Predigt zu Johannes 21, 1-14 Liebe Gemeinde, â die Geschichte ...
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Knechte Gottes, in dem Sinne, dass wir noch unfrei wären und unterwürfig gegenüber Gott<br />
sein müssten, sondern wir sind, wenn wir <strong>zu</strong> Jesus gehören als seine Schüler und<br />
Geschwister, eben freie Töchter und Söhne Gottes.<br />
Kinder: Darin steckt aber auch: Auch wir erwachsenen Töchter und Söhne Gottes bleiben<br />
vor Gott hilfsbedürftig wie kleine Kinder, <strong>die</strong> ihren Eltern vertrauen und ihnen viel<br />
<strong>zu</strong>trauen. Wir sollen und dürfen also Gott vertrauensvoll und hartnäckig anbetteln und<br />
keine Ruhe geben, bis wir das Gewünschte haben...<br />
Kinder, habt ihr nichts <strong>zu</strong> essen Die Sprache des Evangelisten <strong>Johannes</strong> ist immer<br />
tiefsinnig und hintergründig... Essen – das bedeutet alles, was unserm Leben Nahrung,<br />
Sinn, Kraft, Genuss gibt.<br />
Und wir müssen sagen: Nein, w i r haben nichts <strong>zu</strong> essen. Was uns <strong>zu</strong>m Beispiel auf dem<br />
religiösen Markt angeboten wird, das sättigt nicht, das ist keine gesunde<br />
Glaubensnahrung. Und das, womit wir abgespeist werden durch Werbung und <strong>die</strong> ganze<br />
Vergnügungsindustrie, das stillt den Lebenshunger nicht wirklich, sondern kann Menschen<br />
stattdessen innerlich eher leer und krank machen.<br />
Die Jünger sagen klarsichtig und mit Recht <strong>zu</strong> Jesus: Nein, w i r haben nichts <strong>zu</strong> essen.<br />
Ohne dich ist unser Leben leer und unser Tun vergebliche Mühe.<br />
Und dann tun sie, was er ihnen sagt und sie finden und fangen eine Unmenge Fische,<br />
eine überbordende Fülle, reichen Segen. Später im Text hören wir: Es waren 153 Fische –<br />
nicht kleine, sondern grosse Fische. Ja, was das wohl bedeuten mag Da haben <strong>die</strong><br />
Bibelforscher dran herumgerätselt und meinen beweisen <strong>zu</strong> können: Das waren alle<br />
damals bekannten Fischarten.<br />
Sagen wir einfach: Hier ist nun wirkliche Nahrung gemeint, <strong>die</strong> Lebenshunger und<br />
Lebensdurst wirklich stillt - und zwar für alle Arten von Menschen, für schwarze und<br />
weisse, grüne, rote und gelbe, für reiche und arme, dünne und dicke, frömmelnde,<br />
skeptische, sektiererische und sich atheistisch gebende...<br />
“Und dass Netz zerriss nicht!“ Auf unsere <strong>Gemeinde</strong> bezogen heisst das: Wir sollen hier<br />
alle gelten lassen und hochachten. Auf <strong>die</strong> Kirche bezogen heisst das: Alle Menschen,<br />
Menschen aller Art haben in ihr Raum und Platz und sind willkommen! Und: Trotz aller<br />
menschengemachten Spaltungen und Konfessionen – es ist und bleibt ein Leib Christi,<br />
eine unzerreissbare heilige christliche Kirche – und so sollen wir einander auch<br />
anerkennen und ansehen: Keine Verachtung oder gar Verurteilung eines vermeintlich<br />
weniger „Rechtgläubigen“. Wir haben kein Recht über den Glauben oder Unglauben eines<br />
andern <strong>zu</strong> urteilen. Sondern jeder soll für sich <strong>zu</strong>sehen, ob und wie er vor dem Urteil<br />
Gottes bestehen kann.<br />
Das Netz zerriss nicht! Es ist und bleibt ein Reich Gottes, eine heilige christliche Kirche.<br />
Und was sind <strong>die</strong> Kennzeichen <strong>die</strong>ser Einheit Ganz schlicht: Auf Jesus hören, ihm<br />
vertrauen und seiner Weisung folgen. Durch <strong>die</strong> Taufe als Kinder Gottes miteinander leben<br />
und umgehen und – schliesslich und als Ziel und Vollendung aller Gemeinschaft: <strong>die</strong><br />
Mahlgemeinschaft mit ihm und miteinander feiern. Er lädt sie ein, er lädt uns ein: „Kommt<br />
und haltet das Mahl“, „Kommt <strong>zu</strong> mir alle, <strong>die</strong> ihr mühselig und beladen seid, ich will euch