28.10.2014 Aufrufe

5 Regionale Beschreibung der Grundwasserbeschaffenheit - LUGV

5 Regionale Beschreibung der Grundwasserbeschaffenheit - LUGV

5 Regionale Beschreibung der Grundwasserbeschaffenheit - LUGV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

unter dem pH-Wert 6,5, während in Nordbrandenburg das<br />

oberflächennahe Grundwasser fast durchgängig Werte um<br />

pH 7 o<strong>der</strong> darüber aufweist.<br />

Im Grundwasser sind organische Substanzen gelöst, die zumeist<br />

aus <strong>der</strong> belebten Bodenzone stammen. Die gelösten organischen<br />

Stoffe dienen den im Grundwasser lebenden Mikroorganismen<br />

als Energie- und Kohlenstoffquelle und werden vor<br />

allem in Gegenwart von Sauerstoff in gelöster Form relativ rasch<br />

abgebaut. Gelöste organische Stoffe sind oft Ursache von Wasserfärbung<br />

und können in kleinsten Mengen als Geruchs- und<br />

Geschmacksstoffe wirken. In vielen Fällen sind gelöste organische<br />

Stoffe im Grundwasser auf anthropogene Verunreinigungen<br />

z.B. durch Abwasser zurückzuführen.<br />

In <strong>der</strong> TrinkwV existiert kein Grenzwert für den Parameter TOC,<br />

<strong>der</strong> neben den gelösten auch nicht gelöste organische<br />

Kohlenstoffverbindungen erfasst. Hohe Messwerte (> 10 mg/l)<br />

treten sowohl bei geogen versalzten Messstellen in Entlastungsgebieten<br />

mit erhöhtem Angebot organischer Substanzen (Torf)<br />

als auch bei anthropogen verunreinigten Messstellen des<br />

oberflächennahen Grundwassers (FEG O<strong>der</strong>bruch) auf. Erhöhte<br />

Messwerte im Bereich von 5 bis 10 mg/l sind fast überall in<br />

Brandenburg zu finden.<br />

5.1.2 Hauptinhaltsstoffe<br />

Das als Kochsalz bekannte Natriumchlorid wird auch in großen<br />

Mengen als Chloridlauge auf Straßen im Rahmen des Winterdienstes<br />

eingesetzt. Stark erhöhte Chloridgehalte im Grundwasser,<br />

die nicht geogen durch aufsteigende versalzene<br />

Tiefenwässer bedingt sind, können als Indikatoren für<br />

punktuelle Abwassereinleitungen, Belastungen aus Deponien<br />

sowie für den Einsatz von Düngemitteln verwendet werden,<br />

bei denen Chlorid ein Nebenbestandteil ist. Der Grenzwert <strong>der</strong><br />

TrinkwV für das sich im Grundwasser als idealer Tracer verhaltende<br />

Chlorid ist 250 mg/l. Geogen versalzene Grundwässer<br />

überschreiten diesen Wert erheblich.<br />

Dies zeigt sich auch bei den Messwerten des Basismessnetzes.<br />

Gehalte über 50 mg/l (dieser Wert gilt als Hintergrundkonzentration<br />

in Brandenburg) treten jedoch auch verstreut im<br />

oberflächennahen Grundwasser auf (z.B. FEG Untere Havel,<br />

Mittlere Spree, O<strong>der</strong>bruch).<br />

Sulfat ist ein gut wasserlöslicher Gesteinsbestandteil und wird<br />

relativ schnell ausgewaschen. Der geogene Hintergrundgehalt<br />

<strong>der</strong> brandenburgischen Grundwässer reicht bis etwa 100 mg/l.<br />

Wesentlich höhere Gehalte zeigen Wässer mit geogenen<br />

Versalzungserscheinungen, die im Kontakt mit Wässern aus<br />

salzhaltigen Gesteinen stehen (zur Lage <strong>der</strong> Versalzungsgebiete<br />

vorwiegend im westlichen Brandenburg s. LGRB 2002) o<strong>der</strong><br />

huminstoffhaltige Grundwässer bei Kontakt mit überlagernden<br />

Torfen, aus denen Sulfat im Frühjahr bei <strong>der</strong> Mineralisierung<br />

organischer Substanzen in Nie<strong>der</strong>ungen ausgewaschen werden<br />

kann.<br />

Anthropogen bedingt können erhöhte Sulfatwerte infolge<br />

landwirtschaftlicher Düngung (direkt und indirekt über<br />

mikrobiell gesteuerten Nitratabbau), aufgrund von Sickerwasseraustritten<br />

von Deponien, durch Abwassereinflüsse, den<br />

Einsatz von PSM, Pyritverwitterung in offen gelassenen<br />

Abb. 5.5:<br />

Chloridgehalte im Basismessnetz (Mittelwerte<br />

pro Messstelle im oberflächennahen<br />

Grundwasser)<br />

STUDIEN UND TAGUNGSBERICHTE BAND 41<br />

35

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!