Bauherren und Bischöfen - Fundraisingbüro Bistum Hildesheim
Bauherren und Bischöfen - Fundraisingbüro Bistum Hildesheim
Bauherren und Bischöfen - Fundraisingbüro Bistum Hildesheim
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
4 das projekt<br />
>2015 1/2013<br />
>2015 1/2013<br />
das projekt<br />
5<br />
Große Bischöfe<br />
Erzbischof Joseph Godehard Machens (1886–1956)<br />
<strong>und</strong> Bischof Heinrich Maria Janssen (1907–1988)<br />
zählen zu den unvergessenen Oberhirten des <strong>Bistum</strong>s<br />
<strong>Hildesheim</strong>.<br />
Machens führte die Diözese durch die schwere<br />
Nazi- <strong>und</strong> Kriegszeit. Nachdem er zu Beginn seiner<br />
Amtszeit dem Nationalsozialismus noch unsicher<br />
gegenüberstand, änderte er seine Einstellung <strong>und</strong><br />
sein Verhalten gr<strong>und</strong>legend <strong>und</strong> setzte sich mutig für<br />
Juden, „Zigeuner“, Behinderte <strong>und</strong> andere von den<br />
Nazis verfolgte Menschen ein. In der Folge wurde er<br />
von der Gestapo überwacht <strong>und</strong> zum Verhör einbestellt.<br />
Auch – mitunter öffentliche – Drohungen der<br />
SA <strong>und</strong> SS sowie von Mitgliedern der Nazipartei NSDAP<br />
hielten ihn jedoch nicht davon ab, sich in seinen Predigten<br />
<strong>und</strong> in seiner Arbeit weiterhin für die Rechte<br />
aller Menschen einzusetzen <strong>und</strong> die Staatsmacht zu<br />
kritisieren. Machens überlebte die Bombardierung<br />
<strong>Hildesheim</strong>s im Keller seines Bischofshauses. Nach<br />
dem Ende des Zweiten Weltkrieges setzte er sich bald<br />
für den Wiederaufbau der zerstörten Stadt ein <strong>und</strong><br />
gab erste Impulse für den Wiederaufbau des Domes.<br />
Sein Nachfolger Janssen gilt bis heute als äußerst<br />
beliebter, volkstümlicher Bischof. In seine Amtszeit<br />
fallen die Neuweihe des Domes <strong>und</strong> die Integration der<br />
zahlreichen katholischen Vertriebenen in der Diaspora.<br />
Er errichtete fast 200 Gemeinden <strong>und</strong> 270 Kirchen <strong>und</strong><br />
hat sich so um den Aufbau eines engmaschigen Kirchen-<br />
<strong>und</strong> Gemeindenetzes gekümmert. Er selbst war<br />
bei Kriegsende aus der damals Freien Prälatur Schneidemühl<br />
in der damaligen Grenzmark Posen-Westpreußen<br />
geflohen. Der Bischof stammte vom Niederrhein<br />
<strong>und</strong> war 1934 zum Priester geweiht worden. Janssen<br />
führte das <strong>Bistum</strong> <strong>Hildesheim</strong> ab 1957 <strong>und</strong> leitete es<br />
auch durch die Umbruchzeit nach dem Zweiten Vatikanischen<br />
Konzil. Bis heute gilt er als großer Seelsorger<br />
<strong>und</strong> Prediger, der die Herzen der Menschen erreichte.<br />
Feierlich gedachte eine kleine Gemeinde um Bischof Trelle <strong>und</strong> Weihbischof em. Koitz (re.) der Bischöfe Janssen <strong>und</strong> Machens.<br />
Vorsichtig wurden die beiden Särge in die neue Gruft hinabgelassen.<br />
umbettung im dom<br />
Ein wichtiger Abschnitt im Zuge der Domsanierung<br />
ist vollendet: Für die verstorbenen<br />
<strong>Hildesheim</strong>er Bischöfe wurde eine<br />
neue Gruft gebaut. Die ersten Grabnischen<br />
sind inzwischen belegt.<br />
Zwei Särge stehen im Mittelschiff des Doms, der noch immer<br />
eine riesige Baustelle ist. Zum ersten Mal seit langer Zeit erhellen<br />
Kerzen den Kirchenraum, Blumenschmuck in den <strong>Bistum</strong>sfarben<br />
Rot <strong>und</strong> Gelb umrahmt die beiden Särge. Eine kleine Gemeinde<br />
hat sich versammelt. Heute werden Bischof Heinrich<br />
Maria Janssen <strong>und</strong> sein Vorgänger, Erzbischof Dr. Joseph Godehard<br />
Machens, in die neue Bischofsgruft umgebettet.<br />
Bischof Norbert Trelle, das Domkapitel <strong>und</strong> einige Angehörige<br />
der Toten – unter ihnen <strong>Hildesheim</strong>s Oberbürgermeister Kurt<br />
Machens, ein Großneffe des Erzbischofs – sind zu der schlichten<br />
liturgischen Feier in den Dom gekommen.<br />
„Beide Bischöfe haben sich in besonderer Weise für unser <strong>Bistum</strong><br />
verdient gemacht“, würdigt Weihbischof em. Hans-Georg<br />
Koitz die Verdienste von Janssen <strong>und</strong> Machens. Gemeinsam mit<br />
Bischof Trelle segnet er die Särge mit Weihwasser, bevor sie in<br />
die hell erleuchtete Gruft hinabgelassen werden. Die bis heute<br />
unvergessenen <strong>Hildesheim</strong>er Oberhirten belegen die ersten von<br />
24 Nischen: Erzbischof Machens die unterste in der nordwestlichen<br />
Ecke, Bischof Janssen die Grablege darüber.<br />
Bisher befanden sich ihre Grabstellen im rechten Querschiff<br />
des Doms. Zu Beginn der Sanierungsarbeiten mussten ihre Gräber<br />
aufgegeben werden. Ein <strong>Hildesheim</strong>er Bestattungsunternehmen<br />
bettete die sterblichen Überreste der Bischöfe in neue<br />
Zinksärge um. Die wiederum sind in stabile Eichensärge eingelassen.<br />
Und auch Bischof Dr. Josef Homeyer, verstorben 2010, wird<br />
zu einem späteren Zeitpunkt in der neuen Bischofsgruft seine<br />
letzte Ruhe finden. Wegen der Domsanierung ist er zunächst in<br />
der benachbarten Basilika St. Godehard bestattet worden.