28.11.2014 Aufrufe

Noir - - Youth Bank

Noir - - Youth Bank

Noir - - Youth Bank

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Noir</strong> -<br />

1


2 Fotos: XYZ


~ Editorial ~<br />

In h a lt<br />

002 Fotogallerie<br />

Fr ü h e r w a r alles b e s s e r!<br />

Od e r d o c h n i c h t?<br />

003 Editorial<br />

004 Onlinemedien<br />

005 Umfrage<br />

006 Wirtschaftsjournalismus<br />

007 Interview Thees Uhlmann<br />

008 Podiumsdiskussion<br />

009 Impressum<br />

010 Wirtschaft / Musik<br />

011 Printmedien / Radio<br />

012 Film / Layout<br />

013 Interview mit Orga<br />

014 Bericht JMT<br />

015 Foto / JMT ?<br />

I<br />

n deinen Händen hältst du die ultimative Veranstaltungszeitung der<br />

Jugendmedientage BW in Stuttgart, die vom 26. Oktober bis zum<br />

28. Oktober 2007 stattfanden. Hier findest du alle wichtigen Infos<br />

rund um die Jugendmedientage, unter anderem spannende Interviews,<br />

interessante Umfragen und lustige Fotostorys. Ebenfalls findest du hier<br />

Beschreibungen zu den Workshops Layout, Radio, Musik, Wirtschaft<br />

und vielen mehr . . .<br />

Wir wünschen dir viel Spaß beim Rumstöbern in der brandneuen und<br />

druckfrischen JMT- Zeitung!<br />

Euer Redaktionsteam<br />

Fotos: Foto: Fabian XYZ Sommer<br />

3


Jugendmedientage Baden-Württembert 2007 in Stuttgart<br />

Ge g e n u n s e r e n Willen<br />

Trotzdem war der Online Workshop einen Glücksgriff<br />

JMTBW<br />

Bestärken die JMT<br />

Eigentlich wollte keiner den Workshop<br />

„Onlinejournalismus“ besuchen. Aber<br />

wir hatten keine Wahl. Unsere Lieblingsworkshops<br />

waren alle vergeben. Die meisten<br />

von uns waren zunächst enttäuscht.<br />

Aber schon nach kurzer Zeit erwies sich<br />

der Workshop als großer Glücksgriff.<br />

Uns konnte nichts Besseres passieren,<br />

als an diesem Workshop teilnehmen zu<br />

können. Wir waren eine kleine Gruppe<br />

und wurden von unseren sehr netten und<br />

hilfsbereiten Workshopleiterinnen Eva<br />

Rothfuß und Miriam Kumpf sehr gut betreut.<br />

Sie haben uns alles bestens erklärt<br />

und haben uns in der Praxisphase sehr<br />

unterstützt.<br />

Im Grunde unterscheidet sich der Onlinejournalismus<br />

nicht sehr vom Printjournalismus.<br />

Wir haben erst die Journalistischen<br />

Grundregeln gelernt (was für diejenigen<br />

von uns, die eigentlich Printgrundlagen<br />

lernen wollten, sehr willkommen war).<br />

Danach haben wir uns überlegt, welche<br />

Regeln für das Schreiben im Web gelten.<br />

Grundregel Nr.1: Eine aussagekräftige<br />

Überschrift und ein knackiger Vorspann<br />

sind das A und O für einen spannenden<br />

Artikel. Ein Bild darf dabei nicht fehlen.<br />

Der durchschnittliche Internetsurfer liest<br />

sehr oberflächlich und die Gefahr, dass<br />

der eigene Artikel sonst ignoriert wird, ist<br />

sehr hoch.<br />

Am Nachmittag konnten wir unsere<br />

Kenntnisse direkt anwenden. Wir setzten<br />

uns an die Laptops und schrieben unsere<br />

Artikel.<br />

Gegen Ende des Tages stellten wir stolz<br />

unsere Ergebnisse ins Internet.<br />

Wir sind froh, dass wir „gegen unseren<br />

Willen“ in diesen Workshop gekommen<br />

sind. Die Angst und Enttäuschung war<br />

völlig umsonst. Dieser Workshop hat uns<br />

zum Onlinejournalismus motiviert, weil<br />

wir eine neue Art zu schreiben entdeckt<br />

haben. Wir können den Besuch eines Onlinejournalismus-Workshops<br />

jedem empfehlen,<br />

der etwas Neues ausprobieren will.<br />

<br />

Silke Brüggemann<br />

Die Jugendmedientage waren für<br />

viele eine Möglichkeit neue Leute kennen<br />

zu lernen, Kontakte zu Profis aus<br />

der Medienbranche zu knüpfen und<br />

Spaß zu haben. Hanna Alene hat bei<br />

ihrer Umfrage Stimmen junger Journalisten<br />

eingefangen, die mit dem<br />

Gedanken spielen, einen Beruf im<br />

Medienbereich zu ergreifen. Ob<br />

sie die Jugendmedientage in<br />

ihrem Berufswunsch bestärkt<br />

haben oder ob sie es sich<br />

anders überlegt haben, erfahrt<br />

ihr hier.<br />

4<br />

<strong>Noir</strong> Sonderausgabe<br />

Foto: Tobias Fischer


Lifestyle ~ Kultur ~ Titelthema Jugendmedientage ~ Porträt ~ Wissenschaft Baden-Württemberg ~ Reise 2007 ~ Sport in Stuttgart ~ jpbw-Intern ~ Politik ~ Buntes<br />

2007: Ein Sp r u n g b r e t t in d e n Jo u r n a l i s m u s?<br />

bei den Teilnehmern den Beruf des Journalisten? Hanna Alena hat nachgefragt<br />

Johanna Heuer, 17, Schülerin aus Freiburg:<br />

„Eigentlich interessiert mich Journalismus<br />

schon, ich hatte es mir auch schon überlegt,<br />

aber es mir leichter vorgestellt. Ich<br />

glaube es ist zu schwer, Fuß zu fassen und<br />

die Konkurrenz ist zu groß, da das einfach<br />

zu viele wollen. Außerdem würde mich die<br />

finanzielle Unsicherheit durch die unbezahlten<br />

Praktika und die unregelmäßigen<br />

Arbeitszeiten stören, so hat man viel zu<br />

wenig Zeit für eine eigene Familie.“<br />

Alexander Schmitz, 19, Schüler aus<br />

Schwieberdingen:<br />

„Ich bin Chefredakteur bei der Schülerzeitung<br />

an meiner Schule, plane und<br />

organisiere gerne und war auch schon<br />

Pressesprecher bei einem Schulprojekt. Ich<br />

habe also dadurch schon Erfahrungen im<br />

Bereich Öffentlichkeitsarbeit und bin ganz<br />

gut im Koordinieren von Abläufen. Beruflich<br />

würde ich letztendlich gerne in Richtung<br />

Magazinjournalismus gehen.“<br />

Ann-Katrin Wieland, 19, Studentin<br />

aus Hochdorf/Enz:<br />

„Ich studiere<br />

Medienmanagement mit der Fachrichtung Öffentlichkeitsarbeit<br />

und Kommunikation an der<br />

Macromedia Stuttgart. Ich möchte später in der<br />

Musikbranche arbeiten. Zum einen interessiert<br />

mich Öffentlichkeitsarbeit, zum anderen der<br />

Bereich Veranstaltungsorganisation. Je nachdem,<br />

wo es klappt. Nebenbei möchte ich Musikjournalistin<br />

für Printmedien werden. Ich bin<br />

momentan auch schon freie Mitarbeiterin bei<br />

einer Kreiszeitung, wo ich unter anderem CD-<br />

Kritiken schreibe.“<br />

Anne Theimer, 18, Schülerin aus Heidelberg:<br />

„Ich bin hier, weil mich Journalismus an<br />

sich schon immer interessiert und ich die verschiedenen<br />

Berufsfelder kennen lernen möchte.<br />

Mein Ziel ist, noch genauer herauszufinden,<br />

welcher Beruf letztendlich in Frage kommt. Ich<br />

habe den Workshop ‚Printmedien – Musikjournalismus’<br />

belegt, weil ich mich viel mit Musik<br />

beschäftige, selbst in einer Band spiele und ich<br />

so meine beiden Interessen miteinander verbinden<br />

kann.“<br />

Pirmin Clossé, 18, Schüler aus Kaiserslautern<br />

„Ob der Journalismus das ist, was ich mein<br />

ganzes Leben lang machen will, weiß ich noch<br />

nicht. In den Bereich „Medien“ wird es aber<br />

auf jeden Fall gehen. Ich interessiere mich für<br />

Medien im Allgemeinen. Ich habe<br />

mich aber noch nicht genauer festgelegt<br />

und will mich im Moment<br />

auch noch nicht entscheiden.<br />

Nach meinem Abitur im Frühjahr<br />

möchte ich Medienwissenschaften<br />

studieren. Im Prinzip ist das eine<br />

Aufschiebung meiner Entscheidung,<br />

weil ich nach diesem Studium<br />

eigentlich in alle Richtungen<br />

gehen kann: Journalismus, Fernsehen,<br />

Radio Werbung und so weiter.<br />

Ich höre sehr viel Musik und<br />

lese Musikzeitschriften, und so war<br />

das hier die ideale Gelegenheit,<br />

mich näher über Musikjournalismus<br />

im Speziellen zu informieren,<br />

auch wenn ich es zu Hause immer<br />

wieder ausgeredet bekomme. Ich<br />

will mir hier mein eigenes Bild<br />

machen.“<br />

<br />

Hanna Alene<br />

i<br />

Fotostrecke im Web<br />

Auf www.thema.jugendnetz.de<br />

findet ihr aktuelle Bilder von den<br />

Jugendmedientagen 2007.<br />

<strong>Noir</strong> - Sonderausgabe<br />

5


Jugendmedientage Baden-Württemberg 2007 in Stuttgart<br />

sO w a r ´s: wIrtschaFtsJOurnalIsMus<br />

Vier Teilnehmer über ihren Workshop „Wirtschaftsjournalismus<br />

D<br />

ass Wirtschaftsjournalismus ein hartes Handwerk ist,<br />

ahnten wir bereits. Positive Nebenef-fekte wie Abendessen<br />

mit Vorständen waren uns jedoch ebenso neu<br />

wie vermeintlich unan-genehme Arbeit mit hartnäckigen PR-<br />

Arbeitern. Interessant war die Schilderung aus dem All-tag des<br />

Wirtschaftsjournalisten<br />

der Financial<br />

Times Deutschland<br />

Oliver Wihofszki<br />

allemal. In kleiner,<br />

aber geselliger Runde<br />

erzählte er uns unter<br />

anderem vom Markt<br />

der Wirtschaftszeitungen,<br />

auf was es<br />

in welchem Ressort<br />

besonders ankommt<br />

und weshalb das Papier<br />

der Fi-nancial<br />

Times orangefarben<br />

ist.. In der Tat ein gelungener<br />

Workshop.<br />

Jens Holder, 19<br />

V<br />

ier Leute, ein Referent: Die perfekte Arbeitsatmosphäre.<br />

In dieser hatten wir Stunden Gelgenheit, um<br />

alles zu erfahren, was wir über Witschaftjournalismus<br />

schon immer wissen wollten. Doch auch darüber hinaus<br />

lernten wir sehr vieles. Dieser Workshop und seine Inhalte<br />

werden immer in meinem Gdächtnis bleiben.Danke. Silke<br />

Steinbrenner, 17<br />

D<br />

er Workshop „Wirtschaftsjournalismus“ hat es erneut<br />

bewiesen: Wirtschaft ist bei Weitem nicht so trocken<br />

wie der Volksmund behauptet. Das die Wirtschaft häufig<br />

begleitende Gähnen blieb beim Workshop mit Financial Time<br />

Journalist Oliver Wihofszki völlig fremd. Mit Spannung entdeckte<br />

ich gerne die Vielseitigkeit<br />

dieses The-ma,<br />

wobei meine Faszination<br />

der gegenseitigen<br />

Abhängigkeit zwischen<br />

Pressesprechern der<br />

Unternehmen und den<br />

Journalisten galt. So<br />

verbrachten wir einen<br />

überaus informativen<br />

Tag in lockerer und<br />

aufgeschlossener Atmosphäre.<br />

J u l i a<br />

Spiesberger, 17 Jahre<br />

V<br />

on der Frauenquote<br />

bei<br />

der Financial<br />

Times Deutschland<br />

bis hin zu Testfahrten<br />

in der Toskana – bei<br />

Oliver ha-ben wir heute einiges über den Arbeitsalltag eines Wirtschaftsjournalisten<br />

erfahren. Dass dabei bei weitem nicht nur<br />

trockene Bilanzen im Vordergrund stehen, ist spätestens bei den<br />

Berichten über informelle Abendessen mit Porschechef Wendelin<br />

Wiedeking aufgefallen. Nach dem Motto „klein aber fein“ hatten<br />

wir 5 „Wirtschaftler“ bei Brezeln, Red Bull und einem unkomplizierten<br />

Redaktionsklima einen super Nachmittag.<br />

Ann-Katrin Siekemeier, 18 Jahre<br />

6<br />

<strong>Noir</strong> Sonderausgabe<br />

Foto: Sebastian Czub


Jugendmedientage Baden-Württemberg 2007 in Stuttgart<br />

“We n n alle g e g e n Bu s h s i n d,<br />

d a n n b i n i c h f ü r Bu s h.“<br />

Mit Thees Uhlmann wurde für die Podiumsdiskussion ausgerechnet ein Musiker<br />

eingeladen, dessen Band als explizit unpolitisch wahrgenommen wird. Um zu klären,<br />

warum das so ist, und um festzustellen, ob sich hinter Tomte nicht doch ein<br />

politisch denkender Mensch verbirgt, haben wir mit ihm gesprochen.<br />

Die Jugendmedientage haben sich die<br />

Wiederkehr der politischen Rockmusik<br />

zum Thema gemacht. Sind Tomte eine<br />

politisch motivierte Band?<br />

Auf keinen Fall. Ich bin ein politischer<br />

Mensch – wahrscheinlich politischer als<br />

90 Prozent meiner Generation. Ich würde<br />

Tomte aber nie als politische Band bezeichnen.<br />

Künstler haben ein großes Publikum - ist<br />

es ihre Aufgabe, dieses Forum zu nutzen,<br />

um das Publikum zu beeinflussen?<br />

Nur einem Prozent der Künstler hören<br />

viele Leute zu – 99 Prozent hört niemand<br />

zu. Bono sagt: „Jetzt hört mal auf, die<br />

Bäume abzuschneiden.“ Und dann sagen<br />

alle: „Boa, das stimmt, ist ja schlecht, die<br />

Bäume abzuschneiden.“ Wenn ich in den<br />

ersten acht Jahren von Tomte gesagt hätte,<br />

„Hört mal auf, die Bäume abzuschneiden<br />

... „<br />

Aber was ist mit Künstlern, die den Einfluss<br />

haben?<br />

Das muss jeder mit sich ausmachen. Ich<br />

halte das Publikum, das Tomte hört, für<br />

viel zu intelligent, als dass es sich von halbseidenen<br />

Typen wie mir die Welt erklären<br />

lässt. Auch glaub ich selber nicht an Leute,<br />

die einem die Welt in so kleine Stücke<br />

hauen, dass man die mit seinem kleinstädtischen<br />

Gedächtnis essen kann.<br />

Vor dem Interview hast du ganz beiläufig<br />

einen interessanten Satz fallen gelassen:<br />

“So kriegen wir Deutschland wieder aus<br />

der Scheiße raus.“ In welcher Hinsicht<br />

steckt Deutschland in der Scheiße?<br />

Das ist so ein Scherz. 2001, 2002, als<br />

alles so depressiv war und wir unsere coolen<br />

Jobs bei den Internet-Firmen verloren<br />

haben, da war das so ein gängiger Witz:<br />

„Hey, ich geb mal ein Bier aus“ – „Mit der<br />

Einstellung kriegen wir Deutschland wieder<br />

aus der Scheiße! Schön die Konjunktur<br />

pushen“. Man kann das eigentlich gar<br />

nicht mehr so sagen, weil Deutschland ja<br />

auf einer Welle des Erfolges schwimmt.<br />

Heißt das, dass keine Protestsongs geschrieben<br />

werden, weil es uns zu gut<br />

geht?<br />

Ich glaube, dass es immer ein, zwei Leute<br />

gibt, die in der Lage sind, mit einem Protestsong<br />

das Lebensgefühl einer Generation<br />

zu verändern. Generell aber glaube ich,<br />

dass die Welt viel zu kompliziert und auch<br />

zu aufgeklärt geworden ist, dass wir sowas<br />

wie den klassischen Protestsong einfach<br />

nicht mehr brauchen – wenn die Leute<br />

mehr als drei Gehirnzellen haben.<br />

Ist Tomte vielleicht keine so explizit<br />

politische Band, weil du selbst keine so<br />

starken politischen Meinungen hast?<br />

Gute Frage. Wenn ich Tomte mach’,<br />

hab ich ein Gefühl in mir, das sehr intensiv<br />

ist. In Richtung Liebe, Hass, Neid, Gier,<br />

Wollen-haben, das ist das Allergrößte, das<br />

ich je erlebt habe, das ist so schlecht, hier<br />

gehts nicht mehr weiter – das ist der Impuls,<br />

wo ich anfange, Texte zu schreiben.<br />

Das hat manchmal politische Spitzen, aber<br />

es interessiert mich für die Kunst nicht,<br />

politische Komplexe auszudrücken.<br />

Es ist heute schon fast Mainstream, auf<br />

der Bühne gegen Bush zu wettern. Distanzierst<br />

du dich absichtlich von sowas?<br />

Genau.<br />

Weil das „Indie“ ist?<br />

Nein, das ist eher „Uhlmann“. Ich hab<br />

mal zu meinem Freund Markus Wiebusch<br />

gesagt – wir streiten uns ab und zu über Politik,<br />

weil Wiebusch auch ein alter linker<br />

Haken ist – und da hab ich gesagt: „Weißt<br />

du was, wenn alle gegen George Bush sind,<br />

dann bin ich für George Bush.“<br />

Gestenreich: Thees Uhlmann, Sänger der Band<br />

„Tomte“, diskutierte mit 100 Jugendlichen Medienmachern<br />

über die Wiederkehr der politischen<br />

Musik.<br />

Foto: Fabian Sommer<br />

<strong>Noir</strong> - Sonderausgabe<br />

7


Jugendmedientage Baden-Württemberg 2007 in Stuttgart<br />

Dü r f e n w ir u n s vo n HipHo p p e r n<br />

d i e Politik e r k l ä r e n lassen?<br />

Bei der Podiumsdiskussion im Stuttgarter Rathaus diskutierten nahmhafte Referenten<br />

mit den Teilnehmern über die Wiederkehr der politischen Musik.<br />

„Hat die Uni nie von innen gesehen,<br />

denkt aber, dass er politisch ganz groß<br />

ist“, schimpft Thees Uhlmann, Sänger der<br />

Band „Tomte“ über den Rapper Curse.<br />

Dieser Satz fiel unter anderem bei der Podiumsdiskussion<br />

am 27.10.2007 im Stuttgarter<br />

Rathaus. Im Publikum saßen rund<br />

hundert junge, motivierte Journalisten,<br />

die im Rahmen der Jugendmedientage<br />

Baden-Württemberg über ihren Notizblöcken<br />

hingen und eifrig fotografierten.<br />

Viel entspannter verlief der Vorabend,<br />

den die Jugendlichen im Kino verbrachten<br />

und sich den Film „Shut up and Sing/The<br />

Dixie Chicks“ ansahen. Dabei handelte<br />

es sich um eine Dokumentation über die<br />

texanische Band „The Dixie Chicks“, deren<br />

Karriere aufgrund einer politischen<br />

Aussage der Sängerin auf dem Spiel steht.<br />

Ihr Satz „I’m ashamed that Bush is from<br />

Texas“, der auf einem Konzert zu Beginn<br />

des Irak Kriegs fiel, löste großes Entsetzen<br />

bei den US Bürgern aus. Die Musik der<br />

Dixie Chicks wurde aus allen Country Radiosendern<br />

verbannt, ihre Konzerte boykottiert,<br />

sogar eine Morddrohung bekam<br />

die Sängerin. Dank diesen Films wurde<br />

den Teilnehmern schon am ersten Tag der<br />

Jugendmedientage bewusst, welche große<br />

Rolle politische Musik für die Gesellschaft<br />

spielt.<br />

Der Kinobesuch sollte den Jugendlichen<br />

eine Grundlage bieten, sich am<br />

nächsten Mittag engagiert an der Podiumsdiskussion<br />

zu beteiligen. Man hatte den<br />

Eindruck, Teil einer richtigen Pressekonferenz<br />

zu sein, obwohl das Durchschnittsalter<br />

der Teilnehmer nicht über 16 Jahren<br />

lag. Hauptthema der Diskussion war „Die<br />

Wiederkehr der politischen Musik“, was<br />

unter das große Motto des Medienwochenendes<br />

„Früher war alles besser! Oder doch<br />

nicht?“ fällt.<br />

Fragen stellen, Informationen für den Artikel sammeln, Fotos schießen und Referenten ausquetschen:<br />

Die Podiumsdiskussion fand im großen Saal des Stuttgarter Rathauses statt.<br />

Die vier geladenen Gäste aus den Bereichen<br />

Musik und Journalismus Sonja<br />

Eismann, Kulturwissenschaftlerin und Publizistin,<br />

Werner Stiefele der für die Kommunikationsabteilung<br />

des Stuttgarter Kulturamts<br />

arbeitet, Frank Apunkt Schneider,<br />

freier Journalist und Experte für Musik<br />

und der bereits erwähnte Sänger Thees<br />

Uhlmann. Geleitet wurde die Diskussion<br />

von Mirko Drotschmann, Moderator beim<br />

Jugend-Radiosender DASDING. Er eröffnete<br />

die Diskussionsrunde mit den Worten<br />

„Musik war immer schon politisch, vor<br />

allem in den letzen 50 Jahren.“<br />

In den 70er Jahren spielte die politische<br />

Musik jedoch eine größere Rolle als heute.<br />

Sie war Ausdruck des Protests der Jugendlichen<br />

gegen die Eltern. Das Zitat der deutschen<br />

Band Ton Steine Scherben „Ich will<br />

nicht werden, was mein Alter ist“ spiegelte<br />

die Meinung vieler junger Männer zu dieser<br />

Zeit wieder. Der Generationskonflikt<br />

entstand dadurch, dass die Jugendlichen<br />

das Gefühl hatten, ihre Eltern hätten nicht<br />

genug Widerstand während des zweiten<br />

Weltkriegs geleistet. Dadurch entwickelte<br />

sich die politische Musik, die auch durch<br />

die Verbote der Eltern, diese zu hören an<br />

Popularität gewann. Neue junge Bands<br />

präsentierten in ihren Texten oder in ihrer<br />

Art und Weise zu komponieren und Musik<br />

zu machen, politische Aussagen, um<br />

Aufmerksamkeit zu erlangen.<br />

Sonja Eismann formuliert die heutige<br />

Situation der Jugendlichen treffend mit<br />

der Aussage „Heute ist keine Zeit mehr<br />

vier Jahre zu kiffen und irgendwas zu studieren,<br />

worauf man grad Bock hat“. Der<br />

Großteil der jungen Menschen ist nämlich<br />

zukunftsorientiert und beschäftigt sich<br />

auf Grund der wirtschaftlichen Situation<br />

schon früh mit Berufsplanung. Kurz gesagt,<br />

in der heutigen Zeit lebt man als Jugendlicher<br />

vor allem auch für den Lebenslauf.<br />

8<br />

<strong>Noir</strong> Sonderausgabe<br />

Foto: Annalena Bottmann


Jugendmedientage Baden-Württemberg 2007 in Stuttgart<br />

Trotzdem ist die politische Musik noch<br />

nicht ganz verschwunden. Die Übriggebliebenen<br />

werden von der Öffentlichkeit<br />

als Skandalrapper bezeichnet. Diese sind<br />

heutzutage Diskussions- und Streitthema<br />

zwischen Erwachsenen und Jugendlichen,<br />

aber auch unter Jugendlichen selbst, wie<br />

man auch in<br />

der Diskussion<br />

zwischen den<br />

geladenen Gästen<br />

und den<br />

jungen Journa-<br />

“Keine Zeit<br />

mehr vier Jahre<br />

zu kiffen ...”<br />

listen feststellen<br />

konnte. Bei<br />

der anschließenden<br />

Wortmeldungen<br />

der<br />

Jugendlichen, die unter anderem lautete:<br />

„Ich bin nicht so’n Gangster, der nachts<br />

rausgeht und Mülltonnen verbrennt“<br />

zeigte sich, dass es ihnen nicht gefällt<br />

aufgrund ihres Musikgeschmacks in eine<br />

Schublade gesteckt zu werden. In frauen-,<br />

homosexuellenfeindlichen und generell<br />

diskriminierenden Texten finden sie nicht<br />

ihre eigene Meinung wieder, obwohl sie<br />

die Musik von Aggro-Berlin und Sido gerne<br />

hören, da ihnen „der Beat gefällt“.<br />

Von Beginn an gespannt und aufmerksam<br />

verfolgten die Jugendlichen, die auf<br />

moderne und verständliche Basis gestaltete<br />

Diskussion. Zuvor in Workshops eingeteilt<br />

saßen alle mit verschiedenen Aufträgen,<br />

Sonja Eismann über unsere Generation<br />

passend zu ihrem Workshopthema,<br />

wie zum Beispiel „Fotojournalismus“,<br />

„Printmedien Grundlagen“,<br />

„Radio“ und „Redaktionsleitung“<br />

im Publikum. Als sie sich schließlich<br />

selbst zu Wort melden durften,<br />

wurde die Diskussion hitzig und aufgrund<br />

der mangelnden<br />

Zeit abgebrochen.<br />

Zusammenfassend<br />

zu diesem Thema<br />

kann man sagen, dass<br />

die politische Musik<br />

noch immer aktuell<br />

ist, sich jedoch stark<br />

verändert hat. Außerdem<br />

ist das Problem<br />

der heutigen politischen<br />

Musik, dass Erwachsene jedes<br />

einzelne Wort der Texte auf die<br />

Goldwaage legen und Jugendliche<br />

die Worte oft nicht ernst genug nehmen.<br />

Außerdem „habe ich auch<br />

noch zwei Gehirnzellen und lass<br />

mir deshalb schon nicht von `nem<br />

Hip-Hopper die Politik erklären“,<br />

appelliert Thees Uhlmann an die<br />

jungen Medienmacher, auch selbst<br />

aktiv zu werden.<br />

Am Sonntag werden die Jugendmedientage<br />

mit den Vorstellungen<br />

der Workshops ein gelungenes Ende<br />

nehmen.<br />

<br />

Nora, Benita, Andrea<br />

„Ich bin kein Gangster der Mülltonnen verbrennt!“<br />

Schubladendenken aufgrund des Musikgeschmacks<br />

ist für die Jugendlichen heute tabu.<br />

Impressum Sonderausgabe der JMT im Oktober 2007<br />

NOIR ist das Magazin der<br />

Jugendpresse Baden-Württemberg<br />

e.V.<br />

Sonderausgabe Oktober 07<br />

Herausgeber<br />

Jugendpresse Baden-Württemberg e.V.<br />

Schlossstr. 23<br />

74372 Sersheim<br />

Tel.: 07042 831718<br />

Fax: 07042 831740<br />

www.jpbw.de buero@jpbw.de<br />

Art-Director & Layout-Team<br />

Tobias Fischer Simon Staib<br />

Luca Leicht Fabian Sommer<br />

Katrin Ehmke Miriam Kumpf<br />

layout@noir-mag.de<br />

Titelbilder: Sebastian Czub (2x),<br />

Luca Leicht, Annalena Bottmann<br />

Redaktion (Zeitung & DVD):<br />

Hanna Alene, Oliver Ascherl, Lukas Bach,<br />

Annkathrin Barkenings, Martika Baumert,<br />

Annabell Bayer Oves, Okan Bellikli, Miriam<br />

Berner, Nikola Blaschke, Maria Blenich,<br />

Simon Bohn, Annalena Bottmann, Marc<br />

Broens, Silke Brüggemann, Chantal Busse,<br />

Tabea Bußmann, Nupelda Ciftci, Pirmin<br />

Clossé, Sebastian Czub, Felix Deiters, Manuel<br />

Dietz, Susan Djahangard, Timo Dorsch,<br />

Johanna Feld, Isabel Fichter, Paula Frank,<br />

Nicole Freihoff, Ann-Kathrin Freude, Steffen<br />

Frys, Katharina Funk, Gabriel Fürst,<br />

Charlotte Gauckler, Julia Geßner, Tamara<br />

Gröber, Philipp Günther, Ingrid Hanschke,<br />

Carolin Haro, Corinna Hartling, Sebastian<br />

Häuslein, Johanna Heuer, Lena Heuer, Angelika<br />

Hinz, Lukas Hoffmann, Lea Hokenmaier,<br />

Simon Holdermann, Svenja Horn,<br />

Benita Hummel, Philip Kanwischer, Wlada<br />

Kasper, Caterina Kattler, Olga Kiefer, Laura<br />

König, Bianca Krauss, Lisa Kressin, Miriam<br />

Kurz, Tanja Lau, Sabrina Lehrer, Nele<br />

Link, Fabian Lippmann, Michaela Mack,<br />

Gamze Mandaci, Patrick Mayer, Ronja Morgenthaler,<br />

Marcus Müller, Verena Negwer,<br />

Jasmin Pfirsing, Asuvini Ratnamaheson, David<br />

Rau, Daniel Reeß, Sarah Renner, Marcel<br />

Richter, Helen Roob, Sonja Ruhland, Johannes<br />

Schäfer, Marie-Christine Scheffold,<br />

Sandra Scherbarth, Pascal Schill, Andrea<br />

Schill, Ulrike Schirmer, Anna Schmauder,<br />

Veronika Schmid, Alexander Schmitz, Sarah<br />

Scholl, Melanie Schollenberger, Hannah<br />

Schüller, Nora Schütze, Nikolai Sexauer,<br />

Ann-Kathrin Siekemeier, Julia Spiesberger,<br />

Kevin Spitta, Silke Steinbrenner, Nadine<br />

Tannreuther, Nur Tetkin, Charlott-Amélie<br />

Teutsch, Anne Theimer, Patricia Vanek, Lisa<br />

Villing, Paul Volkwein, Hendrik von Raven,<br />

Alice Watmann, Stephan Westphal, Ann-<br />

Katrin Wieland, Jürgen Woidschützke<br />

und alle anderen Teilnehmern die wir hier<br />

vergessen haben...<br />

Ebenso danken wir ganz herzlich den Referenten<br />

und Workshopleitern Simone<br />

Drescher, Christoph Lindemann, Oliver Wihofszki,<br />

Eva Rothfuß und Miriam Kumpf,<br />

Carina Kircher, Michael Heinz, Mirko Drotschmann,<br />

Gün Aydemir und Jonas van de<br />

Löcht und Frauke Müller<br />

Wir danken:<br />

- den Red-Bull-Blondinen,<br />

- dem teuren Kaffeeautomaten im Seminar,<br />

- dem Poltergeist,<br />

- Ferrero für die Strandnasen,<br />

- den 12 stinkenden Laptops,<br />

- allen, die auf der Party waren und für uns<br />

mitgetrunken haben,<br />

- Sebastians sensibler Direktheit,<br />

- Frauke, die unsere Gesichter von den Spuren<br />

der durcharbeiteten Nacht befreien wird<br />

- Simons Geldbeutel,<br />

- Sebastians Dönergeld,<br />

- Tobias‘ ermunterndem „Sei kreativ!“,<br />

- Adobe für die tollen Testversionen von<br />

Photoshop, InDesign und Lightroom,<br />

- Fabian für seinen aufmunternden und<br />

sehr belustigenden Wutausbruch um kurz<br />

vor vier...,<br />

- der Zeitumstellung (ohne die zusätzliche<br />

Stunde wär‘s wirklich knapp geworden!!!),<br />

- dem Dönerladen dem die Frauen vertraun<br />

- Mirko und „Das Ding“ für „Ehrlichkeit<br />

und den ganzen Schrott...“<br />

- Miriam für den Zusammenbau unserer<br />

7 tollen Überraschungseierfiguren die uns<br />

12 Stunden lang beim Layouten motiviert<br />

haben,<br />

- Luca und Tobi für die hoffentlich sichere<br />

Fahrt nach Sersheim zum Kopierer.<br />

Foto: Fabian Sommer<br />

<strong>Noir</strong> Sonderausgabe<br />

9


Jugendmedientage Baden-Württemberg 2007 in Stuttgart<br />

Di c k e r Ge l d b e u t e l<br />

Sponsoring, Werbung und Teilnehmerbeiträge: Die Finanzierung der JMT<br />

K<br />

ann es sein, dass ein Jugendevent<br />

fast ausschließlich von<br />

Sponsoren bezahlt werden<br />

kann? Ja, es kann. Das Beispiel sind die<br />

Jugendmedientage Baden-Württemberg.<br />

Dieses Jahr in Stuttgart stattfindend werden<br />

sie zu 90% von Sponsoren finanziert.<br />

Wie hoch das Gesamtbudget ist, daraus<br />

machen die Organisatoren ein Geheimnis:<br />

„Das sagen wir Grundsätzlich nicht“,<br />

sagt Mitorganisator Andreas Hensler. Mit<br />

gesundem Menschenvers-tand, kann man<br />

allerdings einen Richtwert berechnen.<br />

Schließlich zahlt jeder Teilnehmer durchschnittlich<br />

20 Euro, je nachdem ob er Mitglied<br />

in der Jugendpresse ist oder nicht.<br />

Bei rund 100 Teilnehmern wären das 2000<br />

Euro durch die Teilnahmegebühr. Wenn<br />

man nun mit einem Sponsorenanteil von<br />

90 % dazurechnet, käme man auf ein Budget<br />

von rund 20000 Euro.<br />

Mit dem Geld wird für die Teilnehmer<br />

ein ausgefeiltes Programm organisiert,<br />

das sowohl anstrengende und lehr-reiche<br />

Arbeitsphasen, als auch entspannende<br />

Momente enthält. Die Referenten, die die<br />

Workshops leiten werden von den Medienpartnern<br />

zur Verfügung gestellt und nur<br />

die Anfahrt und gegebenenfalls eine Übernachtung,<br />

müssen bezahlt werden. Die<br />

Sponsoren können als „Gegenleistung“<br />

damit werben, dass sie die Jugendmedienta-ge<br />

unterstützen. Außerdem wird ihre<br />

Werbung im Internet und auf Flyern veröffentlicht<br />

und sie haben die Mög-lichkeit<br />

sich auf der Jugendmedienmesse zu präsentieren.<br />

Den Sponsoren wird nicht nur<br />

die Gelegenheit gege-ben, während den<br />

Tagen präsent zu sein, sondern sie können<br />

ihre Spende auch über die Steuern<br />

absetzen. Dafür wird von ihnen erwartet,<br />

dass sie ihr Geld den Jugendmedientagen<br />

ohne Zweckgebundenheit zur Verfügung<br />

stel-len. Die gespendeten Gelder werden<br />

von der Jugendpresse verwaltet, da diese<br />

die Buchführung macht. Deshalb müssen<br />

die Ausgaben mit dieser abgesprochen werden.<br />

Auch der Standort wurde mit Absicht<br />

gewählt. Das Rat-haus, die Seminarräume<br />

und die Übernachtungsgelegenheit,<br />

die Turnhalle einer Schule, wurden den<br />

Jugendli-chen kostenlos zur Verfügung<br />

gestellt. Stuttgart, das mitten im Herz von<br />

Baden-Württemberg liegt, ist außerdem<br />

von allen gut zu erreichen. Die Fahrtkosten<br />

werden von den Jugendmedientagen<br />

übernommen, damit „das Geld kein Hindernis<br />

ist“, um bei diesen teilzunehmen.<br />

Niemand soll daran gehindert werden, bei<br />

diesem Großereignis teilzunehmen, Erfahrungen<br />

zu sammeln, viele neue Leute kennen<br />

zu lernen und so viele neue Kontakte<br />

zu knüp-fen. Im Interesse der Teilnehmer<br />

wird das gesamte Budget, natürlich sinnvoll,<br />

ausgegeben, damit es ein schönes und<br />

unvergessliches Erlebnis wird. Die Helfer,<br />

die mitwirken, damit alles reibungslos<br />

klappt, machen das auf eh-renamtlicher<br />

Basis. Warum sie das machen? Eigentlich<br />

nur, um die Chance wahrzunehmen andere<br />

Jugendliche kennenzulernen, die genau<br />

wie sie engagiert und interessiert sind. Auf<br />

so eine Jugend kann die Presse in Zukunft<br />

bauen.<br />

Silke Steinbrennerr<br />

Gu t e Tö n e?<br />

Politisches Gedankengut in der Musikszene<br />

F<br />

rüher war alles besser! Oder<br />

Podiumsgespräch mit dem überaus<br />

doch nicht?“ lautete das<br />

auskunftsfreudigen Uhlmann entwickelte.<br />

Über eine Stunde lang dis-<br />

Motto der diesjährigen Jugendmedientage<br />

Baden-Württemberg.<br />

Auch der Workshop Musikjournalismus,<br />

geleitet vom Musikexpresskutierten<br />

wir über den Einfluss der<br />

Politik in der Musik der vergangenen<br />

und der heutigen Generationen.<br />

Redakteur Christoph Lindemann,<br />

Das abschließende Kürzen für eine<br />

beschäftigte sich mit diesem Thema.<br />

Unter dem Motto „Die Wiederkehr<br />

der politischen Musik“ stand dabei ein<br />

Interview mit Thees Uhlmann, dem<br />

Frontmann der deutschen Indieband<br />

„Tomte“, im Mittelpunkt der Arbeit.<br />

In äußerst produktiver Zusammenarbeit<br />

Die Teilnehmer des Workshops Musikjournalismus<br />

Online- sowie die hier abgedruckte<br />

Version des Interviews stellte sich als<br />

besonders schmerzhaft für unser Redaktionsteam<br />

heraus. Lukas Bach,<br />

Pirmin Clossé, Anne Theimer,<br />

C h a r l o t t - A m é l i e Te u t s c h , I n g r i d<br />

Hanschke, Maria Blenich, Chantal<br />

der zwölf engagierten Teilnehmer/innen entstanden nun<br />

zunächst die Fragen aus denen sich dann ein sehr interessantes Busse, Corinna Hartling, Helen Roob, Lisa Kressin,<br />

Miriam Berner, Ann-Katrin Wieland<br />

10 <strong>Noir</strong> Sonderausgabe<br />

Foto: unbekannt


Jugendmedientage Baden-Württemberg 2007 in Stuttgart<br />

Ge k o n n t e r Einstieg<br />

Die wichtigsten Tipps und Tricks für den Start in den Journalismus<br />

W<br />

as ist eine Nachricht? Unter<br />

anderem mit dieser Frage<br />

beschäftigte sich der Workshop<br />

„Printmedien Grundlagen“ bei den<br />

Jugendmedientagen 2007. Die verschiedenen<br />

Formen der Information wurden<br />

von Simone Drescher, die für die Stuttgarter<br />

Zeitung für den Bereich Jugend<br />

schreibt, vorgestellt. Darüber hinaus wurde<br />

allgemein über das Zeitungswesen gesprochen.<br />

Später wurde es praktisch, verschiedene<br />

Übungen machten die Mitglieder kreativ<br />

und bereiteten sie auf ihre eigentliche Tagesaufgabe<br />

vor. Diese bestand daraus, die<br />

Veranstaltungszeitung mit zu erstellen, die<br />

ihr in den Händen haltet. Hierfür wurden<br />

verschiedene<br />

Stilformen<br />

verwendet,<br />

so wagte<br />

sich<br />

eine Gruppe an ein „Feature“ heran, eine<br />

Form zwischen Sachbericht und Reportage.<br />

Teilnehmer Workshop Printmedien<br />

Grundlagen<br />

Die St i m m e au s d e m Ät h e r<br />

Auf den JMT blicken Jugendliche hinter die Kulissen von Radiostationen<br />

W<br />

ir hören es fast täglich, aber<br />

wie es funktioniert, das wissen<br />

wir nicht. Was steckt hinter<br />

einer Radiosendung, wie viel Aufwand<br />

bringt eine Sendungsgestaltung mit sich?<br />

halten?“ angewendet. Diese Beiträge wurden<br />

selbständig sendefertig vorbereitet.<br />

Am Sonntag, 28.10., kann man in „Gefühlsecht“<br />

auf dasDing, von 13-17 Uhr,<br />

hören, ob es die Stuttgarter O.K. finden,<br />

All dies lernten die Radioworkshopteilnehmer<br />

am Samstag.<br />

Zuerst wurden die Jugendlichen in die<br />

Radiotheorie eingeführt. Anhand von das-<br />

Ding wurden die Grundlagen der Radiotechnik<br />

erklärt.<br />

Dass Audio-Schnitt Macht bedeutet,<br />

zeigte eine Einführung in Schnittprogramme.<br />

Mit diesen können Themen, z.B.<br />

durch Weglassen von Inhalten, manipuliert<br />

werden.<br />

Nachmittags wurden die Workshopteilnehmer<br />

im Gebrauch von Reportagegeräten<br />

unterwiesen.<br />

Das gelernte Wissen wurde in Umfragen<br />

zu den Themen „Ist es O.K. am Tag<br />

nach einer Party blau zu machen?“, „Ist es<br />

wichtig sich für den Partner fit zu halten?“,<br />

und „Wie kann man die Beziehung frisch<br />

am Tag nach einer Party blau zu machen<br />

und wie man seine Beziehung frisch halten<br />

kann. Ob es wichtig ist sich für den Partner<br />

fit zu halten erfahrt ihr am Montag, 29.10.,<br />

um 10-13 Uhr, in „Do’s and Don’t’s“ auf<br />

dasDing<br />

Teilnehmer Workshop Radio<br />

Fotos: Sebastian Czub<br />

<strong>Noir</strong> Sonderausgabe 11


Jugendmedientage Baden-Württemberg 2007 in Stuttgart<br />

Hi n t e r d e n Kulissen<br />

Nach der Podiumsdiskussion hatten wir die Gelegenheit, zwei Mitglieder des Organisationsteams,<br />

Sebastian Nikoloff und Kai Mungenast, zu interviewen<br />

W<br />

ann haben die Vorbereitungen<br />

für die Jugendmedientage<br />

begonnen?<br />

Sebastian: Die Organisation läuft seit<br />

Januar, aber im Juni hat die heiße Phase<br />

mit mehreren Stunden Arbeit pro Tag begonnen.<br />

Wie lange gibt es die Jugendmedientage<br />

schon?<br />

Sebastian: Die JMT gibt es seit drei Jahren<br />

in Baden-Württemberg. Außerdem<br />

finden jedes Jahr bundesweite JMT statt,<br />

Inzwischen gibt es sogar europaweite Jugendmedientage,<br />

die European <strong>Youth</strong> Media<br />

Days.<br />

Wie lange ist die Jugendpresse Baden-<br />

Württenberg schon aktiv?<br />

Kai: Die Jugendpresse Baden-Württemberg<br />

gibt es seit 25 Jahren. Das Jubiläum<br />

haben wir zum Anlass genommen, zusammen<br />

mit den Teilnehmern am Samstagabend<br />

im Kunstmuseum eine große Jubiläumsparty<br />

zu feiern. Deutschlandweit ist die<br />

Jugendpresse schon seit 60 Jahren aktiv.<br />

“100 Teilnehmer<br />

und über<br />

20 Helfer “<br />

Die Dimensionen der JMT BW<br />

Wie viele Teilnehmer und Teammitglieder<br />

sind bei den JMT dabei?<br />

Sebastian: An der Veranstaltung nehmen<br />

über 100 Teilnehmer teil, dazu kommen<br />

über 20 Orgas - das sind die in den<br />

orangefarbenen T-Shirts.<br />

Bekommt ihr Geld für eure Arbeit?<br />

Sebastian: Nein, wir machen das ehrenamtlich.<br />

Aber unsere Ausgaben wie zum<br />

Beispiel Fahrt- oder Handykosten werden<br />

natürlich erstattet.<br />

Wie wird diese Großveranstaltung eigentlich<br />

finanziert?<br />

Sebastian: Hauptsächlich durch Sponsoren<br />

und Fördergelder. Die 25 Euro Teilnahmebeitrag<br />

reichen natürlich nicht aus,<br />

um Essen und Übernachtung zu decken.<br />

Sponsoren sind zum Beispiel das Medienkompetenz-Forum<br />

Südwest, die AOK oder<br />

die Deutsche Bahn.<br />

Was ist das Hauptziel, das ihr in Zukunft<br />

mit eurer Arbeit und euren Angeboten<br />

erreichen wollt?<br />

Sebastian: Wir wollen noch mehr Jugendliche<br />

für die Medien begeistern. Denn<br />

die Arbeit mit den Medien ist wichtig für<br />

12 <strong>Noir</strong> Sonderausgabe Foto: Luca Leicht


Jugendmedientage Baden-Württemberg 2007 in Stuttgart<br />

Layout Workshop<br />

Das Auge liest mit<br />

Film Workshop<br />

Klappe zu und Action<br />

Die Orgas sind weithin gut sichtbar unterwegs<br />

— und ständig im Dienst der JMT auf Achse<br />

Die Firma Adobe ist wohl jedem bekannt,<br />

der sich mit Bildbearbeitung, Layout und<br />

Co. beschäftigt. Im Layoutworkshop mit Michael<br />

Heinz von der Zeitschrift „Auto Motor<br />

Sport“ hatten die Teilnehmer die Gelegenheit,<br />

die Grundlagen von Adobe InDesign,<br />

einem der populärsten und beliebten Layoutprogramme,<br />

zu lernen.<br />

Der Workshopleiter beantwortete gedultig<br />

und kompetent alle Fragen und gab im<br />

Vorraus Tipps zu Aufbau und Gestaltung<br />

eines ansprechenden Layouts. Dank dieser<br />

Hilfe kamen alle Teilnehmer gut mit dem<br />

Programm zurecht und haben sich ein Wissen<br />

erarbeitet, auf das sich gut aufbauen<br />

lässt.<br />

Sie flimmern weltweit über die Bildschirme<br />

und zeigen uns unter anderem aktuelles<br />

Geschehen aus aller Welt in unseren<br />

heimischen vier Wänden.<br />

Dass viel Arbeit dahinter steckt bis eine<br />

TV-Nachricht entsteht, lernen die Teilnehmer<br />

des Filmworkshops. Ihnen wurden von<br />

Jonas van de Löcht, Produktionsassistent,<br />

und Gün Aydemir von Artists & Clients eine<br />

theoretische Einführung in die Grundlagen<br />

des Films geboten. Nach der Analyse von<br />

Werbespots und einem Musikvideo, drehten<br />

sie Szenen an den originalen Schauplätzen<br />

nach. Im Anschluss haben sie sie besprochen<br />

und bearbeitet.<br />

die Gesellschaft. Journalisten schauen den<br />

Politikern auf die Finger und sorgen für<br />

Aufklärung.<br />

Kai: Seit es die Jugendpresse Baden-<br />

Württemberg gibt, hat sich schon vieles<br />

verbessert. So ist zum Beispiel die Finanzierung<br />

für Schülerzeitungen besser geworden,<br />

auch Vergünstigungen für Mitglieder<br />

wurden eingeführt. Der bundesweit einheitliche<br />

Jugend-Presseausweis hat eine<br />

immer größere Akzeptanz.<br />

Was ratet ihr Jugendlichen raten, die gerne<br />

im Journalismus arbeiten möchten?<br />

Sebastian: Es ist sehr wichtig, Praxiserfahrung<br />

zu sammeln und das Schreiben<br />

zu üben. Studieren kann man, was einem<br />

Spaß macht, man sollte aber auch an die<br />

Berufsaussichten denken. Es nutzt wenig,<br />

Fernöstliche Kulturgeschichte mit Nebenfach<br />

Ethnologie zu studieren. Es sei denn,<br />

es interessiert denjenigen tatsächlich brennend.<br />

Kai: Im Handbuch „Einstieg in den<br />

Journalismus“ findet man alles Wissenswerte<br />

zu diesem Thema. Außerdem kann<br />

man sich über Seminare und Praktika<br />

weiterbilden. Auch unser Verbandsmagazin<br />

„<strong>Noir</strong>“ bietet jungen Journalisten eine<br />

Plattform.<br />

Vielen Dank für dieses Gespräch.<br />

Okan Bellikli, Katharina Funk,<br />

Fabian Lippmann<br />

Projektleiter Sören Binder<br />

Unauffindbar und doch überall<br />

Man hört von ihm - sieht ihn aber nicht.<br />

Die Rede ist nicht von einem Poltergeist, sondern<br />

von Sören Binder: 17 Jahre alt, Schüler<br />

und einer von zwei Projektleitern der Jugendmedientage<br />

Baden-Württemberg 2007.<br />

Ganz entgegen meiner Erwartungen<br />

scheint er mir sehr locker und ruhig, keinesfalls<br />

nervös. Auf die Frage, wie er sich fühle,<br />

antwortet Sören, dass die ganze Aktion auf jeden<br />

Fall eine stressige Angelegenheit sei und<br />

sein Handy immerzu klingele. Doch der Spaß,<br />

den er dabei habe, lasse sich durch nichts verderben:<br />

„Wenn ich daran denke, dass die Teilnehmer<br />

Spaß an der Sache haben und etwas<br />

lernen, dann lohnt es sich.“<br />

Sein Handy spielt an diesem Wochenende<br />

eine große Rolle. Während der gesamten Veranstaltung<br />

ist das Organisationsteam immer<br />

fleißig dabei, ihn per Mobiltelefon mit vielerlei<br />

Fragen zu löchern, von PC-Problemen<br />

bis zu Terminänderungen.“Mindestens alle<br />

10 Minuten klingelt mein Handy“, erzählt er.<br />

Zwei Minuten später, wie vorhergesagt, ertönt<br />

sein Klingelton.<br />

Ob er bei dem Stress überhaupt noch zum<br />

Essen oder Schlafen komme? „Verzögert und<br />

immer nebenher“ ist seine Antwort.<br />

Ein Medienevent für über 100 Jugendliche<br />

zu organisieren und den Schulstress<br />

unter einen Hut zu bekommen – für Sören<br />

eine besondere Herausforderung, die er nicht<br />

scheut. Manchmal komme dabei die Schule<br />

zu kurz gibt er zu. Nur eines wolle er nicht:<br />

Schwänzen.<br />

Ein Wochenende kaum geschlafen, wenig<br />

gegessen, den ganzen Tag auf den Beinen - da<br />

träumt auch Sören von Erholung: „Einfach<br />

weit wegfahren, am liebsten in die USA. Und<br />

das ganz ohne Laptop und Handy.“ Doch daraus<br />

wird wohl nichts: Der nächste Ferienjob<br />

steht an, schon am Tag nach den JMT.<br />

So ist er, der Mann im Hintergrund. Sören<br />

Binder – der Projektleiter der JMT - unauffindbar<br />

und doch überall. Stichwort unauffindbar:<br />

Wieder meldet sich Sörens Handy.<br />

Er wird gebraucht und wo er denn sei? „Ich<br />

bin unterwegs“, sagt Sören. Schon ist er aus<br />

der Tür draußen.<br />

i<br />

Information Plus<br />

Das komplette Interview mit<br />

Organisator Sören Binder findet<br />

ihr auf der JMT CD<br />

<strong>Noir</strong> Sonderausgabe<br />

13


Jugendmedientage Baden-Württemberg 2007 in Stuttgart<br />

Ju g e n d M e d I e n t ag e bw 2007<br />

Workshops, Podiumsdiskussion, Jubiläumsparty! Rund 100 Jungjournalisten<br />

feierten gemeinsam das 25. Jubiläum der Jugendpresse Baden Württemberg<br />

Die Jugendmedientage fanden dieses Jahr<br />

vom 26.-28.Oktober, unter dem Motto „Früher<br />

war alles besser! Oder doch nicht?“, in Stuttgart<br />

statt. Dort können junge Medienmacher in verschiedenen<br />

Workshops ihre Fähigkeiten unter<br />

Beweis stellen und von Profis lernen. Veranstalter<br />

ist die Jugendpresse BW.<br />

Rund 100 Teilnehmer trafen sich am<br />

Freitag im Stuttgarter Rathaus zur Eröffnung<br />

der Jugendmedientage. Im großen<br />

Saal wurden sie vom Vorstandssprecher<br />

der Jugendpresse Kai Mungenast und Albrecht<br />

Kutteroff von der Landesanstalt für<br />

Kommunikation Baden-Württemberg begrüßt.<br />

Auf der anschließenden Medienmesse<br />

im Foyer des Rathauses konnten sich die<br />

Jungjournalisten über verschiedene Verbände<br />

und Organisationen informieren,<br />

um so einen Einblick in verschiedene Medien<br />

zu bekommen. Vertreten waren unter<br />

anderem das Jugendnetz Baden-Württemberg<br />

und die Landeszentrale für politische<br />

Bildung.<br />

Später sahen sich die Teilnehmer<br />

den Film „Shut up And Sing/The Dixie<br />

Chicks“, im Stuttgarter Metropol-Kino an.<br />

Dieser gab ihnen einen Vorgeschmack auf<br />

das Thema der Podiumsdiskussion, die am<br />

nächsten Tag auf dem Programm stand:<br />

„Die Wiederkehr der politischen Musik“.<br />

Geschlafen haben die Jugendlichen<br />

ganz spartanisch in der Turnhalle des<br />

Dillmann-Gymnasiums in der Nähe des<br />

Tagungsortes mit Schlafsack und Isomatte.<br />

Nach einer unruhigen Nacht begann<br />

der Samstag mit einem gemeinsamen Frühstück.<br />

Im Anschluss starteten die Workshops.<br />

Zur Auswahl standen Fotojournalismus,<br />

Layout, Printmedien Grundlagen,<br />

Printmedien Musik- sowie Wirtschaftsjournalismus,<br />

Radio, Film, Online und<br />

Redaktionsleitung.<br />

Nach dem Mittagessen begaben sich<br />

die Teilnehmer wieder ins Rathaus zur<br />

Podiumsdiskussion „Die Wiederkehr der<br />

politischen Musik“. Geladen waren fünf<br />

Referenten: der Leiter der Kommunikationsabteilung<br />

im Kulturamt der Stadt<br />

Stuttgart Werner Stiefele, der Sänger der<br />

deutschen Band Tomte Thees Uhlmann,<br />

die Kulturwissenschaftlerin und Publizistin<br />

Sonja Eismann sowie der freie Journalist<br />

Frank Apunkt Schneider. Mirko Drotschmann<br />

vom Jugendsender „Das Ding“<br />

moderierte die Diskussion, die zu Beginn<br />

noch recht informativ und angeregt verlief.<br />

Spätestens beim Reizwort „Nationalstolz<br />

in der Musik“ verlor sie ihren roten Faden<br />

und das Gespräch driftete in emotionale<br />

Äußerungen ab.<br />

Die Informationen wurden in den<br />

Workshops medial aufgearbeitet.<br />

Abends feierten alle Beteiligten im<br />

Stuttgarter Kunstmuseum das 25-jährige<br />

Jubiläum der Jugendpresse BW.<br />

Ann-Kathrin Freude, Marc<br />

Broens, Sebastian Häuslein<br />

14 <strong>Noir</strong> Sonderausgabe Foto: Tobias Fischer


Jugendmedientage Baden-Württemberg 2007 in Stuttgart<br />

Bl i t z l i c h t g e w i t t e r<br />

Die beliebtesten Workshop dieses Jahr waren zweifellos die Fotoworkshops.<br />

Und die Ergebnisse können sich sehen lassen!<br />

Bei den JMT ist voller Körpereinsatz für das perfekte Bild gefragt.<br />

D<br />

er Workshop „Photographie“<br />

beschäftigte sich mit der Theorie<br />

und Praxis der photografischen<br />

Berichterstattung. Von der Vorbereitung<br />

einer Aufnahme und die Technik<br />

über die Bildbearbeitung bis zum Fotound<br />

Urheberrecht, konnten die Teilnehmer<br />

alles über die Welt des Bildjournalismus<br />

erlernen.<br />

Zuerst einmal musste geklärt werden,<br />

was „Bildjournalismus“ eigentlich bedeutet<br />

und was das Tätigkeitsfeld eines Journalisten<br />

dieses Bereichs beinhaltet. Anschließend<br />

lernten die Teilnehmer alles über das<br />

Werkzeug eines jeden Fotojournalisten,<br />

den Photoapparat, dazu Bildausschnitte,<br />

Gestaltung, Objektive und Formate. Dazwischen<br />

gab es auch immer die Möglichkeit,<br />

Fragen an die Referentin und professionelle<br />

Photographin Carin<br />

C. Kircher zu stellen.<br />

Um das gelernte Wissen<br />

umzusetzen, wurden die<br />

Jugendlichen zur Podiumsdiskussion<br />

geleitet,<br />

wo sie ihr neu erlerntes<br />

Wissen gleich umsetzen<br />

konnten.<br />

In einem weiteren<br />

Schritt wurden die<br />

Workshop-Teilnehmer<br />

in die Kunst der Bildbearbeitung<br />

eingeführt, sie<br />

lernten dabei, wie man<br />

mit der Hard- und Software<br />

umgehen muss und diese bearbeitet.<br />

Zum Abschluss wurden rechtliche Fragen<br />

wie Foto-, Urheber- und Persönlichkeitsrecht,<br />

sowie zum Honorar und fairer Bezahlung<br />

geklärt.<br />

Teilnehmer Fotoworkshop<br />

Ju g e n d m e d i e n t ag e Ba d e n-Wü rt t e m b e rg<br />

Wieso? Weshalb? Warum?<br />

Die Jugendmedientage sind dazu da, die<br />

Chance zu haben Medien selbst zu produzieren.<br />

Es fängt an mit einfachen Grundlagen<br />

für die Schülerzeitung und reicht bis<br />

zum Layouten einer ganzen Zeitung. Man<br />

kann sich auf fortgeschrittener Niveau<br />

weiterbilden, lernen im Team zu arbeiten<br />

und Verantwortung zu übernehmen. Die<br />

Jugendmedientage sind eine tolle Gelegenheit<br />

Talent zu entdecken und fördern.<br />

Die JMT gibt es erst zum 3. Mal. 2005<br />

fanden zum ersten Mal die Jugendmedientage<br />

statt, allerdings waren es nur einzelne<br />

Tage. Dieses Jahr finden die JMT erstmals<br />

an einem ganzen Wochenende statt.<br />

Weitere Artikel zu diesem Thema:<br />

Wie werden die JMT eigentlich finanziert<br />

(Seite 10)<br />

Foto: Annalena Bottmann<br />

<strong>Noir</strong> Sonderausgabe<br />

15


16 <strong>Noir</strong> Sonderausgabe<br />

Fotos: XYZ

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!