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Download... - Armut - Perspektiven in Kunst und Gesellschaft

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STADTMUSEUM SIMEONSTIFT<br />

Rembrandt Harmensz van Rijn, Die Bettelmusikanten, um 1635<br />

© Staatliche <strong>Kunst</strong>halle Karlsruhe Kupferstichkab<strong>in</strong>ett<br />

Salzburger Meister, Hungrige speisen (Ausschnitt), um 1465<br />

© Stadtmuseum Simeonstift Trier<br />

Käthe Kollwitz, Brot!, 1924, Museum der Brotkultur Ulm<br />

© VG Bild-<strong>Kunst</strong>, Bonn 2010<br />

Brueghel, Rembrandt <strong>und</strong> Picasso gehören zu den vielen prom<strong>in</strong>enten Künstlern, die sich mit der <strong>Armut</strong> ause<strong>in</strong>andergesetzt<br />

haben. Interessant s<strong>in</strong>d hierbei die unter schiedlichen Blickw<strong>in</strong>kel auf das viel diskutierte Thema. Die Spanne reicht von<br />

der Verherrlichung als asketisches Ideal über die Kritik e<strong>in</strong>es sozialen Missstandes bis zur Ausgrenzung von Armen.<br />

<strong>Armut</strong> im Laufe der Jahrh<strong>und</strong>erte<br />

<strong>Armut</strong> im Bild<br />

Pieter Brueghel d.J. hält mit se<strong>in</strong>em berühmten Gemälde „Die Sieben<br />

Werke der Barmherzigkeit“ wie schon der Salzburger Meister dem Betrachter<br />

die Mildtätigkeit <strong>und</strong> Anteilnahme an armen <strong>Gesellschaft</strong>sschichten<br />

als moralische Pflicht vor Augen. Auch Heilige wie Elisabeth,<br />

Mart<strong>in</strong> <strong>und</strong> Franziskus verkörpern dieses Ideal.<br />

<strong>Armut</strong> <strong>in</strong> der Grafik<br />

Rembrandts „Bettelmusikanten“ s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Beispiel für die Idealisierung<br />

des Lebens <strong>in</strong> <strong>Armut</strong>. Später wurden grafische Arbeiten zu e<strong>in</strong>em<br />

zentralen Medium <strong>in</strong> der Ause<strong>in</strong>andersetzung mit der Sozialen Frage.<br />

Künstler wie Käthe Kollwitz, Ernst Barlach <strong>und</strong> He<strong>in</strong>rich Zille reagierten<br />

auf dieses Problem mit anklagenden <strong>und</strong> zur Hilfe aufrufenden<br />

Grafiken. Das Leid <strong>und</strong> Elend der Menschen <strong>in</strong>spirierten sie zu e<strong>in</strong>er<br />

neuen, expressiven Formensprache.<br />

<strong>Armut</strong> im Wort<br />

Sozialreformer <strong>und</strong> Politiker wie die Trierer Karl Marx oder Oswald von<br />

Nell-Breun<strong>in</strong>g setzten sich für politische Lösungen des Problems e<strong>in</strong>.<br />

Zeitgenössische Künstler reagieren <strong>in</strong> der Ausstellung auf die Reformvorschläge.<br />

<strong>Armut</strong> <strong>in</strong> der Fotografie<br />

Bedeutende Fotografen wie August Sander stehen für e<strong>in</strong>en sachlich<br />

kühlen Blick auf unterschiedliche <strong>Gesellschaft</strong>sschichten. Bereits Ende<br />

des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts verliehen Fotografien der <strong>Armut</strong> e<strong>in</strong> Gesicht.<br />

Vordergründig dokumentarisch wirkend, s<strong>in</strong>d sie als künstlerische Aussage<br />

weit mehr als e<strong>in</strong> bloßes Abbild der Realität. Kar<strong>in</strong> Powser<br />

beispielsweise, die selbst auf der Straße lebte, zeigt Darstellungen, die<br />

oft trotz ihres ernsten Themas ironisch-komische Züge haben.<br />

RHEINISCHES LANDESMUSEUM<br />

<strong>Armut</strong> gab es auch <strong>in</strong> der Antike, sie wurde aber selten<br />

thematisiert. Gr<strong>und</strong>sätzlich negativ besetzt, wurde sie dem<br />

Armen selbst angelastet, der deshalb immer am Rande der<br />

<strong>Gesellschaft</strong> stand. E<strong>in</strong> Armer galt <strong>in</strong> der Antike nicht als<br />

hilfsbedürftig oder bemitleidenswert.<br />

Neben Gipsabgüssen bekannter Armendarstellungen, wie der<br />

„Trunken en Alten“ <strong>und</strong> des „Alten Fischers“, werden Orig<strong>in</strong>ale<br />

der Kle<strong>in</strong>kunst ausgestellt, etwa hellenistische <strong>und</strong> römische<br />

Terra kotten <strong>und</strong> Kle<strong>in</strong>bronzen.<br />

Die trunkene Alte, Gipsabguss der römischen Marmorkopie e<strong>in</strong>es<br />

hellenistischen Orig<strong>in</strong>als des späten 3. Jahrh<strong>und</strong>erts v. Chr.<br />

© Archäologisches Museum der Universität Münster

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