Taufen - Johanneskirche Speyer
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An (ge) dacht 3<br />
Er hat mit diesen Worten den Nagel auf den Kopf getroffen. Er hat<br />
etwas von Luthers Botschaft gut verstanden. Kein Anspruchsdenken<br />
kann es vor Gott geben, kein Schielen auf Belohnung und<br />
Gegenleistung für die Liebe. Nur der Wärmestrom des Lebens<br />
zählt. Daran sich zu wärmen, zu begeistern und sich von ihm<br />
tragen zu lassen, das ist so beneidenswert wie schön.<br />
Dann kommt der junge Luther, Joseph Fiennes, im Interview auch<br />
noch einmal zu Wort und sagt: „Ich kann mein Leben nicht leben,<br />
ohne die Regeln zu brechen. Dogmen lehne ich ab. Ich muss<br />
meine Grenzen austesten.“<br />
Mit diesem Satz spricht er die protestantische Mentalität und<br />
Freiheitsliebe an. Wo Regelungen, politische, wirtschaftliche,<br />
religiöse oder kirchliche Regelungen Menschen gängeln, sie<br />
einengen und unterdrücken, ist Freiheit angesagt. Freiheit meint<br />
auch Leidenschaft, Mut und Willensstärke. Die Seligpreisungen<br />
sind auch die Quelle solcher Freiheit. Wo Dogmen und<br />
Glaubenssätze das Denken verbieten, wo blinder Gehorsam<br />
gefordert statt Selbstbestimmung eingeräumt wird, wo Lehren<br />
über Jesus und seine Seligpreisungen gesetzlich werden, ist<br />
Neinsagen und Aufstehen angesagt. Dann gilt: „Du sollst Gott<br />
mehr gehorchen als den Menschen.“<br />
Die vorletzten Sätze von Joseph Fiennes im Interview lauten:<br />
„Man muss sich und seinen Idealen treu bleiben – das ist auch<br />
Luthers Lehre. Wir haben die Wahl – jeder von uns.“<br />
Das stimmt. Wir haben die Wahl. Wir haben die Freiheit. Und wir<br />
haben die Verantwortung von Gott.<br />
Corinna Schauder Udo Müller