Ausgabe 1/2009 - Lagergemeinschaft Auschwitz
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2 <strong>Lagergemeinschaft</strong> <strong>Auschwitz</strong> - Freundeskreis der <strong>Auschwitz</strong>er<br />
von deutschen Nazis verfolgten Menschen<br />
erleiden mussten. Diejenigen, die<br />
diese Berichte verfassten oder vor Gerichten<br />
gegen die Verbrecher aussagten,<br />
haben damit eine moralische Pflicht gegenüber<br />
der Geschichte erfüllt. Sie tragen<br />
bis ans Ende ihrer Tage die Gewissheit<br />
in sich, dass diese Dokumente,<br />
Berichte, Bücher und Filme überdauern<br />
werden. Den neuen Generationen werden<br />
sie zur Quelle der Erkenntnis über<br />
die menschliche Natur. Mit der Weitergabe<br />
der Wahrheit über die Zeit der<br />
Krematorien an junge Menschen erfüllen<br />
die Überlebenden ihre moralische<br />
Pflicht auch gegenüber den Toten. Die<br />
Toten können nicht mehr sprechen, die<br />
Überlebenden müssen sie bis ans Ende<br />
ihrer Tage vertreten.<br />
Was aber können junge Menschen<br />
heute noch aus den von Opfern nationalsozialistischer<br />
Verfolgung verfassten<br />
Berichten und Dokumenten lernen?<br />
Zweifellos hinterlassen persönliche Erzählungen<br />
und Gespräche mit den<br />
Zeitzeugen großen Eindruck bei jungen<br />
Zuhörern. So können präzise Fragen<br />
gestellt oder aufkommende Zweifel<br />
ausgeräumt werden. Wenn die Zeugen<br />
berichten und erläutern, können<br />
ihre Zuhörer sich die damalige Situation<br />
besser vorstellen und sie besser verstehen.<br />
Anhand der Biografien ehemaliger<br />
Nazi-Opfer machen sich die jungen<br />
Menschen ein umfassendes Bild<br />
über die Verhältnisse in Extremsituationen.<br />
Außerdem regen die Berichte<br />
der Zeitzeugen an, über Moral und<br />
Häftlingsfoto von Tadeusz’ Vater Stanislaw Sobolewicz, dessen Todesdatum in den Sterbebüchern<br />
von <strong>Auschwitz</strong> mit dem 20. Juni 1942 angegeben wird.<br />
Häftlingsfoto von Franciszek Zmuda, der Tadeusz Sobolewicz auf seiner Flucht vor der<br />
Gestapo verborgen hatte.