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Stolpersteine für Konstanz Stolpersteine für Konstanz Programm

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fern. Sie schimpfte immer wieder über den Nationalsozialismus.<br />

Prompt wurde sie von Nachbarn denunziert und<br />

am 19.07.1940 nach dem „Heimtückegesetz“ zu 4 Monaten<br />

Gefängnis verurteilt, weil „sie fortgesetzt gehässige, ketzerische<br />

und von niedriger Gesinnung zeugende Äußerungen<br />

über leitende Persönlichkeiten des Staates … gemacht hat.“<br />

Sie verbüßte ihre Strafe in <strong>Konstanz</strong> und Mannheim.<br />

Margarete Ehinger überlebt ihre Haftstrafen und starb am<br />

12.04.1974 in <strong>Konstanz</strong>.<br />

9.40 Uhr Sigismundstraße 21 8<br />

Max Levi, Rosa Levi, geb. Dreyfuss und Hans Levi (Juden)<br />

Rosa Levi, geb. am 01.06.1884 in Schmieheim/Baden, führte<br />

zusammen mit ihrem Mann Max Levi, geb. am 09.06.1876 in<br />

Tiengen/Waldshut, eine kleine koschere Pension im jüdischen<br />

Gemeindehaus in der Sigismundstraße 21. Sie hatten einen<br />

Sohn, Hans Bernhard, geb. am 20.06.1921 in <strong>Konstanz</strong>, der<br />

seit April 1932 Schüler des <strong>Konstanz</strong>er Gymnasiums war. Er<br />

war ein guter Schüler: „Fleißiges Streben sowie Leistungen<br />

sind erfreulich gut“. Mitten im Schuljahr 1935/36 verließ Hans<br />

Bernhard die Schule und wechselte an die Sekundarschule<br />

in Kreuzlingen. Von da an verliert sich seine Spur. Er ist nicht<br />

ermordet worden, wie das Archiv von Yad Vashem in Jerusalem<br />

beweist. Seine Eltern wurden am 22.10.1940 nach<br />

Gurs in Südfrankreich deportiert. Rosa Levi wurde Anfang<br />

August 1942 nach Drancy bei Paris gebracht und von dort am<br />

10.08.1942 nach Auschwitz deportiert. Dort wurde sie noch<br />

am Ankunftstag, dem 12.08.1942, ermordet. Max Levi wurde<br />

nicht nach Auschwitz deportiert. Er starb an Entkräftung am<br />

23.07.1942 in einem Heim in dem kleinen Städtchen Limoux<br />

im Departement Aude.<br />

Max Levi stirbt 1942 in Gefangenschaft an Entkräftung, Rosa<br />

Levi wird 1942 in Auschwitz ermordet und von Hans Levi gibt<br />

es seit 1936 keine Spur mehr.<br />

10.00 Uhr Sigismundstraße 16 9<br />

Dr. Richard Guggenheim (Jude)<br />

Geboren (10.10.1894) und aufgewachsen in <strong>Konstanz</strong> als<br />

Sohn des Arztes Dr. Daniel Guggenheim. Nach dem Abitur am<br />

<strong>Konstanz</strong>er Gymnasium Studium der Medizin in Freiburg, ab<br />

1924 als Kinderarzt mit eigener Praxis in der Sigismundstr. 16<br />

tätig. Am 02.08.1926 heiratet er Lene Guggenheim, die beiden<br />

Söhne werden 1927 und 1931 geboren. Die Familie lebt in der<br />

Wohnung über der Praxis. 1933 erste Boykottaktionen gegen<br />

die Praxis und Androhung des Entzugs der Kassenzulassung.<br />

Als Weltkriegsteilnehmer wird der Kassenausschluss zunächst<br />

aber nicht voll wirksam. Richard Guggenheim beantragt <strong>für</strong><br />

seine Familie ein Visum <strong>für</strong> die USA, das im März 1937 erteilt<br />

wird. Das <strong>Konstanz</strong>er Finanzamt setzt die Reichsfluchtsteuer<br />

jedoch so hoch an, dass an Ausreise nicht zu denken ist.<br />

Im Juni 1937 reist die Familie <strong>für</strong> 3 Wochen in die USA und<br />

erwirkt eine Verlängerung des Visums. Ab dem 01.10.1937<br />

darf er nicht mehr als Arzt arbeiten. Im Januar 1938 flieht er

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