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Barkow Leibinger | Tour Total, Berlin - Total Deutschland GmbH

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asymmetrisches K-Modul<br />

Fertigung:<br />

2 T-Elemente bilden ein K-Modul<br />

FASSADE<br />

Grundsätzlich ist es ein Anliegen der Arbeit von <strong>Barkow</strong> <strong>Leibinger</strong>,<br />

die Fassade als eigenständiges architektonisches Element und<br />

als räumliche Schicht zu betrachten und zu behandeln: Viele<br />

Fassaden verfügen über eine Tiefe und Plastizität, die nach<br />

innen und außen wirkt. Fassaden sind oftmals gefaltet oder<br />

aus sich überlagernden Ebenen aufgebaut, sie suchen nach<br />

einer gewissen Expressivität und Bewegung, natürlich immer im<br />

Rahmen dessen, was der Kontext erlaubt oder vorgibt. So sind<br />

Fassaden zugleich Träger von Funktion und Technik, sie sind<br />

entscheidender Faktor in Nachhaltigkeitskonzepten, aber eben<br />

auch ein Feld für gestalterisches Experiment und bautechnische<br />

Innovation. Mit dem <strong>Tour</strong> <strong>Total</strong> sollte der Nachweis erbracht<br />

werden, dass sich auch mit dem energetisch sinnvollen Maß von<br />

offener zu geschlossener Fläche im Verhältnis 60:40 und einem<br />

wirtschaftlichen Budget für eine Hochhausfassade eine technisch<br />

und gestalterisch anspruchsvolle Lösung realisieren lässt.<br />

Bei der Planung und Umsetzung von Fassaden spielen in vielen<br />

Projekten des Büros die Themen Vorfertigung und die Erzeugung<br />

von Komplexität durch Variation einfacher Grundmodule oftmals<br />

eine Rolle. So lösen auch beim <strong>Tour</strong> <strong>Total</strong> die Wiederholung<br />

und Variation eines Betonfertigteil-Moduls die Strenge des<br />

tragenden Rasters auf. Die hellen Beton-Elemente überziehen den<br />

Baukörper mit einem bewegten Linienverlauf, der die Wirkung von<br />

Licht und Schatten auf der Fassade verstärkt.<br />

Ganz bewusst wurde das komplexe Fassadenbild nicht über die<br />

Arbeit mit mehreren verschiedenen Materialien, unterschiedlich<br />

großen Modulen oder mit unterschiedlichen Rastern innerhalb der<br />

gleichen Fassade erzeugt – sondern mit einem asymmetrischen<br />

Grundmodul, das in leichter Variation zum Einsatz kommt und<br />

durch unterschiedliche Versätze quasi von allein Vielfalt erzeugt.<br />

<strong>Barkow</strong> <strong>Leibinger</strong><br />

<strong>Tour</strong> <strong>Total</strong>, <strong>Berlin</strong><br />

Als Grundtypus für die vorgehängten Betonelemente wurde<br />

ein K-förmiges Modul mit einem diagonal verlaufenden Grat<br />

entwickelt, das über vier Geschosse reicht. Das „K“ ist aus zwei<br />

dreidimensionalen Elementen zusammengesetzt. Diese Elemente<br />

reichen jeweils über zwei Geschosse und sind 7,35m hoch. Sie<br />

haben eine T-Form, so dass zugleich die vertikale Lisene und<br />

das horizontale Brüstungsband ausgebildet werden. So lässt<br />

sich auch eine Verdrehung der Lisenen unter dem Einfluss der<br />

horizontalen Windlasten verhindern. Das vertikale Element des<br />

„T“ ist 40cm breit, das horizontale Element 2,30m. Die maximale<br />

Tiefe der Fertigteile variiert um bis zu 20,5cm. Die plastische<br />

Struktur der Fassade entsteht dadurch, dass die „K-Module“<br />

gespiegelt und seitlich zueinander versetzt zum Einsatz kommen.<br />

Hergestellt wurden die insgesamt ca. 1.300 Elemente aus einem<br />

Architekturbeton der Firma Dreßler auf Basis von Weißzement.<br />

Aufgrund der gewünschten, möglichst scharfkantigen Geometrie<br />

der Elemente war eine große handwerkliche Präzision beim<br />

Einbringen und Verdichten des Betons erforderlich. Zum<br />

Abschluss wurden die Elemente an der Oberfläche gesäuert,<br />

was dem Material eine besonders feine Erscheinung verleiht.<br />

Je nach Wetter, Jahres- und Tageszeit zeichnet der wechselnde<br />

Lichteinfall ganz unterschiedliche Bilder auf die Fassade. Durch<br />

ein Beleuchtungskonzept, das gemeinsam mit dem Studio<br />

Dinnebier entwickelt wurde, ließe sich dieser Effekt auch in die<br />

Nachtstunden übertragen.<br />

In der Lobby greift eine Wandverkleidung aus weiß glasierten<br />

Keramikfliesen das Prinzip der Fassade auf und übersetzt sie vom<br />

stadträumlichen in einen innenräumlichen Maßstab.

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