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Bäuerliche Gastlichkeit hat eine lange Tradition
Die bäuerliche Gastlichkeit hat in Niedersachsen eine lange Tradition. Insbesondere
am Sonntagnachmittag waren früher „Visite“ und „Gegenvisite“ eine beliebte
Beschäftigung der Landbevölkerung. Gehörte diese Zeit doch zu den wenigen
Stunden der Muße, die im Wochenablauf ihren festen Platz hatten. Nach der
Mittagspause brach die ganze Familie auf und wanderte oder fuhr mit der Kutsche
zu Verwandten oder Bekannten oder erhielt den entsprechenden Besuch.
Die üppig gefüllte Kuchentafel, das gute Porzellan mit dem Silberbesteck waren
dabei Ehrensache, für den, der es sich leisten konnte. Die ländliche Hauswirtschaft
kam hier zu ihrem vollen Recht, denn welche Landfrau wollte es sich dabei nehmen
lassen ihr Können zu demonstrieren. Gedeckt wurde in der so genannten „guten“
Stube, die nur am Sonntag und bei besonderen Anlässen betreten wurde. Im
Sommer saß man bei guter Witterung auch mal gerne im Garten.
Anschließend wurde dann häufig ein Gang über die Wiesen und Felder unternommen.
Dabei wurde die Entwicklung des Saatgutes überprüft, nach dem Vieh
geschaut und über die anstehenden Arbeiten gesprochen.
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