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Angler und Fischer in Sachsen-Anhalt - Angelsportgemeinschaft ...

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angeltechnik<br />

Landesanglerverband <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V.<br />

Schlanke Wobbler s<strong>in</strong>d ideale Zanderköder für die Dunkelheit. Sie eignen sich besonders gut für den E<strong>in</strong>satz<br />

<strong>in</strong> flacheren Gewässerzonen.<br />

tigen Gewässern ist dieser Umstand sehr angenehm.<br />

Außerdem sollte <strong>in</strong> der Nacht generell <strong>in</strong><br />

flacheren Bereichen des Gewässers gefischt<br />

werden.<br />

Selbst <strong>in</strong> tiefen Stau- oder Baggerseen stehen<br />

die Zander <strong>in</strong> der Dunkelheit immer e<strong>in</strong>ige Meter<br />

flacher als am Tag. Dennoch werden sie <strong>in</strong><br />

diesen Gewässertypen bei sehr niedrigen Wassertemperaturen<br />

auch nachts nicht <strong>in</strong> absolutes<br />

Flachwasser ziehen, ganz e<strong>in</strong>fach weil es dort<br />

sowohl den Futterfischen als auch den Zandern<br />

zu kalt ist. Als etwaige Regel für tiefe Seen kann<br />

man ausgeben: Wenn die Zanderschwärme sich<br />

am Tage auf 10 Meter sammeln, sollten Sie <strong>in</strong><br />

der Dunkelheit auf 3 bis 6 Meter Tiefe fischen.<br />

Sehr gut lässt sich dieser Effekt beim Vertikalangeln<br />

vom Boot beobachten. Wer dort beispielsweise<br />

e<strong>in</strong> ausgeprägtes Plateau befischt,<br />

wird feststellen, dass <strong>in</strong> den Morgen- <strong>und</strong><br />

Abendst<strong>und</strong>en die Bisse meist auf dessen Spitze<br />

kommen, während man um die Mittagszeit vornehmlich<br />

am Fuße des Plateaus zum Erfolg<br />

kommt.<br />

In Fließgewässern h<strong>in</strong>gegen spricht nichts dagegen,<br />

es nachts auch mal <strong>in</strong> sehr ger<strong>in</strong>gen<br />

Wassertiefen zu versuchen.<br />

Selbst bei frostigen Lufttemperaturen<br />

konnte ich schon<br />

regelmäßig Zander <strong>in</strong> nicht<br />

mal metertiefem Wasser<br />

überlisten. Bed<strong>in</strong>gt durch<br />

die Wasservermischung,<br />

welche durch die ständige<br />

Strömung entsteht, hat<br />

e<strong>in</strong> Fließgewässer <strong>in</strong> allen<br />

Tiefen e<strong>in</strong>e ähnliche Wassertemperatur.<br />

Relevant ist es<br />

allerd<strong>in</strong>gs, bei der Flussfischerei<br />

im W<strong>in</strong>ter strömungsberuhigte Zonen<br />

wie Hafenbereiche, größere Buchten<br />

oder Buhnen aufzusuchen, denn<br />

die Zander <strong>und</strong> ihre Beutefische<br />

weichen dem Strömungsdruck<br />

aus, um Energie zu sparen.<br />

Neben der Platzwahl ist es sehr wichtig se<strong>in</strong>en<br />

Köder den Verhältnissen <strong>in</strong> der Dunkelheit anzupassen.<br />

Mit se<strong>in</strong>en für die nächtliche Jagd<br />

prädest<strong>in</strong>ierten Augen, ist der Zander <strong>in</strong> der<br />

Lage auch nachts noch Formen <strong>und</strong> Farben relativ<br />

genau wahrzunehmen. Dies gilt ganz besonders<br />

für klares Wasser. Zusammen mit Angelfreuden<br />

konnte ich feststellen, dass beim<br />

Nachtsp<strong>in</strong>nfischen selbst kle<strong>in</strong>e Farbunterschiede<br />

die Fängigkeit e<strong>in</strong>es Köders deutlich<br />

m<strong>in</strong>imieren oder verbessern können. Behauptungen,<br />

dass die Köderfarbe nachts nicht entscheidend<br />

ist, muss ich deshalb ganz klar widersprechen.<br />

Hat das Wasser e<strong>in</strong>e Sichttiefe von<br />

mehr als e<strong>in</strong>em Meter, haben sich vor allem die<br />

Farben Motoroil, Schwarz <strong>und</strong> Rot bewährt. Ist<br />

das Wasser dagegen eher trüb versagen diese<br />

dunklen Farben weitgehend. In diesem Fall ist<br />

e<strong>in</strong> Weißfisch- oder Firetigerdekor nachts wesentlich<br />

erfolgreicher. Generell sollte man beim<br />

Nachtsp<strong>in</strong>nfischen <strong>in</strong> trüben Gewässern auf<br />

e<strong>in</strong>en Farbkontrast setzen. Die Komb<strong>in</strong>ation<br />

dunkler Rücken - helle Unterseite oder e<strong>in</strong><br />

Streifenmuster s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e gute Wahl. Lediglich<br />

wenn Lichtquellen, wie Laternen direkt auf das<br />

Wasser sche<strong>in</strong>en, ist es auch <strong>in</strong> Gewässern mit<br />

ger<strong>in</strong>ger Sichtigkeit s<strong>in</strong>nvoll e<strong>in</strong>en dunklen Köder<br />

zu testen.<br />

Für die nächtliche Zanderjagd kommen bei mir<br />

hauptsächlich Wobbler <strong>und</strong> Gummifische zum<br />

E<strong>in</strong>satz. Wobbler setze ich besonders gerne <strong>in</strong><br />

Flüssen <strong>und</strong> flachen Standgewässern e<strong>in</strong>.<br />

Die bevorzugten<br />

Köder des Autors<br />

für das Nachtsp<strong>in</strong>nfischen.<br />

Je nach Situation verwendet<br />

er Wobbler oder Gummiköder.<br />

Nicht jede Angelstelle ist für den<br />

E<strong>in</strong>satz von Wobblern gleichermaßen gut geeignet.<br />

Ste<strong>in</strong>packungen, Buhnenkessel <strong>und</strong><br />

kle<strong>in</strong>e Buchten s<strong>in</strong>d ideale Bereiche. Im See<br />

kommen ausgeprägte Flachwasserzonen oder<br />

Badestrände <strong>in</strong> Frage. An all diesen Stellen treiben<br />

die Zander ihre Beutefische <strong>in</strong>s Flachwasser<br />

<strong>und</strong> schlagen dann zu, wenn diese ke<strong>in</strong>e Ausweichmöglichkeit<br />

mehr haben. Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> s<strong>in</strong>d beim Wobblerfischen <strong>in</strong> der Nacht<br />

meistens ke<strong>in</strong>e weiten Würfe erforderlich. Immer<br />

wieder gibt es spektakuläre Bisse, bei denen<br />

sich plötzlich e<strong>in</strong>e Bugwelle h<strong>in</strong>ter dem<br />

Köder herschiebt <strong>und</strong> Kle<strong>in</strong>fische panisch wegspritzen.<br />

Kurz bevor der Wobbler das Ufer erreicht<br />

hat, greift sich der Zander dann mit etwas<br />

Glück unseren Köder. Je nach Wassertiefe sollte<br />

der verwendete Wobbler also auch vergleichsweise<br />

flach laufen, damit es anstatt e<strong>in</strong>es Bisses<br />

im Flachwasser nicht e<strong>in</strong>en Hänger gibt. Lauftiefen<br />

von mehr als 3 Meter s<strong>in</strong>d im Normalfall<br />

nicht erforderlich. Da die Zander nachts auch<br />

im Mittelwasser oder sogar an der Oberfläche<br />

rauben, reichen oftmals schon Modelle aus, die<br />

nur maximal e<strong>in</strong>en Meter tief gehen. Weitwürfe<br />

s<strong>in</strong>d meistens nicht notwendig, anstatt dessen<br />

Kapitale Zander s<strong>in</strong>d im W<strong>in</strong>ter häufig nur nachts<br />

aktiv. Dieser Fisch biss gegen 22 Uhr bei e<strong>in</strong>er Temperatur<br />

von - 2 Grad.<br />

sollten Sie den Wobbler eher parallel zum Ufer<br />

führen <strong>und</strong> nicht <strong>in</strong> Richtung Gewässermitte<br />

werfen. Der ideale Zanderwobbler ist schlank<br />

<strong>und</strong> hat e<strong>in</strong>e lebhafte Eigenaktion, denn<br />

neben der Optik s<strong>in</strong>d ganz besonders<br />

die Druckwellen, welche<br />

e<strong>in</strong> Köder macht, <strong>in</strong> der<br />

Dunkelheit entscheidend.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> sollten<br />

sie bei der Köderführung<br />

auf Experimente verzichten.<br />

E<strong>in</strong> stupides, sehr<br />

langsames E<strong>in</strong>leiern hat<br />

sich am besten bewährt, da<br />

der Wobbler auf diese Weise<br />

die Zander gleichmäßig auf<br />

sich aufmerksam macht.<br />

Der Effekt von Geräuschkugeln<br />

im Innern e<strong>in</strong>es<br />

Wobblers wird dagegen überschätzt.<br />

Zwar verwende ich<br />

regelmäßig Rasselwobbler<br />

<strong>in</strong> der Dunkelheit, habe<br />

aber auch mit Modellen<br />

ohne derartige So<strong>und</strong>effekte<br />

hervorragende Fangergebnisse<br />

erzielen können. Neben e<strong>in</strong>teiligen<br />

Wobblern verwende ich auch sehr<br />

gerne Zweiteiler. Auffällig ist, dass auf letztere<br />

neben Zandern auch häufig Hechte here<strong>in</strong>fallen.<br />

Bei Wassertiefen von zwei Metern oder mehr,<br />

setze ich nachts lieber Gummifische e<strong>in</strong>. In tieferen<br />

Seen ziehen die Zander bei kälteren Was-<br />

14<br />

<strong>Angler</strong> <strong>und</strong> <strong>Fischer</strong> <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>

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