />

nicht stimmt.<br />

Auch durch Fehler in der Rückholphase<br />

kann es zur Schwimmerschulter<br />

kommen. Diese Phase beginnt, wenn<br />

der Arm das Wasser verlässt und endet,<br />

sobald die Hand wieder ins Wasser<br />

einsticht. Mit zunehmender Ermüdung<br />

wird es schwerer, den Arm aus dem<br />

Wasser zu heben. Die Muskeln der<br />

Rotatorenmanschette müssen dann<br />

härter arbeiten. Wenn diese Muskulatur<br />

nicht voll einsatzfähig ist, der Schwimmer<br />

den Körper nicht richtig dreht und sich der<br />

Ellbogen über die Körperachse hinaus<br />

bewegt, nimmt der Obergrätenmuskel<br />

Schaden. Er wird dann zwischen dem<br />

Oberarmknochen sowie den mittleren<br />

und hinteren Teilen des Gelenks<br />

eingeklemmt.<br />

Prävention<br />

Eine saubere Schwimmtechnik<br />

ist der beste Schutz gegen die<br />

Schwimmerschulter. Konzentrier dich auf<br />

das richtige Maß an Körperrotation und<br />

das Eintauchen an der richtigen Stelle. Hier<br />

ist eine gute Übung zum Einstudieren der<br />

korrekten Technik: sechs Beinschläge mit<br />

Körperrotation auf einer Seite, dann ein<br />

Armzug, anschließend sechs Beinschläge<br />

mit flacher Wasserlage und ein weiterer<br />

Armzug, und am Ende sechs Beinschläge<br />

mit Körperrotation zur anderen Seite.<br />

Lass außerdem ein<br />

Kräftigungsprogramm mit einfließen, das<br />

du auf dem Trockenen ausführst. Dieses<br />

sollte sich mit der Schulterpartie und der<br />

oberen Rückenmuskulatur beschäftigen,<br />

um einem muskulären Ungleichgewicht<br />

vorzubeugen. Achte besonders auf die<br />

Außenrotatoren, die ganz wesentlich<br />

für die Stabilität der Schulter sind. Diese<br />

Muskelgruppe lässt sich mit einem Kabel<br />

oder einem Theraband stärken. Anfangs<br />

den Ellbogen um 90 Grad gebeugt an die<br />

Körperflanke nehmen. Den Ellbogen in<br />

dieser Position belassen und den Arm<br />

auswärts drehen, um die Hand zur Seite<br />

zu führen. Du wirst dabei merken, wie<br />

die Muskulatur an der Schulterrückseite<br />

arbeitet. Fang mit einem niedrigen<br />

Widerstand und langen Sätzen an ( 15<br />

„MACH EIN KRÄFTIGUNGSPROGRAMM AUF DEM<br />

TROCKENEN. DIESES SOLLTE SICH MIT DER<br />

SCHULTERPARTIE UND DER OBEREN<br />

RÜCKENMUSKULATUR BESCHÄFTIGEN, UM EINEM<br />

MUSKULÄREN UNGLEICHGEWICHT VORZUBEUGEN.“<br />

Wiederholungen, 4 Sätze).<br />

Sofortmaßnahmen<br />

Du denkst, dass du eine<br />

Schwimmerschulter hast? Dann<br />

gönn dir eine Auszeit. Frag deinen<br />

Arzt, ob du entzündungshemmende<br />

Mittel einnehmen sollst.<br />

Verwende außerdem Eis gegen die<br />

Schmerzen. Wenn es nicht mehr<br />

wehtut, kannst du die Muskulatur<br />

der Rotatorenmanschette mit<br />

geringen Gewichten und hohen<br />

Wiederholungszahlen ( 12–20<br />

WH) stärken. Übungen wie die<br />

Außenrotation sind ein guter<br />

Ausgangspunkt.<br />

Wenn du einen Rundrücken hast,<br />

press die Schulterblätter tagsüber am<br />

Schreibtisch oder im Auto öfter mal<br />

zusammen. Halte die Spannung ein<br />

paar Sekunden lang. Diesen Ablauf<br />

solltest du etwa zehnmal am Tag<br />

wiederholen.<br />

Löse Spannungen im Rücken, indem<br />

du dich flach auf den Boden legst und<br />

dir ein zusammengerolltes Handtuch<br />

in den Rücken legst. Dadurch wölbt<br />

sich die Wirbelsäule nach oben. Schieb<br />

das Handtuch nach oben und unten,<br />

um verspannte Wirbel ausfindig zu<br />

machen. Bleib dann ein paar Minuten<br />

lang in den betreffenden Positionen<br />

liegen. Die Dehnung sollte nur leicht<br />

sein. Schmerzen dürfen dabei nicht<br />

auftreten. Während sich die Wirbel<br />

lockern, kann es durchaus etwas<br />

knacksen.<br />

5Die Achillessehne<br />

verbindet die Ferse mit der<br />

Wadenmuskulatur. Beim<br />

Sprinten oder Abstoßen<br />

wirkt auf jede<br />

Achillessehne je nach Tempo,<br />

Schrittlänge, Gelände und etwaiger<br />

Zusatzbelastung (wie etwa beim<br />

Schlittenziehen) das drei- bis<br />

zwölffache Körpergewicht.<br />

Verletzungen ergeben sich entweder<br />

durch Überbeanspruchung oder durch<br />

Risse bzw. Teilrisse.<br />

Die Überbeanspruchung macht sich<br />

durch nicht lokalisierte Schmerzen an<br />

der Rückseite der Ferse und der<br />

Wadenmuskulatur bemerkbar. Die<br />

Beschwerden werden beim Laufen<br />

bergauf oder Treppensteigen<br />

schlimmer. In Schuhen mit hohen<br />

Absätzen nehmen sie ab. Im Bereich<br />

der Sehne gibt es unter Umständen<br />

Schwellungen und empfindliche<br />

Stellen. Es ist möglich, dass die Sehne<br />

an bestimmten Stellen eingeklemmt<br />

ist oder reibt.<br />

Treten in diesem Bereich<br />

Schmerzen auf, musst du das Problem<br />

angehen. Und zwar, bevor es sich zur<br />

Verletzung auswächst, die dich vom<br />

Training oder Wettkampf abhält. Liegt<br />

ein Riss vor, wirst du das definitiv<br />

bemerken. Es fühlt sich etwa so an, als<br />

hätte dir jemand in die Beinrückseite<br />

geschossen. Du fällst dann einfach<br />

um.<br />

Behandlung<br />

Risse musst du mit einem Chirurgen<br />

abklären. Nur er kann entscheiden,<br />

welche Maßnahme notwendig ist. In<br />

manchen Fällen ist eine operative<br />

Behandlung der richtige Schritt. In<br />

anderen reicht es, einen Gips<br />

anzulegen. Jede Methode hat ihre Vorund<br />

Nachteile. Diese musst du vorher<br />

mit dem Arzt durchsprechen.<br />

Bei Überlastung gilt die PECH-<br />

Regel als Sofortmaßnahme: Pause,<br />

Eis, Kompression (engl.: compression)<br />

und Hochlagern. Ein Physiotherapeut<br />

oder Allgemeinmediziner kann eine<br />

genauere Diagnose stellen.<br />

Der Physiotherapeut kann den<br />

Bereich etwas tapen, um die Sehne zu<br />

entlasten. Auch eine etwa zwei<br />

Zentimeter hohe Einlage im Schuh<br />

kann etwas bringen, um weitere<br />

Dehnungen zu vermeiden. Wenn die<br />

Schmerzen vorüber sind, musst du an<br />

der Mobilität und Flexibilität der<br />

Wadenmuskulatur und der Sehne<br />

„LIEGT EIN RISS VOR, WIRST DU DAS<br />

DEFINITIV BEMERKEN. ES FÜHLT SICH<br />

ETWA SO AN, ALS HÄTTE DIR JEMAND IN<br />

DIE BEINRÜCKSEITE GESCHOSSEN.“<br />

arbeiten. Hierfür gilt es, die Muskulatur<br />

sanft dehnen. Drehst du den Fuß beim<br />

Laufen stark nach innen, achte beim<br />

Stretching darauf, das Fußgewölbe in<br />

einer neutralen Position zu halten.<br />

Lass es nicht absinken.<br />

Wenn das Gewebe wieder gedehnt<br />

ist, geht es an die Kräftigung der Sehne<br />

anhand exzentrischer Übungen. Bei<br />

der exzentrischen Belastung wird die<br />

Muskulatur gestärkt, während sie sich<br />

streckt. Hierzu ist eine Kraft<br />

notwendig, die stärker ist als die durch<br />

den Muskel aufgebrachte Energie.<br />

Stell dich dafür mit den Zehen auf eine<br />

Stufe. Dann langsam die Fersen sinken<br />

lassen, bis die Dehnung spürbar wird.<br />

Anschließend von der Stufe<br />

heruntersteigen und dann wieder nach<br />

oben in die Ausgangsposition<br />

zurückkehren.<br />

Den Ablauf bis zu viermal am Tag je<br />

15 Mal wiederholen, über drei bis vier<br />

Sätze hinweg. Falls Schmerzen<br />

auftreten, das Training sofort<br />

einstellen.<br />

Wenn dir diese Übung leicht fällt,<br />

bist du wieder bereit für die<br />

Laufstrecke. Geh es aber langsam an.<br />

Sinnvoll ist ein Programm aus fünf<br />

Minuten Gehen und einer Minute<br />

Laufen über fünf Sätze hinweg. Senke<br />

schrittweise den Anteil im<br />

Schritttempo und schraub die Laufzeit<br />

jedes Mal um eine Minute hoch.<br />

Absolvier das Programm drei bis vier<br />

Wochen lang.<br />

Die Anatomie<br />

des Unterschenkels<br />

1<br />

2<br />

3<br />

1<br />

2<br />

Zwillingsmuskel<br />

Schollenmuskel<br />

Achillessehne<br />

3<br />

124 | AB ZUM TRIATHLON


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Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 10:00 – 19:00 Uhr, Sa. 10:00 – 18:00 Uhr<br />

triathlon.de Shop Essen · Lindenalle 10 · 45127 Essen · Tel. 0201/ 95974995 · essen@triathlon.de<br />

Öffnungszeiten: Mo. 13:00 – 18:00 Uhr, Di.-Fr. 12:00 – 19:00 Uhr, Sa. 10:00 – 16:00 Uhr<br />

triathlon.de Shop Nürnberg · Westtorgraben 17 · 90429 Nürnberg · Tel. 0911/ 54830844 · nuernberg@triathlon.de<br />

Öffnungszeiten: Di.-Fr. 13:00 – 19:00 Uhr, Sa. 10:00 – 16:00 Uhr<br />

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Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 12:00 – 19:00 Uhr, Sa. 10:00 – 16:00 Uhr<br />

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Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 10:00 – 13:00 Uhr, Mo.-Fr. 14:00 – 18:00 Uhr, Sa. 10:00 – 13:00 Uhr


KÖRPER<br />

9 UNVERZICHTBARE<br />

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WENIGER FETT, MEHR MUSKELN UND SCHNELLERE<br />

REGENERATION DANK DIESER NÄHRSTOFFBOMBEN<br />

UNSER<br />

EXPERTE<br />

Dr Kevin Currell<br />

Currell arbeitet am English Institute of Sport<br />

als Experte für Sporternährung. Außerdem<br />

hat er bereits am Ironman teilgenommen.<br />

Ein Triathlet hat ein ganz schönes Pensum<br />

zu bewältigen. Manche Leistungssportler<br />

trainieren so viel, wie andere Leute<br />

arbeiten – wenn nicht sogar länger. So<br />

oder so: Ein Sportler muss immer darauf<br />

achten, den Körper mit den richtigen Nährstoffen zu<br />

versorgen, um die Anforderungen des<br />

Trainingsalltags bewältigen zu können. Eine gesunde<br />

Ernährung hat zahllose Vorteile, wie etwa die<br />

verbesserte Trainingsqualität, das verminderte<br />

Krankheits- und Verletzungsrisiko sowie die<br />

verkürzten Regenerationszeiten. All das ermöglicht<br />

bessere Leistungen sowohl im Training als auch im<br />

Wettkampf.<br />

Während des Trainings kann es schwer sein, alle<br />

nötigen Nährstoffe nachzuladen. Vor allem dann,<br />

wenn du die Einheiten als Anlass betrachtest, mehr<br />

Zucker, industriell verarbeitete Produkte, Alkohol und<br />

süße Limonaden zu dir zu nehmen. Süßigkeiten, Chips,<br />

Kekse, Schokoriegel und Coca Cola geben dir zwar<br />

einen Energiekick sowie etwas Eiweiß und Fett.<br />

Ansonsten sind das allerdings leere Kalorien. Die<br />

Nährstoffdichte in diesen Produkten ist nicht<br />

besonders hoch.<br />

Nur Lebensmittel mit hohem Nährwert bringen dich<br />

wirklich weiter. Du wirst damit schneller regenerieren<br />

und letztendlich bessere Zeiten erreichen. Die neun<br />

hier aufgelisteten Lebensmittel sind die Crème de la<br />

Crème, sozusagen die Elite der Lebensmittel. Sie<br />

liefern dem Körper mit nur einer Portion viele der<br />

wichtigsten Nährstoffe. Bau sie fest mit in die<br />

Ernährung ein. Dann bist du schon auf dem besten<br />

Weg zur optimalen Leistung und Gesundheit.<br />

1. Milch<br />

Es gibt nicht viel, wofür Milch nicht gut wäre. Sie trägt<br />

nach harten Trainingseinheiten zur Regeneration bei,<br />

füllt die Flüssigkeitsreserven nach langen Touren auf<br />

und ist gut für die Knochen. Zudem hilft sie<br />

schmerzenden Muskeln bei der schnellen<br />

Regeneration und kräftigt das Immunsystem,<br />

während sie den Körper bei der Anpassung an die<br />

Trainingsreize unterstützt. Auch beim Abnehmen ist<br />

sie hilfreich: Sie fördert den Fettabbau sowie den<br />

Erhalt der Muskelmasse. Ein oder zwei Gläser am Tag<br />

sind kein Problem. Schütte die Milch ins Müsli, in den<br />

Kaffee oder mach dir einen Smoothie (etwa mit<br />

gefrorenen Beeren). Oder trink sie einfach pur warm<br />

oder kalt.<br />

2. Gefrorene Beeren<br />

Vielleicht hast du ja schon einmal davon gehört, dass<br />

Kirschen und rote Beete die Regeneration und die<br />

Leistung steigern. Einer der wichtigsten Bestandteile<br />

beider Nährstoffgruppen<br />

sind die so genannten Polyphenole. Dabei handelt es<br />

sich um sehr effektive Antioxidantien. Sie stärken das<br />

Immunsystem und helfen im Falle der Kirschen auch<br />

bei der Regeneration. Es gibt sogar einige<br />

Polyphenole, die bei der Anpassung ans Training<br />

helfen können. Halte die gefrorenen Beeren einfach<br />

im Eisfach griffbereit. Du kannst sie ganz einfach fürs<br />

Dessert auftauen und mit griechischem Joghurt<br />

mischen. Eine andere Variante wäre, sie morgens mit<br />

ins Müsli zu geben.<br />

3. Haferflocken<br />

Starte mit Haferflocken in den Tag, oder mach dir einen<br />

schönen warmen Haferbrei. Vor allem in Verbindung<br />

mit Milch geben die Haferflocken ihre Kohlenhydrate<br />

nur langsam ab. Dadurch halten sie länger satt.<br />

Nebenbei enthalten sie Beta-Glucan. Die Substanz<br />

schützt erwiesenermaßen in stressigen Zeiten – etwa<br />

in harten Trainingsphasen – das Immunsystem. Es gibt<br />

durchaus noch andere Rezepte mit Haferflocken als<br />

nur Müsli und Haferbrei. Beispielsweise kannst du die<br />

Flocken zu einem wirklich nahrhaften Energieriegel<br />

verarbeiten. Eine Variante für den Mixer: Haferflocken<br />

mit hochwertiger Butter und einigen Kräutern sowie<br />

etwas Lachs.<br />

4. Lachs<br />

Eine der besten Quellen für Omega-3-Fettsäuren.<br />

Fotos iStockphoto.com, Fotolia<br />

126 | AB ZUM TRIATHLON


SUPERFOODS<br />

Diese gesunden Fette haben verschiedenste Vorzüge.<br />

Sie senken den Blutdruck und stärken das<br />

Immunsystem. In Studien hat sich vor Kurzem zudem<br />

gezeigt, dass Omega-3-Fettsäuren die<br />

Muskeleiweiß-Synthese unterstützen, also die<br />

Herstellung neuen Muskelgewebes durch den Körper.<br />

Vor allem beim Ausdauersport sind außerdem<br />

Enzyme und andere wichtige Verbindungen an der<br />

Energieproduktion beteiligt. Das Eiweiß deckt diesen<br />

Bereich ebenfalls mit ab. Der Lachs ist also gleich in<br />

zweierlei Hinsicht leistungssteigernd. Ein simpler<br />

Rezeptvorschlag: Eine Cajun-Gewürzmischung aufs<br />

Fleisch streuen, den Fisch kurz auf beiden Seiten<br />

braten und mit einem bunten Salat sowie Inkareis<br />

servieren.<br />

5. Inkareis (Quinoa)<br />

Eines der wenigen vollständigen Proteine nicht<br />

tierischen Ursprungs. Ein vollständiger<br />

Eiweißlieferant zeichnet sich dadurch aus, dass er<br />

sämtliche essenziellen Aminosäuren enthält.<br />

Für ein Körnerprodukt weist der Inkareis außerdem<br />

einen relativ hohen Proteingehalt auf. Er ist somit eine<br />

tolle Option für Vegetarier, aber auch für Triathleten im<br />

Allgemeinen. Schließlich stellt er Kohlenhydrate mit<br />

einem niedrigen glykämischen Index (GI) bereit.<br />

Daneben enthält Quinoa relativ viel Eisen – ein<br />

essenzieller Nährstoff fürs Ausdauertraining. Du<br />

hättest gern einmal ein etwas anderes Frühstück?<br />

Dann versuch es doch einmal mit einem leckeren<br />

Quinoabrei mit Milch. Dazu passt gut etwas<br />

geschmolzene dunkle Schokolade mit mindestens 70<br />

Prozent Kakaoanteil.<br />

6. Dunkle Schokolade<br />

Schokolade ist durchaus gesund, wenn du die wirklich<br />

dunkle Variante mit mindestens 70 Prozent<br />

Kakaogehalt wählst. Nur dann ist nämlich auch das<br />

Wundermittel Polyphenol darin enthalten. Unlängst<br />

hat sich herausgestellt, dass 40 Gramm dunkle<br />

Schokolade pro Tag die Belastung des Immunsystems<br />

durchs Training senken kann. Außerdem hilft diese<br />

Schokoladensorte dem Körper, Fett effektiver als<br />

Treibstoff zu nutzen. Auch in vielen Soßen macht sich<br />

die Kakaomasse gut, etwa im Chili con carne. Du bist<br />

ein experimentierfreudiger Mensch? Dann bereite ein<br />

Chiligericht mit dunkler Schokoladensauce zu, die du<br />

vor dem Auftragen über einige Garnelen gibst.<br />

7. Garnelen<br />

Eine einmalige Eiweißquelle und ein zentraler<br />

Baustein einer jeden Sportlerdiät. Die Meeresfrüchte<br />

sind auch eine gute Quelle für die Aminosäure Beta-<br />

Alanin. Die Substanz ist ein Vorläufer des in den<br />

Muskeln vorhandenen Wirkstoffs Carnosin, der eine<br />

Pufferfunktion erfüllt. Carnosin bindet in der<br />

Muskulatur die entstandenen Säuren und verhindert,<br />

dass diese die Muskelfunktion einschränken.<br />

Wissenschaftliche Untersuchungen deuten darauf<br />

hin, dass eine erhöhte Zufuhr an Beta-Alanin die<br />

Sprintleistung am Ende eines zweistündigen Rennens<br />

steigern kann. Bereite einfach eine leckere<br />

Kombination aus Königsgarnelen und einem<br />

Beefsteak zu. Trag dazu frischen grünen Salat und<br />

Süßkartoffel-Pommes auf.<br />

8. Süßkartoffeln<br />

Der entfernte Verwandte der Kartoffel kann alles, was<br />

der gemeine Erdapfel auch kann. Vom Nährwert her<br />

lässt die Süßkartoffel aber die normale Kartoffel alt<br />

aussehen. Sie gibt nämlich im Unterschied dazu ihre<br />

Kohlenhydrate nur sehr langsam in den Organismus<br />

ab. Damit ist die Süßkartoffel ein hervorragender<br />

Treibstoff, der auch zur Gewichtskontrolle beiträgt.<br />

Zudem ist sie eine tolle Vitamin-C-Quelle sowie ein<br />

echtes Vitamin-A-Paket. Ein weiterer Bestandteil sind<br />

Anthocyane. Dieses Polyphenol ist eine gute Quelle<br />

für Antioxidantien. Eine schöne Rezeptidee: ein<br />

Auflauf mit Rindfleisch, Zwiebeln und Süßkartoffeln.<br />

9. Rinderhack<br />

Rindfleisch klingt nach einem ziemlich profanen<br />

Lebensmittel. Doch mit magerem Rinderhack kannst du<br />

einfach nichts falsch machen. Es ist nämlich eine<br />

hervorragende Eiweißquelle sowie einer der besten<br />

Eisenlieferanten. Davon profitiert die Ausdauer. Weitere<br />

gesunde Inhaltsstoffe sind Vitamin B, Selen und Phosphor.<br />

Alles in allem ist die Hackfleisch-Frikadelle also eine<br />

vielseitige Nährstoffbombe. Eine leckere Alternative zum<br />

Burger ist die Sauce bolognaise auf den Spaghetti .<br />

AB ZUM TRIATHLON | 127


FLÜSSIGER TREIBSTOFF<br />

DIE PERFEKTE<br />

STRATEGIE ZUM AUFTANKEN<br />

NIMM DEINEN FLÜSSIGEN TREIBSTOFF UNTER DIE LUPE. SO STELLST DU<br />

SICHER, DASS DEIN KÖRPER IM TRAINING UND WETTKAMPF GENAU DAS<br />

BEKOMMT, WAS ER BRAUCHT.<br />

Foto <strong>Triathlon</strong>.org I Spomedis/ITU<br />

UNSER<br />

EXPERTE<br />

Professor Tim Noakes<br />

Im Buch „Waterlogged“ fordert Noakes zum<br />

Umdenken auf, was die Flüssigkeitszufuhr angeht. Der<br />

Sportphysiologe und Mediziner stellt dem Leser darin<br />

neue Strategien vor.<br />

A<br />

lle Lebewesen regulieren ihren<br />

Flüssigkeitshaushalt über den Durst.<br />

Weder Mensch noch Tier brauchen dazu<br />

mathematische Vorgaben. Die einfache<br />

Regel lautet: Wer durstig ist, muss trinken.<br />

Für manche Menschen bedeutet das im Verlauf eines<br />

Ironman einen 12-prozentigen Verlust des eigenen<br />

Körpergewichts in Form von Flüssigkeit. Andere Sportler<br />

verlieren wiederum nur zwei Prozent. Es hängt alles stark<br />

vom einzelnen Triathleten ab.<br />

Sämtliche wissenschaftlichen Erkenntnisse deuten darauf<br />

hin: Wer trinkt, ohne durstig zu sein, beeinträchtigt die<br />

eigene Leistung. Andererseits ist es auch ungünstig, den<br />

Durst zu ignorieren. Das heißt: Du musst genau so viel<br />

trinken, wie es dir das eigene Durstgefühl vorgibt.<br />

Vermeide es<br />

während des<br />

Laufens zu viel zu<br />

trinken<br />

Gefühl für den Durst<br />

Wenn du größere Mengen an Flüssigkeit verlierst, meldet<br />

sich der Durst als Kontrollmechanismus. Fast so, als würde<br />

der Körper sagen: „Hör mal zu: Ich brauche Wasser. Wenn<br />

du jetzt nichts trinkst, werden wir langsamer.“ Das ist ein<br />

biologischer Prozess, welcher der Regie des Gehirns<br />

untersteht.<br />

Wichtig ist, weniger auf einmal zu trinken und ein Gespür<br />

dafür zu bekommen, wie sich echter Durst anfühlt. Hierzu<br />

ist es hilfreich, ohne Flüssigkeitszufuhr laufen zu gehen und<br />

anschließend ein Stück zu warten. Irgendwann kommt ein<br />

Punkt, wo sich der Durst unmissverständlich meldet. Das<br />

ist der richtige Zeitpunkt, die Flüssigkeitsspeicher wieder<br />

aufzufüllen. Die Menge muss gar nicht einmal so groß sein.<br />

Andernfalls besteht die Gefahr der Überversorgung. Die<br />

Zellen können nicht richtig funktionieren, wenn sie zu viel<br />

Flüssigkeit und Masse enthalten.<br />

Kürzlich rief mich ein Sportwissenschaftler aus den Staaten<br />

an. Er führte mit seinem Team eine Studie durch. Hierbei<br />

bekamen die Probanden vor dem Training entweder 500<br />

Milliliter Flüssigkeit oder drei Spritzer Wasser. Danach<br />

folgte ein Belastungstest über 30 Minuten. Die Teilnehmer,<br />

die im Vorfeld den halben Liter Wasser getrunken hatten,<br />

waren weniger leistungsfähig. Daneben untersuchten die<br />

Forscher die Gehirnfunktionen. Auch sie waren nach Zufuhr<br />

der 500 Milliliter beeinträchtigt. Woran das liegt? Ganz<br />

einfach: Der Körper braucht gar nicht so viel Flüssigkeit auf<br />

einmal.<br />

Trockener Mund<br />

Während des Sports trocknet der Mund aus. Das liegt daran,<br />

dass du durch den Mund ein- und ausatmest. In der Folge<br />

wird es schwerer, Gels oder Energieriegel aufzunehmen.<br />

Die Mondtrockenheit ist jedoch keine Folge einer zu<br />

niedrigen Flüssigkeitszufuhr. Es ist ganz normal, dass der<br />

Mund während eines solchen Wettkampfs trocken ist. Um<br />

Gels oder Energieriegel zu verarbeiten, braucht der Körper<br />

keine Unmengen an Flüssigkeit zusätzlich. Es reicht, einige<br />

Zeit zuvor etwas getrunken zu haben.<br />

Salzzufuhr<br />

Alle Salze, die du während des Trainings aufnimmst,<br />

scheidest du später durch den Urin wieder aus. Dies hat<br />

einen ganz einfachen Grund: Der Körper verfügt über einen<br />

gewaltigen Natriumüberschuss. Bei modernen Sportlern<br />

ist ein Natriummangel praktisch ausgeschlossen. Die<br />

heutige Ernährung enthält so viel Natrium, dass sich der<br />

Körper bei einem Mangel sofort melden würde. Das Defizit<br />

würde sich durch Heißhunger bemerkbar machen. Es<br />

wurden einige Studien veröffentlicht, in denen die<br />

Teilnehmer beim Training Wasser bzw. natriumhaltige<br />

Sportgetränke verabreicht bekamen. Das Resultat: Die<br />

Menge, die sie übers Sportgetränk zu sich genommen<br />

hatten, wurde später über den Urin wieder abgegeben. Der<br />

Körper sorgt selbst für eine recht strikte Regulation der<br />

Natriumzufuhr.<br />

Elektrolyte und Krämpfe<br />

Es gibt keinerlei Hinweise auf irgendwelche<br />

Zusammenhänge zwischen Elektrolyten (Salzen) und<br />

Krämpfen. Bei dieser Art von Muskelproblemen handelt es<br />

sich um ein Problem, das seinen Ursprung im Gehirn und<br />

der Wirbelsäule hat. Die Nerven bewirken eine<br />

Hyperaktivität der Muskulatur. Normalerweise ist die<br />

Aktivität sozusagen gedeckelt. Je länger du läufst, umso<br />

mehr nimmt diese Fähigkeit ab. Die Folge ist ein erhöhtes<br />

Krampfrisiko. Wir gehen davon aus, dass das nichts mit<br />

Elektrolyten zu tun hat. Bei genauerer Betrachtung von<br />

Sportlern, die es mit Krämpfen zu tun bekommen, fällt auf:<br />

Die Betreffenden sind nicht stärker dehydriert als der<br />

Durchschnitt. Zudem sind ihre Elektrolytwerte im Blut<br />

vollkommen normal. Solange es keine gegenläufigen<br />

Untersuchungen gibt, ist davon auszugehen, dass diese<br />

Beobachtungen korrekt sind.<br />

128 | AB ZUM TRIATHLON


TRIATHLON-ERNÄHRUNG<br />

DAS ZIEL-<br />

GEWICHT<br />

IN EINEM MONAT GUT DREI KILO ABNEHMEN UND SUPERFIT<br />

IN DEN TRIATHLON STARTEN DIESE ERNÄHRUNGS­ UND<br />

TRAININGSPLÄNE MACHEN’S MÖGLICH ...<br />

UNSERE EXPERTEN<br />

Phil Mosley<br />

Phil ist Leistungssportler,<br />

Triathlet und Trainer.<br />

Sally Pinnegar<br />

Sally Pinnegar arbeitet als<br />

Ernährungsexpertin für Profi-<br />

Triathleten.<br />

W<br />

enn du mit einem Idealgewicht in den<br />

<strong>Triathlon</strong> starten willst, befolge unseren<br />

Ernährungsplan. Er ist speziell auf die<br />

einmonatigen Trainingspläne in diesem<br />

Heft abgestimmt. Wenn du dich sowohl<br />

an den Trainings- als auch den Ernährungsleitfaden<br />

hältst, wirst du nicht nur abnehmen, du wirst dich auch<br />

einfach fantastisch fühlen.<br />

VORBEMERKUNGEN: ERNÄHRUNG<br />

Folge den angegebenen Portionsgrößen, achte aber<br />

auch auf dein Hungergefühl. Wenn du satt bist, kannst du<br />

schon vorher mit dem Essen aufhören. Wenn du wirklich<br />

Hunger hast, darf es auch noch ein kleiner Nachschlag<br />

sein. Männer oder etwas schwerere Frauen können<br />

Zwischenmahlzeiten einlegen. Gut dafür geeignet sind<br />

Nüsse oder Rosinen, hartgekochte Eier, Hühnerfleisch,<br />

Obst und Joghurt. Ein wichtiger Punkt: Das Training findet<br />

oft am Morgen statt. Vor manchen Einheiten trinkst du<br />

nur eine Tasse Tee. Wenn du mehr brauchst, sind auch<br />

einige Löffel Joghurt mit Honig oder ein Stück Toast mit<br />

Butter erlaubt.<br />

Die Portionsgrößen sind der Schlüssel zum Erfolg. Als<br />

allgemeine Faustregel sollten sich Frauen (F) und Männer<br />

(M) an die folgenden Vorgaben halten:<br />

Cornflakes (F) 35 g, (M) 50 g<br />

Müsli (F) 60 g, (M) 90 g<br />

Joghurt (F) 150 g, (M) 190 g<br />

Suppe (F) 400 ml, (M) 600 ml<br />

Brot als Beilage (F) 75 g, (M) 125 g<br />

Frischer Saft (F) 150 ml, (M) 200–250 ml<br />

Obstsalat (F) kleine Tasse, (M) große Tasse<br />

Pasta, Nudeln, Reis, Couscous (F) 60 g,<br />

(M) 100 g (Abtropfgewicht)<br />

Kartoffeln:<br />

gebacken (F) 250 g, (M) 350–400 g<br />

gekocht (F) 150 g, (M) 250 g<br />

gestampft (F) gehäufte kleine Tasse, (M) gehäufte große<br />

Tasse<br />

VORBEMERKUNGEN: TRAINING<br />

Der hier vorgestellte <strong>Triathlon</strong>plan ist für die Sprintdistanz<br />

und die olympische Distanz gedacht. Du kannst ihn aber<br />

auch im ersten Monat eines sechsmonatigen<br />

Trainingsprogramms für die Langdistanz nutzen.<br />

Unten findest du einige Erklärungen zu den verwendeten<br />

Abkürzungen. Außerdem beschreiben wir die<br />

verschiedenen Trainingsbereiche (TB1 etc.). Sie dienen<br />

als Orientierung für die Trainingsintensität. Ansonsten<br />

lautet das Motto: durchstarten und<br />

falls erforderlich die Trainingstage tauschen, um sie an<br />

den eigenen Terminkalender anzupassen.<br />

Bevor du in dieses Programm einsteigst, solltest du<br />

bereits mindestens 60 bzw. 40 Minuten lang<br />

durchgehend Rad fahren bzw. laufen können. Im<br />

Schwimmbecken solltest du 400 Meter nonstop<br />

durchziehen können.<br />

TRAININGSBEREICHE<br />

Die folgenden Bereiche helfen dir, jede Einheit mit der<br />

richtigen Intensität anzugehen. Du entwickelst damit<br />

spezifische Aspekte deiner <strong>Fitness</strong> weiter. Außerdem<br />

sorgen sie dafür, dass du dich nicht überforderst. Du kannst<br />

die Intensität entweder anhand der angegebenen<br />

Trainingsbereiche abschätzen oder einen Pulsmesser<br />

verwenden, um präzisere Werte zu erhalten. Wenn du mit<br />

Herzfrequenzmesser arbeitest, zieh die angegebenen<br />

Prozentzahlen von deiner maximalen Herzfrequenz ab. Auf<br />

die Art errechnest du deine individuellen Bereiche. Wichtig<br />

ist, dass das System nur zur Orientierung dient. Du musst<br />

nicht alles peinlich genau einhalten.<br />

TRAININGSBEREICH 1 (TB1): : Regeneration<br />

60 bis 65 % der maximalen Herzfrequenz. Lockeres Tempo,<br />

dass sich angenehm anfühlt.<br />

TRAININGSBEREICH 2 (TB2): Ausdauer-Tempo<br />

65 bis 75 % der maximalen Herzfrequenz. Immer noch<br />

relativ locker. In diesem Bereich solltest du noch durch die<br />

Nase atmen können.<br />

TRAININGSBEREICH 3 (TB3): Erhöhtes Tempo<br />

75 % bis 80 % der maximalen Herzfrequenz. Ziemlich hart,<br />

aber noch längere Zeit durchzuhalten.<br />

TRAININGSBEREICH 4 (TB4): Wettkampftempo<br />

80 bis 90 % der maximalen Herzfrequenz. Hartes Tempo,<br />

das mit der nötigen Konzentration gerade noch über längere<br />

Strecken durchzuhalten ist.<br />

ABKÜRZUNGEN WARM-UP Aufwärmtraining, COOL-DOWN<br />

Abkühlphase, HASA Hauptsatz, KS Kraulschwimmen, BEIN Kraul-<br />

Beinschlag mit Schwimmbrett, LS Schwimmen bei sehr niedriger<br />

Intensität<br />

AB ZUM TRIATHLON | 129


KÖRPER<br />

TRIATHLON-ERNÄHRUNG<br />

Mo<br />

WOCHE 01<br />

VOR DEM TRAINING<br />

1 Vollkorn-<br />

Weizen-Keks<br />

(z. B.<br />

Weetabix). Tee.<br />

TRAINING/FRÜHSTÜCK<br />

WÄHREND DES TRAININGS<br />

GETRÄNK -<br />

MORGENS Laufen: 40 Min. Erste 20 Min. im Plaudertempo,<br />

zweite 20 Min. mit erhöhtem Tempo. ABENDS<br />

Schwimmen: 1,5 km. WARM-UP 500 m locker.<br />

HASA 5 x 100 m im Wettkampftempo + je 30 Sek. Pause.<br />

COOL-DOWN 500 m locker.<br />

NACH DEM TRAINING<br />

2 Scheiben Toast mit<br />

Erdnussbutter.<br />

Frischer<br />

Orangensaft mit<br />

Wasser (im<br />

Verhältnis 75:25 ).<br />

SNACK MITTAGESSEN SNACK ABENDESSEN<br />

Banane. Tee.<br />

Sandwiches mit Geflügelsalat. Becher<br />

Joghurt. Wasser.<br />

Etwas<br />

Trockenobst.<br />

Wasser oder<br />

Tee.<br />

Brühe mit Hühnerfleisch, Pilzen<br />

und Pak Choi (siehe Rezept<br />

weiter hinten), dazu Nudeln. 30 g<br />

dunkle Schokolade.<br />

Di<br />

Becher<br />

griechischer<br />

Joghurt. Tee.<br />

GETRÄNK Wasser.<br />

Rad oder Rollentrainer: 1 Std. WARM-UP 20 Min. locker.<br />

HASA 6 x 3 Min. im Wettkampftempo + je 90 Sek. Pause.<br />

COOL-DOWN 15 Min. locker.<br />

Eier mit Toast.<br />

Frischer<br />

Orangensaft.<br />

Tee oder<br />

Kaffee.<br />

Hüttenkäse oder Thunfischsalat mit<br />

Dressing. 250 ml Obstsmoothie.<br />

Müsliriegel,<br />

Banane, Tee.<br />

Risotto mit geräuchertem<br />

Schellfisch und pochiertem Ei<br />

(siehe Rezepte weiter hinten).<br />

Apfelsaft mit Wasser.<br />

Mi<br />

1 Vollkorn-<br />

Weizen-Keks<br />

(z. B.<br />

Weetabix). Tee.<br />

GETRÄNK -<br />

MORGENS Laufen: 40 Min. WARM-UP 10 Min. locker. (davon 3 x 15<br />

Sek. Sprint). HASA 4 x 800 m im Wettkampftempo + je 60 Sek.<br />

Pause. WARM-UP 10 Min. locker. ABENDS Schwimmen: 1,5 km.<br />

WARM-UP 400 m locker. HASA 3 x 200 m hart + je 45 Sek. Pause<br />

COOL-DOWN 500 m locker in gemischten Stilen.<br />

Cornflakes mit<br />

Bananenscheiben.<br />

Frischer<br />

Orangensaft. Tee<br />

oder Kaffee.<br />

Banane. Tee.<br />

Sandwiches mit Schinkensalat und Senf.<br />

Kleiner Obstsalat. Wasser.<br />

Becher<br />

griechischer<br />

Naturjoghurt<br />

mit Honig.<br />

Tee.<br />

Ratatouille mit Pasta und Parmesan:<br />

Zwiebel-, Paprika-, Zucchini-,<br />

Auberginen- und Pilzstücke in Öl anbraten.<br />

Eine Dose Tomaten, ½ Päckchen Passata,<br />

Salz, Kräutermischung und 1 TL Zucker<br />

dazugeben. 10 Min. lang vor sich hinköcheln<br />

lassen. Glas Milch. 30 g dunkle Schokolade.<br />

Do<br />

1 Vollkorn-<br />

Weizen-Keks<br />

(z. B.<br />

Weetabix). Tee.<br />

GETRÄNK Wasser.<br />

Rad oder Rollentrainer: 1 Std. WARM-UP 15 Min. locker. HASA 2<br />

x 15 Min. im erhöhten Tempo (+ 3 Min. Pause). COOL-DOWN<br />

12 Min. locker.<br />

Eier mit Toast.<br />

Frischer<br />

Orangensaft.<br />

Tee oder<br />

Kaffee.<br />

Frische Suppe mit knusprigem<br />

Brötchen. Joghurt.<br />

Obstsalat.<br />

Tee.<br />

Fregola mit Zitronensaft, Ziegenkäse<br />

und Brokkoli (siehe Rezept weiter<br />

hinten). Wenn gewünscht mit<br />

Schweinekotelett. Apfelsaft mit<br />

Wasser. 130 g griechischer Joghurt mit<br />

Blaubeeren und Honig oder Ahornsirup.<br />

Fr<br />

Pochierte Eier<br />

auf<br />

Vollkorntoast.<br />

30 g Cornflakes.<br />

200 ml frischer<br />

Orangensaft.<br />

Freier Tag<br />

Tee oder<br />

Kaffee.<br />

Salat mit geräuchertem Lachs. Kein<br />

Brot. Obstsalat. Wasser.<br />

Kleiner<br />

Schokoriegel<br />

mit dunkler<br />

Schokolade.<br />

Milchkaffee.<br />

Spaghetti bolognese mit<br />

geriebenem Parmesan. Zwei<br />

Löffel Eiscreme. Ein Glas<br />

Rotwein oder<br />

ein halber Liter dunkles Bier.<br />

Sa<br />

Haferbrei. Tee.<br />

GETRÄNK Isotonischer Drink. Bei 3 Std. nach der Hälfte der<br />

Zeit ein Energieriegel.<br />

Radfahren: 2–3 Std. im gleichmäßigen Plaudertempo.<br />

Speck-Tomaten-<br />

Sandwich.<br />

Schokomilch,<br />

Milchkaffee oder<br />

heiße Schokolade.<br />

Tee oder<br />

Kaffee<br />

Butternut-Kürbis-Suppe mit<br />

Vollkornbrot.<br />

Snack nach<br />

Wahl mit bis<br />

zu 250<br />

Kalorien. Tee<br />

oder Kaffee.<br />

Selbstgemachter Fisch mit<br />

Pommes (siehe Rezept weiter<br />

hinten). Ein Glas Wein oder Bier.<br />

So<br />

Tee.<br />

GETRÄNK -<br />

Laufen: 50 Min. im gleichmäßigen Ausdauertempo.<br />

Weicher Boden, wenn möglich mit Hügeln.<br />

Müsli mit<br />

Bananenscheiben.<br />

Tee oder Kaffee.<br />

Tee oder<br />

Kaffee<br />

Mozzarella, Tomaten, Avocados und<br />

frisches Basilikum mit Olivenöl und<br />

Balsamico. Brot. Gesundes Getränk<br />

nach Wahl.<br />

Stück Obst.<br />

Tee.<br />

Gebratenes Huhn,<br />

Kartoffelstampf oder<br />

Röstkartoffeln. 2 Stück grünes<br />

Gemüse, Karotten, Sauce. 1 Glas<br />

Wein. Wasser.<br />

Mo<br />

WOCHE 02<br />

VOR DEM TRAINING<br />

1 Scheibe<br />

Toast mit<br />

Honig. Tee.<br />

TRAINING/FRÜHSTÜCK<br />

WÄHREND DES TRAININGS<br />

GETRÄNK -<br />

MORGENS Laufen: 40 Min. WARM-UP 15 Min. locker HASA 5 Min. im gleichmäßigen<br />

Tempo, 5 Min. im erhöhten Tempo, 5 Min. im Wettkampftempo.COOL-DOWN 5 Min.<br />

locker.<br />

ABENDS Schwimmen: 1,5 km. WARM-UP 500 m locker. HASA 8 x 100 m (davon je 50 m<br />

locker 50 m im Wettkampftempo) + je 30 Sek. Pause. COOL-DOWN 200 m locker.<br />

NACH DEM TRAINING<br />

Müsli mit<br />

Bananenscheiben.<br />

Frischer<br />

Orangensaft. Tee<br />

oder Kaffee.<br />

SNACK MITTAGESSEN SNACK ABENDESSEN<br />

Tee oder<br />

Kaffee.<br />

Sandwiches mit Rindfleisch,<br />

Wasserkresse, Tomaten und<br />

Meerrettich. 250 ml Obstsmoothie.<br />

Müsliriegel.<br />

Tee.<br />

Gegrillter Lachs, 250 g<br />

Ofenkartoffel und 2 Stück grünes<br />

Gemüse. Crème fraîche für die<br />

Kartoffel. Glas Milch. 30 g dunkle<br />

Schokolade.<br />

Di<br />

1 Vollkorn-<br />

Weizen-Keks (z. B.<br />

Weetabix). Tee.<br />

GETRÄNK Wasser.<br />

Rad oder Rollentrainer: 50 Min. WARM-UP 20 Min. locker.<br />

HASA Hohe Intensität mit jeweils 5, 4, 3, 2, 1 Min. im<br />

Wettkampftempo + je 90 Sek. Pause. COOL-DOWN 12 Min.<br />

locker.<br />

Eier mit Toast.<br />

Frischer<br />

Orangensaft.<br />

Tee oder<br />

Kaffee.<br />

Frische Suppe mit knusprigem<br />

Brötchen. Joghurt.<br />

Müsliriegel.<br />

Tee oder<br />

Kaffee.<br />

Geröstete Hühnerbrust, junge<br />

Kartoffeln, grünes Gemüse,<br />

Sauce. Wasser.<br />

Mi<br />

1 Scheibe<br />

Toast mit<br />

Honig. Tee.<br />

GETRÄNK MORGENS - ABENDS Apfelsaft mit Wasser.<br />

MORGENS Laufen: 40 Min. WARM-UP 10 Min. locker (davon 3 x 15 Sek. Sprint). HASA 8 x<br />

400 m im Wettkampftempo mit 60 Sek. Pause. COOL-DOWN 10 Min. locker. ABENDS<br />

Schwimmen: 1,5 km. WARM-UP 400 m locker. HASA 400 m, abwechselnd 25 m<br />

Beinschlag, 50 m KS. 8 x 50 m Sprint mit jeweils 30 Sek. Pause. COOL-DOWN 300 m<br />

locker in gemischten Stilen.<br />

Cornflakes mit<br />

Bananenscheiben.<br />

Frischer<br />

Orangensaft. Tee<br />

oder Kaffee.<br />

Banane. Tee.<br />

Sandwiches mit pochiertem Lachs,<br />

Wasserkresse und Mayonnaise.<br />

Obstsalat. Wasser.<br />

Becher<br />

Joghurt. Tee.<br />

Chili con carne mit grünem Salat<br />

und Dressing. Sprudel.<br />

Do<br />

1 Vollkorn-<br />

Weizen-Keks<br />

(z. B.<br />

Weetabix). Tee.<br />

GETRÄNK Wasser.<br />

Rad oder Rollentrainer: 1 Std. WARM-UP 15 Min. locker. HASA<br />

2 x 15 Min. im erhöhten Tempo + je 3 Min. Pause.<br />

COOL-DOWN 12 Min. locker.<br />

Eier mit Toast.<br />

Frischer<br />

Orangensaft.<br />

Tee oder<br />

Kaffee.<br />

Frische Suppe mit knusprigem<br />

Brötchen. Joghurt.<br />

Müsliriegel.<br />

Tee oder<br />

Kaffee.<br />

Brühe mit Hühnerfleisch, Pilzen<br />

und Pak Choi (siehe Rezept<br />

weiter hinten), dazu Nudeln.<br />

Wasser.<br />

Fr<br />

Joghurt, Obst<br />

und Honig.<br />

Tee.<br />

Freier Tag<br />

Tee oder<br />

Kaffee.<br />

2 Sandwiches mit Räucherlachs und<br />

Wasserkresse. 30 g gesalzene Nüsse.<br />

Kleine Flasche Obstsmoothie (weniger<br />

als 300 ml).<br />

Becher<br />

Joghurt. Tee.<br />

Ciabatta mit Tomaten, Pesto,<br />

Mozzarella und Salat (siehe<br />

Rezept weiter hinten). Ein Glas<br />

Rotwein oder ein halber Liter<br />

dunkles Bier.<br />

Sa<br />

Haferbrei. Tee.<br />

GETRÄNK Isotonischer Drink. Bei 3 Std. Energieriegel nach<br />

der Hälfte der Zeit.<br />

Radfahren: 2–3 Std. im gleichmäßigen Plaudertempo,<br />

darunter 30 Min. im erhöhten Tempo.<br />

Bohnen mit Toast.<br />

Glas Milch. Stück<br />

Obst.<br />

Stück Kuchen, Milchkaffee.<br />

Steak, Kartoffelstampf oder<br />

Ofenkartoffel, dazu Gemüse<br />

oder Salat. Ein Glas Rotwein oder<br />

ein halber Liter dunkles Bier.<br />

So<br />

Haferbrei. Tee.<br />

GETRÄNK -<br />

Laufen: 1 Std. im lockeren Tempo. Weicher Boden, wenn<br />

möglich mit Hügeln.<br />

Cornflakes mit<br />

Bananenscheiben.<br />

150 ml Orangensaft.<br />

Tee oder Kaffee.<br />

Tee oder<br />

Kaffee.<br />

Sandwiches mit Räucherlachs und<br />

Wasserkresse, dazu Mayonnaise und<br />

schwarzer Pfeffer. Frischer<br />

Orangensaft.<br />

Joghurt-<br />

Smoothie.<br />

Geröstetes Fleisch, 2<br />

Röstkartoffeln, 2 Stück grünes<br />

Gemüse, Karotten, Sauce. 1 Glas<br />

Wein. Wasser.<br />

130 | AB ZUM TRIATHLON


TRIATHLON-ERNÄHRUNG<br />

TRIATHLON-ERNÄHRUNG<br />

So Sa Fr Do Mi Di Mo<br />

So Sa Fr Do Mi Di Mo<br />

WOCHE 03<br />

VOR DEM TRAINING<br />

1 Scheibe Toast<br />

mit Honig. Tee.<br />

1 Vollkorn-<br />

Weizen-Keks<br />

(z. B.<br />

Weetabix). Tee.<br />

1 Scheibe Toast<br />

mit Honig. Tee.<br />

1 Vollkorn-<br />

Weizen-Keks<br />

(z. B.<br />

Weetabix). Tee.<br />

Eier mit Toast.<br />

150 ml frischer<br />

Orangensaft.<br />

Kaffee.<br />

Müsli und<br />

Banane. Tee<br />

oder Kaffee.<br />

Tee.<br />

WÄHREND DES TRAININGS<br />

GETRÄNK -<br />

MORGENS Laufen: 40 Min. im gleichmäßigen Tempo, darunter aber 6<br />

x 30 Sek. im Sprint.<br />

ABENDS Schwimmen: 1,5 km. WARM-UP 500 m locker. HASA 4 x 50 m<br />

Beinschlag. 2 x 200 m im Wettkampftempo + je 45 Sek. Pause.<br />

COOL-DOWN 400 m locker.<br />

GETRÄNK Wasser.<br />

Rad oder Rollentrainer: 1 Std. WARM-UP 15 Min. locker. HASA 5<br />

x 5 Min. im Wettkampftempo + je 60 Sek. Pause.<br />

COOL-DOWN 15 Min. locker.<br />

GETRÄNK -<br />

MORGENS Laufen: 40 Min. WARM-UP 10 Min. locker (davon 3 x 15 Sek. Sprint).<br />

HASA 3 x 1 km Wettkampftempo + je 2 Min. Pause. COOL-DOWN 10 Min.<br />

locker.<br />

ABENDS Schwimmen: 1,5 km. WARM-UP 400 m locker. HASA 300 m, 200 m,<br />

100 m jeweils im Wettkampftempo + je 45 Sek. Pause. COOL-DOWN 500 m<br />

locker in gemischten Stilen.<br />

GETRÄNK Wasser.<br />

Rad oder Rollentrainer: 1 Std. WARM-UP 15 Min. locker. HASA 6 x<br />

3 Min. im Wettkampftempo + je 90 Sek. Pause. COOL-DOWN<br />

12 Min. locker.<br />

GETRÄNK Isotonischer Drink. Bei 3 Std. Energieriegel nach<br />

der Hälfte der Zeit.<br />

Radfahren: 2–3 Std. im gleichmäßigen Plaudertempo,<br />

darunter 2 x 20 Min. im erhöhten Tempo.<br />

GETRÄNK -<br />

Laufen: 1 Std. (davon 40 Min. locker, 20 Min. im erhöhten<br />

Tempo).<br />

NACH DEM TRAINING<br />

2 Scheiben Toast mit<br />

Erdnussbutter.<br />

Frischer<br />

Orangensaft mit<br />

Wasser (im<br />

Verhältnis 75:25 ).<br />

Eier mit Toast.<br />

Frischer<br />

Orangensaft.<br />

Cornflakes mit<br />

Bananenscheiben.<br />

Frischer<br />

Orangensaft. Tee<br />

oder Kaffee.<br />

Eier mit Toast.<br />

Frischer<br />

Orangensaft.<br />

Speck-Tomaten-<br />

Sandwich.<br />

Schokomilch,<br />

Milchkaffee oder<br />

heiße Schokolade.<br />

Müsli mit<br />

Bananenscheiben.<br />

Tee oder Kaffee.<br />

SNACK MITTAGESSEN SNACK ABENDESSEN<br />

30 g Nüsse<br />

und Rosinen.<br />

Tee.<br />

Tee oder<br />

Kaffee.<br />

Milchkaffee.<br />

Tee oder<br />

Kaffee.<br />

Tee oder<br />

Kaffee.<br />

Tee oder<br />

Kaffee.<br />

Tee oder<br />

Kaffee.<br />

WOCHE 04 (AKTIVE REGENERATION)<br />

VOR DEM TRAINING<br />

1 Scheibe<br />

Toast mit<br />

Honig. Tee.<br />

1Vollkorn-<br />

Weizen-Keks<br />

(z. B.<br />

Weetabix).<br />

Tee.<br />

1Vollkorn-<br />

Weizen-Keks<br />

(z. B.<br />

Weetabix).<br />

Tee.<br />

1 Vollkorn-<br />

Weizen-Keks<br />

(z. B.<br />

Weetabix). Tee.<br />

2 gekochte<br />

Eier mit Toast.<br />

Frischer Saft.<br />

Kaffee.<br />

Müsli mit<br />

Banane. Tee.<br />

Tee.<br />

TRAINING/FRÜHSTÜCK<br />

Freier Tag<br />

TRAINING/FRÜHSTÜCK<br />

WÄHREND DES TRAININGS<br />

GETRÄNK -<br />

MORGENS Laufen: 40 Min. im gleichmäßigen Tempo, dabei 6 x 20 Sek. Sprint.<br />

ABENDS Schwimmen: 1,5 km. WARM-UP 400 m locker. HASA 4 x 50 m<br />

Beinschlag, 8 x 50 m Sprint, 4 x 50 m Beinschlag, jeweils mit 15 Sek. Pause.<br />

COOL-DOWN 300 m locker.<br />

GETRÄNK Wasser.<br />

Rad oder Rollentrainer: 45 Min. WARM-UP 15 Min. locker. HASA 6 x 2<br />

Min. im Wettkampftempo + je 60 Sek. Pause. COOL-DOWN 15 Min.<br />

locker.<br />

GETRÄNK -<br />

MORGENS Laufen: ca. 35 Min. WARM-UP 10 Min. locker (davon 3 x 15 Sek. Sprint).<br />

HASA 10 x 200 m im Wettkampftempo mit je 30 Sek. Pause.<br />

COOL-DOWN 10 Min. locker. ABENDS Schwimmen: 1,5 km. WARM-UP 400 m locker.<br />

HASA 400 m, abwechselnd 25 m Beinschlag, 50 m KS. 4 x 100 m im<br />

erhöhten Tempo mit jeweils 30 Sek. Pause. COOL-DOWN 300 m locker in<br />

gemischten Stilen.<br />

GETRÄNK Wasser.<br />

Rad oder Rollentrainer: 50 Min. WARM-UP 20 Min. locker. HASA 10 x 1<br />

Min. im Wettkampftempo + je 1 Min. Pause. COOL-DOWN 15 Min.<br />

locker.<br />

Freier Tag<br />

GETRÄNK Isotonischer Drink. Bei 3 Std. nach der Hälfte der Zeit ein<br />

Energieriegel.<br />

Radfahren: 90 Min., davon 30 Min. locker, 30 Min. im erhöhten<br />

Tempo, 30 Min. locker.<br />

GETRÄNK -<br />

Laufen: 50 Min., davon 30 Min. locker, 20 Min. im erhöhten<br />

Tempo.<br />

NACH DEM TRAINING<br />

2 Scheiben Toast mit<br />

Erdnussbutter. Frischer<br />

Orangensaft mit Wasser<br />

(im Verhältnis 75:25 ).<br />

Eier mit Toast.<br />

Frischer<br />

Orangensaft.<br />

Cornflakes mit<br />

Bananenscheiben.<br />

Frischer<br />

Orangensaft. Tee<br />

oder Kaffee.<br />

Eier mit Toast.<br />

Frischer<br />

Orangensaft.<br />

Toast mit<br />

Erdnussbutter.<br />

Milchkaffee.<br />

Müsli mit<br />

Bananenscheiben.<br />

Tee oder Kaffee.<br />

Banane. Tee.<br />

Banane. Tee.<br />

Tee oder<br />

Kaffee<br />

Tee oder<br />

Kaffee.<br />

Tee oder<br />

Kaffee.<br />

Sandwiches mit Hühnerfleisch,<br />

Tomaten, Wasserkresse, Mayonnaise<br />

und grünem Presto. 250 ml frischer Saft.<br />

Frische Suppe mit knusprigem<br />

Brötchen. Joghurt.<br />

Sandwiches mit Ei und Wasserkresse.<br />

Obstsmoothie.<br />

Frische Suppe mit knusprigem<br />

Brötchen. Joghurt.<br />

Mozzarella, Tomaten, Avocados und<br />

frisches Basilikum mit Olivenöl und<br />

Essig. 50 g Brot. 200 ml Orangensaft.<br />

Stück Kuchen, Milchkaffee.<br />

Sandwiches mit Räucherlachs und<br />

Wasserkresse, dazu Mayonnaise und<br />

schwarzer Pfeffer. Frischer<br />

Orangensaft.<br />

Sandwiches mit Thunfischsalat.<br />

Joghurt. Wasser.<br />

Parmaschinken, Wasserkresse,<br />

Sandwiches mit Tomaten und<br />

Senf. Frische Mango. Wasser.<br />

Räuchermakrelen-Salat mit roter<br />

Bete. Knuspriges Brötchen. Stück<br />

Obst. Wasser.<br />

Frische Suppe mit knusprigem<br />

Brötchen. Joghurt.<br />

Salat aus Parmaschinken,<br />

Mozzarella, Tomaten,<br />

Wasserkresse und Avocado mit<br />

Dressing. Kein Brot. Frischer Saft<br />

mit Wasser.<br />

Sandwiches mit Räucherlachs und<br />

Wasserkresse, dazu Mayonnaise<br />

und schwarzer Pfeffer. Frischer<br />

Orangensaft.<br />

Banane. Tee.<br />

Müsliriegel.<br />

Tee.<br />

Banane.<br />

Tee.<br />

Obstsalat.<br />

Tee.<br />

Milchkaffee.<br />

5<br />

Paranüsse.<br />

Griechischer<br />

Joghurt mit<br />

Obst oder<br />

warmen<br />

Beeren, dazu<br />

Ahornsirup. Tee<br />

30 g Nüsse<br />

und Rosinen.<br />

Tee.<br />

Obstsalat.<br />

Tee.<br />

Milchkaffee.<br />

Obstsalat.<br />

Tee.<br />

Kleines<br />

Stück<br />

Kuchen.<br />

Milchkaffee.<br />

Milchkaffee.<br />

30 g dunkle<br />

Schokolade.<br />

Ofenkartoffeln mit<br />

hochwertigem Schinken, Salat<br />

und Kohlsalat. Kleiner Obstsalat.<br />

Wasser.<br />

Schnelles Currygericht mit Huhn<br />

(siehe Rezept weiter hinten).<br />

Getränkesirup mit Wasser.<br />

Würzige Lammkoteletts mit<br />

Couscous und<br />

Kichererbsensauce (siehe<br />

Rezept weiter hinten). Wasser.<br />

Lachs oder Forelle, gegrillt, mit<br />

gedünsteten oder im Wok<br />

schonend erhitztem Gemüse.<br />

Griechischer Joghurt mit Obst und<br />

Honig. Wasser.<br />

Currygericht mit Garnelen und<br />

Kokosmilch, dazu Basmatireis.<br />

Ein Glas Wein oder Bier. 30 g<br />

dunkle Schokolade.<br />

Hühnerfleisch mit<br />

Parmaschinken<br />

(siehe Rezept weiter hinten).<br />

Geröstetes Rindfleisch,<br />

Röstkartoffeln, 2 Stück grünes<br />

Gemüse, Karotten, Sauce. 1 Glas<br />

Wein. Wasser.<br />

SNACK MITTAGESSEN SNACK ABENDESSEN<br />

Tee oder<br />

Kaffee.<br />

Tee oder<br />

Kaffee.<br />

Frische Suppe mit knusprigem<br />

Brötchen. Joghurt.<br />

Banane.<br />

Tee.<br />

DEIN<br />

4-WOCHEN-<br />

PLAN<br />

Ratatouille mit Pasta und<br />

gemahlenem Parmesan (siehe<br />

Woche 01 ).<br />

Schnelles Currygericht mit.<br />

Basmatireis (siehe Rezept weiter<br />

hinten). Getränkesirup mit Wasser.<br />

25 g dunkle Schokolade.<br />

Eier nach mediterraner Art (siehe<br />

Rezept weiter hinten) ( 2 Eier). 2<br />

Stück frisches Brot. Glas frischer<br />

Orangensaft mit Wasser.<br />

Hühnerfleisch mit Parmaschinken<br />

und grünen Bohnen (siehe Rezept<br />

weiter hinten). Sprudel. Becher<br />

Joghurt.<br />

Fisch mit Pommes vom Stand<br />

oder selbstgekocht. Ein ganzes<br />

Stück Fisch und eine halbe Portion<br />

Pommes für Frauen, eine ganze<br />

Portion für Männer. Getränk nach<br />

Wahl.<br />

Würzige Lammkoteletts mit<br />

Couscous und<br />

Kichererbsensauce (siehe<br />

Rezept weiter hinten). Ein Glas<br />

Wein oder Bier. 30 g dunkle<br />

Schokolade.<br />

Geröstetes Hühnerfleisch,<br />

Kartoffelstampf, Brokkoli,<br />

Karotten, grüne Bohnen und<br />

Sauce. 1 Glas Wein. Kleines<br />

Dessert nach Wahl, bis zu<br />

250 Kalorien.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 131


KÖRPER<br />

REZEPTE<br />

FREGOLA MIT ZITRONENSAFT, ZIEGENKÄSE<br />

UND BROKKOLI<br />

2 Portionen<br />

● 200 g Fregola<br />

● 10 ml Zitronensaft<br />

● 1 Spritzer Limonensaft<br />

● 50 ml natives Olivenöl extra<br />

● 100 g milder Ziegenkäse<br />

● Ein Päckchen Brokkoli<br />

● 4 Frühlingszwiebeln<br />

● 6 Spargelspitzen<br />

Fregola im ungesalzenen Wasser 12–14 Minuten lang auf mittlerer Stufe erhitzen, bis sie durch ist. Nach<br />

dem Kochen das Wasser abgießen und die Pasta zum Abkühlen auf ein Brett geben. Danach in eine<br />

Schüssel geben. Die Zitrone und den Limonensaft mit dem Olivenöl mischen. Das Dressing über die<br />

Fregola geben und die Pasta dann wieder beiseitestellen. Einen großen Topf mit Wasser zum Kochen<br />

bringen. Das Gemüse 3–4 Minuten lang blanchieren, dann abgießen und mit Eiswasser abschrecken.<br />

Erneut die Flüssigkeit abgießen und das Gemüse gut würzen. Dann einen Schuss Olivenöl dazugeben.<br />

Zusammen mit der Fregola und dem Ziegenkäse auftragen. Tipp: Wenn du etwas Fleisch willst, kannst<br />

du dazu auch ein Schweinekotelett zubereiten.<br />

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RISOTTO MIT GERÄUCHERTEM<br />

SCHELLFISCH UND<br />

POCHIERTEM EI<br />

2 Portionen<br />

● 1 kleine Zwiebel, in Würfel geschnitten<br />

● 50 g Butter<br />

● 200 g Basmatireis<br />

● 250–300 g Räucherlachs, in mittelgroße<br />

Stücke geschnitten<br />

● 125 g gefrorene Erbsen<br />

● 50 g frisch gemahlener Parmesankäse<br />

● Kleiner Bund Frühlingszwiebeln,<br />

fein gehackt<br />

● 2 pochierte Bio-Eier aus Freilandhaltung<br />

● Salz und Pfeffer zum Abschmecken<br />

Die Zwiebelstücke auf mittlerer Stufe sanft<br />

erhitzen, bis sie durch sind. Dann beiseitestellen.<br />

Den Reis nach Anleitung auf dem Paket<br />

kochen, dann unter kaltem Wasser in einem Sieb<br />

abschrecken und beiseitestellen. Die Eier leicht<br />

pochieren und nach dem Kochen in Eiswasser<br />

abkühlen.<br />

Die Zwiebeln in der Pfanne erneut erhitzen.<br />

Den geräucherten Schellfisch und die gefrorenen<br />

Erbsen dazugeben. Das Ganze 2 Minuten lang auf<br />

mittlerer Stufe kochen. Dann den Reis, den Käse<br />

und die Frühlingszwiebeln dazugeben und alles<br />

noch einmal 2 Minuten lang kochen. Nicht zu oft<br />

umrühren, damit der Fisch nicht zerfällt.<br />

Das pochierte Ei 30 Sekunden lang im<br />

kochenden Wasser erneut erhitzen. Auftragen,<br />

gut würzen und genießen!<br />

FISCH MIT POMMES<br />

UND ERBSENPÜREE<br />

2 Portionen<br />

● 400 g Ofenkartoffeln<br />

● 2 EL Olivenöl<br />

● 2 Scheiben Weißbrot<br />

● 2 weiße Fischfilets, wie etwa<br />

Schellfisch<br />

● 1 EL Mehl und Gewürze<br />

● 1 geschlagenes Ei<br />

● 140 g gefrorene Erbsen<br />

● 2 EL Crème fraîche<br />

Den Ofen auf 200 °C (Heißluft: 180 °C) bzw.<br />

Stufe 4 (Gasofen) vorheizen. Die Kartoffeln<br />

schälen und in dicke Streifen schneiden.<br />

Dann in Olivenöl mit einer großen Prise<br />

Salz wälzen. Die Stücke auf ein<br />

antihaftbeschichtetes Bachblech geben<br />

und 20 Minuten lang in den Ofen schieben.<br />

Nach der Hälfte der Zubereitungszeit<br />

umdrehen.<br />

Das Brot leicht toasten und in den Mixer<br />

geben, um es zu Brotkrumen zu<br />

verarbeiten. Den Fisch erst im Mehl, dann<br />

im geschlagenen Ei und anschließend in<br />

den Brotkrumen wälzen. Die Oberfläche<br />

muss dick mit den Zutaten beschichtet sein.<br />

Dann den Fisch zu den Pommes in den Ofen<br />

geben und alles zusammen noch einmal 20<br />

Minuten lang backen.<br />

Wenige Minuten, bevor der Fisch und<br />

die Pommes fertig sind, die Erbsen 3–4<br />

Minuten lang kochen und dann zu Püree<br />

verarbeiten. Die Crème fraîche einrühren<br />

und würzen.<br />

WÜRZIGE<br />

LAMMKOTELETTS MIT<br />

COUSCOUS UND<br />

KICHERERBSENSAUCE<br />

2 Portionen<br />

Lamm<br />

● 6 Lammkoteletts<br />

● 2 EL marokkanische Gewürze<br />

● Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer<br />

● 2 EL Olivenöl<br />

Beilage<br />

● 200 g Couscous<br />

● 1 EL Tomatenpüree<br />

● 1 Gemüse-Brühwürfel<br />

● 1 Prise Chilipulver<br />

● 12 zerstoßene Koriandersamen<br />

Sauce<br />

● 100 g gekochte Kichererbsen<br />

● 3 große Frühlingszwiebeln, in kleine<br />

Stücke geschnitten<br />

● Grüne Chili, gewürfelt<br />

● 12 Cherry-Tomaten, gehackt<br />

● Frischer Koriander, fein gehackt<br />

● Zitronensaft<br />

● 2 EL Olivenöl<br />

Bring 250 ml Wasser zum Kochen und rühr den<br />

Brühwürfel, das Chilipulver und das<br />

Tomatenpüree mit ein. Das Ganze dann auf den<br />

Couscous gießen. Mit Klarsichtfolie abdecken<br />

und 15 Minuten beiseitestellen. Am Ende mit<br />

einer Gabel erneut auflockern. Das Olivenöl<br />

sowie Salz und Pfeffer mit einrühren.<br />

Für die Sauce ganz einfach alle Zutaten<br />

miteinander vermischen und abschmecken.<br />

Für das Lammfleisch den Ofen auf 190 °C<br />

vorheizen. Das Fleisch zunächst auf dem Herd 2<br />

Minuten lang anbraten. Danach 5 Minuten in den<br />

Ofen geben und am Ende 10 Minuten lang<br />

beiseite stellen. Am besten schmeckt das Fleisch<br />

meiner Meinung nach, wenn es innen noch rosa<br />

ist. Wenn dein Kotelett besser durchgebraten<br />

sein soll, lass es etwas länger im Ofen.<br />

Den Couscous und die Sauce am besten bei<br />

Raumtemperatur servieren. Du kannst beides<br />

schon im Vorfeld zubereiten, um nach dem<br />

Training keinen Stress mehr zu haben.<br />

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132 | AB ZUM TRIATHLON


TRIATHLON-ERNÄHRUNG<br />

CIABATTA MIT<br />

TOMATEN, PESTO UND<br />

MOZZARELLA<br />

2 Portionen<br />

● 1 Ciabatta<br />

● 6 reife Strauchtomaten<br />

● 1 kleine Zwiebel, fein gehackt<br />

● 2 Knoblauchzehen, fein gehackt<br />

● 1 EL Olivenöl<br />

● 3 EL frisches Pesto<br />

● 1 Büffelmozzarella<br />

● Optional Parmaschinken/knuspriger<br />

Speck<br />

● Salz und Pfeffer zum Abschmecken<br />

Fünf der Tomaten halbieren und entkernen. Die<br />

Zwiebel- und Knoblauchstücke auf mittlerer Stufe<br />

im Olivenöl 2–3 Minuten lang braten. Die Tomaten<br />

dazugeben und das Ganze 5–6 Minuten lang<br />

weiterbraten, bis die Flüssigkeit der Tomaten<br />

verkocht ist. Abschmecken und beiseitestellen.<br />

Das Ciabatta längs halbieren und gleichmäßig mit<br />

dem Pesto bestreichen. Darauf die<br />

Tomatenmischung geben. Dann den Mozzarella<br />

zerkleinern und zusammen mit den übrigen<br />

Tomaten (in sechs Stücke geschnitten) aufs Brot<br />

legen.<br />

Jetzt die Brothälften 8–10 Minuten lang in den auf<br />

190 °C vorgeheizten Ofen schieben. Wenn du<br />

willst, kannst du knusprigen Speck oder<br />

Parmaschinken dazugeben.<br />

Das Gericht aus dem Ofen herausnehmen, die<br />

Brothälften quer durchschneiden und genießen.<br />

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EIER NACH MEDITERRANER ART<br />

2 Portionen<br />

● 1 EL Olivenöl<br />

● 200 g Zucchini<br />

● 200 g junge Eiertomaten, halbiert<br />

● 200 g junge Champignons, in Scheiben geschnitten<br />

● 1 Knoblauchzehe, sehr fein gehackt<br />

● 2 große Eier aus Freilandhaltung<br />

● Basilikumblätter<br />

Das Olivenöl in einer großen Bratpfanne erhitzen. Die Pilze und die Zucchinistücke dazugeben und<br />

5 Minuten lang braten, bis beide Zutaten durch sind. Nun die Tomaten und den Knoblauch hinzufügen<br />

und das Ganze noch einige Minuten kochen lassen. Mit Gewürzen abschmecken, dann eine Mulde in die<br />

Mischung drücken und beide Eier hineinschlagen. Die Pfanne 2–3 Minuten lang abdecken, bis die Eier<br />

den gewünschten Garungsgrad erreicht haben.<br />

SCHNELLES CURRYGERICHT MIT HÜHNERFLEISCH<br />

2 Portionen<br />

● Öl zum Braten<br />

● 1 Zwiebel, gehackt<br />

● 2 EL Currypaste<br />

● 5 Tomaten, gehackt<br />

● 4 EL Naturjoghurt<br />

● 4 Hähnchenschlegel ohne Haut<br />

● 200 g junger Spinat<br />

● 1 Handvoll Koriander<br />

● Basmatireis<br />

Das Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen und die Zwiebelstücke dazugeben.<br />

Die Zwiebeln so lange braten, bis sie weich aber noch nicht braun sind. Dann die Currypaste<br />

dazumischen und 1 Minute lang braten.<br />

Die Schlegel, die Tomatenstücke und einen Spritzer Wasser dazugeben. Die Pfanne dann abdecken<br />

und das Ganze 15–20 Minuten lang kochen, damit das Hähnchenfleisch richtig durchgekocht wird.<br />

Den Spinat dazugeben und garen. Joghurt und Koriander einrühren, abschmecken und mit<br />

Basmatireis auftragen.<br />

BRÜHE MIT<br />

HÜHNERFLEISCH,<br />

PILZEN UND PAK CHOI<br />

2 Portionen<br />

● 2 Stücke Hühnerbrust<br />

● 2 Köpfe Pak Choi<br />

● Dose junger Mais<br />

● 200 g Shiitake oder Champignons<br />

● Kleiner Bund Frühlingszwiebeln, in<br />

dünne Scheiben geschnitten<br />

● 400 ml Hühnerbrühe<br />

● 2 EL Thai-Fischsauce<br />

● 2 EL Sojasauce<br />

● 25 g gemahlener frischer Ingwer<br />

● Handvoll frischer Koriander<br />

● 300 g Pasta<br />

Die Hühnerbrühe mit der Thai-Fischsauce,<br />

der Sojasauce und dem gemahlenen Ingwer<br />

mischen.<br />

Die Mischung in eine große Bratpfanne<br />

geben, erhitzen und 8–10 Minuten lang vor<br />

sich hinköcheln lassen.<br />

Als Nächstes das Hühnerfleisch braten.<br />

Dafür die Hühnerbrust in die Brühe geben und<br />

etwa 6–7 Minuten lang kochen.<br />

Wenn das Fleisch fast fertig ist, den jungen<br />

Mais, den Pak Choi und die Shiitake-Pilze bzw.<br />

Champignons dazugeben. Die Zutaten<br />

weitere 2 Minuten kochen. Wenn du Nudeln<br />

dazu willst, kannst du sie jetzt ebenfalls<br />

hinzufügen.<br />

Das Hühnerfleisch herausnehmen und in<br />

dicke Scheiben schneiden. Die Brühe<br />

auftragen, mit den Frühlingszwiebeln und<br />

dem Koriander dekorieren und darauf das<br />

Hühnerfleisch geben. Guten Appetit!<br />

HÜHNERFLEISCH MIT PARMASCHINKEN<br />

2 Portionen<br />

● 300 g grüne Bohnen<br />

● 4 kleine Hähnchenschlegel<br />

● 8 kleine Salbeiblätter<br />

● 4 Scheiben Parmaschinken<br />

● 1 EL Mehl mit Gewürzen<br />

● 50 g Butter<br />

● 3 Schalotten, fein gehackt<br />

● 100 ml Weißwein<br />

● 100 ml Hühnerbrühe<br />

Den Ofen auf 200 °C (Heißluft: 180 °C) bzw. Stufe 6 (Gasofen) vorheizen. Die grünen Bohnen<br />

3 Minuten lang im kochenden Wasser garen. Dann mit kaltem Wasser abschrecken und gut<br />

abtropfen lassen.<br />

Das Fleisch zwischen zwei Klarsichtfolien legen und mit der Handfläche vorsichtig etwas<br />

plattschlagen. Je zwei Salbeiblätter auf die Unterseite der Schlegel legen und die Keulen mit je<br />

einer Scheibe Parmaschinken einwickeln. Dann die Schinken-Hähnchen-Wickel mit dem<br />

gewürzten Mehl bestreuen. Ein Drittel der Butter in einer großen Pfanne schmelzen lassen. Dann<br />

die Keulen hineinlegen. Auf jeder Seite 3 Minuten lang kochen, bis das Fleisch goldbraun ist. Im<br />

Anschluss noch einmal 10 Minuten in den Ofen geben.<br />

Das zweite Drittel Butter in die Pfanne geben und die Schalotten 2 Minuten lang vorsichtig<br />

anbraten. Im Anschluss den Wein und die Gemüsebrühe hinzufügen. Die Flüssigkeit schnell<br />

verkochen lassen. Das letzte Stück Butter mit einrühren und die Bohnen hinzufügen. Alles gut<br />

durchrühren. Die Bohnen auf zwei Teller verteilen und darauf die Hähnchenschlegel legen.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 133


MOTIVATION<br />

TRIATHLET<br />

STATT<br />

SOFA-SURFER<br />

ZIGARETTE AUS UND AB AN DIE FRISCHE LUFT:<br />

DER TRIATHLON HAT MICHAEL BARNETT EIN<br />

NEUES LEBENSGEFÜHL GEGEBEN.<br />

Text Jessica Bradley Fotos Sean Allard<br />

„A<br />

ls ich beim Virgin Active<br />

London <strong>Triathlon</strong> über die<br />

Ziellinie lief, konnte ich gar<br />

nicht fassen,<br />

was ich da gerade geschafft<br />

hatte“, meint der 32-jährige<br />

Michael Barnett aus dem<br />

englischen Doncaster.<br />

„Noch achtzehn Monate<br />

zuvor war ich ein übergewichtiger Kettenraucher,<br />

Fastfood-Junky und Couchpotato gewesen. Ich war<br />

unglaublich stolz darauf, meinem Leben diese positive<br />

Wende gegeben zu haben. An jenem Tag weinte ich vor<br />

Glück. Es war für mich der Beginn eines neuen<br />

Lebenskapitels.“<br />

Michael entschloss sich im Januar 2012 zur Teilnahme<br />

an seinem ersten <strong>Triathlon</strong>. Das war zwei Wochen nach<br />

seiner lebensverändernden Entscheidung, das Rauchen<br />

aufzugeben. „Ich hatte jahrelang jeden Tag<br />

durchschnittlich 20 Stück durchgezogen“, berichtet er.<br />

„Mir war klar: Wenn ich das nicht bald ändere, werde ich<br />

nicht besonders alt. Die Ärzte gaben mir Champix gegen<br />

die Entzugserscheinungen. Das hat mir wirklich dabei<br />

geholfen, in der Spur zu bleiben. Als ich die Sucht unter<br />

Kontrolle hatte, entschied ich mich zu weiteren<br />

Veränderungen. Ich wollte wieder mehr Sport machen. Ich<br />

war einmal ein ordentlicher Schwimmer gewesen. Auch<br />

das Radfahren hatte mir davor immer Spaß gemacht.<br />

Deshalb entschloss ich mich dazu, es mit dem London<br />

<strong>Triathlon</strong> zu versuchen.“<br />

Michael nahm sich das ehrgeizige Ziel vor, die<br />

Olympische Distanz in weniger als 3:30 Stunden<br />

abzuschließen. Er wog über 100 Kilo und hatte seit seinem<br />

Uniabschluss 2002 keinen Sport mehr getrieben. Das<br />

Ganze war also ein echtes Mammutprojekt. „Ich stürzte<br />

mich ins Training. Ich versuchte, so viele Einheiten wie<br />

möglich in meine Freizeit zu packen, wenn ich gerade nicht<br />

arbeitete“, erinnert sich der Bauleiter. „Nach dem ersten<br />

Workout im Becken war ich vollkommen platt. Ich packte<br />

nicht einmal 100 Meter, ohne direkt wieder eine Pause zu<br />

brauchen. Mit der Zeit aber zahlte sich der harte Einsatz<br />

immer mehr aus. Mein <strong>Fitness</strong>niveau verbesserte sich.“<br />

134 | AB ZUM TRIATHLON


MICHAEL BARNETT<br />

Michael hat sich nach einer<br />

Laufsport-Verletzung und einem<br />

Rückfall nach der<br />

Raucherentwöhnung wieder<br />

zurückgekämpft. Jetzt hat er seine<br />

zukünftigen <strong>Fitness</strong>ziele fest im<br />

Blick.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 135


MOTIVATION<br />

In anderen Bereichen lief es weniger rund: „Ich bin<br />

ziemlich kräftig gebaut, also alles andere als der<br />

geborene Läufer. In den ersten paar Trainingsstunden<br />

gab ich trotzdem alles. Rückblickend war das ein<br />

typischer Anfängerfehler. Die nächsten zehn Wochen<br />

musste ich mich mit einer Achillessehen-Entzündung<br />

herumschlagen. Das hat mich wirklich gewurmt.<br />

Vielleicht weil ich nicht wirklich laufbegeistert bin – dies<br />

war meine schwächste Disziplin. Ich musste also<br />

handeln. Außerdem gefährdete jeder weitere Ausfall<br />

mein großes Ziel, den Londoner <strong>Triathlon</strong>.“<br />

Trotz seiner Verletzung trainierte Michael weiter.<br />

Dabei arbeitete er sich bis auf zehn Stunden pro Woche<br />

vor. Die <strong>Fitness</strong> – so sollte sich herausstellen – war noch<br />

der leichtere Teil. „Im August letztes Jahr, 150 Tage nach<br />

meiner letzten Zigarette, wurde ich rückfällig“, so<br />

Michael. „Das soll jetzt nicht nach einer Ausrede klingen,<br />

aber ich war damals gerade auf der Ausschau nach<br />

Michael hält sich für „alles andere als den<br />

geborenen Läufer“.<br />

Trotzdem liebt er seine <strong>Triathlon</strong>-<br />

Wettkämpfe.<br />

einem neuen Job. Ich hatte es einfach satt, immer so weit<br />

von meiner Familie entfernt zu sein. Ich kam bis in die<br />

letzte Auswahlrunde einer Stelle, auf die ich mich fixiert<br />

hatte. Der Druck war wohl einfach zu viel. So gab ich<br />

meiner Lust auf eine Zigarette nach, weil ich dachte, dass<br />

mir das beim Entspannen helfen würde. Aus einer<br />

Zigarette wurden zwei, und nach sechs Wochen war ich<br />

wieder beim Tagespensum von 20 Glimmstängeln<br />

angelangt. Ich war schwer enttäuscht von mir, weil ich die<br />

ganze harte Arbeit wieder zunichtegemacht hatte. Hätte<br />

mich meine Frau Nicola nicht so bedingungslos<br />

unterstützt – ich hätte wohl kaum die Kraft gefunden,<br />

mich wieder von der schlechten Angewohnheit zu<br />

verabschieden.“<br />

Trotz des steinigen Weges erreichte Michael in der<br />

Form seines Lebens die Startlinie des Londoner<br />

<strong>Triathlon</strong>s. „Ich war ziemlich nervös, freute mich aber<br />

auch darauf, meine schwer erarbeitete <strong>Fitness</strong> auf die<br />

Probe zu stellen“, meint er. „Wir erwischten ein<br />

scheußliches Wetter am Wettkampftag. Trotz allem<br />

legte ich ordentliche Zwischenzeiten beim Schwimmen<br />

und auf der Radstrecke hin. Das Laufen war jedoch eine<br />

ganz andere Nummer. Mir taten sämtliche Muskeln weh.<br />

Nur mit Mühe und Not konnte ich mich über die Ziellinie<br />

retten. Einmal überlegte ich mir sogar, die Flinte ins Korn<br />

zu werfen. Doch die Anfeuerungsrufe meiner Familie<br />

und Freunde hielten mich auf Trab. Ich kam in 3:32:57 ins<br />

Ziel. Ich war im siebten Himmel.“<br />

Danach hätte sich Michael eigentlich eine Pause<br />

verdient gehabt. Doch statt die Füße hochzulegen,<br />

startete er gleich in die Vorbereitung für die nächste<br />

große Herausforderung. „Das <strong>Triathlon</strong>fieber hatte mich<br />

stärker gepackt, als ich es nach dem Rennen London für<br />

möglich gehalten hätte. Ich fasste den Entschluss, den<br />

Impuls mitzunehmen und für 2013 einen Ironman ins<br />

Auge zu fassen“, sagt Michael. „Es mag jetzt nach<br />

Größenwahn klingen, sich so früh schon so<br />

hochgesteckte Ziele vorzunehmen. Aber du weißt nie,<br />

wie lang du noch die körperlichen Voraussetzungen dazu<br />

hast, an solchen Wettkämpfen teilzunehmen. Daher<br />

versuche ich, so viele Events wie möglich<br />

mitzunehmen.“<br />

„Als ich 14 war, musste ich mir einen Nagel ins<br />

Hüftgelenk einsetzen lassen. Schuld daran war eine<br />

chronische Epiphysenlösung des Femurkopfs [eine<br />

orthopädische Krankheit am Hüftgelenk, bei der ein<br />

Bruch der Wachstumsfuge dazu führt, dass sich der<br />

obere Teil des Oberschenkelknochens verschiebt]. Dem<br />

medizinischen Berater zufolge lag damals das Risiko,<br />

dass ich bis 30 Jahre eine Arthritis habe, bei 90 Prozent.<br />

Bisher bin ich noch davon verschont geblieben. Mir ist<br />

aber auch bewusst, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis<br />

ich Probleme bekomme.“<br />

Michael behielt das Fernziel Ironman auf dem Radar<br />

und schrieb sich für den Outlaw <strong>Triathlon</strong> ein. Diesmal<br />

ging er das Training strukturiert an und lud sich einen<br />

Ironman-Trainingsplan herunter: „Ich wollte umsichtiger<br />

sein als beim letzten Mal und das Volumen schrittweise<br />

hochfahren. Auf Verletzungsausfälle hatte ich keine Lust<br />

mehr. Das Laufen blieb jedoch der große Knackpunkt.<br />

Als ich das Volumen erhöhte, bekam ich es mit Blasen zu<br />

tun. Letztes Jahr probierte ich deshalb 13 verschiedene<br />

Paare Turnschuhe durch.“<br />

Die Schmerzen in den Füßen waren aber nichts im<br />

136 | GET INTO TRIATHLON


MICHAEL BARNETT<br />

Befreit durchatmen Michaels Anti-Raucher-Tipps<br />

Durchbeißen<br />

Es wird immer wieder stressige Zeiten<br />

geben, in denen du überfordert bist. In<br />

solchen Momenten scheint der Griff zur<br />

Zigarette der einzige Ausweg zu sein. Daher<br />

ist es wichtig, neue Bewältigungsstrategien<br />

für stressige Situationen zu entwickeln. Mir<br />

hat beispielsweise das regelmäßige<br />

Training geholfen.<br />

Einen Bogen um die<br />

Auslöser machen<br />

Eine der besten Maßnahmen zur<br />

Selbsthilfe: Mach dir bewusst,<br />

welche spezifischen Situationen,<br />

Tätigkeiten, Gefühle und<br />

Menschen dich zum Rauchen<br />

verleiten. Versuch, ihnen nach<br />

Möglichkeit aus dem Weg zu<br />

gehen.<br />

Sich helfen lassen<br />

Ganz gleich, wie fest entschlossen<br />

du auch bist: Mit der<br />

Unterstützung deiner Familie und<br />

Freunde ist alles viel leichter.<br />

„Die Raucherentwöhnung<br />

und der <strong>Triathlon</strong> waren die beiden<br />

besten Entscheidungen<br />

meines Lebens.<br />

Ich bin um Längen zufriedener<br />

als zuvor.“<br />

Vergleich zu dem, was Michael als Kind in der Schule<br />

ertragen musste. Damals wurde er wegen seines<br />

Gewichts verspottet. Genau diese Erinnerung spornte ihn<br />

dazu an, sich in schwierigen Phasen noch stärker zu<br />

fordern. „Ich hasste die Schule – ich fühlte mich wie im<br />

Gefängnis“, erzählt er. „Sie haben mich die ganze Zeit über<br />

aufgezogen. Es hieß immer, dass aus mir nie etwas<br />

werden würde, dass ich nie so joggen würde wie die<br />

anderen Jungs. Wenn es im Training nicht rund lief,<br />

erinnerte ich mich an die Zeiten in der Schule. Das<br />

motivierte mich dazu, weiterzumachen. Ich wollte es den<br />

ganzen Lästermäulern zeigen. Der Ironman war meine<br />

Art, ihnen endlich zu sagen: ‚Ihr könnt mich mal.‘“<br />

Michaels harter Einsatz und sein Engagement lohnten<br />

sich: Im Juli des letzten Jahres lief er beim Outlaw in<br />

15:19:00 über die Ziellinie. „Als ich im Ziel war, war ich<br />

unglaublich zufrieden mit mir“, sagt er. „Ich hatte etwas<br />

geschafft, wovon die meisten anderen Menschen nicht<br />

einmal zu träumen wagen. Diesmal flossen jedoch keine<br />

Tränen. Ich war einfach nur stolz wie Oskar.“<br />

Die Kneipenabende mit dem Junkfood und dem<br />

ganzen Bier schienen weit in der Vergangenheit zu<br />

liegen. Wir fragen Michael, ob er nicht ab und zu die<br />

Versuchung spürt, sich wieder einmal so richtig den<br />

Bauch vollzuschlagen. Seine Antwort: „Auf keinen Fall.<br />

Die Raucherentwöhnung und der <strong>Triathlon</strong> waren die<br />

beiden besten Entscheidungen meines Lebens. Ich bin<br />

gut sechs Kilo leichter, habe etwa 1.000 Watt mehr<br />

Power in mir und bin um Längen zufriedener als zuvor.<br />

Ich habe aus dieser Erfahrung eins gelernt: Wenn du dazu<br />

bereit bist, die nötige Arbeit zu investieren, ist praktisch<br />

alles möglich.“<br />

AB ZUM TRIATHLON | 137


The innovation leader<br />

Die neuen<br />

Modelle<br />

vom Erfinder<br />

des <strong>Triathlon</strong>-<br />

Neoprenanzugs<br />

ADN<br />

Setzt neue<br />

Maßstäbe:<br />

Aus Yamamoto<br />

#39 Neopren<br />

gefertigt,<br />

auftriebsstark<br />

und flexibel.<br />

ART<br />

Weltweit erster<br />

Neoprenanzug,<br />

der das neue,<br />

superflexible<br />

Yamamoto<br />

PRO45 Neopren<br />

verwendet.<br />

Mehr Information unter www.aquaman.triathlon.de


RENNEN<br />

MIT DEN RICHTIGEN VORBEREITUNGEN VOR DEM<br />

WETTKAMPF WIRD DEIN ERSTER TRIATHLON ZU<br />

EINER UNVERGESSLICHEN POSITIVEN ERFAHRUNG.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 139


RENNEN<br />

Text Emma-Kate Lidbury, Ralph Hydes, Midgie Thompson<br />

Fotos <strong>Triathlon</strong>.org/ Delly Carr/ Janos Schmidt/ Frank Wechsel/ ITU<br />

START-<br />

BEREIT<br />

AUSDAUER, KRAFT, TECHNIK ... DU HAST ALLES ABGEARBEITET.<br />

JETZT GEHT ES DARUM, VOM START WEG GLEICH VOLL DA ZU SEIN. WIR GEBEN DIR<br />

DAZU EINIGE HILFREICHE TIPPS ...<br />

Es hat wochenlang gedauert, richtig in<br />

Wettkampfform zu kommen. Hast du dein<br />

Equipment beisammen? Ist alles top in<br />

Schuss? Ist dein Körper in Bestform? Hast du<br />

die richtige Ernährung für den großen Tag? Wir<br />

wollen dir sagen, was du brauchst, um ganz cool an den<br />

Start zu gehen.<br />

ÄNGSTE ÜBERWINDEN<br />

Hast du Angst davor, es nicht bis ins Ziel zu schaffen?<br />

Zweifelst du an der Effektivität deines Trainings? Oder<br />

fragst du dich sogar, ob du dich ausreichend vorbereitet<br />

hast? Keine Sorge: Diese Fragen stellen sich auch viele<br />

Profiathleten. Verbanne diese Zweifel und Ängste aus<br />

deinem Gehirn, indem du dein Selbstbewusstsein<br />

stärkst. So gehst du am Renntag ruhig und voller<br />

Gelassenheit an die Startlinie. Das Selbstvertrauen wird<br />

durch vergangene Erfahrungen beeinflusst. Ein weiterer<br />

wichtiger Faktor sind deine eigenen<br />

Erfolgserwartungen. Erfolg solltest du immer individuell<br />

definieren. Miss dich nicht an den Leistungen anderer.<br />

Menschen mit Selbstvertrauen glauben daran, dass sie<br />

es schaffen können. Sie konzentrieren sich auf die<br />

positiven Seiten – selbst in scheinbar ausweglosen<br />

Situationen. Wer auf seine Fähigkeiten vertraut, räumt<br />

eigene Fehler ein, um daraus zu lernen.<br />

Umgekehrt schadet es der Selbstsicherheit, wenn sich<br />

jemand nur auf die negativen Punkte versteift und die<br />

günstigen Faktoren übersieht. Menschen, denen es an<br />

innerer Kraft fehlt, zeigen oft mit dem Finger auf andere<br />

und auf äußere Faktoren, wenn sie Fehler machen. Um<br />

die Moral zu stärken, ist es wichtig, die vorteilhaften<br />

Aspekte in den Mittelpunkt zu rücken. Sieh dir an, was bei<br />

dir alles gut gelaufen ist. Auch, wenn das Endergebnis<br />

anders war, als erwartet.<br />

Ein solcher Perspektivenwechsel ist alles andere als<br />

einfach. So etwas erfordert Aufmerksamkeit und<br />

Disziplin. Mach dir zunächst klar, wie deine Gefühlswelt<br />

aussieht. Immer, wenn dir ein unangenehmer Punkt ins<br />

Auge fällt, richte bewusst die Aufmerksamkeit auf<br />

vorteilhaftere Aspekte.<br />

Das Selbstvertrauen lässt sich vor dem Rennen genauso<br />

gut trainieren wie die Muskeln durchs Radfahren oder<br />

Schwimmen. Eine hilfreiche Maßnahme ist ein<br />

Erfolgstagebuch mit einer Liste all deiner vergangenen<br />

Errungenschaften in sämtlichen Lebensbereichen. Es ist<br />

im Grunde genommen wie ein Trainingstagebuch, das<br />

deine Meilensteine hervorhebt. Es erinnert dich daran,<br />

140 | AB ZUM TRIATHLON


RENNVORBEREITUNGEN<br />

was du schon alles geschafft hast. Halte Ausschau nach<br />

Leistungen, zu denen du dich selbst beglückwünschen<br />

kannst, und halte die Triumphe schriftlich fest. Dabei ist es<br />

egal, wie groß oder klein die Errungenschaften sind.<br />

Das Erfolgstagebuch beinhaltet alle Dinge in deinem<br />

Leben, auf die du stolz bist. Es hilft dir, deine Welt in einem<br />

positiveren Licht zu betrachten.<br />

Eine zweite hilfreiche Methode zur Stärkung des<br />

Selbstvertrauens sind Visualisierungsübungen. Stell dir<br />

vor, du wärst Hauptdarsteller eines Films, in dem du dich<br />

viel selbstbewusster und stärker präsentierst als<br />

gewohnt. Dreh in deinem privaten Kopfkino deinen ganz<br />

persönlichen Erfolgsfilm von deinem ersten Event. Stell<br />

dir genau vor, was du gerne sehen, hören und spüren<br />

möchtest. Mal dir Szenen aus, in denen du voller<br />

Selbstvertrauen auftrittst und alles läuft wie geschmiert.<br />

Begib dich mental auch in knifflige Situationen, wie eine<br />

Reifenpanne.<br />

Diese Übung erscheint dir zu schwer? Dann stell dir<br />

einfach vor, wie es wäre, wenn du alles<br />

Selbstbewusstsein der Welt hättest. Oder schlüpf in die<br />

Rolle eines anderen Menschen, der von Grund auf viel<br />

Selbstvertrauen hat.<br />

Wiederhol deinen persönlichen Erfolgsfilm vor dem<br />

großen Event. Wenn du dich dann in der tatsächlichen<br />

Wettkampfsituation befindest, wirst du mehr<br />

Selbstvertrauen haben. Schließlich hast du ja schon<br />

einmal im Geist miterlebt, wie es sich anfühlt, erfolgreich<br />

zu sein!<br />

RICHTIG AUFTANKEN<br />

In der Woche vor dem Wettkampf bringt es nichts, die<br />

Ernährung groß umzustellen. Vielleicht hast du ja schon<br />

einmal davon gehört, dass Sportler vor großen Rennen<br />

ihre Kohlenhydratreserven auffüllen. In der Praxis kann<br />

das aber dazu führen, dass du dich beim Wettkampf träge<br />

fühlst und Verdauungsprobleme bekommst. Ernähre dich<br />

deshalb wie gewohnt mit einer gesunden Mischung aus<br />

Kohlenhydraten (KH), Fetten und Eiweiß, hauptsächlich<br />

„MENSCHEN MIT SELBSTVERTRAUEN<br />

GLAUBEN DARAN, DASS SIE ES<br />

SCHAFFEN KÖNNEN. SIE<br />

KONZENTRIEREN SICH AUF DIE<br />

POSITIVEN SEITEN.“<br />

Dein persönlicher erfolgreicher<br />

Wettkampffilm kann dir helfen,<br />

dein Selbstbewusstsein zu<br />

stärken.<br />

aus Obst und Gemüse. Das Trainingsvolumen solltest du<br />

herunterfahren. Diese Maßnahme wird auch als Tapering<br />

bezeichnet. Auf die Art wirst du die Kalorienspeicher<br />

ohnehin auffüllen.<br />

In den letzten zwei Tagen vor dem Wettkampf solltest du<br />

den Anteil an Ballaststoffen leicht herunterschrauben. Die<br />

entsprechenden Nährstoffe führen bei Sportlern während<br />

eines Rennens nämlich häufig zu Magen-Darm-<br />

Problemen. Für den Wettkampftag selbst empfiehlt sich<br />

ein gesundes Frühstück mit 300 bis 400 kcal. Zwischen<br />

der letzten Mahlzeit und dem Start sollten mehrere<br />

Stunden liegen. Wenn es wie bei manchen<br />

<strong>Triathlon</strong>-Events schon früh morgens losgeht, ist ein<br />

leichteres Frühstück besser geeignet. Gute Mahlzeiten<br />

wären etwa ein Energieriegel oder zwei Scheiben Toast.<br />

Geht es beim Wettkampf über die Olympische Distanz<br />

oder mehr, brauchst du jede Stunde 60 bis 90 Gramm KH.<br />

Das entspricht zwei Energiegels oder einem Liter eines<br />

AB ZUM TRIATHLON | 141


RENNEN<br />

Energydrinks pro Stunde. Halte die Treibstoffreserven<br />

auf dem Rad griffbereit. Die Gels kannst du dir in die<br />

Taschen deines <strong>Triathlon</strong>anzugs stopfen. Verwende<br />

außerdem nur Produkte, mit denen du auch trainiert<br />

hast.<br />

DIE WECHSEL VORBEREITEN<br />

Strukturier deine Wechsel gut durch. Probe außerdem<br />

auch die Reihenfolge, in der du dir in der Wechselzone<br />

eins und zwei dein Equipment schnappst. Geh im Kopf<br />

eine Checkliste durch, die du während des Rennens<br />

abhaken kannst. So bleibst du ruhig und konzentriert.<br />

Umseitig findest du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung<br />

mit zwei unterschiedlichen Wechselstrategien.<br />

HANDTUCH<br />

Wenn Handtücher zugelassen sind, leg dir eins vors Rad,<br />

um dein Equipment leichter ausfindig zu machen. Stell<br />

dich in der ersten Wechselzone aufs Handtuch, während<br />

du dir dein Rad schnappst. So wirst du den Schmutz an<br />

der Fußsohle los. Vergeude aber keine Zeit damit, dir die<br />

Füße abtrocknen. Sie werden auf dem Rad ganz von<br />

selbst trocken.<br />

RAD<br />

Befestige das Rad am Sattel oder Lenker im Gestell.<br />

Nimm es beim ersten Wechsel erst aus der Halterung,<br />

wenn der Helm sitzt. Sonst kann es sein, dass du eine<br />

Zeitstrafe bekommst oder disqualifiziert wirst. Auf dem<br />

Weg zur Aufstiegslinie geht es schneller und einfacher,<br />

das Rad am Sattel mit einer Hand zu schieben.<br />

HELM UND BRILLE<br />

Leg vor dem Rennen den Helm mit den Bändern und der<br />

Öffnung nach oben auf den Lenker, damit du ihn dir<br />

schnell greifen kannst. Die Sonnenbrille kannst du dir mit<br />

aufgeklappten Bügeln in den Helm legen. Du kannst sie<br />

dann beim Wechsel direkt aufziehen, bevor du den Helm<br />

aufsetzt. Das solltest du übrigens genauso gut<br />

einstudieren wie das Festziehen der Bänder.<br />

RENNRADSCHUHE<br />

Neueinsteiger sollten sich die Rennradschuhe direkt<br />

vors Rad und die Laufschuhe stellen. Die Schuhe sollten<br />

geöffnet und einstiegsbereit sein. So kannst du direkt<br />

loslegen, wenn du den Neo abgezogen hast (siehe<br />

Methode 1 auf den nächsten Seiten). Noch schneller geht<br />

es, wenn du die Schuhe direkt an den Pedalen befestigst.<br />

Bei dieser Variante schlüpfst du erst hinein, wenn du<br />

schon im Sattel sitzt (siehe Methode 2 auf den nächsten<br />

Seiten).<br />

GÜRTEL<br />

Wenn du beim Radfahren und Laufen einen Gürtel<br />

brauchst, trag ihn gleich von Beginn an unter dem Neo.<br />

Benötigst du ihn nur zum Laufen, kannst du ihn beim<br />

zweiten Wechsel zusammen mit deiner Laufkappe/<br />

deiner Schirmmütze aufheben. Anlegen kannst du ihn,<br />

wenn du schon unterwegs bist.<br />

LAUFSCHUHE<br />

Die Laufschuhe sollten einstiegsbereit dastehen,<br />

nachdem du dein Rad in der zweiten Wechselzone im<br />

Ständer befestigt hast. Verwende statt gewöhnlicher<br />

Schnürsenkel elastische Bänder, die du bereits im<br />

Voraus befestigen kannst. Wenn es dann ans Laufen<br />

geht, musst du nur noch mit den Füßen in die Schuhe<br />

schlüpfen. Etwas Talkum an der Innenseite wird dir<br />

helfen, schneller hineinzukommen.<br />

KAPPE/SCHIRMMÜTZE<br />

Heb die Kappe oder Schirmmütze in der zweiten<br />

Wechselzone auf, nachdem du in deine Laufschuhe<br />

gestiegen bist. Auf dem Weg zur Laufstrecke kannst du<br />

sie dann aufsetzen. Stell die Weite bereits vor dem<br />

Rennen richtig ein, damit sie gleich richtig passt. So<br />

vermeidest du Pannen im Rennen.<br />

SPORTLERNAHRUNG<br />

Leg dir deine Verpflegung neben die Laufschuhe, um sie<br />

in Wechselzone zwei ganz leicht aufheben zu können.<br />

Nimmst du auch zum Radfahren etwas mit, befestige die<br />

Lebensmittel mit Tape am Oberrohr. Alternativ kannst du<br />

dir schon vor Beginn des Rennens einen oder zwei<br />

Energiegels in die Taschen des <strong>Triathlon</strong>anzugs stecken<br />

(wenn mit Neo geschwommen wird).<br />

WARM-UP VOR DEM WETTKAMPF<br />

1 BEINSCHWINGEN 1<br />

Geh erst fünf bis zehn Minuten etwas<br />

joggen und lass dann die Beine schwingen. Geh<br />

dafür seitlich neben deinem Rad, einem Zaun oder<br />

einem Trainingspartner in Position, um dich<br />

festzuhalten. Dann das Bein aus der Hüfte heraus<br />

nach vorne und hinten schwingen lassen. Das Knie<br />

sollte dabei leicht gebeugt sein. Achte darauf, den<br />

Rest des Körpers ruhig zu halten und nicht zu<br />

drehen. Danach kommt das andere Bein dran.<br />

2 BEINSCHWINGEN 2<br />

Geh mit einer Armlänge Abstand vor deinem<br />

Haltepunkt in Position. Nun das Bein quer vor dem<br />

Körper nach links und rechts schwingen lassen. Die<br />

Schwünge müssen nicht zu weit zur Seite gehen. Es<br />

reicht, wenn du dabei eine Dehnung spürst. Führ die<br />

Übung kontrolliert aus. Hier geht es nicht darum,<br />

möglichst schnell zu sein. Konzentriere dich auf den<br />

Bewegungsablauf und die Dehnung. Wärm auf die<br />

Art beide Beine auf.<br />

3<br />

TRITT NACH HINTEN<br />

Halte dich mit den Händen wieder fest und<br />

führ mit den Beinen kontrollierte langsame Tritte<br />

nach hinten aus. Viele Leuten neigen dazu, die<br />

Beine bei dieser Übung nach außen zu bewegen. In<br />

dem Fall werden die Gesäßmuskeln aber nicht<br />

stark genug beansprucht. Wichtig ist daher, dass<br />

die Zehen immer nach unten weisen. Lass im<br />

Zweifelsfall deine Technik von einem<br />

Übungspartner kontrollieren.<br />

142 | AB ZUM TRIATHLON


RENNVORBEREITUNGEN<br />

WÄHREND DES<br />

RENNENS<br />

Es ist wichtig, möglichst konzentriert zu bleiben, auf die<br />

eigenen Fähigkeiten zu vertrauen und sich an die<br />

absolvierten Trainingseinheiten zu erinnern. Hier sind<br />

einige Tipps für ein reibungsloses Rennen.<br />

SCHWIMMEN Stell vor dem Start sicher, dass der<br />

Neoprenanzug überall richtig sitzt. Du brauchst<br />

Bewegungsfreiheit in den Armen und Schultern. Geh<br />

schon einmal ins Wasser, um dich an die Temperatur zu<br />

gewöhnen. Sollte der Start im Wasser stattfinden, leg dich<br />

bereits so ins Wasser, dass du direkt losschwimmen<br />

kannst. Wenn du dich unsicher fühlst, solltest du eher an<br />

den Seiten oder im hinteren Teil des Feldes schwimmen.<br />

So hast du mehr Platz, um dich auf deinen eigenen<br />

Rhythmus einzustimmen. Und vergiss nicht, in<br />

regelmäßigen Abständen zur Orientierung<br />

hochzublicken.<br />

„FAHR SO STROMLINIENFÖRMIG<br />

WIE MÖGLICH. DU SPARST<br />

DADURCH ENERGIE.“<br />

WECHSEL 1 Wenn du aus dem Wasser<br />

herauskommst, wird dir erst einmal etwas schwindlig<br />

sein. Lass dir also einen kurzen Augenblick Zeit, um dich<br />

neu zu auszurichten. Wenn du zur Wechselzone läufst,<br />

kannst du den Anzug bereits vom Oberkörper abziehen.<br />

Lass dir in der Wechselzone eins Zeit für die einzelnen<br />

einstudierten Schritte.<br />

RADFAHREN Nimm eine möglichst<br />

stromlinienförmige Position ein. Das ermöglicht es dir,<br />

Energie zu sparen und ein Stück schneller zu fahren. Eine<br />

aerodynamische Position bedeutet: Die Hände sitzen an<br />

den unteren Enden des Rennlenkers (oder die Unterarme<br />

sitzen auf dem <strong>Triathlon</strong>lenker). Den Rücken hältst du so<br />

tief und flach wie möglich. Benutze das große vordere<br />

Kettenblatt, solange deine Beine mitspielen. Da dies ein<br />

Wettkampf ist, kannst du dich ruhig etwas mehr fordern!<br />

Achte auf einen nötigen Sicherheitsabstand von den<br />

anderen Sportlern. Bei den meisten Hobbyrennen ist es<br />

verboten, im Windschatten zu fahren. Der<br />

vorgeschriebene Abstand beträgt meist um die zehn<br />

Meter. Wirst du überholt, liegt es an dir, den Abstand<br />

einzuhalten – entweder, indem du auch wieder überholst<br />

oder dich zurückfallen lässt.<br />

WECHSEL 2 Gönn dir bei deinem ersten Wettkampf<br />

die paar zusätzlichen Sekunden, um zu kontrollieren, ob<br />

die Laufschuhe auch gut sitzen. In den Socken und<br />

Brandsohlen sollten sich keine Stoff-Falten befinden, die<br />

nach der Hälfte der Laufstrecke sehr unbequem werden<br />

können.<br />

LAUFEN Aus deinen Brick-Einheiten solltest du das<br />

Gefühl weicher Knie zu Beginn des Laufens bereits<br />

kennen. Um auch den Rest des Rennens zu überstehen,<br />

musst du mental frisch bleiben. Nimm gleich zu Beginn ein<br />

Gel zu dir. Der Zuckerkick bringt dich auf positive<br />

Gedanken. Konzentrier dich auf deine Form und zieh bis<br />

ins Ziel durch.<br />

4 ARMKREISEN<br />

Wenn du in den Neoprenanzug<br />

steigst, sollte der Oberkörper schon<br />

gut aufgewärmt sein! Wenn der Neo<br />

sitzt, führ mit den Armen aus der<br />

Schulter heraus weite Kreise aus. Die<br />

Bewegung sollte kontrolliert ablaufen.<br />

5<br />

SEITLICHES ARMESCHLAGEN<br />

Beide Arme auf Schulterhöhe<br />

hochheben. Nun die Hände vor dem Körper<br />

zur jeweils anderen Seite schwingen<br />

lassen, sodass die Hände auf die jeweils<br />

gegenüberliegende Schulterrückseite<br />

klatschen (die rechte auf die linke Schulter<br />

und umgekehrt). Wenn möglich, das<br />

Warm-up mit einer kurzen Schwimmrunde<br />

beenden.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 143


WETTKAMPF<br />

FLÜSSIGE ÜBERGÄNGE:<br />

SCHRITT FÜR SCHRITT<br />

SELBST DIE PROFIS HABEN ANGST VOR WECHSELFEHLERN. MIT DIESEM EINFACHEN LEITFADEN<br />

LÄUFT DER UMSTIEG AUFS RAD UND VOM RAD AUF DIE LAUFSTRECKE WIE GESCHMIERT.<br />

Foto triathlon.org/Arnold Lim/ITU Illustrationen Ben Foxall<br />

UNSER<br />

EXPERTE<br />

Phil Mosley<br />

Phil Mosley ist Leistungssportler im <strong>Triathlon</strong> und<br />

Duathlon sowie Trainer. Er war 2012 britischer<br />

Duathlon-Meister in der Amateurklasse.<br />

Ganz gleich, wie viele Wettkämpfe ich schon<br />

auf dem Buckel habe: Vor großen Rennen<br />

bereitet mir der Gedanke an die Wechsel<br />

immer noch jedes Mal schlaflose Nächte.<br />

Eigentlich könnte man meinen, dass das<br />

Ganze kein großes Problem darstellen sollte. Trotzdem<br />

ist es immer wieder überraschend, wie viel Zeit bei<br />

einem schlechten Wechsel verloren gehen kann. Das ist<br />

ziemlich ärgerlich, wenn du an die vielen<br />

Trainingsstunden denkst, die du zuvor investiert hast. Es<br />

kann ein halbes Jahr lang dauern, beim Laufen eine<br />

Minute schneller zu werden. Genauso viel Zeit kannst du<br />

aber auch sparen, wenn du den Umstieg von einer<br />

Disziplin zur anderen schneller hinbekommst.<br />

Am schwersten fällt der Wechsel naturgemäß den<br />

Sportlern, die noch gar keine Erfahrung damit haben.<br />

Ein befreundeter Triathlet zerbrach sich beispielsweise<br />

mehrere Tage vor seinem ersten Rennen den Kopf<br />

darüber, wie er sich nach dem Schwimmen am besten<br />

die Füße abtrocknet. Das war letztendlich<br />

verschwendete Energie. Am Ende schlüpfte er nämlich<br />

einfach in seine Rennradschuhe und fuhr los. Schon ein<br />

paar Minuten später waren seine Füße trocken. Aber so<br />

etwas passiert eben, wenn ein Sportler vor dem<br />

Rennen das Flattern bekommt: Die einfachsten Dinge<br />

erscheinen plötzlich unglaublich kompliziert. Genau an<br />

solchen Punkten helfen einfache Verhaltensregeln.<br />

Diese Schritt-für-Schritt-Anleitung zielt darauf ab,<br />

dir zu schnelleren und stressfreien Wechseln zu<br />

verhelfen.<br />

Verwende den Leitfaden im Training und sieh ihn dir<br />

am Vorabend des Rennens noch einmal an. Du kannst<br />

ihn sogar mit in die Wechselzone nehmen, als visuelle<br />

Unterstützung.<br />

Beim Wechsel hast du grundsätzlich zwei<br />

verschiedene Möglichkeiten. Die erste Methode ist der<br />

sichere zügige Wechsel, der sich für fast alle Athleten<br />

eignet. Der zweite Weg wäre der riskantere Turbo-<br />

Wechsel. Für dieses Prinzip entscheiden sich meist<br />

erfahrenere Triathleten. Doch ganz gleich, für welche<br />

Variante du auch wählst, wie so oft gilt auch hier: Übung<br />

macht den Meister.<br />

144 | AB ZUM TRIATHLON


WECHSEL<br />

METHODE 1: SICHER UND ZÜGIG<br />

WECHSEL 1: VOM SCHWIMMEN ZUM RADFAHREN<br />

1<br />

Beim Herauslaufen aus dem Wasser in Richtung<br />

Wechselzone den Neoprenanzug bereits bis zur<br />

Hüfte abziehen. Dann die Kappe und die Schwimmbrille<br />

abnehmen und beim Laufen in den Händen halten.<br />

2<br />

Beim Rad angekommen den restlichen<br />

Wetsuit schnell unter Einsatz der Füße und<br />

Hände abstreifen. Hierbei hilft es, wenn du dir die<br />

Waden und Unterarme vorher schon etwas mit<br />

Gleitmittel eingeschmiert hast.<br />

3<br />

Als nächstes den Radhelm überziehen und<br />

dann die Rennradschuhe anziehen. Die<br />

Schuhe sollten bereits geöffnet sein, damit du mit<br />

den Füßen leichter hineinschlüpfen kannst.<br />

4<br />

Im Anschluss das Fahrrad kontrolliert bis zur<br />

Aufstiegszone schieben. An der Linie<br />

aufspringen. Wenn das Rad einmal am Laufen ist,<br />

die Füße in den Rennradschuhen befestigen.<br />

WECHSEL 2: VOM RADFAHREN ZUM LAUFEN<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

An der vorgegebenen Linie absteigen.<br />

Dann den reservierten Platz in der<br />

Wechselzone ansteuern und das Rad in den<br />

Ständer stellen.<br />

Erst danach den Helm abnehmen.<br />

Anschließend die Rennradschuhe ausziehen und in<br />

die Laufschuhe schlüpfen. Im nächsten Schritt das<br />

nötige Equipment und Proviant wie Gels, die GPS-Uhr etc.<br />

zusammenraffen. Danach in Richtung Laufstrecke rennen.<br />

METHODE 2:<br />

TURBO<br />

Eine schnellere aber auch riskantere<br />

Methode, die noch schnellere Wechsel<br />

ermöglicht.<br />

Die Abläufe sind ähnlich zur zügigen<br />

und sicheren Version. Hier befestigst du<br />

allerdings die Rennradschuhe bereits am<br />

Fahrrad. Wenn du es richtig anstellst,<br />

sparst du damit bis zu 30 Sekunden.<br />

Allerdings ist der Vorgang komplizierter<br />

und fehleranfälliger.<br />

Bevor du diese Methode im<br />

Wettkampf einsetzt, solltest du sie<br />

schon mehrere Wochen lang geübt<br />

haben. Wenn du dir auch nach dem<br />

Training noch nicht 100 Prozent sicher<br />

bist,<br />

solltest du dich an die erste Methode<br />

halten. Damit bleiben dir unnötige Fehler<br />

und mögliche Peinlichkeiten erspart.<br />

WECHSEL 1:<br />

VOM SCHWIMMEN<br />

ZUM RADFAHREN<br />

Eine Stunde vor Rennbeginn die<br />

1 Rennradschuhe auf die Pedale<br />

stecken. Ein dünnes Gummiband, das<br />

du am Rad befestigst, sorgt dafür,<br />

dass die Öffnungen der Schuhe oben<br />

bleiben. Die Bänder oder Schnallen<br />

offen lassen, um schnell mit den<br />

Füßen einsteigen zu können.<br />

2An der ausgewiesenen<br />

Aufstiegslinie aufs Rad<br />

aufspringen. Dabei zuerst einen Fuß<br />

auf das höher gelegene Pedal setzen<br />

und dann das andere Bein übers Rad<br />

schwingen.<br />

Die Füße auf den Schuhen<br />

3 belassen, bis ein gutes Tempo<br />

erreicht ist. Die Gummibänder reißen,<br />

sobald du mit dem Treten anfängst.<br />

4Wenn du etwa 24 km/h schnell<br />

bist, kannst du im Freilauf mit den<br />

Füßen vorsichtig in die Schuhe<br />

schlüpfen und die Bänder bzw.<br />

Schnallen befestigen.<br />

WECHSEL 2:<br />

VOM RADFAHREN<br />

ZUM LAUFEN<br />

Etwa 200 Meter vor der<br />

1 Abstiegszone die Füße im Freilauf<br />

vorsichtig aus den Schuhen<br />

herausnehmen. Mit den Füßen auf<br />

den Schuhen weiterfahren.<br />

Etwa 30 Meter vor der<br />

2 Abstiegslinie im Freilauf ein Bein<br />

übers Rad schwingen, sodass sich<br />

beide Beine auf derselben Seite<br />

befinden.<br />

Sobald du die Abstiegslinie<br />

3 erreichst, abbremsen und<br />

abspringen. Auf die Art solltest du<br />

direkt weiterjoggen können, ohne<br />

ganz stehenbleiben zu müssen.<br />

AB ZUM TRIATHLON | 145


LOCKERER EINSTIEG<br />

FÜNF MITTEL GEGEN DAS<br />

LAMPFENFIEBER<br />

DIESE PROFITIPPS HELFEN DIR, AM GROSSEN TAG GELASSEN UND<br />

SELBSTBEWUSST INS WASSER ZU SPRINGEN.<br />

Foto British <strong>Triathlon</strong>/Jero Honda/ITU<br />

UNSER<br />

EXPERTE<br />

Catriona Morrison<br />

Die Profi-Triathletin und -Duathletin<br />

hat den Ironman in Lanzarote<br />

gewonnen.<br />

Wenn du fit und<br />

gesund an<br />

der Startlinie<br />

stehst, hast<br />

du schon den<br />

schwierigsten Teil deines<br />

<strong>Triathlon</strong>s hinter dir. Du hast<br />

unzählige Trainingsstunden auf<br />

der Habenseite. Und während<br />

des Taperings bekommst du<br />

noch Zinsen dazu. Du hast<br />

Einladungen zu Partys<br />

ausgeschlagen und bist Woche für<br />

Woche früh aufgestanden, um<br />

dein Trainingspensum zu packen.<br />

Trotzdem ist es am Wettkampftag<br />

oft schwer, cool zu bleiben. Die<br />

Nerven machen sich bemerkbar.<br />

Das Energieniveau schwankt von<br />

Turbolader auf Trabimotor. Im<br />

einen Moment hast du ein<br />

Selbstbewusstsein wie<br />

Superman, im nächsten bist du ein<br />

zitterndes Nervenbündel. Wie<br />

schaffst du die besten<br />

Voraussetzungen für eine<br />

optimale Leistung?<br />

Der Schlüssel zum Erfolg, wenn es<br />

um die Stressbekämpfung geht:<br />

kontrollieren, was sich<br />

kontrollieren lässt. Hier sind meine<br />

fünf besten Tipps ...<br />

PLANLOS HEISST<br />

1ERFOLGLOS<br />

Mach deine Hausaufgaben. Sieh<br />

dir die Profile und Karten der Wege<br />

und Gewässer an. Lauf, schwimm<br />

und fahr wenn möglich schon im<br />

Training auf den<br />

Wettkampfstrecken. Merk dir<br />

knifflige Kurven, raue Fahrbahnen,<br />

Orientierungspunkte und die<br />

Standorte der<br />

Versorgungsstationen. Besuch<br />

das Briefing, um am<br />

Wettkampftag keine<br />

Überraschungen zu erleben. Sieh<br />

dir die Wettervorhersage an. Finde<br />

heraus, ob du einen Sonnenschutz<br />

oder eine gut gefütterte Jacke<br />

gebrauchst. Ich stelle mir immer<br />

eine Liste zusammen, um sicher<br />

zu sein, dass ich am großen Tag<br />

nichts vergesse. Hilfreich finde ich<br />

es auch, mir für die Zeit morgens<br />

vor dem Start Fristen zu setzen. Ich<br />

habe Zeitfenster fürs Essen, für die<br />

Einrichtung der Wechselzonen<br />

und fürs Warm-up.<br />

Wirklich hilfreich ist es auch,<br />

mental bereits Teile des Rennens<br />

durchzugehen, vor allem den Start<br />

und den Wechsel nach dem<br />

Schwimmen.<br />

FIT BIS INS<br />

2EQUIPMENT<br />

Im eigenen Interesse und auch zur<br />

Sicherheit der anderen Teilnehmer<br />

sollte das ganze Equipment im<br />

tadellosen Zustand sein. Wenn du<br />

146 | AB ZUM TRIATHLON


dir auf den ersten 500 Metern<br />

einen Platten einhandelst, weil<br />

sich in deinem Reifen ein Stück<br />

Glas befand, wirst du dich dafür<br />

selbst verfluchen. Oder stell dir<br />

vor, du bekommst üble Blasen,<br />

weil du die falschen Socken<br />

eingepackt hast. Typischer Fall<br />

von „selber schuld“. Achte<br />

darauf, dass deine Ausrüstung<br />

top in Form ist. Wenn du vor<br />

dem Rennen deine<br />

Recherchen machst, wirst du<br />

wissen, ob du einen Wetsuit<br />

anziehen musst und welches<br />

Übersetzungsverhältnis du<br />

fürs Rad brauchst.<br />

3 UNVERHOFFT<br />

KOMMT OFT<br />

Du kannst nicht für alle<br />

Eventualitäten gerüstet sein.<br />

Aber manche Sachen lassen<br />

sich vorhersehen. Weißt du,<br />

wie du schnell Platten<br />

reparieren kannst? Falls nicht,<br />

lies die Anleitung weiter vorn<br />

im Heft. Hast du ein<br />

zusätzliches Brillenpaar als<br />

Ersatz parat, falls dir beim<br />

Schwimmen die Kontaktlinsen<br />

herausfallen? Hast du einen<br />

Plan in der Hinterhand für den<br />

Fall, dass du eine<br />

Versorgungsstation verpasst?<br />

4 ALTBEWÄHRT<br />

UND EFFEKTIV<br />

Folgendes Szenario: Am<br />

Donnerstag hast du ein neues<br />

Teil geschickt bekommen, und<br />

das Rennen findet am<br />

Samstag statt. Die ideale<br />

Gelegenheit, das Equipment<br />

gleich einmal im Wettkampf<br />

auszuprobieren, oder? Ein<br />

anderes Beispiel: Du hast eben<br />

erst ein neues Gel entdeckt,<br />

das du im Wettkampf gleich<br />

einmal testen willst ... Oder du<br />

isst vor dem Rennen zum<br />

Frühstück Haferbrei statt wie<br />

gewohnt Toast mit<br />

Marmelade. Mein Tipp: geh<br />

keine sinnlosen Risiken ein. Ich<br />

musste selbst auf die harte<br />

Tour lernen: Veränderungen<br />

am Renntag können einen<br />

ganz schön in die Bredouille<br />

bringen. Setz nicht die ganze<br />

harte Trainingsarbeit aufs<br />

Spiel. Verleg deine<br />

Experimente aufs Training,<br />

nicht auf deinen großen Tag.<br />

5 KONZENTRIERT<br />

TROTZ<br />

ANHANG<br />

Deine Freunde und<br />

Familienmitglieder sind<br />

wichtig für dich. Sie helfen dir<br />

beim Training bei den<br />

Vorbereitungen und<br />

unterstützen dich beim<br />

Wettkampf. Und sie müssen<br />

nach dem Rennen die<br />

Sprücheklopferei und das<br />

große Jammern aushalten – je<br />

nachdem, wie es gelaufen ist.<br />

Ich habe genug Events hinter<br />

mir, um zu wissen: Es ist schon<br />

schwer genug, die ganze Zeit<br />

fürs Training aufzubringen –<br />

vor allem, wenn auch die<br />

Familie und der Freundeskreis<br />

Aufmerksamkeit brauchen.<br />

Am Vorabend des Rennens<br />

ziehe ich daher die Grenze.<br />

Ich betone, dass ich am Ende<br />

des Wettkampfes gerne<br />

wieder zur Verfügung stehe.<br />

Und dass ich den Leuten am<br />

Morgen vor dem Start gern<br />

kurz zulächle oder „Hallo“<br />

sage. Ansonsten aber gilt: Das<br />

ist mein großer Tag, und ich<br />

muss mich voll konzentrieren.<br />

Ein weiterer Ratschlag, obwohl<br />

jeder in der Hinsicht anders ist:<br />

Ich habe festgestellt, dass alle<br />

mehr davon haben, wenn ich<br />

meine Ziele und Erwartungen<br />

vorher schon mit Freunden und<br />

Familienmitgliedern teile.<br />

Photo Corbis<br />

GET INTO TRIATHLON | 147


KÖRPER<br />

10%<br />

DES KÖRPERGEWICHTS<br />

EIN VERLUST VON<br />

DURCHS SCHWITZEN<br />

KANN ZUM<br />

KREISLAUFKOLLAPS<br />

UND ZUM<br />

HITZSCHLAG FÜHREN.<br />

FLÜSSIGER<br />

TREIBSTOFF<br />

Text Nicola Smith<br />

148 | AB ZUM TRIATHLON


FLÜSSIGER TREIBSTOFF


KÖRPER<br />

EIN VERLUST VON<br />

D<br />

ie Allgemeinmedizinerin Margaret<br />

McCartney sorgte vor zwei Jahren für<br />

einen ziemlichen Aufruhr. Sie riet ihren<br />

britischen Landsleuten davon ab, jeden<br />

Tag acht Gläser Wasser zu sich zu<br />

nehmen. Sie meinte dazu, die von der<br />

staatlichen Gesundheitsbehörde NHS<br />

ausgegebene Richtlinie sei „nicht nur<br />

Unfug, sondern kompletter<br />

Schwachsinn“. Das Thema wird von<br />

den Ernährungsexperten und Allgemeinmedizinern gern<br />

diskutiert. Aber was sollen wir als Radfahrer eigentlich<br />

glauben? Welche Getränke erlauben eine optimale<br />

Flüssigkeitszufuhr fürs Training und den Wettkampf? Wie<br />

können wir auf unseren Touren hämmernde<br />

Kopfschmerzen, brennende Lungen und Übelkeit<br />

vermeiden? Wie verhindern wir es, uns unterwegs völlig<br />

bleich im Gesicht und ausgelaugt mit letzter Kraft zum<br />

nächsten Café quälen zu müssen?<br />

KLARE PLUSPUNKTE<br />

Die Körpermasse eines erwachsenen Menschen besteht<br />

zu 50 bis 70 Prozent aus Wasser. Die Flüssigkeit ist<br />

unverzichtbar fürs Wachstum und zur Erhaltung der<br />

Körperfunktionen. Das Wasser hilft dem Körper,<br />

Abfallstoffe auszuscheiden. Es reguliert die Temperatur<br />

und ermöglicht biologische Reaktionen. Über den Urin und<br />

den Schweiß geht Wasser verloren. Die Flüssigkeit muss<br />

durch Lebensmittel und Getränke ersetzt werden. Ein<br />

Mangel – auch als Dehydrierung bezeichnet – kann<br />

Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit und<br />

Konzentrationsmängel verursachen. Matt Lovell ist<br />

Fachmann für Sporternährung. Er erklärt uns, dass der<br />

Körper im dehydrierten Zustand keine seiner Aufgaben<br />

ordnungsgemäß erfüllen kann: „Die Dehydrierung erhöht<br />

das Stressniveau. Sie schlägt sich auf die Konzentrationen<br />

die mentale sowie körperliche Leistungsfähigkeit nieder.“<br />

Eine der zentralen Aufgaben des Wassers besteht darin,<br />

die Körpertemperatur auf 37 Grad zu halten. Dies<br />

DES KÖRPERGEWICHTS ÜBER<br />

DEN SCHWEISS KANN<br />

HALLUZINATIONEN<br />

HERVORRUFEN<br />

geschieht durch die Schweißbildung. Hierzu Lovell:<br />

„Durch die Verdunstung wirkt der Schweiß kühlend. So<br />

hat der Körper die Chance, seine Temperatur<br />

aufrechtzuerhalten. Vor allem beim Sport ist das von<br />

zentraler Bedeutung. Steht dem Körper in aktiven Phasen<br />

zu wenig Flüssigkeit zur Verfügung, kann er nicht mehr<br />

ausreichend kühlenden Schweiß bilden. Dadurch kann die<br />

Kerntemperatur ansteigen, was sich negativ auf die<br />

Gesundheit und die Leistung auswirkt.“ Laut Sportjournal<br />

„Peak Performance“ kann schon ein Verlust von zwei<br />

Prozent des Körpergewichts über den Schweiß zum<br />

Leistungsabfall führen. Ab vier Prozent ist mit einer<br />

Schwächung der Muskulatur zu rechnen, ab fünf Prozent<br />

mit einer Hitzeerschöpfung, ab sieben mit Halluzinationen<br />

und ab zehn sogar mit Kreislaufkollaps und Hitzschlag.<br />

Laut Lovell kommt ein Flüssigkeitsverlust in der<br />

Größenordnung von zwei bis drei Prozent einem<br />

zehnprozentigen Kraftabfall und einer achtprozentigen<br />

Tempoverringerung gleich. Nigel Mitchell, der bei den<br />

ALKOHOL ADE<br />

Tim Lawson hat nach eigenen Angaben gut 20 Jahre<br />

damit verbracht, Studien zu finden, die eine<br />

leistungssteigernde Wirkung des Alkohols belegen.<br />

Heute muss der Fachmann für Sporternährung einräumen:<br />

„Ich glaube, da kann ich noch lange suchen.“ Seiner<br />

Meinung nach sollte ein Glas Wein oder Bier am Vorabend<br />

eines Events die Leistung nicht beeinträchtigen. Woraufhin<br />

er ergänzt: „Besser wirst du damit aber auch nicht.“ Nigel<br />

Mitchell wiederum sieht nur die negativen Seiten des<br />

Alkohols. Der leitende Ernährungsberater der<br />

Radsportteams British Cycling und Team Sky erklärt, dass<br />

Bier, Schnaps und Wein auf unterschiedlichen Ebenen<br />

leistungsmindernd wirken – sowohl auf kognitiver als auch<br />

auf körperlicher Ebene. Als Grund nennt er den<br />

Flüssigkeitsentzug, bevor er hinzufügt: „Auch auf die<br />

Regenerationsdauer kann Alkohol einen schlechten<br />

Einfluss haben.“ Lawson sieht in den Kalorien eines der<br />

Profiteams British Cycling und Team Sky die Ernährung<br />

beaufsichtigt, führt die Intensität als weiteres Kriterium<br />

an. Sie bestimmt, ob sich die Dehydrierung auf die<br />

Leistung niederschlägt: „Wenn ich bei<br />

Außentemperaturen von zehn Grad leicht dehydriert eine<br />

Tour im gleichmäßigen Tempo fahre, werde ich<br />

wahrscheinlich gar nicht viel merken. Der Körper kann das<br />

noch ausgleichen.“ Wenn es allerdings heiß ist und eine<br />

ernsthaftere Dehydrierung vorliegt, führt das zur<br />

Verdickung des Blutplasmas. Das Herz muss dann härter<br />

arbeiten, um das Blut durch die Gefäße zu pumpen. Tim<br />

Lawson, Fachmann für Sporternährung, trägt einen<br />

weiteren Aspekt bei: „Mit ausreichend Flüssigkeit ist das<br />

subjektive Belastungsempfinden geringer. Das<br />

Radfahren macht dann einfach mehr Spaß.“ Es gibt drei<br />

Bezugsquellen für Flüssigkeit: Getränke (sprich: Wasser<br />

oder Tee, Kaffee und Saft), feste Nahrungsmittel sowie<br />

Nebenprodukte chemischer Reaktionen im Körper. Es ist<br />

davon auszugehen, dass die meisten Erwachsenen<br />

Hauptprobleme beim Alkoholkonsum durch Radsportler:<br />

„Das Radfahren ist ein schneller Sport. Hier kommt es auf<br />

das Verhältnis von Energie zu Gewicht an. Die Kalorien im<br />

Alkohol erhöhen schnell die Körpermasse. Sie werden als<br />

Fett eingelagert, und nicht etwa als Glykogen in den<br />

Muskeln gespeichert.“<br />

150 | AB ZUM TRIATHLON


FLÜSSIGER TREIBSTOFF<br />

EINE 2­ BIS 3­PROZENTIGE<br />

DEHYDRIERUNG<br />

KOMMT EINEM ZEHNPROZENTIGEN<br />

KRAFTABBAU UND EINEM ACHTPROZENTIGEN<br />

TEMPOVERLUST<br />

GLEICH.<br />

zwischen einem und anderthalb Litern Wasser am Tag<br />

benötigen. Getränke wie Tee, Kaffee und Obstsäfte<br />

zählen mit dazu. Aktive Menschen wie Radfahrer haben<br />

allerdings einen höheren Flüssigkeitsbedarf. Schließlich<br />

verlieren sie mehr Wasser über den Schweiß. Jamie<br />

Richards ist Experte für Sporternährung. Er rät seinen<br />

Kunden, jeden Tag zwei Liter zu sich zu nehmen – plus 750<br />

Milliliter für jede Trainingsstunde. Weiter meint er: „Wenn<br />

ich mit meinen Kunden über die Hydrierung spreche, geht<br />

es um mehr als nur Wasser.“<br />

FLÜSSIGKEITSBILANZ<br />

Lovell erklärt, dass Wasser zur Aufrechterhaltung des<br />

Flüssigkeitshaushalts während kurzer Aktivitäten oder<br />

bei schwächerer Intensität ausreicht. Bei ausgedehnten<br />

oder intensiven Workouts ist es aber nicht nur notwendig,<br />

die verlorengegangene Flüssigkeit auszugleichen.<br />

Gleichzeitig müssen Zucker und Elektrolyte ersetzt<br />

werden. Auch sie gehen über den Schweiß verloren.<br />

KAFFEE, DEIN BESTER FREUND<br />

Radfahren lieben ihre Kaffeepausen. Forschungen<br />

haben gezeigt, wie sehr Koffein die Leistung bei<br />

Ausdauersportarten wie dem Radfahren steigern<br />

kann. In einer Nachbesprechung von 33 Studien<br />

mussten die Testpersonen über eine vorgegebene<br />

Elektrolyte sind Salze oder elektrisch geladene Ionen. Sie<br />

ermöglichen es den Nerven, Impulse auszusenden, um<br />

Muskelkontraktionen zu bewirken. Lovell beschreibt,<br />

welche Probleme eine reine Wasserzufuhr mit sich<br />

bringen kann: „Es bläht den Magen auf und gibt dem<br />

Sportler das Gefühl, genügend getrunken zu haben –<br />

ohne allerdings die notwendigen Elektrolyte, Eiweiße und<br />

Kohlenhydrate zu liefern.“ Er gibt zu bedenken, dass der<br />

Durst allein ein schlechter Ratgeber für den<br />

Flüssigkeitsbedarf ist: „Wenn du durstig bist, liegt meist<br />

bereits eine starke Dehydrierung vor. Löschst du den<br />

Durst durch Aufnahme von Wasser, kann es sein, dass die<br />

Dehydratation weiterhin besteht. Nur Flüssigkeiten, die<br />

Natrium und Elektrolyte enthalten, lügen nicht.“ Richards<br />

stimmt hierin mit Lovell überein. Er empfiehlt seinen<br />

Sportlern, eine Prise Meersalz oder ein Elektrolyt ins<br />

Wasser zu geben. „Ich bin kein großer Fan von künstlichen<br />

Zutaten oder Sportgetränken“, wie er uns verrät. „Wir<br />

verwenden Flüssigkeiten, welche die Elektrolyte<br />

Distanz Rad fahren, laufen oder rudern. Die gemessenen<br />

Zeiten waren dabei besser, wenn die Probanden zuvor<br />

Kaffee zu sich genommen hatten. Daneben weist die<br />

Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA)<br />

auf einen ursächlichen Zusammenhang zwischen der<br />

Koffeinaufnahme (3 mg/kg Körpergewicht eine Stunde<br />

vor dem Training) und Ausdauerleistungen hin. Dieselbe<br />

Wirkung hatte Koffein auf die Ausdauerkapazität<br />

(ebenfalls 3 mg/kg Körpergewicht eine Stunde vor dem<br />

Training) sowie das subjektive Belastungsempfinden (4<br />

mg/kg Körpergewicht eine Stunde vor dem Training),<br />

welches mit Kaffee im Tank geringer war. Ein kleiner<br />

Wermutstropfen: Koffein wirkt harntreibend. Nigel<br />

Mitchell empfiehlt daher, zusätzlich auch Wasser zu<br />

trinken.<br />

ersetzen und keine künstlichen Geschmacksstoffe<br />

enthalten. Viele Untersuchungen deuten darauf hin, dass<br />

die Elektrolyte allein im Wasser bereits helfen, den<br />

Haushalt auszugleichen. Weiterhin gibt es viele Belege<br />

dafür, dass eine Kohlenhydratlösung im Wasser ebenso<br />

hilfreich ist. Für jedes Kohlenhydrat-Molekül, das du<br />

speicherst, lagert der Körper zwei Moleküle Wasser ein.<br />

Daher ist es sinnvoll, eine Kohlenhydrat-Elektrolyt-<br />

Lösung bereitzuhalten, um neue flüssige Energie zu<br />

tanken.“ Lawson hingegen hält einige der im Handel<br />

erhältlichen Sportgetränke für unverzichtbar: „Für den<br />

Sportler ist es frustrierend, wenn er immer gesagt<br />

bekommt, dass er sich doch seine eigenen Sportgetränke<br />

herstellen kann –ein bisschen O-Saft hier, eine Prise Salz<br />

da, und ab geht’s. Aber keiner sagt ihm, wie viel Salz es<br />

genau sein soll. Genauso wenig weiß er, wie er mit dem<br />

Verlust von Magnesium, Kalium und so weiter umgehen<br />

soll. All diese Elektrolyte gehen schließlich auch mit dem<br />

Schweiß verloren.“<br />

BALSAM FÜR DIE SEELE<br />

Es heißt, Sportgetränke seien im Jahr 1965 entwickelt<br />

worden. Damals entdeckten Ärzte der University of<br />

Florida zwei Schlüsselfaktoren, die bei den Profis des<br />

American-Football-Teams der „Gators“ zur Ermüdung<br />

führten: Einerseits wurden die Flüssigkeiten und<br />

Elektrolyte, die über den Schweiß verloren gegangen<br />

waren, nicht adäquat ersetzt. Zweitens wurden die als<br />

Energie genutzten KH-Reserven nicht wieder aufgefüllt.<br />

Aus diesen Beobachtungen ging ein Getränk namens<br />

Gatorade mit einem präzise austarierten KH-Elektrolyt-<br />

Verhältnis hervor. Dies war die Geburtsstunde der<br />

Sportgetränke-Industrie. Heutzutage sind drei<br />

unterschiedliche Arten von Sportgetränken auf dem<br />

Markt verfügbar: isotonische, hypertonische und<br />

hypotonische Produkte.<br />

Lovell beschreibt die Unterschiede: isotonische<br />

Getränke enthalten ein ausgeglichenes Verhältnis an Salz<br />

und Zucker, genau wie im menschlichen Körper. Dies


KÖRPER<br />

DER KÖRPER BRAUCHT ZWISCHEN<br />

500MG<br />

UND 600MG<br />

NATRIUM UND/ODER<br />

KALIUM ZUR<br />

REGENERATION<br />

NACH DEM SPORT.<br />

entspricht normalerweise einer fünf- bis<br />

siebenprozentigen Zuckerlösung. Hypertonische<br />

Getränke weisen eine höhere Konzentration an Salz und<br />

Zucker auf als der menschliche Organismus. Das sind in<br />

der Regel über zehn Prozent Zucker oder gelöste Stoffe.<br />

Hypotonische Produkte kennzeichnet indes eine<br />

niedrigere Konzentration an Salz und Zucker im Vergleich<br />

zum menschlichen Körper, sprich: weniger als fünf Prozent<br />

Zucker oder gelöste Stoffe. „Die meisten Sportgetränke<br />

haben einen leicht isotonischen Anteil. In ihnen stecken<br />

vier bis fünf gehäufte Teelöffel Zucker ( 13 bis 19 Gramm)<br />

pro 250 Millilitern“, wie wir von Lovell erfahren. „Die beste<br />

Strategie ist allgemein, sich an isotonische und<br />

hypotonische Lösungen zu halten. Zumindest, wenn die<br />

Flüssigkeitszufuhr im Vordergrund steht, und nicht die<br />

Aufstockung der Kohlenhydratreserven. Spar dir die<br />

hypertonischen eiweiß- und KH-haltigen Getränke bis<br />

nach dem Sport auf.“<br />

TRÄNEN UND SCHWEISS<br />

Wie stark die Flüssigkeitsreserven vor einer langen<br />

Trainingsfahrt oder einem Wettkampf aufzufüllen sind,<br />

hängt stark vom Einzelnen ab – genauso wie von der<br />

Luftfeuchtigkeit. Mitchell empfiehlt, lieber ein bisschen<br />

weniger und dafür öfter zu trinken: „So vermeidest du es,<br />

zu viel Flüssigkeit aufzunehmen, was zu Blähungen<br />

führen würde. Dabei kommt es auch sehr auf das<br />

Körpergefühl an.“ Wasser allein ist nicht empfehlenswert.<br />

Es wirkt nämlich harntreibend und verdünnt die<br />

Elektrolyte. Im Extremfall kann zu viel Wasser sogar eine<br />

Hyponatriämie nach sich ziehen. Dabei kommt es zur<br />

starken Verdünnung der Elektrolyte. Vor allem der<br />

Natriumhaushalt ist davon betroffen. Dieses Salz ist<br />

wichtig für die Stabilisierung des Blutdrucks und sowie die<br />

Nerven- und Muskelfunktion. Bei einem<br />

Wasserüberschuss kann das Gehirn anschwellen. In<br />

manchen Fällen geht das sogar tödlich aus. Vor diesem<br />

Hintergrund sind elektrolytische Getränke auf jeden Fall<br />

das bessere Mittel der Wahl, und zwar sowohl vor als auch<br />

während der Fahrt. Den Flüssigkeitsbedarf für deine<br />

Touren kannst du ganz einfach berechnen. Mitchell<br />

empfiehlt dafür das folgende Verfahren: Stell dich vor<br />

einer einstündigen Einheit auf dem Rollentrainer auf die<br />

Waage. Miss im Anschluss wieder dein Gewicht. Die<br />

Differenz sagt dir, wie viel Schweiß du verloren hast.<br />

Wenn du während der Fahrt etwas trinkst, halte während<br />

der ersten Gewichtsbestimmung einfach die volle Flasche<br />

in der Hand. Ein Kilo Schweiß entspricht etwa einem Liter<br />

Flüssigkeit. Mitchell liefert zur Veranschaulichung ein<br />

Beispiel: „Nehmen wir einmal an, die Temperatur beträgt<br />

26 Grad. Der Radfahrer weiß, dass er pro Stunde einen<br />

Liter Schweiß verliert. Unter diesen Bedingungen muss er<br />

also etwa einen Liter pro Stunde trinken.“ Zum Auftanken<br />

nach dem Sport rät Mitchell zu Flüssigkeiten mit einer<br />

positiven osmotischen Konzentration. Solche Getränke<br />

erhöhen die Durchlässigkeit der Gewebe für die<br />

Flüssigkeit im Blut. Weiter sagt Mitchell: „Es gilt, die<br />

NULL H20<br />

Der italienischer Radfahrer Flavio Zappi zog sich<br />

1986 mit Anfang 20 aus dem Profisport zurück.<br />

Er kramt für uns in seinen Erinnerungen: „In<br />

meiner aktiven Zeit hieß es, man soll so wenig wie<br />

möglich trinken. Die Leute sagten, zu viel Flüssigkeit sei<br />

ungesund, weil durch Wasser ohne Mineralstoffe der<br />

Magen anschwelle. Selbst mitten im August nach<br />

sechs Trainingsstunden achtete der Trainer genau<br />

darauf, dass keiner einen Schluck zu sich nahm.<br />

Manche von uns schlichen sich dann auf die Toilette, um<br />

aus dem Waschbecken zu trinken. In der Saison<br />

1984/85 wurde das Ganze auf eine solidere<br />

wissenschaftliche Basis gestellt. Als wir zum ersten<br />

Mal einen Ernährungsexperten im Team hatten,<br />

bekamen wir abends Salami zu essen. Die sollte uns<br />

durstig machen, damit wir mehr trinken. Das war eine<br />

gewaltige Veränderung. Außerdem bekamen wir nach<br />

Flüssigkeitsspeicher des Körpers zu erhalten. Dabei<br />

helfen elektrolytische Getränke. Doch auch andere<br />

Getränke können hier gut wirken. Dazu zählen etwa<br />

eiweißbasierte Flüssigkeiten wie Milch.“ Lawson ist<br />

ebenfalls der Auffassung, dass ein Radsportler nach einer<br />

Tour mehr als nur Wasser braucht. Sinnvoll sind ihm<br />

zufolge zwischen 500 und 600 Milligramm Natrium und/<br />

oder Kalium. Daneben schlägt er vor, auch etwas Eiweiß<br />

mit ins Getränk hineinzumischen: „Das hilft, die<br />

Muskulatur zu reparieren. Wenn du dann noch<br />

Kohlenhydrate mit dazunimmst, füllst du gleichzeitig auch<br />

die Glykogenspeicher der Muskeln mit auf.“ Die<br />

Glykogenreserven brauchst du, wenn du auch am<br />

nächsten Tag wieder fahren willst. Lovell bringt es auf den<br />

Punkt: „Der Flüssigkeitshaushalt ist einer der wichtigsten<br />

Faktoren – wenn nicht sogar der wichtigste – wenn es um<br />

Erfolg im Sport und allgemeine Gesundheit geht.“ Was du<br />

trinkst, ist dabei genauso wichtig wie die Menge.<br />

dem Training Elektrolyte. Das waren Beutel mit<br />

Magnesium und Kalium. Heutzutage verwende ich<br />

Sportgetränke und Eiweißshakes zur Regeneration<br />

sowie Riegel und Gels. Seit den 80ern hat sich wirklich<br />

viel geändert!“<br />

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Getränkepulver „Carbo Mineral Drink – Fruit Mix“<br />

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„Liquid Gel“ mit und ohne Koffein in den neuen<br />

Sorten Apple und Espresso für die schnelle Energie<br />

unterwegs. Für den Extra-Kick im Rennen bietet<br />

das Paket die „Dextrose Tablets“ mit tropischem<br />

Geschmack. Und für eine schnelle Regeneration<br />

den „After Sports Drink“. Außerdem enthält das<br />

Paket die neuen „Protein Crisp“: knusprig-cremige<br />

Protein-Riegel in den Sorten Chocolate, Caramel-<br />

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ÖSTERREICH<br />

ÖTZTAL: BIKEN IN DER<br />

GLETSCHERREGION<br />

ingebettet zwischen Stubaier und<br />

versierte Biker sollten sich anfangs ein wenig langsamer<br />

Ötztaler Alpen befindet sich Europas an das vorhandene Terrain herantasten. Auf den<br />

E größte Spielwiese. Das Ötztal gilt schon teilweise mit unzähligen Singletrails-Serpentinen<br />

seit jeher als Outdoor-Arena schlechthin. Seit verzierten Mountainbike-Pfaden sind eine lockere<br />

Eröffnung der „Area 47“ wurde diese<br />

Fahrweise und die Beherrschung des Geräts oberste<br />

Meinung nur noch verstärkt:<br />

Prämisse. Um beides zu erlernen, gibt es in Sölden ganz<br />

Gleitschirmfliegen, Canyoning, Klettern,<br />

neu das Areal für Anfänger. Diese fühlen sich auf den<br />

Raften, grenzenloser Wasserspaß im<br />

einfacheren Routen wie zum Beispiel auf die Kleblealm,<br />

Waterslide Park und nicht zuletzt natürlich auf der sich die einzelnen Etappen je nach Können und<br />

Mountainbiken – die 250 Dreitausender im Tagesform kombinieren lassen, besonders wohl.<br />

Ötztal bilden die perfekte Kulisse für<br />

abenteuerlustige Sportler.<br />

DAS ÖTZTAL<br />

Das Ötztal ist das längste Seitenteil des Inntals im<br />

österreichischen Bundesland Tirol. Das 65 Kilometer<br />

lange Tal erstreckt sich über fünf klimatisch und<br />

landschaftlich markante Stufen, von den ausgedehnten<br />

Obstgärten und Getreidefeldern am Taleingang bis zum<br />

Gletscher. Der 2.370 Meter hohe Tschirgant schützt das<br />

Tal in den Österreichischen Ostalpen vor kalten<br />

Nordwinden, sodass das Ötztal ein auffallend mildes<br />

Klima aufweist. Ideal zum Mountainbiken im<br />

Hochgebirge!<br />

BREITE REIFEN AUF SCHMALEN PFADEN<br />

Das Ötztal gilt als Tal voller Möglichkeiten und Trails, die<br />

nur darauf warten, unter die Stollenreifen genommen<br />

zu werden. Mehr als 800 Kilometer an ausgeschilderten<br />

Biketouren in allen Schwierigkeitsgraden werden<br />

geboten. Für die meisten Biketouren im Ötztal sollte<br />

man aber schon eine gewisse <strong>Fitness</strong> mitbringen.<br />

Immerhin gehen Touren, wie die auf den Gaislachkogel<br />

bis auf 3.058 Meter. Nicht wirklich auf Alpentrails<br />

DAS ÖTZTAL – EINE ANSPRUCHSVOLLE<br />

BIKE-REGION<br />

„Entspannende Genusstouren sucht man im Ötztal<br />

vergeblich. Schwere Strecken mit hohen<br />

Anforderungen an Kondition und technisches Können<br />

sind hier die Regel,“ so steht es auf der Website<br />

beschrieben und genau das war auch der Grund,<br />

warum wir uns für diese Mountainbike-Region mit den<br />

vielen schwarzen Touren für Extrembiker entschieden<br />

haben. Wir sind allesamt erfahrene Sportler, stets auf<br />

der Suche nach neuen Mountainbike-<br />

Herausforderungen. In diesem Urlaub wollen wir uns<br />

mal so richtig auspowern. „Dann seid ihr bei uns genau<br />

richtig“, meint Lukas Riml, Hotelchef und<br />

Mountainbikeguide, mit einem schelmischen Grinsen<br />

im Gesicht. „Ich fahre mit euch heute eine der<br />

anspruchsvollsten Strecken der Region. Ein Muss für<br />

jeden Mountainbiker, die Gletscherexpress Tour. Und<br />

damit keine Missverständnisse aufkommen, mit<br />

Gletscherexpress ist nicht die Seilbahn gemeint.“ Schon<br />

ein Blick in die Tourenmappe macht klar, dass es sich<br />

um eine schwere Tour handelt. Im Sattel merken wir<br />

dann schnell, dass diese Tour wohl zu den einfachsten<br />

Möglichkeiten im Ötztal zählt, um am schnellsten<br />

Höhenmeter zu vernichten. Die ersten 12 Kilometer der<br />

Straße hinauf zum Rettenbachferner führen bis auf<br />

2.600 Meter. Ferner, so werden in der Tiroler Region die<br />

Gletscher genannt. Mit dem Bike zum Gletscher. Das ist<br />

mal eine Herausforderung! Die uns endlos lang<br />

erscheinenden Serpentinen der Ötztaler<br />

Gletscherstraße folgen den Spuren der Königsetappe<br />

der Deutschlandtour von 2005. 1.500 Höhenmeter am<br />

Stück, da ist sicher auch der ein oder andere Profi ganz<br />

schön ins Schwitzen gekommen. Höchster Punkt ist der<br />

Parkplatz am Rettenbachferner auf 2.663 Metern Höhe.<br />

Doch Vorsicht, hier darf man sich noch nicht am Ziel<br />

glauben. Kurz unterhalb des Gletscher-Parkplatzes<br />

biegt man auf den Serpentinenweg zur<br />

Rotkogeljochhütte. Es stehen noch einmal 150<br />

Höhenmeter an, bevor man tatsächlich das Ziel erreicht<br />

hat. Die Vegetation ist schon ganz schön spärlich.<br />

Deutlich oberhalb der Waldgrenze eröffnet sich ein<br />

herrliches Panorama. Das Gletschereis schimmert uns<br />

entgegen, diese ursprüngliche Schönheit der Natur<br />

raubt uns beinahe genauso den Atem wie die immer<br />

dünner werdende Höhenluft. Anerkennende Blicke und<br />

Zurufe von den Wanderern spornen uns zusätzlich an<br />

und rücken die zunehmende Anstrengung in den<br />

Hintergrund. Um wieder zurück ins Tal zu kommen, gibt<br />

es zahlreiche verschiedene Optionen. Der Trail, den<br />

unser Guide Lukas für uns gewählt hat, führt durch das<br />

neue Söldener Schigebiet „Golden Gate“ und hat es<br />

fahrtechnisch wirklich in sich. Extrem steile Schotterund<br />

Singletrailpassagen erfordern noch einmal die volle<br />

Konzentration. Nach einer kurzen Rollphase bei<br />

Hochsölden geht’s auf einem der schönsten Singletrails<br />

schließlich hinunter nach Sölden. Aufgrund der guten<br />

158 I DIE BESTEN TRAININGS-CAMPS


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Beschilderung im Ötztal sind die steilen, engen Varianten selbst auch<br />

ohne Guide leicht zu inden. Diese Fülle an genehmigten,<br />

naturbelassenen Pfaden für Biker ist einzigartig in Österreich. Ein<br />

Geheimtipp ist mit Sicherheit die Abfahrt vom Gaislachkogel, die zu<br />

einem großen Teil auf Singletrails verläuft. Fast 1.700 Höhenmeter gilt es<br />

bis nach Sölden hinunter zu vernichten. Das richtige Revier für<br />

Singletrail-Liebhaber! Aber auch die Langdistanzler werden im Ötztal<br />

gut bedient. Der Ötztal Mountainbike Trail ist nicht nur Zubringer zu<br />

sämtlichen Touren der Region, sondern gleichzeitig auch die konditionell<br />

anspruchsvollste Tour in der Region. Der Klassiker mit einer Länge von<br />

knapp 80 Kilometern und mehr als 2.500 Höhenmetern ist auf zwei<br />

Tagesetappen ausgelegt und zählt unumstritten zur Kategorie<br />

„Konditionsprobe“. Ausgehend von Haiming bis hinauf zur<br />

Langtalereckhütte auf 2.450 Metern durchfahren Mountainbiker gleich<br />

mehrere Temperaturzonen, vom trocken-milden Inntal bis zum ewigen<br />

Eis der Gletscher. Unterwegs locken zahlreiche Einkehrmöglichkeiten<br />

mit leckeren Tiroler Spezialitäten um die Energiespeicher wieder<br />

aufzufüllen. Den ersten Tag beendet man dann auf der<br />

Langtalereckhütte. Am nächsten Morgen folgt nach dem Frühstück ein<br />

atemberaubender Downhill auf Trails und Schotterwegen. In Umhausen<br />

lohnt sich auf alle Fälle ein Abstecher zum Stuibenfall, dem höchsten<br />

Wasserfall Tirols.<br />

Singletrail oder Langstreckentour, da wird es wohl kaum einen Biker<br />

geben, der zwischen diesen beiden Extremen nicht die richtige Tour für<br />

den persönlichen Gusto indet.<br />

URLAUB BEI EXPERTEN<br />

Zurück von der Tour, übernachtet man als Mountainbiker am Besten im<br />

„Mountain Bike Holidays“ Hotel Alpina, dem Bike-Spezialisten im Ötztal.<br />

Das Hotel im Ortszentrum von Sölden verfügt über die geeignete<br />

Infrastruktur und bietet zudem ein Relaxangebot zum Entspannen. Der<br />

Hotelier selbst ist Biker aus Leidenschaft und versorgt seine Gäste am<br />

Bikerstammtisch, DEM Trefpunkt der Szene, mit den aktuellen Tipps,<br />

Trails und News. Gemeinsam mit lokalen Experten hilft er bei der<br />

individuellen Tourenplanung. Hier trainieren die Mountainbike-Gäste<br />

ihre Technik, fahren in zwei Leistungsgruppen auf den Gipfel, verlieren<br />

dank GPS und Top-Kartenmaterial nie die Orientierung oder nehmen an<br />

einer geführten Tour teil. Denn… besser geht’s immer. Die ausgebildeten<br />

Bike-Guides zeigen wie. Sie führen, erklären, geben Tipps und zeigen<br />

Highlights auf. Spaß und Sicherheit sind dabei garantiert.<br />

Zum Biken in das Ötztal zu kommen, war die richtige Entscheidung.<br />

Eine wirklich tolle Gegend, tolle Bikeguides und ein tolles<br />

Tourenangebot. Wie so oft, war eine Woche leider zu kurz, um wirklich<br />

alle Highlights der Region erleben zu dürfen. Ein Grund mehr, um<br />

nächstes Jahr einfach wieder zu kommen!<br />

GRUNDLEGENDE INFORMATIONEN<br />

• Infos zur Mountainbike-Region ÖTZTAL:<br />

www.oetztal.com/biken<br />

• Infos zum Mountainbike-Experten: HOTEL ALPINA****:<br />

www.mountainbike-oetztal.at<br />

• Infos zu allen Mountainbike-Regionen und Hotels:<br />

www.bike-holidays.com<br />

DIE BESTEN TRAININGS-CAMPS I 159


ÖSTERREICH<br />

BIKEGENUSS<br />

SALZKAMMERGUT<br />

Willkommen im Salzkammergut. Eine<br />

fantastische Berglandschaft, mehr als<br />

70 größere und kleinere Seen und<br />

interessante Mountainbikestrecken aller<br />

Schwierigkeitsgrade üben jedes Jahr aufs Neue<br />

eine starke Anziehungskraft auf Mountainbiker aus.<br />

81 Touren mit 1.500 Kilometern Gesamtlänge und<br />

knapp 40.000 Höhenmetern warten auf bikende<br />

Gäste. Die Touren führen meist über gut<br />

ausgebaute Forststraßen, gespickt mit knackigen<br />

Trails. Das klassische Mountainbike-Revier<br />

schlechthin. Die Weltmeisterschaften der<br />

Vergangenheit sowie die jährliche Salzkammergut-<br />

Trophy tragen wohl auch noch das ihre dazu bei,<br />

um sowohl Bekanntheitsgrad als auch Reiz der<br />

Bikeregion zu steigern.<br />

ECHTE HERAUSFORDERUNGEN<br />

Blaa Alm Runde, Hochmuthrunde, Hoisnradtour,<br />

Raschbergrunde, die WM Strecken in Bad Ischl<br />

sowie Bad Goisern am Hallstättersee und natürlich<br />

die berühmte Dachsteinrunde gehören zu den<br />

Klassikern unter den Mountainbiketouren im<br />

Salzkammergut. Die Tour rund um den Dachstein<br />

ist zwar anstrengend und nimmt gleich mehrere<br />

Tage in Anspruch, aber sie darf in keinem<br />

Touren-Repertoire fehlen. Wer sich nicht für eine<br />

Mehrtagestour entscheiden will, sollte zumindest<br />

eine Etappe fahren. Drei verschiedene Varianten in<br />

den Schwierigkeitsgraden leicht, mittel und schwer,<br />

zwischen 182 und 269 Kilometern sowie 4.700 bis<br />

7.900 Höhenmetern decken die Bedürfnisse vom<br />

neugierigen Einsteiger bis zum routinierten<br />

Spitzensportler, der auf echten Muskelkater und<br />

ehrliches Schwitzen steht, ab. Von Bad Goisern über<br />

das Ausseerland und das Ennstal bis nach Gosau<br />

und wieder hinunter nach Bad Goisern führt die<br />

blaue, leichteste Variante der Dachsteinrunde<br />

durch die drei Bundesländer Oberösterreich,<br />

Steiermark und Salzburg. Dieselbe Tour in<br />

entgegen gesetzte Richtung zu fahren verlangt<br />

schon etwas mehr an Muskelkraft und macht die<br />

Tour rund um König Dachstein gleich einen<br />

Schwierigkeitsgrad härter. Ohnehin schon ein<br />

Highlight für Biker, begeistert die Mehrtagestour<br />

mit dem höchsten Schwierigkeitsgrad mit<br />

zusätzlichen Singletrails als Herausforderung für<br />

technisch versierte Biker.<br />

Wir freuen uns auf unsere erste Dachstein-<br />

Etappe. Ausgehend von unserem Hotel in Bad<br />

Goisern, das übrigens von einer passionierten<br />

Bikerin geführt wird, starten wir am Fuße des<br />

Pötschenpasses. Die alte, anfangs recht steile<br />

Pötschenstraße führt uns am Sarstein vorbei bis auf<br />

die Passhöhe. Auf einem angenehmen Forstweg<br />

fahren wir hinauf Richtung Hoheralm, um gleich<br />

darauf die Räder bis hinunter zum<br />

Sommersbergsee laufen zu lassen. Weiter geht’s in<br />

Richtung Bad Aussee, von wo wir uns bald durch<br />

den ersten Ausblick auf den mächtigen Dachstein<br />

Gletscher beeindrucken lassen. Die Fahrt bis zum<br />

Ödensee entlang der Grundlseer Traun, auf einem<br />

recht ebenen Forstweg, ist ruhig und entspannt.<br />

Nach Mühlreith bewältigen wir den Anstieg bis zur<br />

Steinitzenalm, von wo wir einen imponierenden<br />

Ausblick zum Berg Grimming im Ennstal genießen.<br />

Durch den Almgraben gelangen wir schließlich zum<br />

Salza Stausee, unweit von Bad Mitterndorf. Dem<br />

herrlichen Ausblick von der Viehbergalm auf den<br />

Dachsteingletscher mit einzigartigem Panorama<br />

folgt eine nicht weniger beeindruckende Einkehr<br />

auf Lenis Hütte. Schon von weitem können wir die<br />

frischen Bauernkrapfen riechen, unmöglich hier<br />

einfach weiterzufahren. Nach der kurzen Pause sind<br />

die Energiespeicher wieder aufgefüllt und wir<br />

freuen uns auf die Abfahrt durch die bekannten<br />

„Öfen“ nach Gröbming. Nach etlichen Kilometern<br />

und vor allem Höhenmetern stehen wir dann im<br />

Hotel bei einem leckeren Après Bike Snack vor der<br />

Qual der Wahl: Entspannung am Seeufer oder im<br />

Wintergarten, Relaxen in der Hotelsauna oder sich<br />

am Pool auf den Bikerstammtisch freuen. Am<br />

besten wir begeben uns gleich mal auf die Suche<br />

nach der besten Tour für den nächsten Tag.<br />

160 I DIE BESTEN TRAININGS-CAMPS


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URLAUB BEI EXPERTEN<br />

Damit wir auch diesmal wieder mit Sicherheit die passende Tour für<br />

uns auswählen und die Herausforderung nicht zur Überforderung<br />

wird, lassen wir uns von Helmut am Bikerstammtisch beraten.<br />

Helmut ist staatlich geprüfter Mountainbike-Guide und Betreiber<br />

vom Mountainbike-Zentrum Salzkammergut. Der staatlich geprüfte<br />

<strong>Triathlon</strong>-Trainer bikt seit vielen Jahren kreuz und quer durch das<br />

Salzkammergut und kennt die Region wie kein anderer. Deshalb ist<br />

es für ihn auch ein Leichtes uns bei der Wahl aus den über 80<br />

Touren zu helfen. „Eine meiner liebsten Touren ist die Blaa Alm<br />

Runde, die mit ihren 40 Kilometern auch für Einsteiger gut machbar<br />

ist“, fängt Helmut gleich mit der Tourenplanung an. „Mit über 50<br />

Kilometern zählt die Raschbergrunde zu einer der längeren und<br />

anspruchsvollen Strecken in der Region. Auf dem Gipfel genieße ich<br />

jedes Mal wieder den sagenhaften Blick bis zum Dachsteingletscher<br />

und seinen imposanten Fels- und Schneelandschaften. Proviant<br />

einzupacken lohnt sich im Salzkammergut aber nicht“, erzählt der<br />

erfahrene Biker mit einem Augenzwinkern. „Zahlreiche Almhütten<br />

liegen entlang der Strecken und verwöhnen hungrige Biker-Mägen<br />

mit heimischen Spezialitäten. Ein ganz besonderer Tourentipp für<br />

die „Schmankerljäger“ unter euch ist die Hoisnrad-Hüttenrunde.“<br />

Helmut überzeugt uns dermaßen mit Kompetenz und Charme, dass<br />

wir uns gleich für die morgige geführte Tour bei ihm anmelden. Eine<br />

gute Entscheidung, wie sich am nächsten Tag herausstellt. Helmut<br />

macht die Biketour zu einem echten Erlebnis. Denn neben seiner<br />

Erfahrung und Bikekompetenz verfügt er über eine sattelfeste<br />

Portion Humor und weiß viele spannende Geschichten aus seinem<br />

Bikeralltag zu erzählen. Gemeinsam mit seinen Guides vom<br />

Mountainbike-Zentrum Salzkammergut ist er täglich bemüht alle<br />

Wünsche und Herzensangelegenheiten der bikefreudigen Gäste zu<br />

erfüllen. Genauso wie die Wirte der spezialisierten Betriebe, die<br />

allesamt begeisterte Biker sind. „Eine Spitzenbikerin bin und werde<br />

ich wohl nie sein und getreu dem Motto, man soll sich auf seine<br />

Stärken konzentrieren, gebe ich zwar gerne meine Erfahrungen,<br />

Tipps und Neuigkeiten aus der Region weiter, konzentriere mich in<br />

erster Linie aber auf das Verwöhnen meiner Gäste im Hotel“, erzählt<br />

unsere Hotelchein. „Besonders gut kommt bei meinen Gästen die<br />

Kombination aus Berge und Seen an. Nach einem ausgiebigem<br />

Biketag im Dachsteingebirge und in den Kalkvoralpen verspricht<br />

der Sprung ins kühle Nasse, dass sämtliche Anstrengungen<br />

vergessen sind.“<br />

Kein Zweifel, da gibt es noch Vieles zu entdecken, im<br />

Dreiländereck Salzkammergut.<br />

GRUNDLEGENDE INFORMATIONEN<br />

• Mehr Informationen zur Bikeregion:<br />

Ferienregion Dachstein Salzkammergut<br />

www.dachstein-salzkammergut.at<br />

• Tourismusverband Ausseerland-Salzkammergut<br />

www.ausseerland.at<br />

• Auf Mountainbiker spezialisierte Hotels in der Region:<br />

Landhotel Agathawirt www.agathawirt.at<br />

• Hüttendorf Aktiv & Natur Resort AlpenParks Hagan Lodge<br />

www.alpenparks.at/haganlodge<br />

www.bike-holidays.com<br />

DIE BESTEN TRAININGS-CAMPS I 161


Rad und <strong>Triathlon</strong><br />

Trainingscamps an der Costa del Azahar<br />

Radurlaub auf die individuelle Tour<br />

SPORT COAST bietet maximalen Spielraum bei der Urlaubsgestaltung!<br />

Die Costa del Azahar am spanischen Mittelmeer ist<br />

dabei das perfekte Umfeld für alle, die sich ganz aufs Radfahren,<br />

Laufen und Schwimmen konzentrieren wollen. Dank flexibler<br />

Rundum-Organisation sind aktive Entspannung und Spaß mit<br />

Gleichgesinnten garantiert.<br />

Im Land des unbegrenzten Sportvergnügens…<br />

Radtouren in der Provinz Castellón sind so abwechslungsreich<br />

wie die Landschaft. Entlang endloser Sandstrände und<br />

im anspruchsvollen Terrain des Maestrazgo Gebirgszugs im<br />

Hinterland sind die Bedingungen optimal. Denn die Straßen<br />

sind kaum befahren und gut ausgebaut in dieser Gegend, in<br />

der der Tourismus sanft geblieben ist. Dazu scheint bei maritim<br />

mildem Klima jährlich an 300 Tagen die Sonne.<br />

Auf Schwimmer warten das Meer vor der Tür, der hauseigene<br />

Pool und eine nahegelegene Schwimmhalle. Läufer können<br />

sich auf zahlreiche Natur-Trails und eine Laufbahn freuen. Für<br />

die Erholung gibt es im SPORT COAST-Hotel verschiedene Wellnessbereiche<br />

mit Saunen, Sportmassagen und Spa-Angebote.<br />

…den Traum vom persönlichen Freiraum erleben<br />

Ob für Anfänger, Fortgeschrittene oder Semiprofis – unsere<br />

professionellen Coaches entwickeln Trainingspläne nach<br />

individuellen Wünschen und stellen Aktivitäten für unterschiedlichste<br />

Leistungslevels zur Auswahl. Dein persönliches<br />

Programm und wann du eine Auszeit willst, bestimmst du<br />

selbst. Damit dein Urlaub auch ansonsten rundum stressfrei<br />

verläuft, organisieren wir außerdem: Shuttle-Service, Unterbringung<br />

im Hotel & Spa Peñíscola Plaza Suites oder im<br />

Aparthotel Jardines del Plaza, abwechslungsreiche gesunde<br />

Ernährung, Miet-Rennräder oder -Mountainbikes der Marke<br />

GIANT, gemeinsame Abendausflüge und vieles mehr.<br />

Jetzt planen und profitieren!<br />

SPORT COAST ermöglicht flexibel wöchentliche Termine – zur<br />

nächsten Saison im Frühjahr oder gleich diesen Herbst, wenn im<br />

spanischen Peñíscola das Wetter noch spätsommerlich schön<br />

und das Wasser herrlich warm ist. Gruppen profitieren dabei<br />

von vergünstigten Spezialtarifen. Darüber hinaus gibt es – auch<br />

für Einzelathleten – attraktive Frühbucher-Rabatte und Lastminute-Angebote.<br />

Mehr Infos & Reservierung auf: www.sport-coast.de<br />

Das SPORT COAST-Team freut sich auf euch!<br />

Camp Facts<br />

Herbst Camp:<br />

18.10 - 22.11.2014<br />

In euren Camps:<br />

• Flughafen-Transfer<br />

• ÜN + Halbpension<br />

• Free WLAN<br />

Frühjahrs Camp:<br />

28.02. - 23.05.2015<br />

• Mieträder<br />

• Wellness & Spa<br />

• u.v.m.<br />

Dein Ansprechpartner:<br />

Volker Mergen<br />

+49 (0)721 / 60 95 18 26<br />

info@sport-coast.de<br />

Tullastraße 68, 76131 Karlsruhe<br />

Hotel & Spa Peñíscola Plaza Suites ****<br />

Avda. Papa Luna, 156, Peñíscola, 12598, P<br />

Castellón, Spanien * zthotels.com<br />

P<br />

Bewegende Radurlaube<br />

Hospitality provided by ZT Hotel<br />

Peñíscola Sport Station<br />

direkt im SPorT CoAST-Hotel<br />

162 I DIE BESTEN TRAININGS-CAMPS


NEU<br />

Forerunner ® 620 jetzt mit „Race“ und „Ride“ Funktion<br />

Mit dem kostenlosen Software Update stehen dir zwei neue Aktivitätsprofile zur Verfügung:<br />

„Race“ und „Ride“. Das „Race“ Profil bietet dir die Möglichkeit, beim Laufen zwischen zwei Datenfeld-<br />

Konfigurationen (z. B. Rennen und Training) auszuwählen. Der Fahrradmodus „Ride“ zeigt dir die Werte<br />

deines Geschwindigkeits- und Trittfrequenzsensors an. Beim Upload deiner Daten auf Garmin Connect <br />

wird automatisch zwischen Rad und Laufen unterschieden. Noch Fragen?<br />

Weitere Infos unter garmin.de<br />

Garmin. Wegweisend.<br />

Forerunner ® 620

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