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Die Futterexperten

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4 Grundversorgung<br />

Grundversorgung 5<br />

Wichtig für jeden Tag<br />

Von Anfang an richtig versorgt<br />

Frage:<br />

Ich habe eine Lipizzaner-Stute und möchte gerne mit ihr<br />

züchten.<br />

Was muss ich alles bei der Fütterung der Stute und dann des<br />

Fohlens bedenken? Wann steigt der Energie- und wann der<br />

Eiweißbedarf?<br />

Unsere Antwort:<br />

<strong>Die</strong> Unterschiede – Energie und Eiweiß<br />

Energie benötigt der Körper für alle Körperfunktionen. So<br />

verbraucht das Pferd für jede Muskelbewegung, für die<br />

Verdauung, für die Zellteilung und viele andere Prozesse<br />

Energie. Öle und Kohlenhydrate (Heu, Getreide) sind die<br />

Hauptenergiequellen in der Pferdefütterung.<br />

Eiweiße (auch Proteine genannt) sind die Grundbausteine<br />

aller Zellen und somit der kompletten Körpersubstanz.<br />

Sie sind aus einer Kette von Aminosäuren zusammengesetzt,<br />

wie z.B. Lysin (wichtig für den Muskelaufbau) sowie<br />

Methionin (schwefelhaltige Aminosäure, wichtig für Haut-<br />

und Hornqualität). <strong>Die</strong> meisten Futtermittel für Pferde liefern<br />

neben Energie auch Eiweiß. Ist der Eiweißbedarf hoch,<br />

so sind Soja oder Algen gute Futtermittel für Pferde.<br />

Fütterung vor dem Decktermin<br />

Wichtig ist es, dass die Stute in einem guten Futterzustand<br />

ist, also weder zu dick noch zu dünn. Beides wirkt sich<br />

negativ auf die Eierstockaktivität aus. „Fruchtbare Monate“<br />

sind April und Mai. Hier ist die Zuchtstute mit hochwertigem<br />

Eiweiß aus Gras sowie Beta-Karotin ausreichend versorgt.<br />

Karotin leitet u.a. die Rosse ein bzw. verstärkt diese.<br />

Erhält die Stute nicht genügend Weidegras, so sollte eine<br />

Warmblutstute 400-500 mg ß-Karotin über ein spezielles<br />

Futtermittel erhalten (vier Wochen vor dem Decktermin bis<br />

sechs Wochen danach).<br />

Fütterung der tragenden Stute<br />

In den ersten beiden Trächtigkeitsdritteln kann die Stute<br />

wie gewohnt gefüttert werden. Erst im letzten Trächtigkeitsdrittel<br />

wächst der Fötus sehr intensiv (4/5 des<br />

Endgewichts) und die Futtermenge muss erhöht werden.<br />

Der Energiebedarf steigt um das 1,25-1,4-fache und der<br />

Eiweißbedarf um das 1,5-fache an. Den Eiweißbedarf<br />

decken weiterhin Getreide und Heu. Etwa drei Wochen vor<br />

dem geplanten Abfohl-Termin kann langsam ein eiweißreiches<br />

Zuchtstutenfutter unter das Futter gemischt werden.<br />

Besonders wichtig ist jetzt auch die Versorgung mit<br />

Vitaminen und vor allem Mineralstoffen. Eine Unterversorgung<br />

kann nachhaltige Folgen für das Fohlen haben:<br />

• Calcium und Phosphor: Stärken die Knochen der Stute,<br />

unterstützen die Skelettentwicklung des Fötus.<br />

• Natrium: Beugt dem Verhalten des Darmpechs vor.<br />

• Zink und Kupfer: Unterstützen die Knorpelbildung.<br />

• Selen und Vitamin E: Beugen der Weißmuskelkrankheit<br />

beim Fohlen vor.<br />

• Vitamin A und D: Senken die Infektanfälligkeit und beugen<br />

Schädigungen der Schleimhaut sowie Rachitis vor.<br />

• Kupfer, Selen, Vitamin A und E: Reichern sich im<br />

Kolostrum an und geben so dem Neugeborenen einen<br />

optimalen Start ins Leben.<br />

Fütterung der laktierenden Stute<br />

<strong>Die</strong> Milchleistung ist in den ersten drei Monaten sehr hoch.<br />

Ein Warmblutfohlen säuft etwa 20 Liter Stutenmilch pro<br />

Tag. Das lässt den Eiweißbedarf um das 3-4-fache und den<br />

Energiebedarf um 50 % ansteigen. Für die Milchbildung<br />

benötigt die Stute hochwertiges Eiweiß. Hafer alleine reicht<br />

nicht mehr aus. Ausreichend Weidegras, Sojaschrot oder<br />

ein spezielles Zuchtstutenfutter liefern die notwendigen<br />

Eiweiße. So bildet sie ausreichend Milch und das Fohlen<br />

kann sich prächtig entwickeln.<br />

Fütterung des heranwachsenden Fohlens<br />

Fohlen verdoppeln ihr Geburtsgewicht in den ersten 60<br />

Tagen. Ein Warmblutfohlen nimmt bis zu 1000 g pro Tag<br />

zu, dazu braucht es hochwertiges Eiweiß. <strong>Die</strong>ses erhält<br />

es anfangs aus der Stutenmilch. Ab dem 3. Lebensmonat<br />

ist es sinnvoll einen Fohlenstarter mit leichtverdaulichem<br />

Eiweiß aus Milchprodukten zu füttern.<br />

Nach dem Absetzen fehlt das Eiweiß aus der Stutenmilch<br />

komplett. Ein Aufzuchtfutter mit einem Rohproteingehalt<br />

von etwa 16 % schließt diese Lücke. Wichtig ist eine<br />

angemessene Energieversorgung. Zu viel Energie führt<br />

zu Verfettung und zu schnellem Wachstum, beides belastet<br />

die jungen Gelenke und kann zu nachhaltigen Schäden<br />

führen. Gegen Ende des ersten Lebensjahres verlangsamt<br />

sich das Wachstum, die Eiweißmenge in der Futterration<br />

kann reduziert werden.<br />

Essentiell ist auch eine bedarfsdeckende Versorgung mit<br />

Vitaminen und Mineralstoffen. Im Wachstum sind besonders<br />

Zink und Kupfer wichtig, sie sind für die Knorpelbildung<br />

unentbehrlich. Eine bedarfsgerechte Versorgung reduziert<br />

die Gefahr von Gelenkchips.<br />

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