hallo: wie gehts? 32 - hwg herten home
hallo: wie gehts? 32 - hwg herten home
hallo: wie gehts? 32 - hwg herten home
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
MITARBEITER<br />
DER HWG<br />
Westerholt ist so etwas <strong>wie</strong> ein vollständig erhaltenes<br />
Dorf mitten im Ruhrgebiet, welches ja durch seine Schwerindustrie<br />
geprägt ist. Die 64 fast vollständig erhaltenen<br />
Fachwerkhäuser aus dem frühen 17. Jahrhundert bilden<br />
heute mit der alten Pfarrkirche, dem Stadttor und der<br />
Burganlage eine „historische Altstadt“, die auch das<br />
„Rothenburg Westfalens“ genannt wird.<br />
Der Heimatverein<br />
Westerholt<br />
die Geschichte eines Ortsteils wach halten<br />
><br />
››› 4<br />
Kein Wunder also, dass es hier einen Heimatverein gibt,<br />
der sich um die Geschichte dieses idyllischen Ortsteils intensiv<br />
kümmert. Sein Vorsitzender ist Matthias Latus: „Wir<br />
versuchen, die Geschichte des Ortsteils wach und bewusst<br />
zu halten. Dazu bieten wir Führungen an und unterhalten<br />
ein Heimatmuseum“, beschreibt er die Aktivitäten. Diese<br />
Führungen können direkt bei ihm unter der Telefonnummer<br />
0209/359169 gebucht werden. Gegen eine Spende führt<br />
Sie der westfälische Kiepenkerl (ganzjährig) oder der<br />
Nachtwächter (von Oktober bis März) unterhaltsam durch<br />
die alten Gassen.<br />
Dieses Ensemble wuchs rund um die alte Kirche St.<br />
Martinus, die schon 1310 Erwähnung fand. Die erste urkundliche<br />
Nennung von Westerholt erfolgte 1047 in der<br />
„Urbare“, einem Güteverzeichnis des Klosters Werden. Die<br />
Herren von Westerholt wurden schon im Jahre 1193 urkundlich<br />
erwähnt. Sie sind eine der bedeutendsten Adelsfamilien<br />
im Vest Recklinghausen. Der Name Westerholt stammt<br />
aus der Bezeichnung „Holz im Westen“, also im Westen<br />
von Recklinghausen. Dort stand ein sog. Reichshof, eine<br />
Station also, in der die deutschen Könige, die ja keinen<br />
dauerhaften Regierungssitz hatten, auf ihren Reisen Hof<br />
halten konnten.<br />
Der Heimatverein dagegen hat seine eigene Geschichte,<br />
und die beginnt sicher nicht von ungefähr am 30. April<br />
1914. Kurz vor dem Ausbruch des ersten Weltkrieges schlug<br />
die Begeisterung für die deutsche Geschichte hohe Wogen.<br />
Doch schon bald standen – <strong>wie</strong> es in einem Tätigkeitsbericht<br />
heißt – die meisten Mitglieder im Felde. 1920 zählte<br />
der Verein dann schon <strong>wie</strong>der 33 Mitglieder, im zweiten<br />
Weltkrieg wurde bei den Kriegshandlungen das Büro der<br />
Ortsgruppe durch Artillerietreffer völlig zerstört. Alle Vereinsunterlagen<br />
gingen verloren – erneut stand ein Wiederaufbau<br />
an, auch der des Vereins, denn Ende 1948 betrug<br />
die Mitgliederzahl des Vereins <strong>32</strong> Personen, heute sind es<br />
rund 235.<br />
Eine ihrer Hauptattraktionen ist das Heimatkabinett im<br />
Café Oelmann, Schlossstraße 34. Es hat donnerstags am<br />
Vormittag von 9.30 bis 11 Uhr geöffnet und am Wochenende<br />
nachmittags von 15 bis 17.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.<br />
Bereits um 1900 schuf Wilhelm Schnitzler, Gastwirt und Organist,<br />
eine sehenswerte Privatsammlung. Die Sammlungsstücke,<br />
die den Zweiten Weltkrieg überstanden, wurden<br />
1954 Grundstock für das Westerholter Kabinett. Der Arzt<br />
und Heimatforscher Dr. Josef Deitmer hat im Laufe der<br />
Jahre viele Exponate hinzugetragen. Seit 2010 ist Frank<br />
Wellhausen der Museumsleiter.<br />
Kontakt<br />
Matthias Latus<br />
Malteserstr. 4<br />
45701 Herten<br />
Telefon 0209/359169<br />
info@heimatverein-westerholt.de<br />
www.heimatverein-westerholt.de