PDF-Dokument - Ruhrfestspiele Recklinghausen
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aufbruch und Utopie<br />
04<br />
D<br />
a brach etwas auf. Vor hundert Jahren wankte die Welt und<br />
Kunst, Literatur und Musik gerieten in den Strudel hinein.<br />
Und widerstanden doch.<br />
Vom Erscheinen Ibsens und Hauptmanns auf der europäischen<br />
Bühne bis zum tragischen Tod Ödön von Horváths im Paris der<br />
30er Jahre spannt sich der Bogen – bis zum Zerreißen: vom jungen<br />
Kaiserreich über Weltkrieg und Republik bis zum Beginn des<br />
Faschismus.<br />
Nicht nur die „Twenties“ waren „roaring“, diese ganze Epoche erscheint<br />
wie eine einzige Explosion – der Ideen und Wissenschaften,<br />
der Theorien und Stile, der Triebe und Leidenschaften. Aber wie der<br />
Sexus wurde auch der Tod gefeiert. In einem weltpolitischen Zynismus<br />
ohne Beispiel blühten Literatur und Theater in deutscher Sprache wie<br />
kaum jemals zuvor, setzten Maßstäbe in ganz Europa und der Welt.<br />
Nietzsche und Freud betraten die Bühne. Utopien wurden geboren,<br />
lebensbejahende, aber auch lebenszerstörende.<br />
Da brach etwas auf. Da begann die Moderne. Unsere Gegenwart.<br />
Diesen Weg wollen die <strong>Ruhrfestspiele</strong> in ihrer 67. Spielzeit nachzeichnen,<br />
seine Spuren bis in unsere Gegenwart untersuchen.<br />
Da bricht etwas auf. Heute. Da sind sie wieder, die sozialen Unterschiede,<br />
die überwunden schienen, da ist sie wieder, die Angst, da ist<br />
aber auch wieder der eitle Glamour der Satten. Wir greifen hundert<br />
Jahre zurück und landen im Jahre 2013. Wahnsinn!<br />
Fast alle wichtigen Autoren dieser entscheidenden Epoche sind im<br />
Programm der <strong>Ruhrfestspiele</strong> vertreten. Umgesetzt werden sie zum