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Saône: Vater-und-Sohn-Tour oder Zeit des Genießens - Kuhnle-Tours

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14<br />

Reportage<br />

Bonjour, wo bitte geht es zum<br />

Bäcker Die Saône verzaubert<br />

die Bootsfahrer mehr durch<br />

ihre Landschaft.<br />

„Cool, geil, edel“ –<br />

das Schleusen wird für die<br />

fünf Männer schnell zur<br />

Routine …<br />

gesteuert <strong>und</strong> mit Ampeln geregelt. Schon kriegen wir<br />

grünes Licht, das Schleusentor öffnet sich, wir können<br />

einfahren, was mit Hilfe <strong>des</strong> Bugstrahlruders nicht das<br />

geringste Problem ist. Taue kommen um die Poller an<br />

der Schleusenmauer, um das Boot beim Sinken <strong>des</strong> Wasserspiegels<br />

unter Kontrolle halten zu können. Ein Zug<br />

am Schalter in der Schleusenkammer sorgt dafür, dass<br />

Phase zwei beginnt, das Ablassen <strong>des</strong> Wassers. Langsam<br />

senkt sich das Boot, etwa zwei Meter tiefer öffnet sich<br />

das untere Tor <strong>und</strong> wir verlassen die Schleusenkammer.<br />

„Cool, geil, edel“ – die Kommentare unserer Jungsp<strong>und</strong>e<br />

hallen uns in den Ohren, als wir auf dem Fluss weitertuckern.<br />

Nun heißt es: genießen.<br />

Wir gleiten gemächlich dahin, von der Sonne verwöhnt.<br />

Man hat viel <strong>Zeit</strong> füreinander, <strong>und</strong> die gameboy- <strong>und</strong><br />

playstationerfahrenen Buben nehmen das Angebot <strong>des</strong><br />

Plauderns tatsächlich an. Fünf Mann, eine Idee. Fünf<br />

Mann, eine verschworene Gemeinschaft. Fünf Mann,<br />

ein tolles Gefühl: die w<strong>und</strong>erbar erträgliche Leichtigkeit<br />

<strong>des</strong> Seins. Und so wird auch das bisschen Arbeit beim<br />

Schleusen zum eingespielten Teamwork von jung <strong>und</strong> alt.
<br />

Wir legen in der Nähe <strong>des</strong> Örtchens Cendrecourt an – in<br />

der Hoffnung, dort am Samstagmorgen frische Croissants<br />

zum Frühstück zu bekommen. Nebel hängt über der Saône,<br />

als wir gegen neun in den Ort gehen. Entweder schwächelt<br />

unser Französisch, <strong>oder</strong> aber der alte Mann hat sein<br />

Hörgerät vergessen. Auf die Frage nach einem Bäcker<br />

schickt er uns „rechts, links <strong>und</strong> wieder rechts“, was uns<br />

direkt zu Bahngleisen führt, die sich zwei Linealstrichen<br />

gleich durchs freie Feld ziehen. Kein Bäcker, kein Tante<br />

Emma-Laden, keine Croissants. Flussabwärts in Baulay<br />

werden wir fündig <strong>und</strong> genießen bei strahlendem Sonnenschein<br />

ein spätes Frühstück an Deck.<br />

Dann geht es weiter nach Port-sur-Saône, wo wir am<br />

malerischen Kai anlegen. Die Väter goutieren Kultur, die<br />

alte Brücke, die Kirche aus dem 18. Jahrh<strong>und</strong>ert, die<br />

Söhne sind elektrisiert von einer Oldtimer-Rallye. Bald<br />

aber heißt es wieder „Leinen los“, denn immer ruft der<br />

Fluss. Ein Extra-Spaß für die drei Jungs ist es, das Boot<br />

selbst steuern zu dürfen. Schleusen werden zur Routine<br />

(schade nur, dass es keine Schleusenwärter <strong>und</strong> damit<br />

auch keinen obligatorischen Pastis mehr gibt; Anm. der<br />

Väter), dann wartet ein wahres Abenteuer: Der Tunnel<br />

von St. Albin, 1882 fertig gestellt, 681 Meter lang!<br />

Nach der unterirdische Passage gilt es noch eine letzte<br />

Schleuse zu bewältigen, um das Ziel Traves anzusteuern.<br />

Es ist zwanzig nach sieben – <strong>und</strong> die Schleuse nicht<br />

mehr in Betrieb, um 19 Uhr war finito. Da stehen wir<br />

nun im Niemandsland <strong>und</strong> fühlen uns von einem neugierigen<br />

Esel, der dem leider nicht anwesenden Besitzer<br />

<strong>des</strong> schmucken Schleusenwärterhäuschens gehört,<br />

ausgelacht. Zum Glück nähert sich bald ein alter R4<br />

<strong>und</strong> in ihm der Herr <strong>des</strong> Häuschens. Was automatisch

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