Jahresbericht 2010 - Schweizerische Stiftung für das cerebral ...
Jahresbericht 2010 - Schweizerische Stiftung für das cerebral ...
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Helfen verbindet
Editorial<br />
Das Jahr <strong>2010</strong> war für unsere <strong>Stiftung</strong> in vielerlei Hinsicht erfolgreich.<br />
Wir engagierten uns in vielen Bereichen des täglichen Lebens und<br />
waren bemüht, <strong>cerebral</strong> bewegungsbehinderten Menschen und ihren<br />
Familien eine verlässliche Stütze zu sein.<br />
Unsere Dienstleistungen sind äusserst vielfältig und wir helfen den<br />
Betroffenen nicht nur bei der Bewältigung ihres Alltags. Wir sind auch<br />
darum bemüht, <strong>das</strong>s sie ihre Freizeit möglichst uneingeschränkt und<br />
im Kreise ihrer Familie geniessen können. Deshalb bieten wir beispielsweise<br />
viele Entlastungs- und Ferienangebote, in denen sich die<br />
ganze Familie erholen und neue Kraft auftanken kann. Egal ob beim<br />
Camping an den schönsten Schweizer Seen, beim Dualskifahren in<br />
Bellwald oder unterwegs mit einem Spezialmietvelo unserer <strong>Stiftung</strong> –<br />
die Erholung und <strong>das</strong> gemeinsame Erlebnis stehen im Vordergrund,<br />
die Behinderung und die damit einhergehenden Einschränkungen sollen<br />
wenigstens für einen kurzen Moment vergessen werden können.<br />
Für unsere <strong>Stiftung</strong> ist es einfach wundervoll, wenn wir sehen, wie viel<br />
wir für die betroffenen Familien immer wieder bewegen können. Unsere<br />
Hilfe ist sehr willkommen und wird äusserst dankbar aufgenommen.<br />
Seit fast 50 Jahren hat unsere <strong>Stiftung</strong> mit ihrer Arbeit nachweislich<br />
dazu beigetragen, <strong>das</strong>s behinderte Menschen in der Gesellschaft<br />
aufgenommen wurden. Die Betroffenen konnten in vielerlei Hinsicht<br />
aus ihrem Schatten<strong>das</strong>ein hervortreten und finden heute Verständnis<br />
und Respekt, wo vorher viele Vorurteile und diffuse Ängste vorherrschten,<br />
die ein positives Miteinander verhinderten.<br />
Dass wir mithelfen durften, dies zu verwirklichen, verdanken wir unseren<br />
vielen Spenderinnen und Spendern, die uns über all die Jahre<br />
ihr Vertrauen geschenkt haben und bis heute schenken. Sie alle haben<br />
uns als treue Weggefährten begleitet und unterstützt. An dieser<br />
Stelle möchte ich mich auch beim ganzen Team der Geschäftsstelle<br />
der <strong>Stiftung</strong> Cerebral in Bern herzlich für ihre steten Bemühungen<br />
und ihr unermüdliches Engagement bedanken.<br />
Ich danke Ihnen allen von Herzen für Ihr Mittragen, Ihren Respekt und<br />
Ihr Wohlwollen. Sie alle leisten einen wichtigen Beitrag zum Wohle<br />
der betroffenen Familien.<br />
Dr. iur. Maya Greuter, Präsidentin<br />
2
Der Cerebralpreis 2011 geht nach Burgdorf BE<br />
Für einmal die Behinderung vergessen und als grosser Artist<br />
auf der Bühne stehen<br />
Der Theaterzirkus Wunderplunder bietet behinderten Kindern<br />
und Erwachsenen die einmalige Möglichkeit, Zirkusluft zu<br />
schnuppern und sich selbst als Artisten in der Manege zu versuchen.<br />
Nicht wenige der Betroffenen wachsen dabei regelrecht<br />
über sich hinaus. Für dieses Engagement erhält der Theaterzirkus<br />
nun den mit CHF 20 000.– dotierten Cerebralpreis.<br />
Die Erfolgsgeschichte des Theaterzirkus Wunderplunder begann im<br />
Jahr 1984. Damals hatten einige Studenten die Idee für den Mitmachzirkus.<br />
Sie wollten ein Projekt ins Leben rufen, bei dem Kinder und<br />
Erwachsene gleichermassen als Artisten mitmachen und ihr ganz<br />
eigenes Zirkusprogramm einstudieren konnten. Das damals sechsköpfige<br />
Team hatte keine Zirkuswagen, kein Zelt und erst recht kein Winterquartier,<br />
in <strong>das</strong> es für die Winterpause zurückkehren konnte. Aber:<br />
Bereits die erste Tournee war ein grosser Erfolg! Der Theaterzirkus<br />
Wunderplunder wurde weitergeführt, und mit den Jahren wurde <strong>das</strong><br />
Angebot laufend ausgebaut. Heute arbeiten zehn Teammitglieder<br />
rund ums Jahr für den Mitmachzirkus. In Burgdorf an der Lyssachstrasse<br />
hat die Truppe ein geeignetes Winterquartier und man kennt<br />
ihre bunten Zirkuswagen und <strong>das</strong> gelb-blaue Zirkuszelt in der ganzen<br />
Deutschschweiz. Die vielen kleinen und grossen Artisten können es<br />
jeweils kaum erwarten, bis es wieder heisst: «Bühne frei!»<br />
Beim Wunderplunder erhalten nicht nur gesunde, sondern auch behinderte<br />
Kinder und Erwachsene die einmalige Gelegenheit, Zirkusluft zu<br />
schnuppern und sich als Artistinnen und Artisten zu versuchen. Sibylle<br />
Wermelinger, beim Wunderplunder für die Finanzen und die Buchhaltung<br />
zuständig, lächelt: «Unser Mitmachzirkus ist jeweils ganz anders,<br />
wenn wir eine Woche bei behinderten Menschen gastieren.» Luni<br />
Walker, Verantwortlich für den Zeltbau, ergänzt: «Behinderte Menschen<br />
gehen ganz anders an unseren Zirkus heran. Sie sprühen nur so vor<br />
Ideen, und so gestaltet sich die Zirkuswoche jeweils sehr spannend.<br />
Es ist auch immer wieder faszinierend, wie die Kinder und Erwachsenen<br />
nach und nach aus sich herauskommen und zum Teil Fähigkeiten<br />
entwickeln, die sie wohl selbst kaum für möglich gehalten hätten.»<br />
Der Theaterzirkus Wunderplunder finanziert sich grösstenteils selbst,<br />
trotzdem ist er immer wieder auf Spenden angewiesen, um sein Angebot<br />
aufrechterhalten zu können. Die <strong>Stiftung</strong> Cerebral unterstützt<br />
den Mitmachzirkus schon seit vielen Jahren immer wieder und ermöglicht<br />
es so vielen behinderten Kindern und Erwachsenen, für einmal<br />
ihre Behinderung zu vergessen und als grosse Artistinnen und Artisten<br />
auf der Bühne stehen zu dürfen.<br />
Der Theaterzirkus Wunderplunder kann während der Tournee jeweils<br />
für eine Woche gebucht werden. Am Samstag fahren die Zirkuswagen<br />
vor und <strong>das</strong> Zelt wird aufgebaut. Von Montag bis Donnerstag können<br />
dann die kleinen und grossen Artisten unter der fachkundigen Anleitung<br />
des Wunderplunder-Teams ihr eigenes Zirkusprogramm einstudieren,<br />
und am Freitag findet die grosse Vorstellung statt. Dazu sind dann jeweils<br />
alle Eltern, Göttis, Grosseltern und auch die Betreuer der Institution<br />
eingeladen. Luni Walker: «Ich arbeite jetzt die vierte Saison beim Wunderplunder,<br />
und noch immer bekomme ich eine Gänsehaut, wenn an der<br />
Freitagsvorstellung jeweils der Vorhang aufgeht. Die behinderten<br />
Kinder und Erwachsenen sind mit solchem Eifer bei der Sache, ihre<br />
Freude kommt von Herzen. Sie lernen in der kurzen Woche so viel, <strong>das</strong>s<br />
wir nur staunen können.»<br />
Wenn man mit den Teammitgliedern des Theaterzirkus Wunderplunder<br />
spricht, dann spürt man, <strong>das</strong>s sie überzeugt sind von ihrer Sache<br />
und sich von ganzem Herzen engagieren. «Dass wir einmal den<br />
Cerebralpreis gewinnen würden, hätten wir dennoch nie erwartet»,<br />
strahlt Sibylle Wermelinger.<br />
Cerebralpreis<br />
Der Anerkennungspreis der <strong>Stiftung</strong> Cerebral wurde auch in diesem<br />
Jahr durch <strong>das</strong> Ehepaar Annegret und René Schefer von der Firma<br />
Cosanum AG in Schlieren gestiftet. Herzlichen Dank!<br />
3
Die <strong>Stiftung</strong> Cerebral hilft da, wo Hilfe gebraucht wird<br />
Fundierte Beratung mit viel Feingefühl für behinderte Menschen<br />
und ihre Familien<br />
Über 8700 <strong>cerebral</strong> bewegungsbehinderte Menschen und ihre<br />
Familien sind bei der <strong>Stiftung</strong> Cerebral angemeldet. Sie alle<br />
erhalten im Bedarfsfall unkomplizierte Hilfe.<br />
Ein wichtiger Punkt dieser Hilfe ist unser Beratungsdienst, den<br />
wir den Betroffenen kostenlos anbieten. Sie erhalten bei uns<br />
Informationen und Hilfestellungen zu den Bereichen Pflege/<br />
Betreuung, Schule, Therapie, Hilfsmittel, Erhaltung und Förderung<br />
der Selbstständigkeit sowie Mobilität.<br />
Die <strong>Stiftung</strong> Cerebral unterstützt die betroffenen Familien nach<br />
Kräften und hat immer ein offenes Ohr für ihre Anliegen. Sie<br />
hört zu, berät feinfühlig und hilft schnell und unbürokratisch.<br />
Einige Beispiele von Dankesbriefen<br />
der betroffenen Familien<br />
Anbei einige Beispiele, wie wir die uns im Jahr <strong>2010</strong> anvertrauten<br />
Spenden für <strong>cerebral</strong> bewegungsbehinderte Menschen<br />
eingesetzt haben:<br />
in CHF<br />
– für Therapien, Transporte, private Bauhilfen<br />
und Hilfsmittel zur Erhaltung der Selbstständigkeit<br />
und für Ferienauftenthalte 709 100.–<br />
– für Baubeiträge 629 800.–<br />
– für die Finanzierung von Ferienlagern 169 600.–<br />
– für die Fahrschule für behinderte Menschen 15 200.–<br />
– für die Unterstützung mit Pflegeartikeln 4 487 900.–<br />
– für die Vermittlung von Pflegebetten 202 800.–<br />
– für verschiedene Mobilitätsprojekte 92 000.–<br />
– für Musiktherapien 67 800.–<br />
– für Projekte, die die Lebensqualität erhalten<br />
und fördern 377 500.–<br />
«Diesen Winter durften wir erneut <strong>das</strong> Angebot<br />
Dualski in Bellwald nutzen. Florina erlebte<br />
viele schöne Stunden während unseres<br />
Aufenthaltes und war unglaublich motiviert.<br />
Auch dieses Jahr war die Betreuung vor Ort<br />
sehr herzlich und unser Aufenthalt perfekt<br />
organisiert. Wir bedanken uns herzlich für<br />
dieses Angebot und Ihre finanzielle Unterstützung!»<br />
Familie H. und I. Niederberger, Rothenburg<br />
«Ich habe mich sehr über Ihre Unterstützung<br />
für unser Viamobil gefreut! Es ermöglicht<br />
uns wunderbare Spaziergänge über Feldwege<br />
in der schönen Natur, Picknicks im Wald und<br />
Ausflüge, die ohne den Motor gar nicht<br />
möglich wären. Herzlichen Dank für diese<br />
unbürokratische und grosszügige Hilfe!»<br />
Kathrin Ott, Zürich<br />
«Vielen Dank für <strong>das</strong> Pflegebett, <strong>das</strong> uns bei<br />
der Pflege unseres Sohnes Silas tolle Dienste<br />
leistet. Wir sind ganz begeistert von der schnellen,<br />
vielfältigen und problemlosen Unterstützung<br />
der <strong>Stiftung</strong> Cerebral. Die Vermittlung<br />
einer Pflegepraktikantin war ein richtiger<br />
Glücksfall für uns und auch die durch Sie vergünstigten<br />
Ferien in einem herrlichen Tessiner<br />
Rustico haben wir sehr genossen.»<br />
Familie M. Josi, Dürnten<br />
4
Drei Beispiele von Problemlösungen<br />
Wir helfen in Notsituationen mit finanziellen Mitteln<br />
und mit individuellen Problemlösungen<br />
Ein neuer Handlauf, um die Selbstständigkeit zu erhalten<br />
Jan ist 14-jährig und <strong>cerebral</strong> bewegungsbehindert. Je älter er wird, desto<br />
schlimmer wird auch seine Spastizität. Jan ist mehrheitlich zu Fuss unterwegs,<br />
für längere Strecken ist er auf den Rollstuhl angewiesen. Er wohnt mit seinen<br />
Eltern in einem 200-jährigen Haus, welches vor 17 Jahren umgebaut wurde.<br />
Damit Jan die 32 Stufen bis zum Hauseingang überwinden kann, braucht<br />
er einen guten und stabilen Handlauf. Nur so kann er die Treppe allein und<br />
ohne Hilfsmittel schaffen. Am alten, hölzernen Handlauf hatte er sich mehrmals<br />
Holzsplitter eingefangen. Zudem war der Handlauf stark verwittert und<br />
morsch. Damit Jan seine Selbstständigkeit nicht verliert, wurde ein neues<br />
Treppengeländer aus Metall montiert. Unsere <strong>Stiftung</strong> hat einen grossen Teil<br />
der Kosten für den neuen Handlauf übernommen.<br />
Entlastung im Alltag dank neuem Auto<br />
Muriel, 18-jährig, sitzt im Elektrorollstuhl und ihre Schwester Helena, 16-jährig,<br />
ebenfalls. Beide Mädchen leiden seit ihrer Geburt an einer <strong>cerebral</strong>en Bewegungsbehinderung.<br />
Sie tragen Orthesen und Helena zusätzlich ein Korsett.<br />
Während des Tages besuchen sie die heilpädagogische Sonderschule im<br />
Wohnort, wo sie sich regelmässig verschiedenen Therapien unterziehen müssen.<br />
Die allein erziehende Mutter pflegt und betreut die beiden Mädchen und<br />
kommt dabei oft an ihre Grenzen. Muriel und Helena müssen regelmässig ins<br />
Spital gefahren werden, damit ihre Orthesen angepasst werden können. In der<br />
Ferienzeit übernimmt die Mutter die Fahrten zu den verschiedenen Therapien.<br />
Vor einiger Zeit wurde ihr Auto so stark beschädigt, <strong>das</strong>s sich eine Reparatur<br />
nicht mehr lohnte. Die Mutter musste ein neues Fahrzeug anschaffen, in welches<br />
sie beide Töchter im Rollstuhl sitzend hineinfahren kann. Damit sich die<br />
Familie <strong>das</strong> neue Auto überhaupt leisten konnte, half die <strong>Stiftung</strong> Cerebral bei<br />
der Finanzierung.<br />
Mit einem Anbau die aufwendige Pflege erleichtern<br />
Der 4-jährige Sämi ist seit seiner Geburt <strong>cerebral</strong> bewegungsbehindert und<br />
sitzt in einem speziellen Kinderwagen. Sämis Pflege ist sehr aufwendig,<br />
und die Eltern müssen nachts mehrmals aufstehen. Wegen Sämis schwerer<br />
Behinderung und der gesundheitlichen Probleme der Mutter musste <strong>das</strong><br />
mehrstöckige Haus der Familie dringend behindertengerecht umgebaut werden.<br />
Dabei wurde schnell klar, <strong>das</strong>s ein Treppenlift ins obere Stockwerk und<br />
ein Badezimmerumbau zwar möglich wären, jedoch viel teurer zu stehen<br />
kämen als ein Anbau mit Badezimmer. Der Anbau konnte schliesslich realisiert<br />
werden und erleichtert den Familienalltag enorm. Obwohl die Invalidenversicherung<br />
einen Teil der Kosten übernahm, blieb ein relativ grosser Betrag übrig,<br />
den die betroffene Familie selbst aufbringen musste. Dank der finanziellen<br />
Hilfe der <strong>Stiftung</strong> Cerebral konnte die Familie bedeutend entlastet werden.<br />
Was ist eine <strong>cerebral</strong>e Bewegungsbehinderung<br />
Sie ist die Folge einer Beeinträchtigung des Gehirns, entstanden entweder in der frühen oder der späteren Entwicklungsphase des<br />
ungeborenen Kindes, während der Geburt oder kurz danach. Je nach Ort und Ausdehnung der Hirnschädigung können Beeinträchtigungen<br />
des Spürens, des Sehens, des Hörens, der Sprache, der Lernfähigkeit und epileptische Anfälle dazukommen. Wenn<br />
frühzeitig mit geeigneten Therapien begonnen wird, kann ein Mensch mit einer leichten <strong>cerebral</strong>en Bewegungsbehinderung<br />
als Erwachsener ein nahezu selbstständiges Leben führen. Schwerbehinderte Menschen sind ein Leben lang auf Pflege und Betreuung<br />
angewiesen.<br />
5
Die Jahresrechnung <strong>2010</strong> der <strong>Stiftung</strong> Cerebral in Kurzzahlen<br />
1. Januar – 31. Dezember <strong>2010</strong> <strong>2010</strong><br />
in 1000 CHF<br />
2009<br />
in 1000 CHF<br />
Spenden 2 895 4 068<br />
Warenverkäufe 265 258<br />
Erbschaften 4 895 4 241<br />
Zweckbestimmte Spenden 289 187<br />
Sponsoringbeiträge 341 361<br />
Ertrag aus Spenden 8 685 9 115<br />
Leistungen IV/BSV 2 884 3 063<br />
Zahlungen von Krankenkassen für Pflegeartikel 3 041 2 937<br />
Übrige Erträge aus Leistungserbringung 12 15<br />
Ertrag aus Leistungserbringung 5 937 6 015<br />
Ertrag total 14 622 15 130<br />
Aufwand für die Leistungserbringung 10 054 10 502<br />
Administrativer Aufwand 1 721 1 753<br />
Betriebsaufwand total 11 775 12 255<br />
Betriebsergebnis 2 847 2 875<br />
Finanzergebnis 965 1 403<br />
Übriges Ergebnis 115 –81<br />
Jahresergebnis vor Bewegungen der Fonds und Rückstellungen 3 927 4 197<br />
Entnahme (Zuweisung) aus Rückstellungen für Subventionen und Projekte –1 109 252<br />
Jahresergebnis zugunsten (zulasten) Kapital 2 818 4 449<br />
Entnahme (Zuweisung) aus/an zweckgebundene/-n Fonds 106 3<br />
Jahresergebnis vor Zuweisungen an Organisationskapital 2 924 4 452<br />
Entnahme (Zuweisung) aus/an erarbeitetem/-s freiem/-s Kapital –2 407 –3 594<br />
Entnahme (Zuweisung) aus/an Kursschwankungsreserve –517 –858<br />
Jahresergebnis nach Zuweisungen 0 0<br />
Umlaufvermögen 11 457 11 671<br />
Anlagevermögen 26 600 22 566<br />
Bilanzsumme 38 057 34 237<br />
Aufwand für die Leistungserbringung im Jahr <strong>2010</strong><br />
Finanzbericht <strong>2010</strong><br />
Beiträge, Finanzhilfen<br />
und Hilfs angebote 29%<br />
Abschreibungen<br />
mobile Sachanlagen 2%<br />
Personalaufwand 7%<br />
Information Öffentlichkeit 6%<br />
Stipendien und Kursfinanzierungen 1%<br />
Sachmittel 46%<br />
Beiträge und Abgeltungen<br />
an Organisationen 8%<br />
Forschungs- und<br />
Entwicklungsprojekte 1%<br />
Der Finanzbericht bildet einen Bestandteil unserer<br />
jährlichen Berichterstattung. Er umfasst<br />
die von PricewaterhouseCoopers AG geprüfte<br />
Jahresrechnung für die Jahre <strong>2010</strong> und 2009,<br />
die gemäss den Fachempfehlungen «Swiss<br />
GAAP FER 21» erstellt wurde. Er enthält auch<br />
Erläuterungen zum finanziellen und geschäftlichen<br />
Ergebnis der <strong>Stiftung</strong> und notwendige<br />
Zusatzinformationen.<br />
Der Finanzbericht <strong>2010</strong> wird sehr gerne auf<br />
Verlangen kostenlos zugestellt. Er ist auch<br />
online abrufbar (www.<strong>cerebral</strong>.ch).<br />
Diese Abbildung zeigt den relativen Anteil der einzelnen Geschäftseinheiten am Aufwand für die Leistungserbringung <strong>2010</strong> von CHF 10 Mio.<br />
6
«Wir nehmen bewusst eine Vorreiterrolle ein, um den Bedürfnissen<br />
behinderter Menschen und ihrer Familien gerecht zu werden»<br />
Michael Harr, Geschäftsleiter der <strong>Stiftung</strong> Cerebral<br />
Michael Harr, wieder ist ein Jahr vergangen.<br />
Wie beurteilen Sie <strong>das</strong> Jahr <strong>2010</strong><br />
aus Sicht der <strong>Stiftung</strong> Cerebral<br />
Wir dürfen in jeder Hinsicht auf ein gutes<br />
Geschäftsjahr zurückschauen. Im schwierigen<br />
Umfeld des hart umkämpften Schweizer<br />
Spendenmarktes konnte unsere <strong>Stiftung</strong> ihre<br />
Spendenerträge praktisch halten. Nachweislich<br />
zu diesem positiven Betriebsergebnis<br />
beigetragen haben die sehr erfreulichen Erbschaftseingänge,<br />
die wir im vergangenen<br />
Jahr verzeichnen durften und für die wir sehr<br />
dankbar sind. Immer wieder möchten Menschen<br />
über ihr Leben hinaus Gutes tun und<br />
bedenken deshalb in ihrem Testament die<br />
<strong>Stiftung</strong> Cerebral. Wir sind sehr dankbar für<br />
dieses grosse Vertrauen und gehen mit<br />
dem uns zur Verfügung gestellten Geld sehr<br />
sorgfältig und verantwortungsbewusst um.<br />
In welchen Bereichen hat sich die <strong>Stiftung</strong><br />
Cerebral im Jahr <strong>2010</strong> für die betroffenen<br />
Familien engagiert<br />
Schwerpunkte unserer Arbeit waren im vergangenen<br />
Jahr ganz klar die Beratung und<br />
die Direkthilfe. Unser Beratungsdienst wurde<br />
oft in Anspruch genommen, die Familien wissen,<br />
wo sie Hilfe und Rat erhalten, und nehmen<br />
dieses Angebot auch wahr. Natürlich waren<br />
wir auch in anderen Bereichen im vergangenen<br />
Jahr sehr aktiv. Mobilität ist beispielsweise<br />
ein wichtiges Stichwort, dem wir uns seit vielen<br />
Jahren verpflichtet fühlen. Mit verschiedenen<br />
Angeboten wie beispielsweise unseren<br />
Fahrschulautos für körperbehinderte Menschen<br />
tragen wir massgeblich dazu bei, <strong>das</strong>s<br />
sich die Betroffenen freier bewegen können.<br />
Unsere <strong>Stiftung</strong> initiierte im vergangenen<br />
Jahr zahlreiche neue Projekte, die verschiedene<br />
Lebens- und Freizeitbereiche abdecken.<br />
So möchten wir mit unserem Campingprojekt<br />
mehr Familien mit einem behinderten Familienmitglied<br />
unbeschwerte Campingferien<br />
ermöglichen, und dank unserer Zusammenarbeit<br />
mit der Firma Toi Toi werden immer<br />
mehr Konzerte und Events auch für behinderte<br />
Menschen zu einem unbeschwerten Erlebnis.<br />
Diese beiden Projekte stellen wir Ihnen übrigens<br />
auf Seite 9 in diesem <strong>Jahresbericht</strong><br />
näher vor.<br />
Welchen Herausforderungen müssen sich<br />
<strong>cerebral</strong> bewegungsbehinderte Menschen<br />
und ihre Familien heute stellen<br />
Viele Familien mit einem behinderten Familienmitglied<br />
leben auch heute noch am Rande<br />
der Gesellschaft, haben mit finanziellen Problemen<br />
zu kämpfen und erleben tagtäglich,<br />
was es heisst, ausgegrenzt und eingeschränkt<br />
zu werden. Ihnen allen gilt unsere volle Aufmerksamkeit.<br />
Die <strong>Stiftung</strong> Cerebral hat es sich<br />
zur Aufgabe gemacht, <strong>cerebral</strong> bewegungsbehinderte<br />
Menschen und ihre Familien in<br />
ihrem Alltag zu begleiten. Wir sind stets darum<br />
bemüht, neue Projekte und Lösungen zu<br />
entwickeln, die den Betroffenen ein möglichst<br />
angenehmes und selbstbestimmtes Leben<br />
ermöglichen. Eine unserer Kernaufgaben ist<br />
es denn auch, Versorgungslücken zu identifizieren<br />
und dafür zu sorgen, <strong>das</strong>s diese<br />
möglichst effizient und unbürokratisch geschlossen<br />
werden. Deshalb initiiert unsere<br />
<strong>Stiftung</strong> auch immer wieder Produkte und<br />
Angebote, zu denen es vorher nichts Vergleichbares<br />
auf dem Markt gab. Wir nehmen<br />
bewusst eine Vorreiterrolle ein, um den Bedürfnissen<br />
behinderter Menschen und ihrer<br />
Familien jederzeit gerecht zu werden.<br />
Im Jahr 2011 feiert die <strong>Stiftung</strong> ihr<br />
50-jähriges Bestehen. Was hat sich die<br />
<strong>Stiftung</strong> Cerebral für ihr Jubiläumsjahr<br />
vorgenommen<br />
Wir möchten unser Jubiläum dazu nutzen,<br />
um noch mehr für <strong>cerebral</strong> bewegungsbehinderte<br />
Menschen zu leisten. Auf eine grosse<br />
Feier verzichten wir hingegen bewusst. Wir<br />
haben uns für <strong>das</strong> Jahr 2011 vier verschiedene<br />
Jubiläumsprojekte ausgedacht, mit denen<br />
wir den Betroffenen ihr Leben erleichtern<br />
möchten. Die vier Projekte umfassen die Bereiche<br />
Mobilität, Pflege und Freizeit, und wir<br />
sind uns sicher, <strong>das</strong>s wir vielen Familien eine<br />
Freude machen können. Mehr Informationen<br />
zu unseren vier Jubiläumsprojekten finden<br />
Sie auf der Seite 10 dieses <strong>Jahresbericht</strong>es.<br />
Auch für die Zukunft hat sich unsere <strong>Stiftung</strong><br />
viel vorgenommen. Wir wollen weiterhin<br />
ein starker und zuverlässiger Partner für<br />
<strong>cerebral</strong> bewegungsbehinderte Menschen<br />
und ihre Familien sein. Daher werden wir auch<br />
in Zukunft vor allem eines tun: gut zuhören,<br />
schnell reagieren und unkompliziert helfen.<br />
Ich bin sicher, <strong>das</strong>s uns dies dank der Hilfe<br />
unserer vielen treuen Spenderinnen und<br />
Spender auch gelingen wird.<br />
Über <strong>das</strong> eigene Leben hinaus Gutes tun<br />
Wenn Sie über Ihr Leben hinaus Gutes für <strong>cerebral</strong> bewegungsbehinderte Menschen und ihre Familien tun möchten, können Sie die <strong>Stiftung</strong><br />
Cerebral mit einem Legat oder Vermächtnis bedenken. Die <strong>Stiftung</strong> Cerebral garantiert Ihnen, <strong>das</strong>s Ihr Geld in Ihrem Sinne verwendet wird<br />
und vollumfänglich betroffenen Menschen und ihren Familien zugute kommt.<br />
In unserem Testamentratgeber finden Sie mehr zum Thema und auch einige andere nützliche Informationen rund um <strong>das</strong> Erbrecht und <strong>das</strong><br />
Verfassen des eigenen Testaments. Natürlich beraten wir Sie auch gerne persönlich.<br />
7
Die <strong>Stiftung</strong> Cerebral als starker Partner<br />
Unbürokratische Hilfe<br />
für Institutionen<br />
Kultur hautnah miterleben dank der <strong>Stiftung</strong> Cerebral<br />
Uneingeschränkter Kulturgenuss<br />
für behinderte Menschen<br />
Immer wieder gelangen Unterstützungsanfragen von anderen Institutionen<br />
an die <strong>Stiftung</strong> Cerebral. Diese Anfragen sind breit gefächert<br />
und umfassen vielerlei Bereiche des täglichen Lebens behinderter<br />
Menschen.<br />
Ob es sich bei der Anfrage um eine dringend nötige Sanierung eines<br />
Wohnheimes handelt oder um die Finanzierung eines neuen Autos<br />
für einen Behindertentransport: Die <strong>Stiftung</strong> Cerebral unterstützt Institutionen<br />
nicht nur finanziell, sondern auch mit ihrem breiten Fachwissen<br />
und sorgt so dafür, <strong>das</strong>s <strong>cerebral</strong> bewegungsbehinderte Menschen<br />
möglichst ungehindert leben und arbeiten können.<br />
Gehbehinderte Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind,<br />
müssen in ihrem Alltag immer wieder zurückstecken und können an<br />
vielen kulturellen Anlässen nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen<br />
teilnehmen, weil die vorhandene Infrastruktur nicht behindertengerecht<br />
ist. Damit behinderte Menschen ihren Platz in der Gesellschaft<br />
wahrnehmen können, ist es jedoch äusserst wichtig, <strong>das</strong>s sie<br />
wie gesunde Menschen überall freien Zugang erhalten und sich uneingeschränkt<br />
bewegen können. Dafür setzt sich die <strong>Stiftung</strong> Cerebral<br />
seit vielen Jahren nach Kräften ein. So hilft sie beispielsweise mit, verschiedene<br />
öffentliche kulturelle Anlässe in der ganzen Schweiz behindertengerechter<br />
zu gestalten. Um dies zu erreichen, leistet die <strong>Stiftung</strong><br />
Cerebral Beiträge an den Bau von Rollstuhltribünen und sie sorgt<br />
dafür, <strong>das</strong>s die behinderten Besucher sicher begleitet und betreut werden<br />
und auch rollstuhlgängige Toiletten vorfinden.<br />
In diesem Bestreben unterstützt die <strong>Stiftung</strong> Cerebral seit vielen Jahren<br />
den Verein FreeArts. FreeArts begleitet jedes Jahr behinderte Menschen<br />
ans Jazz Festival Montreux. Die Betroffenen werden von freiwilligen<br />
FreeArts-Helfern an einem Treffpunkt abgeholt, zur Rollstuhltribüne<br />
begleitet und den ganzen Abend hindurch betreut und unterstützt.<br />
Die <strong>Stiftung</strong> Cerebral unterstützte den Verein FreeArts bis heute mit<br />
CHF 50 000.–.<br />
Hier einige Beispiele von Projekten anderer Institutionen,<br />
die die <strong>Stiftung</strong> Cerebral unterstützt:<br />
– Die <strong>Stiftung</strong> Solvita in Urdorf ZH erhält von der <strong>Stiftung</strong> Cerebral<br />
CHF 50 000.–, um einen dringend benötigten Erweiterungsbau realisieren<br />
zu können.<br />
– Die <strong>Stiftung</strong> Cerebral unterstützt die Brunau <strong>Stiftung</strong> in Zürich mit<br />
CHF 70 000.– bei der Sanierung der veralteten sanitären Anlagen<br />
und der Heizung.<br />
Kultur von behinderten Menschen für behinderte Menschen<br />
Auch <strong>das</strong> Kulturfestival «wildwuchs» in Basel wird von der <strong>Stiftung</strong><br />
Cerebral gefördert. Bei «wildwuchs» treten Ensembles auf, in denen<br />
Künstlerinnen und Künstler mit besonderen Fähigkeiten eine tragende<br />
Rolle spielen. Dabei steht die Begegnung ganz klar im Vordergrund.<br />
Deshalb sind natürlich auch im Publikum behinderte Menschen mehr<br />
als willkommen und erhalten einen vergünstigten Eintritt. Das Festival<br />
ist sehr erfolgreich und erfreut sich grosser Akzeptanz. Es ist bis<br />
weit über die Grenzen von Basel hinaus bekannt und beliebt. Die <strong>Stiftung</strong><br />
Cerebral ist überzeugt vom Konzept von «wildwuchs» und unterstützt<br />
<strong>das</strong> Festival deshalb im Jahr 2011 und auch im Jahr 2013 mit<br />
total CHF 60 000.–.<br />
– Die CP-Schule Birnbäumen SG braucht finanzielle Unterstützung<br />
bei der Erneuerung ihrer Nasszellen. Die <strong>Stiftung</strong> Cerebral leistet<br />
einen Beitrag von CHF 100 000.–.<br />
– Die <strong>Stiftung</strong> Brändi in Kriens LU erhält von der <strong>Stiftung</strong> Cerebral<br />
CHF 120 000.– für die Sanierung des Restaurants und der Küche<br />
am Standort Horw.<br />
– Der Behindertentransportdienst «Transport Handicap» in Sion VS<br />
braucht dringend zwei neue Fahrzeuge. Die <strong>Stiftung</strong> leistet hierfür<br />
einen Beitrag von CHF 100 000.–.<br />
8
Das Projekt «Camping Schweiz» ist gut gestartet<br />
Entspannte Campingferien<br />
für behinderte Menschen<br />
Chemie-WCs für behinderte Menschen<br />
Neuartige Chemie-WCs, die<br />
allen Bedürfnissen entsprechen<br />
Viele Familien mit einem behinderten Familienmitglied würden gerne<br />
Ferien in der Natur machen, können sich diesen Wunsch aber kaum<br />
erfüllen. Mit dem Projekt «Camping Schweiz» ermöglicht die <strong>Stiftung</strong><br />
Cerebral Familien mit einem behinderten Familienmitglied unbeschwerte<br />
Campingferien auf Schweizer Campingplätzen.<br />
In Luzern ist ein Wohnwagen mit stabilem Vorbau fix installiert und<br />
in Brienz steht ein rollstuhlgängiger Bungalow zur Verfügung. Beide<br />
Einrichtungen können von Familien mit einem behinderten Familienmitglied<br />
zu einem günstigen Preis gemietet werden. Damit wird <strong>das</strong><br />
oft schon stark strapazierte Budget der betroffenen Familien entlastet.<br />
Campingferien sollen zu einer Selbstverständlichkeit werden<br />
Das Projekt «Camping Schweiz» ist sehr gut gestartet und entspricht<br />
einem echten Bedürfnis der Familien mit einem <strong>cerebral</strong> bewegungsbehinderten<br />
Familienmitglied. Ziel ist es, <strong>das</strong> Projekt in den kommenden<br />
Jahren laufend auszubauen. Hierzu konnte der TCS als Kooperationspartner<br />
verpflichtet werden. Bereits im Jahr 2011 werden in Tenero,<br />
Bern und Sempach weitere rollstuhlgängige Bungalows platziert. Längerfristig<br />
möchte unsere <strong>Stiftung</strong> erreichen, <strong>das</strong>s es auch für Menschen<br />
im Rollstuhl ganz normal sein wird, auf dem Campingplatz Ferien zu<br />
machen.<br />
Um <strong>das</strong> Projekt «Camping Schweiz» im Jahr 2011 weiter ausbauen<br />
zu können, wird pro Platz mit einer Investition von CHF 40 000.–<br />
gerechnet. Insgesamt wird <strong>das</strong> Projekt «Camping Schweiz» rund<br />
CHF 120 000.– kosten.<br />
Wenn körperbehinderte Menschen einen öffentlichen Anlass besuchen<br />
möchten, sollen sie sich rundum wohlfühlen. Dazu gehört auch, <strong>das</strong>s<br />
ihnen behindertengerechte Toiletten zur Verfügung stehen. Unsere<br />
<strong>Stiftung</strong> verfügt seit Längerem über WC-Container, die an verschiedenen<br />
Veranstaltungen aufgestellt werden und den Bedürfnissen der<br />
behinderten Besucherinnen und Besucher entsprechen. Das Problem<br />
bei diesen WC-Containern ist jedoch, <strong>das</strong>s sie sehr schwer und deshalb<br />
schwierig zu transportieren sind und an Wasser und Strom angeschlossen<br />
werden müssen. Dieser Aufwand lohnt sich für die Veranstalter<br />
meist nur, wenn sie einen längeren Anlass planen, nicht jedoch<br />
für kurze Events.<br />
Leicht und einfach zu transportieren<br />
Um den Veranstaltern eine gute und preiswerte Möglichkeit zu geben,<br />
behindertengerechte Toiletten zu mieten, hat unsere <strong>Stiftung</strong> zusammen<br />
mit der auf den Bau von Chemie-WCs spezialisierten Firma Toi<br />
Toi und einer Projektgruppe, in der auch behinderte Menschen mitmachen,<br />
ein neuartiges Chemie-WC entwickelt. Das neue Chemie-WC ist<br />
leicht und einfach zu transportieren und weist trotzdem allen nötigen<br />
Komfort für körperbehinderte Menschen auf.<br />
Gesamthaft sollen 20 Kabinen produziert werden. Die Chemie-WCs<br />
können an unzähligen Events in der ganzen Schweiz eingesetzt werden,<br />
und wir sind uns sicher, <strong>das</strong>s wir damit behinderten Menschen<br />
einen grossen Dienst erweisen und einen wichtigen Beitrag an ihre<br />
Integration in der Bevölkerung leisten.<br />
Die Gesamtkosten für <strong>das</strong> Projekt der behindertengerechten Chemie-<br />
WCs belaufen sich auf rund CHF 250 000.–.<br />
9
Ausblick 2011<br />
Neuer Internetauftritt und Sondermarke<br />
Die Homepage der <strong>Stiftung</strong><br />
Cerebral erstrahlt im neuen Glanz<br />
Die <strong>Stiftung</strong> Cerebral wird 50 Jahre alt<br />
Jubiläumsprojekte als<br />
Geburtstagsgeschenk<br />
Unsere <strong>Stiftung</strong> hat Anfang Jahr einen neuen Internetauftritt erhalten.<br />
Die neue Homepage ist schlicht, modern und ansprechend gestaltet<br />
und wartet mit vielen detaillierten Informationen rund um die Arbeit<br />
und die zahlreichen Projekte der <strong>Stiftung</strong> Cerebral auf. Viel Wert<br />
wurde bei der Umgestaltung darauf gelegt, <strong>das</strong>s die Inhalte übersichtlich<br />
und klar erscheinen, so<strong>das</strong>s jeder Besucher schnell und einfach<br />
genau die Informationen findet, die er sucht.<br />
www.<strong>cerebral</strong>.ch<br />
Eine Sondermarke zum Jubiläum<br />
Die <strong>Schweizerische</strong> Post gibt zum 50-jährigen Geburtstag der <strong>Stiftung</strong><br />
Cerebral eine Sondermarke heraus. Die Sondermarke wurde von Urs<br />
Lieber und Enzo Granella gestaltet und zeigt ein Sujet, <strong>das</strong> wunderbar<br />
zur Arbeit unserer <strong>Stiftung</strong> mit <strong>cerebral</strong> bewegungsbehinderten Menschen<br />
passt: Die Familie steht im Zentrum.<br />
Wir freuen uns sehr über diese ganz besondere Wertschätzung unserer<br />
Arbeit und hoffen, <strong>das</strong>s wir mit dieser Briefmarke noch mehr Menschen<br />
auf die Anliegen der Betroffenen aufmerksam machen können.<br />
Die Sondermarke der <strong>Schweizerische</strong>n Post zum 50-Jahre-Jubiläum der<br />
<strong>Stiftung</strong> Cerebral ist seit dem 3. März 2011 erhältlich. Sie kann<br />
in jeder Post- und Philateliestelle sowie online unter www.post.ch/<br />
Philashop bezogen werden.<br />
Wir möchten unser Jubiläum damit feiern, <strong>das</strong>s wir uns noch mehr für<br />
die Betroffenen und ihre Familien engagieren, und haben uns deshalb<br />
vier verschiedene Jubiläumsprojekte ausgedacht.<br />
Jubiläumsprojekt «Mobilität»<br />
Die <strong>Stiftung</strong> Cerebral verschenkt 4000 Gutscheinhefte für ermässigte<br />
Fahrten mit Behindertentaxis an <strong>cerebral</strong> bewegungsbehinderte Menschen.<br />
60 Fahrdienste aus der ganzen Schweiz nehmen die Gutscheine<br />
der <strong>Stiftung</strong> Cerebral in Zahlung. Ziel dieser Aktion ist es, <strong>das</strong>s behinderte<br />
Menschen, welche die öffentlichen Verkehrsmittel nur beschränkt<br />
oder gar nicht nutzen können, mehr Mobilität erhalten und ihre Freizeit<br />
aktiv gestalten können. Für dieses Projekt möchte die <strong>Stiftung</strong> Cerebral<br />
CHF 200 000.– aufwenden.<br />
Jubiläumsprojekt «Schifffahrt»<br />
Die <strong>Stiftung</strong> Cerebral geht Kooperationen mit den Schifffahrtsbetreibern<br />
auf dem Bieler-, dem Thuner- und dem Vierwaldstättersee ein. Ziel<br />
dieser Zusammenarbeit ist es, <strong>das</strong>s behinderte Menschen im Rollstuhl<br />
vermehrt die Möglichkeit erhalten, uneingeschränkt die Kursschiffe<br />
zu benutzen.<br />
Unsere <strong>Stiftung</strong> unterstützt die Schifffahrtsbetreiber finanziell beim rollstuhlgängigen<br />
Umbau ihrer Schiffe und richtet zudem am Vierwaldstättersee<br />
einen modernen Informations-Checkpoint für Rollstuhlfahrerinnen<br />
und Rollstuhlfahrer ein. Für den Sommer ist zudem ein Grossevent unter<br />
dem Titel «Tag der Schifffahrt» geplant, zu dem behinderte Menschen<br />
und ihre Familien eingeladen werden. Für <strong>das</strong> Projekt «Schifffahrt» hat<br />
die <strong>Stiftung</strong> Cerebral CHF 300 000.– budgetiert.<br />
Jubiläumsprojekt «Poollift»<br />
Unsere <strong>Stiftung</strong> möchte sich dafür einsetzen, <strong>das</strong>s Schweizer Hallenund<br />
Freibäder vermehrt auch gehbehinderten Menschen offenstehen.<br />
Sie installiert deshalb in 20 Hallen- und Freibädern in der ganzen<br />
Schweiz Poollifte, mit denen die Betroffenen bequem ins Wasser und<br />
später wieder hinausgelangen können. Die Kosten für <strong>das</strong> Projekt<br />
«Poollift» belaufen sich auf CHF 250 000.–.<br />
Jubiläumsprojekt «Pflege für schwerbehinderte Menschen»<br />
Die <strong>Stiftung</strong> Cerebral möchte Familien mit einem schwerbehinderten<br />
Familienmitglied mehr Pflegekomfort ermöglichen und gibt ihnen<br />
deshalb gratis Fixmoltons und Esslätze ab. Zudem erhalten Familien,<br />
die seit vielen Jahren <strong>das</strong> gleiche Pflegebett verwenden, kostenlos<br />
eine neue Matratze inklusive Fix-Molton.<br />
Um die Ferien- und Lagerangebote der 20 Regionalgruppen zu unterstützen,<br />
gibt unsere <strong>Stiftung</strong> ihnen die Möglichkeit, gratis einen Badewagen<br />
zu erhalten.<br />
Das Projekt «Pflege für schwerbehinderte Menschen» wird gesamthaft<br />
rund CHF 89 000.– kosten.<br />
10
<strong>Stiftung</strong>srat<br />
14.5.2011<br />
Dr. iur. Maya Greuter*, Präsidentin, Pfeffingen<br />
René Fischer*, 1. Vizepräsident, Le Mont-sur-Lausanne<br />
Hugues Spichiger*, 2. Vizepräsident,<br />
ehem. Abteilungsleiter Assurance Vaudoise, Cortaillod<br />
Dr. med. Ulrich Aebi, ehem. Chefarzt Inselspital, Bern<br />
Dr. Ruth Baumann, Leiterin Institut Dialog Ethik, Zürich<br />
Thomas Benz*, Bauunternehmer, Kaiseraugst<br />
Jürg Birri, Rechtsanwalt,<br />
Bank Vontobel AG, Zürich, Wädenswil<br />
Paul BlumenthaI, lic. rer. pol., Unternehmensberater<br />
Herbert Bolliger, CEO<br />
Migros-Genossenschafts-Bund, Zürich<br />
Werner Breitenmoser*, ehem. Direktor<br />
«Cité Radieuse», Echichens<br />
Prof. Dr. med. Reinald Brunner, Kinderspital Basel<br />
Andreas Burgener, Direktor Vereinigung Schweizer<br />
Automobil-Importeure, Bern<br />
Reto Fehr, Leiter Kunden Schweiz Globalance Bank<br />
AG Zürich, Oberrieden<br />
Stephan Frischknecht, Rechtsanwalt, St. Gallen<br />
Léon Genoud, Asset Management, Adliswil<br />
Peter Giger*, Giger Management AG, Ittigen<br />
Susi Greutmann, ehem. Sonderschulleiterin,<br />
Schaffhausen<br />
Verena Heberlein, Physiotherapeutin, Jona<br />
Tonino Iadanza, Fürsprecher, Büetigen<br />
Walter Inäbnit, Präsident des Verwaltungsrates Haag<br />
Streit Holding AG Köniz, Chairman und CEO, Wohlen<br />
Marc Joye*, Urdorf<br />
Dr. med. Laurent Junier*, ehem. med. Adjunkt CHUV,<br />
Lausanne<br />
Dr. med. Annabeth Klingenberg, Kinderärztin,<br />
Gossau SG<br />
Dr. med. Beat Knecht*, ehem. leitender Arzt<br />
Rehabilitationszentrum des Kinderspitals Zürich,<br />
Affoltern am Albis<br />
Victor Kunz*, Bankleiter, Schleitheim<br />
Peter Lüdi, Partner Atus AG, Adliswil<br />
Ulrich Luginbühl, Notar, Bolligen<br />
Dr. med. Mark Mäder, Chefarzt REHAB, Basel<br />
Dr. med. Jean-Pierre Marcoz, Sion<br />
Dr. iur. Dr. h. c. Willi Morger, ehem. Mitglied der<br />
Geschäftsleitung Suva, Starrkirch<br />
Ulrich H. Moser, Betriebsökonom HWV, Unternehmer, Zug<br />
Jürg Schmid, Direktor Schweiz Tourismus Zürich,<br />
Uitikon Waldegg<br />
Bruno Schwager*, ehem. Direktor Manor AG, Nusshof<br />
Peter Stämpfli, Delegierter des Verwaltungsrates der<br />
Stämpfli AG und Tochterunternehmen Bern, Muri<br />
Prof. Dr. med. Maja Steinlin, Abteilungsleiterin Neuropädiatrie<br />
Universitäts-Kinderklinik Inselspital, Bern<br />
Leo Wolfisberg*, Präsident Vereinigung Cerebral<br />
Schweiz, Stans<br />
Plinio Zanetti*, Clariden Leu AG Zürich, Ottenbach<br />
Prof. Dr. Thomas Zeltner, ehem. Direktor Bundesamt<br />
für Gesundheit, Bern<br />
* Mitglied des Ausschusses<br />
Finanzkommission<br />
Plinio Zanetti, Präsident, Clariden Leu AG Zürich,<br />
Ottenbach<br />
Bruno Anderegg, Direktor Bank «La Roche», Ittigen<br />
Guido Kälin, Mitglied des Kaders<br />
Zürcher Kantonalbank Zürich, Regensdorf<br />
Patronatskomitee<br />
Dr. iur. Pier M. Creazzo, Rechtsanwalt, Lugano<br />
Dora Dimmler, pens. Lehrerin,<br />
Hünibach b. Thun<br />
Hans Erni, Kunstmaler, Luzern<br />
Dr. Max Gsell, ehem. Präsident<br />
der RBA-Holding, Bern<br />
Dr. med. Dr. h. c. Elsbeth Köng,<br />
Muri b. Bern<br />
François Loeb, Bern<br />
Dr. h. c. Albrik Lüthy, ehem. Chef<br />
Abt. Invalidenversicherung, BSV Bern<br />
Dr. iur. Lili Nabholz, alt Nationalrätin, Zollikon<br />
Prof. Dr. iur. Thomas Pfisterer, Ständerat, Aarau<br />
Dr. Gianandrea Rimoldi, Direktor<br />
BPV (Suisse) Bank SA, Lugano<br />
Dr. Anton Scherrer, Präsident des Verwaltungsrates<br />
Swisscom, Kilchberg ZH<br />
Dr. iur. Carlo Schmid, Ständerat, Oberegg<br />
Dr. med. Robert Vieli, Chur<br />
Olivier Vodoz, Rechtsanwalt, Genf<br />
Geschäftsleitung<br />
Michael Harr, lic. rer. pol.<br />
Sponsoren und Partner<br />
Allianz, Sponsor für Motorfahrzeugversicherung<br />
AMF Bruns, Future Safe<br />
B & M Mobility Systems GmbH, Lieferant Spezialvelos<br />
Bonprix, Bekleidung<br />
Cosanum AG, Schlieren, Lieferant für Pflege artikel,<br />
Sponsor «MERCI» und TV-Infospots<br />
Draisin GmbH, Achern (DE), Lieferant für Tandems<br />
und Dreiräder<br />
Embru-Werke AG, Lieferant für Pflegebetten und<br />
Badewannenlifte, Sponsor Printprodukte<br />
Emmi Frischprodukte AG Ice Cream,<br />
Sponsor Erholungsangebote<br />
Empfi med., Lieferant Lagerungshilfen<br />
Frutiger AG, Partner Sanitärcontainer<br />
Die Mobiliar, Sponsor im Bereich Fahrschulwagen<br />
Invacare AG, Witterswil, Lieferant für<br />
Rollstuhlantriebe<br />
Nosag AG, Villmergen, Lieferant für Poollifte<br />
Promefa, Faltrampen<br />
Rigert AG, Immensee, Hersteller von Treppenliften<br />
Renault Suisse SA, Sponsor im Bereich<br />
Fahrschulwagen<br />
Sportho GmbH, Dualski Bellwald<br />
Strotz AG, Schirmfabrik Uznach, Lieferant für<br />
Cerebral-Schirme<br />
TCS, Partner Camping<br />
Toi Toi, Partner mobile Toiletten<br />
ZEWI+Bébé Jou AG, Cham, Lieferant für Pflegedecken<br />
Partnerorganisation<br />
Die <strong>Stiftung</strong> Cerebral arbeitet eng mit der Ver einigung<br />
Cerebral Schweiz zusammen und unterstützt deren<br />
Ak tivitäten auch finan ziell, d. h. aktuell bis CHF 800 000.–<br />
jährlich. Der Dach organi sation, welche 1957 gegründet<br />
wurde, sind heute 20 Regio nalgruppen an geschlossen,<br />
die Eltern, behinderte Menschen, Angehörige sowie<br />
Fachleute und Freunde zu ihren Mitgliedern zählen.<br />
Die Vereinigung Cerebral Schweiz publiziert Bro schüren<br />
sowie Bücher und gibt eine Zeitschrift heraus. Sie verfügt<br />
über eine Fach biblio thek und vertritt die Interessen<br />
von Eltern und Be troffenen.<br />
Erlachstrasse 14, Postfach 8262, 3001 Bern<br />
Tel. 031 308 15 15, Fax 031 301 36 85<br />
www.<strong>cerebral</strong>.ch, <strong>cerebral</strong>@<strong>cerebral</strong>.ch<br />
Unser Postkonto 80-48-4<br />
Die ZEWO-Schutzmarke garantiert, <strong>das</strong>s die<br />
Spenden zweckbestimmt verwendet werden<br />
und die Rechnungs führung geprüft wird. Die<br />
<strong>Stiftung</strong> Cerebral ist von der ZEWO zertifiziert<br />
und als gemeinnützig anerkannt.<br />
11
Dank Spenden …<br />
Jede Spende ist wichtig und kommt<br />
direkt <strong>cerebral</strong> bewegungsbehinderten<br />
Menschen und ihren Familien zugute.<br />
Die <strong>Stiftung</strong> Cerebral betreut über 8700<br />
Familien mit einem behinderten Familienmitglied<br />
in der Schweiz. Damit die<br />
<strong>Stiftung</strong> Cerebral den Bedürfnissen der<br />
Betroffenen gerecht werden kann, ist<br />
sie auf Spenden angewiesen. Deshalb<br />
organisiert sie unter anderem jedes Jahr<br />
eine nationale Sammelaktion. Ebenso<br />
wichtig sind natürlich die individuellen<br />
Beiträge: Einzelspenden oder zweckgebundene<br />
Spenden, z.B. für den Mobilitätsfonds<br />
oder den Überbrückungsfonds.<br />
Wir sind auch sehr dankbar für<br />
Spenden bei speziellen Anlässen sowie<br />
für Vermächtnisse.<br />
«Helfen verbindet»<br />
<strong>Schweizerische</strong> <strong>Stiftung</strong> für <strong>das</strong> <strong>cerebral</strong> gelähmte Kind<br />
Erlachstrasse 14, 3001 Bern, Tel. 031 308 15 15, Fax 031 301 36 85<br />
Postkonto 80-48-4, E-Mail: <strong>cerebral</strong>@<strong>cerebral</strong>.ch, www.<strong>cerebral</strong>.ch<br />
Helfen verbindet