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2<br />
Editorial<br />
Einfach abschalten?<br />
Oft führen unsere Gedanken und<br />
Gefühle ein Eigenleben. Wir können<br />
sie nicht einfach abschalten. Sie<br />
kehren immer wie<strong>der</strong> zurück und<br />
beschäftigen uns. Auch dann, wenn<br />
wir Zeit hätten, endlich einmal<br />
auszuspannen.<br />
Vielleicht sind<br />
wir in zu viele<br />
Dinge eingespannt,<br />
die einfach weiter<br />
laufen wie ein<br />
riesiges Schiff,<br />
das man anhalten<br />
will. Aber solch<br />
ein Ozeanriese<br />
braucht mehrere<br />
Kilometer, bis er<br />
wirklich steht.<br />
Deshalb fährt er<br />
Werner Renz<br />
auch nicht mit<br />
Volldampf in den Hafen ein, son<strong>der</strong>n<br />
drosselt seine Fahrt allmählich, bis<br />
er endlich anlegen kann.<br />
Und was machen wir? Wir laufen<br />
vor dem Wochenende o<strong>der</strong> dem<br />
Urlaub auf Hochtouren und packen<br />
so viel wie möglich in unseren<br />
Tagesplan, wollen möglichst alles<br />
erledigen – bis wir schließlich selbst<br />
»erledigt« sind. Vielleicht sagen wir<br />
uns dann: »Ich habe alles geschafft,<br />
jetzt kann es endlich los gehen!«<br />
Wir träumen davon, wie wir uns im<br />
Liegestuhl räkeln und die Freizeit<br />
genießen. Aber nicht selten fährt <strong>der</strong><br />
Stress als blin<strong>der</strong> Passagier mit. Dazu<br />
kommen vielleicht noch ungeklärte<br />
Beziehungen, verdrängte Ängste,<br />
heimliche Leiden, unerledigte Auf -<br />
ga ben o<strong>der</strong> Existenzprobleme. Viele<br />
verdrängen sie einfach. Aber irgendwann<br />
heißt es: »Guten Morgen, liebe<br />
Sorgen, seid ihr auch schon alle da?« –<br />
Ich habe jedenfalls erlebt: Wer eine<br />
persönliche Beziehung zu Gott pfl egt,<br />
weiß, wohin er diese Sorgen bringen<br />
kann. Und dann beginnt <strong>der</strong> Urlaub<br />
auch von innen. Das wünsche ich<br />
Ihnen von Herzen!<br />
Ihr<br />
Werner Renz<br />
TITE LFOTO: G. G RAU / CH U RCHPHOTO. DE<br />
FOTO: U. MÜLLE R / CH U RCHPHOTO.DE<br />
Nicht nur aufl eben, wenn <strong>der</strong> Urlaub beginnt,<br />
son<strong>der</strong>n unsere Träume hier und heute verwirklichen,<br />
sonst verträumen wir unser Leben.<br />
Urlaub:<br />
Geträumtes Leben –<br />
gelebter Traum?<br />
mal, wie war dein Urlaub?«<br />
»Mein Urlaub? Na, einfach<br />
traumhaft!!«<br />
»Sag<br />
Ich weiß nicht, was für<br />
Sie zu einem »traumhaften« Urlaub gehört.<br />
Bekanntlich sind unsere Bedürfnisse<br />
ja ganz unterschiedlich. Je<strong>der</strong><br />
Büromensch freut sich, aus seinen vier<br />
Wänden herauszukommen und etwas<br />
in freier Natur zu erleben. Für den einen<br />
ist die Ruhe das Entscheidende.<br />
Der an<strong>der</strong>e sehnt sich geradezu nach<br />
Action und einem sportlichen Abenteuerurlaub.<br />
Wer im Alltag immer nur<br />
brav sein persönliches Tagespensum<br />
hinter sich gebracht hat, nutzt vielleicht<br />
die fremde Umgebung, um sich<br />
einmal gehen zu lassen und so richtig<br />
»auf den Putz zu hauen«.<br />
Ich reagiere deshalb im Auslandsurlaub<br />
zurückhaltend, wenn ich zu<br />
vielen Landsleuten begegne – ganz im<br />
Sinne von Kurt Tucholsky, <strong>der</strong> einmal<br />
gesagt haben soll: »Immer wenn ich in<br />
Urlaub fahre, frage ich mich, muss ich<br />
mich benehmen o<strong>der</strong> waren schon an<strong>der</strong>e<br />
Deutsche hier?«<br />
Nicht immer traumhaft<br />
Und in <strong>der</strong> Tat: Wie schnell kann <strong>der</strong><br />
Urlaub zum Albtraum werden! Wer<br />
»die kostbarste Zeit des Jahres« neben<br />
einer Hotelbaustelle zwischen Kränen<br />
und Betonmischmaschine verbringt,<br />
ist ziemlich schnell mit den Nerven<br />
am Ende, auch wenn er vor dem Lärm<br />
an den Strand zu fl iehen versucht. Und<br />
die hämmernden Bässe <strong>der</strong> Hotel-Disco<br />
lassen manchen sogar nachts nicht<br />
zur Ruhe kommen.<br />
Wenn allerdings ein einziger Jahresurlaub<br />
all meine Träume und Bedürfnisse<br />
erfüllen soll, dann ist es sehr unwahrscheinlich,<br />
dass mein Urlaub ein<br />
Erfolg wird. Letztlich liegt es an mir,<br />
was ich aus meinem Urlaub mache.<br />
Möglichkeiten erkennen<br />
Tatsache ist: Auch wenn ein Urlaub<br />
nur klein und bescheiden ausfällt und<br />
nicht viel weiter als bis nach »Balkonien«<br />
reicht, kann er dennoch erholsam<br />
werden. Abschalten und Abstand<br />
gewinnen ist allerdings gar nicht so<br />
einfach. Viel zu oft reisen die persönlichen<br />
Aufgaben und Probleme zu-<br />
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