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01-11 Ladungssicherung von Betonstahl - Vbbf.de

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ISBMITTEILUNGEN <strong>01</strong>|<strong>11</strong><br />

TECHNIK<br />

TECHNIK<br />

ISBMITTEILUNGEN <strong>01</strong>|<strong>11</strong><br />

rung besteht hier darin, dass die Abbindungen, Rö<strong>de</strong>lungen<br />

mit Draht o<strong>de</strong>r Umreifungen mit Bandstahl,<br />

straff ausgeführt wer<strong>de</strong>n. Die so gebil<strong>de</strong>te La<strong>de</strong>einheit<br />

muss auch nach mehrmaligem Umschlagen stabil<br />

bleiben, die Abbindungen müssen gegebenenfalls<br />

nachgespannt wer<strong>de</strong>n.<br />

Häufig wird beim Umschlagen und La<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r Fehler gemacht, dass die Haken <strong>de</strong>r Umschlagmittel<br />

in die Abbindungen eingehängt wer<strong>de</strong>n. Das<br />

hat einerseits unweigerlich zur Folge, dass sich die<br />

Abbindungen lockern, die La<strong>de</strong>einheit wird instabil,<br />

<strong>de</strong>r Aufwand für die <strong>Ladungssicherung</strong> steigt erheblich<br />

an. An<strong>de</strong>rerseits sind die Abbindungen nicht als<br />

Anschlagelemente dimensioniert, die Tragfähigkeit<br />

und damit die Sicherheit sind <strong>de</strong>m Zufall überlassen.<br />

Grundsätzlich ist <strong>de</strong>r Umschlag nur mit zugelassenen<br />

Anschlagmitteln auszuführen, also z. B. mit Hebebän<strong>de</strong>rn,<br />

Seil- o<strong>de</strong>r Rundschlingen.<br />

Für das Sichern <strong>von</strong> Stabstahl gelten natürlich<br />

alle Grundregeln <strong>de</strong>r <strong>Ladungssicherung</strong>:<br />

Bild 3: Sichern mit Seilschlingensystem<br />

Ein hoher Gleitreibbeiwert reduziert <strong>de</strong>n Sicherungsaufwand;<br />

also möglichst überall rutschhemmen<strong>de</strong>s<br />

Material (RH-Material) unter- und<br />

zwischenlegen.<br />

Formschlüssig Stauen. Die Ladung an Stirnwand<br />

und tragfähige Bordwän<strong>de</strong> und Rungen anlegen<br />

unter Beachtung <strong>de</strong>r zulässigen Lastverteilung.<br />

Innerhalb <strong>de</strong>r Ladung keine Lücken lassen o<strong>de</strong>r<br />

diese ausfüllen. Hier muss oft lediglich gewissenhaft<br />

gela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, dann entstehen keine<br />

Lücken.<br />

Sicherungsmittel so anlegen, dass alle La<strong>de</strong>einheiten<br />

erfasst wer<strong>de</strong>n. Eventuell müssen zusätzliche<br />

Hilfsmittel, z. B. Kanthölzer, verwen<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n. Einfaches Überspannen <strong>de</strong>r Ladung mit<br />

Zurrmitteln und Nie<strong>de</strong>rzurren reicht meist nicht<br />

aus, Abhilfe kann das Umschlingen zu <strong>de</strong>n Seiten<br />

schaffen.<br />

Einsatz eines geeigneten Fahrzeugs mit tragfähigen<br />

Stirnwän<strong>de</strong>n und ausreichen<strong>de</strong>r Anzahl<br />

Zurrpunkte.<br />

La<strong>de</strong>n und Sichern <strong>von</strong> <strong>Betonstahl</strong>matten<br />

Bun<strong>de</strong> <strong>Betonstahl</strong>matten verhalten sich in <strong>de</strong>r üblichen<br />

Han<strong>de</strong>lsform nicht wie starre Körper, die einzelnen<br />

Mattenlagen bewegen sich relativ zueinan<strong>de</strong>r.<br />

Das Unterstützen <strong>de</strong>r <strong>Ladungssicherung</strong> durch <strong>de</strong>n<br />

Einsatz <strong>von</strong> RH-Material zwischen <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>n <strong>Betonstahl</strong>matten<br />

ist daher unwirksam.<br />

Der Gleitreibbeiwert zwischen <strong>de</strong>n einzelnen Matten<br />

und zwischen <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>n beträgt etwa µ = 0,2.<br />

Wenn man nun noch immer Fahrzeuge beobachten<br />

kann, die ihre Ladung <strong>Betonstahl</strong>matten nur durch<br />

Nie<strong>de</strong>rzurren „sichern“, dann muss folgen<strong>de</strong>s beachtet<br />

wer<strong>de</strong>n: Nach <strong>de</strong>r Berechnungsvorschrift<br />

DIN EN 12195-1 wäre bei einer Stapelmasse <strong>von</strong><br />

12,5 t allein zur Sicherung nach <strong>de</strong>n Seiten und<br />

nach hinten eine Zurrkraft <strong>von</strong> etwa 18.400 daN erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Um diese Kraft aufzubringen, wären beispielsweise<br />

35 Zurrgurte mit einer Vorspannung <strong>von</strong><br />

STF = 350 daN erfor<strong>de</strong>rlich! Das einfache Nie<strong>de</strong>rzurren<br />

<strong>de</strong>r Bundstapel auf <strong>de</strong>m Lkw ist somit nicht<br />

praktikabel!<br />

Bild 4: Sichern paketierter Mattenstapel durch Rungen und Nie<strong>de</strong>rzurren<br />

Nun sind manche Praktiker <strong>de</strong>r Meinung, dass solche<br />

Berechnungen Theorie sind, die tatsächlichen<br />

Bedingungen seien völlig an<strong>de</strong>rs. Mehrfacher Irrtum!<br />

Messungen <strong>de</strong>r Kräfte bei Fahrversuchen haben<br />

ergeben, dass die theoretischen Berechnungen<br />

stimmen! Und die Fahrversuche bil<strong>de</strong>n nur das ab,<br />

was im Straßenverkehr, also in <strong>de</strong>r Praxis, passieren<br />

kann: bei einer Ausweichbewegung, bei Kurvenfahrten,<br />

beim Bremsen!<br />

Das Institut für Stahlbetonbewehrung e.V.<br />

(ISB) initiierte Anfang 2007 ein Projekt zur Weiterentwicklung<br />

<strong>de</strong>r <strong>Ladungssicherung</strong> <strong>von</strong> <strong>Betonstahl</strong>matten.<br />

In Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r TUL-LOG<br />

GmbH Dres<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r TÜV Nord Mobilität GmbH, <strong>de</strong>r<br />

Dolezych GmbH & Co. KG sowie gemeinsam mit<br />

Verbän<strong>de</strong>n und Vertretern <strong>de</strong>s Transport- und Spediteursgewerbes,<br />

<strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>samt für Güterverkehr,<br />

<strong>de</strong>r Polizei sowie <strong>de</strong>r Berufsgenossenschaft Verkehr<br />

wur<strong>de</strong>n umfangreiche Untersuchungen zum Verhalten<br />

<strong>von</strong> Mattenpaketen, Messungen <strong>von</strong> Gleitreibbeiwerten,<br />

theoretische Berechnungen und praktische<br />

Voruntersuchungen durchgeführt. Diese führten zu<br />

technischen Lösungen, die in dynamischen Fahrversuchen<br />

nach DIN EN 12 642 verifiziert wur<strong>de</strong>n.<br />

Auf Grundlage <strong>de</strong>r entwickelten Lösungen<br />

entstan<strong>de</strong>n Verla<strong>de</strong>empfehlungen für die „Verladung<br />

und Sicherung <strong>von</strong> <strong>Betonstahl</strong>matten“ auf<br />

Straßenfahrzeugen, die allen Interessierten zur freien<br />

Verfügung stehen:<br />

La<strong>de</strong>n und Sichern <strong>von</strong> <strong>Betonstahl</strong>matten auf<br />

Straßenfahrzeugen durch Formschluss in alle<br />

Richtungen mit einem variablen Rungensystem;<br />

La<strong>de</strong>n und Sichern <strong>von</strong> <strong>Betonstahl</strong>matten auf<br />

Straßenfahrzeugen mit einem Seilschlingensystem<br />

(Bild 3);<br />

La<strong>de</strong>n und Sichern <strong>von</strong> paketierten <strong>Betonstahl</strong>matten<br />

auf Straßenfahrzeugen; Unterlegen <strong>von</strong><br />

Kanthölzern und rutschhemmen<strong>de</strong>m Material<br />

(Bild 4).<br />

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„LADUNGSSICHERUNG VON BETONSTAHLERZEUGNISSEN“ | DR.-ING. WERNER SCHMIDT | TUL-LOG GMBH<br />

„LADUNGSSICHERUNG VON BETONSTAHLERZEUGNISSEN“ | DR.-ING. WERNER SCHMIDT | TUL-LOG GMBH<br />

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