zum downloaden - Unser Lomersheim
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er die Medaille nicht annehmen, weildie Familie zu dieserZeitjede Mark<br />
benötigte.<br />
1927 kam Herr Brandauer aus der Schule. ln Knittlingen trat er bei<br />
Ludwig Waser im 'Engel" am ersten Oktober die Metzgerlehre an. Heute<br />
steht dort ein hohes Bankhaus. Der lvleister und seine Familie waren nell.<br />
Als Lehrling mußte er als erster auistehen und den Katfee machen und<br />
auch sonst im Haushalt mithelten. Herrn Brandauers Frau, die unserem<br />
Gespräch zuhörte, ergänzte seine Ezählung: Du hast doch Fastnachts'<br />
küchle gebacken. Auf meine Frage, ob er auch Koch oder Bäcker gelernt<br />
hat, elzählte er, daß er erst im Kieg Kochkurse besucht hat.<br />
1930 wurde Herr Brandauer arbeitslos. Er hat as Hilfsmaurergearbeitel<br />
und zusammen mit Ernst Spörr Hohlblöcke gegossen. Unlen in<br />
derTurmstraße steht noch solch ein Haus. Es gehört Bruno Kirschbaum,<br />
der eines von vier Kindern aus der Kirschbaum-Famllie ist. ln def Woche<br />
verdienle Herr Brandauer32 [/lark. Das war ein schönes Geld. Aber er<br />
hat alles daheim abgegeben und kein Taschengeld fürsich behalten.<br />
Wenn Kirchweih war, bekam erzwei lvlark. Dalür hat er einen Tanz<br />
machen können.<br />
In <strong>Lomersheim</strong> hat er zwei Häuser milgebaut und in Pinache eins.<br />
Leider ist er dann vom ersten Stock heruntergetallen. I\rit einergesprungenen<br />
Kniescheibe ist er umhergehumpelt. Das hal einejunge<br />
Arztin gesehen und ihn ins Vaihinger Krankenhaus geschickt. Aber es<br />
war niemand da, der ihn fahren konnte, also mußte er laufenl lm Weinberg<br />
hat er sich zwei Pfähle herausgerissen. Mit diesen als Krücken ist<br />
er nach Vaihingen gehinkt. 13 Tage lang war das Bein in der Schiene.<br />
Die Kniescheibe isl gut geheilt, und er hat keine Behinderung nachbehalten.<br />
'1931<br />
starb die l\4utter. Die älteste Schwester Lina besorgle den Haushalt<br />
und den Laden. Die jüngsle Schwesler Trudelwar erst elf Jahre alt.<br />
1932 ging er zunächst nach Birkenield in eine l,4etzgerei. Er arbeitete<br />
bei Gerold Zimmer am alten IVIarkt 33. Sie waren eine reine Schweinemetzgerei<br />
und haben immer ein schweres Bullenvierlel dazugekauft.<br />
Jeden N/orgen-haben sie eineinhalb Zenlner Fleischwurst gemacht. -<br />
Damals mußte er in der Spargelzeit der Frau des Pfafrers von derWeißlrauen-Kirche<br />
Schinken bringen.<br />
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