ueberbruecken 4_13 - Seelsorgeeinheit Heidelberg-Neckartal
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<strong>Seelsorgeeinheit</strong> <strong>Heidelberg</strong> <strong>Neckartal</strong><br />
Auferstehung<br />
… was löst dieses Wort bei Ihnen aus?<br />
… Freude, Unbehagen, Erwartungen, Ungewissheit, Beklemmung, Frühlingsgefühle,<br />
Gottesbeziehung, Fragen, Zweifel, Dankbarkeit, Hoffnung, Erlösung,<br />
Frieden … ?<br />
Eine Episode aus dem Religionsunterricht in der 1. Klasse: Im Gebetskreis<br />
zu Beginn des Unterrichts sind die Kinder nach einem gemeinsamen Gebet<br />
eingeladen, eigene Bitten oder Dank zu formulieren. Ein Kind betet: „Ich danke<br />
Gott für meine zwei Leben.“ Die anderen Kinder schauen sich fragend an und<br />
werden unruhig. Ich frage das Kind: „Möchtest du uns sagen, welche zwei<br />
Leben du meinst?“ Das Kind antwortet scheinbar ganz erstaunt über diese<br />
Frage und ganz selbstbewusst: „Na, das jetzt und das dann bei Gott!“<br />
So einfach und selbstverständlich ist das also?<br />
Leiden und Tod liegen in unserem Erfahrungsbereich.<br />
Aber die Auferstehung spottet jeder Erfahrung. Sie ist nicht zu fassen, sie geht<br />
über unseren Erfahrungshorizont hinaus. Und darum kommen die Fragen: Wie<br />
soll ich mir das vorstellen? Ich sehe nicht, dass die Macht des Todes gebrochen<br />
ist. Auch nach Ostern geht das grausame Spiel von Gewalt und Tod weiter. Das<br />
ist die Realität, sie ist nicht aus der Welt zu schaffen. Oder vielleicht doch?<br />
Nicht von uns aus. Wir Menschen können Jesus nicht lebendig machen oder<br />
lebendig halten. Jesus lebt aus der Kraft Gottes „der die Toten lebendig macht<br />
und das, was nicht ist, ins Dasein ruft“ (Röm 4,17). Das ist der Grund unserer<br />
Hoffnung. Gottes Tat steht über allem Auf und Ab unseres Glaubens – trotz aller<br />
Fragen und Einsprüche.<br />
Auferstehung ist keine „Verlängerung“ des Lebens. Auferstehung ist auch nicht<br />
das ewige „Sterben und Werden“. Gott setzt mit der Auferstehung Jesu einen<br />
Neuanfang, eine neue Schöpfung im Zeichen des Lebens. Das geht über das<br />
Menschenmögliche hinaus, das spottet jeder menschlichen Erfahrung.<br />
Ich wünsche Ihnen gesegnete Ostertage<br />
Edeltraud Kohlmann-Lier