Hamburg Blankenese Auf den zweiten Blick
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<strong>Blankenese</strong><br />
Bei <strong>Blankenese</strong> wird die Elbe zum großen Strom. Noch hundert<br />
Kilometer bis zum Meer. Der Wanderer am kilometerlangen Strand<br />
ahnt die Nordsee. Er kann Ebbe und Flut beobachten und bei<br />
Windstärke 9, wenn die Wellen sich an <strong>den</strong> Mauern der Häuser in<br />
der ersten Reihe am Strandweg brechen, nur noch schleunigst ins<br />
Treppenviertel am steilen Hang flüchten. Hier wird die Welt wieder<br />
überschaubar und sogar fast gemütlich.<br />
In <strong>Blankenese</strong> sind das Glück in der Nähe und in der Ferne, die<br />
kleine und die großartige Schönheit eng verschwistert. Die kleinen<br />
Küchen in <strong>den</strong> nahen reetgedeckten Fischerhäusern sind oft noch<br />
geschmückt mit Delfter Kacheln, Zeugen des regen Fernhandels der<br />
Elbsegler mit <strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong>. Wie der warme, graue Schiefer auf<br />
die Dächer mancher Häuser am Hang kam? Schieferplatten dienten<br />
als Ballast bei der Rückkehr der Schiffe aus England.<br />
Dass die großzügigen Parkanlagen mit ihren Herrenhäusern, die im<br />
19. Jahrhundert in <strong>Blankenese</strong> entstan<strong>den</strong>, heute unter Denkmalschutz<br />
stehen, versteht sich. Dass aber auch kleine Gärten am Hang,<br />
die manchmal nur wie ein ins Grüne verlängertes Wohnzimmer erscheinen,<br />
<strong>den</strong>kmalgeschützt sind, hat gute Gründe. Im Treppenviertel<br />
fängt sich die Sonne. Camelienbüsche, Magnolien-, Kirsch-, Apfel-,<br />
Birnen-, Quitten- und sogar Feigenbäume gedeihen hier prachtvoller<br />
als anderswo. Stockrosen und die zartrosa <strong>Blankenese</strong>r Porzellanrose<br />
wachsen an <strong>den</strong> Mauern wie allerschönstes Unkraut.<br />
<strong>Blankenese</strong> ist ein Ort für alle Jahreszeiten. Beim Flanieren und<br />
Einkaufen gibt es ein buntes Angebot einzukehren oder, selbst im<br />
Winter, an Caféhaustischen auf der Straße zu sitzen. Am breiten<br />
Sandstrand kann jeder sein Glück fin<strong>den</strong>. Mit Pudelmütze im Winter<br />
und Badehose im Sommer. Der Name <strong>Blankenese</strong> kommt aus dem<br />
Plattdeutschen: „blanke Ness“ - weiße, sandige Landzunge. Zwischen<br />
Teufelsbrück im Osten und der Insel Schweinesand/Nesssand im<br />
Küche in einem ehemaligen Fischerhaus Elbterrasse<br />
Westen können sich vor <strong>Blankenese</strong> 300 Meter lange Containerschiffe<br />
begegnen. Wenn die „Queen Mary 2“ sich majestätisch<br />
durch <strong>den</strong> Strom schiebt, stehen die Menschen am Ufer Spalier.<br />
Applaus gibt es aber auch für die Jüngsten unter <strong>den</strong> Seglern,<br />
wenn sie in ihren Optimisten-Jollen (Optis) nach stürmischen<br />
Ausflügen ins Mühlenberger Loch wieder <strong>den</strong> Heimathafen des<br />
<strong>Blankenese</strong>r oder Mühlenberger Segelclubs erreichen.<br />
Wer die Einsamkeit liebt, erwandert <strong>Blankenese</strong> auf dem Elbhöhenweg.<br />
Wer sich das Treppenviertel mit einer digitalen Schnitzeljagd<br />
spielend erobern will, kann mit Hilfe eines GPS-Empfängers bei<br />
geocaching auf Schatzsuche gehen. Wer das alles gar nicht will, der<br />
findet überall stille Winkel mit einer Bank, wo man einfach sitzen,<br />
sich die Sonne ins Gesicht scheinen und auf <strong>den</strong> großen Strom<br />
blicken kann.<br />
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