DU Pressemappe Oktober - Die Unbedingten
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Produktionsnotizen<br />
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Regisseur Andreas Jaschke über ...<br />
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... historische Stoffe<br />
Als oberstes Ziel bei einem historischen Stoff wünsche ich mir immer, dass es einen Bezug zu<br />
heute gibt und eine Wichtigkeit für die Leute in unserer Zeit darstellt, ohne aber eins zu eins<br />
eine Allegorie zu sein, das wäre mir dann wieder zu übertrieben. Ich finde die eskapistische<br />
Funktion eines Filmes auch sehr wichtig, deswegen darf ein historischer Film für mich<br />
durchaus auch ein Abenteuerfilm sein.<br />
Bei den <strong>Unbedingten</strong> hoffe ich, dass ich, insbesondere bezogen auf die ersten Rechten in<br />
Deutschland, so ambivalent erzählt habe, dass man sagt, man kann das Handeln zwar<br />
zumindest nachvollziehen, der kritische Blick auf ihr Unterfangen aber trotzdem gewahrt<br />
bleibt. Bei meinen Charakteren wollte ich weder Monster noch Liebmenschen schaffen,<br />
sondern durch das Erzählen von Grauzonen versuchen so glaubwürdig zu sein, dass man es<br />
schafft, ein Interesse an der damaligen Zeit zu wecken.<br />
Bei den <strong>Unbedingten</strong> haben wir ja zum einen die real existierenden Charaktere, Carl Sand und<br />
August von Kotzebue, bei denen man ja - will man nicht Kritiker Tür und Tor öffnen -<br />
gezwungen ist, historisch wahrhaftig zu sein. Erzählerische Spielräume um Ambivalenzen zu<br />
schaffen, bieten einem dann die fiktiven Zusatzfiguren. Das ist ein vermeintlich simpler<br />
Taschenspielertrick, der aber halt sehr gut funktioniert, gerade auch dann, wenn man wie wir<br />
um ein negatives Ende herum erzählt.<br />
Ich mag es immer lieber von Menschen von „unten“ zu erzählen, weil es mich nicht<br />
interessiert, wie irgendwelche Könige Sachen entschieden haben, sondern wie sich diese<br />
Entscheidungen ausgewirkt haben, wie der einfache Mensch zum Spielball der Mächtigen wird.<br />
... Motivrecherche<br />
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Seit vielen Jahren vermeide ich bei meinen Heimfahrten zwischen München und Erfurt die<br />
Autobahnen und fahre über Land. Dabei habe ich immer schon Motive für alle möglichen<br />
Stoffe recherchiert. Als die Dreharbeiten zu den <strong>Unbedingten</strong> letztes Jahr konkret wurden,<br />
konnte ich also schon auf ein Repertoire im Kopf zurück greifen und es galt lediglich zu<br />
überprüfen, ob die Orte, die ich schon kannte auf die Situation passen und der Erzählung<br />
standhalten. Im Vordergrund stand für mich dabei auch immer nicht nur das Schöne, sondern<br />
auch das Machbare, das heißt ich habe von vornherein bei der Auswahl der Drehorte auf die<br />
Realisierbarkeit geachtet. Ziel war, mit wenig Veränderung das Jahr 1819 erzählen zu können.<br />
Als es dann losging, war es schon ein tolles Gefühl jetzt mit einem Filmteam von knapp<br />
vierzig Leuten an den Plätzen zu stehen, an denen ich vor acht Jahren gesagt habe, hier willst<br />
du mal drehen.<br />
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<strong>Die</strong> <strong>Unbedingten</strong>