Untitled - Ev. Emmaus-Kirchengemeinde
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Liebe Gemeinde,<br />
Sich für andere opfern<br />
Zum Nachdenken<br />
als ich vor längerer Zeit auf einer<br />
Werft war, bot sich mir ein eindrucksvoller<br />
Anblick: Große Schiffe, die ich<br />
sonst nur aus der Ferne kenne, konnte<br />
ich nun von unten aus der Nähe<br />
bestaunen. An den Schiffskörpern waren<br />
kleine Metallstücke angeschweißt.<br />
Es waren Anoden aus Zink oder Aluminium,<br />
die sich vom Salzwasser zerfressen<br />
lassen, damit das Metall des<br />
Schiffes unversehrt bleibt. Nach einiger<br />
Zeit haben die Anoden ihren<br />
Dienst erfüllt und sind so zerstört,<br />
dass sie erneuert werden müssen. An<br />
der Küste reden die Menschen von<br />
„Opferanoden“, weil sich diese kleinen<br />
Metallstücke für das ganze Schiff aufzehren<br />
lassen, also aufopfern.<br />
Zunächst ist das ja nichts anderes als<br />
ein elektrochemischer Vorgang, doch<br />
der Begriff „Opfer“ lässt diesen Vorgang<br />
zum Symbol werden.<br />
Ich denke da gleich an Jesus, der von<br />
der Krippe bis zum Kreuz bedingungslos<br />
die Liebe Gottes den Menschen<br />
weitergab, so dass er am Ende selber<br />
verstoßen und getötet wurde.<br />
Christen haben im Rückblick immer<br />
wieder bekannt: Jesus hat dieses<br />
Sterben „für uns“ auf sich genommen,<br />
er hat sich für uns „geopfert“. Und sie<br />
deuteten seine Kreuzigung mit Worten<br />
des Propheten Jesaja (53,4.5): „Fürwahr,<br />
er trug unsre Krankheit und lud<br />
auf sich unsre Schmerzen. Wir aber<br />
hielten ihn für den, der geplagt und<br />
von Gott geschlagen und gemartert<br />
wäre. Aber er ist um unsrer Missetat<br />
willen verwundet und um unsrer Sünde<br />
willen zerschlagen. Die Strafe liegt<br />
auf ihm, auf dass wir Frieden hätten,<br />
und durch seine Wunden sind wir geheilt.“<br />
Dass Jesus gelitten hat und gestorben<br />
ist, weil er Gottes Liebe zu uns<br />
Menschen bis ins Letzte lebte und<br />
sich für uns aufopferte, ist schwer zu<br />
fassen, aber das ist noch nicht alles.<br />
Es bleibt nicht bei Opfer und Tod.<br />
In der zweiten Nacht nach Karfreitag,<br />
an dem wir Jesu Tod gedenken, feiern<br />
wir Christen Ostern.<br />
Ostern feiern wir, weil Gott Tod und<br />
Opfer das Leben entgegensetzt. Dieser<br />
Kontrapunkt Gottes hat mit Jesu<br />
Auferstehung ein für alle Mal begonnen<br />
– und hat bis heute nicht geendet.<br />
Bis heute setzen viele Millionen Christinnen<br />
und Christen ihr ganzes Vertrauen<br />
darauf, dass Gott in Jesus<br />
Christus den Tod besiegt hat. Bis heute<br />
glauben Christinnen und Christen<br />
auf der ganzen Welt an diesen Christus,<br />
der Gottes Liebe gelebt und<br />
durchlitten hat.<br />
Bis heute lassen sich Menschen von<br />
dieser Liebe anstecken und setzen allen<br />
destruktiven Kräften der Welt ihre<br />
Liebe entgegen.<br />
Der Grund dafür ist die Begegnung<br />
mit dem Auferstandenen, gestern bei<br />
den Jüngern und Jüngerinnen und<br />
auch noch heute bei uns.<br />
Ich wünsche Ihnen eine von Gott gesegnete<br />
und erfüllte Passions- und<br />
Osterzeit<br />
Ihre Pfrin. z.A. Ute Latuski<br />
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