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Festival-Programm als PDF - Schostakowitsch Tage

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4. internationale<br />

schostakowitsch tage<br />

gohrisch 2013<br />

„Über die hier gelebte bedingungslose Hingabe für seine Musik<br />

würde <strong>Schostakowitsch</strong> tiefe Freude empfinden“, schrieb die<br />

Zeitung DIE WELT über die Internationalen <strong>Schostakowitsch</strong> <strong>Tage</strong><br />

Gohrisch, die seit 2010 durch den gemeinnützigen Verein „<strong>Schostakowitsch</strong><br />

in Gohrisch“ in enger Kooperation mit der Sächsischen<br />

Staatskapelle Dresden ausgerichtet werden. Das <strong>Festival</strong><br />

würdigt den russischen Komponisten Dmitri <strong>Schostakowitsch</strong><br />

und seine Aufenthalte in der Sächsischen Schweiz: <strong>Schostakowitsch</strong><br />

besuchte 1960 und 1972 den idyllischen Luftkurort<br />

Gohrisch inmitten des Elbsandsteingebirges und komponierte<br />

hier im Juli 1960 mit dem achten Streichquartett c-Moll op. 110<br />

eines seiner bedeutendsten Werke, das in erschütternder Weise<br />

sein Leiden unter dem Sowjetregime zum Ausdruck bringt.<br />

<strong>Schostakowitsch</strong> – Britten – Meyer<br />

D<br />

as vierte <strong>Festival</strong> 2013 stellt die außergewöhnliche<br />

Künstlerfreundschaft zwischen Dmitri <strong>Schostakowitsch</strong><br />

und dem englischen Komponisten Benjamin Britten in<br />

den Mittelpunkt, dessen Geburtstag sich in diesem Jahr<br />

zum 100. Mal jährt. <strong>Schostakowitsch</strong> und Britten bewunderten<br />

sich gegenseitig und suchten den künstlerischen Austausch – was<br />

vor dem Hintergrund des „Kalten Krieges“ und der die Kommunikation<br />

zusätzlich erschwerenden sprachlichen Barriere umso<br />

bemerkenswerter ist. Britten kann <strong>als</strong> der einzige Komponistenfreund<br />

<strong>Schostakowitsch</strong>s im Westen gelten, und vermutlich<br />

erkannte <strong>Schostakowitsch</strong> in der emotionalen Unmittelbarkeit<br />

und Aufrichtigkeit der Musiksprache Brittens Parallelen zu seinem<br />

eigenen Schaffen.<br />

Die erste persönliche Begegnung der beiden Künstler fand im<br />

September 1960 in London statt, wenige Monate nach <strong>Schostakowitsch</strong>s<br />

erstem Aufenthalt in Gohrisch. Bei dieser Gelegenheit<br />

stellte <strong>Schostakowitsch</strong> seinem Komponistenkollegen den Cellisten<br />

Mstislaw Rostropowitsch und dessen Gattin, die Sopranistin<br />

Galina Wischnewskaja, vor, die fortan auch zu Brittens engem<br />

Freundeskreis gehörten. Auch sie sind im diesjährigen <strong>Festival</strong>programm<br />

unterschwellig präsent. So interpretiert die Cellistin<br />

Natalia Gutman, eine Schülerin Rostropowitschs und längst selbst<br />

eine Künstlerin von legendärem Ruf, in einem Kammerabend die<br />

Cellosonaten beider Komponisten sowie eine der für Rostropowitsch<br />

komponierten Cellosuiten Brittens. Im Aufführungsabend<br />

der Sächsischen Staatskapelle dirigiert Michail Jurowski die<br />

14. Symphonie von <strong>Schostakowitsch</strong> – jenes todesdüstere Meisterwerk,<br />

das 1969 u.a. mit Galina Wischnewskaja und dem Moskauer<br />

Kammerorchester unter Rudolf Barschai uraufgeführt wurde.<br />

<strong>Schostakowitsch</strong> hat es Benjamin Britten gewidmet.<br />

Beziehungsreich ist auch der zweite <strong>Programm</strong>schwerpunkt<br />

des <strong>Festival</strong>s, der sich dem bedeutenden polnischen Komponisten<br />

und <strong>Schostakowitsch</strong>-Biografen Krzysztof Meyer widmet.<br />

Meyer, der mit <strong>Schostakowitsch</strong> noch in regelmäßigem Kontakt<br />

stand und 2013 seinen 70. Geburtstag feiert, ist mit zwei<br />

Streichquartett-Kompositionen im <strong>Programm</strong> vertreten: Im Eröffnungskonzert<br />

musiziert das Dresdner Streichquartett „Au délà<br />

d’une absence“, ein Werk, das Meyer unter dem Eindruck der<br />

Skizzen zum unvollendeten 16. Streichquartett <strong>Schostakowitsch</strong>s<br />

komponierte, die dieser ihm noch kurz vor seinem Tod gezeigt<br />

hatte. Des Weiteren erklingt auch Meyers drittes Streichquartett<br />

(gespielt von Musikern der Staatskapelle und Tatjana Masurenko),<br />

das er <strong>Schostakowitsch</strong> 1971 zum 65. Geburtstag widmete.<br />

Im Auftrag des <strong>Festival</strong>s schrieb Meyer außerdem ein neues<br />

Chorwerk, „Nehmt hin die Welt!“ auf einen Text von Schiller, das<br />

im Rahmen des „Wandelkonzertes“ mit dem Ensemble Vocal<br />

Concert Dresden zur Uraufführung gelangt.<br />

Auch eine Filmpremiere hält das diesjährige <strong>Festival</strong> bereit:<br />

Nach der Vorstellung seines Filmes „Testimony“ (der Verfilmung<br />

der Memoiren <strong>Schostakowitsch</strong>s mit Ben Kingsley in der Titelrolle)<br />

bei den <strong>Schostakowitsch</strong>-<strong>Tage</strong>n 2011 kehrt der britische<br />

Regisseur Tony Palmer nach Gohrisch zurück, um hier seinen<br />

neuen Film „Nocturne“ über Benjamin Britten zur Deutschen<br />

Erstaufführung zu bringen. Für diese Hommage an den mit ihm<br />

befreundeten Komponisten hat Palmer enge Weggefährten<br />

interviewt, darunter Irina Antonowna <strong>Schostakowitsch</strong>, die Witwe<br />

des Komponisten und Schirmherrin des <strong>Festival</strong>s, die sehr<br />

persönliche Einblicke in die Freundschaft zwischen <strong>Schostakowitsch</strong><br />

und Britten gewährt.<br />

4 deutsch<br />

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