Pfarrbrief Ausgabe 18 - Ostern 2011 - Pfarreiengemeinschaft ...
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Liebe Gemeinde,<br />
See Genesareth<br />
Theologie zu studieren kann eine ziemlich<br />
trockene Angelegenheit sein. Auch ich<br />
musste von Zeit zu Zeit diese Erfahrung<br />
in meinem Studium machen. Denn an einem<br />
kommt man im Studium der Theologie<br />
nicht vorbei: Dem Lesen von sehr, sehr<br />
vielen Texten. Seien es Schriften der Kirchenväter<br />
aus den ersten Jahrhunderten<br />
nach Christus, Beschlüsse der Konzilien,<br />
Gedanken großer Philosophen und Theologen<br />
oder Kommentare über einzelne Bücher<br />
der Bibel, am Lesen vieler dieser Texte<br />
kann man sich im Studium nicht vorbeimogeln.<br />
Man könnte also der Meinung<br />
sein, dass so ein Theologiestudium doch<br />
etwas sehr langweiliges ist – es scheint sich<br />
nur für Bücherwürmer zu eignen.<br />
Dennoch hatte ich in der Zeit meines Studiums<br />
Erlebnisse, die in mir die Neugier<br />
auf Theologie aufrecht erhalten und noch<br />
mehr geweckt haben. Es waren vor allem<br />
einige Reisen, die ich in der Zeit meines<br />
Studiums unternehmen durfte und die<br />
mich motiviert haben, weiter theologische<br />
Bücher in die Hand zu nehmen und mich<br />
ihrem oft nicht ganz einfachen Inhalt zu<br />
stellen. Es waren Reisen nach Israel, die<br />
ägyptische Halbinsel Sinai und nach Rom.<br />
Also zu den Orten, wo unser Glaube seinen<br />
Ursprung hat, wo sichtbar wird, dass<br />
unser Glaube nicht aus Gedanken besteht,<br />
die in irgendeinem genialen Kopf entstanden<br />
sind, sondern dass unser Glaube<br />
durch konkrete Personen und ihr Leben in<br />
unsere Welt gekommen ist.<br />
Besonders bewegend war für mich die Reise<br />
nach Israel, wo die Texte des Evangeliums<br />
für den persönlichen Glauben eine<br />
enorme Lebendigkeit bekommen können.<br />
Beeindrckend war auch die Reise auf der<br />
Sinaihalbinsel, durch deren Wüsten schon<br />
Moses mit dem Volk Israel gewandert ist.<br />
Und schließlich auch einige Reisen nach<br />
Rom, auf denen ich dem frühen Christentum<br />
in den Katakomben und der Totenstadt<br />
unter dem Petersdom begegnen durfte.<br />
Haus der Schwigermutter des Petrus<br />
All dies waren Berührungen mit Orten,<br />
die mir gezeigt haben, dass unser Glaube<br />
nicht nur aus bloßen Buchstaben besteht,<br />
sondern dass diese Buchstaben mit Leben<br />
und konkreten Orten unserer Geschichte<br />
gefüllt sind.<br />
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