Vakuumaspiration in der 5. und 6. Woche p.m. - Abtreibung
Vakuumaspiration in der 5. und 6. Woche p.m. - Abtreibung
Vakuumaspiration in der 5. und 6. Woche p.m. - Abtreibung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
für sexuelle SEXUALPÄDAGOGIK<br />
<strong>und</strong> reproduktive Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Rechte<br />
FORUM<br />
Eileiterregion gehört dazu, nicht nur wegen <strong>der</strong> extrem seltenen Gem<strong>in</strong>i-Simultangravidität <strong>in</strong>tra<strong>und</strong><br />
extrauter<strong>in</strong>, auch wegen Zysten <strong>und</strong> gestielten Myomen, die durch Stieldrehung die Ursache<br />
erheblicher, zunächst kaum erklärbarer, postoperativer Schmerzen se<strong>in</strong> können, die e<strong>in</strong>e sofortige<br />
Intervention erfor<strong>der</strong>n.<br />
E<strong>in</strong>ige Hilfswerkzeuge können Probleme bei sehr frühen (<strong>und</strong> späteren) Schwangerschaften auf<br />
e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum reduzieren. Als Erstes sei die Uterussonde genannt. In Deutschland lautet e<strong>in</strong> Lehrsatz<br />
<strong>der</strong> Gynäkologie: E<strong>in</strong>e Uterussonde gehört (wegen <strong>der</strong> Perforationsgefahr) nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en schwangeren<br />
Uterus. Dies ist falsch. Legen Sie <strong>in</strong> jedes Instrumentenset e<strong>in</strong>e »nicht biegbare« Kugelkopfsonde<br />
mit 3 mm Kopfdurchmesser, biegen Sie diese <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em sanften Bogen etwas stärker (e<strong>in</strong>mal,<br />
nicht ständig) <strong>und</strong> Sie haben e<strong>in</strong> perfektes Hilfsmittel, den Weg <strong>in</strong> die Gebärmutter auch über den<br />
stärksten Knick am engsten Mutterm<strong>und</strong> ohne »Bohren« zu f<strong>in</strong>den. Wenn Sie den Weg gef<strong>und</strong>en<br />
haben <strong>und</strong> dieser e<strong>in</strong>en scharfen Knick aufweist, s<strong>in</strong>d für die weitere Dilatation <strong>in</strong> seltenen Fällen<br />
Hawk<strong>in</strong>s-Ambler-Dilatatoren e<strong>in</strong>e große Hilfe. Durch ihre stärkere Biegung kann e<strong>in</strong> Knick besser<br />
überw<strong>und</strong>en werden, bis die Dehnung so weit erfolgt ist, dass Sie mit Hegarstiften nicht mehr <strong>in</strong><br />
Zervixdrüsen geraten <strong>und</strong> durch diese h<strong>in</strong>durch perforieren können. Da diese Dilatatoren <strong>in</strong> Deutschland<br />
unüblich s<strong>in</strong>d, ist es empfehlenswert, zunächst bei unkomplizierten Fällen Erfahrungen zu<br />
sammeln. Bed<strong>in</strong>gt durch ihre Form – sie s<strong>in</strong>d relativ spitz <strong>und</strong> verbreitern sich kont<strong>in</strong>uierlich um 3<br />
mm – ist es schwer zu unterscheiden, ob <strong>der</strong> gefühlte Wi<strong>der</strong>stand von <strong>der</strong> Zervix herrührt o<strong>der</strong><br />
dadurch entsteht, dass Sie gerade dabei s<strong>in</strong>d, mit <strong>der</strong> Spitze <strong>in</strong> die Uteruswand zu bohren.<br />
In äußerst seltenen Fällen, bei extrem verschlossenem äußerem o<strong>der</strong> <strong>in</strong>nerem Mutterm<strong>und</strong>, nicht<br />
nur nach Konisation, kann e<strong>in</strong> spitzkonischer Hegar 2,5 die Lösung se<strong>in</strong>. Dieser darf aber nur mit<br />
großer Vorsicht, Gefühl <strong>und</strong> ohne jeglichen forcierten Druck angewendet werden, er ist e<strong>in</strong>er<br />
Stricknadel vergleichbar.<br />
Bezüglich <strong>der</strong> Absaugröhrchen empfehlen sich solche von 6 o<strong>der</strong> 7 mm Außendurchmesser, vor<br />
allem bei sehr reichlicher Dezidua (sonographisch zu sehen) kann <strong>der</strong> E<strong>in</strong>griff mit e<strong>in</strong>em 6-mm-<br />
Röhrchen unnötig lange dauern. Aus me<strong>in</strong>er Sicht s<strong>in</strong>d starre, gebogene Röhrchen Instrumente<br />
<strong>der</strong> Wahl – zum<strong>in</strong>dest solange es ke<strong>in</strong>e besseren gibt, aber das ist e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es Thema.<br />
Als Letztes empfehle ich sehr e<strong>in</strong>e stumpfe Kürette Größe 0, die Sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em schönen Bogen nachbiegen<br />
sollten. Auch bei weiter fortgeschrittenen Schwangerschaften können Sie damit am Ende<br />
des E<strong>in</strong>griffes sicher tasten, ob die Tubenw<strong>in</strong>kel erreicht wurden, <strong>und</strong> gegebenenfalls gezielt nachsaugen.<br />
Wenden wir uns <strong>der</strong> postoperativen Kontrolle zu: Abschluss des E<strong>in</strong>griffes sollte e<strong>in</strong>e Vag<strong>in</strong>alsonographie<br />
se<strong>in</strong>, die nicht nur sicherstellt, dass ke<strong>in</strong>e Fruchthöhle mehr vorhanden ist, son<strong>der</strong>n auch<br />
kle<strong>in</strong>ere Gewebereste zuverlässig darstellt, so dass Sie durch gezieltes Nachsaugen diesbezüglichen<br />
Komplikationen <strong>in</strong> den meisten Fällen vorbeugen können.<br />
Unerlässlich ist die Begutachtung des abgesaugten Gewebes. Auf den Pathologen ist hier, auch<br />
wenn zuverlässig, nicht <strong>der</strong> ger<strong>in</strong>gste Verlass. Gerade bei sehr frühen Schwangerschaften besteht<br />
das abgesaugte Gewebe nahezu ausschließlich aus Dezidua. Die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, bei E<strong>in</strong>bettung<br />
des gesamten Gewebes die Zotten dabeizuhaben, ist äußerst ger<strong>in</strong>g. Hilfreich bei <strong>der</strong> Identifikation<br />
<strong>der</strong> Fruchtblase s<strong>in</strong>d gute Lichtverhältnisse, sei es durch Auflicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Nierenschale bei<br />
schwenkbarer OP-Leuchte o<strong>der</strong> Durchlicht von unten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Glasschale. Probleme können sich bei<br />
sehr zarter, ausgefranster Dezidua ergeben, die gelegentlich schwer von Zottengewebe zu unterscheiden<br />
ist, o<strong>der</strong> bei so reichlicher Dezidua, dass die Auff<strong>in</strong>dung von Fruchtblase bzw. Plazentazottengewebeanteile<br />
an die bekannte Suche nach <strong>der</strong> Nadel im Heuhaufen er<strong>in</strong>nert. Wirklich<br />
schwierig wird es bei vermutlich nicht <strong>in</strong>takten Schwangerschaften, bei denen Sie gelegentlich fast<br />
nur Eihaut f<strong>in</strong>den. Bedenken Sie beim Heraussuchen des Gewebes nach Durchspülen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Sieb,<br />
dass die Eihaut (<strong>und</strong> anhängende Zotten) e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Aff<strong>in</strong>ität zum Sieb haben. Mitunter f<strong>in</strong>-<br />
33