Südw in d - Evangelische Kirchengemeinde Recklinghausen-Süd
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Geistliches Wort<br />
Verehrte Christen <strong>in</strong> den Süd-Geme<strong>in</strong>den von Reckl<strong>in</strong>ghausen,<br />
<strong>in</strong> den nächsten Wochen werden sich die drei selbständigen<br />
evangelischen Geme<strong>in</strong>den zu e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de zusammenschließen.<br />
Die Hauptaufgabe der neuen Geme<strong>in</strong>de ist es<br />
weiterh<strong>in</strong>, den christlichen Glauben evangeliumsgemäß <strong>in</strong><br />
der Südstadt von Reckl<strong>in</strong>ghausen vor den Menschen zu<br />
bekennen und zu leben. Vor dem Bekenntnis und dem Tun<br />
aber kommt die Erfahrung, dass Gott es ist, dem wir unsere<br />
Existenz verdanken. In der Adventszeit ist diese Erfahrung<br />
nahe liegend, denn Adventszeit ist Wartezeit. Nur wer <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>em Inneren Zeit und Raum lässt, wird den Ruf Gottes<br />
an uns hören können. Die Menschen haben gerade <strong>in</strong> der Adventszeit viele<br />
Formen gefunden, um diesen Raum zu schaffen.<br />
Die Adventsgottesdienste laden ebenso zur Bes<strong>in</strong>nung e<strong>in</strong> wie Kirchenkonzerte<br />
und unsere offenen Kirchen. Die Adventszeit ist eigentlich e<strong>in</strong>e ernste Zeit, denn<br />
Gott ist ke<strong>in</strong> Spaßfaktor. Die Frage nach Gott ist e<strong>in</strong>e Frage nach Leben und Tod,<br />
gut und böse. Das eigentlich Überraschende ist, dass Gott se<strong>in</strong> Angesicht am<br />
Ende dieser Zeit <strong>in</strong> der Leiblichkeit e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des zeigt. Gottes Wege zu uns<br />
Menschen s<strong>in</strong>d verschlungen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Forderung nach Anbetung und gutem<br />
Tun an uns, die <strong>in</strong> unendliche Liebe und Gnade e<strong>in</strong>mündet. Die Adventszeit ist<br />
e<strong>in</strong>e Zeit der Stille und der Muße und sie ist e<strong>in</strong>e Zeit des Zuhörens. Früher haben<br />
die Menschen die e<strong>in</strong>setzende Dunkelheit dazu genutzt, alte Geschichten zu<br />
erzählen.<br />
Heute ist die Adventszeit e<strong>in</strong>e große Chance, e<strong>in</strong>ander zuzuhören und wahrzunehmen.<br />
Alle<strong>in</strong> der Versuch, e<strong>in</strong>en Abend <strong>in</strong> der Woche dafür zu reservieren,<br />
könnte zu Überraschungen <strong>in</strong> der Familie und im Freundeskreis führen. Aber<br />
auch <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den könnte das H<strong>in</strong>hören dazu führen, dass unter uns<br />
Christen menschliche Nähe entsteht, von der die ganze Stadt profitiert.<br />
Die Adventszeit ist e<strong>in</strong>e besonders schöne Zeit, weil sie <strong>in</strong> uns Menschen<br />
Hoffnungen weckt, die noch ganz undeutlich s<strong>in</strong>d. Damit me<strong>in</strong>e ich nicht die<br />
Urlaubsplanung für das kommende Jahr. Die Hoffnung der Adventszeit ist größer<br />
als alle unsere kle<strong>in</strong>lichen Worte. Dietrich Bonhoeffer hat diese Hoffnung <strong>in</strong> die<br />
folgende Gedichtsstrophe gefasst:<br />
Menschen gehen zu Gott <strong>in</strong> ihrer Not,<br />
flehen um Hilfe, bitten um Glück und Brot,<br />
um Errettung aus Krankheit, Schuld und Tod.<br />
So tun sie alle, alle, Christen und Heiden.<br />
Mit adventlichen Grüßen verbleibe ich<br />
Ihr<br />
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