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Moore in Brandenburg - LUGV - Land Brandenburg

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JENS THORMANN & LUKAS LANDGRAF: NEUE CHANCEN FÜR BASEN- UND KALK-ZWISCHENMOORE IN BRANDENBURG 139<br />

Abb. 14: Das Projektgebiet<br />

01 „Langes Elsenfließ<br />

und Wegendorfer<br />

Mühlenfließ”,<br />

<strong>in</strong> der Barnimer Feldmark<br />

bei Neu Hönow<br />

Foto: H. Rößl<strong>in</strong>g<br />

Durchströmungsmoorbildungen darstellen.<br />

Nach MICHAELIS (2002) müssen wachsende<br />

Durchströmungs- und Quellmoore nicht<br />

beweidet oder gemäht werden. Besondere<br />

Aufmerksamkeit muss allerd<strong>in</strong>gs der Wiederherstellung<br />

flurgleicher Wasserstände<br />

gelten. Pr<strong>in</strong>zipiell s<strong>in</strong>d quer zu den Höhenl<strong>in</strong>ien<br />

verlaufende Gräben <strong>in</strong> geneigten<br />

<strong>Moore</strong>n vollständig zu verfüllen. Partielle<br />

Staukonstruktionen haben sich nicht bewährt<br />

(LUA 2004). Dabei ist es s<strong>in</strong>nvoll,<br />

hochzersetzten Torf aus dem Moor direkt <strong>in</strong><br />

die Gräben zu schieben (Mauersberger<br />

mdl.). Dadurch entstehen gleichzeitig Flachabtorfungen.<br />

Versuche mit den Füllsubstraten<br />

Sand, Lehm und Torf im Kunstertal bei<br />

Neurupp<strong>in</strong> haben gezeigt, dass die polyedrischen<br />

Torfaggregate die beste Lagestabilität<br />

und e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ges Setzungsverhalten aufweisen<br />

(Abb. 11), während Sand und Lehm rasch<br />

fortgespült werden. Dadurch entstehen <strong>in</strong><br />

nur mit Sand und Lehm verfüllten Gräben<br />

erneut R<strong>in</strong>nen.<br />

Die Erfahrungen der unterschiedlichen Renaturierungsprojekte<br />

haben gezeigt, dass<br />

der Schwerpunkt der Renaturierung des<br />

Lebensraumtyps „Kalkmoore” auf Quell- und<br />

Durchströmungsmoorstandorten liegen sollte,<br />

da diese langfristig stabile Zielzustände<br />

erwarten lassen. Auf Verlandungsmooren<br />

gilt das Hauptaugenmerk der Erhaltung bestehender<br />

Bestände durch Gehölzentnahme<br />

und Wiesenpflege. Entsprechend dieser Erfahrungen<br />

wurde die Zielrichtung des LIFE-<br />

Projektes ausgerichtet.<br />

Elbe<br />

Perleberg<br />

Wittenberge<br />

Nummer und Größe<br />

der geplanten Kerngebiete<br />

bis unter 25 ha<br />

25 bis unter 75 ha<br />

75 bis unter 150 ha<br />

150 bis unter 250 ha<br />

250 bis unter 350 ha<br />

FFH-Gebiet<br />

Vogelschutzgebiet<br />

Fließgewässer<br />

<strong>Land</strong>esgrenze<br />

Kreisgrenze<br />

Quelle: LUA, 2010<br />

Wittstock/Dosse<br />

Rathenow<br />

<strong>Brandenburg</strong><br />

an der Havel<br />

Potsdam<br />

Werder<br />

(Havel) Schwielowsee<br />

Breitl<strong>in</strong>gsee<br />

Neurupp<strong>in</strong><br />

Nauen<br />

Schwielochsee<br />

Jüterbog<br />

Zehdenick<br />

Oranienburg<br />

Zossen<br />

Herzberg<br />

(Elster)<br />

<strong>Land</strong><br />

Berl<strong>in</strong><br />

Ludwigsfelde<br />

Luckenwalde<br />

Abb. 15: Lage der Projektgebiete <strong>in</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />

Fürstenberg/<br />

Havel<br />

9<br />

Templ<strong>in</strong><br />

10<br />

Havel<br />

6<br />

Elsterwerda<br />

Luckau<br />

Prenzlau<br />

Eberswalde<br />

Königs<br />

Wusterhausen<br />

7 8 12<br />

13 14<br />

1 3 4<br />

Lübben<br />

(Spreewald)<br />

F<strong>in</strong>sterwalde<br />

Angermünde<br />

Senftenberg<br />

Schwedt/Oder<br />

Bad Freienwalde<br />

(Oder)<br />

2<br />

11<br />

5<br />

Fürstenwalde/<br />

Spree<br />

Spree<br />

Beeskow<br />

Eisenhüttenstadt<br />

Oder<br />

Frankfurt<br />

(Oder)<br />

Guben<br />

Forst<br />

Cottbus (Lausitz)<br />

Neiße<br />

Talsperre<br />

Spremberg<br />

5 Organisation des LIFE-<br />

Projektes „Kalkmoore<br />

<strong>Brandenburg</strong>s”<br />

Die Konzeption des LIFE-Projektes basiert<br />

auf e<strong>in</strong>er umfangreichen Bewertung der<br />

Restvorkommen von sensiblen <strong>Moore</strong>n<br />

(vgl. LANDGRAF & THORMANN 2007) und der<br />

Analyse der Vorkommen von Kalkmooren <strong>in</strong><br />

FFH-Gebieten. Gemäß den FFH-Standard-<br />

Datenbögen beherbergen von den 620<br />

brandenburgischen FFH-Gebieten 52 den<br />

FFH-LRT 7230. Durch das LUA wurde im<br />

Rahmen weiterer Untersuchungen der LRT<br />

<strong>in</strong> ca. 30 zusätzlichen Gebieten nachgewiesen.<br />

Es ist weiterh<strong>in</strong> zu berücksichtigen,<br />

dass mit der Sernitz-Niederung, der<br />

Niederung des Dammmühlenfließes bei<br />

Friedland und der Niederung zwischen<br />

Ober- und Unteruckersee (u.a. Quell- u.<br />

Hangmoore zwischen Zollchow u. Potzlow)<br />

noch weitere fachlich gut geeignete <strong>Moore</strong><br />

außerhalb von FFH-Gebieten vorhanden<br />

s<strong>in</strong>d, die aufgrund des fehlenden FFH-Status<br />

nicht im Rahmen dieses LIFE-Projektes<br />

bearbeitet werden können.<br />

In e<strong>in</strong>igen FFH-Gebieten kommen mehrere<br />

Kalkmoore vor. Die meisten Vorkommen<br />

s<strong>in</strong>d bisher <strong>in</strong> den FFH-Gebieten „Hardenbeck-Küstr<strong>in</strong>chen”<br />

(9) und „Kle<strong>in</strong>e Schorfheide<br />

– Havel” (5) bekannt, <strong>in</strong> denen i.d.R.<br />

schon Revitalisierungsmaßnahmen geplant<br />

oder realisiert s<strong>in</strong>d. Exakte Flächenanteile<br />

des FFH-LRT 7230 s<strong>in</strong>d für die meisten

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