Gelenkrheuma - Aliud Pharma GmbH & Co. KG
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Diagnose und Therapie<br />
kORTIsONpRäpARATE<br />
Kortison ist ein körpereigenes Hormon, das eine entzündungshemmende<br />
Wirkung hat. Die therapeutisch eingesetzten<br />
Kortisonpräparate sind Verwandte des körpereigenen<br />
Hormons und werden auch als Kortikosteroide<br />
oder Glukokortikoide bezeichnet. Vertreter dieser Wirkstoffklasse<br />
sind z. B. Prednisolon, Prednison, Methylprednisolon,<br />
Betamethason oder Dexamethason.<br />
Die Kortikoide bringen die rheumatische Entzündung rasch<br />
zum Abklingen und wirken sich auch positiv auf die entzündungsbedingten<br />
Schmerzen und Allgemein symptome<br />
rheumatischer Erkrankungen aus. Leider führen sie aber<br />
meist nur zum Abklingen der Symptome und zu einer<br />
Normalisierung der Blutwerte, können die fortschreitende<br />
Gelenkzerstörung jedoch nicht aufhalten. Außerdem wirken<br />
sie nicht bei allen Rheumaformen und haben bei lang fristiger<br />
Einnahme und in höheren Dosierungen Nebenwirkungen.<br />
Diese und ein unkritischer Einsatz in der Vergangenheit<br />
haben den Kortikoiden leider einen zweifelhaften Ruf<br />
eingebracht. Mittlerweile hat man aber dazugelernt und<br />
beispielsweise die Dosierungen optimiert.<br />
Um die Nebenwirkungen der Kortisonpräparate zu vermindern,<br />
werden sie oftmals direkt ins Gelenk gespritzt. Dadurch<br />
gelangt nur sehr wenig Kortison in den Blutkreislauf, wo<br />
es Nebenwirkungen entfalten könnte. Allerdings<br />
sind alle Injektionen in Gelenke mit einem<br />
Infektionsrisiko behaftet. Solche Infektionen<br />
sind oft nur sehr schwer zu behandeln<br />
und können zu bleibenden Schäden<br />
am betroffenen Gelenk führen.<br />
Wichtig bei der Anwendung von<br />
Kortisonpräparaten ist, dass man sie<br />
nicht abrupt absetzt. Die körpereigene<br />
Korti sonproduktion wird durch die<br />
Kortisonpräparate unterdrückt und<br />
der Körper muss sich beim Absetzen der Medikamente<br />
erst wieder langsam daran gewöhnen, eigenes Kortison<br />
herzustellen.<br />
BAsIsThERApEuTIkA<br />
Mit diesen Medikamenten versucht man insbesondere bei<br />
entzündlichen Formen des Rheumas, den Krankheitsverlauf<br />
günstig zu beeinfl ussen und im Idealfall zum Stillstand zu<br />
bringen. Gelingt Letzteres, sprechen Mediziner von einer<br />
Remission.<br />
Anders als die NSAR brauchen Basistherapeutika relativ<br />
lange (Wochen bis Monate), bis ihre Wirkung einsetzt.<br />
Dafür wirken sie aber langfristig und können eine weitere<br />
Verschlimmerung der Gelenkschäden aufhalten.<br />
Die Basistherapeutika stammen aus verschiedenen Medikamentengruppen.<br />
Der am häufi gsten eingesetzte Vertreter ist<br />
derzeit das Methotrexat. Einige Basistherapeutika wurden<br />
ursprünglich für die Malariatherapie, andere zur Krebsbehandlung<br />
oder für die Transplantationsmedizin entwickelt.<br />
Bei manchen ist noch gar nicht bekannt, warum sie gegen<br />
Rheuma helfen. Die meisten funktionieren, indem sie<br />
Teile des Immunsystems unterdrücken. Diese sogenannten<br />
Immunsuppressiva hemmen die zerstörerischen Autoimmun-<br />
prozesse bei entzündlichem Rheuma. Da sie das Immunsystem<br />
relativ ungezielt lahmlegen, haben fast alle diese<br />
Präparate ein erhöhtes Infektionsrisiko zur Folge. Auch<br />
andere Nebenwirkungen sind häufi g zu beobachten.<br />
Die Kunst der optimalen Anwendung von Basistherapeutika<br />
besteht deshalb darin, das richtige Medikament oder die<br />
richtige Medikamentenkombination und die richtige Dosis<br />
zu fi nden, bei denen eine optimale Wirkung mit möglichst<br />
geringen Nebenwirkungen eintritt. Da es lange dauert,<br />
bis die Basismedikamente ihre Wirkung zeigen, kann das<br />
zu einer ziemlichen Geduldsprobe für Patient und Arzt<br />
werden.<br />
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