Pferde sollen nicht leiden (336k) - pferdestudie.info
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Behandlungsdauer von mindestens vier<br />
Wochen sind die Fohlen in der Regel<br />
vollständig geheilt und es ist <strong>nicht</strong> mit<br />
Spätfolgen zu rechnen.<br />
Licht in Sicht:<br />
Impfstoff entwickelt<br />
n Krankheit oft zu spät entdeckt<br />
Leider fallen kranke Fohlen ihren Besitzern<br />
oft über lange Zeit <strong>nicht</strong> auf. Erst wenn<br />
ein Fohlen bereits zahlreiche, große<br />
Lungenabszesse hat, zeigen sich deutliche<br />
Zeichen der Rhodokokken-Erkrankung,<br />
wie Fieber bis 41,5°C, Husten, eitriger<br />
Nasenausfluss und Atemnot (schnelle<br />
Atmung, Nüsternblähen, schweres Atmen).<br />
Bei Auftreten dieser Symptome ist die<br />
Schädigung der Lungen der Jungtiere<br />
bereits weit fortgeschritten. Deshalb<br />
kommt es vor, dass derart schwer erkrankte<br />
Fohlen trotz intensiver Behandlung sterben.<br />
n Bisher noch keine wirksame<br />
Vorbeugemaßnahme<br />
Zudem ist zu bedenken: Antibiotika sind<br />
zwar wertvolle Hilfsmittel, um bakterielle<br />
Erkrankungen zu bekämpfen. Ärzte und<br />
Tierärzte setzen sie aber vorzugsweise<br />
nur zurückhaltend und wenn wirklich<br />
unumgänglich ein. Dies, weil es davon nur<br />
eine begrenzte Zahl gibt, und das Risiko<br />
besteht, dass einzelne mit der Zeit gegen<br />
gewisse Bakterienarten <strong>nicht</strong> mehr wirken.<br />
Wie immer in der Medizin – ob für<br />
den Menschen oder für Tiere – sind<br />
vorbeugende Maßnahmen der Behandlung<br />
einer bereits ausgebrochenen Krankheit<br />
vorzuziehen. Im Fall von R. equi hat sich<br />
gezeigt, dass auch optimale Stallhygiene<br />
und weitere vorbeugende Maßnahmen<br />
Infektionen <strong>nicht</strong> verhindern können.<br />
Bemühungen zur Entwicklung eines<br />
Impfstoffes sind bisher gescheitert.<br />
Fieber, eitriger Nasenausfluss, Husten und<br />
Atemnot sind die Zeichen einer bereits<br />
schweren Rhodokokken-Erkrankung.<br />
Tierärzte und <strong>Pferde</strong>halter weltweit warten<br />
seit geraumer Zeit auf einen wirksamen<br />
Impfstoff. Den Forschern von Intervet ist<br />
es gelungen, einen solchen Impfstoff zu<br />
entwickeln<br />
Impfung = Abwehr lernen<br />
Der von Intervet entwickelte Impfstoff<br />
macht die Fohlen widerstandfähig – oder<br />
wie man fachsprachlich sagt: immun –<br />
gegen R. equi. Doch wie kommt Immunität<br />
eigentlich zustande? Unsere Eltern<br />
wussten: Nachdem ein Kind einmal eine<br />
vollständige Maserninfektion überstanden<br />
hat, wird es <strong>nicht</strong> mehr daran erkranken.<br />
Dies, weil die erste Infektion mit einem<br />
Erreger eine natürliche und gezielte Abwehr<br />
gegen diesen auslöst, die man eben als<br />
Immunität bezeichnet. Kommt man später<br />
nochmals mit dem gleichen Erreger in<br />
Kontakt, erkennen Abwehrzellen und<br />
Antikörper den «Angreifer» wieder und<br />
besiegen ihn.<br />
Heute werden Kinder gegen Masern<br />
geimpft. Ein Impfstoff wirkt vergleichbar<br />
mit einer Erstinfektion, mit dem einzigen,<br />
aber wichtigen Unterschied, dass er keine<br />
Krankheit auslöst. Der erste, der einen<br />
solchen Effekt entdeckte, war der berühmte<br />
englische Arzt und Wissenschaftler<br />
Edward Jenner 1749 – 1823, der<br />
Menschen mit Kuhpocken (Vaccina) gegen<br />
Menschenpocken impfte – daher das Wort<br />
Vakzine.<br />
n Verschiedene Impfstofftypen<br />
Seither wurden zahlreiche Impfstoffe<br />
entwickelt, mit denen schlimme<br />
Krankheiten sehr stark eingedämmt<br />
werden konnten (z.B. Kinderlähmung) oder<br />
sogar ganz zum Verschwinden gebracht<br />
wurden (Pocken). Es gibt verschiedene<br />
Arten von Impfstoffen. Im Zusammenhang<br />
mit R. equi von Interesse ist der<br />
Unterschied zwischen den sogenannten<br />
Lebend- und den Totimpfstoffen. Von den<br />
bei Menschen angewandten Impfstoffen<br />
sind jene gegen z.B. Masern, Mumps<br />
und Röteln, Gelbfieber, Pocken oder die<br />
Schluckimpfungen gegen Kinderlähmung<br />
und Typhus Lebendimpfstoffe. Die<br />
Impfstoffe gegen Grippe, Keuchhusten,<br />
Tetanus, Diphtherie oder Hepatitis A und<br />
B sind hingegen Totimpfstoffe. Mit beiden<br />
Arten von Impfstoffen hat man mittlerweile<br />
große, über lange Zeit gesammelte<br />
Erfahrung.<br />
Für die Entwicklung eines Lebendimpfstoffes<br />
müssen abgeschwächte Bakterien gezüchtet<br />
werden, die <strong>nicht</strong> mehr krank machen können.<br />
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