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report 2010 | 2011 Baden-Württemberg Druckversion |PDF

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eport<br />

<strong>2010</strong> | <strong>2011</strong> BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

- 2 -<br />

NEUSTART<br />

01.04.<strong>2010</strong> | UMGANG MIT BESONDERS RÜCKFALLGEFÄHRDETEN<br />

SEXUALSTRAFTÄTERN<br />

INKRAFTTRETEN DER VERWALTUNGSVORSCHRIFT „KURS“<br />

11.11.<strong>2010</strong> | „BISLANG HABEN<br />

WIR IMMER EINEN KONSENS<br />

GEFUNDEN“<br />

Ähnlich wie in 13 anderen<br />

Bundesländern ist<br />

mit der „Gemeinsamen<br />

Verwaltungsvorschrift<br />

KURS“ zum 01.04.<strong>2010</strong><br />

auch in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

ein „Konzept<br />

zum Umgang mit beson<br />

ders rückfallge fährdeten<br />

Sexualstraftätern“<br />

in Kraft getreten, das<br />

sich auf alle unter Führungsaufsicht stehenden Sexualstraftäter<br />

bezieht.<br />

Durch eine Optimierung des Informationsflusses<br />

zwischen der Justiz, dem Strafvollzug, der Polizei<br />

und der NEUSTART gGmbH sowie durch eine<br />

Intensivierung und Abstimmung der führungsaufsichts-<br />

und gefahrenabwehrrechtlichen Maßnahmen<br />

soll die Allgemeinheit bestmöglich vor Rückfällen<br />

dieser Risikoklienten geschützt werden.<br />

Zentral und regional fanden Absprachen zwischen<br />

der „Gemeinsamen Zentralstelle KURS“, den örtlichen<br />

Polizeipräsidien bzw. Polizeidirektionen, den<br />

Leitern der Führungsaufsichtsstellen und Vertretern<br />

der NEUSTART gGmbH statt, mit dem Ziel, die Zusammenarbeit<br />

praxisgerecht und den datenschutzrechtlichen<br />

Bestimmungen entsprechend zu organisieren.<br />

Mittlerweile hat sich in erstaunlich kurzer<br />

Zeit eine funktionierende Praxis herausgebildet, die<br />

sicherlich einen substantiellen Beitrag zur Rückfallvermeidung<br />

leisten wird.<br />

... Georg Zwinger, Geschäftsführer für Sozialarbeit und<br />

Organisation der Einrichtungen, NEUSTART gGmbH<br />

Die seit Mai <strong>2010</strong> amtierende neue Betriebsratsvorsitzende<br />

Severine Hausmann im Interview mit<br />

Dr. Michael Haas, Pressesprecher der NEUSTART<br />

gGmbH.<br />

Severine Hausmann, 27 Jahre, Dipl.-Sozialpädagogin,<br />

arbeitet seit Oktober 2008 als Bewährungshelferin<br />

für die Einrichtung Stuttgart<br />

der NEUSTART gGmbH. Überdies<br />

bekleidet sie seit Mai dieses Jahres die Funktion<br />

der Betriebsratsvorsitzenden. Im nachfolgenden<br />

Interview spricht sie über die Inhalte,<br />

Aufgaben und Ziele ihrer neuen Funktion.<br />

Was hat Sie dazu motiviert zu kandidieren?<br />

Schon 2009 habe ich als Mitglied der Tarifkommission<br />

die Möglichkeit gehabt, mich mit Fragestellungen<br />

zu befassen, die für uns Mitarbeiter von großem<br />

Interesse sind. Angemessene Betriebsvereinbarungen<br />

auszuhandeln, besitzt für mich einen hohen<br />

Stellenwert, da sie unseren Angestellten faire Arbeitsbedingungen<br />

garantieren. Meine neue Funktion<br />

▲ ▲<br />

<strong>2010</strong><br />

Januar Februar März April Mai Juni Juli<br />

17.05.<strong>2010</strong> | „NEUSTART – EIN ERFOLGSMODELL“<br />

Die Vorteile, welche sich durch die Kooperation<br />

erschließen, sind zahlreich und in allen Dienstleistungsbereichen<br />

der NEUSTART gGmbH festzustellen.<br />

Neben finanziellen Aspekten, so z.B. Einsparungen<br />

bei den Sach- und Entwicklungskosten, lassen<br />

sich auch in Hinblick auf Qualität und Intensität<br />

in der Klientenbetreuung – nicht zuletzt durch<br />

die landesweite Einführung verbindlicher Qualitätsstandards<br />

in Bewährungshilfe, Gerichtshilfe<br />

und Täter-Opfer-Ausgleich – zunehmend Erfolge<br />

verzeichnen, die ohne die forcierte Umsetzung<br />

des Reformprozesses wohl kaum Realität geworden<br />

wären.<br />

3,5 Jahre nach der Übertragung in freie Trägerschaft<br />

ist bereits eine signifikante Fallzahlabsenkung<br />

festzustellen. War ein Bewährungshelfer<br />

vor Übertragung in freie Trägerschaft noch darauf<br />

verwiesen, im Durchschnitt 100 Klienten zu<br />

betreuen, sind es heute nur mehr 80 Klienten, für<br />

die er Verantwortung trägt. Diese erfreuliche Entwicklung<br />

ist u.a. auf die Entscheidung der<br />

NEUSTART Geschäftsführung zurückzuführen,<br />

im Jahr 2009 40 neue Stellen aus eigenen Mitteln<br />

zu finanzieren. Auch das Engagement der mittlerweile<br />

über 460 Ehrenamtlichen – zum Zeitpunkt<br />

der Landespressekonferenz waren es<br />

noch 360 – beginnt spürbare Wirkung zu zeigen:<br />

ca. 700 Klienten werden bereits auf ehrenamtlicher<br />

Basis betreut.<br />

Im Kontext des Täter-Opfer-Ausgleichs, der<br />

schon im Jahr 2009 einen erheblichen Auftragszuwachs<br />

verzeichnen konnte (2008: 850; 2009:<br />

1.100), gab der Justizminister bekannt, dass bis<br />

Ende 2016 ein Auftragsvolumen von 3.000 angestrebt<br />

werde, – ein ehrgeiziges Ziel, das jedoch,<br />

wie die Geschäftsführung der NEUSTART<br />

gGmbH bestätigte, keineswegs illusorisch sei,<br />

(Fortsetzung von Seite 1)<br />

zumal sich auch in diesem Segment eine positive<br />

Tendenz abzeichne. NEUSTART, ergänzte Prof.<br />

Goll bei der LPK, bestätige in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

die allgemeine internationale Erfahrung,<br />

dass der Täter-Opfer-Ausgleich am effektivsten in<br />

privater Hand betrieben werde.<br />

v.l.n.r. Georg Zwinger (NEUSTART),<br />

Prof. Dr. Ulrich Goll (Justizminister),<br />

Volkmar Körner (NEUSTART)<br />

Die Neuorientierung hin zu einer ziel- und ergebnisorientierten<br />

Sozialarbeit, moderne Fachsoftware<br />

zur elektronischen Klientendokumentation,<br />

ein komplexes Fortbildungsprogramm, infrastrukturelle<br />

und organisatorische Neuerungen und<br />

nicht zuletzt das hohe Engagement der Landesbediensteten<br />

und NEUSTART Mitarbeiter bildeten<br />

das Fundament, den initiierten Reformprozess<br />

auch weiterhin erfolgreich zu gestalten, so<br />

das Fazit des Justizministers und der NEUSTART<br />

Geschäftsführung bei der LPK am 17.05.<strong>2010</strong>.<br />

... Dr. Michael Haas, Leiter des Zentralbereichs Marketing<br />

und Öffentlichkeitsarbeit, NEUSTART gGmbH<br />

01.06.<strong>2010</strong> | STRATEGIEENTWICK-<br />

LUNG UND ZUKUNFTSBILD DER<br />

NEUSTART gGMBH<br />

Im Dezember 2009 hat<br />

die Geschäftsführung<br />

der NEUSTART gGmbH<br />

gemeinsam mit den Gesellschaftervertretern<br />

die<br />

Einführung eines strategischen<br />

Planungs- und<br />

Steuerungssystems beschlossen.<br />

Ausgehend<br />

vom Leitbild unserer Organisation,<br />

dem Generalvertrag<br />

und dem Grundlagenkonzept, galt es, die<br />

zentralen Entwicklungsschritte unserer Organisation<br />

für die nächsten drei Jahre zu definieren und festzulegen,<br />

welche Maßnahmen erforderlich sind, die damit<br />

verbundenen Zielsetzungen zu verwirklichen.<br />

Primäres Ziel, das sich aus dem gesetzlichen Auftrag<br />

ableitet, ist die Senkung der Rückfallkriminalität. Dies<br />

bedeutet, dass sich alle Maßnahmen daran messen<br />

lassen müssen, ob und wenn ja inwieweit sie zur Erreichung<br />

des Zieles beitragen.<br />

Schon in der Analysephase (Stärken-/Schwächen-Ermittlung)<br />

unserer Strategieentwicklung wurden Mitarbeiter<br />

aller Hierarchiebenen in die Planungen involviert.<br />

Um die für unsere Arbeit relevanten Aspekte zu erfassen,<br />

haben wir selbstredend auch die Anliegen und<br />

Erwartungen unseres Auftraggebers, der Zuweiser,<br />

aber auch der Kooperationspartner und der „allgemeinen<br />

Öffentlichkeit“ ermittelt, um der Mehrdimensionalität<br />

unserer gesellschaftlichen Aufgabe Rechnung zu<br />

tragen. Wie jeder Prozess wird auch die Strategieentwicklung<br />

der NEUSTART gGmbH mehrere Phasen<br />

durchlaufen, die uns die Möglichkeit geben, punktuell<br />

nachzuprüfen, wie sich der aktuelle Status quo darstellt<br />

und ggf. Korrekturen vorzunehmen.<br />

... Dipl.-Ök. Volkmar Körner, Geschäftsführer für wirtschaftliche<br />

Angelegenheiten, NEUSTART gGmbH

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