Erwerb des schulischen Teils der Fachhochschulreife und der ...

2. Praktikum
Mit dem schulischen Teil der Fachhochschulreife kann auf Antrag der Schülerin oder
des Schülers von der Schulaufsichtsbehörde eine Bescheinigung über die Berechtigung
zum Besuch der Fachhochschule (Fachhochschulreife) erteilt werden Der Erwerb
der Fachhochschulreife setzt Folgendes voraus:
a) ein erfolgreich durchgeführtes halbjähriges Vollzeit-Praktikum (800 Zeitstunden) in
einem bei einer Kammer eingetragenen Betrieb, der als Ausbildungsstätte geeignet
ist und eine Ausbildungsberechtigung besitzt oder
b) eine erfolgreiche Berufsausbildung gemäß Berufsbildungsgesetz / Handwerksordnung
mit Kammerprüfung oder
c) eine erfolgreiche Ausbildung im mittleren Dienst einer Beamtenlaufbahn oder
d) eine erfolgreiche Berufsausbildung von mindestens zwei Jahren an einer Berufsfachschule.
Für Schülerinnen und Schüler eines beruflichen Gymnasiums verkürzt sich das Vollzeit-Praktikum
nach Buchstabe a auf ein Vierteljahr (400 Zeitstunden).
Schülerinnen und Schüler, die ein Praktikum im sozialpädagogischen Bereich anstreben,
haben dies in Jugendeinrichtungen, Kindertagesstätten und ähnlichen Einrichtungen
zu absolvieren, die für die Praktika der Fachschulausbildung geeignet sind. In diesem
Fall dauert das Praktikum 800 Zeitstunden.
Die Information der Schülerinnen und Schüler erfolgt durch die zuletzt besuchte Schule.
Für eine ggf. ergänzende Beratung stehen die Schullaufbahnberater der Oberstufenzentren
zur Verfügung. Anschriften von Betrieben, die Praktikumsplätze anbieten,
können die Schülerinnen und Schüler bei den zuständigen Kammern (z. B. IHK, HwK)
und den Agenturen für Arbeit (Arbeitsämtern) erfragen.
Dem Antrag auf Bescheinigung der Fachhochschulreife sind folgende Unterlagen beizufügen:
Im Falle der Durchführung eines Praktikums (Buchstabe a):
1. die Bescheinigung der Schule über die Erfüllung des-schulischen Teils der Fachhochschulreife
mit den entsprechenden Zeugnissen der Kurshalbjahre sowie dem
Abgangsgangszeugnis der gymnasialen Oberstufe (Originale),
2. der Praktikumsvertrag mit dem Praktikumsbetrieb (Original) und ein Nachweis der
Eintragung des Betriebes bei einer Kammer (Kopie) sowie die Nachweise als geeigneter
Ausbildungsbetrieb und der Ausbildungsberechtigung gemäß BBiG (Kopien),
3. der Praktikumsbericht über das geleistete Praktikum mit Bestätigung der zeitlichen
und sachlichen Gliederung des Praktikums durch den Praktikumsbetrieb (Original).
Der Praktikumsbericht ist in deutscher Sprache abzufassen. Aus ihm muss hervorgehen,
welche Art von Tätigkeiten in einer zeitlichen und sachlichen Gliederurig des
Praktikums wahrgenommen wurde. Der Schulaufsichtsbehörde ist es gestattet, bezüglich
des abgeleisteten Praktikums Rücksprache beim Praktikumsbetrieb zu nehmen.
Das Praktikum kann auch in einem anderen Bundesland absolviert werden, wenn es
den zuvor genannten Anforderungen entspricht.
In den übrigen Fällen (Buchstaben b bis d):
1. der Nachweis einer erfolgreichen Berufsausbildung (z. B. Facharbeiterbrief, Gesellenbrief,
Gehilfenbrief) gemäß Berufbildungsgesetz / Handwerksordnung (Original)
oder
2. das Abschlusszeugnis über den erfolgreichen Besuch einer mindestens zweijährigen
Berufsfachschule (Original) oder
3. der Nachweis des erfolgreichen Abschlusses der mittleren Beamtenlaufbahn (Original).