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BEHANDLUNG VON SCHMERZZUSTÄNDEN

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Fazit zum zahnärztlichen Einsatz von selektiven COX-2-Inhibitoren:<br />

Kapitel 8: Behandlung von Schmerzzuständen (Gesamtseitenzahl 17)<br />

Im zahnärztlichen Bereich sind COX-2-Hemmer zur Behandlung von<br />

Entzündungs- und Schmerzzuständen nicht Mittel der ersten Wahl. Bei<br />

Patienten mit anamnestisch bekannten gastrointestinalen<br />

Unverträglichkeitsreaktionen oder pseudoallergischen Reaktionen nach Gabe<br />

nichtsteroidaler Antiphlogistika oder bei anamnestisch bekannten<br />

Blutgerinnungsstörungen kann die Gabe von Celecoxib (Celebrex ® /Pfizer) oder<br />

Etoricoxib (Arcoxia ® /MSD) unter Umständen erwogen werden. In den<br />

Fachinformationen beider Präparate wird darauf hingewiesen, dass Patienten<br />

mit Risikofaktoren für das Auftreten kardiovaskulärer Ereignisse (z.B.<br />

Bluthochdruck, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Rauchen) nur nach<br />

sorgfältiger Nutzen-Risiko-Bewertung mit einem Coxib behandelt werden<br />

sollten. Das Coxib sollte dann in der niedrigsten noch wirksamen Dosierung<br />

über einen möglichst kurzen Zeitraum gegeben werden.<br />

Rofecoxib, Valdecoxib und Parecoxib sind als Arzneimittel weltweit auf dem<br />

Markt nicht mehr verfügbar. In Deutschland ist derzeit keines der auf dem Markt<br />

verbliebenen Coxibe (Celecoxib, Atoricoxib) zur postoperativen zahnärztlichen<br />

Schmerztherapie zugelassen, eine Verordnung durch den Zahnarzt erfolgt also<br />

in jedem Fall „off label“, also außerhalb der in Deutschland zugelassenen<br />

Indikation.<br />

Pyrazolon-Derivate<br />

Von den als Analgetika heute therapieüblichen Pyrazolon-Derivaten können:<br />

Phenazon (INN), Phenylmethylpyrazolon (DAB)<br />

und<br />

Propyphenazon (INN), Dimethylphenyl-isopropyl-phenazon<br />

nur oral und rektal appliziert werden. Das Methylamino-methansulfonsäure-<br />

Derivat des Phenazons steht als Natriumsalz<br />

Metamizol (INN), Novaminsulfon<br />

in 50%iger Lösung außerdem auch zur Injektion zur Verfügung.<br />

Die Pyrazolon-Derivate wirken analgetisch und antipyretisch, aber nur relativ schwach<br />

antiphlogistisch. Hemmwirkungen auf Freisetzung und / oder Synthese von<br />

intrazellulär gelagerten Substanzen (z.B. Prostaglandine), die als Mediatoren<br />

entzündlicher Gewerbsreaktionen anzusehen sind, werden auch hier für die lokalen<br />

Effekte verantwortlich gemacht.<br />

Nach oraler Verabreichung werden die Substanzen schnell aus Magen<br />

und oberen Darmabschnitten resorbiert, so dass nach 1 - 2 Stunden bereits die<br />

höchste Blutkonzentration erreicht ist. Der Abbau scheint nur relativ langsam in der<br />

Leber zu erfolgen, da z.B. von Phenazon noch 15 Stunden nach der Einnahme<br />

messbare Konzentrationen unveränderter Substanz im Blut vorliegen. Nach 24<br />

Stunden dürfte die Hauptmenge - nur zu einem geringen Prozentsatz unverändert -<br />

ausgeschieden sein.<br />

Wirkung<br />

Pharmako-<br />

kinetik<br />

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