Brain Drain, Brain Exchange
Brain Drain, Brain Exchange
Brain Drain, Brain Exchange
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<strong>Brain</strong> <strong>Drain</strong>, <strong>Brain</strong> <strong>Exchange</strong><br />
Die Veränderung der internationalen<br />
Migration hoch qualifizierter Arbeitskräfte<br />
nach der ‚Greencard’ in Deutschland<br />
Dr. Heike Pethe<br />
Universiteit van Amsterdam
Greencard-Regelung<br />
2000- 2004<br />
• Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis für f<br />
5 Jahre für f r Nicht-EU BürgerB<br />
• Spezialisten in der Computerbranche<br />
• Arbeitsmarktöffnung für: f<br />
– Universitätsabsolventen<br />
tsabsolventen<br />
– Internationale Vermittlungen<br />
– Universitätsabschluss<br />
tsabschluss und<br />
Arbeitserfahrung
Gliederung des Vortrages<br />
• Bisheriger Erklärungsm<br />
rungsmöglichkeitenglichkeiten<br />
– Vergleich und Auswertung<br />
– <strong>Brain</strong> <strong>Drain</strong><br />
– <strong>Brain</strong> <strong>Exchange</strong><br />
• Neuartiges Phänomen<br />
– Migranten als Akteure<br />
– Veränderte Rahmenbedingungen<br />
• Zuwanderung ausländischer IT-Fachkr<br />
Fachkräfte<br />
– Die Greencard-Regelung<br />
– Darstellung und Diskussion ausgewählter<br />
Untersuchungsergebnisse<br />
• Qualitative Unternehmensbefragung<br />
• Quantitative Befragung ausländischer IT-Fachkr<br />
Fachkräfte<br />
• Zusammenfassung und Ausblick
Vorhandene Erklärungen rungen I:<br />
<strong>Brain</strong> <strong>Drain</strong><br />
• Abwanderung hochqualifizierter<br />
Arbeitskräfte<br />
• Negative Auswirkungen für f<br />
Herkunftsländer<br />
nder<br />
• Beispiele: USA und Indien, Mexiko<br />
• Bleibende Abhängigkeit von 1. Welt<br />
• Geldsendungen
Hochqualifizierte in den USA<br />
UN (2005)
Migrationsbewegung:<br />
<strong>Brain</strong> <strong>Drain</strong><br />
• permanente Migration<br />
• Süd-Nord- Migration<br />
• Ursache: Makroökonomische<br />
konomische<br />
Differenzen<br />
• Erkenntnisinteresse: Auswirkungen
Vorhandene Erklärungen rungen II:<br />
<strong>Brain</strong> <strong>Exchange</strong><br />
• Globalisierung der Industrie- und<br />
Dienstleistungsunternehmen<br />
– „Neue international Arbeitsteilung“<br />
(Fröbel et al. 1978)<br />
– Deregulierung und Internationalisierung<br />
des Marktes für f r Finanzdienstleistungen<br />
(Beaverstock 1994)
Migrationsbewegung:<br />
<strong>Brain</strong> <strong>Exchange</strong><br />
• Temporäre, re, zirkuläre re Migration<br />
• Nord-Nord oder Nord-Süd-Migration<br />
• Internationalisierung der Unternehmen<br />
• Erkenntnisinteresse:<br />
Migrationsprozess<br />
gesteuert durch<br />
Mesoebene
Unternehmensorientierte Ansätze<br />
Der Migration Channel Approach<br />
Intern<br />
Transnationale Unternehmen<br />
Personalberater<br />
Extern<br />
Internationale Verträge<br />
Quellland<br />
Zielland<br />
Findlay und Garrick 1990<br />
Steuerung der Migration durch Unternehmen
Eignung der vorhanden<br />
Ansätze<br />
• Neue politische, nicht ökonomische<br />
Rahmenbedingungen<br />
• Migrationsrichtung<br />
• Migrationsdauer<br />
• Akteurskonstellation:<br />
Unternehmen oder Individuen
Migranten als Akteure<br />
• Berufe und Migrationswege<br />
• Handlungsmöglichkeiten glichkeiten der Migranten<br />
• Bewertung des Forschungsstandes
Berufe und Migrationswege<br />
• Nach Mahroum (2000)<br />
Berufsgruppen<br />
Führungskräfte & Manager<br />
Ingenieure und Techniker<br />
Migrationsweg<br />
Intern<br />
Wissenschaftler<br />
Unternehmer<br />
Extern<br />
Studenten
Entwicklung der Arbeitsmigration<br />
25000<br />
Work Permits (Großbritannien)<br />
20000<br />
15000<br />
10000<br />
5000<br />
Prof. & Manag.<br />
Support<br />
General<br />
Management<br />
Other Managerial<br />
Prof. & Manag. in<br />
Science<br />
& Technology<br />
Prof. & Manag.<br />
Education,<br />
Health & Welfare<br />
Literary, Art, Sport<br />
0<br />
1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997<br />
Jahr<br />
Others<br />
Datenquelle: Home Office (2001, 228); Eigene Darstellung
Einreisetatbestände nde und<br />
Zugang zum Arbeitsmarkt<br />
Einreisetatbestände<br />
nde<br />
Arbeitsmarktzugang<br />
Arbeitserlaubnis<br />
Studierende<br />
Familienzusammenführung<br />
Flüchtlinge<br />
Hochqualifizierte<br />
Beschäftigung<br />
Aussiedler<br />
Andere...
Berufe und Migrationswege<br />
• Erweitertes Schema<br />
‚Berufs‘gruppen<br />
Führungskräfte & Manager<br />
Ingenieure und Techniker<br />
Migrationsweg<br />
Intern<br />
Studenten<br />
Wissenschaftler<br />
Unternehmer<br />
Gesundheitsberufe,... <br />
Extern<br />
Direkt
Zusammenfassung:<br />
bisherige Forschungsperspektive<br />
• Dominanz der unternehmensorientierten<br />
Betrachtungsweise<br />
• Migrationsprozess selten<br />
Untersuchungsgegenstand<br />
• Defizite:<br />
– Geringe Kenntnis des externen Arbeitsmarktes<br />
– Selektive Auswahl der Untersuchungsgruppe<br />
– Unterschätzung tzung der Handlungsmöglichkeiten glichkeiten der<br />
Migranten
Forschungsfragen<br />
• Rolle internationaler Verflechtungen<br />
für r den internationalen<br />
Migrationsprozess<br />
• Akteurskonstellation im<br />
Migrationsprozess
14.000<br />
12.000<br />
10.000<br />
8.000<br />
6.000<br />
4.000<br />
2.000<br />
0<br />
Interesse der IT-Fachkr<br />
Fachkräfte<br />
Vermittlungsbörse rse der ZAV<br />
06.07.2000<br />
13.07.2000<br />
20.07.2000<br />
27.07.2000<br />
03.08.2000<br />
10.08.2000<br />
17.08.2000<br />
24.08.2000<br />
31.08.2000<br />
07.09.2000<br />
14.09.2000<br />
21.09.2000<br />
28.09.2000<br />
05.10.2000<br />
12.10.2000<br />
19.10.2000<br />
26.10.2000<br />
02.11.2000<br />
09.11.2000<br />
16.11.2000<br />
23.11.2000<br />
30.11.2000<br />
07.12.2000<br />
14.12.2000<br />
21.12.2000<br />
28.12.2000<br />
22.06.2000<br />
29.06.2000<br />
In der Woche 13.12.-19.12.2000 wurde die Datenbank bereinigt<br />
Woche<br />
Stellen Bewerber<br />
Einträge
18.000<br />
16.000<br />
14.000<br />
12.000<br />
10.000<br />
8.000<br />
6.000<br />
4.000<br />
2.000<br />
0<br />
Vergebene Greencards<br />
Vergebene Greencards<br />
29.12.2000<br />
23.02.2001<br />
27.04.2001<br />
29.06.2001<br />
31.08.2001<br />
26.10.2001<br />
28.12.2001<br />
Februar 2002<br />
April 2002<br />
Juni 2002<br />
August 2002<br />
Oktober 2002<br />
Dezember 2002<br />
Februar 2003<br />
April 2003<br />
Juni 2003<br />
August 2003<br />
Oktober 2003<br />
Dezember 2003<br />
Februar 2004<br />
April 2004<br />
Juni 2004<br />
August 2004<br />
Oktober 2004<br />
Dezember 2004<br />
Monat<br />
kumulierte<br />
Zulassungen<br />
bis zum Vormonat<br />
Neuzulassungen<br />
des Monats<br />
27.10.2000<br />
25.08.2000<br />
Zulassungen
Hoher Migrationsumsatz<br />
16.000<br />
14.000<br />
12.000<br />
Genehmigungen<br />
10.000<br />
8.000<br />
6.000<br />
4.000<br />
2.000<br />
0<br />
2001 2002 2003<br />
im Juli des Jahres<br />
Zulassungen,<br />
kumuliert<br />
Arbeitserlaubnisse,<br />
kummuliert
Herkunftsländer nder 1999
Arbeitsmigration 1999<br />
• Personaltransfers in Unternehmen<br />
• Handelspartner Deutschlands<br />
• Wenige Arbeitserlaubnisse<br />
• Größ<br />
ößter Zustrom aus Drittstaaten<br />
durch hochqualifizierte Flüchtlinge,<br />
Spätaussiedler und andere
Neue Herkunftsländer<br />
nder
Betriebsgröß<br />
öße<br />
Arbeitsamtbezirk MünchenM<br />
100<br />
90<br />
80<br />
29 28<br />
70<br />
60<br />
22<br />
16<br />
über 500<br />
Beschäftigte<br />
Prozent<br />
50<br />
40<br />
über 100 bis zu 500<br />
Beschäftigte<br />
30<br />
20<br />
49<br />
56<br />
bis zu 100<br />
Beschäftigte<br />
10<br />
0<br />
Beschäftigte (30.6.2001) Zulassungen (6.7.2001)<br />
Betriebsgröße
Neue Herkunftsländer<br />
nder<br />
• Keine Handelspartner Deutschlands<br />
• Kaum etablierte<br />
Migrationsbeziehungen nach<br />
Deutschland<br />
• Kleine und mittlere Unternehmen<br />
• Neue Technologie<br />
‣ Neue Akteurskonstellation
Qualitative<br />
Unternehmensbefragung<br />
• 26 Betriebe unterschiedlicher Betriebsgröß<br />
öße<br />
• Region MünchenM<br />
• Herbst 2002/Winter 2003<br />
• Leitfragen:<br />
– Rekrutierungsinstrumente<br />
– Ausländische Niederlassungen<br />
– Beschäftigungsm<br />
ftigungsmöglichkeiten glichkeiten ausländischer IT-<br />
Fachkräfte<br />
– Beurteilung der Greencard-Regelung
Rekrutierungsinstrumente<br />
Personalberater<br />
Zeitungsannoncen<br />
Internet<br />
TNUs<br />
Instrumente<br />
Mitarbeiterwerbung<br />
Hochschulkontakte<br />
Geschäftskontakte
Neue Akteurskonstellation<br />
• Schneller Aufbau neuer Migrations-<br />
beziehungen durch ausländische Fachkräfte<br />
• Passive Rekrutierung durch Betriebe<br />
– Kontakt durch ausländische Fachkräfte<br />
– Zahlreiche Bewerbungen<br />
– Internet als Kommunikationsmedium<br />
• Mangelnder Bedarf<br />
– Arbeitsschwerpunkte der IT-Unternehmen in<br />
Deutschland<br />
– Internationale Unternehmensorganisation
Qualitative Befragung<br />
ausländischer IT-Fachkr<br />
Fachkräfte<br />
• 18 ausländische IT-Fachkr<br />
Fachkräfte<br />
• Region MünchenM<br />
• Winter/Frühjahr 2003<br />
• Leitfragen:<br />
– Nutzung der Rekrutierungsinstrumente<br />
zur Arbeitssuche<br />
– Migrationsmotive
Neue Migrationsbewegung<br />
• Nicht unternehmerische, sondern private<br />
Kontakte<br />
• Arbeitsherausforderung und private<br />
Lebensziele statt Verdienst<br />
• Aktivitäten ten der Migranten steuern den<br />
Migrationsprozess<br />
• Kein Wettbewerb zwischen LändernL
Veränderungen durch die<br />
Greencard-Regelung<br />
• Neue Rahmenbedingungen<br />
– Politische Öffnung<br />
des Arbeitsmarktes<br />
– Medienwirksame Werbung<br />
– Neue Kommunikationstechnologie<br />
• Kurze Migrationsdauer<br />
• Neue Herkunftsländer<br />
nder<br />
• Hochqualifizierte steuern den<br />
Migrationsprozess
Zusammenfassung<br />
• Selektivität t der Forschungsperspektive<br />
• Veränderung der Akteurskonstellation<br />
• Weder <strong>Brain</strong> <strong>Drain</strong> und <strong>Brain</strong> <strong>Exchange</strong><br />
• Neue Forschungsperspektiven<br />
– Individuelle Migration<br />
– Nicht-ökonomische Motive<br />
– Andere Statusgruppen<br />
– Andere Berufsgruppen
Herzlichen Dank für f r die<br />
Aufmerksamkeit!