10.11.2014 Aufrufe

KRITERIEN SELEKTIONSLISTE - Österreichischer Schachbund

KRITERIEN SELEKTIONSLISTE - Österreichischer Schachbund

KRITERIEN SELEKTIONSLISTE - Österreichischer Schachbund

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>KRITERIEN</strong> <strong>SELEKTIONSLISTE</strong><br />

Erstellt von Norbert Sommerbauer, 05/2006<br />

1. Einleitung<br />

Die Selektionsliste ist Grundlage für Training und Hilfsmittel zur Entsendung der<br />

Spieler/innen zur Teilnahme an internationalen Mannschafts-Turnieren, wie Olympiaden und<br />

Europa-Meisterschaften.<br />

Die Kriterien gehorchen den Anforderungen hoher Transparenz und werden für jedermann<br />

einsehbar, auf der ÖSB Homepage veröffentlicht.<br />

Die Kader werden mit den Spielern, laut nach Kaderzahl sortierter Kaderliste, bis zum Rang<br />

20 aufgefüllt.<br />

2. Kaderzahl<br />

Die Reihung wird anhand der sogenannten „Kaderzahl“ vorgenommen, wobei neben der<br />

internationalen Elozahl, auch eine Reihe weiterer Kriterien einfliessen, die im folgenden<br />

erläutert werden.<br />

3. Kriterien<br />

1. internationale Elozahl<br />

2. Alter<br />

3. Anzahl Partien<br />

4. Turniere<br />

5. Formkurve (derzeit inaktiv)<br />

6. Teamfähigkeit (derzeit inaktiv)<br />

Die diversen Kriterien werden zwecks Übersichtlichkeit und Vergleichbarkeit normiert und<br />

können untereinander geeignet gewichtet werden, um Akzente zu setzen. So kann zum<br />

Beispiel der Einfluß der Elozahl auf 70% festgelegt werden, was einen Spielraum für die<br />

Summe aller anderen Kriterien von 30% ausmacht. Es lassen sich beispielsweise jüngere<br />

Spieler durch höhere Gewichtung des Alters bevorzugen. Die Gewichtungskoeffizienten<br />

können in gewissen Rahmen durch einen Bundeskadertrainer frei definierbar sein und<br />

bedürfen keiner gesonderten Begründung, die Bekanntgabe erfolgt aus Gründen der<br />

Transparenz auf der ÖSB Homepage. Bis zur Installation eines Bundestrainers ist die<br />

Gewichtung der Koeffizienten starr und obliegt der Leistungskommission.<br />

Die Summe der einzelnen je Kriterium normierten Werte eines Spielers multipliziert mit dem<br />

Gewichtungsfaktor ergeben des Spielers Kaderzahl.<br />

ÖSTERREICHISCHER SCHACHBUND . SACKSTRASSE 17, 8010 GRAZ, AUSTRIA<br />

FON +43 (316) 81-69-71 . FAX +43 (316) 81-69-72-14 . VERBAND@CHESS.AT . WWW.CHESS.AT


ÖSB-Arbeitsprogramm 2007-2010, Seite 2 von 2<br />

3.1 Internationale Elozahl<br />

Die internationale Elozahl ist die wohl objektivste und gewichtigste Maßzahl für die<br />

Ermittlung der Kaderzahl, aber muß nicht als das alleine entscheidende Kriterium<br />

dienen. Die Elozahl darf nicht auf weniger als 50% gewichtet werden. Derzeit ist die<br />

Gewichting auf 70% eingestellt.<br />

Die Formel für die normierte Elozahl lautet:<br />

100-(Elozahl des stärksten Spielers-eigener Elozahl)/4<br />

Der Spieler mit der höchsten Elozahl bekommt eine normierte Elozahl von 100, an<br />

der sich die eloschwächeren Spieler orientieren.<br />

3.2 Alter<br />

Das Kriterium „Alter“ begünstigt prinzipiell jugendliche Spieler. Jugendspieler<br />

können so - über die Elozahl alleine hinweg oder über sonstige förderungswürdige<br />

Leistungen hinaus - gezielt gefördert werden, da deren Elozahl i.A. noch recht<br />

gering sein wird und nicht unbedingt der tatsächlichen Spielstärke entspricht.<br />

Die normierte Alterszahl errechnet sich gemäß folgender Formel:<br />

Spieler bis 16 Jahren werden auf 100 nomiert<br />

Spieler >16 fallen mit jedem Lebensjahr um 2 Normierungspunkte<br />

Der Alterkoeffizient ist derzeit auf 15% eingestellt.<br />

3.3 Anzahl Partien<br />

Das Kriterium „Anzahl Partien“ soll Vielspieler für größere Erfahrung und<br />

Turnierpraxis belohnen. Außerdem soll es Spieler davon abhalten, sich auf Ihren<br />

„Lorbeeren“ auszuruhen (z.B. bei hoher Elozahl nicht mehr spielen).<br />

Auf der FIDE Homepage sind die Partienanzahl jeder Wertungsperiode seit dem<br />

Jahr 2000 angegeben. Die letzten 3 Jahre werden berücksichtigt.<br />

Die normierten Partieanzahlpunkte werden auf den Spieler mit den meisten Partien<br />

hochgerechnet.<br />

Also normierte „Anzahl Partien“-Zahl = 100*Anzahl Partien/(Anzahl Partien des<br />

Spielers mit den meisten Partien)<br />

Dieser Koeffizient ist mit 5% angesetzt.<br />

3.4 Turniere<br />

Das Kriterium "Turniere" berücksichtigt die Teilnahme an Turnieren, die dem ÖSB<br />

wichtig erscheinen.<br />

So werden für die Teilnahme an einer Olympiade oder Europameisterschaft 5<br />

Punkte vergeben, für die geschlossene STM 4, die offene 3, Auslandsturnieren 2<br />

und Inlandsturnieren 1 Punkt.<br />

WWW.CHESS.AT


ÖSB-Arbeitsprogramm 2007-2010, Seite 3 von 3<br />

Die Punkte werden jeweils addiert und auf den Spieler mit den meisten Turnier-<br />

Punkten normiert (analog Formel für Anzahl der Partien).<br />

Nimmt ein Spieler innerhalb von 4 Jahren kein einziges Mal an einer<br />

Staatsmeisterschaft oder dem Qualifikationsturnier teil, so fällt er automatisch aus<br />

der Kaderliste!<br />

3.5 Formkurve<br />

Die Formkurve errechnet sich anhand der Elozahlen der vergangenen Jahre (Quelle<br />

FIDE Hompepage), wobei eine Steigerung, ein Fallen bzw. Stagnation sehr<br />

detailliert berücksichtigt werden kann. Wer stark fällt erhält 0 Punkte, ein völlig<br />

konstanter Spieler 50 und ein stark in der Spielstärke ansteigender Spieler 100<br />

normierte Punkte. Natürlich gibt es stufenlose Zwischenwerte.<br />

Die Formkurve lässt sich prinzipiell auch manuell einstellen, z.B. durch einen<br />

Bundestrainer, der einen kürzlichen Formanstieg eines Spielers belohnen möchte,<br />

der sich (noch) nicht in der Fide Eloliste wiedergespiegelt hat.<br />

Diese Gewichtung ist derzeit nicht aktiv.<br />

3.6 Teamfähigkeit<br />

Hier lässt sich die Teamfähigkeit berücksichtigen, die vom ÖSB (Kadertrainer)<br />

einstell- und bewertbar ist. Es macht keinen Sinn eine Mannschaft zu entsenden,<br />

wenn innerhalb der Mannschaft Zwietracht herrscht, da sich einzelne Spieler dem<br />

Gesamtwohl bzw. -interesse nicht unterordnen wollen.<br />

Dabei gehen die Werte beispielsweise von 0 „völlig untragbar“, über 50 „neutral“ bis<br />

zum Optimum 100, als „idealer Teamspieler“.<br />

Diese Gewichtung ist derzeit nicht aktiv.<br />

4. Damen<br />

Es ist keine gesonderte Unterscheidung bei der Ermittlung der Kaderzahl der Damen<br />

vonnöten, da über kurz oder lang die nationalen von den internationalen Elozahlen abgelöst<br />

werden bzw. die Partien meist auch immer international gewertet werden. Ist noch keine<br />

internationale Elozahl vorhanden, wird sie durch die nationale ersetzt.<br />

WWW.CHESS.AT

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!