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GiPFEL dER KUnsT - Villa Flor

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KULTUR & KÖPFE<br />

1 2<br />

3<br />

1. Die Chesa Büsin in Silvaplana ist ein grandioses Beispiel für die Arbeit des Architekten Hans-Jörg Ruch: Um das kathedralenartige<br />

Raumgefühl des einstigen Heustalls zu erhalten, hängte er einen asymmetrischen ”Rucksack” mit Schlafzimmer und Bad an die Wand<br />

2. Aufwendige Täfelungen wie in der Chesa Andrea in Madulain sind typisch für alte Engadiner Häuser. 3. Der Künstler Rolf Sachs<br />

reflektiert in Arbeiten aus Holz, Schiefer und Filz das karge Leben im Engadin, als es noch keine Jetset-Destination war<br />

Es war Hermann Hesse, der diesem Landstrich<br />

einen der schönsten Gästebucheinträge<br />

hinterließ: ”Gesehen habe ich viele<br />

Landschaften und gefallen haben mir beinahe<br />

alle”, heißt es in seinen ”Engadiner Erlebnissen”.<br />

”Aber zu schicksalhaft zugedachten, mich tief und<br />

nachhaltig ansprechenden, allmählich zu kleinen,<br />

zweiten Heimatländern aufblühenden wurden<br />

mir nur ganz wenige, und wohl die schönste, am<br />

stärksten auf mich wirkende von diesen Landschaften<br />

ist das obere Engadin.”<br />

Ein Gästebuch gibt es auch in der ”<strong>Villa</strong> <strong>Flor</strong>” in<br />

S-chanf – aber eigentlich reicht ein Rundgang<br />

durch das Haus, um zu erfahren, wer hier absteigt:<br />

FOTOS: FILIPPO SIMONETTI (2); DANIEL MARTINEK (1)<br />

An den Wänden hängen Werke von Julian Schnabel,<br />

Karin Sander, Thomas Struth und Christine<br />

Streuli. Die <strong>Villa</strong> ein Hotel zu nennen erscheint fast<br />

übertrieben, auch wenn es sieben Gästezimmer und<br />

eine kleine Rezeption gibt. Die Engadiner Kosmopolitin<br />

Ladina <strong>Flor</strong>ineth teilt ihr geschmackvoll<br />

gestaltetes Zuhause einfach gern mit spannenden<br />

Gäs ten. Und sie hat ein Faible für Kunst: Regelmäßig<br />

finden hier Events wie die Arte <strong>Flor</strong> statt, bei<br />

der zwei renommierte Galerien eine Auswahl ihrer<br />

Künstler präsentieren.<br />

Die ”<strong>Villa</strong> <strong>Flor</strong>” ist damit eines der Epizentren einer<br />

spannenden Entwicklung: Das Schweizer Engadin<br />

schaut nicht nur auf eine ruhmreiche Vergangenheit<br />

als Ort der Inspiration für die Kunst- und Kulturszene<br />

zurück, es hat auch eine stetig wachsende<br />

Bedeutung für die zeitgenössische Kunst. Vor der<br />

gigantischen Kulisse der Bergwelt treffen sich Künstler,<br />

Ausstellungsmacher und Sammler. Kurz: Für<br />

Kunstliebhaber ist das Engadin ein ”place to go”.<br />

Am augenfälligsten wird das bei zwei zentralen Veranstaltungen:<br />

Alljährlich im Spätsommer finden<br />

parallel die St. Moritz Art Masters und die Engadin<br />

Art Talks statt. Die 2010 von der Verlegerin und<br />

Sammlerin Cristina Bechtler initiierten Art Talks<br />

verstehen sich als Ort des Dialogs der Künste.<br />

Bei den von Hans Ulrich Obrist, Co-Direktor der<br />

Londoner Serpentine Gallery, und Beatrix Ruf,<br />

Direktorin der Kunsthalle Zürich, geleiteten öffentlichen<br />

Diskussionsrunden im Lyceum Alpinum in<br />

Zuoz entwickelten 2012 so unterschiedliche Künstler<br />

wie der Bildhauer Tobias Rehberger, der Designer<br />

Ron Arad und der Architekt Paulo Sergio<br />

Niemeyer ”Visions for the Alps”.<br />

Kunst (und Künstler) zum Erleben gibt es bei den<br />

St. Moritz Art Masters. In ihren Anfängen vom Feuilleton<br />

noch als Sponsoren- und High-Heel-Event abgetan,<br />

hat die Veranstaltung mittlerweile ein beachtliches<br />

Renommee, was nicht zuletzt ein Verdienst<br />

von Reiner Opoku ist. Der deutsche Kurator hat ein<br />

Händchen für die Auswahl der Künstler und die nötigen<br />

Kontakte obendrein. 2012 wurden innerhalb<br />

98 99

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