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flam 2-2009.indd - Zoo-Verein Münster

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Aufgrund der Nahrungsverfügbarkeit<br />

ist die Ringelnatter vor allem in<br />

Auen zu finden. In Münster bilden<br />

die Ems- und Werseauen im Nordosten<br />

den Verbreitungsschwerpunkt.<br />

Im Süden bietet die Davert noch gute<br />

Bedingungen. Dazwischen haben<br />

sich die Ringelnattern einen neuen<br />

Lebensraum im Umfeld des Menschen<br />

erschlossen. In Amelsbüren,<br />

der Vennheide und entlang weiter<br />

Strecken der Umgehungsbahn gibt<br />

es reproduzierende Vorkommen in<br />

Gärten.<br />

Dort finden sie die zur Eiablage benötigten<br />

Biomassehaufen, die durch<br />

Gärwärme ausreichend hohe Temperaturen<br />

zum ausbrüten der Eier<br />

vorhalten. Vor allem im Juni/Juli findet<br />

man in der Nähe, oder auf den<br />

Haufen häufig die bis über einen<br />

Meter lang werdenden Weibchen.<br />

Ein bis zwei Monate nach der Eiablage<br />

kann man mit etwas Glück<br />

die frisch geschlüpften, nur bleistiftlangen<br />

Jungschlangen entdecken.<br />

In der Zeit der Eientwicklung sollten<br />

Kompost- und Biomassehaufen<br />

nicht umgesetzt oder umgeschichtet<br />

werden. Die Eier könnten zerstört<br />

werden, oder ihr warmes Umfeld<br />

verlieren und dann absterben. Ab<br />

September/Oktober sind die meisten<br />

Haufen von den Schlangen geräumt.<br />

Weißliche Eischalen können einem<br />

auch nach dem Schlupf noch die erfolgreiche<br />

Entwicklung von Ringelnattern<br />

im Haufen bestätigen. Die<br />

jungen Schlangen haben bis zur eigenen<br />

Geschlechtsreife mindestens<br />

drei bis vier Jahre vor sich. Erst dann<br />

werden sich die Weibchen nach der<br />

Paarung selbst auf die Suche nach<br />

einem geeigneten Eiablageplatz machen.<br />

Das Artenschutzprojekt der NABU-<br />

Naturschutzstation versucht einen<br />

möglichst guten Überblick über die<br />

Verbreitung der Ringelnatter zu bekommen,<br />

um an den richtigen Stellen<br />

aktiv werden zu können. In den<br />

Siedlungsnahen Bereichen kann<br />

schon durch die Sensibilisierung der<br />

Gartennutzer die Eientwicklung gesichert<br />

werden. In der freien Landschaft<br />

wird die Nahrungsgrundlage<br />

durch Pflege und Anlage geeigneter<br />

Amphibiengewässer gefördert. Hier<br />

hat sich auch der <strong>Zoo</strong>verein im vergangenen<br />

Winter bereits tatkräftig<br />

engagiert.<br />

Sie können uns aber auch schon<br />

mit der Meldung von Ringelnatterfunden<br />

helfen. Vor allem aus dem<br />

Bereich Wolbeck und Angelmodde<br />

gibt es bisher lediglich wenige Beobachtungen.<br />

Häufig werden auf Wegen und Straßen<br />

überfahrene Ringelnattern gefunden.<br />

Auch solche Funde sind für<br />

Schutzbemühungen sehr wertvoll.<br />

Sammeln Sie die überfahrenen Tiere<br />

bitte ein und lassen Sie uns die Reste<br />

zukommen. Tiefgefroren sind die<br />

Proben lange haltbar und können<br />

später für genetische Untersuchungen<br />

der Populationsstrukturen genutzt<br />

werden.<br />

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