Lettland - Adventure Geo Treks Deutschland
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Copyright Klaus Teuchert – Veröffentlichung nur mit Genehmigung des Autors – http://www.geotreks.de<br />
Skiabfahrtshängen übernachten wir auf dem an der Gauja und an einer Straße liegenden<br />
offenen Campingplatz Siguldas pludmale. Weiter südlich befindet sich eine große überdachte<br />
Bobbahn. Nachts starker Regen.<br />
27. 06. Abreise vom Camp Sigulda. Wir fahren nur kurz über die Gauja, stellen unser Auto auf<br />
dem großen Parkplatz an der Gutmana ala, der Gutmannhöhle ab. Wir sind früh die Ersten an<br />
der Höhle, die große und mehrere kleinere Höhlen, Viktora ala und Maza ala sind im roten<br />
Sandstein zu finden. An den Felswänden viele alte und neuere Einritzungen und<br />
Felsenzeichnungen. Auch ein kleiner Souvenirkiosk steht hier. Wir steigen auf einer langen<br />
Holzstiege die ca. 100 Höhenmeter auf zu einem Wanderweg über die Felsen mit der Rata<br />
kalns Aussicht auf Sigulda im Tal gegenüber, der uns nach Krimulda führt. Unterwegs stolpern<br />
wir fast über ein junges Wildschwein, das sofort seinen Weg zur Meute sucht und dort grunzend<br />
begrüßt wird. Ich mache mich lautstark bemerkbar, Mietzi kommt etwas ins Schwitzen. Der Weg<br />
ist an einigen Stellen von den Tieren umgepflügt. Wir steigen ab ins malerisch enge Tal<br />
Vikmestes taka und gleich wieder hinauf nach Krimulda, das letzte Stück auf der gepflasterten<br />
Serpentinenstraße, die zu Ehren des Zaren Alexander II. gebaut wurde.<br />
Krimulda ist ein kleines sehenswertes Dorf mit wunderschönen Stein- und Holzhäusern, einer<br />
Kureinrichtung in einem Landgut im klassizistischen Stil. An einem gesperrten Aussichtsturm<br />
kommt die Gondelbahn von Sigulda angeschwebt. Nach einer ausgiebigen Besichtigung und<br />
einem Imbiss in der kleinen Gaststätte mit Laden laufen wir durch eine alte Baumallee zur<br />
überwucherten Burgruine.<br />
Wir laufen die Treppenstufen nach unten und gelangen an der Gutmannhöhle vorbei auf einem<br />
schmalen Pfad links der Straße zum Museumsreservat der mittelalterlichen Burg Turaida.<br />
Große Parkplätze mit einigen PKW und Reisebussen befinden sich vor dem Eingang. Wir<br />
betreten die weitläufige Anlage und sehen uns die alten Häuser und eine kleine Holzkirche an.<br />
Auf einem Hügel befindet sich der Gedenkstein für die Rose von Turaida (s. Anhang 3). Die<br />
rote Burg selbst befindet sich auf einem Bergvorsprung. Sie ist meist aus roten Ziegeln und<br />
Feldsteinen gemauert. In den Räumen kann man verschiedene Ausstellungen besichtigen.<br />
Interessant sind die Konstruktionen der Warmluftöfen, die die Räume der Burg über Kanäle<br />
beheizt haben.<br />
Nach dem Besuch gehen wir in eine Art sozialistische Großküche Mittag essen, es gibt<br />
gebackenen Fisch und Hühnchen. Dazu erfrischenden lettischen Kvass, ein alkoholfreies<br />
kohlensäurehaltiges, aus Wasser, Roggen und Malz durch Gärung gewonnenes Getränk.<br />
Nostalgische Erinnerungen an DDR-Großbetriebsspeisesäle werden wach. Hauptsache das<br />
einheimische Essen schmeckt, und das tut es.<br />
Am Nachmittag reisen wir aus Sigulda ab und fahren zum nahegelegenen Baltischen Meer.<br />
Kurzer Besuch in Saulkrasti, wo wir Infomaterial bekommen. Wir fahren die Küste weiter hoch<br />
in Richtung Estland. Nördlich von Kurmrags soll es rote Sandsteinfelsen am Meeresufer geben.<br />
Wir finden ein Hinweisschild zu den Veczemju klintis, fahren einige Kilometer auf einer<br />
schmalen Sandpiste, nehmen den rechten Abzweig und kommen ans Meer. Hier gibt es einige<br />
Häuschen, gleich links im ersten wohnt ein Deutscher, dessen lettische Frau wir nach einer<br />
Übernachtungsmöglichkeit fragen, sie weist uns zum nahen Privatcamp mit kleinem Laden. Die<br />
geschäftstüchtige Campinhaberin verlangt sofort 8 Lat von uns, WC und Dusche gibt es nicht,<br />
nur ein Plumpsklo, das die scharfe Kampfhündin gut bewacht und keinen wieder raus lässt. Hier<br />
befinden sich am sandigen Ufer zwischen den Kiefern viele Picknickplätze mit stabilen Bänken<br />
und Tischen, mit diversen Grills und Räucheröfen, sogar Plumpsklos und eine Wasserleitung<br />
gibt es. Da diese undicht und das Grundwasser sehr eisenhaltig ist, wird die grüne Wiese durch<br />
das versprühte Wasser rostbraun gefärbt. Wir bauen unser Zelt auf und gehen ans breite<br />
feinsandige Ufer der Baltischen See. Es ist sehr stürmisch und kühl, aber sonnig. Wir wandern<br />
entlang des Strandes nach Süden zu den Ežurgu Sarkanās klintis, das sind kleinere rote und<br />
weiße Sandsteinfelsen mit kleinen Höhlen. Kleine Bäche fließen ins Meer und am Ufer liegen<br />
auch größere meist rötliche, rundgewaschene Felsbrocken. Kurz vor der Boje von Kurmrags<br />
gehen wir zurück. Nachts gibt es Sturm und Regen.<br />
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