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Griechenland Zeitung Ausgabe 455 - 12.11.2014 (Vorschau)

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Stadt im Wandel:<br />

Ausstellung über das Athen<br />

der 1960er Jahre<br />

seite 6<br />

Das Heraion von Argos:<br />

Wenig beachteter Höhepunkt<br />

im Herzen der Argolis<br />

seite 8, 9<br />

PREISE: • DEUTSCHLAND: 3 EURO • ÖSTERREICH: 3,20 EURO • GRIECHENLAND: 2,50 EURO<br />

00<strong>455</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> Nr. <strong>455</strong>, Jahrgang 10<br />

12. November bis 18. November 2014<br />

Spitzenernte beim<br />

Olivenöl in <strong>Griechenland</strong><br />

Nach einer absolut katastrophalen Olivenernte<br />

im vergangenen Jahr erwarten<br />

die griechischen Produzenten diesmal<br />

eine Rekordernte. Wie die Nachrichtenagentur<br />

Bloomberg letzte Woche unter<br />

Berufung auf das deutsche Fachportal<br />

„Oil World“ meldete, wird von 300.000<br />

Tonnen in <strong>Griechenland</strong> produziertem<br />

Olivenöl ausgegangen. Im vergangenen<br />

Winter war es nur gut die Hälfte, nämlich<br />

158.000 Tonnen. Und das bei einem<br />

internationalen Spitzenjahr mit 3,2 Millionen<br />

Tonnen weltweit. In diesem Jahr<br />

werden es weltweit 20 Prozent weniger<br />

sein, nämlich 2,55 Millionen Tonnen.<br />

Das große Sorgenkind heißt diesmal<br />

Spanien, der größte Olivenölproduzent<br />

der Welt. Wegen der Dürre im Süden<br />

des Landes sei die Ernte dort eingebrochen,<br />

was auch zu Steigerungen bei den<br />

Weltmarktpreisen führen dürfte, so der<br />

Bericht. Ebenfalls herbe Verluste habe die<br />

Olivenölproduktion in Syrien wegen des<br />

Bürgerkrieges erlitten. Hier würden es<br />

gerade einmal 50.000 Tonnen gegenüber<br />

135.000 Tonnen im letzten Jahr sein. Auf<br />

der Gewinnerseite steht neben <strong>Griechenland</strong><br />

Tunesien, das seine Produktion von<br />

80.000 Tonnen auf 260.000 Tonnen mehr<br />

als verdreifachen dürfte. Die Produktion<br />

des weltweit zweitgrößten Erzeugerlandes<br />

Italien wird sich demnach mit<br />

255.000 Tonnen ungefähr auf Vorjahresniveau<br />

bewegen.<br />

Die Olivenernte in <strong>Griechenland</strong> hat<br />

bereits begonnen. Das erste Öl – das leicht<br />

scharfe, grünliche sogenannte „Agoureläo“<br />

(etwa: unreifes Öl) mit einem Aroma<br />

von frisch geschnittenem Gras – wird<br />

spätestens Anfang Dezember auf dem<br />

Markt sein. Die Ernte wird sich bis in die<br />

ersten Monate des kommenden Jahres<br />

hinziehen. (GZak; Foto: ek)<br />

Allianz für Bodenschätze<br />

In der ägyptischen Hauptstadt einigten<br />

sich am Samstag die Staats- bzw. Regierungschefs<br />

<strong>Griechenland</strong>s, Zyperns<br />

und Ägyptens auf ein „historisches“<br />

Abkommen. Kern der Gespräche war<br />

die Festlegung der Ausschließlichen<br />

Wirtschaftszonen (AWZ) in der Region.<br />

Hintergrund sind große Mengen<br />

an fossilen Brennstoffen, die dort unter<br />

dem Meeresboden vermutet werden.<br />

Am Rande wurden in Kairo auch die<br />

Frage der Bekämpfung des Terrorismus<br />

sowie wirtschaftliche Themen,<br />

wie etwa Kooperationen im Tourismus,<br />

angesprochen. Der griechische<br />

Premier Antonis Samaras bezeichnete<br />

das Übereinkommen u. a. als „Fundament<br />

einer äußerst wichtigen Kooperation,<br />

einer gemeinsamen Front der<br />

geopolitischen Stabilität und der Energiesicherheit.“<br />

Darüber hinaus brachte<br />

sowohl er als auch Zypernpräsident<br />

Nikos Anastasiadis zum Ausdruck,<br />

dass man in der EU als Botschafter<br />

Ägyptens fungieren wolle. Zu Spannungen<br />

kommt es angesichts der Aufteilung<br />

der Bodenschätze hingegen Als „historisch“ bezeichneten die griechischen Medien das Abkommen zwischen den<br />

mit der Türkei. (Fortsetzung auf Seite 2)<br />

Regierungschefs <strong>Griechenland</strong>s, Zyperns und Ägyptens. (Foto: eurokinissi)<br />

Die Akropolis-Rallye<br />

konnte gerettet werden<br />

Auch im Jahr 2015 wird in <strong>Griechenland</strong><br />

die Akropolis-Rallye durchgeführt.<br />

Ein genaues Datum wird<br />

noch bekannt gegeben. Hintergrund<br />

für Befürchtungen, dass das Ereignis<br />

eventuell nicht mehr stattfinden<br />

könnte, war, dass ausstehende Gelder<br />

in Höhe von 170.000 Euro von griechischer<br />

Seite an die European Rally<br />

Championship (ERC) nicht ausgezahlt<br />

worden waren. Dieses Problem wurde<br />

nun gelöst. Ausgetragen wird die Rallye<br />

seit 1951. Bis zu diesem Jahr hatte<br />

der griechische Automobilclub ELPA<br />

das Rennen organisiert. Ab 2015 wird<br />

diese Aufgabe voraussichtlich die griechische<br />

Kommission für Motorsport<br />

und Kart (OMAE) übernehmen. Die<br />

durch <strong>Griechenland</strong>s Berge und über<br />

Schotterpisten führende Rallye gilt als<br />

ein besonders harter Parkour für Fahrer<br />

und Fahrzeuge. (GZeh)<br />

Ladenbesitzer vermacht<br />

Kirche sechs Millionen<br />

Das Bistum Rethymnon auf Kreta konnte<br />

sich in der letzten Woche über eine<br />

Riesenerbschaft in Höhe von sechs Millionen<br />

Euro Bankeinlagen sowie fünf<br />

Immobilien freuen. Wie sich herausstellte<br />

war der Erblasser Besitzer eines<br />

bekannten Elektroladens im Zentrum<br />

der nordkretischen Stadt. Er war im<br />

September im Alter von 90 Jahren<br />

ohne direkte Nachfahren oder nächste<br />

Verwandte gestorben. Der Bischof<br />

von Rethymnon und Avlopotamos,<br />

Eugenios, bestätigte nach Angaben<br />

der Lokalzeitung „Patris“ die Millionenerbschaft.<br />

Der Verstorbene hatte in<br />

den letzten Lebensjahren gesundheitliche<br />

Probleme und war von der Kirche<br />

gepflegt worden. Diese Pflege wie auch<br />

das Begräbnis waren laut „Patris“ die<br />

Bedingungen, die er für die Hinterlassung<br />

seines Vermögens an die Kirche<br />

gestellt hatte. (GZak)<br />

Touristenstrom nach Hellas<br />

wächst weiter an<br />

<strong>Griechenland</strong> wird in diesem Jahr zu<br />

den 15 größten Tourismusdestinationen<br />

der Welt aufrücken. Zu diesem<br />

Schluss kommt der Verband der Touristikunternehmen<br />

SETE, der in dieser<br />

Woche zum vierten Mal in den letzten<br />

zehn Monaten die Zahlen über die<br />

Ankünfte ausländischer Gäste nach<br />

oben korrigierte. Der SETE erwartet,<br />

dass bis Ende des Jahres mehr als<br />

21 Millionen Touristen nach <strong>Griechenland</strong><br />

gekommen sein werden. Im Vergleich<br />

dazu: 2013 waren es 17,9 Millionen<br />

und 2012 15,5 Millionen. Dabei<br />

wurden die Ankünfte von Urlaubern,<br />

die mit Kreuzfahrtschiffen reisen, noch<br />

nicht mit berücksichtigt. SETE-Präsident<br />

Andreas Andreadis verwies<br />

jedoch darauf, dass man von einem<br />

Erfolg erst dann sprechen könne, wenn<br />

die Gäste-Zunahme auch mit erhöhten<br />

Einnahmen einhergehe. (GZrs)


Mittwoch, 12. November 2014<br />

P O L I T I K<br />

2<br />

K <br />

Gelungener Gipfel in Kairo<br />

s wurde bislang wenig in der Öffentlichkeit<br />

E beachtet, wie gut <strong>Griechenland</strong> mit Recep<br />

Tayyip Erdogan als Premierminister (und nun<br />

Präsidenten) der Türkei bislang eigentlich gefahren<br />

ist. Die früheren, laizistischen, von den Generälen<br />

geleiteten Regierungen des Nachbarlandes<br />

verhielten sich Athen gegenüber in der Regel viel<br />

aggressiver. Eine Regierungschefin wie Tansu<br />

Ciller oder ein Mesut Yilmaz hätten es wohl kaum<br />

versäumt, das von der Finanzkrise geschwächte<br />

<strong>Griechenland</strong> in der Ägäis unter Druck zu setzen.<br />

Könnte sich das aber bald ändern? <strong>Griechenland</strong>,<br />

Zypern und Ägypten kamen sich mit dem Treffen<br />

ihrer drei Regierungschefs in Kairo vergangene<br />

Woche näher. Für Athen und Nikosia geht es<br />

darum, im Streit über die Öl- und Erdgasvorräte<br />

im östlichen Mittelmeer einen Verbündeten<br />

gegen Ankara zu finden. Die drei Länder wollen<br />

ihre ausschließlichen Wirtschaftszonen in diesem<br />

Gebiet aufteilen, wenn nötig ohne Zustimmung<br />

der Türkei, die sich querlegt oder überzogene<br />

Forderungen stellt.<br />

Es geht in erster Linie um Zypern, das als erstes<br />

vorpreschte und mit Geschick und Können seine<br />

Vorräte ortete und nun fördern will, ohne sich<br />

dabei einem türkischen Diktat unterwerfen zu<br />

wollen. <strong>Griechenland</strong> tut gut daran, sich auf die<br />

Seite Nikosias zu stellen. Auch unter den griechischen<br />

Gewässern werden Vorräte an fossilen<br />

Brennstoffen vermutet. Athen hätte das daraus<br />

zu erwirtschaftende Geld bitter nötig. Zyperns<br />

Förderung ist eine gute Gelegenheit für <strong>Griechenland</strong>,<br />

dieses komplizierte Thema anzupacken und<br />

mit der Türkei zu einer vernünftigen Lösung zu<br />

kommen, wer wo und wann nach Erdöl und Erdgas<br />

suchen darf.<br />

Es ist die richtige Taktik, mit dem Dreier-Gipfel<br />

von Kairo Ankara erst einmal die tatsächliche<br />

Lage vor Augen zu führen. Am Ende muss man<br />

aber auch die Bereitschaft haben, zu einem Kompromiss<br />

zu gelangen – und man muss diesen dann<br />

auch vor der eigenen Öffentlichkeit verteidigen.<br />

Doch in Sachen Erdöl und Erdgas wird Ankara<br />

stets mehr verlangen, als die öffentliche Meinung<br />

in <strong>Griechenland</strong> zu geben bereit sein wird.<br />

Dimos Chatzichristou<br />

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017597<br />

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ahlreiche Kommentare verursachte das mehr als<br />

Zeinstündige Treffen des Vorsitzenden des Bündnisses<br />

der Radikalen Linken (SYRIZA), Alexis Tsipras,<br />

mit Gianna Angelopoulou-Daskalaki am Montag.<br />

Sie ist die Gattin eines einflussreichen griechischen<br />

Reeders. Die einstige Rechtsanwältin war u. a. Präsidentin<br />

des Organisationskomitees für die Olympischen<br />

Spiele 2004 und für einige Jahre Mitbesitzerin<br />

der konservativen Traditionszeitung „Eleftheros<br />

Typos“. Angelopoulou-Daskalaki hatte vor wenigen<br />

Tagen auch eine Zusammenkunft mit Premier Antonis<br />

Samaras, die nur 30 Minuten dauerte.<br />

Offizieller Anlass für die Begegnung mit Tsipras<br />

ist ein Kongress der „Clinton Stiftung“, der im Juni<br />

2015 unter dem Titel „Clinton Global Initiative<br />

Mediterranean“ (CGI) in Athen stattfinden soll.<br />

Zu den Förderern der Stiftung des ehemaligen<br />

Rauswurf aus dem Kabinett<br />

wegen verbaler Attacke<br />

Einflussreiche Reedergattin<br />

trifft linken Oppositionsführer<br />

Der bisherige Staatssekretär im Bildungsministerium<br />

Jorgos Stylios von der Nea Dimokratia wurde<br />

am Donnerstag im Auftrag von Premier Antonis<br />

Samaras seines Amtes enthoben. Im Rahmen einer<br />

Parlamentsdebatte hatte der konservative Politiker<br />

zuvor die Abgeordnete der kommunistischen<br />

KKE, Liana Kanelli, verbal bedroht: „Sie wollen<br />

wohl, dass ich zu einem Kassidiaris werde, Frau<br />

Kanelli?“ Stylios spielte mit seinen Worten direkt<br />

auf einen Vorfall vom Juni 2012 an, als der Pressesprecher<br />

der faschistischen Chryssi Avgi (CA), Ilias<br />

Kassidiaris, Kanelli vor laufender Fernsehkamera<br />

geohrfeigt hatte. Inzwischen sitzt der CA-Politiker<br />

gemeinsam mit der gesamten Führungsriege seiner<br />

Partei in Untersuchungshaft. „Glücklicherweise<br />

hat die Regierung diesmal das Selbstverständliche<br />

getan“, kommentierte die KP-Abgeordnete Kanelli<br />

die Absetzung von Stylios. (GZjh)<br />

US-Präsidenten zählt u. a. die Familie Angelopoulos.<br />

Gianna Angelopoulou-Daskalaki lud SYRI-<br />

ZA-Chef Tsipras zu einer Teilnahme am CGI-Kongress<br />

ein. Bei dieser Veranstaltung werden führende<br />

Persönlichkeiten Lösungen für Probleme, die<br />

das Mittelmeer betreffen, erörtern. Dazu gehören<br />

etwa die Jugendarbeitslosigkeit sowie der konstante<br />

Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft der<br />

einzelnen Länder. Tsipras hat die Einladung bisher<br />

weder angenommen noch abgelehnt. Angelopoulou-Daskalaki,<br />

die dem Magazin Forbes zufolge<br />

zu den 50 mächtigsten Frauen der Welt gehört,<br />

hatte sich in jüngster Zeit mehrfach positiv über<br />

den Linkspolitiker und dessen Partei geäußert. In<br />

griechischen Medien zirkulierten sogar Gerüchte,<br />

dass Angelopoulou-Daskalaki SYRIZA finanziell<br />

unterstützen wolle. (GZeh)<br />

Athen und Ankara: Begegnungen auf höchster Ebene<br />

(Fortsetzung von Seite 1)<br />

Nachdem die Türkei im Oktober ein Forschungsschiff<br />

sowie mehrere Kriegsschiffe in die AWZ Zyperns<br />

beordert hatte, forderten die Staats- bzw. Regierungsoberhäupter<br />

<strong>Griechenland</strong>s, Zyperns und Ägyptens<br />

in Kairo am Wochenende die Regierung in Ankara<br />

dazu auf, derartige Aktivitäten in der Meeresregion<br />

Zyperns zu unterlassen. Ankara reichte seinerseits auf<br />

diplomatischem Wege gegen die jüngsten Entwicklungen<br />

im östlichen Mittelmeer eine Demarche ein<br />

– sowohl in Athen und Kairo als auch in Washington.<br />

Nach Auffassung der türkischen Regierung müsse<br />

zuerst die Zypernfrage gelöst werden, ehe man mit<br />

der Ausbeutung der vor der Insel lagernden Bodenschätze<br />

beginnen könne. Zypern wurde 1974 von<br />

türkischen Truppen besetzt. Seither ist das Land in<br />

den Inselsüden und die von der Türkei nach wie vor<br />

okkupierte Nordhälfte geteilt.<br />

Am Donnerstag heizte der türkische Außenminister<br />

Mevlüt Cavusoglu die Lage weiter an, als er feststellte,<br />

dass neben der griechisch-zyprischen Seite auch<br />

die türkische Seite Anrechte auf die Erdgasvorkommen<br />

habe. Gleichzeitig kritisierte er den Verhandlungsstopp<br />

bei der Lösung der Zypernfrage. Dem<br />

türkischen Politiker zufolge bestünden „Zweifel an<br />

der Aufrichtigkeit der griechisch-zyprischen Seite“.<br />

Die vorläufige Unterbrechung der Zyperngespräche<br />

war die Reaktion Nikosias auf das Eindringen der türkischen<br />

Forschungs- und Kriegsschiffe in seine AWZ.<br />

Neue Gespräche zur Lösung<br />

der Namensfrage in New York<br />

Neue Gespräche zur Lösung der Namensfrage der<br />

Früheren Jugoslawischen Republik Mazedonien<br />

(FYROM) sollen am heutigen Mittwoch (12.11.)<br />

unter der Schirmherrschafter der UNO in New<br />

York beginnen. Auf Einladung des UNO-Sonderbeauftragten<br />

Matthew Nimetz kommen der griechische<br />

Unterhändler Adamantios Vassilakis und<br />

sein Kollege aus der FYROM, Vasko Naumovski,<br />

in die US-Metropole. Dabei dürfte Nimetz einen<br />

neuen Vorschlag für die Überwindung des seit<br />

zwei Jahrzehnten währenden Streites vorlegen.<br />

Bisher unbestätigten Informationen zufolge soll es<br />

sich um den Namen „Republik Ober-Makedonien“<br />

handeln. Zunächst will sich der UNO-Diplomat<br />

getrennt mit Vassilakis und Naumovski treffen,<br />

um die Lage zu sondieren, anschließend soll es zu<br />

gemeinsamen Gesprächen kommen, um eine für<br />

beide Seiten akzeptable Lösung zu finden. (GZjh)<br />

Der griechische Ministerpräsident Antonis Samaras,<br />

der sich im Vorfeld des Gipfeltreffens in Kairo zu<br />

einem Besuch auf Zypern aufhielt, erklärte seinerseits,<br />

dass sich die Türkei „leider wieder einmal dazu entschlossen<br />

hat“, eine Politik einzuschlagen, die nicht<br />

konform gehe mit dem Völkerrecht.<br />

Neben dem Ausbau der Beziehungen zu Ägypten<br />

wollen Athen und Nikosia auch die Kontakte mit<br />

anderen Mittelmeerländern forcieren. So findet im<br />

Dezember ein trilaterales Treffen der Außenminister<br />

beider Staaten gemeinsam mit Israel statt.<br />

Auf Wohlwollen stieß das Gipfeltreffen in Kairo in<br />

Washington, wo man dem ägyptischen Präsidenten<br />

Abd al-Fattah as-Sisi den Rücken stärken möchte, um<br />

die politische Stabilität in der Region zu erhöhen.<br />

Eine Gelegenheit, um die Wogen im Dreieck Athen-<br />

Nikosia-Ankara etwas zu glätten, bietet ein Tête-àtête<br />

zwischen dem Ministerpräsidenten Samaras und<br />

seinem türkischen Amtskollegen Ahmet Davutoglu,<br />

der am 5. und 6. Dezember in Athen erwartet wird.<br />

Anlass dafür ist der jährliche Kooperationsrat zwischen<br />

<strong>Griechenland</strong> und der Türkei, der in diesem<br />

Jahr zum dritten Mal tagt. Ebenfalls thematisiert werden<br />

die Entwicklungen im östlichen Mittelmeer wohl<br />

auch beim Besuch des US-Vizepräsident Joe Biden am<br />

21. November in der Türkei sowie am 29. November.<br />

Zu diesem Datum wird <strong>Griechenland</strong>s Vizeregierungschef<br />

und Außenminister Evangelos Venizelos in<br />

der türkischen Hauptstadt erwartet. Elisa Hübel


Mittwoch, 12. November 2014 3<br />

WP I R T S C H A F T<br />

<br />

<strong>Griechenland</strong> lenkt im Schuldenstreit ein<br />

Die griechische Regierung<br />

scheiterte mit ihrem Vorhaben,<br />

dem Rettungsprogramm von<br />

EU und Internationalem Währungsfonds<br />

(IWF) ein vorzeitiges<br />

Ende zu setzen.<br />

Von Dimos Chatzichristou<br />

Die Finanzminister der Mitgliedsländer<br />

der Eurozone, die den größten<br />

Beitrag zum 237 Milliarden Euro<br />

schweren Paket für <strong>Griechenland</strong><br />

leisten, sprachen sich in der vorigen<br />

Woche für die Schaffung einer vorbeugenden<br />

Kreditlinie aus, die <strong>Griechenland</strong><br />

notfalls zur Verfügung stehen<br />

soll, wenn es sich ab Januar nicht<br />

ausreichend oder nicht billig genug<br />

durch die privaten Finanzmärkte<br />

finanzieren kann.<br />

Premierminister Antonis Samaras<br />

wollte ursprünglich auf finanzielle<br />

Hilfen ausländischer Regierungen<br />

ganz verzichten, um dies innenpolitisch<br />

als Erfolg zu vermarkten – den<br />

ersehnten Austritt aus dem unpopulären<br />

Sparprogramm (Memorandum).<br />

Brüssel setzt „vorbeugende<br />

Kreditlinie“ durch<br />

Sowohl die Märkte als auch die ausländischen<br />

Regierungen reagierten<br />

aber auf dieses Vorhaben Athens heftig,<br />

wie auch auf den von Samaras<br />

angestrebten Ausschluss des IWF aus<br />

der weiteren internationalen Aufsicht<br />

über <strong>Griechenland</strong>: Die griechischen<br />

Staatsanleihen gerieten in den vergangenen<br />

Wochen unter starken Druck<br />

und bewiesen damit, dass ein auf sich<br />

allein gestelltes <strong>Griechenland</strong> bei den<br />

Anlegern wenig Ansehen genießt.<br />

In der Sitzung in Brüssel am vorigen<br />

Donnerstag pfiffen die Finanzminister<br />

der sogenannten Euro-Gruppe<br />

Athen nun auch offiziell zurück: Es<br />

Finanzminister Gikas Chardouvelis verlässt den Amtssitz des Premiers. (Foto: ek)<br />

soll nun doch noch eine vorsorgliche<br />

Kreditlinie für <strong>Griechenland</strong><br />

geschnürt werden, die mit Auflagen<br />

verbunden ist. Und: Der IWF ist weiterhin<br />

mit von der Partie.<br />

„Im Licht der fragilen Stimmung auf<br />

den Märkten und der herausfordernden<br />

Reformen, die im Gange sind,<br />

sprachen sich die Minister mit Nachdruck<br />

für eine vorbeugende Kreditlinie<br />

für <strong>Griechenland</strong> aus“, hieß es im offiziellen<br />

Kommuniqué der Eurogruppe.<br />

Die Kreditlinie, deren Höhe und<br />

Finanzierung noch offen bleibt, soll<br />

nach Ablauf des laufenden Programms<br />

am Ende des Jahres gewährt<br />

werden. „Die Details der Kreditlinie<br />

sowie die an sie geknüpften Konditionen<br />

werden in den nächsten Wochen<br />

auf Grundlage der letzten Bewertung<br />

des laufenden Programms festgelegt“,<br />

hieß es weiter.<br />

Es gibt mit der Troika<br />

eine Reihe von offenen Themen<br />

Damit kommt der nächsten Bewertung<br />

des laufenden Programms eine<br />

viel größere Bedeutung zu, als die<br />

Notkredite in Höhe von mehr als zwei<br />

Mrd. Euro, die direkt damit zusammenhängen.<br />

Sie sind ohnehin schwierig<br />

genug: Regierung und „Troika“<br />

aus IWF, Eurozone und Europäischer<br />

Zentralbank sind sich noch über eine<br />

Reihe von Themen, wie zum Beispiel<br />

die weitere Reformierung des<br />

Rentensystems, uneins. Griechischen<br />

<strong>Zeitung</strong>sberichten zufolge fordern<br />

die Gläubiger zusätzliche Rentenkürzungen.<br />

Auf die Skepsis der<br />

Gläubiger stößt auch der Plan der<br />

Regierung, Schuldnern von Rentenund<br />

Sozialversicherungskassen die<br />

Möglichkeit zu geben, ihre Außenstände<br />

in bis zu 100 Ratenzahlungen<br />

zu tilgen. Am negativsten ist<br />

für die Regierung wohl das Beharren<br />

der Europäer, den IWF als Aufsichtsbehörde<br />

<strong>Griechenland</strong>s beizubehalten.<br />

„Die Minister einigten sich,<br />

den IWF weiter miteinzubeziehen“,<br />

hieß es in einer Pressemitteilung der<br />

Eurogruppe.<br />

„Der IWF wird<br />

ein Beobachter sein“<br />

Finanzminister Gikas Chardouvelis<br />

versuchte, die zukünftige Rolle des<br />

IWF herunterzuspielen: „Der IWF<br />

wird ein Beobachter sein“, sagte er in<br />

einem Interview im privaten Fernsehsender<br />

Mega.<br />

Die Entscheidungen der Eurogruppe<br />

könnten eine wichtige Rolle für<br />

die innenpolitische Entwicklung in<br />

<strong>Griechenland</strong> spielen: Die Chancen<br />

verringern sich, dass Premierminister<br />

Antonis Samaras vor der Präsidentschaftswahl<br />

im März einen<br />

großen wirtschaftlichen Erfolg vorweisen<br />

kann, nämlich den von ihm<br />

ursprünglich anvisierten, vollen Ausstieg<br />

aus dem Rettungsprogramm<br />

der Troika. Nun wird es also noch<br />

schwieriger, Überläufer im Parlament<br />

zu finden, die sich bei der Präsidentschaftswahl<br />

auf die Seite der Regierung<br />

schlagen. Neuwahlen werden<br />

damit immer wahrscheinlicher.<br />

Die Regierung hofft aber weiterhin<br />

auf einen Erfolg in den Verhandlungen<br />

mit den Gläubigern, insbesondere<br />

bei den Themen Schuldenerlass<br />

und Streckung der Notkredite: „Wir<br />

hoffen, dass die Verhandlung über<br />

die Schulden noch vor der Präsidentschaftswahl<br />

beginnt“, sagte Chardouvelis<br />

in dem Interview. „Wir würden<br />

gerne alles auf den Tisch legen. Je<br />

deutlicher die Beziehung [<strong>Griechenland</strong>s<br />

mit den Gläubigern] danach ist,<br />

desto besser”, so der Minister.<br />

EU bestätigt Vorhersage<br />

für Wachstum<br />

Zwei Monate vor Abschluss des Jahres<br />

bestätigte die Europäische Kommission<br />

in ihrem letzten Bericht zur<br />

Lage der griechischen Wirtschaft,<br />

dass letztere heuer nach einer langen,<br />

sechsjährigen Rezession wieder<br />

wachsen wird. Das Bruttoinlandsprodukt<br />

(BIP) wird dank eines<br />

Anstiegs der Investitionen und der<br />

Exporte um 0,6 % zulegen, hieß es im<br />

Herbstbericht der Brüsseler Behörde.<br />

Dies stimmt mit allen bislang<br />

gemachten Vorhersagen überein. Die<br />

tatsächlich vorliegenden BIP-Zahlen<br />

zur ersten Jahreshälfte zeigen allerdings<br />

noch auf Minus. Die BIP-Zahlen<br />

für das dritte Quartal werden am<br />

14. November erwartet. (GZdc)<br />

Die Eurobank fährt<br />

hohen Verlust ein<br />

<strong>Griechenland</strong>s drittgrößtes Kreditinstitut<br />

Eurobank häufte in den ersten<br />

neun Monaten des Jahres einen bereinigten<br />

Nettoverlust von 787 Mio. Euro<br />

auf (ohne „latente Steuern“; siehe obige<br />

Nachricht). Der Anteil der sogenannten<br />

„roten“ Kredite (Darlehen, deren<br />

Ratenzahlungen mehr als 90 Tage<br />

in Verzug sind) belief sich am Ende<br />

des dritten Quartals auf 33 % – im Vergleich<br />

zu 31,8 % im zweiten Quartal.<br />

Wie alle anderen griechischen Banken<br />

auch bestand aber die Eurobank im<br />

Großen und Ganzen die europäischen<br />

Stress-Tests und sieht sich auf gutem<br />

Wege: „Die Ergebnisse des dritten<br />

Quartals legen den Grundstein für<br />

eine Rückkehr zum Gewinn im Jahr<br />

2015”, hieß es in einer Pressemitteilung.<br />

(GZdc)<br />

Die National Bank streicht<br />

schmalen Profit ein<br />

Die National Bank <strong>Griechenland</strong>s (NBG),<br />

das größte heimische Kreditinstitut,<br />

meldete für das dritte Quartal einen<br />

bereinigten Nettogewinn von 91 Mio.<br />

Euro (ohne „latente Steuern”; siehe<br />

obige Nachricht) – im Vergleich zu 83<br />

Mio. Euro im zweiten Quartal. Das griechische<br />

Geschäft macht weiter Verluste.<br />

Diese werden jedoch von dem profitablen<br />

Ergebnis der türkischen Tochter<br />

Finansbank kompensiert. Knapp ein<br />

Drittel (30,2 %) der griechischen Kunden<br />

der NBG sind mit ihren Ratenzahlungen<br />

in Verzug. Vor zwei Jahren belief sich<br />

dieser Anteil auf 22 %. (GZdc)<br />

Buchhaltung sorgt<br />

für Papiergewinne<br />

Die Verrechnung „latenter Steuern”<br />

(„deferred taxes”) verhalf den griechischen<br />

Banken im dritten Quartal<br />

zu besseren Ergebnissen. So meldete<br />

die Alpha Bank, <strong>Griechenland</strong>s<br />

viertgrößtes Kreditinstitut,<br />

einen Nettogewinn von 110 Mio.<br />

Euro – trotz der Tatsache, dass das<br />

operative Geschäft mit 404 Mio.<br />

Euro im Minus war. Grund sind<br />

die sogenannten „latenten Steuerzahlungen”,<br />

die sich alle griechischen<br />

Banken gutschreiben ließen,<br />

nachdem sie die letzten Tests der<br />

Europäischen Zentralbank (EZB)<br />

bestanden und Pläne für ihre Kapitalaufstockung<br />

vorgelegt haben.<br />

(GZdc)


Mittwoch, 12. November 2014<br />

P A N O R A M A<br />

4<br />

<br />

233 Kilo Kokain in Ananasfracht<br />

Den griechischen Sicherheitsbehörden<br />

gelang vorige Woche ein<br />

empfindlicher Schlag gegen die Drogenmafia.<br />

Zugleich stellten sie fast<br />

eine viertel Tonne Kokain sicher. Und<br />

am Mittwoch flog eine Heroindealerbande<br />

auf.<br />

In einer handstreichartigen Aktion nahm<br />

die Polizei Anfang vergangener Woche<br />

im Athener Küstenvorort Voula einen<br />

62-jährigen Griechen, einen 25-jährigen<br />

Mexikaner und einen 69-jährigen, aus<br />

Kolumbien stammenden Kanadier fest.<br />

Ihnen wird vorgeworfen, im großen Stil<br />

Kokain aus Lateinamerika nach <strong>Griechenland</strong><br />

geschmuggelt zu haben. Bei der<br />

Verhaftung der drei Verdächtigen wurden<br />

233 Kilogramm Kokain im Wert von<br />

rund zehn Millionen Euro sowie Waffen<br />

und Bargeld sichergestellt. Nach zwei<br />

weiteren Verdächtigen, einem 35-jährigen<br />

Mexikaner, der als Kopf der Bande<br />

gilt, und einem 36-jährigen US-Bürger<br />

libanesischer Abstammung, fahndet die<br />

Polizei noch. An dem gelungenen Coup<br />

waren auch die griechische Küstenwache,<br />

die Steuerfahndung und die amerikanische<br />

Drogenfahndung DEA beteiligt.<br />

Wie die Polizei am Mittwoch auf einer<br />

gemeinsamen Pressekonferenz mit der<br />

Küstenwache und der Steuerfahndung<br />

mitteilte, war die heiße Fracht mit einer<br />

Ladung Ananas aus Panama im Hafen<br />

Der Wert des beschlagnahmten Rauschgifts<br />

soll 10 Millionen Euro betragen. (Foto: GZea)<br />

von Piräus eingetroffen. Die Bande hatte<br />

zu diesem Zweck eine Scheinfirma für<br />

den Import von Südfrüchten gegründet,<br />

mit dem Ziel, Piräus und <strong>Griechenland</strong><br />

zum Drogenumschlagplatz<br />

für Westeuropa auszubauen. Wie der<br />

Chef der Kripo Attika, Panajotis Stathis,<br />

weiter ausführte, bestand der Kern der<br />

Organisation aus dem noch flüchtigen<br />

35-jährigen Mexikaner, seinem 25-jährigen<br />

Landsmann in leitender Funktion<br />

und dem ebenfalls flüchtigen 36-jährigen<br />

Libanesen mit amerikanischem Pass, der<br />

für die Verhandlungen mit den Abnehmern<br />

und die Geldwäsche zuständig<br />

war. Der Grieche und der Kanadier seien<br />

die Käufer der Ware für den griechischen<br />

Markt gewesen. Die drei Verhafteten<br />

wurden am Freitag vor den Staatsanwalt<br />

geführt und kamen in Untersuchungshaft.<br />

Sie müssen sich wegen der<br />

Bildung einer kriminellen Vereinigung,<br />

Drogenhandel, Verstoß gegen das Waffengesetz<br />

und Geldwäsche verantworten.<br />

Die Höchststrafe für diese Delikte ist<br />

lebenslange Haft.<br />

Ein zweiter Schlag gegen die Drogenkriminalität,<br />

wenn auch von eher lokaler<br />

Bedeutung, gelang der Polizei am<br />

Mittwoch. Beamte der Drogenfahndung<br />

verhafteten in Athen und in der mittelgriechischen<br />

Hafenstadt Volos zwei<br />

Griechen im Alter von 45 und 48 Jahren<br />

sowie einen 50-jährigen Albaner, die<br />

große Mengen Heroin aus der Türkei für<br />

den griechischen Markt eingeschmuggelt<br />

hatten. Gesucht würden noch zwei<br />

Albaner, hieß es in der entsprechenden<br />

Mitteilung. Die Polizei konnte 13,8 Kilo<br />

Heroin und große Bargeldbeträge sicherstellen.<br />

Wie sie weiter mitteilte, war der<br />

verhaftete Albaner der Kopf der Bande.<br />

Er regelte den Einkauf in der Türkei<br />

und stellte die Kontakte zu den Abnehmern<br />

in <strong>Griechenland</strong> her. Der 48-jährige<br />

Grieche transportierte die Ware von<br />

Istanbul an die türkische Südwestküste,<br />

von wo sie der andere Grieche über<br />

die Dodekanes-Inseln nach Piräus und<br />

Athen schmuggelte. (GZak)<br />

„Joker“-Jackpot geht<br />

nach Pella und Korinth<br />

In einem Dorf im nordgriechischen<br />

Bezirk Pella und in Korinth leben die<br />

beiden Glückspilze, die sich den mit<br />

18,4 Millionen Euro bislang zweithöchsten<br />

Jackpot im Glücksspiel<br />

„Joker“ teilen dürfen. Mit einem Einsatz<br />

von zehn Euro in Korinth und elf<br />

Euro im Ort Galatades, Pella, können<br />

sie nun 9,2 Millionen Euro einstreichen,<br />

abzüglich 20 Prozent für den<br />

Fiskus. Der Jackpot war nach einer<br />

ergebnislosen Serie von 14 Spielen am<br />

Donnerstag gezogen worden.<br />

Die Besitzer der Lotto-Läden, in denen<br />

die beiden Gewinner gespielt haben,<br />

gaben gegenüber der Presse an, diese<br />

nicht zu kennen. „In einem Dorf mit<br />

zweieinhalbtausend Einwohnern werden<br />

wir das aber schnell merken“,<br />

fügte der Lotterist in Pella hinzu. Beim<br />

„Joker“ wählt man ähnlich dem Lotto<br />

fünf Zahlen aus 45 sowie einen Joker<br />

aus 20 Zahlen aus. Der Mindesteinsatz<br />

beträgt 50 Cent. (GZak)<br />

Namenstage und Feste<br />

12.11. Nilos; 13.11. Chryssostomos; 14.11.<br />

Philippos; 15.11. Gourias; Samon; Avivos;<br />

16.11. Matthäos; 17.11. Polytechnios;<br />

18.11. Platon; 19.11. Avdios; Varlaam;<br />

20.11. Proklos; 21.11. Maria, Despina,<br />

Panagiota (unverheiratete); 22.11.<br />

Philimon; 23.11. Amfilochios; Sisinos;<br />

24.11. Ermogenis; Klinis; 25.11. Äkaterini,<br />

Katerina; Merkourios.<br />

Starkes Erdbeben<br />

erschütterte Kefalonia<br />

Erinnerungen an das Beben zu Jahresbeginn<br />

wurden wach. (Foto: ek/Archiv)<br />

In der Nacht zum Sonntag kam es um<br />

1.15 Uhr nahe der Insel Kefalonia zu<br />

einem heftigen Erdbeben der Stärke 5,1<br />

auf der Richterskala. Der Erdstoß war in<br />

ganz Westgriechenland und im Süden<br />

der Peloponnes deutlich zu spüren. Das<br />

Epizentrum lag nach Angaben des Geodynamischen<br />

Instituts Athen ungefähr<br />

acht Kilometer südwestlich der Inselhauptstadt<br />

Argostoli, fünf Kilometer<br />

unter dem Meeresboden. Schäden oder<br />

Verletzte wurden nicht gemeldet.<br />

Bereits um 9.41 Uhr am Freitagmorgen<br />

hatte sich auf Kefalonia ein Beben<br />

der Stärke 4,6 ereignet. Am Freitagabend<br />

bebte es außerdem um 19.15<br />

Uhr im Korinthischen Golf nördlich<br />

der Stadt Ägion. Das Beben der Stärke<br />

4,8 rief leichte Schäden an Gebäuden<br />

hervor. (GZak)<br />

Zug wegen Erdrutsch<br />

nach Regen entgleist<br />

Ein Güterzug, der in der Nacht zum<br />

Samstag 175 Kilometer nordwestlich<br />

von Athen entgleist ist, brachte<br />

den Bahnverkehr auf der Hauptstrecke<br />

nach Thessaloniki für fast zwölf<br />

Stunden zum Erliegen. Wie die Bahn<br />

mitteilte, entgleiste der Zug gegen<br />

2.40 Uhr nahe der Kleinstadt Amfiklia.<br />

Ursache sei ein Erdrutsch infolge der<br />

starken Regenfälle in jener Nacht<br />

gewesen. Es wurde Schienenersatzverkehr<br />

eingerichtet. Gegen 14 Uhr<br />

konnte der Zugverkehr wieder aufgenommen<br />

werden. (GZak)<br />

Änderungen bei<br />

Athener Stadtbussen<br />

Seit wenigen Tagen gibt es bei<br />

18 Athener Bus- und Obuslinien<br />

Veränderungen wie Zusammenlegungen,<br />

Stilllegungen und neue<br />

Streckenführungen. Interessenten<br />

können sich über die Website<br />

www.oasa.gr und die Infoline 11185<br />

informieren. Darüber hinaus ist seit<br />

dem 1. November bei 56 Buslinien<br />

der Einstieg nur noch über die Vordertür<br />

und unter Vorzeigen des<br />

Fahrausweises möglich. Es handelt<br />

sich überwiegend um kleinere lokale<br />

Linien, bei denen sich der Einsatz von<br />

Kontrolleuren nicht lohnt. (GZak)<br />

Rekorde bei klassischem<br />

Athen-Marathon<br />

Beim 32. Athen-Marathon am Sonntag<br />

konnte der Kenianer Felix Kandie mit<br />

2:10:37 einen neuen Streckenrekord<br />

aufstellen. Die bisherige Bestzeit für<br />

die klassische Strecke von Marathon<br />

nach Athen lag bei 2:10:55 und wurde<br />

bei den Olympischen Spielen 2004<br />

von Goldmedaillengewinner Stefano<br />

Baldini aus Italien erzielt. Die Weltbestzeit<br />

liegt bei 2:02:57 und wurde<br />

Ende September von dem Kenianer<br />

Dennis Kimetto in Berlin aufgestellt.<br />

Wegen des schwierigen Geländes mit<br />

bis zu 240 Metern Höhenunterschied<br />

sind auf der Athener Strecke solche<br />

Leistungen nicht zu erwarten. Dafür<br />

hat der Athen-Marathon den Reiz des<br />

Authentischen, denn die Route deckt<br />

sich weitgehend mit derjenigen des<br />

Marathonlaufs während der ersten<br />

Olympischen Spiele der Neuzeit 1896.<br />

Dies wollten sich am Sonntag 13.000<br />

Läufer aus aller Welt nicht entgehen<br />

lassen. Die Gesamtbeteiligung, einschließlich<br />

Fünf- und Zehnkilometerlauf<br />

sowie Gehen, lag bei 35.000 Sportlern,<br />

mehr als in jedem anderen Jahr.<br />

Unter den Marathon-Teilnehmern<br />

schaffte es Christoforos Meroussis als<br />

bester Grieche mit 2:25:15 auf Platz<br />

zehn. Bester deutscher Teilnehmer<br />

war Patrick Kissling, der mit 2:53:23<br />

auf den 67. Platz kam. (GZak)<br />

Das Wetter<br />

Ein Mix aus Sonne und Wolken<br />

Nachdem man das vergangene Wochenende<br />

wegen Gewitter und Regen zu<br />

Hause verbracht hatte, steht am nächsten<br />

Wochenende Ausflügen und Unternehmungen<br />

kaum etwas im Wege. Zwar<br />

bedecken in mehreren Landesteilen viele<br />

Wolken den Himmel, es bleibt jedoch<br />

größtenteils trocken. Bevor sich das Wetter<br />

aber, insbesondere in Attika und<br />

auf der Peloponnes, von seiner heiteren<br />

Seite zeigt, bleibt der Himmel am Mittwoch<br />

und Donnerstag zunächst grau. In<br />

Zentralmakedonien, aber auch in Westgriechenland<br />

kann es an beiden Tagen<br />

nachmittags zu teils starken Regenfällen<br />

kommen. Niederschläge sind bis Samstag<br />

immer wieder möglich, erst dann<br />

setzt von Westen her eine Besserung<br />

ein. In Athen erwartet der Griechische<br />

Wetterdienst EMY am Donnerstag böige<br />

Winde mit einer Geschwindigkeit von<br />

bis zu 48 km/h. Die relativ warmen<br />

Temperaturen der letzten Tage gehen<br />

langsam zurück: Die Höchstwerte liegen<br />

bis Donnerstag noch bei 20° C. Ab<br />

Freitag sinken sie landesweit um zwei<br />

bis vier Grad Celsius. Im sonst positiven<br />

Wettertrend bilden die Inseln der Südägäis<br />

(Dodekanes und Kykladeninseln)<br />

sowie Kreta Ausnahmen: Dort muss<br />

man Samstag und Sonntag bei Temperaturen<br />

von bis zu 19° C mit Regen, Blitz<br />

und Donner rechnen. (GZmk)


Mittwoch, 12. November 2014<br />

P A N O R A M A<br />

5<br />

Ausgerechnet über die deutsche<br />

Vergangenheit stolperte das griechische<br />

Tourismusministerium mit<br />

einem Video aus Anlass der 100 Jahre<br />

seit Gründung der Griechischen Zentrale<br />

für Fremdenverkehr (GZF) mit dem griechischen<br />

Kürzel EOT.<br />

Für Peinlichkeitsgefühle sorgte in der<br />

vergangenen Woche der neueste Werbefilm<br />

der griechischen Tourismuswerbung<br />

wegen einer Szene aus einem Nazi-<br />

Propagandafilm. Der ungefähr zwölfminütige<br />

Streifen „Visit Greece: Gods<br />

Myths and Heroes“ enthielt Bilder aus<br />

dem Leni-Riefenstahl-Film „Fest der<br />

Völker“ über die Olympischen Spiele<br />

1936 in Berlin. In dem nur wenige Sekunden<br />

langen Ausschnitt ist der Leichtathlet<br />

Fritz Schilgen zu sehen, wie er<br />

im Berliner Olympiastadion als letzter<br />

Fackelläufer das Olympische Feuer entzündet.<br />

Der EOT beklagte<br />

„selektive Sensibilität“<br />

Vorgestellt wurde das Video ausgerechnet<br />

auf der Reisemesse „World Travel<br />

Market“ im geschichtsbewussten London,<br />

wo der Fauxpas einem Redakteur<br />

der <strong>Zeitung</strong> „Guardian“ auffiel. Der<br />

<br />

Tourismusministerium tritt mit Werbevideo ins Fettnäpfchen<br />

EOT gestand den Fehler am Donnerstag<br />

ein und kürzte die umstrittene Szene.<br />

Am Freitag ging die Organisation zum<br />

Gegenangriff über. Man frage sich, so der<br />

EOT, wie die „selektive Sensibilität“ der<br />

<strong>Zeitung</strong> gerade in einem so wichtigen<br />

Moment für den griechischen Tourismus<br />

zu erklären sei. Schließlich finde man<br />

Filmszenen der Berliner Spiele auch auf<br />

der offiziellen Website des IOC.<br />

Journalisten entdeckten<br />

einen „falschen“ Strand<br />

So ganz falsch lag die Fremdenverkehrszentrale<br />

mit ihrem Video übrigens<br />

nicht, denn der Fackellauf vom<br />

antiken Olympia zum jeweiligen Austragungsort<br />

der Spiele fand erstmals<br />

1936 statt. Dass er eine „Erfindung<br />

der Nazis“ gewesen sei, ist trotzdem<br />

ein Irrglaube. Erfinder des Spektakels<br />

war der deutsch-jüdische Archäologe<br />

Alfred Schiff, ein Freund des Organisators<br />

der Spiele, Carl Diem. Auch<br />

Diem und Schilgen waren durchaus<br />

keine Nazis. Letzterer war von Riefenstahl<br />

als Schlussläufer vorgeschlagen<br />

worden, weil sein Körper „das<br />

Ideal des germanischen Athleten<br />

optimal zur Geltung“ brachte.<br />

Das zwölfminütige EOT-Filmchen<br />

hat aber noch andere Schmankerln<br />

BERUFSBÖRSE<br />

AN DER<br />

DEUTSCHEN SCHULE ATHEN<br />

Der Vorstand der Deutschen<br />

Schule Athen (DSA) und<br />

der Verein der Ehemaligen<br />

der DSA laden Interessenten<br />

mit sehr guten<br />

Deutschkenntnissen<br />

am 22. November 2014,<br />

10.00 – 17.00 Uhr,<br />

zu der zweiten Berufsbörse<br />

in die Deutsche Schule Athen* ein.<br />

Schirmherrschaft<br />

Unterstützung<br />

Mediensponsoren<br />

Kompetente Partner informieren Sie über<br />

die Zugangsvoraussetzungen der Berufe,<br />

die Einstellungschancen und Arbeitsmarktperspektiven<br />

in <strong>Griechenland</strong> und<br />

im deutschsprachigen Ausland und nehmen<br />

gerne Ihre Bewerbung entgegen.<br />

Informieren Sie sich unter www.dsathen.gr<br />

& www.ex-dsathen.gr über das reichhaltige<br />

Angebot an Vorträgen und melden Sie sich<br />

rechtzeitig für ein persönliches<br />

Beratungsgespräch oder den Workshop an,<br />

der Sie am meisten interessiert.<br />

*Dimokritou 6 & Ziridi (hinter dem Einkaufszentrum Avenue), 15123 Maroussi, Tel.: 2106199261-5, www.dsathen.gr<br />

Teilnehmer: Academic Pool, Adecco, Advantage Austria, Aegean Airlines,<br />

Aktion Personal, Axia Personal, coaching-plus, Dekra-Akademie <strong>Griechenland</strong>,<br />

Deloitte Business Solutions, Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg,<br />

Deutsche Schule Thessaloniki, Deutsch-Griechische Industrie- und Handelskammer,<br />

Deutsch-Hellenische Wirtschaftsvereinigung, European Dynamics, Goethe-Institut,<br />

Hellenic Petroleum, Hertz Autohellas, HR passport, ICAP Group, kariera.gr,<br />

KPMG Advisors, KSM Human Resources Hellas, LDK Consultants, Linde Hellas,<br />

Manpower Group, Nestlé Hellas, ΟΑΕΔ, Olympic Air, Optimal Business Action,<br />

Randstad, SAP Hellas, Teleperformance Hellas, Vertretung der Europäischen<br />

Kommission in <strong>Griechenland</strong>, Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV)<br />

der Bundesagentur für Arbeit, u. a.<br />

Tourismusministerin Olga Kefalogianni bei der Tourismusmesse in London (Foto: GZtm)<br />

parat. So deckten Journalisten des<br />

Radiosenders „Skai“ am Samstag auf,<br />

dass der nächtliche Strand, der in<br />

der sechsten Minute des Videos (5:25<br />

bis 5:40) zu sehen ist, in Wirklichkeit<br />

in Australien liegt, während aus<br />

dem Off in elegischen Tönen zu Bouzouki-Klängen<br />

der griechische Sternenhimmel<br />

gepriesen wird. Und der<br />

amerikanische „Schriftsteller“, der in<br />

den ersten Einstellungen in einem<br />

Penthouse-Büro über der Skyline von<br />

Riesen-Ratatouille gegen<br />

die Lebensmittelvernichtung<br />

In Thessaloniki bereiteten Aktivisten<br />

der Umweltorganisation „Feedback“<br />

am Sonntag am Weißen Turm<br />

ein Menü für 5.000 Personen aus<br />

zwei Tonnen Obst und Gemüse zu,<br />

das wegen seines unansehnlichen<br />

Äußeren sonst auf dem Müll gelandet<br />

wäre. Das Hauptgericht war der<br />

griechische Gemüseauflauf Tourlou,<br />

der in etwa dem provenzalischen<br />

Ratatouille entspricht (die bekanntere<br />

Ofen-Variante heißt Briam). Ziel<br />

der weltweit stattfindenden Aktion<br />

„Feeding 5.000“ war es, die Verbraucher<br />

für das Thema der Lebensmittelverschwendung<br />

zu sensibilisieren.<br />

Die Überreste des Mahls wurden<br />

natürlich nicht weggeworfen, sondern<br />

an eine gemeinnützige Organisation<br />

weitergegeben. Im Rahmen<br />

der Gratis-Massenspeisung wurden<br />

auch Tipps für die Verwertung von<br />

Essensresten gegeben.<br />

„Die Mentalität, nur die schönsten<br />

Früchte und Gemüse auszusuchen,<br />

wie uns in den Supermärkten suggeriert<br />

wird, ist falsch; alle Produkte,<br />

auch die mickrigen und schief<br />

gewachsenen sind gut“, betonte<br />

der Bürgermeister von Thessaloniki,<br />

Jannis Boutaris, auf der Pressekonferenz<br />

zum Event am letzten<br />

Mittwoch. Wie die Organisatoren<br />

erklärten, werden weltweit ungefähr<br />

30 Prozent der Lebensmittel weggeworfen.<br />

Nach Schätzungen von<br />

Manhattan sitzt und sich nostalgisch<br />

an seinen <strong>Griechenland</strong>-Aufenthalt<br />

erinnert, hat einen griechischen Billig-Laptop<br />

der Marke „Turbo-X“ auf<br />

dem Schreibtisch stehen.<br />

Auch sonst ist das Video wenig inspiriert,<br />

wie schon der Titel ahnen lässt.<br />

Es zeigt die übliche Mischung aus<br />

Landschaft, Sonne, Meer, weißen<br />

Inseldörfern und viel Antikenkitsch.<br />

Das heutige <strong>Griechenland</strong> kommt<br />

darin nicht vor. (GZak)<br />

Etwa ein Drittel der Lebensmittel landet auf dem Müll.<br />

(Foto: ek/Archiv)<br />

Experten landet in den Industrieländern<br />

sogar annähernd die Hälfte<br />

davon auf dem Müll, wobei neben<br />

den Verbrauchern vor allem Politik<br />

und Handel Verantwortung tragen.<br />

Außer dem Welthunger verschärft<br />

die Lebensmittelverschwendung<br />

auch das Problem des Klimawandels<br />

und des Wassermangels auf dem Planeten.<br />

Neben „Feedback“ beteiligten<br />

sich die Organisation „Thessaloniki:<br />

Europäische Jugendhauptstadt 2014“,<br />

die Marktverwaltung von Thessaloniki,<br />

der WWF und andere Träger an<br />

der Aktion. (GZak)


U L T U R<br />

Mittwoch, 12. November 2014<br />

6<br />

K<br />

Stadt im Wandel: das Athen der 1960er Jahre<br />

Wohl kein Jahrzehnt hat im Stadtbild<br />

Athens so tiefe Spuren hinterlassen<br />

wie die 1960er Jahre. Es war<br />

eine Zeit des radikalen Umbruchs, als<br />

die Hauptstadt einer radikalen, gewaltsamen<br />

Modernisierung unterzogen<br />

wurde. Davon gibt jetzt eine Ausstellung<br />

Zeugnis.<br />

Um 1960 war Athen noch eine eher<br />

verschlafene, provinzielle Stadt mit<br />

vielen schönen, aber heruntergekommenen<br />

klassizistischen Bauten des 19.<br />

Jahrhunderts. Sie trugen zugleich in<br />

den meisten Innenstadtbezirken deutliche<br />

Spuren der Besatzungszeit und<br />

des Bürgerkrieges, wie die Einschusslöcher<br />

von den Dezemberunruhen<br />

1944, die den Beginn des Zusammenstoßes<br />

zwischen griechischen Monarchisten<br />

und Kommunisten markierten.<br />

Insofern wurden der heute so<br />

bitter beklagte Abriss der Altbauten<br />

und der Neubau von modernen Hochhäusern<br />

von vielen Athenern auch als<br />

Anschluss an den modernen Westen<br />

und als Abkehr von einer traumatischen<br />

Vergangenheit mit Krieg<br />

und Entbehrungen empfunden. Ähnlich<br />

wurden im Jahrzehnt zuvor die<br />

meisten Innenstädte in Deutschland<br />

modernisiert, ohne Rücksicht auf die<br />

ramponierte Bausubstanz, die die<br />

Bombennächte und Straßenkämpfe<br />

überlebt hatte.<br />

Zugleich führten die massenhafte<br />

Landflucht und ein rasantes Wirtschaftswachstum<br />

zum berüchtigten<br />

System der „Antiparochi“, einer Art<br />

Kulturminister Kostas Tassoulas<br />

forderte am letzten Mittwoch den<br />

Rücktritt der langjährigen Direktorin<br />

des Athener Museums für zeitgenössische<br />

Kunst (EMST) Anna Kafetsi<br />

wie auch des gesamten Verwaltungsrats.<br />

Damit endet ein seit über einem<br />

Monat schwelender Streit in der Chefetage<br />

des Museums. Zugleich rückt<br />

die Eröffnung des neuen Museumsbaus<br />

in der früheren Fix-Brauerei weiter<br />

in die Ferne.<br />

Die nähere Zukunft des Museums<br />

ist zunächst einmal völlig offen. Niemand<br />

weiß, ob Kafetsi, die als äußerst<br />

kompetent gilt und dem Museum seit<br />

seiner Gründung im Jahr 2000 vorsteht,<br />

endgültig ihren Hut nehmen<br />

muss oder ob sie dem Museum in<br />

irgendeiner Funktion erhalten bleibt.<br />

Auch über die Neubesetzung des<br />

Verwaltungsrates ist nichts bekannt.<br />

Zuständig für die Besetzung beider<br />

Posten ist laut Satzung das Kulturministerium.<br />

Der Streit, der jetzt zu der „salomonischen“<br />

Entscheidung geführt hat,<br />

beide Parteien vor die Tür zu setzen,<br />

gipfelte Mitte Oktober in einem<br />

Ankündigungskrieg zwischen dem<br />

Der Omonia-Platz, wie er in den 1960er Jahren aussah. (Abb: GZak)<br />

griechischem Bauherrenmodell: Dabei<br />

überließ der Besitzer eines Häuschens<br />

oder Grundstücks dieses dem Bauunternehmer<br />

und bekam als Gegenleistung,<br />

je nach Lage, eine oder mehrere<br />

Wohnungen bzw. Büros im Neubau.<br />

Die Sechziger waren in Athen aber<br />

auch die Zeit des griechischen Massenfilms,<br />

wo diese Tendenzen als<br />

Kleinbürgertraum von westlichem<br />

Komfort und Wohlstand ihren Niederschlag<br />

fanden. Und sie waren auch<br />

eine kulturell sehr fruchtbare Zeit,<br />

zumindest bis zum 21. April 1967, als<br />

die Stadt vom Rasseln der Panzerketten<br />

geweckt wurde, weil das Militär<br />

geputscht hatte.<br />

Auf dieses bewegte Athener Jahrzehnt<br />

will nun die Ausstellung „Athen: Der<br />

Verwaltungsrat und Kafetsi. Der Verwaltungsrat<br />

hatte der Museumsdirektorin<br />

vorgeworfen, sich selbstherrlich<br />

über seine Beschlüsse hinwegzusetzen,<br />

diese zu verfälschen und Doku-<br />

Geist der 60er Jahre. Eine Hauptstadt<br />

im Wandel“ ein Schlaglicht werfen,<br />

die vor einigen Tagen in der Hellenic-American<br />

Union in Kolonaki eröffnet<br />

wurde. Betreut hat sie der Journalist<br />

und profunde Athen-Kenner Nikos<br />

Vatopoulos. Es handelt sich nicht um<br />

eine Architektur- oder Fotoausstellung,<br />

sondern eher um einen privaten Blick<br />

auf dieses bewegte Jahrzehnt, mit Postkarten,<br />

<strong>Zeitung</strong>sausschnitten, Fotos,<br />

Titelseiten von Massenjournalen und<br />

anderen Dokumenten aus Vatopoulos’<br />

eigener Sammlung und anderen<br />

Privatsammlungen. Die Ausstellung<br />

dauert noch bis zum 13. Dezember<br />

(Hellenic-American Union, Massalias<br />

22, Mo.-Fr. 12-21 Uhr; Sa. 10.30-14.30<br />

Uhr; Eintritt frei). (GZak)<br />

Showdown im Museum für zeitgenössische Kunst<br />

Anna Kafetsi (Foto: ek/Archiv)<br />

mente vorzuenthalten. „Das Museum<br />

bin ich“, soll Kafetsi demnach behauptet<br />

haben. Das Verwaltungsratsmitglied<br />

Sofia Staikou, Gattin eines<br />

bekannten Großbankers und Präsidentin<br />

der Kulturstiftung der Bank,<br />

die ihr Mann leitet, trat zurück. Am<br />

20. Oktober keilte Kafetsi auf einer<br />

eigens einberufenen Pressekonferenz<br />

zurück. Der Verwaltungsrat, sagte sie,<br />

würde unter Vorwänden die Verfahren<br />

torpedieren, die zur Eröffnung<br />

des neuen Hauses notwendig seien.<br />

Außerdem würde er die Gründung<br />

einer nicht gewinnorientierten Gesellschaft<br />

bürgerlichen Rechts behindern,<br />

die für die Nutzung einer Schenkung<br />

in Höhe von drei Millionen Euro<br />

durch einen bekannten Großunternehmer<br />

nötig sei. Wenige Tage später<br />

konterte der damalige VR-Vorsitzende<br />

Nikos Kalamaris in der <strong>Zeitung</strong> „To<br />

Vima“, dass nichts an diesen Vorwürfen<br />

dran sei und man sich allein an<br />

den Gesetzen orientieren würde.<br />

Ob Kafetsi Recht hat oder der Verwaltungsrat<br />

ist für den Laien nicht auszumachen.<br />

Hinter die Direktorin stellten<br />

sich jedenfalls zahlreiche Künstler aus<br />

dem In- und Ausland. (GZak)<br />

Haus von Dichter Sikelianos<br />

soll Museum werden<br />

Das Geburtshaus des griechischen<br />

Dichters Angelos Sikelianos (1884-1851)<br />

auf der westgriechischen Insel Lefkada<br />

soll saniert und zum Museum ausgebaut<br />

werden. Die Inselkommune unterzeichnete<br />

am letzten Mittwoch mit der<br />

Nationalbank <strong>Griechenland</strong>s (NBG)<br />

einen Finanzierungsvertrag über die<br />

benötigten 800.000 Euro und mit dem<br />

Bauunternehmen, das die Bank ausgesucht<br />

hat, den Bauvertrag. Die Arbeiten<br />

sollen in ungefähr einem Monat beginnen,<br />

sagte der Bürgermeister von Lefkada,<br />

Kostas Drakondoidis. Spätestens<br />

im Sommer soll das Sikelianos-Museum<br />

fertig sein.<br />

Angelos Sikelianos gilt als einer der<br />

wichtigsten griechischen Lyriker und<br />

Intellektuellen im 20. Jahrhundert. Er<br />

wurde auf Lefkada geboren, wo er<br />

bis zum Ende seiner Schulzeit lebte.<br />

Trotz seiner Bedeutung für die neugriechische<br />

Literatur – 1949 wurde<br />

Sikelianos für den Literaturnobelpreis<br />

nominiert – ist er vor allem als Verfechter<br />

der „Delphischen Idee“ bekannt.<br />

Gemeinsam mit seiner amerikanischen<br />

Frau Eva Palmer versuchte Sikelianos<br />

in den 1920er Jahren, die Pythischen<br />

Spiele in Delphi wiederzubeleben und<br />

dort eine internationale Vereinigung<br />

für die Völkerverständigung und sogar<br />

eine Universität zu gründen. Die Idee<br />

blieb weitgehend unverwirklicht. Nach<br />

seinem Tod 1951 wurde Sikelianos in<br />

Delphi begraben. (GZak)<br />

„Ältestes Buch Europas“ soll<br />

komplett ausgestellt werden<br />

Der Derveni-Papyrus aus dem späten<br />

5. Jahrhundert v. Chr., die älteste<br />

erhaltene lesbare Handschrift in<br />

<strong>Griechenland</strong> und Europa, soll in seiner<br />

Gesamtheit im Archäologischen<br />

Museum von Thessaloniki ausgestellt<br />

werden. Einen entsprechenden<br />

Beschluss fasste letzte Woche der nationale<br />

Museumsrat des griechischen<br />

Kulturministeriums. Ein wichtiger<br />

Grund ist die Bewerbung des Papyrus<br />

für die UNESCO-Liste des beweglichen<br />

Welterbes, die voraussetzt, dass<br />

das Kulturdenkmal in seiner Gesamtheit<br />

für das Publikum zugänglich sein<br />

muss. Momentan ist nur eine von<br />

neun Doppelglasplatten mit Fragmenten<br />

der Handschrift im Museum ausgestellt.<br />

Der Papyrus von Derveni stammt aus<br />

der Zeit um 340 bis 320 v. Chr. Inhalt<br />

der lesbaren Überreste ist eine theologisch-philosophische<br />

Abhandlung<br />

eines unbekannten Verfassers über<br />

ein Gedicht zur Göttergeburt und<br />

Weltentstehung, die wertvolle Aufschlüsse<br />

über die Bestattungsriten, die<br />

Mysterienkulte und den Jenseitsglauben<br />

im antiken <strong>Griechenland</strong> liefert.<br />

Die halbverkohlte Schriftrolle wurde<br />

1962 im Ort Derveni bei Thessaloniki<br />

in den Überresten einer Feuerbestattung<br />

gefunden und wurde von dem<br />

Papyrus-Experten Anton Fackelmann<br />

von der Wiener Nationalbibliothek<br />

konserviert. (GZak)


O U R I S M U S<br />

Mittwoch, 12. November 2014<br />

8<br />

T<br />

Das Heraion von Argos<br />

Ein wenig beachteter Höhepunkt im Herzen der Argolis<br />

Die Argolis im Nordosten der Peloponnes<br />

ist eine der reichsten Kulturlandschaften<br />

<strong>Griechenland</strong>s. Allenthalben<br />

stößt man hier auf historisch<br />

bedeutende Orte, von denen so mancher<br />

auch durchaus ein regelrechter Publikumsmagnet<br />

ist, kann er doch mit Fug<br />

und Recht den Rang eines absoluten<br />

Highlights für sich in Anspruch nehmen.<br />

An einer Stätte jedoch zieht der<br />

Besucherstrom so gut wie immer achtlos<br />

vorüber, obwohl gerade sie in der<br />

Region zu den wichtigsten überhaupt<br />

zählt: das Hera-Heiligtum (Heraion)<br />

von Argos.<br />

Von Jens Rohmann<br />

Im Altertum war das Hera-Heiligtum<br />

nicht nur das kultische Zentrum der<br />

Argolis, es galt auch als eine der ehrwürdigsten<br />

griechischen Sakralstätten<br />

schlechthin. Die Liste seiner Priesterinnen<br />

wurde bis in mythische Zeit<br />

zurückgeführt, und hier war es auch,<br />

wo Agamemnon von den übrigen<br />

Heerführern des Zuges gegen Troja<br />

zum Oberbefehlshaber gewählt worden<br />

sein soll. Hera, die auch anderswo<br />

hochverehrte Gattin des Göttervaters<br />

Zeus, hatte ein ganz besonderes<br />

Verhältnis zu diesem Platz, und ihr<br />

bereits von Homer verwendeter Beiname<br />

Argeia („Argiverin“) unterstreicht<br />

die enge Bindung der Göttin an den<br />

Ort. Von Argos aus erfolgte dann auch<br />

eine weitere Ausbreitung ihres Kults.<br />

Müssen wir uns das argivische Heraion<br />

in der Antike also überaus wertgeschätzt<br />

und somit auch entsprechend<br />

frequentiert vorstellen, so erlebt der<br />

heutige Besucher den Ort normalerweise<br />

als Hort der Ruhe und in all<br />

seiner Abgeschiedenheit als außerordentlich<br />

stimmungsvollen Platz, der<br />

seinesgleichen sucht. Viel erhalten ist<br />

nicht, doch schon das Wenige lässt<br />

den ursprünglichen Zustand zumindest<br />

ansatzweise erahnen, und den<br />

besonderen Reiz macht ohnehin die<br />

geradezu überwältigende Lage des<br />

Heiligtums aus. Hinterfangen von<br />

den Ausläufern eines Bergmassivs<br />

erstreckt es sich über drei Terrassen<br />

auf einer kleinen Anhöhe. Von<br />

dieser aus bietet sich ein grandioses<br />

Panorama: Weit reicht der Blick über<br />

die fruchtbare, von Höhenzügen flankierte<br />

Ebene bis hin zum Argolischen<br />

Golf. In der Ferne ragt dort über<br />

Nafplio mächtig die große Festung<br />

Palamidi empor, darunter schiebt<br />

sich Akronauplia, die alte Akropolis,<br />

geschmeidig ins Meer hinein. Gegenüber<br />

erkennt man Argos mit dem<br />

hohen Kegel seines Burgbergs, der<br />

Larissa. Sich der einzigartigen Faszination<br />

dieses Ausblicks zu entziehen,<br />

dürfte nur schwer möglich sein.<br />

Hekatombeia:<br />

Opferung von 100 Kühen<br />

In der Antike gehörte das Heraion zur<br />

etwa acht Kilometer entfernt liegenden<br />

Stadt Argos. Hatte zunächst wohl<br />

auch Mykene Ansprüche auf den Kultplatz<br />

erhoben, waren diese spätestens<br />

mit der Eroberung der Stadt durch die<br />

Argiver im Jahre 468 v. Chr. endgültig<br />

vom Tisch. Von Argos aus wurde das<br />

Hallen der mittleren Terrasse (Fotos: GZjr)<br />

Heiligtum verwaltet, und von dort<br />

geleitete die Priesterin der Hera – auf<br />

einem Wagen, der von einem Ochsengespann<br />

gezogen wurde – einmal<br />

im Jahr auch eine große Prozession<br />

durch die Ebene zum Kultbezirk hin,<br />

um hier die sogenannten Heraia, das<br />

mehrere Tage andauernde Fest zu<br />

Ehren der Göttin zu begehen. Teil<br />

des Zuges waren die für das Opfer<br />

vorgesehenen 100 Kühe, von deren<br />

Zahl sich auch die Bezeichnung Hekatombaia<br />

(hekaton = 100) für das Kultfest<br />

herleitet. Anlässlich der Feierlichkeiten<br />

strömten die Menschen aber<br />

nicht allein aus Argos zum Heraion,<br />

auch von anderen Orten kamen sie<br />

in großer Zahl herbei. So müssen wir<br />

uns an jenen Tagen also nicht nur<br />

sein Inneres, sondern die gesamte<br />

Umgebung von einem frommen und<br />

bunten Treiben erfüllt vorstellen. Im<br />

Heiligtum selbst wurden die Neuankömmlinge<br />

auf der unteren Terrasse<br />

von den schon anwesenden Festteilnehmern<br />

erwartet. Die noch heute<br />

gut zu erkennende, große Freitreppe<br />

mit der nach links eingefügten Halle<br />

bot dafür den geeigneten Rahmen.<br />

Einmal freilich werden die Gläubigen<br />

beim Eintreffen der Priesterin<br />

nicht schlecht gestaunt haben. Weil<br />

nämlich die Zugtiere nicht rechtzeitig<br />

bereit waren, sollen sich kurzerhand<br />

Kleobis und Biton, die Söhne<br />

der damaligen Priesterin, vor deren<br />

Wagen gespannt und ihn bis ans Ziel<br />

gezogen haben. Wie wir hören, bat<br />

die gerührte Mutter ihre Göttin für<br />

die beiden daraufhin um das Beste,<br />

das einem Menschen zuteil werden<br />

könne. Hera erfüllte diesen Wunsch,<br />

indem sie die schlafenden Jünglinge<br />

nicht wieder aufwachen ließ, sondern<br />

ihnen einen friedvollen Tod schenkte.<br />

Die Kunstgeschichte verdankt diesem<br />

Ereignis zwei ihrer frühen Hauptwerke.<br />

Die Argiver stifteten nämlich<br />

Statuen von Kleobis und Biton nach<br />

Delphi, die bei den Ausgrabungen<br />

dort wiederentdeckt wurden.<br />

Bild der Hera<br />

prangte auf den Münzen<br />

Über die große Freitreppe gelangte<br />

man zur mittleren Terrasse hinauf<br />

und erreichte so das eigentliche Zentrum<br />

der Anlage. Hier erhob sich<br />

der Tempel der Hera, dessen beherrschende<br />

Lage durch die erhaltenen<br />

Fundamente noch gut zu erkennen<br />

ist. Der argivische Architekt Eupolemos<br />

errichtete den Bau um 420/10 v.<br />

Chr. Das Kultbild, das er barg, war<br />

ein Werk des ebenfalls aus Argos<br />

stammenden Bildhauers Polyklet,<br />

unbestritten einer der größten Künstler<br />

der Antike. Die hochgerühmte, aus<br />

Gold und Elfenbein gearbeitete Sitzstatue<br />

der Göttin soll selbst dem Vergleich<br />

mit jener des Zeus in Olympia<br />

standgehalten haben, und die genoss<br />

ja immerhin den Ruf eines Weltwunders.<br />

So überrascht es denn auch<br />

nicht, dass die Argiver das Bild der<br />

Hera stolz auf ihre Münzen prägten.<br />

Zwei schon ältere, gegen den Hang<br />

gelegene Hallen boten die Möglichkeit,<br />

die Kulthandlungen, die vor dem<br />

Tempel vollzogen wurden, bequem<br />

aus dem Schatten heraus zu verfolgen.<br />

Rätselhaft bleibt dagegen die<br />

Funktion eines durch Säulenreihen <br />

Mittlere Terrasse mit Fundamenten des Hera-Tempels<br />

Fundamente des Hera-Tempels


Giorgos Agelastos & Vasiliki Politi<br />

& <br />

Steuerfahndung un<br />

ermi telt gegen e Politiker<br />

Streit um<br />

die Reformen<br />

auf dem<br />

Arbeitsmarkt<br />

seite 5<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Parlamentspräsident Vangelis Meimarakis<br />

(Nea Dimokratia) tri t bis auf Streiks, Demonstrationen, Protestmärsche:<br />

Tausende Griechen werden heute<br />

weiteres seine Amtsverpflichtungen<br />

an die Vizepräsidenten en<br />

der griechischen<br />

Volksversammlung m ab. Hin-<br />

Wut über die geplanten Sparmaßnahmen<br />

im Rahmen eines Generalstreiks ihrer<br />

tergrund sind Pre seberichte, die seinen<br />

Namen im Zusammenhang mit dem Lan dringend benötigte weitere<br />

Luft machen, mit denen die Regierung<br />

Grundstücksgeschäften e in den Jahren Hilfskredite sichern wi l (). Die<br />

2 05 bis 2 08 ne nen. Demnach ermittelt<br />

in dieser Sache die griechische unterde sen weiter um die Einzelheiten<br />

Führer der drei Koalitionsparteien ringen<br />

Steuerfahndung (SDOE). Meimarakis, des Sparprogramms. Ein Tre fen unter<br />

der in früheren Regierungen e u. a. das Vorsitz von Ministerpräsident Antonis<br />

Samaras endete vorige Woche, wie<br />

Amt des Verteidigungsministers g i neha<br />

te, weist sämtliche Vorwürfe strikt bereits mehrere vorangegangene, ohne<br />

zurück und betont, t, da s er an einer Einigung. Das Sparprogramm ste lt das<br />

sofortigen Aufklärung ung<br />

intere siert sei. im Juni gebildete Regierungsbündnis vor<br />

Er kritisierte ferner r ein „ungesundes seine bisher schwerste Ze reißprobe. Vor<br />

Klima“, das durch gestreute Informationen<br />

„zu Lasten der Gesamtheit konservativen Premier Samara stützen,<br />

der politischen Welt“ geschürt werde. möchten unpopuläre Einschni te mög-<br />

a lem die beiden Linksparteien, die den<br />

Die sei „destabilisierend“, sier<br />

gerade zu lichst vermeiden. Noch in dieser Woche<br />

einem Zeitpunkt, wo<br />

das Parlament wo len die Regierungspolitiker versuchen,<br />

dazu aufgerufen sei,<br />

„wegweisende das Paket unter Dach und Fach zu bringen.<br />

„Die Verhandlungen gehen weiter“,<br />

Entscheidungen für fü<br />

die Zukunft des<br />

Landes“ zu tre fen. Die SDOE ha te sagte der Vorsitzende der Demokrati-<br />

die Steuererklärungen n von insgesamt schen Linken (DIMAR), Fotis Kouvelis.<br />

5 0 jetzigen und früheren Parlamen-<br />

Er forderte die Troika auf, „ihre Angri fe<br />

tariern unter die<br />

Lupe genommen. gegen die griechische Gese lschaft einzu-<br />

Dabei so l bei mindestens 32 der Einste<br />

len“. Die Leidensfähigkeit der Bevölkerung<br />

habe Grenzen, warnte er. druck entstanden<br />

sein, da s diese<br />

()<br />

„Ochi“-Tag mit weniger<br />

Aufwand gefeiert<br />

Am So ntag wurde in ganz Griechenlan<br />

der „Ochi“-Ta gefeiert, einer der<br />

beiden Nationalfeiertage. Er markiert a l-<br />

gemein das „Nein“ (Ochi) gegen ausländische<br />

Invasoren. Am selben Wochenende<br />

fanden in The saloniki die Feierlichkeiten<br />

anlä slich des 1 0. Jahrestages<br />

seit der Befreiung der makedonischen<br />

Hauptstadt von der osmanischen Fremd-<br />

he rschaft sta t. St atspräsident Karolos<br />

Papoulias war bereits am Freitag in die<br />

nordgriechische Metropole gereist, wo er<br />

gemeinsam mit Premierminister Anto-<br />

nis Samaras an den Feierlichkeiten zu<br />

Ehren des Heiligen Demetrios<br />

teilnahm,<br />

des Schutzpatrons der Stadt. Die tradi-<br />

tione le Militärparade am So ntag fand<br />

mit weniger Aufwand sta t als in frü-<br />

heren Jahren. Wegen der Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise waren die <strong>Ausgabe</strong>n<br />

von einer Mi lion Euro auf 230. 230 0 Euro<br />

gekürzt worden. Man verzichtet etwa<br />

auf die Panzer-Parade und auf<br />

die sonst<br />

üblichen Tie flüge von Sta feln der Luft-<br />

wa fe. Lediglich eine Maschine<br />

war am<br />

Himmel. Um Au schreitungen<br />

wie im<br />

Vorjahr zu verhindern, ha te die Polizei<br />

scharfe Sicherheitsvorkehrungen ergrif-<br />

fen (zum Nationalfeiertag siehe auch<br />

Foto auf dieser Seite). (GZeh)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

seite 5 seite 8, 9<br />

preise: • deutschland: 3 euro • griechenland: 2,50 euro<br />

<strong>Ausgabe</strong> Nr. 350, Jahrgang 8<br />

26. September bis 2. Oktober 2012<br />

Fährschi fahrt für einen Tag Knockout<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

oder ihre Ehepartner r über weit mehr<br />

Geld verfügten, als<br />

es e<br />

die von ihnen<br />

angegebenen Einkommen vermuten<br />

ließen. Unter den Betre fenden so len<br />

sowohl amtierendee<br />

als auch frühe-<br />

<br />

re Minister sein, aber abe<br />

auch General-<br />

Ein 27-Jähriger aus Psachn auf Euböa Mit dieser <strong>Ausgabe</strong> der feiern wir ein kleines Jubilä-<br />

sekretäre von Ministerien. Konkret wurde am Freitag vom Dezernat für um: GZ Nr. 350! Der o fizie le Geburtstag der <strong>Zeitung</strong> ist der 3. Oktober.<br />

gena nt wurden i<br />

in der Pre se die elektronische Kriminalität festgenommen,<br />

weil er eine satirische Face-<br />

zehn Tage später war <strong>Ausgabe</strong> Nr. 1 auf dem Markt – seither produzieren<br />

Damals, im Jahr 2 05, erschien die „Nu lnummer“ als erste GZ-<strong>Ausgabe</strong>,<br />

Namen der früheren e ND-Minister<br />

Jorgos Voulgarakis und Michalis b ok-Seite über den als heili geltenden<br />

Mönch Paisios unter dem Namen Ende, das diese Bezeichnung angesichts der schwierigen Lage in Griechen-<br />

sämtliche Vorwürfe rfe<br />

und kündig-<br />

„Elder Pastitsios“ (nach dem beka nten land tatsächlich verdient. Als Verlag blicken wir aber verhalten optimistisch<br />

wir im Wochentakt. Mit der GZ 350 geht auch das „verflixte“ siebte Jahr zu<br />

Liapis. Diese dementierten e sofort<br />

ten dagegen juristische Schri te an. Nudelauflauf) betrieb. Die Seite wurde in die Zukunft und unternehmen a les, um die vielfältigen Folgen der Krise<br />

Premierminister Antonis Samaras als blasphemisch sowohl gegenüber so gut es geht abzufedern – gemeinsam mit unseren Partnern und Lesern<br />

ha te bereits am Samstag das Finanz-<br />

dem heiligen Ma ne als auch gegenüber<br />

der Orthodoxie insgesamt einge-<br />

Jahr unseres Bestehens werden wir a les daran setzen, um Sie weiterhin<br />

SDOE erste lten Unterlagen umgestuft.<br />

Wie es aus Kreisen des Dezernats objektiv und unterhaltsam über <strong>Griechenland</strong> zu informieren. Im Moment<br />

bzw. Abo nenten, die ho fentlich immer mehr werden. Auch im achten<br />

ministerium angewiesen, es die von der<br />

hen der St atsanwaltschaft a auszu-<br />

hieß, hä ten sich in den letzten Monaten arbeiten wir außerdem an zwei neuen Buchproduktionen, die Ende Oktober<br />

händigen, um Klarheit in die Ange-<br />

tausende Gläubige über die Website erscheinen. Beim ersten Buch handelt e sich um griechische Volksmärchen;<br />

legenheit zu bringen. n Er verlangte beschwert. Am 15. September habe man das zweite stammt aus der Feder unserer Autorin Ursula Spindler-Niros.<br />

eine zügige Aufklärung. un Am Montag die Gerichtsakte ferti gehabt und den Es trägt den Titel „Mein Blick auf <strong>Griechenland</strong>. Kontraste in einem bemerkenswerten<br />

Land“. La sen Sie sich übe raschen! Die GZ geht in die nächste<br />

wurde im Höchstgericht Areopag Ma nun verhaftet. Eine betre fende<br />

eine Beratung der Sta<br />

St atsanwaltschaft Parlamentsanfrage der rechtsradikalen Runde – und in Gedanken stoßen wir mit Ihnen a len mit einem Glas guten<br />

einberufen. Ziel war es, die Lage zu „Chry si Avgi“ von letzter Woche habe griechischen Weins an! JAMAS!<br />

beurteilen und die di<br />

weitere Vorge-<br />

mit der Festnahme nichts zu tun. (<br />

hensweise zu erörtern. ern<br />

(GZeh) )<br />

Wegen „blasphemischer“<br />

Facebook-Seite verhaftet<br />

The saloniki reduziert<br />

Kommunalabgaben<br />

<strong>Griechenland</strong>s<br />

Winzer<br />

in den Zeiten<br />

der Krise<br />

Die Regierung kämpft wieder einmal<br />

an mehreren Fronten. Sie mu s die<br />

Abgeordneten in den eigenen Reihen<br />

bei der Stange halten, sie mu s weiter<br />

mit der Troika verhandeln – und<br />

ihr läuft die Zeit davon. Spätestens bis<br />

zum 7. November so l das neue Sparund<br />

Reformpaket im Parlament verabschiedet<br />

sein. E so l in einer einzigen<br />

Gesetzesnove le durch die Volksvertretung.<br />

Die drei Regierungsparteien – die<br />

konservative Nea Dimokratia (ND), die<br />

sozialistische PASOK und die Demokratische<br />

Linke (DIMAR) – haben sich<br />

bereits auf schmerzhafte Einsparungen<br />

in Höhe von 13,5 Mrd. Euro g einigt;<br />

bei den von der Troika geforderten<br />

Einschni ten im Arbeitsrecht wi l die<br />

DIMAR jedoch nicht mitmachen. In der<br />

PASOK wiederum sprechen sich viele<br />

Abgeordnete in erster Linie gegen einen<br />

vorliegenden Gesetzentwur für Privatisierungen<br />

aus. Regierungschef Antonis<br />

Samaras (ND) versuchte in den letzten<br />

Tagen immer wieder, seine beiden Koalitionäre<br />

für ein „Ja“ zu gewi nen. Bis<br />

zum 12. November, dem Tre fen der<br />

Eurogru pe, mu s a les unter Dach und<br />

Fach sein ()<br />

Festakt zum<br />

60. Geburtstag<br />

des<br />

Goethe-Instituts<br />

seite 8, 9 seite 13<br />

Jubiläum der <strong>Griechenland</strong> <strong>Zeitung</strong> – <strong>Ausgabe</strong> 350<br />

<br />

preise: • deutschland: 3 euro • griechenland: 2,50 euro<br />

<strong>Ausgabe</strong> Nr. 3 5, Jahrgang 8<br />

31. Oktober bis 6. November 2012<br />

<br />

<br />

<br />

Engpä se in den Ka sen Gewerkschaften kämpfen Cyprus Airways erhöht<br />

der orthodoxen Kirche gegen das Sparpaket Präsenz in <strong>Griechenland</strong><br />

Im Rahmen des Etats für 2013 reduziert<br />

die Stadt The salonik ihre Kommunalab-<br />

We n nicht bald Geld aufgetrieben wird, In diesem Tagen finden in <strong>Griechenland</strong> Die zyprische Flu gese lschaft Cyprus<br />

gaben für die Haushalte um 10 %<br />

und für bleiben in zwei Monaten etwa 3 0 Angeste<br />

lte der Kirche unbezahlt, und es besteht geplanten neuen Sparmaßnahmen sta t. schen Athen und The saloniki seit dem<br />

mehrere Demonstrationen gegen die Airways hat die Anzahl ihrer Flüge zwi-<br />

das Gewerbe um 6 %. Geschäfte, deren<br />

Betrieb durch die Bauarbeiten<br />

für die die Gefahr, da s sie entla sen werden. Am heutigen Mi twoch haben die beiden vergangenen So ntag von einen auf<br />

U-Bahn b einträchtigt sind, so<br />

len ganz Diese Warnung sprach vorige Woche größten Gewerkschaften – Ö fentlicher drei pro Woche erhöht. Täglich werden<br />

befreit werden; Einkommen schwache der Erzbischof von Athen und ganz <strong>Griechenland</strong>,<br />

Hieronymos, aus, wobei er für schaft) – um 18 Uhr zu einer Kundgechischen<br />

Metropole und Heraklion auf<br />

Dienst ADEDY und GS E (Privatwirt-<br />

zudem Flüge zwischen der nordgrie-<br />

werden die Hälfte der heutigen<br />

Abgaben<br />

entrichten. Dies kündigte der<br />

Bürger-<br />

Unruhe in Kirchenkreisen sorgte. Betroffen<br />

davon wären die Angeste lten der Sie richtet sich gegen Kürzungen in den jeden Dienstag, Do nerstag und Samsbung<br />

im Athener Zentrum aufgerufen. Kreta sta tfinden. Dreimal wöchentlich,<br />

meister der Stadt, Ja nis Boutaris, vori-<br />

ge Woche auf einer Pre sekonferenz an. Heiligen Synode, der Metropolien sowie Bereichen Bildung, Gesundheit sowie bei tag, gibt es zudem Flüge von The saloniki<br />

auf die Urlaubsinsel Rhodos. In Kürze<br />

Der Gesamtetat wird um 15<br />

bis 20 % anderer kirchlicher Einrichtungen. Nicht den Sozia leistungen. Am Tag, an dem<br />

schrumpfen. Die Einsparungen so len wenige der Kirchen-Angeste lten sollen<br />

unterde sen laut Wirtschaftszeitung im Parlament verabschiedet werden so l saloniki und anderen europäischen Städ-<br />

das 13,5 Mrd. Euro schwere Sparpaket so len auch Charterflüge zwischen Thes-<br />

vor a lem aus der Abfa lentsorgung<br />

kommen. „Solange die Kosten für die „Naftemporiki“ kritisieren, da s oft u nötig<br />

viele Gelder für Feste oder Zeremoden<br />

Gewerkschaften gemeinsam mit den chendes Flugzeug befindet sich bereits<br />

(siehe dazu Titelthema), wo len die beiten<br />

durchgeführt werden. Ein entspre-<br />

Entsorgung schrumpfen, gehen auch<br />

die Abgaben zurück“, so Boutaris, der nien ausgegeben würden. So wie fast a le Verbänden der Händler un der Apotheker<br />

Kundgebungen durchführen. Für nordgriechischen Metropole. Die Prei-<br />

auf dem Flughafen „Makedonia“ in der<br />

damit auch ein Zeichen für mehr Recyc-<br />

Lohn- und Gehaltsempfänger in <strong>Griechenland</strong><br />

mu sten auch die Angeste lten Do nerstag hat die ADEDY ab 12 Uhr se für Flugtickets zwischen The saloniki<br />

ling setzen wi l. Das Bauprogramm der<br />

Stadt so l hingegen um 4 %<br />

aufge-<br />

der orthodoxen Kirche seit 2010 deftige eine Arbeitsniederlegung in ganz A tika und Athen begi nen bereits ab 10 Euro<br />

stockt werden, hieß es. (GZak)<br />

Kürzungen hi nehmen. (GZeb) angekündigt. (GZeh)<br />

(ohne Steuern und Gebühren). (GZeh)<br />

O U R I S M U S<br />

Mittwoch, 12. November 2014<br />

9<br />

T<br />

gegliederten, mehrschiffigen Baus,<br />

der am Ostende der Terrasse dem<br />

Tempel gegenüber lag. Er wird aber<br />

gewiss eine besondere Rolle im kultischen<br />

Kontext gespielt haben. Die<br />

offiziellen, zum Ablauf der Feierlichkeiten<br />

gehörenden Festbankette wurden<br />

in einem Gebäude abgehalten,<br />

das etwas unterhalb der Terrasse im<br />

Westen des Tempels lag.<br />

Im Visier<br />

der römischen Kaiser<br />

Hinter den beiden genannten Hallen<br />

ragt eine mächtige „Zyklopenmauer“<br />

auf, welche die obere Terrasse des<br />

Heiligtums stützt. Dort wurde bereits<br />

in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts<br />

v. Chr. ein erster Tempel für<br />

Hera erbaut. Dieser fiel im Jahre 423 v.<br />

Chr. jedoch einem Brand zum Opfer,<br />

den die Priesterin Chrysis verursacht<br />

haben soll. Thukydides berichtet, dass<br />

sie daraufhin aus Furcht vor den zu<br />

erwartenden Konsequenzen in Phleious<br />

Zuflucht gesucht habe. Vom alten<br />

Tempel selbst sind zwar nur wenige<br />

Spuren zu erkennen, der Blick aber,<br />

der sich von hier oben bietet, ist geradezu<br />

umwerfend und erzeugt im Verein<br />

mit der Stille der Natur eine ganz<br />

besondere Atmosphäre. Man fühlt<br />

sich eingeladen zu verweilen und seinen<br />

Gedanken freien Lauf zu lassen.<br />

Der Ruhm des Heiligtums hielt auch<br />

in römischer Zeit an. Damals erweiterte<br />

man die Anlage um ein Gymnasion<br />

und eine Badeanlage, deren<br />

Reste im Gelände noch auszumachen<br />

sind. Und selbst das Augenmerk der<br />

römischen Kaiser zog das Heraion<br />

auf sich. So hören wir von Nero,<br />

dass er einen goldenen Kranz sowie<br />

einen purpurnen Mantel in den Tempel<br />

stiftete, Hadrian schenkte einen<br />

prächtigen, edelsteinbesetzten Pfau<br />

aus Gold, ein der Göttin heiliges Tier.<br />

Die Anlage blieb also auch weiterhin<br />

ein prominenter Kultort, dessen<br />

Bedeutung im Bewusstsein der Zeitgenossen<br />

fest verankert war.<br />

Von der architektonischen Gestalt<br />

des Heiligtums ist heute zwar nicht<br />

mehr viel erhalten; es sind nur wenige<br />

Ruinen, die noch Zeugnis von seiner<br />

einstigen Größe ablegen. Dennoch<br />

erschließt sich dem Besucher nahezu<br />

mühelos eine Ahnung von der ehemaligen<br />

Majestät des Platzes. Einen Abstecher<br />

lohnt das Heraion allemal, und<br />

es wäre schade, sich bei einem Aufenthalt<br />

in der Argolis dieses ganz besondere<br />

Erlebnis entgehen zu lassen.<br />

Das Heraion von Argos ist leicht zu<br />

erreichen. Von Nafplio kommend<br />

folgt man der Schnellstraße Richtung<br />

Mykene und Korinth. Etwa sechs<br />

Kilometer vor Mykene biegt man<br />

kurz hinter (650 m) dem Abzweig<br />

nach Prosymni und Limnes an einem<br />

<br />

Ancient Ireo“ rechts ab. Nach etwa<br />

1,5 Kilometern erreicht man das Heiligtum.<br />

Öffnungszeiten: 8.30-15 Uhr;<br />

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H E M A<br />

Mittwoch, 12. November 2014<br />

10<br />

T<br />

55. Internationales Filmfestival Thessaloniki<br />

Unbeirrt erfolgreich – auch in der Krise<br />

Trotz der abermaligen drastischen<br />

Reduzierung des Budgets ist es dem<br />

Filmfestival Thessaloniki auch in diesem<br />

Jahr gelungen, ein Programm von überdurchschnittlicher<br />

Qualität und Attraktivität<br />

auf die Beine zu stellen. Aus Anlass<br />

des 100. Geburtstages des griechischen<br />

Kinos stand die diesjährige <strong>Ausgabe</strong> verstärkt<br />

im Zeichen des einheimischen Films.<br />

Von Theo Votsos<br />

Aus einer Liste von insgesamt 200,<br />

zwischen 1914 und 2014 entstandenen<br />

Kinowerken wurden im Vorfeld des<br />

diesjährigen Filmfestivals Thessaloniki<br />

in einer freien Abstimmung die 20<br />

beliebtesten griechischen Spielfilme<br />

aller Zeiten ermittelt. Gezeigt wurden<br />

sie in einem Sonderprogramm zur<br />

100-jährigen Geschichte des griechischen<br />

Kinos. Zu den präsentierten<br />

Filmen gehörten Meilensteine wie<br />

etwa Stelios Tatasopoulos‘ „Koinoniki<br />

Sapila“ (Social Decay, 1932),<br />

Michalis Kakoyannis‘ „Stella“ (1955)<br />

und Theo Angelopoulos‘ „O Thiassos“<br />

(Die Wanderschauspieler, 1975).<br />

Hanna Schygulla (r.) mit Staatssekretärin<br />

Gerekou und Bürgermeister Boutaris<br />

Durch diese Retrospektive konnten<br />

die vorwiegend jungen Zuschauer<br />

des Festivals die Lieblingsfilme ihrer<br />

Eltern und Großeltern vielleicht zum<br />

ersten Mal überhaupt auf der großen<br />

Leinwand erleben.<br />

Jorge Perez Solano: Stolz mit dem Goldenen Alexander (Fotos: Motionteam)<br />

Sieben Weltpremieren<br />

Komplettiert wurde das in diesem<br />

Jahr mit 36 Filmen überaus reiche<br />

griechische Programm (im Vorjahr<br />

gab es gerade mal acht einheimische<br />

Filme zu sehen) durch 16 aktuelle<br />

Produktionen, die schon auf anderen<br />

internationalen Filmfestivals debütiert<br />

haben, wie z. B. „To Mikro Psari“<br />

(Stratos) von Yannis Oikonomidis, der<br />

im Wettbewerb der diesjährigen Berlinale<br />

seinen viel beachteten Einstand<br />

gab. Auf der anderen Seite feierten<br />

sieben Filme in Thessaloniki ihre<br />

Weltpremiere. Zwei davon, „Norvijia“<br />

(Norwegen), das originelle Spielfilmdebüt<br />

von Yannis Veslemes, und „Forget<br />

Me Not“, der zweite lange Film<br />

von Yannis Fagras, vertraten <strong>Griechenland</strong><br />

im eigentlichen Herzstück<br />

des Festivals, dem Internationalen<br />

Wettbewerb.<br />

Festivaldirektor Dimitris Eipides<br />

bewies einmal mehr sein gutes<br />

Gespür für junge Filmtalente aus der<br />

ganzen Welt und sorgte mit seiner<br />

Auswahl von insgesamt 14 Filmen<br />

aus 13 Ländern für eine der wohl<br />

stärksten Wettbewerbsselektionen der<br />

Festivalgeschichte überhaupt.<br />

Ehrengast aus Deutschland<br />

Für Glanz sorgte schließlich auch<br />

der (u. a. dank der Unterstützung des<br />

Goethe-Instituts zustande gekommene)<br />

mehrtägige Besuch der deutschen<br />

Schauspielerin und Sängerin<br />

Hanna Schygulla. Die Ikone des<br />

Neuen Deutschen Films und Muse<br />

Rainer Werner Fassbinders wurde<br />

mit einer mehrteiligen Hommage und<br />

einem Goldenen Alexander für ihr<br />

künstlerisches Gesamtwerk geehrt.<br />

Auf der ihr gewidmeten Pressekonferenz<br />

äußerte sich Schygulla in sehr<br />

kritischen Tönen zur gegenwärtigen<br />

deutschen Politik und warf ihr insbesondere<br />

im Hinblick auf die Bewältigung<br />

der Eurokrise Kurzsichtigkeit<br />

und die fahrlässige Förderung von<br />

Renationalisierungsprozessen vor.<br />

Auf die griechische Krise angesprochen<br />

verstieg sie sich dennoch zur<br />

Prophezeiung, dass <strong>Griechenland</strong><br />

über kurz oder lang „wie Phönix aus<br />

der Asche wiederauferstehen werde“.<br />

Zumindest das Filmfestival von Thessaloniki<br />

stellt jedes Jahr aufs Neue<br />

unter Beweis, dass es wie „Phönix aus<br />

der Asche“ wiederaufzusteigen vermag.<br />

Unbeirrt von einer abermaligen<br />

drastischen Budgetkürzung in der<br />

Größenordnung von etwa 40 Prozent<br />

hält es am eingeschlagenen Weg der<br />

konsequenten Förderung und Präsentation<br />

des internationalen unabhängigen<br />

Films fest. Das filmbegeisterte<br />

junge und jung gebliebene Publikum<br />

der nordgriechischen Metropole hat<br />

es ihm auch in diesem Jahr auf die<br />

denkbar beste Weise gedankt. Fast<br />

90.000 Menschen besuchten während<br />

der zehntägigen Veranstaltung die<br />

Vorführungen der 150 präsentierten<br />

Filme in den sechs Festivalspielstätten.<br />

Eine Auslastung von sage und<br />

schreibe über 96 Prozent! Entsprechend<br />

dankbar zeigte sich Dimitris<br />

Eipides am letzten Samstag während<br />

der Abschlussveranstaltung im vollbesetzten<br />

Olympion-Filmtheater. „Wir<br />

danken dem Publikum von ganzem<br />

Herzen. Es bestätigt uns darin, dass es<br />

für eine andere Sicht auf die Welt, wie<br />

sie vom unabhängigen Film gefördert<br />

wird, ein starkes Bedürfnis gibt.“<br />

Preisträger:<br />

Goldener Alexander – Theo Angelopoulos<br />

• La Tirisia (Perpetual Sadness) von<br />

Jorge Perez Solano, Mexiko 2014<br />

Silberner Alexander<br />

•At Li Layla (Next to Her) von Asaf<br />

Korman, Israel, 2014<br />

Bronzener Alexander<br />

•Urok (The Lesson) von Kristina Grozeva,<br />

Petar Valchanov, Bulgaria/Greece<br />

2014.<br />

Informationen zum Filmfestival Thessaloniki,<br />

unter anderem sämtliche Preisträger,<br />

unter www.filmfestival.gr


G E N D A<br />

Mittwoch, 12. November 2014<br />

11<br />

A<br />

ATHEN/ATTIKA<br />

Musik<br />

Megaron Moussikis<br />

14. November. Stadtkonservatorium<br />

Kalamata. 15 Uhr.<br />

14. November. Musik und Tanz aus<br />

dem Epirus. 20.30 Uhr.<br />

19., 21., 23. und 26. November. Oper.<br />

„I Fonissa“ basierend auf dem gleichnamigen<br />

Werk von Alexandros Papadiamantis.<br />

U. a. mit dem Orchester,<br />

Chor, Kinderchor und Ballett der griechischen<br />

Nationaloper. 20 Uhr.<br />

19. November. Nelson Freire (Klavier).<br />

Werke von Robert Schumann und<br />

Frederic Chopin.<br />

20. November. Reihe: „Gitarrentage II“.<br />

Werke von F. Tarrefa, V. Boundounis,<br />

J. S. Bach, A. Barrios und M. Chatzidakis.<br />

18.30 Uhr.<br />

20. November. „Gitarrentage“ mit<br />

V. Boundounis und Maro Razi (Gitarre)<br />

sowie der Gruppe String Demonds.<br />

Werke u. a. von Queens, M. Theodorakis,<br />

V. Tsitsanis, J. Lennon und W. A.<br />

Mozart. 20.30 Uhr.<br />

Vas. Sofias/ Kokkali, Tel.: 210 7282000.<br />

Onassis-Kulturhaus<br />

12. November. „Amok“. ARTefacts ensemble.<br />

Konzert-Vorstellung und<br />

Hommage an den italienischen Komponisten<br />

Fausto Romitelli (1963-2004).<br />

18. und 19. November. Theater. „Lateinamerika:<br />

Das Leben danach („Mi<br />

vida despues)“. Regie und Text: Lola<br />

Arias. Auf Spanisch mit griechischen<br />

Untertiteln.<br />

18. bis 23. November. Theater-Performance<br />

mit Beteiligung des Publikums.<br />

„Todo lo que esta a mi lado – Alles was<br />

neben mir ist“. Text und Regie: Fernando<br />

Rubio. Der „Zuschauer“ wird sich<br />

für zehn Minuten in ein Bett mit einer<br />

wildfremden Person – einer Schauspielerin<br />

legen, die ihm eine Geschichte<br />

erzählt.<br />

Syngrou 107-109, Tel.: 210 9005800,<br />

www.sgt.gr<br />

Musik-Clubs und -Bars<br />

Half Note<br />

Jeden Mi. „Las Vegas“. Musik von Cole<br />

Porter.<br />

14. bis 17. November. „Taxidi sto<br />

Oneiro“ (Reise in den Traum). Aleka<br />

Kanellidou.<br />

20. November. „Cinemusic“. Musik<br />

<strong>Griechenland</strong> im TV<br />

Sehenswertes über <strong>Griechenland</strong><br />

auf deutschsprachigen Sendern.<br />

16. November - Köhlmeier erzählt:<br />

3 Uhr: Tantaliden 1<br />

3.30 Uhr: Tantaliden 2<br />

4 Uhr: Platon, Aristoteles<br />

<br />

1.30 Uhr: Apoll & Dionysos<br />

<br />

3 Uhr: Herakles 1<br />

3.30 Uhr: Herakles 2<br />

16. November - 6 Uhr<br />

Akte M - Geheimsache Museum:<br />

aus klassischen Filmen Hollywoods<br />

und der griechischen Finos Film sowie<br />

aus zeitgenössischen Filmen.<br />

Trivonianou 17, Mets, Tel.: 210 9213310.<br />

Gazarte<br />

14. November. Dimitris Kalantzis.<br />

Blues und Jazz u. a. von griechischen<br />

Komponisten.<br />

15. November. Kurt Rosenwinkel<br />

(Gitarre). Jazz.<br />

16. November. Stacey Kent. Jazz.<br />

Voutadon 32-34, Gazi, www.gazarte.gr<br />

Gagarin 205<br />

15. November. Fates Warning. Metal.<br />

21. November. Live performance der<br />

Trap-Gruppe Yellow Claw.<br />

Liossion 205, Tel.: 211 4112500,<br />

<br />

Kyttaro<br />

14. November. 3. Hip Hop Smile Festival.<br />

15. November. Diary of Dreams.<br />

Goth/Electro.<br />

Ipeirou 48/Acharnon, Tel.: 2108224134.<br />

16., 23. und 30. November. Tanz.<br />

„Dies“. Gruppe Myia. Death Disco,<br />

Ogygou 16/ Lepeniotou, Psyrri, 21 Uhr.<br />

Bis 22. November, jeden Fr. und Sa.<br />

Alkinoos Ioannidis. Gialino Mousiko<br />

Theatro, Syngrou Av. 143, Nea Smyrni,<br />

Tel.: 210 9315600.<br />

210 3 Ausstellungen<br />

Archäologisches Nationalmuseum Athen<br />

17. November - 15.40 Uhr<br />

Wie das Land, so der Mensch: <strong>Griechenland</strong><br />

– Syros<br />

18. November - 15.50 Uhr<br />

Wie das Land, so der Mensch: <strong>Griechenland</strong><br />

– Korinth<br />

<br />

Der Osten – Entdecke, wo du lebst: Die<br />

<strong>Griechenland</strong>kinder von Radebeul<br />

19. November - 11.15 Uhr<br />

Troja und Schliemann: Eine archäologische<br />

Spurensuche<br />

NEU 13. November bis 13. Dezember.<br />

„Viografikon“. Periklis Goulakos.<br />

Galarei Ekfrasi – Yianna Grammatopoulou,<br />

Valaoritou 9A, Tel.: 210<br />

3607598.<br />

NEU 14. November bis 10. Dezember.<br />

„A-Forma-Ities“. Gruppenausstellung<br />

mit Künstlern u. a. aus Österreich.<br />

Cheapart Chalandri, Stratarchou<br />

Papagou 13, Tel.: 210 6833620.<br />

Bis 12. November. Griechische Meereslandschaften.<br />

Marina Zografaki.<br />

Nautisches Museum, Akti Themistikleous,<br />

Freattyda, Tel.: 210 4516264.<br />

Bis 13. November. Ausstellung von<br />

Malern und Architekten. Romantso,<br />

Anaxagora 3-5, Tel.: 216 7003325.<br />

Bis 22. November. „The Other designs.<br />

Historical authenticity as artistic project“.<br />

Künstler aus <strong>Griechenland</strong> und<br />

der Schweiz. Beton7, Pindas 7, Votanikos,<br />

Tel.: 210 7512625.<br />

Bis 22. November. Skizzen, Malereien<br />

und digitale Dokumente aus der<br />

35-jährigen Arbeit von Kostas Evangellatos.<br />

Artville, Iasonos 5, Glyfada,<br />

Tel.: 210 9627204.<br />

Bis 22. November. Gruppenausstellung<br />

zeitgenössischer griechischer Künstler.<br />

Galerie A. Antonopoulou.Art, Aristofanous<br />

20, Psyrri, Tel.: 210 3214994.<br />

Bis 29. November. Fotos aus dem Inneren<br />

der beiden Gebäude von Ernst Ziller:<br />

der Hotels „Megas Alexandros“<br />

und „Bageio“ am Omonia-Platz. Eveline<br />

Konstantinidis Ziegler. Galerie<br />

Kaplanon, Massalias/Kaplanon 5, Tel.:<br />

210 3390946.<br />

Bis 30. November. Installation von Aimilia<br />

Papafilippou. Archäia Agora,<br />

Adrianou 24, Monastiraki.<br />

Bis 30. November. „Anoichti Grammi“.<br />

Werke von Kostis über den Blitz.<br />

Open CASE, Kifissias 303, Tel.: 211<br />

4064986.<br />

Bis 3. Dezember. „Athens. The spirit of<br />

the 60s: A changing Capital“. Fotos<br />

und Archivmaterial aus dem Athen<br />

der 60er Jahre. Griechisch-Amerikanische<br />

Union, Massalias 22, Kolonaki,<br />

Tel.: 210 3680052.<br />

Bis 20. Dezember. 50 Werke von Dimitris<br />

Perdikidis. Cervantes-Institut, Mitropoleos<br />

23, Syntagma. Tel.: 210 3634117.<br />

Bis 31. Dezember. „Feel free to feel<br />

green“. Video, Animationen und Fotos<br />

über die Umwelt. Internationaler<br />

Flughafen „Eleftherios Venizelos“.<br />

Ganztägig.<br />

Bis 10. Januar 2015. „Gikas – Fermor –<br />

Craxton: 3 Orte, 3 Künstler“. Eine<br />

40-jährige Freundschaft zwischen einem<br />

Autor und zwei Malern auf Hydra,<br />

in Kardamyli und auf Korfu. Pinakothek<br />

Chatzikyriakou-Gika, Kriezotou<br />

3, Tel.: 210 3615702.<br />

Bis 18. Januar 2015. „Die griechische<br />

Renaissance: Die Architektur des<br />

Theophil Hansen“. 180 Skizzen des<br />

österreichisch-dänischen Architekten<br />

sowie Fotos aus dem 19. Jahrhundert.<br />

Theocharakis-Stiftung, Vas. Sofias 9,<br />

Ecke Merlin 1, www.thf.gr<br />

Bis 31. Januar 2015. Fotoreise in der<br />

griechischen Hauptstadt (1839-1950).<br />

Heraklidon Museum, Apostolou Pavlou<br />

37, Thissio.<br />

www.herakleidon-art.gr<br />

NEU Bis 19. April. „Imagining the<br />

Balkans“. Internationale Ausstellung.<br />

Altes Parlament, Stadiou 13, Di.-So.<br />

9-14.30 Uhr, Eintritt frei.<br />

Bis Mai 2015. „Thorn in The Flesh“.<br />

Werke u. a. von Jean-Michel Basquiat,<br />

Max Beckmann, Louise Bourgeois, Kazuo<br />

Shiraga, Willem de Kooning und<br />

Neo Rauch aus der Sammlung George<br />

Oinonomou. Kifisias Av. 80, Maroussi,<br />

Tel.: 210 8090598.<br />

THESSALONIKI<br />

Musik<br />

Megaron Moussikis<br />

12. bis 16., 18. bis 23. November. Musical.<br />

„Die Schöne und das Biest“ von Disney.<br />

Broadway Entertainment Group.<br />

Regie: Rob Roth, Choreographie: Matt<br />

West.<br />

12. November. Symphonisches Orchester<br />

Thessaloniki und Chor der Absolventen<br />

des Colleges Anatolia. Werke von<br />

F. Chopin und G. Verdi.<br />

14. November. Lia Vissi (Gesang und<br />

Klavier).<br />

15. November. Kinderchor des Vereins<br />

der Musikfreunde Thessaloniki.<br />

Chorleitung: Sotiris Alevizos.<br />

23. November. „Il barbiere di Siviglia“<br />

von Gioachino Rossini. Direktübertragung<br />

von der Metropolitan Oper New<br />

York. 19.55 Uhr.<br />

25is Martiou & Strand-Promenade,<br />

www.tch.gr<br />

Fix Factory<br />

15. November. Zorz Pilali.<br />

21. November. Villagers of Ioannina City.<br />

26is Oktovriou 15, Tel.: 2310 500670.<br />

Principal Club Theater<br />

14. November. Rodes United Live.<br />

15. November. Griechischer Hip Hop u. a<br />

mit XRay & Vevilos.<br />

www.principalclub.com<br />

Ausstellungen<br />

NEU 13. November bis 12. Januar 2015.<br />

43 Werke basierend auf dem Mythos von<br />

Adam und Eva. Vernissage: 13. November,<br />

19.30 Uhr. Archäologisches Museum<br />

Thessaloniki, M. Andronikou 6.<br />

www.amth.gr<br />

NEU 13. bis 23. November. Malerei<br />

zum Titel: „Kinder der Welt“. Vernissage:<br />

14. November, 20 Uhr. Ro Art Space,<br />

Romanou 5, nahe dem Weißen Turms,<br />

Tel.: 2310 226552.<br />

Bis 15. November. Theotokopoulos (El<br />

Greco) und die „Papier-Ikonen“ des heiligen<br />

Berges Athos. Casa Bianca, Vas. Olgas<br />

180, Tel.: 2310 425531.<br />

Bis 31. Dezember. Briefe aus dem „Keller“.<br />

Schrift aus Methoni in Pieria (8. bis<br />

frühes 7. Jhdt. v. Chr.). Archäologisches<br />

Museum, M. Andronikou 6, Tel.: 2310<br />

830538.<br />

Bis 31. Dezember. Keramik von Areti<br />

Chatzichristopoulou. Gallery EL, Pavlou<br />

Mela 22, 1. Stock, Tel.: 23140 05358.<br />

Bis 10. Januar 2015. „History Zero“. Stefanos<br />

Tsivopoulos. Zentrum zeitgenössischer<br />

Kunst, Lagerhalle B1, Hafen.<br />

www.greekstatemuseum.gr<br />

Bis 10. Januar 2015. „Alkis Pierrakos.<br />

Lepanto: Die Schlacht um Nafpaktos“.<br />

Nationales Museum zeitgenössischer<br />

Kunst, Kolokotroni 21.<br />

www.greekstatemuseum.com<br />

Bis 10. Januar 2015. Künstlerische Reise<br />

am Prespes-See 2007-2014. Nationales<br />

Museum zeitgenössischer Kunst.<br />

www.greekstatemuseum.com<br />

Bis 25. Januar 2015. Ausstellung.<br />

„AGORA & GABE – Gespenster der<br />

Gastfreundschaft“. Kulturzentrum MIET,<br />

Für Kinder<br />

ATHEN<br />

Seit Oktober. Musical „Annie“. Theater<br />

Akropol, Ippokratous 9-11.<br />

Tickets: www.viva.gr<br />

Bis März. „Prosochi! O Prygipas leronei“<br />

von Nikos Kypouros. Libretto und Regie:<br />

Thomas Moschopoulos. Olympia Theater,<br />

Akadimias 59–61, Tel.: 210 3662100.<br />

15. und 16. November. Workshop zum<br />

Thema Brot. Kinder 3-6 Jahre. Kindermuseum,<br />

Kydathinäon 14, Plaka, Tel.: 210<br />

3312995.<br />

16., 23. und 30. November. Vorstellung<br />

für Kinder. „Die großen Lügen des klei-<br />

Villa Kapantzi, Vas. Olgas 108.<br />

Bis 19. April 2015. „<strong>Griechenland</strong>s europäische<br />

Kolonien.“ Münzen aus der<br />

Sammlung der Alpha Bank. Archäologisches<br />

Museum, M. Andronikou 6, Tel.:<br />

2310 830538.<br />

ÜBRIGES <strong>Griechenland</strong><br />

KATERINI<br />

Bis 22. November. „I Techni tis Gis –<br />

Die Kunst der Erde“. Maria Kristopoulou.<br />

Galerie Chrysa, Androutsou 2,<br />

Tel.: 23510 73252.<br />

KORFU<br />

Bis 5. Dezember. Werke von Marianna<br />

Strapatsaki.<br />

Ionios Vouli, Di.-So. 18-21 Uhr.<br />

LAMIA<br />

Bis 16. November. „Aquarelle“. Gruppenausstellung.<br />

ARTsketke, Alter städtischer<br />

Markt. Di.-Fr. 18-21.30 Uhr,<br />

Sa. 10.30-13.30 Uhr.<br />

LARISSA<br />

Bis 22. November. Grafik von Jorgos<br />

Chamos. Arismari, Kentavron 2,<br />

Tel.: 24140 03922.<br />

MESOLONGI<br />

Bis 24. November. „Siopi“. Jorgos Katsaggelos.<br />

Porträts aus der Psychiatrischen<br />

Klinik Thessaloniki. Diexodos,<br />

Tel.: 26310 51260.<br />

GOETHE-INSTITUTE<br />

Athen<br />

19. November. Film. „Master oft he Universe“<br />

(A/D) von Marc Bauder. Französisches<br />

Institut, Sina 31. Auf Deutsch mit<br />

griechischen Untertiteln.<br />

21. November. Vortrag/ Diskussion mit<br />

Prof. Dr. Ursula Georgy: promovierte Chemikerin<br />

und Spezialistin für Management<br />

und Marketing. T.E.I Athen, Konferenzsaal,<br />

Agiou Spyridonos, Ägaleo. Auf<br />

Englisch.<br />

22. November. 10. Internationale Konferenz:<br />

„Libraries, Innovation and Entrepreneurship“.<br />

Experten aus 5 Ländern treffen<br />

sich, um Ideen und Best-Practice Beispiele<br />

mit griechischen Kulturschaffenden,<br />

Wirtschaftsvertretern und jungen Unternehmern<br />

zu diskutieren.<br />

Infos unter Tel.: 210 366 1000. Omirou 14-16.<br />

Thessaloniki<br />

15. November. Laternenfest.<br />

Bis 12. November. Soundinstallation.<br />

„After the Wall“ zum Fall der Berliner<br />

Mauer im November 1989. Hof des<br />

Goethe-Instituts.<br />

22. November. Märchen der Gebrüder<br />

Grimm in moderner Verfilmung. „Das<br />

Tapfere Schneiderlein“.<br />

Infos unter Tel.: 2310 889610. Vass. Olgas 66.<br />

nen Hermes“. 11.30 Uhr. Megaron Moussikis,<br />

Vas. Sofias & Kokkali, Tel.: 210<br />

7282000.<br />

Zahlreiche Angebote für Kinder hat die<br />

Theocharaki-Stiftung (Athen, Vasilissis<br />

Sofias 9 & Merlin 1, Tel.: 210 3611206,<br />

www.thf.gr) im Programm.<br />

NAFPLION<br />

Fougaro<br />

Bis 24. April 2015. „Das Kind und die<br />

Kunst“ am Beispiel u. a. von Klee, Matisse,<br />

Picasso und Papaloukas. Kinder<br />

6-10 Jahre. Asklipiou 98, Tel.: 2752047370,<br />

info@fougaro-workshops.gr<br />

Alle Angaben ohne Gewähr


U<br />

N T E R U N S<br />

Bartholomäos I. wendet sich an Griechen: „Eure Heimat wartet auf Euch!“<br />

E IN-S ICHT<br />

Klubabend mit E. Torossi<br />

ATHEN. Am Mittwoch, dem 12. November,<br />

um 19.30 Uhr, lädt der<br />

deutsch-griechische Verein Philadelphia<br />

zu einer Autorenlesung mit Eleni Torossi<br />

ein. Die in Deutschland und <strong>Griechenland</strong><br />

bekannte Schriftstellerin und langjährige<br />

Moderatorin beim Bayerischen<br />

Rundfunk wird aus ihrem neuen, soeben<br />

erfolgreich gestarteten autobiographischen<br />

Roman „Als ich Dir zeigte, wie die<br />

Welt klingt“ lesen. Unkostenbeitrag für<br />

das Büffet: 10 Euro. Adresse: Philadelphia-Haus,<br />

Kriezi 62-64, Maroussi.<br />

Infos: 210 6848009, philadel@otenet.gr<br />

Gedenkstunde zum Volkstrauertag<br />

ATHEN. Am Volkstrauertag, dem<br />

16. November, wird ab 14 Uhr auf<br />

Mittwoch, 12. November 2014 12<br />

Appell an Krisenauswanderer zur Rückkehr<br />

inen flammenden Appell zur Heim-<br />

hat der Ökumenische Patri-<br />

Ekehr<br />

arch Bartholomäos I. in Österreich<br />

an Wissenschaftler und Fachkräfte<br />

gerichtet, die in den letzten Krisenjahren<br />

aus <strong>Griechenland</strong> abgewandert<br />

sind. Anlass war die Übergabe der<br />

Leobener Kirche St. Alfons durch die<br />

katholischen Redemptoristen an die<br />

griechisch-orthodoxe Metropolis von<br />

Österreich und Ungarn.<br />

Von Heinz Gstrein<br />

Bartholomäos wünschte vorige Woche<br />

in der Steiermark den Studentinnen<br />

und Studenten aus <strong>Griechenland</strong> und<br />

Zypern in seiner Begrüßung einen guten<br />

Abschluss ihrer Studien. Gleichzeitig<br />

bat er sie darum, nicht zu vergessen,<br />

„dass Eure Heimat Euch braucht und<br />

auf Euch wartet“. Gerade die „Elladitsa“<br />

habe junge Fachleute auf allen Gebieten<br />

nötig. Die beginnende wirtschaftlichfinanzielle<br />

Sanierung brauche besonders<br />

jetzt geschulte Köpfe und feurige junge<br />

Herzen. Der Patriarch rief sein Auditorium<br />

dazu auf, sein „Fachwissen nirgendwo<br />

anders als im griechischen Vaterland<br />

zu investieren“. Die bereits im Ausland<br />

Tätigen, die ihrer verarmten Heimat den<br />

Rücken gekehrt haben, forderte Bartholomäos<br />

auf, daran zu denken, „dass<br />

beruflicher Ruhm und Spitzenverdienst<br />

nicht alles sind!“<br />

Kirche für orthodoxe<br />

Studierende<br />

Das stattliche Gotteshaus in Leoben wird<br />

nun auch als griechische Universitätskirche<br />

dienen. Zusammen mit den Griechinnen<br />

und Griechen will sie die anderen<br />

orthodoxen Studierenden betreuen.<br />

Sie kommen seit der Wende im Ostblock<br />

bevorzugt aus der ehemaligen Sowjetunion<br />

und aus Südosteuropa. Metropolit<br />

Arsenios Kardamakis von „Austria“<br />

kündigte an, dass die Gottesdienste in<br />

Leoben mehrheitlich auf Deutsch und<br />

nicht nur auf Griechisch gehalten werden,<br />

um auch Russen, Ukrainern, Rumänen,<br />

Serben, Bulgaren und Georgiern in<br />

der Universitätsstadt eine verständnisvolle<br />

Teilnahme zu ermöglichen.<br />

Leoben ist bekannt für seine „Montanuniversität“<br />

für das Berg- und Hüttenwesen.<br />

Sie bildet Experten zur Nutzung<br />

aller Bodenschätze aus, vom Eisen<br />

des nahe gelegenen „Erzbergs“ bis zu<br />

Erdöl und -gas. Seit Gründung seiner<br />

Montanistik 1841 erfreute sich Leoben<br />

bei Studenten aus dem neu erstandenen<br />

Hellas wie dem noch osmanischen<br />

Griechentum großer Beliebtheit. Auch<br />

heute ist <strong>Griechenland</strong> unter den 76<br />

Staaten vertreten, die Studierende an<br />

die Montanuniversität entsenden.<br />

Erinnerung an<br />

„Drei-Kaiser-Konferenz“<br />

Der Patriarch mit Intendant Bordin (Foto: Konstantina Bordin)<br />

Der fast einwöchige Österreichbesuch<br />

des Ökumenischen Patriarchen hatte am<br />

Freitag in Carnuntum begonnen. In den<br />

Ruinen der alten Römerstadt führt der<br />

Intendant von ArteCarnuntum, der Italiengrieche<br />

Piero Bordin, seit Jahren Bühnenwerke<br />

der hellenischen Antike auf.<br />

In Carnuntum wurde 308 mit der „Drei-<br />

dem deutschen Soldatenfriedhof in Dionysos-Rapentosa<br />

der Gefallenen des<br />

Ersten und Zweiten Weltkriegs und der<br />

Opfer von Gewaltherrschaft gedacht.<br />

Der deutsche Botschafter Peter Schoof<br />

lädt, auch im Namen des Volksbundes<br />

Deutsche Kriegsgräberfürsorge,<br />

dazu ein, an der Gedenkstunde teilzunehmen.<br />

Ort: Soldatenfriedhof in<br />

Dionysos-Rapentosa.<br />

Religionen in Makedonien<br />

ATHEN. Am Donnerstag, dem 20. November,<br />

um 18 Uhr, lädt das Deutsche<br />

Archäologische Institut in der Reihe<br />

„Aigeiros“ zum Vortrag (auf Deutsch)<br />

der Referentin Olivia Denk (Universität<br />

Basel) ein. Ort: Vortragsraum des<br />

Deutschen Archäologischen Instituts,<br />

Fidiou 1, 2. Stock.<br />

Info: sekretariat.athen@dainst.de<br />

Kaiser-Konferenz“ nach dem Rücktritt<br />

von Diokletian auch der Schlussstrich<br />

unter die letzte große römische Christenverfolgung<br />

gezogen und das Fundament<br />

für die kommende Religionsfreiheit<br />

gelegt. Dank sprach Bartholomäos Intendant<br />

Bordin für seine Bemühungen aus,<br />

die „Kaiser-Konferenz“ vom 11. November<br />

308 und deren historische Bedeutung<br />

einem zeitgenössischem Publikum zu<br />

vermitteln. „Aus dieser Synthese von<br />

klassischer Antike mit dem Christentum<br />

wurde unser Europa geboren!“,<br />

stellte er fest. In Carnuntum hielt der<br />

Patriarch einen Gedenkgottesdienst für<br />

die alten Märtyrer mit Fürbitten für die<br />

verfolgten Christen von heute, besonders<br />

im Nahen Osten.<br />

Offizieller Anlass für diese Österreichreise<br />

des Patriarchen war das 50-Jahr-<br />

Jubiläum der Stiftung Pro Oriente. An<br />

ihr haben im letzten halben Jahrhundert<br />

auch Theologen und Historiker aus<br />

<strong>Griechenland</strong> mitgearbeitet. Von dem<br />

Athener Religionsphilosophen Nikos<br />

Nissiotis (1924-1986) bis zu Stefanos<br />

Athanasiou aus Thessaloniki. Er gehört<br />

der 2011 ins Leben gerufenen „Kommission<br />

junger orthodoxer und katholischer<br />

Theologinnen und Theologen“ an.<br />

Berufsbörse an der DSA<br />

ATHEN. Am Samstag, dem 22. November,<br />

von 10-17 Uhr, laden der Vorstand<br />

der Deutschen Schule Athen<br />

(DSA) und der Verein der Ehemaligen<br />

der DSA zu der zweiten Berufsbörse<br />

ein. Ziel dieser Veranstaltung ist es,<br />

hochqualifizierten Schulabsolventen,<br />

Berufseinsteigern und Bewerbern<br />

mit Arbeitserfahrung und sehr guten<br />

Deutschkenntnissen den Einstieg in<br />

die Berufswelt zu erleichtern, indem<br />

man sie mit interessierten Unternehmen<br />

und Institutionen in <strong>Griechenland</strong><br />

und im deutschsprachigen Ausland<br />

zusammenführt. Die Veranstaltung<br />

steht unter der Schirmherrschaft der<br />

Botschaften Deutschlands, Österreichs<br />

und der Schweiz in Athen. Ort: DSA,<br />

Dimokritou 6 & Ziridi, Maroussi.<br />

Infos: 210 6199261-5, www.dsathen.gr<br />

„Deutsche Spuren<br />

in <strong>Griechenland</strong>“<br />

Namhafte WissenschaftlerInnen aus<br />

<strong>Griechenland</strong> und Deutschland gehen<br />

gemeinsam auf Spurensuche: In einer<br />

Tagung, die am Sonntag, dem 23. November,<br />

im Kulturzentrum des Vereins<br />

Philadelphia (Kriezi 62, Athen-Polydrosso)<br />

stattfindet, wird ein vergessenes Kapitel<br />

der interkulturellen deutsch-griechischen<br />

Beziehungen im Mittelpunkt stehen.<br />

Auf verschiedenen Wegen nähern<br />

sich die ReferentInnen dem Beitrag, den<br />

deutsche Einwanderer im 19. Jahrhundert<br />

zum Aufbau des griechischen Staates<br />

geleistet haben. Dabei wird manch<br />

verschlungener und bisher unbetretener<br />

Pfad aufgezeigt.<br />

Zahlreiche Techniker, Gelehrte, Händler,<br />

Handwerker und Kaufleute kamen<br />

während der Herrschaft König Ottos<br />

nach <strong>Griechenland</strong> und setzten sich von<br />

Athen aus nicht zuletzt für den Aufbau<br />

und die Entwicklung des neuen Staates<br />

und dessen Hauptstadt ein. Durch<br />

die Eröffnung neuer Geschäfte und die<br />

Arbeit in verschiedenen Bereichen prägten<br />

sie die Stadt und leisteten einen Beitrag<br />

für eine neue Zukunft des Landes.<br />

Auch lange nach der Herrschaft Ottos,<br />

bis in die Gegenwart hinein, lassen<br />

sich Spuren des Einsatzes deutscher<br />

Einwanderer finden.<br />

Während der Tagung, die um 11 Uhr<br />

beginnt, werden Vorträge von Dr. Theano<br />

Traka (Ionische Universität), Prof.<br />

Dr. Ioannis Zelepos (LMU-München),<br />

Dr. Jutta Stroszeck (Deutsches Archäologisches<br />

Institut Athen), Vana Busse<br />

(Athen), Prof. Dr. Hans B. Schlumm (Ionische<br />

Universität) und Andreas Kertscher<br />

(Paderborn) zu hören sein. Beispielsweise<br />

wird die „philhellenische Stimmung<br />

in der deutschen Unterhaltungsliteratur<br />

des frühen neunzehnten Jahrhunderts“<br />

(11.30 Uhr) aufgezeigt und „der Beitrag<br />

deutscher Techniker und Wissenschaftler<br />

zur Modernisierung <strong>Griechenland</strong>s“<br />

(14.30 Uhr) hervorgehoben. Durch die<br />

Darstellung von Einzelschicksalen wird<br />

die Situation der deutschen Einwanderer<br />

in <strong>Griechenland</strong> veranschaulicht. Die<br />

Veranstaltung wird von dem Deutschen<br />

Akademischen Austauschdienst, dem<br />

Deutsch-Griechischen Verein Philadelphia<br />

und der Ionischen Universität organisiert.<br />

Die Teilnahme ist frei, es ist jedoch<br />

eine Anmeldung bis zum 19.11. im Büro<br />

der Philadelphia erforderlich (Tel.: 210 68<br />

48 009; Fax: 210 68 13 902).<br />

Rebecca Hürter


U<br />

N T E R U N S<br />

Mittwoch, 12. November 2014 13<br />

IMMOBILIEN<br />

A US-S ICHT<br />

„Twice a stranger“<br />

BERLIN. Seit dem 6. November und<br />

noch bis zum 18. Januar 2015 wird im<br />

Deutschen Historischen Museum in Berlin<br />

die Ausstellung „Twice a stranger“<br />

gezeigt, die an Gewaltmigrationen erinnern<br />

soll. Flucht, Vertreibung, Deportation,<br />

Zwangsumsiedlung und ethnische<br />

„Säuberung“: Verschiedene Formen der<br />

gewaltsamen, unfreiwilligen Migration<br />

von Menschen aus <strong>Griechenland</strong>, der<br />

Türkei, Indien, Pakistan und Zypern<br />

werden thematisiert. Die griechische<br />

Firma Anemon entwickelte die Ausstellung,<br />

welche seltene historische Filmaufnahmen<br />

und Zeitzeugenberichte vereint.<br />

Ort: Deutsches Historisches Museum,<br />

Unter den Linden 2. Infos: www.sfvv.de<br />

<strong>Griechenland</strong> nach der Krise<br />

ZÜRICH: Am Mittwoch, dem 12. November,<br />

lädt der Verein Griechischer<br />

Akademiker in der Schweiz ab 18.45 Uhr<br />

zu einer Diskussionsrunde zum Thema<br />

„<strong>Griechenland</strong> nach der Krise / Welches<br />

Wirtschaftsmodell wünschen wir uns?“<br />

ein. Teilnehmer: Der Botschafter der EU<br />

an der WTO, Dr. Angelos Pangratis,<br />

Dr. Spyridon Arvanitis, Kunjunkturforscher<br />

an der Eidgenössischen Hochschule<br />

Zürich und der Chefökonom der Zürcher<br />

Kantonalbank, Anastassios Frangoulidis.<br />

Ort: Karl-Schmid-Straße 4.<br />

Infos: www.seeel.ch<br />

Griechische Filmwoche<br />

MÜNCHEN. Vom 14. bis zum 23. November<br />

findet zum 28. Mal die Griechische<br />

Filmwoche in München statt,<br />

in deren Rahmen zahlreiche griechische<br />

Filme präsentiert werden. Bei der Eröff-<br />

<br />

•Aigion, Nerantzies, Maisonette-<br />

Wohnung, 179 qm, guter Zustand,<br />

Erdgeschoss und erste Etage, 4 Schlafzimmer,<br />

4 Bäder, Küche, Wohn-<br />

Esszimmer, Zentralheizung, traditionelle<br />

Bauweise, Frontseite, Durchsteck-Wohnung,<br />

Blick auf die Berge<br />

und das Meer. VB 67.500 Euro.<br />

Infos: www.Realestate-achaiki.gr,<br />

Tel.: +30 6978 444617, +30 26910 20550.<br />

•Diakofto, 225 qm, Neubau, luxuriös,<br />

gebaut für Eigenbedarf, Grundstück<br />

825 qm, drei Etagen, 3 Schlafzimmer,<br />

Wohn-Esszimmer, Kamin,<br />

Küche, Bad, WC, A/C, überdachte Balkone,<br />

Sicherheitsgeländer, möbliert,<br />

Garten, Parkplatz. Blick auf die Berge<br />

und das Meer. VB 255.000 Euro.<br />

Infos unter www.Realestate-achaiki.gr,<br />

Tel.: +30 6978 444617, +30 26910 20550.<br />

•Aigion, Voulomeno, nahe Krankenhaus,<br />

Grundstück 1.000 qm mit<br />

Oliven und Rosinen, Blick auf den<br />

korinthischen Golf. 45.000 Euro.<br />

Infos unter www.Realestate-achaiki.gr,<br />

Tel.: +30 6978 444617, +30 26910 20550.<br />

(7571_2)<br />

Landwirtschaftliche Fläche in Kato<br />

nung am 14. November um 19.30 Uhr<br />

im Carl-Orff Saal wird der Film „Topkapi“<br />

mit Melina Merkouri gezeigt. Ort:<br />

München, Vortragssaal der Bibliothek.<br />

Infos: www.griechischefilmwoche.de<br />

<br />

BREGENZ. Am Freitag, dem 21. November,<br />

ab 19 Uhr, findet ein Benefizkonzert<br />

zu Gunsten des SOS Kinderdofs in Vari<br />

statt. Das Gesangsduo „Orpheas“ wird<br />

griechische Musik auf die Bühne bringen.<br />

Im Anschluss an das Konzert werden<br />

verschiedene kulinarische Produkte<br />

aus <strong>Griechenland</strong> zum Kosten und<br />

zum Verkauf angeboten. Zudem gibt<br />

es eine kleine Ausstellung mit Schmuck<br />

und Taschen von „ELENI Schmuckdesign“.<br />

Als Eintritt wird eine freiwillige<br />

Spende erwünscht. Spendenkonto: Sparkasse<br />

Feldkirch, Christine Malin, IBAN:<br />

AT87 2060 4031 0117 8089, BIC: SPF-<br />

KAT2BXXX Ort: Bregenz, Blumenstraße<br />

5 (gegenüber Bundesgymasium). Infos:<br />

+43 660 5428317, sos-vari@hotmail.com.<br />

Hommage an Chatzidakis<br />

MÜNCHEN. Am Samstag, dem 22. November,<br />

um 19 Uhr, singen und spielen<br />

der griechische gemischte Chor München,<br />

Solisten und das Orchester „Philharmonia“<br />

Lieder zum 20. Todestag von<br />

Manos Chatzidakis, einem der bekanntesten<br />

Komponisten <strong>Griechenland</strong>s.<br />

Arrangement und Leitung: Michalis<br />

Amanatidis. Veranstalter: „Philharmonia“<br />

Musikverein München in Zusammenarbeit<br />

mit der „Werkstatt-Kultur am<br />

Roßtalerweg. Karten unter info@philharmonia.de<br />

oder an der Abendkasse. Preis:<br />

17 bzw. 11 Euro (ermäßigt). Ort: Aula<br />

Anton-Fingerle-Zentrum, Schlierseestr.<br />

47. Infos: +49 (0) 179 522 41 65.<br />

KLEINANZEIGEN<br />

Kateleio, Argostoli Kefalonia, zu verkaufen.<br />

4.900 qm, 500 m vom Strand.<br />

Preis: 120.000 Euro. Tel.: +30 6945<br />

178479.<br />

(7041_3)<br />

Messiniaki Mani, 20 Km von Kalamata,<br />

21.500 qm, 460 Olivenbäume, ein<br />

Steinbauhaus, renoviert, wunderschöne<br />

Aussicht zum Meer. 180.000 Euro<br />

VB. Tel.: +30 210 7216932.<br />

(7651_1)<br />

Reihenhaus in Mitikas / Preveza zu<br />

verkaufen, 66 qm, direkter, herrlicher<br />

Blick aufs Ionische Meer, EG großer<br />

Wohnraum mit Küche, Veranda und<br />

Vorgarten, 1. Stock 2 Zimmer, Duschbad<br />

und zwei Balkone, Zentralheizung,<br />

Solarwarmwasseranlage, voll<br />

eingerichtet, VB 90.000 Euro.<br />

Tel.: +30 26740 33086, +49 15738648449.<br />

(2271_1)<br />

<br />

Komfortables Apartment mit drei<br />

Schlafzimmern, 105 qm im 2. Stock<br />

eines 3-stöckigen Hauses in Vravrona-Artemis<br />

(Attika); Wohn- und Esszimmer<br />

mit exquisiten Einbauschränken;<br />

1 Badezimmer; 1 Gäste-WC; autonome<br />

Heizung (Solar), Warmwasser-<br />

<br />

FRANKFURT AM MAIN. Am Montag,<br />

dem 24. November, ab 20 Uhr, gibt es<br />

Musik für einen guten Zweck: Die griechischen<br />

Künstler Lavrentis Machäritsas<br />

und Alexandra Gravas unterstützen in<br />

einem Benefizkonzert die „Ärzte ohne<br />

Grenzen“, welche sich in <strong>Griechenland</strong><br />

engagieren. Organisiert wird die Veranstaltung<br />

vom „Verein Griechischer Akademiker<br />

Frankfurt a. M.“ Karten: 35, 45<br />

oder 60 Euro. Ort: Mozart Saal der Alten<br />

Oper.<br />

Spenden sind auf folgendes Konto möglich:<br />

Verein Griechischer Akademiker,<br />

Piraeus Bank Frankfurt Branch, IBAN:<br />

DE68 5242 0600 8103 2107 14; BIC:<br />

ABGRDEFFXXX<br />

Alexander der Große<br />

HAGEN. Am Dienstag, dem 25. November,<br />

um 19 Uhr, hält Dr. Stamatis Lymperopoulos<br />

einen Lichtbildvortrag zum<br />

Thema „Alexander der Große und sein<br />

Erbe“. Ort: Seniorenzentrum am Theater,<br />

Humboldstr. 11. Infos: +49 (0) 2331 1513,<br />

www.dgg-hagen.de<br />

4. Griechische Filmtage<br />

NÜRNBERG. Vom 26. November bis<br />

zum 1. Dezember finden im Künstlerhaus<br />

zum 4. Mal die Griechischen<br />

Filmtage statt. Sie beginnen klassisch mit<br />

einer Eröffnungsfeier (26.11., 18 Uhr).<br />

Ein besonderes Highlight ist der Eröffnungsfilm<br />

„God loves caviar“ von Giannis<br />

Smaragdis sowie die Filmpremiere<br />

des Kurzfilmes „Ein deutscher Traum“<br />

des Griechischen Kunstclubs Nürnberg.<br />

Die Filmabende werden mit griechischer<br />

Live-Musik abgerundet; das Café des<br />

Filmhauskinos bietet eine tolle Auswahl<br />

griechischer Weine. Abgeschlossen wer-<br />

aufbereitung durch Solaranlage; Balkone<br />

65 qm mit herrlichem Blick auf<br />

das Meer; Autoabstellplatz; gepflegte<br />

Gartenanlage mit Rasen usw. Tel.:<br />

+30210 5722234, +30 210 5730146, +30<br />

6979 719307, +30 6979 252942 (englisch-<br />

und griechischsprachig).<br />

(7222_2)<br />

DIENSTLEISTUNGEN<br />

Stelios Foroulis, Dipl.-Ing, Satelliten-Installationen<br />

(Astra 19,2) und<br />

Alarm-Anlagen, Kritis 21, Nea Halkidona,<br />

Tel.: +30 6977 431064,<br />

E-Mail: sforoulis@astradigital.gr,<br />

Web: www.astradigital.gr (7077_2)<br />

SPRACHUNTERRICHT<br />

Deutschlehrerin (Germanistik an<br />

der Hamburger Universität) bietet<br />

Deutsch für alle Stufen und Vorbereitung<br />

für TestDaF. Unterrichtsstunden<br />

auch via Internet möglich.<br />

Tel.: +30 210 8663360, +30 6973 238240,<br />

www.dania.gr.<br />

(6005_1)<br />

Griechisch: Qualifizierte Lehrerin,<br />

Griechin, mit langjähriger Erfahrung,<br />

gibt Griechischunterricht.<br />

Tel.: +30 210 6834127.<br />

(6677_1)<br />

den die Filmtage mit einem Konzert<br />

des Musikers, Komponisten und Bouzouki-Spielers<br />

Evripidis Nikolidis. Veranstalter:<br />

Griechischer Kunstclub Nürnberg<br />

in Kooperation mit dem Amt für<br />

Kultur und Freizeit und dem Künstlerhaus<br />

sowie mit Unterstützung des<br />

Griechischen Filmzentrums Athen. Ort:<br />

Künstlerhaus im KunstKulturQuartier,<br />

Königstr. 93.<br />

Infos: www.griechische-filmtage-nbg.de<br />

„Grecolino-Paten“ gesucht<br />

Mit den niedlichen<br />

Grecolino Kuschelbären<br />

will die <strong>Griechenland</strong>hilfe<br />

Kindern,<br />

welche die Weihnachtstage<br />

im Krankenhaus<br />

verbringen<br />

müssen, eine Freude<br />

bereiten. Die <strong>Griechenland</strong>hilfe<br />

wird im<br />

Kinderspital Patras<br />

(Karamandaneio Prefecture<br />

Children Hospital of Patra) eine<br />

Weihnachtsfeier ausrichten und jedem<br />

Kind einen Grecolino schenken. Dafür<br />

werden dringend Paten gesucht, welche<br />

die Kosten für einen oder mehrere Bären,<br />

in Höhe von 35 Euro pro Bär, übernehmen.<br />

Durch den Betrag werden nicht nur<br />

die Produktionskosten gedeckt, sondern<br />

es wird auch zur Sicherung des Transports<br />

von Medikamenten und anderen<br />

medizinischen Materialien beigetragen.<br />

Auf Wunsch des Paten kann auf einem<br />

Anhänger, der dem Bären beigefügt<br />

wird, eine Kontaktadresse eingetragen<br />

werden. Infos und Teilnahme: www.<br />

griechenlandhilfe.at<br />

Neugriechisch lernen während Urlaub<br />

in Mani auf Peloponnes. Vollpension,<br />

Unterkunft und Unterricht.<br />

Link: www.olaellada.com.<br />

Tel.: +30 210 8068760, +30 694 5332882.<br />

(6045_3)<br />

GRIECHISCHKURSE in ATHEN,<br />

NAFPLION & AUF INSELN<br />

A. 8-Wochen-Kurs in Athen (wieder<br />

ab 12/1/15). Zweimal/Woche Gruppen-Unterricht.<br />

Privatunterricht jeden<br />

Tag möglich.<br />

B. 1-wöchiger Intensivkurs in Athen:<br />

Neujahr (27/12-3/1), März (9/3-14/3),<br />

Juni (6/6-20/6).<br />

C. 1- & 2-wöchiger Osterkurs in Nafplion<br />

und Sommerkurse auf den<br />

Inseln Lefkada, Syros und Andros, in<br />

Kombination mit kulturellen Aktivitäten.<br />

Informationen: Tel.(+30)210-6122896,<br />

info@omilo.com,<br />

www.omilo.com<br />

(6674_4)<br />

BEKANNTSCHAFTEN<br />

Sympathischer Witwer, 64 Jahre, 1,68<br />

groß, schlank, Nicht-Raucher, sucht<br />

naturverbundene Lebensgefährtin.<br />

Tel.: +30 6943 931240, +49 17689134006.<br />

(7434_2)


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AL ANDALUS STONE (Spanien)<br />

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Generalvertreter in <strong>Griechenland</strong> Seit 1995<br />

Nikolaou Plastira & Pavlou Mela, 60100 Katerini GR<br />

Tel.:+30 23510 77 615, Fax.: +30 23 510 77 530<br />

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dazu vielleicht eine knusprige Schweinshaxe,<br />

hausgemachte Maultaschen oder Spätzle u. v. a. m.<br />

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Ich ermächtige die HellasProducts GmbH, Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen.<br />

Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von der HellasProducts GmbH auf mein Konto<br />

gezogenen Lastschriften einzulösen.<br />

Hinweis: Ich kann innerhalb von 8 Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des<br />

belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Name und Vorname des Kontoinhabers:<br />

Straße und Hausnr. :<br />

Name des Kreditinstituts:<br />

BIC:<br />

IBAN:<br />

Ort, Datum: Unterschrift:<br />

PLZ und Ort:<br />

Kreditkarte:<br />

Kreditkartentyp: VISA MASTERCARD<br />

Kontoinhaber:<br />

Kreditkarten-Nr:<br />

Datum / Unterschrift des Kontoinhabers: /<br />

Kreditkarte läuft ab am:<br />

Überweisung:<br />

(Wichtig! Bitte geben Sie im Feld „Verwendungszweck“ Ihren Namen an, damit<br />

wir die Überweisung zuordnen können)<br />

Konten:<br />

Kontoinhaber: <br />

Bankverbindung in Deutschland:<br />

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IBAN: DE26 7008 0000 0304 9607 00 / SWIFT-Code: DRESDEFF700<br />

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099/47030491<br />

IBAN: GR15 0110 0990 0000 0994 7030 491 / SWIFT-Code: ETHNGRAA<br />

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16<br />

<br />

oannis Papadopoulos steht in den<br />

J Startschuhen, oder besser wohl in den<br />

Start-Snowboard-Stiefeln. Der Winter<br />

steht vor der Tür und wie es aussieht,<br />

wird er vielversprechender werden als der<br />

im Jahr zuvor. Das heißt für Joannis: mit<br />

mehr Schnee und Kälte, denn er arbeitet<br />

am Wochenende als Snowboard-Lehrer<br />

im Skigebiet 3-5-Pigadia bei Naoussa.<br />

Das Wintersportzentrum Vassilitsa im<br />

Nordwesten <strong>Griechenland</strong>s eröffnete<br />

bereits am 25. Oktober.<br />

Die letzte Saison war verheerend für<br />

die Wintersportzentren in <strong>Griechenland</strong>.<br />

„Es war überhaupt das schlechteste Jahr,<br />

das ich je erlebt habe“, sagt Joannis.<br />

„Weihnachten, Neujahr, alles Grün, die<br />

Geschäftsleute haben in allen Bereichen<br />

große Verluste gemacht.“<br />

Dieses Jahr soll es anders werden, so<br />

hoffen diejenigen, die in Naoussa Zim-<br />

<br />

„Lernbegierig und philosophisch ist dasselbe.“<br />

n den Kampfespausen „flogen Scherze,<br />

I Gelächter und lautes Gespräch herüber<br />

und hinüber.“<br />

Der Riesenstamm der berühmten Platane<br />

Vostitzas (heute: Aigio), den die griechische<br />

Regierung in der neuesten Zeit<br />

mit einer Mauer umgeben ließ, war rings<br />

umlagert, sie war so groß und weitschattend,<br />

dass das ganze Bataillon unter<br />

seinem mächtigen Gezweig Schirm und<br />

Obdach fand. An der vorderen Seite des<br />

Baumes lagerte Mavrokordatos, umgeben<br />

von seinem Generalstab; Landkarten<br />

waren vor ihm ausgebreitet, und eifrig<br />

forschend schien er mit den Häuptlingen<br />

die besten Straßen, Pässe und Plätze<br />

für unsere Bewegungen auswählen zu<br />

wollen; es war eine höchst malerische<br />

Gruppe. Ein Wall von Gepäck schied<br />

uns von dem Generalissimus und seiner<br />

Umgebung; auch wir bildeten eine Szene<br />

voll malerischen Reizes. In unserer Mitte<br />

thronte auf einem türkischen Teppich<br />

Donna Toricelli, ihr zur Rechten saß der<br />

alte Dannia, der sich's nicht nehmen ließ,<br />

galant zu sein, ich ihr zur Linken, der<br />

ihre Okka fleißig füllte, und sie wusste<br />

mit Anstand und Grazie die Huldigungen<br />

als gebührende hinzunehmen, die<br />

ihrer Schönheit so laut gebracht wurden,<br />

dass auch von Zeit zu Zeit Mavrokordatos<br />

einen Blick nach unseren Schäkereien<br />

herübersandte. Der Quartiermeister<br />

Huißmann und Adjutant Raybaud bildeten<br />

die beiden Flügel dieses lebensvollen<br />

Zentrums, und zu den Füßen<br />

der Dame lag, gemächlich seine Zigarre<br />

schmauchend, der Philhellenenkorporal,<br />

ihr Mann.<br />

Um uns herum lagerten die übrigen<br />

Philhellenen, heiter zwischen den Pyramiden<br />

der Gewehre gruppiert, und<br />

Scherze, Gelächter und lautes Gespräch<br />

Joannis Papadopoulos (Foto: GZad)<br />

Philhellenen in <strong>Griechenland</strong>, Teil 22 – Daniel Elster (1797-1857)<br />

flogen herüber und hinüber, während<br />

die ernsten Männer des Stabes sich nicht<br />

im mindesten stören ließen. Donna<br />

Toricelli malte uns mit Lebhaftigkeit aus,<br />

wie sie sich benehmen werde, wenn sie<br />

das Unglück haben sollte, in türkische<br />

Gefangenschaft zu geraten; mit offenem<br />

Mund und ganz verwundert hörte<br />

ihr ihr Mann zu; sein Cigarro war ihm<br />

längst ausgegangen. Als wir so guter<br />

Dinge und fröhlichen Mutes waren,<br />

verstärkte sich noch das kleine Heer.<br />

Eine Schar Mainotten mit ihren Kapitanis<br />

zog heran und stellte sich auf, um<br />

sich unter Mavrokordatos Oberbefehl<br />

zu begeben; kräftige wilde Gestalten in<br />

ihrer eigentümlichen Tracht; der Abend<br />

streute durch die Äste des Riesenplatanus<br />

runde Sonnengoldstücke auf unser<br />

Gepäck und unsere Kleider, lodernde<br />

Wachtfeuer wurden entzündet, Gesang<br />

ertönte, und die tönerne Okka kreiste<br />

Mittwoch, 12. November 2014<br />

F E U I L L E T O N<br />

mer vermieten, Restaurants führen, Skizubehör<br />

verkaufen und verleihen und<br />

nicht zuletzt die Liftbetreiber und Skischulen.<br />

Joannis arbeitet für eine alt-eingesessene<br />

Skischule in Naoussa, die schon<br />

viele hervorragende Skiläufer hervorgebracht<br />

hat. Mitglieder der Lefoussis-<br />

Familie starten regelmäßig für <strong>Griechenland</strong><br />

bei internationalen Wettkämpfen<br />

wie den olympischen Winterspielen.<br />

Zehn Skilehrer beschäftigt die „Skischule<br />

Lefoussis“ und zwei Snowboard-Lehrer.<br />

Neben Ioannis, der unter der Woche<br />

für einen Betrieb arbeitet, der spezielle<br />

Operationsinstrumente herstellt, ist<br />

da noch Thanassis, ein Landwirt aus<br />

Epanomi bei Thessaloniki. Beide sind<br />

leidenschaftliche Berg- und Naturfans.<br />

„Ich liebe die Freiheit, die Pause vom<br />

Alltag und den Kontakt mit den Menschen“,<br />

sagt Ioannis.<br />

Andrea Dimitriadis<br />

<br />

<br />

Platon, etwa 428 bis 348 v. Chr., griechischer Philosoph. Aus: Staat 376 B<br />

<br />

Die bekannte Platane von Aigion, das früher Vostitsa hieß. (Abb.: GZ Bibliothek)<br />

immer aufs neue gefüllt von Hand zu<br />

Hand.<br />

Am späten Nachmittage des 24. Mai war<br />

das kleine Lager bei uns in Vostitza sehr<br />

lebendig und rüstete zum Aufbruch.<br />

Die zwei Kanonen, über die dieses Heer<br />

gebot, wurden auf Kähnen transportiert,<br />

und den Golf von Lepanto entlang setzte<br />

sich der Marschzug in Bewegung. Voran<br />

die griechischen Kapitanerien, dann das<br />

Regiment mit dem Stabe, zuletzt das Philhellenen-Bataillon.<br />

Es war ein eigentümlicher<br />

Zug und Anblick. Zur Rechten hatten<br />

wir den Golf, auf dessen hohem Felsenufer<br />

wir hinschritten und ritten. Der Golf<br />

gewährte das Bild eines ungeheuren Sees;<br />

schwarz in schwarze Wolken aufragend<br />

zeigte sich drüben der Parnassos, an den<br />

sich der Gebirgszug des Pindos anreihte.<br />

In der nächsten <strong>Ausgabe</strong> lesen Sie von einer Neuauflage<br />

der Schlacht bei den Thermopylen.<br />

<br />

Worte<br />

Von Alexander<br />

bis zur Vierten Macht<br />

Bekannt<br />

ist vielen vor allem der zweite Teil der<br />

lateinischen Redewendung „audacter<br />

calumniare; semper aliquid haeret“ („Verleumde<br />

nur frech drauf los; es bleibt immer<br />

etwas hängen“), die von Bacon 1605 als<br />

Sprichwort verwendet wird, deren Herkunft<br />

aber im Dunkeln liegt. Jedenfalls scheint die<br />

Grundlage dafür eine Stelle bei Plutarch<br />

abzugeben, wo ein gewisser Medios als<br />

Oberschmeichler im Gefolge Alexanders<br />

„dazu aufruft, unbesorgt mit Verleumdungen<br />

anzugreifen und zuzustechen, und die<br />

Lehre erteilt, dass, wenn auch die Wunde<br />

des Angegriffenen verheilt, die Narbe der<br />

Verleumdung zurückbleiben wird“ (Moralia<br />

I.24, „Wie der Freund vom Schmeichler<br />

zu unterscheiden ist“). Das habe z. B. zur<br />

Folge gehabt, dass Alexander der Große<br />

mehrere seiner Freunde habe töten lassen.<br />

Rufmord ist eben nur die andere Seite von<br />

Schmeichelei, und danach folgt – wie man<br />

sieht – manchmal sogar ein realer Mord.<br />

In ihrem Buch „Im Namen der Öffentlichkeit,<br />

2009, S. 148) meinen die Verfasser<br />

S. Holzinger und U. Wolff: „Was Plutarch<br />

allerdings nicht ahnen konnte, ist die<br />

Geschwindigkeit, Effizienz, Reichweite und<br />

Durchschlagskraft, mit der im Zeitalter der<br />

Massenmedien und des Internets solche<br />

Verleumdungsmaschinen arbeiten“.<br />

Es gibt eine sogenannte Verdachtsberichterstattung,<br />

deren Autoren billigend in Kauf<br />

nehmen, dass „immer etwas hängenbleibt“.<br />

So gilt der zwei Jahre nach seinem Rücktritt<br />

von allen Vorwürfen freigesprochene ehemalige<br />

Bundespräsident Wulff bei einigen<br />

Medien immer noch als schuldig. H. Prantl<br />

scheibt in der SZ vom 11.2.2014: „SPD-<br />

Politiker Edathy hat recht, wenn er darauf<br />

hinweist, dass die Unschuldsvermutung<br />

auch für ihn zu gelten habe. Sobald aber so<br />

ein Vorwurf [Kinderpornographie] öffentlich<br />

geworden ist, ist der Hinweis auf die<br />

Unschuldsvermutung wie der Versuch,<br />

ein Schaufenster mit einem Taschenbuch<br />

abzudunkeln“.<br />

Dazu auch Anwalt F. Damm in der FR<br />

vom 24.10.2010: „Öffentliche Berichterstattungen<br />

über angeblich verübte Straftaten<br />

beeinträchtigen den Beschuldigten stets<br />

erheblich in seinem Persönlichkeitsrecht,<br />

weil sein mögliches Fehlverhalten öffentlich<br />

bekannt gemacht wird und damit seine<br />

Person in den Augen der Adressaten von<br />

vornherein negativ qualifiziert ist … Egal,<br />

wie das Verfahren ausgeht, es bleibt immer<br />

etwas hängen“. Oder aus einem Beitrag<br />

von Bratschi (www.bratschi-law.ch): „Es<br />

bleibt immer etwas hängen … Mediale<br />

Verurteilung gehört zur heutigen Gesellschaft.<br />

Sie ist die vierte Gewalt im Staat …<br />

Der Fall Matter hat gezeigt, dass der Boulevardjournalismus<br />

unter massivem Druck<br />

steht, reißerische Geschichten zu schreiben,<br />

und Journalisten geneigt sind, zügig zu<br />

arbeiten, anstatt zu recherchieren“.<br />

Einer, der am brutalsten von der Verleumdungsmethode<br />

Gebrauch machte, war<br />

Hitler: Er schrieb: „… daher denn auch<br />

von der frechsten Lüge immer noch etwas<br />

übrig und hängen bleiben wird“.<br />

Gerhard Blümlein

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