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<strong>von</strong> <strong>Platen</strong> • G<strong>es</strong>undheitscoaching 164<br />
sinnung auf den alten Wein bzw. auf klassische G<strong>es</strong>undheitsrezepte oder<br />
Tugenden durch das Format d<strong>es</strong> G<strong>es</strong>undheitscoachings.<br />
G<strong>es</strong>undheitsapostel? – Nein danke!<br />
Teilnehmer <strong>von</strong> G<strong>es</strong>undheitscoachings sind bisher meist Führungskräfte der<br />
mittleren bis Vorstands-Ebene, die neugierig sind, einen Sparringspartner<br />
für das persönliche Thema suchen und/oder eine g<strong>es</strong>undheitlich Frag<strong>es</strong>tellung<br />
haben. So sattelf<strong>es</strong>t und zielstrebig die Klienten beruflich sind, so unsicher<br />
können sie in Bezug zur eigenen G<strong>es</strong>undheit und dem, was sie im G<strong>es</strong>undheitscoaching<br />
erwartet, sein. Die Ängste ein<strong>es</strong> Coachee – »Hoffentlich<br />
sagen Sie mir nicht, dass ich jetzt nur noch 50 Prozent arbeiten soll« oder<br />
»Ich dachte schon, ich muss jetzt viermal pro Woche Sport machen« – verdeutlichen<br />
Befürchtungen und auch Vorstellung <strong>von</strong> G<strong>es</strong>undheit im Alltag.<br />
Es erscheint uns wichtig, dass ein G<strong>es</strong>undheitscoach …<br />
– Erfahrung in der Unternehmenspraxis hat, die Sprachen <strong>von</strong> Str<strong>es</strong>s und<br />
Führung kennt,<br />
– weiß, was im Berufsalltag realistisch umsetzbar ist,<br />
– eigene Lebenserfahrung im Umgang mit Unstimmigkeiten und Disbalancen<br />
hat,<br />
– r<strong>es</strong>sourcenorientiert und empathisch im G<strong>es</strong>undheitscoaching arbeitet,<br />
– ein fundiert<strong>es</strong> Verständnis <strong>von</strong> G<strong>es</strong>undheit sowohl physiologisch als auch<br />
psychologisch mitbringt und di<strong>es</strong><strong>es</strong> Wissen in die Sprache der Kunden<br />
übersetzen kann,<br />
– sowohl einen Überblick über Methoden der G<strong>es</strong>undheiterhaltung hat als<br />
auch Spezialgebiete anbietet,<br />
– sich kontinuierlich wissenschaftlich und persönlich weiterentwickelt –<br />
sowohl zu g<strong>es</strong>undheitlichen als auch unternehmerischen Frag<strong>es</strong>tellungen,<br />
– nicht missionarisch sondern realistisch ist,<br />
– individuelle Ausprägungen <strong>von</strong> G<strong>es</strong>undheit (Konstitutionstypen, Str<strong>es</strong>stypen)<br />
erkennt und im G<strong>es</strong>undheitscoaching unterschiedlich methodisch<br />
und inhaltlich bedienen kann,<br />
– ein Netzwerk an Psychotherapeuten und Ärzten in seinem Umfeld kennt,<br />
sodass bei psychotherapeutischen oder medizinischen Frag<strong>es</strong>tellungen<br />
der Coachee weiterempfohlen werden kann.<br />
Ebenfalls kann eine psychotherapeutische Zusatzausbildung (z.B. Heilpraktiker<br />
für Psychotherapie) für G<strong>es</strong>undheitsCoachs sinnvoll sein, um juristisch<br />
die Grauzone »Wo hört G<strong>es</strong>undheitscoaching auf, wo fängt Psychotherapie<br />
an?« abzusichern.<br />
Wegener/Fritze/Loebbert, Coaching-Praxisfelder – Forschung und Praxis im Dialog © Springer VS, 2013