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FACHINFO aufbauKorr:Layout 1 - Welland & Tuxhorn Armaturen

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Fachinfo Nr. 1<br />

Geräusch-Emissionen<br />

WELLAND & TUXHORNAG<br />

A R M A T U R E N - U N D M A S C H I N E N F A B R I K


Geräusche spielen in der heutigen Zeit, gefordert durch die Arbeits- und Umweltschutzgesetzgebung,<br />

eine immer stärkere Planungsgröße.<br />

Von den Ventilherstellern werden daher verlässliche Aussagen zur Geräuschemission von<br />

Regelarmaturen gefordert.<br />

Ventilgeräusche entstehen hauptsächlich durch:<br />

• Wirbelablösung und turbulente Anströmung von festen Konstruktionsteilen, also Auftreten<br />

von Wechselkräften<br />

• Freistrahlgeräusche in der Vermischungszone<br />

• Auftreten von Verdichtungsstößen, wenn im Ventil die Schallgeschwindigkeit erreicht oder<br />

überschritten wird.<br />

Diese Geräusche werden hauptsächlich über die angeschlossene Rohrleitung abgestrahlt und<br />

weniger über das Ventilgehäuse. Rohrleitungen gehören deshalb in vielen Industrieanlagen zu<br />

den wichtigsten Schallquellen bzw. Übertragungswegen.<br />

Der Fluidschall regt die Rohrwand zu Körperschallschwingungen an und wird dann zum Teil<br />

als Luftschall nach außen abgestrahlt.<br />

Um nun Aussagen zur Schallemission von Ventilen machen zu können, sind genormte Berechnungsverfahren<br />

zur Bestimmung dieser Geräuschemission entwickelt worden.<br />

All diese Ventilgeräuschberechnungsverfahren dienen zur Berechnung:<br />

• des Schallleistungspegels und<br />

• des Schalldruckpegels in 1 m Abstand<br />

von unisolierten <strong>Armaturen</strong> und Rohrleitungen.<br />

Die heute üblichen Geräuschberechnungen sind:<br />

1. VDMA 24422, Januar 1989<br />

<strong>Armaturen</strong>, Richtlinien für die Geräuschberechnung<br />

Regel- und Absperrarmaturen<br />

2. DIN EN Go 534-8-3<br />

Stellventile für die Prozessregelung<br />

Geräuschbetrachtungen – Berechnungsverfahren zur Vorhersage der aerodynamischen Geräusche<br />

von Stellventilen, Dezember 2001<br />

3. ANSI / SA-S75.17.1989<br />

Control Valve Aerodynamic Noise Prediction<br />

Es bleibt zu sagen, dass all diese Verfahren die Geräuschentwicklung im Freifeld oder unter Laborbedingungen<br />

betrachtet keine Ergebnisse am Einbauort liefern. Am Einbauort liegt ein diffuses<br />

Schallfeld vor, welches durch die komplexe Installation der unterschiedlichen Anlagenteile und<br />

Schallquellen bestimmt wird.<br />

Es sollen nun zwei Verfahren näher erläutert werden:<br />

1. VDMA 24422:<br />

Berechnung nach VDMA 24422<br />

VDMA 24422, <strong>Armaturen</strong><br />

Richtlinien für die Geräuschberechnung, Regel- und Absperrarmaturen, Januar 1989<br />

Die Richtlinie erlaubt Planern und Betreibern von Anlagen den Schallleistungspegel bzw. den<br />

1 m Schalldruckpegel von Regel- und Absperrarmaturen aller Art mittels<br />

• ventilspezifischer Kennwerte<br />

nach einem einheitlichen Berechnungsverfahren zu bestimmen.<br />

Fachinfo Nr. 1: Geräusch-Emissionen<br />

WELLAND & TUXHORNAG<br />

ARMATUREN- UND MASCHINENFABRIK


1. Berechnung des inneren Schallleistungspegels L wi für Gase und Dämpfe<br />

1.1 Ventilspezifische Angaben<br />

Die ventilspezifischen Kenngrößen müssen vom Hersteller für eine Auslastung<br />

Von y = 0,75 angegeben werden.<br />

1.1.1 Kritisches Differenzdruckverhältnis X cr<br />

Kritische Verhältnisse treten ein, wenn das Differenzdruckverhältnis den Wert X cr<br />

erreicht. X cr ergibt sich aus den Angaben des Herstellers.<br />

Δp = Differenzdruck über dem Ventil<br />

p1 = Druck vor dem Ventil (absolut)<br />

G sind von der Mach-<br />

Die Strahlleistung als auch der akustische Umwandlungsgrad<br />

zahl bzw. dem Druckverhältnis abhängig.<br />

Die Machzahl des aus dem engsten Querschnitt austretenden Strahles ist eine Funktion<br />

des Druckverhältnisses:<br />

X<br />

X cr<br />

= Differenzdruckverhältnis bei Gasen und<br />

Dämpfen Δp/p1<br />

= Kritisches Differenzdruckverhältnis<br />

1.1.2 Umwandlungsgrad G<br />

Der akustische Umwandlungsgrad G wird durch die Vorgänge in der Umwandlungszone<br />

hinter dem engsten Querschnitt bestimmt und ist somit von der Bauform<br />

und der Auslastung des Ventils abhängig.<br />

G kann als Funktion der Druckverhältnisse dargestellt werden:<br />

G1 = Niveauexponent in der Funktionsgleichung<br />

von G<br />

G2 = Neigungsexponent in der Funktionsgleichung<br />

von G<br />

Die Umwandlungszone G bezieht sich auf die im Frequenzbereich der Oktavbänder<br />

500 bis 8000 Hz abgestrahlten Schallleistung.<br />

Für Standardventile mit Parabolkegel ist:<br />

1.2 Innerer Schallleistungspegel L Wi<br />

Druck vor dem Ventil<br />

Adiabatenexponent<br />

Differenzdruckverhältnis<br />

W = Massendurchfluss des Fluids kg/h<br />

Dichte des Fluids vor dem Ventil kg/m 3<br />

Akustischer Umwandlungsgrad<br />

für Gase<br />

Kritisches Differenzdruckverhältnis<br />

Der innere Schallleistungspegel von gasdurchströmten <strong>Armaturen</strong> stellt sich im Mittel als<br />

Rauschspektrum dar, das im betrachteten Frequenzbereich 500 bis 8000 Hz mit ungefähr<br />

3 dB je Oktave ansteigt.<br />

Fachinfo Nr. 1: Geräusch-Emissionen<br />

WELLAND & TUXHORNAG<br />

ARMATUREN- UND MASCHINENFABRIK


Die Berechnung des Spektrums erfolgt nach:<br />

2. Berechnung des äußeren Schallleistungspegels<br />

2.1 Äußerer unbewerteter Schallleitungspegel L Wa<br />

Der äußere Schallleistungspegel L Wa ergibt sich aus dem innen Schallleistungspegel L Wi<br />

mittels der Rohrschalldämmung R R’ der zu betrachtenden Rohrlänge I und dem Rohrinnendurchmesser<br />

d I .<br />

Bei Gas-/Dampf-Berechnungen kann der erste Subtrahent vernachlässigt werden.<br />

Bei Gasen bezieht sich der berechnete Schallleitungspegel auf das I = 2 m lange Rohrstück<br />

ausgangsseitig des Ventils.<br />

Der vom Ventilgehäuse und der eingangsseitigen Rohrleitung emittierte Schallpegel liegt<br />

im allgemeinen um mehr als 10 dB unter dem von der ausgangsseitigen Rohrleitung<br />

ermittierten Schallpegel, da bei der Entspannung von Gasen die Schallabstrahlung überwiegend<br />

auf der Ausgangsdruckseite erfolgt.<br />

Für die Ermittlung des Schalldämm-Maßes für Gase gilt:<br />

Fachinfo Nr. 1<br />

Die Ringdehnfrequenz f r ergibt sich zu:<br />

2.2 Äußerer A-bewerteter Schallleistungspegel L WA,a<br />

Korrekturwerte zur A-Bewertung von Schallpegeln<br />

f m in Hz<br />

Korrekturwerte<br />

in dB<br />

500 1000 2000 4000 8000<br />

-3,2 0 + 1,2 + 1,0 - 1,1<br />

Der A-bewertete Gesamtschallleitungspegel ergibt sich aus den Band-Schallleitungspegeln<br />

der Mittenfrequenzen 500 Hz bis 8000 Hz<br />

dB<br />

WELLAND & TUXHORNAG<br />

ARMATUREN- UND MASCHINENFABRIK


2.3 Äußerer A-bewerteter Schalldruckpegel L pA,a<br />

Für den Schalldruckpegel 1 m seitlich der Rohrleitung und in 1 m Abstand vom Ausgangsflansch<br />

des Ventils ergibt sich näherungsweise unter Freifeldbedingungen und bei zylinderförmiger<br />

Abstrahlung:<br />

mit I = 2 m für Gase und Dämpfe bzw. I = 3 m für Flüssigkeiten.<br />

Zusammenfassung: VDMA 24 422<br />

Berechnung für Gase und Dämpfe<br />

Bestimmung des akustischen Umwandlungsgrads G aus den ventilspezifischen Angaben X T ,<br />

G 1 und G 2 .<br />

Berechnung des inneren Schallleistungspegels L Wi aus Differenzdruckverhältnis x, Massendurchfluss<br />

W, G und Fluiddaten.<br />

Verwendung eines normierten Oktavspektrums (Anstieg 3 dB/Oktave, Peakfrequenz bleibt<br />

unberücksichtigt!)<br />

Berechnung des äußeren Schallleistungspegels für L WA I = 2 m Rohr am Ventilaustritt mit R R (f)<br />

(berücksichtigt f R )<br />

Berechnung von L 1m aus L wa und A-Bewertung.<br />

Fachinfo Nr. 1<br />

Anwendungsgrenzen:<br />

Unsicherheit der Berechnung<br />

DIN EN 60 534 – 8 – 3<br />

(eher an oberer Toleranzgrenze)<br />

Berechnung nach DIN EN 60534-8-3<br />

DIN EN 60534-8-8, Stellventile für die Prozessregelung, Teil 8–3: Geräuschbetrachtungen –<br />

Berechnungsverfahren zur Vorhersage der aerodynamischen Geräusche von Stellventilen,<br />

Dezember 2001<br />

Aus Einleitung:<br />

„Obwohl das Vorhersageverfahren keine aktuellen Ergebnisse am Einbauort sicherstellen<br />

kann, liefert es Berechnungsvorhersagen innerhalb von 5 dB(A) für die Mehrzahl der Geräuschdaten<br />

unter Laborbedingungen.“<br />

WELLAND & TUXHORNAG<br />

ARMATUREN- UND MASCHINENFABRIK


Unterscheidet strömungsmechanisch fünf Bereiche:<br />

Bereich I Unterschallbereich (Dipol dominiert)<br />

Bereich II schallnahe Durchströmung<br />

Bereich III Überschallströmung (keine isentrope Rekompression mehr)<br />

Bereich IV Bildung einer Machscheibe (Stoß-GS-WW)<br />

Bereich V konstanter akustischer Wirkungsgrad<br />

D J M J D J<br />

0<br />

P 1 = Druck am Eintritt<br />

1<br />

F 1<br />

statischer Druck<br />

Stoßwellen<br />

P 2 >P 1<br />

2<br />

– F L (0.472P 1 )<br />

P 2 =P 1 – F 2 L (0.472P 1 )<br />

P 2 = 0.528P 1<br />

P 2


Das von W&T eingesetzte Berechnungsverfahren beruht auf VDMA 24422 und ist für mehrstufige<br />

Regelventile erweitert worden. Der Geräuschpegel wird für jede Stufe einzeln berechnet<br />

und dann zu einem Gesamtgeräuschpegel zusammengefasst.<br />

Die von W&T angebotenen und gelieferten Regelventile berücksichtigen alle bekannten primären<br />

Schallschutzmaßnahmen, wie:<br />

• Vermeidung von Kavitation bei Wasserventilen durch geregelte Mehrstufenarmaturen<br />

• Aufteilung des freien Öffnungsquerschnittes in viele kleine Öffnungen<br />

• Entspannung in mehreren Stufen<br />

• Einbau von Strömungswiderständen (Lochzylinder, Lochscheiben)<br />

Durch die mehrstufige Entspannung wird die gesamte Druckdifferenz über das Ventil auf<br />

mehrere Entspannungsstufen aufgeteilt. Wegen der kleineren Druckdifferenzen entsteht an<br />

den unterschiedlichen Entspannungsstufen weniger Schall.<br />

Die Anzahl der Entspannungsstufen sollte aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten auf zehn Stufen<br />

begrenzt werden.<br />

Sekundärmaßnahmen wie schalldämmende Ummantelungen sind oft eine kostengünstigere<br />

Lösung als eine übermäßige Stufenzahl in den Ventilen.<br />

In der ISO 15665 : 2003 sind drei Klassen (A,B,C) an Anforderungen zur Geräuschminimierung<br />

in Abhängigkeit an den Rohrdurchmesser und dem Oktavband spezifiziert:<br />

Table 1 – Minimum insertion loss required for each class<br />

Class<br />

Range of nominal diameter<br />

Octave band centre frequency, Hz<br />

D<br />

mm<br />

125 250 500 1000 2000 4000 8000<br />

Minimum insertion loss, dB<br />

A1<br />

D < 300<br />

-4 -4 2 9 16 22 29<br />

Fachinfo Nr. 1<br />

A2<br />

A3<br />

B1<br />

B2<br />

B3<br />

C1<br />

C2<br />

C3<br />

300 ≤ D < 650<br />

650 ≤ D < 1000<br />

D < 300<br />

300 ≤ D < 650<br />

650 ≤ D < 1000<br />

D < 300<br />

300 ≤D < 650<br />

650 ≤ D < 1000<br />

-4 -4 2 9 16 22 29<br />

-4 2 7 13 19 24 30<br />

-9 -3 3 11 19 27 35<br />

-9 -3 6 15 24 33 42<br />

-7 2 11 20 29 36 42<br />

-5 -1 11 23 34 38 42<br />

-7 4 14 24 34 38 42<br />

1 9 17 26 34 38 42<br />

WELLAND & TUXHORNAG<br />

ARMATUREN- UND MASCHINENFABRIK


In der nachfolgenden Tabelle sind typische Schallwertreduzierungen durch die Isolierung von<br />

Rohrleitung mit verschiedenen Schallquellen angegeben.<br />

Table 4 – Typical noise level reduction values for insulation of piping connected to different<br />

types of noise sources<br />

Class<br />

Diameter<br />

D<br />

Mm<br />

A1 and A2 D < 650<br />

A3 D ≥ 650<br />

B1 D < 300<br />

B2 300 ≤ D < 650<br />

B3 D ≥ 650<br />

C1 D < 300<br />

C2 300 ≤D < 650<br />

C3 D ≥ 650<br />

Expected reduction of the overall A-weighted<br />

sound pressure/power level<br />

dB a<br />

Centrifugal Centrifugal Control valves Reciprocating<br />

Compressors<br />

4 10 14 5<br />

9 15 18 9<br />

5 11 16 5<br />

6 14 18 6<br />

10 18 22 10<br />

9 18 22 9<br />

11 20 24 10<br />

17 25 29 17<br />

a<br />

The shaded areas indicate that the particular type of insulation may not be (cost-)effective for that<br />

application or represents an unusual application.<br />

Die Ausführung der Isolierung, welche die Klassen (A, B, C) erfüllen, sind in der nachfolgenden<br />

Tabelle angegeben.<br />

Table 5 – Insulation constructions meeting classes of acoustic insulation<br />

Fachinfo Nr. 1<br />

Class<br />

A<br />

Description<br />

min. thickness of pocous layer<br />

max. stiffness of porous layer<br />

Value<br />

50 mm<br />

2,0 x 10 6 N/m 3<br />

min. mass per unit area of metal cladding 4,5 kg/m 2 (e.g. 0,6 mm steel plate)<br />

B<br />

min. thickness of porous layer<br />

max. stiffness of porous layer<br />

100 mm<br />

10 6 N/m 3<br />

min. mass per unit area of metal cladding 6,0 kg/m 2 (e.g. 0,8 mm steel plate)<br />

C<br />

min. thickness of porous layer<br />

100 mm<br />

max. stiffness of porous layer<br />

10 6 N/m 3<br />

min. mass per unit area of metal cladding<br />

for nominal pipe diameters < 300 mm 7,8 kg/m 2 (e.g. 1,0 mm steel plate)<br />

for nominal pipe diameters ≥ 300 mm 10,0 kg/m 2 (e.g. 1,3 mm steel plate)<br />

Die genaue Ausführung kann in der ISO 15665 nachgelesen werden.<br />

WELLAND & TUXHORNAG<br />

ARMATUREN- UND MASCHINENFABRIK

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