wieder | wo | anders - Adriaans & Lemcke Mobiliengesellschaft mbH

Was sind die Eckpunkte ihrer Produkte
und Unternehmensphilosophie?
C. Adriaans: Mit CUBIG wollen wir einen
freundlichen Lebens- und Arbeitsraum
schaffen, der den heutigen Ansprüchen des
modernen Lebens, das zunehmend von Mobi-
lität, dem Bedürfnis nach Kommunikation, aber
auch Privatsphäre geprägt ist, Rechnung tra-
gen. Wir sind davon überzeugt, dass sich Le-
bensqualität über eine lebendige Vielfalt und
kommunikative Auseinandersetzung zwischen
Menschen untereinander und der Umwelt ent-
wickelt. Dafür ein architektonisches Konzept
zu entwickeln, war für uns die spannende He-
rausforderung. Das Ergebnis ist CUBIG. Durch
seine großen Fensterflächen bleibt die Bezie-
hung zur Außenwelt erhalten. Die Innenräu-
me sind lichtdurchflutet und schaffen hohen
Wohnkomfort. Sicherheit, Geborgenheit und
Privatheit vermitteln wir über die solide und
kompakte Bauweise des CUBIG.
Auffällig ist das minimalistische Design.
Wirkt das für viele Menschen nicht zu
kalt?
C. Lemcke: Gerade der puristische Baukörper
begeistert viele Menschen. Seine einfache und
schnörkellose Konstruktion mit seinen hoch-
wertigen Materialien regt die Kreativität an
und ermöglicht individuelle Gestaltungsspiel-
räume. Interessenten entwickeln selbst immer
wieder neue Ideen. Die meisten davon lassen
sich durch die Vielseitigkeit unseres Systems
auch realisieren.
Ist denn eine völlig individuelle Planung
möglich oder ist CUBIG mehr ein standar-
disiertes Produkt?
C. Adriaans: Durch die Transportfähigkeit als
ganzer Baukörper sind der Größe eines ein-
zelnen CUBIG Grenzen gesetzt. Doch mehrere
CUBIGs können beliebig miteinander kombi-
niert werden, womit die Flächenbegrenzung
aufgehoben ist. Aus den unterschiedlichen
Modellreihen und Ausstattungsvarianten las-
sen sich einzigartige und individualisierte Räume
schaffen. Jedes CUBIG neu individuell zu planen,
ist sehr aufwändig. Wer das möchte, dem bieten
wir die Möglichkeit, als Alternative ein individu-
elles Gebäude in Holzrahmenbauweise mit uns
zu planen und zu bauen.
Von wem stammt das Design?
C. Lemcke: Jede Produktentwicklung ist Team-
arbeit und intensiver Austausch der einzelnen
Gewerke miteinander. Architekt Frank Peikert hat
das Design entworfen und CUBIG sein gradlinig
minimalistisches Aussehen gegeben.
Wie lange hat die
Entwicklungsarbeit gedauert?
C. Adriaans: Die Entwicklung des ersten CUBIG
dauerte ungefähr ein halbes Jahr. Die schnelle
Entwicklungsarbeit war nur möglich, weil bei uns
im Haus alle Kompetenzen unter einem Dach
gebündelt sind. Architekten, Statiker, erfahrene
Handwerker und Haustechniker haben ihr ge-
samtes Know-how für CUBIG eingebracht.
Welche Vorteile sehen Sie gegenüber
einer herkömmlichen Bauweise?
C. Adriaans: Die Vorteile von CUBIG liegen auf der
Hand. Da jedes CUBIG- Modul vollständig in der
Halle gefertigt wird, sind wir völlig wetterunab-
hängig und können terminsicher produzieren. Die
Fertigungsabläufe sind optimiert und die Ver-
wendung zertifizierter Materialien geben Kunden
Planungs- Kosten- und Qualitätssicherheit.
Und warum dann ein eigenes
Unternehmen?
C. Lemcke: Der Verkauf von CUBIG erfordert
grundsätzlich andere Marketingüberlegungen
als der Verkauf von individuell geplanten Architektenhäusern,
die in der Regel regional verkauft
werden. CUBIG wird europaweit verkauft und wir
arbeiten zudem mit anderen Unternehmen zusammen,
wenn es um große Stückzahlen geht.
Wer sind Ihre Kunden?
C. Adriaans: Unser Kundenspektrum ist groß.
Privatleute interessieren sich für ein Ferienhaus,
ohne sich damit für einen Standort festzulegen.
Andere wollen schnell einen Anbau
oder eine Aufstockung realisieren. Gewerbliche
Kunden benötigen zusätzliche Büros
oder Seminarräume, andere fragen mobile
Ausstellungsräume, Shops oder edle Imbissstände
nach. Wir sind immer wieder erstaunt
darüber, welche kreativen Ideen Kunden entwickeln,
die sie mit CUBIG realisieren wollen.
C. Lemcke: Ein breites Geschäftsfeld ist die
öffentliche Hand und die Wohlfahrtspflege, die
schnell hochwertigen Raum für Kindergärten
oder Schulen brauchen. Unser Vorteil dabei ist,
dass wir sowohl in herkömmlicher elementierter
oder in modularer Bauweise mit CUBIG
oder in Kombination von beidem den Kunden
optimal bedienen können.
Wie ist Ihre Partnerschaft entstanden?
C. Lemcke: Christian und ich kennen und
schätzen uns seit über 15 Jahren. Ich benötigte
dringend hochwertigen, mobilen Gewerberaum
für einen Kunden in Osteuropa. Alles
das, was ich auf dem Markt gefunden habe,
genügte nicht unseren Ansprüchen. Christian
erzählte mir, dass er sich schon seit längerem
mit modularen Bauen beschäftigt. Da lag es
einfach nahe, ein gemeinsames Projekt zu
starten.
Gibt es zwischen Ihnen eine klare
Aufgabenverteilung?
C. Adriaans: Auch wenn wir alle Entscheidungen
abstimmen, haben sich im Laufe
des ersten Jahres Prioritäten im Tagesgeschäft
herausgestellt. Mein Schwerpunkt ist aufgrund
meiner langjährigen Erfahrung bei der
Planung und dem Bau von Niedrigenergiehäusern
und aus meiner Sachverständi-
gentätigkeit die permanente technische und
konstruktive Optimierung und die Realisierung
von technisch anspruchsvollen Kundenanfragen.
Claus Part ist der Bereich Marketing, Verwaltung
und Finanzen.
Können Sie auch größere
Bauvorhaben realisieren?
C. Lemcke: Wir verfügen über hervorragende
Kontakte in der Branche und arbeiten mit leistungsstarken
Partnern zusammen, so dass wir
auch Großprojekte problemlos bewältigen. Dies
gilt zum Beispiel für Schulprojekte, Studentenwohnungen
oder Pflegeheime.
Lassen sich auch eigenwillige
Gestaltungswünsche realisieren?
C. Adriaans: Wir haben vor einiger Zeit für ein
Autohaus einen aerodynamischen Verkaufsstore
oder für eine Werbegemeinschaft einen Shop mit
einer transluzenten Glasfassade entwickelt. Wir
sind sicher in der Verwendung unterschiedlicher
Materialien aus dem klassischen Baubereich, so
dass wir speziell für gewerbliche Kunden komplette
Neu- oder Weiterentwicklungen – CUBIG
customized – realisieren können.
C. Lemcke: Diese Entwicklungskompetenz ist
insbesondere für Franchisegeber interessant,
die Wert auf ein Design mit hohem Wiedererkennungswert
legen.
Wie sehen Sie die zukunfts -
perspektiven von CUBIG?
C. Adriaans: Noch ist CUBIG ein Nischenprodukt.
Wir gefallen uns in der Rolle, einen neuen Trend
mit zu gestalten. CUBIG bereichert die Architektur.
CUBIG ist ein intelligentes Prinzip, das
durch Flexibilität und Vielfalt geprägt ist. Nach
den Regeln der Evolution wird ein solches System
sich durchsetzen und seinen Platz in der
(Architektur)-Welt finden.
14 15