2) DIAM, Unterstützung der Bandscheibe - Neurochirurgie Köln in ...
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MEDIZIN AKTUELL<br />
Das <strong>DIAM</strong>-Implantat wird zwischen die Dornfortsätze <strong>der</strong> Wirbelsäule e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
säule schützen. Ist aber dieser Mechanismus<br />
des ‚Wie<strong>der</strong>auffüllens’ durch<br />
Überbelastung o<strong>der</strong> auch altersbed<strong>in</strong>gte<br />
Degeneration gestört, kommt es zu e<strong>in</strong>em<br />
schleichenden Verschleiß <strong>der</strong> <strong>Bandscheibe</strong><br />
und letztlich auch <strong>der</strong> Gelenke.<br />
Die <strong>Bandscheibe</strong> trocknet immer weiter<br />
aus, und <strong>der</strong> äußere Faserr<strong>in</strong>g, <strong>der</strong> für<br />
den Zusammenhalt verantwortlich ist,<br />
bekommt mikroskopische Risse. Er ist<br />
dann nicht mehr stabil und kann im<br />
schlimmsten Fall reißen: E<strong>in</strong> <strong>Bandscheibe</strong>nvorfall<br />
entsteht.“<br />
<strong>DIAM</strong>: Kunststoffpolster<br />
br<strong>in</strong>gt Entlastung<br />
Bereits vor acht Jahren hatte <strong>der</strong> Wirbelsäulenchirurg<br />
Dr. Taylor <strong>in</strong> Frankreich die<br />
Idee, die angegriffene <strong>Bandscheibe</strong> zu<br />
entlasten, <strong>in</strong>dem man den auf ihr lastenden<br />
Druck verlagert – und zwar nach h<strong>in</strong>ten<br />
auf die Dornfortsätze <strong>der</strong> Wirbelkörper.<br />
Taylor entwickelte daraufh<strong>in</strong> e<strong>in</strong> h-<br />
förmiges Kunststoffpolster und brachte<br />
es zwischen die Dornfortsätze e<strong>in</strong>. Schon<br />
nach kurzer Zeit konnte er bei se<strong>in</strong>en Patienten<br />
Erstaunliches feststellen: Nicht<br />
nur verschwanden die Rückenschmerzen,<br />
son<strong>der</strong>n es konnte auch im Kernsp<strong>in</strong>tomogramm<br />
nachgewiesen werden<br />
werden, dass <strong>der</strong> Wassergehalt <strong>der</strong><br />
<strong>Bandscheibe</strong> wie<strong>der</strong> zunahm und sich<br />
<strong>der</strong> Verschleißprozess <strong>der</strong> <strong>Bandscheibe</strong><br />
zurückentwickelte. Drs. Simons: „Dabei<br />
fand ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>schränkung <strong>der</strong> Beweglichkeit<br />
<strong>der</strong> Wirbelsäule statt, und zudem<br />
wurden auch die benachbarten <strong>Bandscheibe</strong>n<br />
entlastet. Mit dem <strong>DIAM</strong> steht<br />
dem Wirbelsäulenchirurgen somit erstmals<br />
e<strong>in</strong> Implantat zur Verfügung, welches<br />
nicht e<strong>in</strong>en Teil <strong>der</strong> Wirbelsäule<br />
durch künstliches Material ersetzt o<strong>der</strong><br />
sie gar versteift. Es ist vielmehr e<strong>in</strong>e Art<br />
‚Hilfe zur Selbsthilfe’, welche dem Körper<br />
erlaubt, sich zu erholen und bereits bestehende<br />
Schäden <strong>in</strong> gewissem Umfang<br />
zu reparieren. Dabei ist <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz des<br />
<strong>DIAM</strong> unkompliziert und br<strong>in</strong>gt nur e<strong>in</strong><br />
ger<strong>in</strong>ges Risiko mit sich mit, denn es wird<br />
ja <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bereich operiert, wo nicht direkt<br />
Nerven gefährdet s<strong>in</strong>d.“<br />
Beson<strong>der</strong>s jüngere<br />
Patienten profitieren von<br />
<strong>der</strong> neuen Technik<br />
Unsere <strong>Bandscheibe</strong>n<br />
Unsere <strong>Bandscheibe</strong>n s<strong>in</strong>d die natürlichen<br />
Stoßdämpfer <strong>der</strong> Wirbelsäule.<br />
Über Nacht saugen sie sich mit Wasser<br />
voll und bilden so e<strong>in</strong> elastisches<br />
Kissen. Ist dieser Diffusionsprozess<br />
gestört, verschleißen die <strong>Bandscheibe</strong>n<br />
– Schmerzen, Bewegungse<strong>in</strong>schränkung<br />
o<strong>der</strong> sogar e<strong>in</strong> <strong>Bandscheibe</strong>nvorfall<br />
s<strong>in</strong>d die Folge. Mit<br />
dem <strong>DIAM</strong>-Implantat, welches jetzt<br />
von Drs. Patrick Simons <strong>in</strong> <strong>der</strong> Media-<br />
Park-Kl<strong>in</strong>ik erstmals e<strong>in</strong>gesetzt wurde,<br />
soll dies nun <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
angehören: Das h-förmige Kunststoffpolster<br />
wird zwischen den Dornfortsätzen<br />
<strong>der</strong> Wirbelsäule e<strong>in</strong>gesetzt<br />
und entlastet so die angegriffene<br />
<strong>Bandscheibe</strong>. Nach dem m<strong>in</strong>imal <strong>in</strong>vasiven<br />
E<strong>in</strong>griff s<strong>in</strong>d die Patienten <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Regel schon nach kurzer Zeit wie<strong>der</strong><br />
auf den Be<strong>in</strong>en.<br />
E<strong>in</strong>en beson<strong>der</strong>en E<strong>in</strong>satzbereich des DI-<br />
AM sieht Drs. Simons bei jungen Patienten,<br />
die an e<strong>in</strong>em <strong>Bandscheibe</strong>nvorfall<br />
mit ausgetretenem <strong>Bandscheibe</strong>nkern<br />
operiert werden müssen. „Häufig kommt<br />
es bei diesen Patienten im Laufe <strong>der</strong> Jahre<br />
zu e<strong>in</strong>em Höhenverlust <strong>der</strong> Restbandscheibe<br />
mit erneuten Schmerzen“, erklärt<br />
Drs. Simons. „Auch die benachbarten<br />
<strong>Bandscheibe</strong>n verschleißen dann wesentlich<br />
früher. Für diese Patientengruppe<br />
ist das <strong>DIAM</strong> daher e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>s<br />
gute zusätzliche Therapieoption.“ Drs. Simons<br />
ist daher davon überzeugt, dass<br />
sich bei <strong>der</strong> Behandlung <strong>der</strong> Volkskrankheit<br />
Rückenschmerzen das <strong>DIAM</strong> durchsetzen<br />
und neben <strong>der</strong> Vorsorge durch Bewegung<br />
und Muskelaufbau <strong>in</strong> Zukunft e<strong>in</strong>en<br />
bedeutenden Platz e<strong>in</strong>nehmen wird:<br />
„So können möglicherweise viele risikoreiche<br />
größere Operationen wie Versteifungen<br />
o<strong>der</strong> auch <strong>Bandscheibe</strong>nersatzoperationen<br />
erfolgreich vermieden werden.“<br />
Das <strong>DIAM</strong>-Implantat entlastet die<br />
<strong>Bandscheibe</strong>. Dabei beh<strong>in</strong><strong>der</strong>t es die<br />
natürliche Beweglichkeit nicht.<br />
Für wen kommt das <strong>DIAM</strong>-<br />
Implantat beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> Frage ?<br />
• jüngere Patienten bis ca. Mitte 50, bei<br />
denen e<strong>in</strong>e beg<strong>in</strong>nende Degeneration<br />
(Wasserverlust) <strong>der</strong> <strong>Bandscheibe</strong>n bereits<br />
sichtbar wird. Hier kann <strong>der</strong> Verfall<br />
gebremst und so e<strong>in</strong> <strong>Bandscheibe</strong>nvorfall<br />
vermieden werden<br />
• Patienten, welche bereits an <strong>der</strong> <strong>Bandscheibe</strong><br />
operiert wurden. Bei ihnen wird<br />
e<strong>in</strong> Höhenverlust <strong>der</strong> operierten Etage<br />
verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t und die angrenzenden<br />
<strong>Bandscheibe</strong>n entlastet.<br />
von Arne Wondracek<br />
Drs. Patrick Simons von <strong>der</strong> MediaPark Kl<strong>in</strong>ik <strong>in</strong> Köln hat erstmals <strong>in</strong><br />
Deutschland e<strong>in</strong>em Patienten das <strong>DIAM</strong>-Implantat e<strong>in</strong>gesetzt.